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Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil zur Abdichtung von Rahmenprofilen, vorzugsweise Fenstern, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform eine Insektenschutzgitter anordnung zur Abdichtung von Rahmenprofilen, vorzugsweise Fenstern, gemäß den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Dichtungsprofile zur Abdichtung von Fenstern, insbesondere Kunststofffenstern bei Gebäuden, aber auch von Wohnwagen oder Wohnmobilen, sind aus dem Stand der Technik in zahlreichen Ausführungsformen hinreichend bekannt. Zur Abdichtung von Kunststofffenstern haben sich am Markt zwei gängige Dichtungssystemtypen etabliert. Diese sind zum einen das Mitteldichtungssystem, zum anderen das Anschlagsdichtungssystem. Bei beiden Systemen ist die gebäudeaußenseitige Verbindung eines Fensterflügels mit dem Fensterrahmen durch ein Dichtungsprofil abgedichtet. Das Dichtungsprofil bildet hierbei im Verbund mit einem Blendrahmen und einem Fensterflügel eine äußere Dichtungskammer. Das Dichtungsprofil ist hierbei an dem äußeren Blendrahmen fixiert und bildet durch Anschlag über eine Dichtlippe mit dem Fensterflügel eine Abdichtung. Diese Dichtungsprofile werden in der Regel aus EPDM-Kautschuk (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) hergestellt.
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Zum Stand der Technik zählen auch Insektenschutzgitter, die außenseitig an Gebäudeöffnungen angeordnet werden können. Um einen mechanisch und optisch einwandfreien Sitz eines Insektenschutzgitters an einem Gebäudefenster zu realisieren, ist es notwendig, das Insektenschutzgitter über seine gesamte Fläche zu spannen und vor dem Fensterrahmen so anzubringen, dass es diesen überdeckt. Die Überdeckung vermeidet das Eindringen von Insekten/Ungeziefer über die Grenzfläche zwischen Insektenschutzgitter und Fensterrahmen in den hinter dem Fenster befindlichen Raum.
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Aus dem Stand der Technik sind ”Insektenschutz-Spannrahmen” bekannt. Diese Spannrahmen können auf ein Gebäudefenster individuell zugeschnitten werden, so dass eine Überdeckung der Geometrie des Fensterrahmens sichergestellt werden kann. Das Insektenschutzgitter wird auf den durch Hohlprofile ausgebildeten Insektenschutz-Spannrahmen aufgespannt. Das so ausgebildete Insektenschutzbauteil wird von außen an ein Gebäudefenster angebracht. Die Anbringung erfolgt in der Regel durch Einhängewinkel, Kleben oder Schrauben.
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Von Nachteil bei dieser sehr bewährten Konstruktion ist es, dass zunächst der äußere Insektenschutz-Spannrahmen angefertigt werden muss. Für die Qualität des Insektenschutzes ist die Maßhaltigkeit der individuell angefertigten Insektenschutz-Spannrahmen ausschlaggebend.
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Die an sich praktische Anbringung mit Einhängewinkeln begrenzt insbesondere bei großen Fensterbereichen die Haltekraft, was bei Sturm zu einem Klappern führen kann. Die Anbringung durch Bohren oder Kleben bildet zwar eine höhere Haltekraft, ist aber nicht rückstandslos zu entfernen, so dass eine Beschädigung des Fensters oder des Fensterrahmens mit der Anbringung des Insektenschutz-Spannrahmens verbunden ist.
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So ist beispielsweise aus der
DE 299 08 620 U1 oder aber der
DE 370 86 40 A1 jeweils ein Fensterrahmen bekannt, an dem ein Insektenschutzgitter unter Zuhilfenahme eines Dichtungsprofils angeordnet wird. Der Fensterrahmen selber bzw. das Rahmenprofil besitzt hierzu eine Nut, in die ein Dichtungsprofil einsteckbar ist. Durch das Einstecken des Dichtungsprofils wird das Insektenschutzgitter zwischen dem Dichtungsprofil und dem Fensterrahmen eingeklemmt und somit lagefixiert. Das Dichtungsprofil übernimmt dabei gleichzeitig die Aufgabe der Abdichtung zwischen Fensterrahmen und Fensterblatt. Wird das Insektenschutzgitter aufgrund von Witterungsschäden oder aufgrund von hohem Lebensalter oder Nichtgebrauch entfernt, so muss grundsätzlich das gesamte Dichtungsprofil aus dem Fensterrahmen demontiert werden.
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Der Erfindung liegt daher – ausgehend vom Stand der Technik – die Aufgabe zu Grunde, eine Anbringungsmöglichkeit für einen Insektenschutz aufzuzeigen, die eine passgenaue Anbringung eines Insektenschutzgitters an einem Gebäudefenster ermöglicht und rückstandslos entfernbar ist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass das Dichtungsprofil einen Grundkörper mit geringer Elastizität aufweist, wobei der Grundkörper einen Rahmenprofilabschnitt und einen Klemmabschnitt aufweist und wobei der Klemmabschnitt wenigstens eine sich in Längsrichtung des Dichtungsprofils erstreckende Vertiefung und ein in die Vertiefung einsteckbares Klemmprofil aufweist.
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Vorteile, die sich aus dieser Art Dichtprofil ergeben, sind eine relativ einfache Montage der Insektenschutzgitter und ein geringer Anschaffungspreis. Ebenfalls von Vorteil ist eine gute Nachrüstbarkeit bei bereits vorhandenen Rahmenprofilen und es entsteht keine Beschädigung durch Bohren oder Kleben am Rahmenprofil.
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Das Dichtungsprofil kann in bekannter Weise durch Klemmen im Rahmenprofil fixiert werden und weist Bereiche unterschiedlicher Elastizität auf. Es besitzt einen möglichst verwindungssteifen Grundkörper mit geringer Elastizität, der in mindestens zwei Abschnitte aufgeteilt ist. Die mindestens zwei Abschnitte sind zum einen ein Rahmenprofilabschnitt, zum anderen ein Klemmabschnitt.
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Auf dem Rahmenprofilabschnitt befindet sich vorzugsweise auf einer Anschlagsflächenseite mindestens eine Dichtlippe zur Abdichtung des anschlagenden Fensterflügels. Weiterhin besitzt der Grundkörper im Rahmenprofilabschnitt einen Dichtungsfuß, der so ausgebildet ist, dass er reib- und/oder formschlüssig in eine Nut des Fensterrahmens eingeführt werden kann. Der Dichtungsfuß ist in einer vorteilhaften Ausführungsvariante kreisbogenförmig, elliptisch, pfeilspitzenförmig, kederförmig oder in beliebiger Kombination der zuvor genannten Merkmale ausgebildet.
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Vorzugsweise ist auf dem Grundkörper mindestens eine Dichtlippe ausgebildet, die sich auf einer Anschlagsflächenseite befindet. Somit ist bei einem angeschlagenen Fensterflügel im geschlossenen Zustand des Fensters die Dichtung der äußeren Dichtkammer gegeben. Weiterhin verfügt der Grundkörper vorzugsweise über einen Dichtungsfuß auf einer Rahmenseite, so dass das Dichtungsprofil durch Einstecken in den Fensterrahmen befestigt werden kann.
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In dem Klemmabschnitt verfügt der Grundkörper vorzugsweise über eine sich in Längsrichtung des Dichtungsprofils erstreckende Vertiefung sowie ein in die Vertiefung einsteckbares Klemmprofil. Die so aufgebaute Klemmvorrichtung ermöglicht die Fixierung eines Flächenelementes an dem Dichtungsprofil.
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Das Klemmprofil ist mit dem Grundkörper im Klemmabschnitt vorzugsweise einteilig ausgebildet. Dies ermöglicht eine besonders einfache Herstellung des Dichtungsprofils. Weiterhin können der Grundkörper und das Klemmprofil auch als separate Baugruppen ausgebildet sein. Vorteilhaft ist es, wenn das Klemmprofil mit dem Grundkörper schwenkbar verbunden ist. Somit ist ein einfaches Einführen des Klemmprofils in die Vertiefung des Grundkörpers im Klemmabschnitt gegeben.
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Vorzugsweise sind das Klemmprofil und der Grundkörper in der Verriegelungsposition zumindest bereichsweise flächig aufeinander liegend. Für die Fixierung eines Flächenelementes ergibt sich somit die Möglichkeit einer formschlüssigen und/oder reibschlüssigen Verbindung.
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In einer bevorzugten Ausführung weist das Klemmprofil einen Klemmkopf und einen Klemmfuß auf, wobei der Durchmesser des Klemmkopfes größer ist als der Durchmesser des Klemmfußes. Die Aufnahme des Klemmkopfes in der Vertiefung ist vorzugsweise als Hinterschneidung ausgebildet. Hierdurch kommt es zu einer sowohl formschlüssigen als auch reibschlüssigen Verbindung des Klemmprofils und des Grundkörpers. Dabei ist der Klemmkopf bevorzugt pfeilspitzenförmig ausgebildet.
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Das Flächenelement ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform als Insektenschutzgitter ausgebildet. Es wird zwischen dem Klemmprofil und dem Grundkörper und/oder zwischen dem Klemmkopf und der Vertiefung fixiert, wobei die Fixierung durch Formschluss und/oder Reibschluss herstellbar ist. Durch das Eintauchen des Klemmkopfes in die Vertiefung wird das Flächenelement zusätzlich in seiner Flächenrichtung gespannt. Somit wird ein einwandfreier Sitz, auch unter äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel Windkraft, über einen langen Zeitraum sichergestellt.
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Das flexible Flächenelement kann theoretisch auch andere Funktionen haben als den Insektenschutz. Es ist denkbar, Materialien, insbesondere Gewebe, zu verwenden, die eine schattenspendende Wirkung haben. Auch die Montage von Folien, zum Beispiel als Blickschutz, ist denkbar.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildungsform der Erfindung wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 14 durch eine Insektenschutzgitteranordnung mit einem Dichtungsprofil zur Abdichtung von Rahmenprofilen gebildet, in Verbindung mit den zuvor beschriebenen Ausbildungsformen.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, bevorzugte Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Diese dienen lediglich dem einfacheren Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Gebäudefensters mit fixiertem Flächenelement im eingebauten Zustand;
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2 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Dichtungsprofils mit geöffnetem Klemmabschnitt;
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3 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Dichtungsprofils Klemmabschnitt im geschlossenen Zustand und
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4 schematische Querschnittsdarstellungen verschiedener Ausführungsformen von Klemmköpfen.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet, wobei entsprechende oder vergleichbare Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Dichtungsprofil 1 zur Abdichtung eines Rahmenprofils 2, mit einem in dem Dichtungsprofil 1 fixierten Flächenelement 3 zur Anordnung in einer Öffnung 4. Bei dem Flächenelement handelt es sich um ein Insektenschutzgitter.
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2 zeigt das Dichtungsprofil 1 im Querschnitt in einer vergrößerten Ansicht. Das Dichtungsprofil 1 besitzt einen Grundkörper 5, der sich in einen Rahmenprofilabschnitt 6 und einen Klemmabschnitt 7 aufteilt. Der Grundkörper 5 besteht vorzugsweise aus einem verwindungssteifen Werkstoff geringer Elastizität. Auf dem Grundkörper 5 sind im Bereich des Rahmenprofilabschnittes 6 zwei Dichtlippen 8 auf seiner Anschlagsflächenseite 9 ausgebildet. Die Dichtlippen 8 weisen eine im Vergleich zum Grundkörper höhere Elastizität auf, so dass eine Abdichtung zwischen dem Rahmenprofil 2 und einem anschlagenden Fensterflügel entsteht. Die stegförmigen Dichtlippen 8 sind bogenförmig in Richtung des freien Endes des Rahmenprofilabschnitts 6 gekrümmt.
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Der Grundkörper 5 weist weiterhin im Rahmenprofilabschnitt 6 einen Dichtungsfuß 10 auf einer Rahmenseite 11 auf, welche der Anschlagflächenseite 9 gegenüberliegt. Der Dichtungsfuß 10 wird in das Rahmenprofil 2 eingeführt und dort durch reib- und/oder formschlüssige Verbindung fixiert.
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Weiterhin weist der Grundkörper 5 im Bereich des Klemmabschnittes 7 eine Vertiefung 12 auf. Diese Vertiefung 12 erstreckt sich in Längsrichtung Y des Dichtungsprofils 1. Ebenfalls in Längsrichtung Y des Dichtungsprofils 1 erstreckt sich ein Klemmprofil 13. Das Klemmprofil 13 ist vorzugsweise mit dem Grundkörper 5 über eine Sollknickstelle 14 verbunden, die als Gelenk zwischen dem Klemmprofil 13 und dem Grundkörper 5 dient. Über die Sollknickstelle 14 ist das Klemmprofil 13 unverlierbar am Grundkörper 5 gehalten.
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Das Klemmprofil 13 weist weiterhin einen Klemmkopf 15 und einen Klemmfuß 16 auf. Der Klemmkopf 15 ist so ausgebildet, dass er bei Eintauchen in die Vertiefung 12 eine reibschlüssige Verbindung mit der Vertiefung 12 ausbildet. Die Vertiefung 12 weist eine Oberflächenöffnung 17 auf, die schmaler ist als tiefer liegende Bereiche der Vertiefung, um so eine Hinterschneidung für den Klemmkopf 15 auszubilden. Dadurch wird eine formschlüssige Verbindung bei eingetauchtem Klemmprofil hergestellt.
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Durch das Eintauchen des Klemmkopfes 15 wird das Flächenelement 3 in Flächenrichtung X gespannt, das zuvor zwischen den Grundkörper 5 und das Klemmprofil 13 gelegt worden ist.
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3 zeigt die gleiche Anordnung wie 2, jedoch ist das Klemmprofil 13 im fixierten Zustand mit dem Grundkörper 5 zu sehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen der Dichtungsfuß 10 und der Klemmkopf 15 einen Hohlraum 18 auf.
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In 4 sind exemplarisch verschiedene Ausbildungsformen des Klemmkopfes 15 dargestellt. Varianten a1 und a4 zeigen einen pfeilförmigen Querschnitt mit verschieden großem Hohlraum 18. Die seitlich angeordneten Ecken 19 bilden mit der Oberflächenöffnung 17 eine formschlüssige Verbindung in Form einer Hinterschneidung. Die Varianten a2 und a3 sind kederförmig mit verschiedenen Oberflächen ausgebildet, um zusätzlich einen Reibschluss zwischen dem Klemmkopf 15 und der Vertiefung 12 herzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtungsprofil
- 2
- Rahmenprofil
- 3
- Flächenelement
- 4
- Öffnung
- 5
- Grundkörper
- 6
- Rahmenprofilabschnitt
- 7
- Klemmabschnitt
- 8
- Dichtlippen
- 9
- Anschlagflächenseite
- 10
- Dichtungsfuß
- 11
- Rahmenseite
- 12
- Vertiefung
- 13
- Klemmprofil
- 14
- Sollknickstelle
- 15
- Klemmkopf
- 16
- Klemmfuß
- 17
- Oberflächenöffnung
- 18
- Hohlraum
- 19
- Ecke
- X
- Flächenrichtung
- Y
- Längsrichtung
- d
- Durchmesser
- a1–a4
- Varianten