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Die Erfindung betrifft einen Handlauf für Geländer, Treppen, Absperrungen, Fluchtwege oder dergleichen, mit einem länglichen Handlaufprofil, welches in einer ersten, auf einer Unterseite verlaufenden Längsnut zumindest bereichsweise elektrische Leuchtmittel trägt.
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Hintergrund der Erfindung
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Im Bereich öffentlicher Einrichtungen, aber auch im privaten Bereich werden aus Sicherheitsgründen bei Treppen, Absperrungen, etc. üblicherweise Handläufe vorgesehen, um beim Begehen dieser Bereiche eine sichere Führung der jeweiligen Person zu gewährleisten. Bei modernen Handläufen finden zudem häufig elektrische Leuchtmittel Anwendung, über welche die Sicherheit in den entsprechenden Bereichen, insbesondere bei Dunkelheit deutlich gesteigert werden kann.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 20 2006 016 860 U1 ist ein Handlauf bekannt, welcher in einem länglichen Handlaufprofil in Längsrichtung mehrere elektrische Leuchtmittel aufnimmt. Das Handlaufprofil setzt sich hierbei aus zwei Einzelteilen zusammen, die zwischen sich eine transparente Leiste aufnehmen. Unmittelbar hinter dieser Leiste sind dabei die elektrischen Leuchtmittel auf einem der Teile aufgesetzt, so dass eine Ausleuchtung des Bereichs des Handlaufs darstellbar ist.
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Die
DE 10 2008 035 520 A1 offenbart des Weiteren einen Handlauf mit einem länglichen Handlaufprofil, das auf einer Unterseite eine, ebenfalls in Längsrichtung verlaufende Nut aufweist. Diese Längsnut nimmt nun in definierten Abständen elektrische Leuchtmittel in Form von einzelnen LED-Einheiten auf, die untereinander verkabelt sind und über welche erneut eine Ausleuchtung des Bereichs des Handlaufs darstellbar ist. Die einzelnen LED-Einheiten sind dabei mit Hilfe von Haltenoppen oder ähnlichen Mitteln in der Längsnut befestigt.
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Ausgehend von Handläufen gemäß des genannten Standes der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Handlauf für die Anwendung im Bereich öffentlicher Gebäude oder im privaten Bereich zur Verfügung zu stellen, wobei dieser Handlauf eine durchgehende Beleuchtung ermöglicht und hierbei gleichzeitig flexibel einsetzbar ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die darauffolgenden, abhängigen Ansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Die Erfindung umfasst die technische Lehre, dass unterhalb der ersten, zur Aufnahme der elektrischen Leuchtmittel vorgesehenen Längsnut eine weitere, zweite Längsnut platziert ist, welche zumindest bereichsweise eine Befestigung des Handlaufprofils in sich aufnimmt. Durch das Platzieren der elektrischen Leuchtmittel in einer ersten Nut und der Tragmittel des Handlaufprofils in einer separaten zweiten Nut können die Beleuchtung und die Befestigung des Handlaufs vollkommen unabhängig voneinander gestaltet werden. Hierdurch ist es möglich, eine durchgehend ausgeprägte Beleuchtung darzustellen, die nicht durch Befestigungsmittel, wie Pfosten oder ähnlichem, unterbrochen ist. Zudem wird auch die Befestigung des Handlaufprofils nicht durch die elektrischen Leuchtmittel beeinträchtigt, da auch eine Verdrahtung oder Verkabelung der Beleuchtung in die erste Längsnut gelegt werden kann. Schließlich lässt sich eine derartige Ausgestaltung des Handlaufprofils mit einem niedrigen herstellungstechnischen Aufwand realisieren.
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Im Gegensatz hierzu weisen Handlaufsysteme des Standes der Technik den Nachteil auf, dass entweder ein Handlaufprofil aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt werden muss, was entsprechend den Herstellungs- und Montageaufwand erhöht, oder keine durchgehende Beleuchtung des Handlaufs ermöglicht. So können bei einem Handlaufsystem, bei welchem sowohl die elektrischen Leuchtmittel als auch die Befestigung des Handlaufprofils in einer gemeinsamen Nut zu platzieren sind, keine durchgehenden Leuchtmittel in dieser Nut angeordnet werden, da die Beleuchtungsanordnung durch die Befestigung des Handlaufprofils unterbrochen werden muss. Zudem muss auch eine Verkabelung oder Verdrahtung der elektrischen Leuchtmittel durch diese Befestigung hindurchgeführt werden, so dass durch Vorsehen von Bohrungen oder dergleichen der Aufwand zum Ausgestalten des Handlaufs erhöht wird. Bei Verwendung von Glasscheiben oder ähnlichen Verkleidungselementen eines Handlaufs müssen ferner häufig Aussparungen in dem jeweiligen Verkleidungselement vorgesehen werden, um überhaupt eine bereichsweise räumliche Unterbringung von Leuchtmitteln zu ermöglichen. Auch dies erhöht entsprechend den Herstellungsaufwand.
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Mit dem Begriff „Befestigung” des Handlaufprofils ist hierbei eine Vorrichtung gemeint, über welche das Handlaufprofil in der gewünschten Höhe und Position getragen wird.
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Entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung ist die Befestigung durch mindestens eine Klemmvorrichtung mit einem je zugehörigen Stützelement gebildet, wobei sich die mindestens eine Klemmvorrichtung aus je einem Aufnahmeelement und zumindest einer zugehörigen Klemmbrücke zusammensetzt, welche mittels Klemmelementen gegeneinander in der zweiten Längsnut verspannt sind und hierbei eine Klemmverbindung mit dem Handlaufprofil ausbilden. Mittels einer derartigen Konstruktion kann eine einfach herstellbare und lösbare Verbindung des Handlaufprofils mit einem Stützelement dargestellt werden. Dabei können aufwendige mechanische Bearbeitungen des Handlaufprofils entfallen und zudem eine einfachere Anpassung der Position der jeweiligen Klemmvorrichtung an die vor Ort herrschenden Bedingungen vorgenommen werden. Denn aufgrund der jederzeit wieder lösbaren Klemmverbindung kann die jeweilige Klemmvorrichtung innerhalb des Handlaufprofils an die gewünschte Position des Stützelements verschoben und damit an vorherrschende Bedingungen angepasst werden, so dass der Montageaufwand entsprechend vermindert ist. Zudem ist auch eine einfache Austauschbarkeit und Wartung der Leuchtmittel durch Lösen der Klemmvorrichtung möglich. Mit dem Begriff Stützelement sind hierbei Pfosten, Wandhalter oder ähnliche Elemente zum Befestigen eines Handlaufs an einer Wand oder auf dem Boden gemeint.
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In Weiterbildung der Erfindung weist die zweite Längsnut einen trapezförmigen Querschnitt auf, wobei das je eine Aufnahmeelement an einer Basis dieses Querschnitts anliegt, während die zumindest eine zugehörige Klemmbrücke über die Klemmelemente gegen Schenkel des Querschnitts mit einer hierzu korrespondierenden Außenkontur vorgespannt ist. Durch eine derartige Ausgestaltung sind sowohl die zweite Längsnut als auch die jeweilige Klemmbrücke in transversaler Richtung der zweiten Längsnut keilförmig ausgebildet, was bei einer Vorspannung der jeweiligen Klemmbrücke gegen den Querschnitt der Längsnut für eine wesentliche Verbesserung der Klemmverbindung sorgt. Hierdurch wird die Gefahr einer Verschiebung der jeweiligen Klemmvorrichtung im festgesetzten Zustand in Längsrichtung deutlich vermindert.
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Vorteilhafterweise sind eine Fläche der Basis des trapezförmigen Querschnitts und Anlageflächen des je einen, an der Basis anliegenden Aufnahmeelements jeweils mit Rillen quer zur Längsrichtung des Handlaufprofils versehen. Hierdurch wird die Gefahr einer ungewollten Verschiebung des Aufnahmeelements zum Handlaufprofil in Längsrichtung durch Formschluss weiter vermindert.
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In Weiterbildung der Erfindung weisen die Schenkel des trapezförmigen Querschnitts und Andruckflächen der zumindest einen zugehörigen, an den Schenkeln anliegenden Klemmbrücke jeweils Rillen auf, welche in Längsrichtung des Handlaufprofils orientiert sind. Durch diese Maßnahme können die erreichbaren Klemmkräfte durch Formschluss gesteigert werden.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, dass das je eine Aufnahmeelement über eine Pivotwelle verfügt, an welcher das je zugehörige Stützelement befestigbar ist. Dies hat den Vorteil, dass eine Anbindung des je zugehörigen Stützelements an das Aufnahmeelement unter variierbaren Winkellagen erfolgen kann, indem die Pivotwelle zu dem je einen Aufnahmeelement verschwenkt wird. Vorzugsweise liegt der hierbei schwenkbare Bereich zwischen +45° bis –45° aus einer senkrechten Position zur Längsmittelachse des Handlaufprofils.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das je zugehörige Stützelement über ein Zwischenrohr mit der Pivotwelle des je einen Aufnahmeelements verbunden. Vorteilhafterweise ist hierbei eine Verkabelung der Leuchtmittel über das jeweils zugehörige Stützelement, das Zwischenrohr und die Pivotwelle des je einen Aufnahmeelements in die erste Längsnut geführt. Durch den innenliegende Verlauf der Verkabelung in dem Stützelement, dem Zwischenrohr und der Pivotwelle kann diese vor äußeren Einwirkungen geschützt und von außen unsichtbar zur ersten Längsnut verlegt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung nimmt die zweite Längsnut benachbart zu der mindestens einen Klemmvorrichtung Verkleidungselemente auf. Mittels einer derartigen Gestaltung kann auch neben der mindestens einen Klemmvorrichtung und unterhalb des Handlaufprofils eine Art Barriere ausgebildet werden, was den erfindungsgemäßen Handlauf insbesondere für sicherheitstechnische Anwendungen, wie Absperrungen auf Emporen und Balkone, geeignet macht.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Befestigung durch Verkleidungselemente gebildet, welche das Handlaufprofil auf einer Oberseite tragen. Vorteilhafterweise kann hierdurch mit einem niedrigen herstellungstechnischen Aufwand ein Handlauf ausgebildet werden, welcher ohne gesonderte Stützelemente auskommt, sondern bei welchen das Handlaufprofil lediglich durch die Verkleidungselemente getragen wird.
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Es ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, dass die Verkleidungselemente durch Glasscheiben, insbesondere Glasscheiben mit Siebdruck oder Satinierung gebildet sind. Die Verwendung von Glas hat den Vorteil, dass durch direkte Einstrahlung des Lichts der Lichtelemente in Kanten der Glasscheiben optische Lichteffekte darstellbar sind, durch welche der Handlauf optisch besser sichtbar wird. Bei einer Verwendung eines derartigen Handlaufs im Bereich von Sicherheitsanwendungen können beispielsweise Fluchtwege, auch bei Rauchentwicklung, besser kenntlich gemacht werden. Mittels Verwendung von Glasscheiben mit Siebdruck oder Satinierung können bei Lichteinstrahlung zudem Informationen, beispielsweise der Verlauf eines Fluchtweges, vermittelt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die zweite Längsnut bereichsweise an einer Unterseite über zumindest ein Clipprofil verschließbar, welches über Federlippen an der Unterseite der zweiten Längsnut befestigt ist und entweder eine Perforation aufweist oder aus einem transparenten Werkstoff besteht. Durch diese Maßnahme kann der Innenbereich des Handlaufprofils auch in Bereichen, bei welchen die zweite Längsnut weder Verkleidungselemente noch Klemmvorrichtungen für Stützelemente in sich aufnimmt, zuverlässig vor äußeren Einwirkungen geschützt werden. So kann hierbei ein angenehmer Griff auf dem kompletten Umfang des Handlaufs, ohne eine Längsnut mit den Fingern wahrzunehmen, erzeugt werden. Des Weiteren kann der Eintrag von Verunreinigungen in den Innenbereich deutlich vermindert und zum Anderen auch ein unbefugter Zugriff auf die, im Inneren angeordneten Leuchtmittel ausgeschlossen werden. Gleichzeitig wird aber durch die Perforation bzw. die Transparenz des Werkstoffs eine ausreichende Ausleuchtung des Handlaufs garantiert.
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Entsprechend einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung trägt das Handlaufprofil zumindest auf einem Teil seiner Außenfläche ein Aufsatzprofil, welches auf einer Oberseite in einer länglichen Ausnehmung eine Photovoltaikfolie aufnimmt, die Akkumulatoren zur Energieversorgung der Leuchtmittel speist. Zweckmäßigerweise ist die längliche Ausnehmung hierbei über eine transparente Abdeckung verschlossen. Dies hat den Vorteil, dass mittels der Photovoltaikfolie eine autarke Stromversorgung bei Außenanwendungen erreicht werden kann, indem die Akkumulatoren tagsüber über die Photovoltaikfolie aufgeladen werden und diese Energie während der Dunkelheit wiederum an die Leuchtmittel abgeben. Durch die Platzierung der Photovoltaikfolie in einem separaten Aufsatzprofil kann eine derartige Ausgestaltung mit niedrigem Aufwand nachgerüstet werden. Mittels der transparenten Abdeckung kann des Weiteren ein zuverlässiger Schutz der Photovoltaikfolie vor äußeren Einwirkungen sichergestellt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Leuchtmittel durch Neonröhren, ein elektrisch fluoreszierendes Band oder LEDs, vorzugsweise ein LED-Band, gebildet. Die Verwendung von LEDs als Leuchtmittel hat dabei den Vorteil, dass eine platzsparende Beleuchtung mit hohen Standzeiten und einer guten Energiebilanz realisierbar ist. Bei Verwendung eines LED-Bands lassen sich zudem auch gebogene Verläufe des Handlaufs mit sehr engen Kurvenradien problemlos verwirklichen.
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In Weiterbildung der Erfindung verfügt die erste Längsnut zumindest in einem Übergangsbereich zur zweiten Längsnut über eine Breite, welche höchstens einer Breite des LED-Bandes entspricht. Durch diese Maßnahme wird das LED-Band in der ersten Längsnut zumindest im Öffnungsbereich der selbigen leicht eingeklemmt und damit in der gewünschten Position gehalten. Üblicherweise sollte hierbei die Breite der Längsnut nur knapp unterhalb einer Breite des LED-Bandes liegen, so dass zwar ein mechanisches Verklemmen des LED-Lichtbandes erreicht, dieses hierbei aber nicht zu stark zusammengedrückt wird.
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Zweckmäßigerweise ist das LED-Band in der ersten Längsnut mittels eines doppelseitigen Klebebandes befestigt. Hierdurch kann auf einfache Art und Weise eine Befestigung des LED-Lichtbandes erfolgen, bzw. eine zusätzliche Sicherung des Bandes an der gewünschten Position bewerkstelligt werden.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht das Handlaufprofil aus einem metallischen Werkstoff. Hierdurch lässt sich eine hohe Steifigkeit des Handlaufprofils erreichen, was den erfindungsgemäßen Handlauf insbesondere für Anwendungen im Bereich von Brüstungen, Absperrungen und anderen sicherheitstechnischen Konstruktionen geeignet macht. Als Werkstoff kommt hierbei Aluminium, Messing oder Stahl, insbesondere Edelstahl, in Frage.
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In Weiterbildung der Erfindung stehen die Leuchtmittel mit einem Steuersystem in Verbindung. Vorteilhafterweise kann hierdurch die Beleuchtung des erfindungsgemäßen Handlaufs gezielt gesteuert werden. Hierbei sind beispielsweise Variationen der Helligkeit und der Farbgebung der LEDs denkbar, aber auch gezielte Lichtabläufe, welche bei Systemen im Bereich der Sicherheitstechnik als Leitsystem zu Notausgängen und ähnlichem genutzt werden können. Zudem ist auch die Verwendung eines Steuersystems mit Sensorik, wie Näherungssensoren und Lichthelligkeitssensoren, denkbar, durch welche eine Steuerung der Leuchtmittel noch verfeinert werden kann.
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Schließlich ist es eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, dass die Leuchtmittel ohne Unterbrechung über die gesamte Länge des Handlaufprofils durchgehend sind. Hierdurch kann eine optimale Ausleuchtung des Handlaufs erreicht werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren näher dargestellt.
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Es zeigt:
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1 einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Handlaufs gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, geschnitten entlang der Linie B-B in 2;
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2 einen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Handlaufs, geschnitten entlang der Linie A-A in 1;
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3 einen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Handlaufs gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; und
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4 einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Handlaufs gemäß einer dritten Ausführungsform.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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In 1 ist ein Querschnitt eines Bereichs des erfindungsgemäßen Handlaufs gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Wie zu erkennen ist, setzt sich der erfindungsgemäße Handlauf in dem dargestellten Bereich aus einem, durch ein Hohlprofil gebildetes Handlaufprofil 1 zusammen, welches auf einer Unterseite über zwei übereinanderliegende Längsnuten 2 und 3 verfügt. Dabei nimmt die erste Längsnut 2 elektrische Leuchtmittel in Form eines LED-Bandes 4 auf, wobei die erste Längsnut 2 hierzu über einen trapezartigen Querschnitt verfügt und in einem Öffnungsbereich seitens der zweiten Längsnut 3 eine Breite aufweist, die geringfügig kleiner ist als eine Breite des LED-Bandes 4. Hierdurch wird das LED-Band 4 nach einem Einlegen in die erste Längsnut 2 in der selbigen mechanisch verklemmt und damit an einem Herausfallen gehindert. Um jedoch ein Herauswandern aus der gewünschten Position gänzlich ausschließen zu können, ist das LED-Band 4 auf seiner Rückseite zusätzlich mittels eines doppelseitigen Klebebandes 5 an einer Grundfläche der ersten Längsnut 2 befestigt.
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Das LED-Band 4 ist in diesem Fall in SMD-Technik („Surface-mounted device”-Technik) ausgebildet und trägt in Längsrichtung hintereinanderliegende LEDs, die mit einem gemeinsamen – nicht weiter dargestellten – Steuersystem in Verbindung stehen. Mittels des Steuersystems können die Helligkeit und ein Sequenzablauf der einzelnen LEDs geregelt werden. Dabei ist es je nach Ausgestaltung des Steuersystems ebenfalls denkbar, gezielte Farb- und Sequenzabläufe über das LED-Band 4 darzustellen.
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Unterhalb der ersten Längsnut 2 schließt sich die größere, zweite Längsnut 3 an, die in dem, in 1 dargestellten Bereich Elemente einer Klemmvorrichtung 6 in einem trapezförmigen Querschnitt aufnimmt. Die Klemmvorrichtung 6 umfasst hierbei ein Aufnahmeelement 7, das an einer Basis des trapezförmigen Querschnitts der zweiten Längsnut 3 anliegt. Wie in Kombination mit 2 ersichtlich ist, steht dieses Aufnahmeelement 7 über jeweils zwei Klemmelemente 8 mit zweien, in Längsrichtung hintereinanderliegenden Klemmbrücken 9 und 10 in Wirkverbindung. Über die Klemmelemente 8, die in diesem Fall als Gewindestifte ausgebildet sind, können die Klemmbrücken 9 und 10 und das Aufnahmeelement 7 in der zweiten Längsnut 3 gegeneinander verspannt werden, indem die Klemmbrücken 9 und 10 mit einer keilförmigen Außenkontur an Schenkel des Querschnitts der zweiten Längsnut 3 angepresst werden. Hierdurch wird zwischen dem Handlaufprofil 1 und der Klemmvorrichtung 6 eine Klemmverbindung ausgebildet und damit eine Verschiebung des Aufnahmeelements 7 in Längsrichtung unterbunden.
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Des Weiteren verfügt das Aufnahmeelement 7 über eine Pivotwelle 11, die bezüglich des Aufnahmeelements 7 und damit auch bezüglich des Handlaufprofils 1 in Längsrichtung um einen Drehpunkt verschwenkbar ist. Hierbei lässt sich diese Pivotwelle 11 aus einer senkrechten Position zu einer Längsmittelachse des Handlaufprofils 1 frei verschwenken. Zudem ist an einer Seite der Pivotwelle 11 ein Zwischenrohr 12 eines Aufnahmeelements 13 befestigt, welches in diesem Fall nach Art eines Pfostens ausgebildet ist. Aufgrund der Verdrehbarkeit der Pivotwelle 11 lässt sich das Handlaufprofil 1 über die Klemmvorrichtung 6 relativ zum feststehenden Aufnahmeelement 13 mit Zwischenrohr 12 schwenken, vorzugsweise im Bereich von ±45° relativ zur horizontalen Lage. Die Befestigung des Zwischenrohrs 12 an der Pivotwelle 11 kann dabei beispielsweise mittels einer Schraubverbindung gelöst werden, wobei über das hohle Zwischenrohr 12 und durch das Aufnahmeelement 7 dabei eine Verkabelung ausgehend von dem Stützelement 13 zum LED-Band 4 in der Längsnut 2 im Handlaufprofil 1 geführt werden kann. Insgesamt werden äußere, auf das Handlaufprofil 1 einwirkende Kräfte und Momente über die Klemmvorrichtung 6 und mittels des Zwischenrohrs 12 in das Stützelement 13 eingeleitet.
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Wie des Weiteren aus dem Längsschnitt in 2 hervorgeht, nimmt die zweite Längsnut 3 zu beiden Seiten der Klemmvorrichtung 6 Verkleidungselemente in Form von Glasscheiben 14 auf. Diese Glasscheiben 14 sind dabei auf eine, dem Fachmann geläufige Art und Weise mit dem Handlaufprofil 1 im Bereich der zweiten Längsnut 3 verbunden und im Bereich ihrer Oberseite jeweils dicht an das LED-Band 4 herangeführt. Auf diese Art und Weise wird ein, durch das LED-Band 4 emittiertes Licht direkt in Kanten der Oberseite der Glasscheiben 14 eingestrahlt, wodurch sich gezielt optische Effekte erzielen lassen. Hierdurch ist es möglich, den erfindungsgemäßen Handlauf optimal auszuleuchten, wodurch beispielsweise bei sicherheitstechnischen Anwendungen Fluchtwege auch bei Rauchentwicklung sehr gut sichtbar gestaltet werden können.
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In Kombination mit Farb- und Sequenzabläufen des LED-Lichtbandes 4 und einem Siebdruck oder Satinierung der Glasscheiben 14 kann beispielsweise der Verlauf eines Fluchtweges deutlich besser kenntlich gemacht werden.
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In 3 ist ein Längsschnitt des erfindungsgemäßen Handlaufs gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Im Unterschied zu der im Vorfeld beschriebenen Variante wird hierbei das Handlaufprofil 1 lediglich durch die, die Verkleidungselemente bildenden Glasscheiben 14 getragen, so dass eine selbsttragende Konstruktion gestaltet wird, bei welcher gesonderte Stützelemente entfallen können. Die zweite Längsnut 3 nimmt hierbei ebenfalls wieder die Oberseiten der Glasscheiben 14 in sich auf, wobei die Glasscheiben 14 in diesem Fall aber eine ausreichende Stärke aufweisen müssen, um Kräfte und Momente des Handlaufprofils 1 abstützen zu können.
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Dem Fachmann wird klar sein, dass neben einer Abstützung des Handlaufprofils 1 entweder über zumindest zwei Klemmvorrichtungen 6 mit je zugehörigen Stützelementen 13 oder über entsprechend starke Verkleidungselemente auch eine Mischform denkbar ist, bei welcher das Handlaufprofil 1 über eine Klemmvorrichtung 6 mit einem Stützelement 13 und daneben angeordneten Verkleidungselemente bewerkstelligt wird.
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Schließlich geht aus dem Querschnitt in 4 eine weitere, dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs hervor. Als Besonderheit trägt das Handlaufprofil 1 in diesem Fall auf einem Teil seiner Außenfläche ein zusätzliches Aufsatzprofil 15, das ebenfalls als Hohlprofil ausgebildet ist und hierbei auf dem Handlaufprofil 1 aufliegt und über Haltelaschen 16 und 17 an diesem gesichert ist. Auf einer Oberseite verfügt dieses Aufsatzprofil 15 zudem über eine längliche Ausnehmung 18, in welcher eine Photovoltaikfolie 19 positioniert ist. Mittels dieser Photovoltaikfolie 19 wird bei Lichteinstrahlung elektrischer Strom erzeugt, der dann – hier nicht dargestellten – Akkumulatoren zuführbar ist. Aus diesen Akkumulatoren kann der Strom wiederum zur Versorgung des LED-Bandes 4 entnommen werden. Folglich lässt sich insbesondere für Außenanwendungen ein System realisieren, welches autark ohne zusätzliche Stromversorgung arbeitet.
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Um nun insbesondere die Photovoltaikfolie 19 vor äußeren Einflüssen zu schützen, ist auf die Ausnehmung 18 des Aufsatzprofils 15 eine transparente Abdeckung 20 aufgesetzt und in Randbereichen in die Ausnehmung 18 eingeclippt.
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Schließlich ist an einer Unterseite der zweiten Längsnut ein Clipprofil 21 vorgesehen, über welches die zweite Längsnut 3 an der Unterseite verschließbar ist und damit vor äußeren Einflüssen gezielt geschützt werden kann. Zum Befestigen an dem Handlaufprofil 1 verfügt das Clipprofil 21 über Federlippen 22 und 23, durch deren Federeffekt das Clipprofil 21 in der gewünschten Position gehalten wird. Um hierbei allerdings die Leuchtwirkung des LED-Bandes 4 nicht abzuschirmen, besteht das Clipprofil 21 aus einem transparenten Material, so dass das, durch das LED-Band 4 emittierte Licht an dieser Stelle austreten kann. Es ist allerdings ebenso denkbar, das Clippprofil 21 mittels Perforation zumindest teildurchlässig für Licht zu gestalten.
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Mittels der Gestaltung eines Handlaufprofils 1 gemäß einer oder mehrerer Ausführungsformen der Erfindung ist somit eine sehr flexible Anwendung im Bereich von Geländern, Treppen oder anderweitigen Absperrungen möglich. Dabei ist das Handlaufprofil 1 sowohl für selbsttragende Konstruktionen als auch Konstruktionen mit Stützelementen, wie Pfosten und Wandhaltern universell einsetzbar. Dadurch, dass das durch das LED-Band 4 emittierte Licht direkt in Verkleidungselemente, wie Glasscheiben 14, eingestrahlt werden kann, können sicherheitsrelevante Bereiche gut kenntlich gemacht werden. Bei einer Kombination des LED-Bandes 4 mit einem Steuersystem können hierbei Rettungswege zu Notausgängen wesentlich besser kenntlich gemacht werden. Die Erfindung ist hierbei nicht beschränkt auf die einzelnen, oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung. Vielmehr sind die einzelnen Ausführungen auch untereinander kombinierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Handlaufprofil
- 2
- erste Längsnut
- 3
- zweite Längsnut
- 4
- LED-Band
- 5
- doppelseitiges Klebeband
- 6
- Klemmvorrichtung
- 7
- Aufnahmeelement
- 8
- Klemmelemente
- 9
- Klemmbrücke
- 10
- Klemmbrücke
- 11
- Pivotwelle
- 12
- Zwischenrohr
- 13
- Stützelement
- 14
- Glasscheibe
- 15
- Aufsatzprofil
- 16
- Haltelasche
- 17
- Haltelasche
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Photovoltaikfolie
- 20
- transparente Abdeckung
- 21
- Clipprofil
- 22
- Federlippe
- 23
- Federlippe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006016860 U1 [0003]
- DE 102008035520 A1 [0004]