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Die Erfindung betrifft eine Verbrauchersteuereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 15. Generell betrifft die Erfindung das Gebiet von Aufzugsanlagen, zum Beispiel in Gebäuden oder Bergwerken.
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Aufzugsanlagen weisen üblicherweise einen Fahrkorb zur Beförderung von Personen, eine Antriebseinrichtung und eine Aufzugssteuerungsanlage zur Steuerung der gesamten Aufzugsanlage auf. Die Aufzugssteuerungsanlage weist üblicherweise eine elektronische Steuereinheit auf, über die Bediensignale, die z. B. über eine Tastatur in dem Fahrkorb eingegeben werden können, in entsprechende Betätigungen der Antriebseinrichtung umgesetzt werden, so dass der Fahrkorb in eine gewünschte Etage eines Gebäudes gefahren wird. Die Aufzugssteuerungsanlage steuert zudem noch weitere Verbraucher in dem Aufzug, wie zum Beispiel die Beleuchtung, einen Antrieb für die Türen des Fahrkorbs und gegebenenfalls eine Ventilation des Fahrkorbs.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche bekannten Aufzugsanlagen möglichst ohne Eingriff, zumindest ohne aufwendigen Eingriff, in die Aufzugssteuerungsanlage hinsichtlich der Energieeffizienz zu verbessern. Als Energieeffizienz wird allgemein eine Minimierung des Energieverbrauchs verstanden, insbesondere an elektrischer Energie.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 15 angegebene Erfindung gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung an.
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Die Erfindung hat den Vorteil, als eigene Einheit unabhängig von einer Aufzugssteuerungsanlage an einem Fahrkorb eines Aufzugs montierbar zu sein. Vorteilhaft liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, ein unabhängig von der Aufzugssteuerungsanlage mit vernünftigem Aufwand erfassbares Signal zu ermitteln, über das die Aktivität des Fahrkorbs erfasst werden kann. Hierdurch wird die erforderliche Interaktion mit der Aufzugssteuerungsanlage minimiert, d. h. die erfindungsgemäße Verbrauchersteuereinrichtung kann weitgehend autark betrieben werden.
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Unter einer Aktivität des Fahrkorbs wird beispielsweise eine Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Fahrkorbs durch die Antriebseinrichtung der Aufzugsanlage verstanden, oder eine Bewegung der Türen des Fahrkorbs. Die Erfindung schlägt vor, einen Beschleunigungssensor und eine Auswerteschaltung zur Auswertung des Signals des Beschleunigungssensors zu verwenden. Es ist nämlich möglich, durch ein solches Beschleunigungssensor-Signal auf die Aktivität bzw. die Inaktivität des Fahrkorbs zu schließen. Über das Beschleunigungssensor-Signal wird beispielsweise eine Bewegung des Fahrkorbs in Aufwärts- bzw. Abwärtsrichtung angezeigt.
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Vorteilhaft kann abhängig von dem Beschleunigungssensor-Signal ein Verbraucher abgeschaltet werden oder auf einen verringerten Energieverbrauch geschaltet werden, wenn durch Auswertung des Beschleunigungssensor-Signals eine Inaktivität des Fahrkorbs detektiert ist. Hierdurch kann im Ruhezustand des Fahrkorbs elektrische Energie eingespart werden, z. B. durch Abschaltung der Fahrkorb-Beleuchtung oder anderer Verbraucher.
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Auf diese Weise erlaubt es die Erfindung, mit einem auf einfache Weise an vorhandenen Aufzügen nachrüstbaren Gerät, nämlich der Verbrauchersteuereinrichtung, die Energieaufnahme des Aufzugs in Ruhestellung signifikant zu reduzieren und damit die Energieeffizienz der Aufzugsanlage erheblich zu verbessern.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Verbrauchersteuereinrichtung dazu eingerichtet, die Abschaltung bzw. die Energieverbrauchsverringerung des Verbrauchers zu beenden oder den Verbraucher einzuschalten, wenn die Fahrkorb-Inaktivität nicht mehr vorliegt, das heißt, wenn eine Fahrkorb-Aktivität detektiert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine Erkennung der Inaktivität des Fahrkorbs durch Auswertung des Beschleunigungssensor-Signals dadurch erfolgen, dass das Beschleunigungssensor-Signal zeitlich überwacht wird. Wenn das Beschleunigungssensor-Signal für eine vorbestimmte Mindestzeit unterhalb eines vorbestimmten Beschleunigungs-Grenzwertes ist, wird die Inaktivität des Fahrkorbs erkannt. Eine solche Detektion ist schaltungstechnisch einfach realisierbar, zum Beispiel durch ein Zeitglied. Das Zeitglied kann mit diskreten Elektronikbauelementen aufgebaut sein. Das Zeitglied kann auch als Zeitzähler, zum Beispiel in einem Mikroprozessor, vorgesehen sein. Insbesondere ist es möglich, die Detektion der Nicht-Aktivität durch Programmschritte eines Steuerprogramms eines Mikroprozessors in der Verbrauchersteuereinrichtung zu implementieren.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Verbrauchersteuereinrichtung dazu eingerichtet, die Abschaltung bzw. Energieverbrauchsverringerung des Verbrauchers zu beenden oder den Verbraucher einzuschalten, wenn das Beschleunigungssensor-Signal einen vorbestimmten Beschleunigungs-Ansprechwert überschreitet. Dies erlaubt eine schnelle Erkennung von Fahrkorb-Aktivität mit den vorhandenen Mitteln, nämlich dem Beschleunigungssensor. Hierdurch wird vorteilhaft ein schnelles und zuverlässiges Einschalten des Verbrauchers gewährleistet, wenn dieser zuvor in Folge der Fahrkorb-Inaktivität abgeschaltet oder mit einem verringerten Energieverbrauch betrieben wurde.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Empfindlichkeit der Erfassung des Beschleunigungssensor-Signals derart hoch eingerichtet, dass Türbewegungen des Fahrkorbs erfasst sind. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass heutzutage erhältliche Beschleunigungssensoren auf eine derart hohe Empfindlichkeit einstellbar sind, dass auch Beschleunigungswerte, die durch an sich als geringfügig empfundene Bewegungen des Fahrkorbs infolge der Türbewegungen hervorgerufen werden, dennoch elektrisch erfassbar sind. Über die Erfassung von Türbewegungen kann ein weiterer Indikator für die Inaktivität des Fahrkorbs in die Steuerung des Betätigungsausgangs der Verbrauchersteuereinrichtung einbezogen werden. Hierdurch kann die Praxistauglichkeit der Erfindung weiter verbessert werden.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass auf separate Türsensoren verzichtet werden kann. Sofern Türsensoren ohnehin vorhanden sind, kann zumindest auf eine Verbindung der Türsensoren mit der erfindungsgemäßen Verbrauchersteuereinrichtung verzichtet werden. Hierdurch kann die Verbrauchersteuereinrichtung auch dann als weitgehend autarkes, unabhängig von der Aufzugssteuerungsanlage verwendbares Gerät eingesetzt werden, wenn die Türbewegungen des Fahrkorbs erfasst werden sollen. Somit ist die Verbrauchersteuereinrichtung auch bei Einbeziehung der Türbewegungen in die Erkennung der Inaktivität des Fahrkorbs auf einfache Weise in vorhandenen Aufzugsanlagen nachrüstbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Beschleunigungssensor als Mehrachs-Beschleunigungssensor ausgebildet. Vorteilhaft ist die Ausbildung als Dreiachs-Beschleunigungssensor. Eine solche Ausbildung des Beschleunigungssensors erlaubt die Erfassung von Beschleunigungssignalen in verschiedenen Koordinatenrichtungen, beispielsweise in Aufwärts/Abwärtsrichtung des Fahrkorbs und in Bewegungsrichtung der Türen des Fahrkorbs. Auf diese Weise kann mit einem Beschleunigungssensor eine Mehrzahl von Beschleunigungssignalen in unterschiedlichen Koordinatenrichtungen erfasst werden. Dies erlaubt einen einfachen und preisgünstigen Aufbau der Verbrauchersteuereinrichtung.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Verbraucher die Beleuchtung des Fahrkorbs bzw. wenigstens ein Teil der Beleuchtung. Untersuchungen haben ergeben, dass etwa 70% der Energieaufnahme im Stillstand des Fahrkorbs für die Fahrkorb-Beleuchtung verbraucht wird. Durch eine Abschaltung oder zumindest Energiereduzierung der Beleuchtung kann auf einfache Weise ein hoher Anteil des Energieverbrauchs eingespart werden, ohne dass dies zu Lasten der Sicherheit im Betrieb des Aufzugs geht. Denkbar ist zum Beispiel, die Beleuchtung mit einer Übergangsfunktion auf eine geringe Lichtabgabe zu dimmen, was den Vorteil hat, dass auch bei Stillstand des Fahrkorbs zumindest ein gewisser Beleuchtungsanteil verbleibt. Die höchste Energieeinsparung wird selbstverständlich durch eine vollständige Abschaltung der Beleuchtung erzielt. Beim Wiederzuschalten der Beleuchtung kann die Beleuchtungsstärke mit einer Übergangsfunktion auf den Maximalwert erhöht werden. Alternativ ist eine sofortige Einschaltung der Beleuchtung auf volle Helligkeit möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Verbrauchersteuereinrichtung Eingangsanschlüsse für Signale von einem oder mehreren weiteren Sensoren auf. Die Verbrauchersteuereinrichtung ist dazu eingerichtet, den Verbraucher über den Betätigungsausgang unter Berücksichtigung der weiteren Sensorsignale zu betätigen.
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Als weiterer Sensor können beispielsweise ein Türöffnungs-Sensor, eine Fahrkorb-Lastmesseinrichtung, ein Drucksensor, ein den Innenraum des Fahrkorbs erfassender Bewegungsmelder und/oder eine den Innenraum des Fahrkorbs erfassende Kamera vorgesehen sein. Die Einbeziehung der Sensorsignale solcher weiteren Sensoren hat den Vorteil, dass die Steuerung des Verbrauchers über den Betätigungsausgang feiner differenziert erfolgen kann und weitere Betriebszustände des Aufzugs, wie etwa das Vorhandensein von Personen im Innenraum des Fahrkorbs, berücksichtigt werden können. Insgesamt ist hierdurch eine weitere Komfortverbesserung und erhöhte Energieeinsparung bei der Steuerung des Verbrauchers möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Verbrauchersteuereinrichtung eine Zeitverzögerungseinrichtung mit einem Zeitzähler auf. Der Zeitzähler zählt von einem Anfangswert zu einem Endwert hin. Bei Erreichen des Endwerts wird der Verbraucher abgeschaltet oder auf einen verringerten Energieverbrauch geschaltet. Der Zeitzähler erlaubt vorteilhaft eine einfache und kostengünstige schaltungstechnische Realisierung der Verbrauchersteuereinrichtung, zum Beispiel durch einen Software-Zeitzähler im Steuerprogramm eines Mikroprozessors.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der Zeitzähler auf seinen Anfangswert zurückgesetzt, wenn das Beschleunigungssensor-Signal den vorbestimmten Beschleunigungs-Ansprechwert erreicht. Hierdurch wird sichergestellt, dass bei Auftreten von Indikatoren für eine Fahrkorbaktivität, also bei Auftreten von Beschleunigungssensor-Signalwerten oberhalb des Ansprechwerts, kurzfristig der Verbraucher, zum Beispiel die Fahrkorbbeleuchtung, eingeschaltet wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Betätigungsausgang ein Relaisausgang oder ein Halbleiterschalter-Ausgang. Dies erlaubt eine einfache schaltungstechnische Realisierung der Verbrauchersteuereinrichtung, mit marktüblichen Bauelementen. Vorteilhaft ist der Betätigungsausgang als Schaltausgang mit den Schaltzuständen „Ein” und „Aus” ausgebildet. Als Halbleiterschalter kann vorteilhaft zum Beispiel ein Thyristor oder ein Feldeffekttransistor verwendet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Betätigungsausgang als Stellausgang mit einem feinstufig oder stufenlos einstellbaren Stellsignal, insbesondere einem pulsbreiten modulierten Signal ausgebildet. Dies erlaubt vorteilhaft ein Ein- und Ausschalten des Verbrauchers mit einem gleichmäßigen Übergang, in dem zum Beispiel die Pulsbreite des Stellsignals gleichmäßig erhöht oder verringert wird. Zudem erlaubt dies vorteilhaft, den Verbraucher nicht vollständig abzuschalten, sondern auf einen verringerten Energieverbrauch zu schalten. Beispielsweise kann ein Beleuchtungskörper über den Betätigungsausgang gedimmt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Verbrauchersteuereinrichtung einen weiteren Eingang für ein Signal eines manuell zu betätigenden Signalgebers auf. Der Signalgeber ist vom Inneren des Fahrkorbs betätigbar. Hierdurch kann vorteilhaft eine Möglichkeit vorgesehen werden, dass von Personen, die sich in dem Fahrkorb befinden, bei nicht gewünschter Abschaltung eines Verbrauchers, zum Beispiel der Beleuchtung, der Verbrauchersteuereinrichtung ein Signal gegeben wird, den Verbraucher über den Betätigungsausgang wieder einzuschalten. Der Signalgeber kann z. B. als elektrischer Schaltkontakt ausgebildet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Verbrauchersteuereinrichtung dazu eingerichtet, bei Erkennung einer manuellen Betätigung des Schaltkontakts die Abschaltung bzw. die Energieverbrauchsverringerung des Verbrauchers zu beenden oder den Verbraucher einzuschalten.
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Der Betätigungsausgang kann beispielsweise als in Reihe zu einem Verbraucher geschalteter Unterbrechungskontakt, zum Beispiel als Relaiskontakt, ausgebildet sein. Alternativ kann der Betätigungsausgang auch als ein den Verbraucher direkt ein- bzw. ausschaltender Ausgang ausgebildet sein, über den der Verbraucher mit Energie versorgt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 – die für die Erfindung relevanten Teile einer Aufzugsanlage und
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2 – eine Verbrauchersteuereinrichtung und
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3 – einen Ablauf der Steuerung eines Verbrauchers.
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In der 1 ist ein Fahrkorb 1 einer Aufzugsanlage dargestellt. Der Fahrkorb 1 ist an einem Seil 2 aufgehängt, das mit einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung verbunden ist. Die Antriebseinrichtung dient zum Heben und Senken des Fahrkorbs 1 in einem Aufzugsschacht. Der Fahrkorb 1 weist Schiebetüren 4, 5 auf, mit denen ein Innenraum 3 des Fahrkorbs 1 schließbar ist. Die Türen 4, 5 werden über in dem Fahrkorb 1 angebrachte Antriebsmotoren zum Öffnen und Schließen des Fahrkorbs 1 in seitlicher Richtung bewegt.
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Die Aufzugsanlage weist eine Aufzugssteuerungsanlage auf, die beispielsweise in der Nähe der Antriebseinrichtung angeordnet ist. Zur Stromversorgung des Fahrkorbs 1 ist z. B. entlang des Seils 2 eine elektrische Leitung verlegt, die in dem Fahrkorb 1 endet. Über die elektrische Leitung werden beispielsweise eine Fahrkorbbeleuchtung und gegebenenfalls weitere in dem Fahrkorb 1 angeordnete elektrische Bauteile mit Strom versorgt.
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Die 1 zeigt ferner eine erfindungsgemäße Verbrauchersteuereinrichtung 6, die am Dach des Fahrkorbs 1 befestigt ist. Die Verbrauchersteuereinrichtung 6 ist unabhängig von der Aufzugssteuerungsanlage betreibbar. Die Verbrauchersteuereinrichtung 6 ist daher lediglich mit einer Stromversorgung zu verbinden. Hierfür kann die Stromversorgung des Fahrkorbs 1 verwendet werden. Zudem ist die Verbrauchersteuereinrichtung 6 mit dem zu steuernden Verbraucher, zum Beispiel der Fahrkorbbeleuchtung, zu verbinden. Wie erkennbar ist, ist eine einfache und schnelle Nachrüstung einer Verbrauchersteuereinrichtung auch bei schon im Betrieb befindlichen Aufzugsanlagen möglich.
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Die 2 zeigt die Verbrauchersteuereinrichtung 6 mit weiteren Details. Vorgesehen ist eine Schaltung 20, die beispielsweise einen Mikroprozessor, Speicher für ein Steuerprogramm für den Mikroprozessor sowie Eingangsanschlüsse für zu erfassende Signale aufweist. Statt mit einem Mikroprozessor kann die Schaltung auch mit diskreter Logik ausgeführt sein. Zudem sind für die zu erfassenden Signale jeweilige Auswerteschaltungen vorgesehen, beispielsweise Signalverstärker. Des Weiteren sind Ausgangsstufen zur Steuerung von Betätigungsausgängen vorgesehen.
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Zum Anschluss an die Signaleingänge der Schaltung 20 sind verschiedene Sensoren 21, 22, 23, 24, 25 vorgesehen. Der Sensor 21 ist ein Beschleunigungssensor, der Sensor 22 eine Kamera, der Sensor 23 ein Drucksensor, der Sensor 24 ein Türöffnungs-Sensor und der Sensor 25 eine Lastmesseinrichtung. Die Sensoren 22 bis 25 sind optionale Sensoren, die bei entsprechendem Bedarf vorgesehen werden können. Wesentlich ist das Vorsehen des Beschleunigungssensors 21. Über den Beschleunigungssensor 21 erkennt die Schaltung 20 die Aktivität oder Inaktivität des Fahrkorbs 1. Hierzu wird in dem Mikroprozessor ein Steuerprogramm ausgeführt, das das Beschleunigungssensor-Signal überwacht. Wenn erkannt wird, dass das Beschleunigungssensor-Signal für eine vorbestimmte Mindestzeit unterhalb eines vorbestimmten Beschleunigungs-Grenzwerts ist, wird auf Fahrkorb-Inaktivität erkannt. Sofern das Beschleunigungssensor-Signal einen vorbestimmten Beschleunigungs-Ansprechwert überschreitet, wird auf eine Aktivität des Fahrkorbs erkannt.
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Prinzipiell kann der Beschleunigungs-Ansprechwert gleich groß wie der Beschleunigungs-Grenzwert gewählt werden. Vorteilhaft ist es, den Beschleunigungs-Ansprechwert zumindest geringfügig größer zu wählen als den Beschleunigungs-Grenzwert, um eine gewisse Ansprechhysterese vorzusehen.
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Mittels der Kamera 22 kann der Innenraum des Fahrkorbs 1 erfasst werden. Durch Auswertung der Bilddaten der Kamera 22 ist es möglich zu erkennen, ob sich Personen in dem Fahrkorb befinden. Es können auch die Zahl der Personen oder bestimmte Zustände der Schalttafel des Aufzuges erkannt werden. Durch Auswertung der Schalttafel oder von in den Bilddaten erfassten Anzeigeelementen im Inneren des Fahrkorbs kann beispielsweise automatisch erkannt werden, in welchem Stockwerk sich der Fahrkorb befindet.
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Der Drucksensor 23 dient zur Erfassung des Umgebungsdrucks. Die Auswertung des Umgebungsdrucks in der Schaltung 20 erlaubt ebenfalls eine Erkennung der Veränderung der Höhe des Fahrkorbs, in Folge von Luftdruckveränderungen zwischen den Stockwerken des Gebäudes, in dem sich die Aufzugsanlage befindet. Das Drucksensor-Signal kann zudem als weiteres Erkennungsmerkmal für die Aktivität oder Inaktivität des Fahrkorbs herangezogen werden.
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Über einen Bewegungsmelder, der als weiterer Sensor vorgesehen sein kann, kann ebenfalls eine Belegung des Fahrkorbs durch Personen erfasst werden. Der Bewegungsmelder ist beispielsweise im Dachbereich oder an einer Seitenwand im Inneren des Fahrkorbs 1 angeordnet.
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Der Türöffnungs-Sensor 24 erfasst den Zustand (offen/geschlossen) und die Bewegung der Türen 4, 5 des Fahrkorbs 1. Über den Türöffnungs-Sensor 24 kann in der Schaltung 20 ein weiteres Erkennungsmerkmal ausgewertet werden, ob eine Inaktivität des Fahrkorbs vorliegt. Das Signal des Türöffnungs-Sensor 24 kann z. B. zur Plausibilitätsprüfung der Erkennung der Inaktivität des Fahrkorbs über das Beschleunigungssensor-Signal verwendet werden.
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Der Lastmess-Sensor 25 erlaubt eine Messung der Belastung des Fahrkorbs, das heißt der Fahrkorb-Last. Der Lastmess-Sensor kann beispielsweise an der Verbindungsstelle zwischen dem Seil 2 und dem Fahrkorb 1 angeordnet sein. Vorteilhaft ist der Lastmess-Sensor als Kraftsensor ausgebildet. Über den Lastmess-Sensor 25 kann in der Schaltung 20 ebenfalls ein weiteres Erkennungsmerkmal ausgewertet werden, ob sich in dem Fahrkorb 1 Personen befinden.
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Des Weiteren ist an einem Eingangsanschluss der Schaltung 20 ein elektrischer Signalgeber 10 angeschlossen, der zum Beispiel als Taster ausgebildet sein kann. Der Taster 10 ist vorteilhaft im Inneren des Fahrkorbs 1 derart angeordnet, dass er von einem Benutzer des Aufzugs betätigbar ist. Die Schaltung 20 ist vorteilhaft derart programmiert, dass bei einer Betätigung des Tasters 10 eine Abschaltung bzw. eine Energieverbrauchsverringerung eines Verbrauchers beendet wird oder der Verbraucher eingeschaltet wird.
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Die Ausgangsstufen der Schaltung 20 sind mit einem ersten Betätigungsausgang 26 und einem zweiten Betätigungsausgang 27 verbunden. Die Betätigungsausgänge 26 und 27 sind in der 2 als Relaisausgänge dargestellt. Vorteilhaft ist auch eine Ausbildung als Halbleiterschalter-Ausgang. Über den Betätigungsausgang 26 kann in Folge von Steuersignalen der Schaltung 20 ein Stromfluss durch einen Beleuchtungskörper 28, der Teil der Fahrkorb-Beleuchtung ist, unterbrochen oder zugelassen werden. Bei einer Unterbrechung des Stromflusses wird der Beleuchtungskörper 28 ausgeschaltet. Bei einem Zulassen des Stromflusses, das heißt bei einem Schließen des Relaisausgangs des Betätigungsausgangs 26, wird der Beleuchtungskörper 28 eingeschaltet, wenn dies aufgrund der Fahrkorb-Beleuchtungssteuerung der Aufzugssteuerungsanlage angesteuert ist.
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Über den zweiten Betätigungsausgang 27 kann ein weiterer Verbraucher 29 eingeschaltet oder ausgeschaltet werden. Der weitere Verbraucher 29 kann beispielsweise ein elektrischer Lüfter einer Fahrkorb-Belüftung sein.
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Die 3 zeigt einen Ablauf der Steuerung eines Verbrauchers über den Betätigungsausgang 26 in Abhängigkeit vom Beschleunigungssensor-Signal a. Die 3 zeigt in Form Zeitverläufen den Verlauf des Schaltens des Betätigungsausgangs 26 (3a), den Verlauf eines Zeitzählers Z (3b) und den Verlauf des Beschleunigungs-Sensorsignals a (3c).
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Das Beschleunigungssensor-Signal a überschreitet zu einem Zeitpunkt den Beschleunigungs-Ansprechwert B2, der im dargestellten Beispiel dem Beschleunigungs-Grenzwert B1 entspricht. Dies deutet auf eine Aktivität des Fahrkorbs 1 hin. Zu einem Zeitpunkt t1 unterschreitet das Beschleunigungssensor-Signal a den Beschleunigungs-Grenzwert B1. Dies führt dazu, dass der Zeitzähler Z von einem Anfangswert A ausgehend zu zählen beginnt. Der Zeitzähler Z zählt in Richtung eines Endwertes E, solange das Beschleunigungssensor-Signal a unterhalb des Beschleunigungs-Grenzwertes B1 ist und der Endwert E nicht erreicht ist. In der 3 erreicht der Zeitzähler Z den Endwert E zu einem Zeitpunkt t2. Dies bewirkt, wie anhand der 3a erkennbar ist, eine Abschaltung des Verbrauchers 26. Der Zeitzähler Z wird während dieses Zeitraums auf dem Endwert E gehalten. Zu einem Zeitpunkt t3 überschreitet das Beschleunigungssensor-Signal a den Beschleunigungs-Ansprechwert B2. Dies löst eine Rücksetzung des Zeitzählers Z auf seinen Anfangswert A sowie ein Einschalten des Betätigungsausgangs 26 aus.