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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Spritzgießen, insbesondere modulare
Formen und betreffende Verfahren zur Verwendung der Formen.
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Stand der Technik
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Bei
der Herstellung von spritzgegossenen Teilen bestehen potentielle
Probleme der Kavitätsstörung. Solche
Probleme können
bei der Großserienherstellung
sehr ärgerlich
sein. Selbst wenn eine Kavität
ausgefallen ist, können
Formungsbedingungen und Verfahrensparameter unausgeglichen werden.
Wenn die Form weiter arbeitet, beispielsweise durch das Blockieren
eines defekten Stapels durch den Bediener, werden die Qualität und die
Abmessungen der Produkte beeinträchtigt.
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Um
die Qualität
von Teilen zu gewährleisten, muss
ein defekter Stapel gereinigt oder ausgewechselt werden. Aber je
nach dem Aufbau der Form ist eine Abstellzeit von vier bis acht
Stunden erforderlich. Wenn eine oder zwei Formkavitäten schlechte Teile
herstellen, muss die gesamte Form normalerweise von der Formmaschine
zum Zwecke einer Wartung oder einer Reparatur demontiert werden.
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Inhalte der Erfindung
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Nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Mehrdüseneinheit
von der Vorderseite des Verteilersystems nach vorn abgelöst, während das
Verteilersystem an der Aufspannplatte befestigt bleibt.
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Nach
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine kaltseitige
Einheit, die einer abgelösten
Mehrdüseneinheit
zugeordnet ist, abgelöst
und gegen eine als Ersatzteil dienende kaltseitige Einheit ausgewechselt.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer heißen Hälfte und einen kalten Hälfte eines
erfindungsgemäßen modularen
Formsystems, die an der Trennlinie getrennt werden;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer kaltseitigen Einheit, die vorübergehend
an der Montageplatte verriegelt wird;
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3 eine
perspektivische Ansicht der kaltseitigen Einheit, die durch Lösen einer
Schraubverbindung von der Montageplatte abgelöst wird;
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4 eine
perspektivische Ansicht der Form im geschlossenen Zustand;
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5 eine
perspektivische Ansicht der kaltseitigen Einheit, die von der Montageplatte
entriegelt wird;
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6 eine
perspektivische Ansicht der Form im geöffneten Zustand und der kaltseitigen
Einheit, die zusammen mit der zugeordneten Mehrdüseneinheit an der heißen Hälfte getragen
wird;
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7 eine
perspektivische Ansicht der Entfernung von Schrauben, welche die
Mehrdüseneinheit
am Verteilersystem halten;
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8 eine
perspektivische Ansicht der Kombination der Mehrdüseneinheit
und der kaltseitigen Einheit, die nach vorn von der Vorderseite
des Verteilersystems abgelöst
wird, während
das Verteilersystem an der Aufspannplatte befestigt bleibt;
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9 eine
andere perspektivische Ansicht der heißen Hälfte, aus der Aussparungen
in der Formplatte ersichtlich sind;
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10 eine
andere perspektivische Ansicht der kalten Hälfte, bei der die kaltseitigen
Einheiten entfernt werden;
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11a, 11b perspektivische
Ansichten des Betriebs eines anderen erfindungsgemäßen Arretiermechanismus;
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12 einen
Schnitt durch die Mehrdüseneinheiten und
die Bestandteile in der Umgebung;
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13 einen
Schnitt durch eine Mehrdüseneinheit,
die vom Verteilersystem abgelöst
wird;
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14 einen
vergrößerten Schnitt
durch eine Mehrdüseneinheit,
die gerade vom Verteilersystem abgelöst wird;
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15 eine
schematische Ansicht eines Arretiermechanismus.
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Konkrete Ausführungsformen
der Erfindung
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1 zeigt
eine heiße
Hälfte 102 und
eine kalte Hälfte 104 eines
erfindungsgemäßen modularen
Formsystems. In der Figur werden die heiße Hälfte 102 und die kalte
Hälfte 104 an
der Trennlinie voneinander getrennt. Die heiße Hälfte 102 und die kalte Hälfte 104 können gemeinsam
als eine Form bezeichnet werden. 1 ist eine
Explosionszeichnung und Bauteile, die für die Erläuterung nicht notwendig sind,
werden nicht dargestellt.
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Die
heiße
Hälfte 102 umfasst
ein beheiztes Verteilersystem 106 und eine Mehrzahl von
verbundenen beheizten Mehrdüseneinheiten 108 (eine
davon wird gezeigt).
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Das
Verteilersystem 106 empfängt von einer Spritzgießmaschine
(nicht gezeigt) eine Formmasse (z. B. druckbeaufschlagte Kunststoffschmelze).
Das Verteilersystem 106 definiert einen internen Verteilerkanal
zum Verteilen einer solchen Formmasse. Das Verteilersystem 106 weist
eine Vorderseite 110 auf, die einer einer ersten Aufspannplatte
(z. B. einer stationären
Aufspannplatte; nicht gezeigt) der Spritz gießmaschine zugewandten Seite 112 gegenüberliegt.
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Die
Mehrdüseneinheiten 108 können in
einem gitterförmigen
Muster am Verteilersystem 106 angeordnet sein. Jede Mehrdüseneinheit 108 weist einen
Verteiler und eine Mehrzahl von sich nach vorn erstreckenden Düsen auf,
die einen internen Mehrdüseneinheitskanal
zur Zuführung
der vom Verteilerkanal des Verteilersystems 106 empfangenen
Formmasse zu einer oder mehreren Formkativitäten definieren. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Mehrdüseneinheiten 108 identisch
und untereinander auswechselbar. Die Mehrdüseneinheiten 108 sind
individuell nach vorn lösbar
an der Vorderseite 110 des Verteilersystems 106 befestigt
und sind vom Verteilersystem 106 lösbar, während das Verteilersystem 106 an
der ersten Aufspannplatte befestigt ist. Die Mehrdüseneinheiten 108 können mittels
Schrauben am Verteilersystem 106 befestigt werden. D. h.
jede Mehrdüseneinheit 108 kann
in Richtung der kalten Hälfte 104 vom
Verteilersystem 106 abgelöst werden. Man braucht das
Verteilersystem 106 nicht zunächst von der ersten Aufspannplatte
abzulösen, was
normalerweise der Fall ist. Dadurch ist eine Wartung der heißen Hälfte möglich, während die
Form unter Druck steht (d. h. während
die Form an der Spritzgießmaschine
befestigt bleibt).
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Die
kalte Hälfte 104 umfasst
eine Mehrzahl von Montageplatten 114, eine Mehrzahl von
Arretiermechanismen 116 und eine Mehrzahl von kaltseitigen
Einheiten 118 (eine davon wird gezeigt).
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Die
Montageplatten 114 sind an einer zweiten Aufspannplatte
(z. B. einer beweglichen Aufspannplatte) 120 befestigt.
Die Montageplatten 114 weisen Bohrungen 122 für Befestigungsmittel
wie Schrauben zur Befestigung der kaltseitigen Einheiten 118 an
den Montageplatten 114 auf. In einem anderen Ausführungsbeispiel
werden die Funktionen der Montageplatten 114 und der Aufspannplatten
integriert, indem sie beispielsweise zu einer einzigen Platte zusammengefasst
werden.
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Die
Arretiermechanismen 116 sind in den Montageplatten 114 angeordnet
und dienen dazu, eine kaltseitige Einheit 118 vorübergehend
an der Montageplatte 114 zu halten, wenn die kaltseitige Einheit 118 von
der Montageplatte 114 abgelöst (z. B. durch Lösen einer
Schraubverbindung abgelöst) wird.
Jeder Arretiermechanismus 116 umfasst einen Arretierstift 124,
der sich zum Zwecke der Darstellung von der zugeordneten Montageplatte 114 erstreckt.
(Bei der wirklichen Ausführung
kann sich der Arretierstift 124 wesentlich weniger als
im dargestellten Fall oder überhaupt
nicht erstrecken.) Für
diesen Zweck besitzt der Arretierstift 124 außer Verriegelung-
und Entriegelungsbereichen, die wahlweise mit den korrespondierenden
Bereichen jeder kaltseitigen Einheit 118 fluchten können, einen
im Wesentlichen zylindrischen Querschnitt. Dadurch kann der Arretierstift 124 einer
spezifischen Montageplatte 114 betätigt werden, um die der spezifischen
Montageplatte 114 zugeordneten, kaltseitigen Einheiten 118 zu
halten oder freizugeben. Darüber
hinaus kann der Arretierstift 124 in diesem Ausführungsbeispiel
die gesamte Reihe von kaltseitigen Einheiten 118 gleichzeitig
halten oder freigeben.
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Jede
der kaltseitigen Einheiten 118 ist einer der Mehrdüseneinheiten 108 der
heißen
Hälfte 102 zugeordnet
und kann mit der zugeordneten Mehrdüseneinheit 108 zur
Definition einer oder mehreren Formkavitäten gekoppelt werden, wenn
die heiße Hälfte 102 und
die kalte Hälfte 104 zum
Schließen der
Form zusammengebracht werden. In diesem Ausführungsbeispiel definiert die
kaltseitige Einheit 118 durch konkave Formkavitätsoberflächen 126 teilweise
vier Formkavitäten.
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Unabhängig davon,
ob der zugeordnete Arretiermechanismus 116 zum Halten oder
zum Freigeben der kaltseitigen Einheit 118 betätigt wird,
ist jede kaltseitige Einheit 118 durch Befestigungsmittel 128 wie
Schrauben lösbar
an der Montageplatte 114 befestigt. Die Betätigung des
Arretiermechanismus 116 ist wichtig, wenn diese Befestigungsmittel 128 entfernt
werden sollen.
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In
einem normalen Betrieb wird die Form wiederholt geschlossen und
geöffnet,
indem die kalte Hälfte 104 in
Richtung auf die heiße
Hälfte 102 und umgekehrt
bewegt wird. In jedem Arbeitsablauf wird die Formmasse beim Schließen der
Form in die Formkavitäten
gespritzt, die durch die kalte Hälfte 104 und
die heiße
Hälfte 102 definiert
werden. Wenn die Form geöffnet
wird, werden spritzgegossene Produkte aus der Form ausgetragen.
Wenn eine Mehrdüseneinheit 108 oder
eine kaltseitige Einheit 118 aus irgendeinem Grund ausgewechselt
werden soll, kann folgendes Verfahren verwendet werden.
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Zunächst wird
die Form an der Trennlinie geöffnet,
um die heiße
Hälfte 102 von
der kalten Hälfte 104 zu
trennen, wie in 1 gezeigt.
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Dann
wird die auszuwechselnde kaltseitige Einheit 118 vorübergehend
an der jeweiligen Montageplatte 114 gehalten. Dies wird
beispielhaft in 2 dargestellt, in der eine der
kaltseitigen Einheiten 118 vorübergehend an der Montageplatte 114 verriegelt wird,
indem der Arretierstift 124 (wie durch den Pfeil gezeigt)
des Arretiermechanismus 116 gedreht wird.
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Dann
wird die verriegelte kaltseitige Einheit 118 von der Montageplatte 114 abgelöst. Wie
in 3 gezeigt, werden Schrauben 128 entfernt.
Die kaltseitige Einheit 118 wird durch den Arretiermechanismus 116 an
der Montageplatte 114 gehalten.
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Danach
wird die Form geschlossen, wie in 4 gezeigt.
Um die Form zu schließen,
werden die heiße
Hälfte 102 und
die kalte Hälfte 104 zusammengebracht.
In diesem Schritt kann die kaltseitige Einheit 118 an der
zugeordneten Mehrdüseneinheit 108 arretiert
werden. Dies kann beispielsweise durch eine Schraubverbindung zwischen
der kaltseitigen Einheit 118 und der Mehrdüseneinheit 108 erfolgen.
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Dann
wird das vorübergehende
Halten der kaltseitigen Einheit 118 an der Montageplatte
aufgehoben. Wie in 5 gezeigt, wird der Arretierstift 124 des
Arretiermechanismus 116 gedreht, um die kaltseitige Einheit 118 freizugeben.
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Wie
in 6 gezeigt, wird die Form geöffent. Die kaltseitige Einheit 118 bleibt
an der Mehrdüseneinheit 108 arretiert
und wird damit von der Montageplatte 114 abgelöst. Aus 6 ist
ein Arretierkanalstück 130 der
kaltseitige Einheit 118 ersichtlich, das wahlweise mit
dem Arretierstift 124 gekoppelt wird, um die kaltseitige
Einheit 118 in der oben dargestellten Weise zu halten oder
freizugeben. In diesem Ausführungsbeispiel
weist das Arretierkanalstück 130 hinterschnittene
Wandungen auf, die in und außer Eingriff
mit einem komplementär
ausgebildeten Querschnitt des Arretierstifts 124 gebracht
werden.
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In 7 werden
Befestigungsmittel wie Schrauben (durch Pfeile 132 gekennzeichnet),
welche die kaltseitige Einheit 118 an dem Verteilersystem 106 halten,
entfernt, nachdem die Form geöffnet worden
ist. Durch die Passstifte, die nachfolgend näher dargestellt werden, bleibt
die Kombination der Mehrdüseneinheit 108 und
der kaltseitigen Einheit 118 unbewegt.
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Wie
in 8 gezeigt, wird die Kombination der Mehrdüseneinheit 108 und
der kaltseitigen Einheit 118 von der Vorderseite 110 des
Verteilersystems 106 nach vorn abgelöst. Dies kann durchgeführt werden,
wenn das Verteilersystem 106 an der ersten Aufspannplatte
befestigt bleibt. Aus dieser Figur sind Kühlmittelrohre 134 zur
Zuführung
von Kühlmitteln
zu der Mehrdüseneinheit 108 und
Passstifte 136 zur Positionierung der Mehrdüseneinheit 108 an
dem Verteilersystem 106 ersichtlich. Die Kühlmittelrohre 134 und
die Passstifte 136 stehen vom Verteilersystem 106 hervor
und wirken mit jeweiligen Bohrungen in der Mehrdüseneinheit 108 zusammen.
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Schließlich kann
die abgelöste
Kombination der Mehrdüseneinheit 108 und
der kaltseitigen Einheit 118 gegen eine als Ersatzteile
dienende Kombination einer Mehrdüseneinheit
und einer kaltseitigen Einheit ausgewechselt. Die Auswechselung
erfolgt, indem die oben genannten Schritte in umgekehrter Reihenfolge
durchgeführt
werden. Dadurch kann die Abstellzeit reduziert werden. Wenn es die
Zeit erlaubt, können
die abgelöste
Mehrdüseneinheit 108 und
die abgelöste
kaltseitige Einheit 118 repariert werden.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren
wird auf die Schritte der Verriegelung und der Arretierung verzichtet.
Somit kann das Verfahren mit einem Ausführungsbeispiel, in dem auf
die betreffenden Mechanismen verzichtet wird, ausgeführt werden.
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Zunächst wird
die Form an der Trennlinie geöffnet,
um die heiße
Hälfte 102 von
der kalten Hälfte 104 zu
trennen (siehe 1). Dann wird eine der Mehrdüseneinheiten 108 durch
Entfernung von Schrauben (an 132 in 7) von der Vorderseite 110 des
Verteilersystems 106 nach vorn abgelöst, während das Verteilersystem 106 an
der ersten Aufspannplatte befestigt bleibt. Dann wird die abgelöste Mehrdüseneinheit 108 gegen
eine als Ersatzteil dienende Mehrdüseneinheit ausgewechselt. Gleichzeitig
kann die zugeordnete kaltseitige Einheit 118 durch Entfernung
der Schrauben 128 (in 3) auch
abgelöst
und gegen eine als Ersatzteil dienende kaltseitige Einheit ausgewechselt
werden. Mit diesem Verfahren kann eine Mehrdüseneinheit 108 oder
eine kaltseitige Einheit 118 allein abgelöst und ausgewechselt
werden.
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9 zeigt
eine andere perspektivische Ansicht der heißen Hälfte 102. Ein Stapel
von Formplatten 138 wird am Verteilersystem 106 gestapelt
und an diesem mittels Schrauben, Klemmen oder dergleichen befestigt.
Die Formplatten 138 definieren eine Mehrzahl von Ausnehmungen 140 zur
Aufnahme der Mehrdüseneinheiten 108.
Eine beliebige Anzahl von Formplatten 138 kann verwendet
werden. Führungsstifte 142 stehen
von den Mehrdüseneinheiten 108 hervor,
um mit jeweiligen Bohrungen der kalten Hälfte 104 zur Führung der
Hin- und Herbewegung der kalten Hälfte 104 im normalen
Formprozess zusammenzuwirken. Ferner sind Formkerneinsätze 144 ersichtlich,
die von der Vorderseite der Mehrdüseneinheiten 108 hervorstehen
und zusammen mit den Formkavitätsoberflächen 126 der
kaltseitigen Einheiten 118 die Formkavitäten definieren.
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10 zeigt
eine andere perspektivische Ansicht der kalten Hälfte 104, bei der
die kaltseitigen Einheiten 118 entfernt werden.
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11a und 11b zeigen
die Betätigung eines
anderen erfindungsgemäßen Arretiermechanismus 146.
Das Arbeitsprinzip des Arretiermechanismus 146 ist ähnlich wie
das des oben dargestellten Arretiermechanismus 116. Ein
deutlicher Unterschied besteht darin, dass ein Arretierstift 128 des
Arretiermechanismus 146 durch Gleiten bestätigt wird, während der
Arretierstift 124 des Arretiermechanismus 116 durch
Drehen bestätigt
wird.
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11a zeigt die Freigabestellung, in der der Arretiermechanismus 146 das
Arretierkanalstück 130 und
damit die gesamte kaltseitige Einheit 118 freigibt. Der
Arretierstift 148 gleitet (entlang seiner Länge) zu
einer Stellung, wo ein Flansch 152 des Arretierkanalstücks 130 einen
Flansch 150 des Arretierstifts 148 verlässt.
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11b zeigt die Haltestellung, in der der Arretiermechanismus 146 das
Arretierkanalstück 130 und
damit die gesamte kaltseitige Einheit 118 hält. Der
Arretierstift 148 gleitet (entlang seiner Länge) zu einer
Stellung, wo der Flansch 152 des Arretierkanalstücks 130 an
den Flansch 150 (nicht gezeigt) des Arretierstifts 148 stößt. Aus
der Figur ist ein verengter Bereich 154 des Arretierstifts 148 ersichtlich,
der das Passieren des Flansches 152 in der Freigabestellung erlaubt.
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12 zeigt
einen Schnitt durch Mehrdüseneinheiten 108 und
Bestandteile in der Umgebung. Viele der Bestandteile, die vorher
dargestellt worden sind, sind ersichtlich und mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Wie
aus der Figur ersichtlich, weist das Verteilersystem 106 einen
internen Verteilerkanal 158 auf, der durch einen beheizten
Verteiler 156 wie Heißkanalverteiler
definiert wird. Der Verteilerkanal 158 weist einen Eingang
(außerhalb
des Blatts) und eine Mehrzahl von Ausgängen 160 zur Verteilung
der Formmasse auf. Ein Eingangsbauteil kann zusätzlich vorgesehen werden, um
die Formmasse von der Spritzgießmaschine
zu dem Verteiler 156 zuzuführen. Das Verteilersystem 106 umfasst
auch die Platte oder Platten, die den Verteiler 156 mittels
Abstandshalter, Druckscheiben oder dergleichen umgeben und halten.
Um das Verständnis
zu erleichtern, kann das Verteilersystem 106 mit einer
heißen
Hälfte
ohne Düsen
verglichen werden.
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Jede
Mehrdüseneinheit 108 umfasst
einen durch einen Verteiler 164 definierten, internen Mehrdüseneinheitskanal 162 und
eine Mehrzahl von sich nach vorn erstreckenden Düsen 166 (eine davon
wird gezeigt). Die Düsen 166 können eine
beliebige Anzahl (vier in diesem Ausführungsbeispiel) haben und können in
einer beliebigen Konfiguration (Two-Drop, H, X, usw.) angeordnet
werden, wobei der Verteiler 164 entsprechend ausgebildet
ist. Der Mehrdüseneinheitskanal 162 besitzt
einen Eingang 168, der mit einem der Ausgänge des
Verteilerkanals 160 kommunizierend verbunden ist, und eine
Mehrzahl von Ausgängen 170 (an
den Augussöffnungen
der Form) zur Zuführung
der Formmasse zu Formkavitäten 172,
die durch Formkerneinsätze 144 und
Formkavitätseinsätze 174 (welche
die Formkavitätsoberflächen 126 definieren,
am besten in 1 gezeigt) definiert werden.
Die Düsen 166 und/oder
der Verteiler 164 umfassen zumindest eine Heizvorrichtung
und kann zumindest ein Thermoelement zur Regelung der Temperatur
umfassen. Die Mehrdüseneinheit 108 umfasst
auch die Platte oder Platten, die den Verteiler 164 und
die Düsen 166 mittels
Abstandshalter, Düsenkammern,
Anschnittsdichtungen, Druckscheiben oder dergleichen umgeben und
halten. Um das Verständnis
zu erleichtern, kann jede Mehrdüseneinheit 108 mit
einer heißen
Hälfte
verglichen werden.
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Eine
Mehrzahl von Verbindungsteilen 176 ist zwischen der Mehrdüseneinheiten 108 und
dem Verteilersystem 106 vorgesehen. Jedes Verbindungsteil 176 wird
an einem von der zugeordneten Mehrdüseneinheit 108 und
dem Verteilersystem 106 befestigt und gleitbar in das andere
der zugeordneten Mehrdüseneinheit 108 und
dem Verteilersystem 106 eingesetzt, so dass die gesamte
Mehrdüseneinheit 108 weg
gleiten und vom Verteilersystem 106 abgelöst werden
kann. D. h. das Verbindungsteil 176 wirkt gleitbar mit
der Mehrdüseneinheit 108 oder
dem Verteilersystem 106 zusammen und bleibt zugleich (z.
B. durch eine Schraubverbindung) an dem Verteilersystem 106 oder
der Mehrdüseneinheit 108 befestigt. Das
Verbindungsteil 176 kann im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet
sein und weist einen Verbindungskanal 178 zur kommunierenden
Verbindung des Verteilerkanals 158 mit dem Mehrdüseneinheitskanal 162 auf.
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Jede
beheizte Mehrdüseneinheit 108 kann ein
Austragsmittel 180 zur Austragung eines gefertigten spritzgegossenen
Teils oder Teile aufweisen, der oder die in einer oder mehreren
Formkavitäten 172 geformt
wird oder werden. In diesem Ausführungsbeispiel
umfasst das Austragsmittel 180 ein Paar von Platten, zwischen
denen die Köpfe
von einigen Ausdrückstiften
geklemmt werden, die sich nach vorn bis zu den Formkavitäten 172 erstrecken.
Das Austragsmittel 180 kann beispielsweise durch einen
externen Hebel, der das Paar von Platten bewegt, bestätigt werden.
Das Austragsmittel 180 kann zum Zwecke einer automatischen
Rückkehr
federvorgespannt sein.
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13 zeigt
eine Mehrdüseneinheit 108,
die gerade vom Verteilersystem 106 abgelöst wird.
(Einige Bezugszeichen aus anderen Figuren werden klarheitshalber
weggelassen.) Hierbei handelt es sich um einen Fall, der ähnlich wie
der Fall in der perspektivischen Ansicht der 8 ist. Aber
die zugeordnete kaltseitige Einheit 118 wird nicht gezeigt.
Es sei darauf hingewiesen, dass, wenn die Schrauben 132 entfernt
werden, die Mehrdüseneinheit 108 als
eine separate Einheit (oder als eine kombinierte Einheit, wenn die
kaltseitige Einheit 118 an der Mehrdüseneinheit 108 befestigt
ist) abgelöst
werden kann. In diesem Ausführungsbeispiel
ist das Verbindungsteil 176 am Verteiler 164 der
Mehrdüseneinheit 108 befestigt
und wird damit als Teil der Mehrdüseneinheit 108 abgelöst. Wie
aus der Figur ersichtlich, wird der Passstift 136 von seiner
Bohrung 182 in der Mehrdüseneinheit 108 entkoppelt.
Analog dazu verlässt
das Kühlmittelrohr 134 seine
Bohrung 184.
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Elektrische
Verbindungsmittel 186 und Verbindungsmittel 188 für Kühlmittel
sind auch in 13 gezeigt. Elektrische Verbindungsmittel 186 versorgen
Erhitzer, Sensoren oder Aktuatoren, welche einen Eingangsstrom brauchen,
sowie Leitungen für Sensorsignale
mit Eingangsstrom. Verbindungsmittel 188 für Kühlmittel
stellen Kühlmitteleingang/-ausgang
für eine
Leitung 190 innerhalb der Formplatte 192 des Verteilersystems 106 bereit.
Die Kühlmittelleitung 190 versorgt
die Kühlmittelrohre 134 und
kann auch andere Nebenflussleitungen und/oder Nebenflussrohre versorgen.
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14 zeigt
einen vergrößerten Schnitt durch
eine Mehrdüseneinheit 108,
die gerade vom Verteilersystem 106 abgelöst wird.
(Einige Bezugszeichen aus anderen Figuren werden klarheitshalber weggelassen.)
Einfachheitshalber wird die kaltseitige Einheit 118 abgelöst dargestellt.
Wie aus der Figur ersichtlich, ist ein Rohrnippel 194 im
Basisteil der Bohrung 184 für das Kühlmittelrohr zur Versorgung von
Kühlmittelkanal
bzw. -kanälen 196 innerhalb
einer Platte oder Platten der Mehrdüseneinheit 108 vorgesehen.
Der Rohrnippel 194 kann einen O-Ring aufweisen, um eine
Dichtung gegenüber dem
Kühlmittelrohr 134 zu
erleichtern.
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Ein
elektrischer Schnellanschluss 198 ist zwischen elektrischen
Leitungen von der Mehrdüseneinheit 108 und
dem Verteilersystem 106 vorgesehen. Die Leitungen vom Verteilersystem 106 beginnen
an den elektrischen Verbindungsmitteln 186 (siehe 13).
Die Leitungen von der Mehrdüseneinheit 108 enden
an Düsenbeheizern,
einem Verteilerbeheizer, Thermoelementen, Sensoren oder anderen
elektrischen Einrichtungen der Mehrdüseneinheit 108. Durch
den elektrischen Schnellanschluss 198 wird eine schnelle
Kupplung oder Entkupplung von elektrischen Einrichtungen in der
Mehrdüseneinheit 108 ermöglicht,
wenn die Mehrdüseneinheit 108 mit dem
Verteilersystem 106 verbunden oder von diesem abgelöst wird.
Die Leitungen können
länger
als im dargestellten Fall ausgebildet sein und ein Fach kann zur
Ablage der Leitungen vorgesehen sein, wenn die Mehrdüseneinheit 108 installiert
ist. In einem äquivalenten
Ausführungsbeispiel
werden die Leitungen weggelassen und die Hälften des Schnellanschlusses 198 werden
direkt an der Mehrdüseneinheit 108 und
am dem Verteilersystem 106 angeordnet. In einem solchen
Ausführungsbeispiel
wird der Schnellanschluss 198 automatisch gekoppelt oder
entkoppelt, wenn die Mehrdüseneinheit 108 mit dem
Verteilersystem 106 verbunden oder von diesem abgelöst wird.
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15 zeigt
eine schematische Ansicht eines Arretiermechanismus zur Arretierung
einer kaltseitigen Einheit 118 an einer zugeordneten Mehrdüseneinheit 108.
Der Arretiermechanismus umfasst Flansche 202 (einer davon
wird gezeigt) an der kaltseitigen Einheit 118 und Gegenflansche 204 (einer davon
wird gezeigt) an der Mehrdüseneinheit 108. Schrauben 206 können in
die Flansche 204 eingeschrauben werden, um die kaltseitige
Einheit 118 an der Mehrdüseneinheit 108 zu
halten. Der Arretiermechanismus ist beispielhaft.
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Die
vorliegende Erfindung kann einem Endbenutzer als „Satz von
Teilen” bereitgestellt
werden. Ein modulares Formsystem nach einem der oben dargestellten
Ausführungsbeispiele
kann so ausgebildet sein, dass es eine vorgegebene Anzahl von beheizten
Mehrdüseneinheiten 108 und
zugeordneten kaltseitigen Einheiten 118 für eine vorgegebene
Anzahl von Formkavitäten
aufweist. D. h. ein komplettes System wird einem Benutzer für die Herstellung
von Formteilen bereitgestellt. Darüber hinaus wird das System
des „Satzes
von Teilen” ferner
mit zumindest einer zusätzlichen
beheizten Mehrdüseneinheit 108 und
einer zugeordneten kaltseitigen Einheit 118 versehen, die
als Ersatzteile dienen. Dadurch kann der Endbenutzer die Abstellzeit
verkürzen,
indem eine Mehrdüseneinheit 108 und/oder
eine kaltseitige Einheit 118, die repariert oder gewartet
werden soll, gegen die neue(n) Einheit(en), mit der (denen) das
System anfangs versehen ist (sind), ausgewechselt wird. Die ausgewechselte
Mehrdüseneinheit 108 und/oder die
ausgewechselte kaltseitige Einheit 118 kann vom Endbenutzer
repariert oder gewartet werden oder an den Hersteller zum Reparieren,
Warten, Ersetzen oder Aufarbeiten zurückgesendet werden. Ein gesamtes
modulares Formsystem mit geeigneten, als Ersatzteile dienenden Mehrdüseneinheit
und/oder zugeordneten kaltseitigen Einheiten kann auf diese Art
und Weise verkauft und transportiert werden. Ferner brauchen die
Komponenten eines solchen modularen Formsystems nicht zusammen transportiert
zu werden und die Komponenten brauchen auch nicht von dem gleichen
Hersteller bereitgestellt zu werden.
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Schließlich ist
die vorliegende Erfindung unter der Voraussetzung dargestellt worden,
dass die Mehrdüseneinheiten ähnlich ausgebildet
sind und die kaltseitigen Einheiten ebenfalls ähnlich ausgebildet sind. Dies
dient zur Erleichterung des Verständnisses. Es sei darauf hingewiesen,
dass Ausführungsformen
auch möglich
sind, in denen eine Mehrdüseneinheit
oder eine kaltseitige Einheit, die oben dargestellt worden ist,
in Kombination mit konventionellen kavitätsdefinierenden Komponenten
verwendet wird.
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Obwohl
viele Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dargestellt worden sind, kann der Fachmann
auf dem einschlägigen
technischen Gebiet verstehen, dass weitere Variationen und Abänderungen
im Rahmen des Gedankens und des Umfangs der beigefügten Patentansprüche gemacht werden
können.
Alle besprochenen Patente und Veröffentlichungen werden in vollem
Umfang aufgenommen und gewürdigt.