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Die Erfindung bezieht sich auf ein Trägerelement zur Befestigung von Vorrichtungen unterschiedlicher Funktion an einem Fenster- oder Türstock mit einem eine Aufnahme für die Vorrichtungen aufweisenden Eckprofil, das an den ein Inneneck ausbildenden Rahmenschenkeln des Fenster- oder Türstocks (1) gehalten ist.
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Um Insektengitter in den Blendrahmen eines Fensters oder einer Tür einhängen zu können, ist es üblich (
DE 10 2008 030 726 A1 ), am Rahmen des Insektenschutzgitters obere und untere Winkellaschen vorzusehen, mit deren Hilfe das Insektenschutzgitter in den Blendrahmen eingehängt wird, ohne das Insektenschutzgitter aufgrund konstruktiver Maßnahmen gegenüber dem Blendrahmen seitlich ausgerichtet festzuhalten.
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Zum Festklemmen einer Insektenschutzgittertür am Blendrahmen einer Tür ist es darüber hinaus bekannt (
DE 10 2009 040 465 A1 ), eine Aufnahme für den Rahmen der Gitterschutztür mithilfe zweier Klemmbacken am Blendrahmen anzuklemmen. Da die Klemmung der beiden einander überlappenden Klemmbacken über eine durch Langlöcher der Klemmbacken greifende Klemmschraube erfolgt, mit der auch die Aufnahme an der Klemmvorrichtung befestigt wird, und die einander überlappenden Klemmbackenabschnitte mit der Klemmschraube in der Schattenfuge zwischen Blendrahmen und Türflügel untergebracht werden müssen, ergeben sich für die Abtragung der auftretenden Belastungen ungünstige Platzverhältnisse.
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Dieser Nachteil wird zwar bei einer anderen Konstruktion zum Befestigen beispielsweise einer Seilhalterung für einen Sonnenschutz vermieden (
DE 10 2016 113 171 A1 ), weil die Klemmvorrichtung zwei gegeneinander verschiebbare, den Fenster- oder Türrahmen umgreifende Winkelstücke aufweist, von denen das eine Winkelstück das andere mit Aufnahmehaken für die Seilhalterung versehene Winkelstück durchsetzt und einen über den Rahmenschenkel des Fensters oder der Tür vorstehenden Abschnitt aufweist, der nach dem Aufstecken der Klemmvorrichtung auf den Fenster- oder Türrahmen gegen den Rahmenschenkel zurückgebogen wird und dadurch ein Auseinanderziehen der beiden Winkelstücke unterbindet. Nachteilig ist allerdings, dass das eine Winkelstück in Anpassung an das Profil des Fenster- oder Türrahmens gebogen werden muss und somit die Klemmkraft von der genauen Biegung dieses Winkelstücks abhängt.
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Schließlich ist es zur Befestigung eines Insektennetzes bekannt (
DE 202014007079 U1 ), in den Ecken eines Fensterstocks Eckprofile vorzusehen, die mithilfe von Klemmhaken befestigt werden, indem diese die Rahmenschenkel des Fensterstocks umgreifenden Klemmhaken durch Durchtrittslöcher in den Eckprofilen gesteckt und durch eine Verriegelung gegenüber dem Eckprofil festgelegt werden. Dies bedeutet, dass die an der Außenseite des Fensterstocks anliegenden Eckprofile in die Rahmenöffnung vorstehen müssen. Außerdem ist der Konstruktionsaufwand der Verriegelung durch das Vorsehen eines Kniehebels aufwendig. Dazu kommt, dass die Eckprofile an den Rahmenschenkeln des Fensterstocks nur geklemmt werden, sodass die durch die Eckprofile gebildete Halterung für das Insektennetz von der jeweils aufgebrachten Klemmkraft abhängt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Trägerelement für unterschiedliche, einem Fenster- oder Türstock zugeordnete Vorrichtungen so auszubilden, dass mit vergleichsweise einfachen Konstruktionsmitteln eine raumsparende, einfache und lagesichere Befestigung dieser Vorrichtungen sichergestellt wird.
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Ausgehend von einem Trägerelement der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass das einen C-förmigen Querschnitt aufweisende Eckprofil einen einem Außensteg mit der Aufnahme für die Vorrichtungen gegenüberliegenden Innensteg mit einem Klippsteg bildet, der profilhintergreifend an einem Nutsteg einer im Querschnitt C-förmigen Aufnahmenut des Fenster- oder Türstocks auszugsicher gehalten wird.
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Da das Eckprofil aufgrund seines C-förmigen Querschnitts die Stockschenkel selbst umfasst, steht das Eckprofil nicht in die Rahmenöffnung vor, sodass die lichte Rahmenweite durch das Trägerelement nicht beeinträchtigt wird. Außerdem ergibt sich durch die Abstützung des Klippstegs am Nutsteg der Aufnahmenut eine formschlüssige Befestigung, die eine einfache auszugsichere Halterung des Eckprofils am Stockrahmen erlaubt. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass durch das klippartige Einrasten des Klippstegs des Eckprofils in die für ein Dichtungsprofil vorgesehene Aufnahmenut des Fenster- oder Türstocks nicht nur eine einfache Montage des Trägerelements sichergestellt wird, sondern auch das Trägerelement in einem Inneneck des Fenster- oder Türstocks formschlüssig festgehalten wird, weil ja beide Schenkel des Eckprofils einen solchen mit der Aufnahmenut des Fenster- oder Türstocks zusammenwirkenden Klippsteg aufweisen. Außerdem wird ein durch die aufgenommene Vorrichtung auf das Eckprofil ausgeübtes Drehmoment durch die vom Klippsteg hintergriffenen Nutstege der im Querschnitt C-förmigen Aufnahmenuten auf den Fenster- oder Türstock abgetragen.
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Besonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse ergeben sich dabei, wenn der Klippsteg vom Innensteg des Eckprofils gegen den Außensteg hin ausgerichtet ist, weil in diesem Fall der Klippsteg quer zu dem in Richtung des Innenstegs des Eckprofils verlaufenden Nutsteg der Aufnahmenut des Fenster- oder Türstocks verläuft und somit diesen Nutsteg sicher hintergreift.
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Der Umstand, dass das Eckprofil mit seinem Klippsteg in die Aufnahmenut für ein Dichtungsprofil des Fenster- oder Türstocks eingreift, bedeutet nicht, dass auf den Einsatz eines Dichtungsprofils verzichtet werden muss. Der Klippsteg des Eckprofils kann ja zwischen dem Nutsteg und einem in die Aufnahmenut eingesetzten Dichtungsprofil zu liegen kommen.
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Für die Ausführung des Eckprofils ergeben sich zwei konstruktiv unterschiedliche Möglichkeiten. Das Eckprofil kann nämlich einstückig oder zweiteilig ausgeführt werden. Bei der einstückigen Variante empfiehlt es sich, den Verbindungssteg zwischen dem Außensteg und dem Innensteg des Eckprofils aus einem elastischen Werkstoff zu formen, damit der Klippsteg den Nutsteg der Aufnahmenut schnappverschlussartig hintergreifen kann, ohne Gefahr zu laufen, dass sich der Klippsteg unbeabsichtigt wieder vom Nutsteg löst.
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Bei einer zweiteiligen Ausführung des Eckprofils bilden der Außensteg und der Innensteg des Eckprofils zwei voneinander gesonderte Bauteile, die miteinander durch einen teleskopierbaren Verbindungssteg aus einem Steckansatz des einen und einer Steckaufnahme des anderen Bauteils verbunden sind, sodass das Eckprofil an die zu übergreifende Dicke des Fenster- oder Türstocks angepasst werden kann.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- 1 ein Fenster mit erfindungsgemäßen Trägerelementen in einem Schaubild des halben Fensters,
- 2 ein erfindungsgemäßes Trägerelement in einem Schaubild der dem Fensterstock zugekehrten Innenseite in einem größeren Maßstab,
- 3 das Trägerelement nach 2 in einer Seitenansicht,
- 4 das an einem Fensterstock befestigte Trägerelement in einem Schnitt senkrecht zum Stockrahmenschenkel,
- 5 eine der 4 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante,
- 6 eine Explosionsdarstellung eines geteilten Eckprofils und die
- 7 bis 9 den Einsatz erfindungsgemäßer Trägerelemente für die Befestigung unterschiedlicher, dem Fenster- oder Türstock vorgesetzter Vorrichtungen in einer der 1 entsprechenden Fensterdarstellung.
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Das in 1 schaubildlich zur Hälfte dargestellte Fenster weist einen Fensterstock 1 auf, in dessen oberen und unteren Innenecken Trägerelemente in Form von Eckprofilen 2 vorgesehen sind, die Aufnahmen 3 für dem Fenster auf dessen Außenseite vorsetzbare Vorrichtungen, beispielsweise Insektenschutzgitter, Beschattungs- und Sichtschutzeinrichtungen, Taubenabwehreinrichtungen oder dgl., bilden.
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Die Eckprofile 2 besitzen gemäß den 2 bis 5 zwei zueinander in einem rechten Winkel stehende Profilschenkel 4, 5 mit einem C-förmigen Querschnitt, die je einen Außensteg 6, einen Innensteg 7 sowie einen Verbindungsteg 8 zwischen dem Außensteg 6 und dem Innensteg 7 bilden. An den Innensteg 7 ist ein Klippsteg 9 angesetzt, der gegen den Außensteg 6 hin ausgerichtet ist.
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Die Eckprofile 2 wirken mit Aufnahmenuten 10 zusammen, die üblicherweise zur Aufnahme eines Dichtungsprofils in den Rahmenschenkeln des Fenster- oder Türstocks 1 vorgesehen sind und auf der Stockinnenseite den Fenster- bzw. Türstock umschließen. Da die Verbindungsstege 8 der Profilschenkel 4, 5 der Eckprofile 2 aus einem elastischen Werkstoff geformt sind, kann der Klippsteg 9 am Innensteg 7 der Profilschenkel 4, 5 beim Aufstecken der Eckprofile 2 auf den Fensterstock 1 im Bereich von dessen Innenecken über die Innenbegrenzung des Rahmenschenkels des Fensterstocks 1 hinweggleiten, sodass die Eckprofile 2 die Rahmenschenkel des Fensterstocks 1 mit ihren beiden Profilschenkeln 4, 5 beidseits umfassen und die Klippstege 9 in die Aufnahmenuten 10 unter einem Hintergreifen der Nutstege 11 der im Querschnitt C-förmigen Aufnahmenuten 10 eingreifen, wie dies insbesondere der 4 entnommen werden kann. Der Umstand, dass beide Schenkel 4, 5 des Eckprofils 2 über die Klippstege 9 mit den Aufnahmenuten 10 der in einem Eck zusammenlaufenden Rahmenschenkel des Fensterstocks 1 verrasten, erlaubt eine einfache, werkzeuglose Montage der Eckprofile 2, wobei die Ecklage der Eckprofile 2 formschlüssig vorgegeben ist, und zwar mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die Trägerelemente für die dem Fenster oder der Tür vorzusetzenden Vorrichtungen nicht in die Öffnung des Fenster- oder Türstocks ragen und die auftretenden Belastungen der vorgesetzten Vorrichtungen sicher auf den Fenster- oder Türstock abtragen.
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Wie die 5 zeigt, schließt der Einsatz von Eckprofilen 2 die Verwendung eines üblichen Dichtungsprofils 12 keineswegs aus, weil die Klippstege 9 der Profilschenkel 4, 5 zwischen dem Nutsteg 11 der Aufnahmenut 10 und dem in die Aufnahmenut 10 eingesetzten Dichtungsprofil 12 liegen kann.
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Die einstückige Ausbildung der Eckprofile 2 gemäß den 2 bis 4 ist keinesfalls zwingend, wie dies die zweiteilige Ausführungsform eines Eckprofils 2 nach der 6 zeigt. Bei einer solchen Ausführungsform bilden die Außenstege 6 und die Innenstege 7 des Eckprofils 2 zwei voneinander getrennte Bauteile, die miteinander durch den teleskopierbaren Verbindungssteg 8 aus einem Steckansatz 13 des einen und einer Steckaufnahme 14 des anderen Bauteils verbunden sind. Diese Verbindung erfolgt in vorteilhafter Weise durch mindestens eine Klemmschraube 15, mit deren Hilfe die beiden Bauteile des Eckprofils 2 von einander gegenüberliegenden Seiten an den in einem Eck des Fenster- oder Türstocks zusammenlaufenden Rahmenschenkeln angeklemmt werden, und zwar mit dem Vorteil, dass eine einfache Anpassung der Eckprofile 2 an die Schenkelprofile des Fenster- oder Türstocks 1 möglich wird und dass die Klippstege 9 mit den Nutstegen 11 der Aufnahmenuten 10 wieder eine formschlüssige Verrastung bilden.
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Die Befestigung der an den Trägerelementen anzubringenden Vorrichtungen kann unterschiedlich ausfallen und hängt von der konstruktiven Ausführung der Aufnahme 3 ab. In den 2 und 3 bildet die Aufnahme 3 einen Aufnahmezapfen 16, auf den die anzuschließende Vorrichtung aufgesteckt werden kann. Zur Sicherung der Aufsteckstellung kann der Aufsteckzapfen 16 beispielsweise mit einem von der Innenseite des Außenstegs 6 in eine Aufnahmeausnehmung eingesetzten Permanentmagneten 17 bestückt sein.
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Nach 6 kann die Aufnahme 3 aus einem Ansatz 18 mit einem Innengewinde bestehen, in das ein Klemmhalter 19 eingeschraubt wird, um die jeweilige Vorrichtung am Eckprofil 2 des Trägerelements festzuklemmen.
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In den 7 bis 9 werden die erfindungsgemäßen Trägerelemente im Einsatz mit unterschiedlichen Vorrichtungen gezeigt, die dem Fensterstock 1 vorgesetzt werden. Eine dieser Vorrichtungen kann durch ein Fliegengitter gebildet werden, das in einem Spannrahmen 21 gespannt gehalten wird wie dies die 7 veranschaulicht. Dieser Spannrahmen 21 ist an den Aufnahmen 3 in den Ecken des Fensterstocks 1 lösbar gehalten.
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Nach der 8 ist dem Fenster im Bereich einer Fensterbank 22 eine Vogelabwehr 23 vorgesetzt. Zu diesem Zweck sind an den Aufnahmen 3 der nur in den unteren Eckbereichen des Fensterstocks 1 vorgesehenen Eckprofile 2 Tragarme 24 für die Vogelabwehr 23 vorgesehen.
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Schließlich zeigt die 9 die Halterung eines Rollokastens 25 im Bereich des oberen Rahmenschenkels des Fensterstocks 1 mithilfe der Eckprofile 2. Der mit der Rollobahn 26 verbundene, untere Schienenabschluss 27 des Rollos kann lösbar mit den Aufnahmen 3 unterer Eckprofile 2 verbunden werden, beispielsweise mittels Permanentmagneten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008030726 A1 [0002]
- DE 102009040465 A1 [0003]
- DE 102016113171 A1 [0004]
- DE 202014007079 U1 [0005]