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Die Erfindung umfasst kosmetische oder dermatologische Zubereitungen zur Verminderung oder Vermeidung von Körpergeruch verursacht durch Schweiß. Die Geruchsminderung wird durch den Zusatz an wasserunlöslichen polymeren Aminen spezieller Struktur erzielt.
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Kosmetische Antitranspirantien oder Desodorantien dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen bzw. deren Entstehung zu vermindern. Körpergeruch durch Schweiß entsteht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird.
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Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde.
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Im allgemeinen Sprachgebrauch erfolgt nicht immer ein klare Trennung der Begriffe „Deodorant” und „Antitranspirant”. Vielmehr werden – insbesondere auch im deutschsprachigen Raum – Produkte zur Anwendung im Achselbereich pauschal als Desodorantien bzw. „Deos” bezeichnet. Dies geschieht unbeachtlich der Frage, ob auch eine antitranspirante Wirkung vorliegt.
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Antitranspirantien (AT) sind schweißverhütende Mittel, die – im Gegensatz zu den Desodorantien, die im allgemeinen eine mikrobielle Zersetzung von bereits gebildetem Schweiß verhindern – die Absonderung von Schweiß überhaupt verhindern sollen.
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Die gewünschte Minimierung der Schweißsekretion kann durch verschiedene Mechanismen realisiert werden. Hierzu zählt traditionell der Einsatz von Adstringentien, welche Eiweißfällungen und Gerinnungen hervorrufen und so eine Verengung oder Verschluss des Schweißdrüsenausführganges bewirken.
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Neuartige AT-Wirker basieren bspw. auf dem Prinzip der Anticholinergika, welche die Nervenreize, die zur Sekretionsteigerung der Schweißdrüsen führen, unterbrechen.
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Ein weiteres Prinzip neuartiger AT-Wirker beruht auf der Beeinflussung von Membrantransportvorgängen in der Zelle. So hemmen spezifische Aquaporin-Inhibitoren die Proteine, die Kanäle in der Zellmembran bilden, um den Durchtritt von Wasser und weiteren Molekülen zu erleichtern. Auch Ionenkanal-Hemmer bewirken eine Beeinflussung von Membrantransport- bzw. Osmose-Vorgängen. Ein weiterer neuartiger AT-Wirkmechanismus lässt sich durch die Verwendung kurzkettiger, vicinaler Diole realisieren, welcher möglicherweise auf deren osmotischen Aktivität zurückzuführen ist.
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Wird durch Anwendung eines Mittels kein Einfluss auf die Schweißsekretion ausgeübt, also keine antitranspirante Wirkung realisiert, liegt erfindungsgemäß kein Antitranspirant vor.
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Im Gegensatz zu den Antitranspirantien bewirken reine Desodorantien keine aktive Beeinflussung der Schweißsekretion, sondern lediglich die Steuerung bzw. Beeinflussung des Körper- bzw. Achselgeruches (Geruchsverbesserungsmittel). Gängige Wirkmechanismen hierzu sind antibakterielle Effekte, wie sie auch das nicht-kolloidale Silber zeigen, Geruchsneutralisation (Maskierung), Beeinflussung von bakteriellen Metabolismen, die reine Parfümierung wie auch die Verwendung von Vorstufen bestimmter Parfümkomponenten, welche durch enzymatische Umsetzung zu wohlriechenden Stoffen umgesetzt werden.
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Zubereitungen können neben den eigentlichen schweißhemmenden Wirkstoffen (AT-Wirker) zusätzlich auch Stoffe enthalten, die den mikrobiellen Abbau des Schweißes hemmen, wie z. B. Triclosan. Triclosan wirkt gegen Gram-positive und Gram-negative Keime sowie gegen Pilze und Hefen, woraus eine desodorierende, jedoch keine antitranspirante Wirkung resultiert, da aus der Beeinflussung der bakteriellen Hautflora keine Beeinflussung der Schweißsekretion abzuleiten ist.
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Schweißgeruch besteht zu einem Großteil aus verzweigtkettigen Fettsäuren, die durch bakterielle Enzyme aus geruchlosem Schweiß freigesetzt werden. Klassische Deo-Wirkstoffe wirken dem entgegen, indem sie das Wachstum von Bakterien reduzieren. Häufig wirken die dabei zum Einsatz kommenden Substanzen jedoch unselektiv auch gegen nützliche Hautkeime und können bei empfindlichen Personen zu Hautirritationen führen. Eine mögliche Maßnahme gegen Achselgeruch, die gleichzeitig die Nachteile des Standes der Technik umgeht, ist die gezielte Verminderung der Volatilität der entstandenen Säuren im Achselschweiß.
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Es ist bekannt, dass verschiedenste Polyamine die Bildung von unangenehmen Gerüchen einschränken können, wie beispielsweise das wasserlösliche Polyethylenimin (
WO 8201993 ).
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In der
US 6001342 werden Dendrimere mit endständigen Gruppen beschrieben, die eine primäre Aminogruppe tragen, die der Entwicklung unangenehmer Gerüche vorzubeugen helfen. Bei den in der US 6001342 offenbarten Verbindungen handelt es sich um wasserlösliche Dendrimere.
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US 20050136082 beschreibt modifizierte Polyamine als desodorierende Stoffe. Vorteilhaft sind dabei Amine mit Ethylen-Struktureinheiten genannt, die eine gewisse Affinität zu den Alkylgruppen der Geruchsmoleküle aufweisen und diese darüber zu binden vermögen.
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In der
EP 483427 A1 werden desodorierende, wasserlösliche, primäre Amine beschrieben.
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Der Einsatz von Polymeren mit einer primären Aminofunktionalität zur Geruchsminderung und -bindung wird im Stand der Technik beschrieben. Da jene Verbindungen in wässriger Lösung einen stark alkalischen pH-Wert (pH >= 10) mit sich bringen, ist ihre Verwendung in topischen Zubereitungen nicht vorteilhaft. Zudem sind primäre Amine leicht anfällig gegenüber Oxidation, was einen Wirkverlust mit sich bringt und nicht zuletzt neben Hautunverträglichkeiten auch zur gesundheitsgefährdenden Bildung und Freisetzung von Nitrosaminen führen kann. Die im Stand der Technik erwähnten Substanzen, wie die beschriebenen wasserlöslichen primären Amine oder Polyamine (z. B. Polylysin), zeigen in wässriger Lösung einen stark alkalischen pH-Wert, der für eine topische Zubereitung hautreizend und damit nachteilig ist.
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Wünschenswert ist es Desodorantien einzusetzen, die im Gegensatz zu den erstgenannten wasserlöslichen Aminen den vorteilhaften Effekt der Geruchsminderung mit dem Auftreten eines hautfreundlichen neutralen pH-Wertes verbinden.
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Gelöst werden die Probleme durch eine erfindungsgemäße Zubereitung umfassend ein oder mehrere wasserunlösliche polymere Amine der nachfolgend dargestellten Struktur.
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Die vorliegende Erfindung umfasst kosmetische oder dermatologische Zubereitungen mit einem geruchsmindernden Polymer, welches sekundäre (I) und/oder tertiäre (II) Aminofunktionalitäten in den funktionellen Seitenketten aufweist.
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Das erfindungsgemäße geruchsmindernde Polymer hat die Struktur I bzw. II:
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X, Y und Z können unabhängig voneinander aliphatische C1-C7 Kohlenstoffketten sein, wobei jedes Kohlenstoffatom der Kette wiederum einfach oder zweifach substituiert sein kann mit unabhängig voneinander ausgewählten Substituenten aus -H, =O, -OH, -CO2Me, -CO2Et, -CH3, -Et, -Propyl, oder
X, Y und Z können neben linearen aliphatischen Kohlenstoffketten auch einzeln oder mit den benachbarten Gruppen X, Y und Z zusammen einen aliphatischen oder aromatischen Ring mit einer Größe von 3-7 Atomen bilden.
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0-2 Kohlenstoffglieder in der X, Y oder Z-Kette oder -Ring können unabhängig von den anderen Kohlenstoffgliedern gegen eine Gruppe Q ausgetauscht sein, wobei Q ausgewählt wird aus den Resten -O-, -NH-, -N=, NR7-, -CONH-, -CO2-, -SO2-, -CO-.
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R7 ist ausgewählt aus -Ac, -CH3, -Et, -Propyl.
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R1, R2, R3, R4, R5 und R6 können unabhängig voneinander ausgewählt werden aus der Gruppe der Reste -H, -CH3, -Et, -Propyl oder zwei der Reste R1, R2, R3, R4, R5 und R6 bilden zusammen einen Ring mit einer Größe von 3-7 Ringatomen und 0-1 Heteroatom gewählt aus -O-, -NH-, -NMe-, NEt-, wobei die Kohlenstoffatome dieser Ringe zweier Reste R1, R2, R3, R4, R5 und R6 wiederum unabhängig voneinander substituiert sein können mit H, -CH3, -Et, -Propyl.
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Der Polymer-Rest, als Polymer in der Strukturformel dargestellt, kann prinzipiell jedwede polymere Struktur aufweisen.
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Als Grundeinheit des Polymerrestes sind Monopolymere oder Copolymere der Monomere Styrol, Ethylen, Dimethylaminoethylmethacrylat (DMAEMA), Vinylpyrrolidon oder Methylmethacrylat bevorzugt.
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Die erfindungsgemäßen wasserunlöslichen polymeren Amine zeigen im wässrigen Milieu pH-neutrale Eigenschaften bei gleichzeitig sehr guter Geruchsminderung. Die partikuläre Form der wasserunlöslichen polymeren Amine bietet weiterhin eine vergrößerte aktive Oberfläche, an der volatile Geruchsmoleküle (Säuren) gebunden werden können.
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Überraschenderweise wurde festgestellt, dass die topische Applikation einer kosmetischen oder dermatologischen Zubereitung mit einem Gehalt an diesen erfindungsgemäßen polymeren Aminen trotz eines neutralen pH-Wertes den Körpergeruch deutlich verringern kann.
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Bevorzugt sind die polymeren Amine zu einem Anteil von 0,001–20 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, in der Zubereitung enthalten.
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Die polymeren Amine zeichnen sich dabei vorteilhaft insbesondere durch ein Molekulargewicht größer 2500 Da aus.
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Bevorzugt sind die polymeren wasserunlöslichen Amine aus der Gruppe aminosubstituierten Polystyrole zu wählen.
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Insbesondere sind Piperazinomethylpolystyren der Struktur
und/oder Morpholinomethylpolystyren der Struktur
als bevorzugte polymere Amine zu wählen.
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Bei Piperazinomethylpolystyren wird das Polymer aus Polystyren
gebildet.
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X und Z bilden zusammen mit dem tertiären Stickstoffatom, also mit der Gruppe
einen aliphatischen 6 gliedrigen Ring, wobei die in χ-Stellung befindliche CH
2-Gruppe des Ringes durch Q = -NH- ausgetauscht ist
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R1, R2, R3, R4, R5 und R6 sind -H Reste.
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Y ist ein aromatischer C6-Ring
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Weitere erfindungsgemäße polymere Amine können folgende Strukturen haben.
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In in-vitro Vergleichsuntersuchungen wurde gefunden, dass die wasserunlöslichen polymeren Amine, insbesondere Piperazinomethylpolystyren und Morpholinomethylpolystyren, den Geruch von 3-Methyl-2-hexensäure, einem Hauptinhaltsstoff von Achselschweiß, deutlich reduzieren. Im Vergleich zu dem bekannten wasserlöslichen Polylysin oder Ionenaustauscherharzen mit permanent quarternären Ammoniumfunktionalitäten konnte der Geruch deutlich vermindert werden.
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Wasserlösliches Polylysin und die Ionenaustauscherharze stellen die aus dem Stand der Technik bekannten, geruchsmindernden Aminoverbindungen stellvertretend dar.
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Im Versuch wurden 100 μL einer 0,01 M wässrigen Lösung von 3-Methyl-2-hexensäure mit dem gleichen Volumen einer 5%igen Wirkstofflösung(-suspension) des jeweiligen Amins in einem Reaktionsgefäß gemischt. Nach 1 h Einwirkzeit wurde die Intensität des Säuregeruchs von 6 Sniffern (erfahrene Probanden) auf einer Skala von 0 bis 5 bewertet (0 = kein Geruch; 5 = sehr starker Geruch).
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zeigt die in-vitro Testergebnisse dieser Vergleichsuntersuchung.
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Die erfindungsgemäßen polymeren wasserunlöslichen Amine vermindern dabei deutlich die Geruchswahrnehmung der 3-Methyl-2-hexensäure und zeigen darüber hinaus eine bessere Geruchsminderung als bekannte Amine, wie Polylysin.
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Der in der Zubereitung sich einstellende pH-Wert liegt dabei im hautfreundlichen Bereich von etwa 5,5.
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Ebenfalls wurde die in vivo-Wirksamkeit der wasserunlöslichen polymeren Amine in einem Snifftest (SNK) überprüft. Die Vorgehensweise beim Standard Snifftest SNK (Kurzzeit) erfolgte entsprechend der allgemeinen Richtlinien und Empfehlungen der FDA (Fond and Drug Association).
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25 Probanden hielten eine 10-tägige Auswaschphase ein, in der sie auf Deoprodukte und andere kosmetische Produkte verzichteten sowie eine unparfümierte Seife im Achselbereich benutzten. Es folgte eine einmalige Auftragung von 250 mg (Roll-on) einer Zubereitung, welche 5% eines wasserunlöslichen polymeren Amins enthielt, in einer Achsel. Die andere Achsel verblieb unbehandelt. Ein geschultes Snifferpanel (3 männl., 3 weibl.) bewertete 4 h und 24 h nach Applikation die Intensität des Achselschweißgeruchs.
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Tabelle 1 gibt die In-vivo Ergebnisse wieder. Tabelle 1
Treatment | Code | t0 (24 h) | t1 (4 h) | t2 (24 h) |
Original Sniff Scores (N = 25) |
UNTREATED CONTROL | 01 | 2.78 | | 2.44 | | ↓ | 2.67 | | |
Beispiel 1 | 10 | 2.79 | | 2.45 | | | 2.43 | ⇩ | ↓ |
Differences Sniff Scores (N = 25) |
Beispiel 1 – UNTREATED CONTROL | 10–01 | 0.01 | | 0.01 | | | –0.24 | | |
↓: significantly lower values than baseline ⇩: significantly lower values than code 01
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Es zeigte sich, dass bei der mit der erfindungsgemäßen Zubereitung behandelten Haut eine deutlich reduzierte Geruchswahrnehmung feststellbar ist.
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Eine kosmetische Formulierung, die 5% Piperazinomethylpolystyren enthält (Beispiel 5), wurde einmalig in einer Achsel aufgetragen und nach 4 h sowie nach 24 h wurde die Intensität des Schweißgeruchs von 6 geschulten Sniffern bewertet. Im Vergleich dazu wurde die unbehandelte Achsel von den gleichen Sniffern bewertet. Dabei zeigte die behandelte Seite einen signifikant um 0,24 Bewertungseinheiten reduzierten Sniffwert nach 24 h gegenüber der unbehandelten Seite.
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Die erfindungsgemäßen Amine sind nicht in Wasser löslich und gehen deswegen beim Aufschlämmen in Wasser keine direkte Reaktion ein. Damit beeinflussen sie den pH-Wert der wäßrigen Phase deutlich weniger als wasserlösliche polymere Amine, die wie im Fall von z. B. Polylysin einen pH von > 10 erzeugen. Die protonierten Aminofunktionalitäten des Polylysins haben so keine verbleibende Restkapazität mehr. Da bei einem pH-Wert von 5.5, wie er auf der Haut existiert, die im Schweiß enthaltenen Fettsäuren kaum deprotoniert – also neutral – sind, kommt es zwischen wasserlöslichen polymeren Aminen und den Fettsäuren zu keiner Wechselwirkung (Deprotonierung) und damit auch nicht zu einer Herabsetzung der Volatilität bzw. der Geruchsintensität des Schweißes. Der Vorteil der erfindungsgemäßen polymeren Amine besteht darin, dass sie nicht mit Wasser reagieren und damit Ihre Basizität beibehalten. So können sie mit den im Schweiß enthaltenen Fettsäuren, die wegen ihrer Lipophilie eine Affinität zu dem Polymer haben, eine Säure-Base-Reaktion eingehen. Es enstehen Fettsäure-Carboxylate, die eine deutlich niedrigere Volatilität haben als die neutralen Säuren.
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In weiteren in vitro-Untersuchungen wurden sowohl Verbindungen mit polymerem Charakter, aber ohne basische Seitenketten, und Verbindungen, die allgemein mit geruchsmindernden Eigenschaften in Zusammenhang gebracht werden (z. B. Cyclodextrine), untersucht. Ebenso wurde die unspezifische Adsorption von Geruchsmolekülen an Zeoliten untersucht. All diese Substanzen führten in vitro eine Geruchsminderung herbei, sie sind jedoch nicht ausreichend selektiv und haben somit eine eingeschränkte Kapazität und daher weniger vorteilhaft als die erfindungsgemäßen wasserunlöslichen Amine zu verwenden.
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Vorteilhaft ist daher die Verwendung von ein oder mehreren wasserunlöslichen polymeren Aminen der Struktur I oder II als Deodorantien, Geruchsverbesserungsmittel.
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Ebenso ist die Verwendung von ein oder mehreren wasserunlöslichen polymeren Aminen der Struktur I oder II in kosmetischen Zubereitungen zur Verminderung oder Vermeidung von Körpergeruch verursacht durch Schweiß geeignet.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können vorteilhaft als desodorierende Zubereitungen formuliert werden.
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Es können den Zubereitungen aber auch zusätzlich antiranspirant wirksame Stoffe zugesetzt werden.
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Antitranspirantwirkstoffe im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind insbesondere zu wählen aus
- 1. Klassische AT-Wirker, insbesondere Metallsalze, besonders Aluminiumsalze vorzugsweise:
- – Aluminum Chlorohydrate (ACH) und activated Aluminum Chlorohydrate (ACH' oder AACH)
- – Aluminium Sesquichlorohydrate (ASCH), Aluminum Dichlorohydrate (ADCH)
- – Aluminium-Zirconium-Komplexe, optional umfassend Glycine (AZG), Aluminum zirconium tri-, tetra-, penta-, octa-chlorohydrate, Aluminum zirconium tri-, tetra-, penta-, octa-chorohydrex GLY
ferner:
- – Alumium choride, -sulfate
- – Alaune (z. B. Ammonium Alum, Potassium Alum)
- – Sodium aluminum chorhydroxy lactate
Zum Beispiel Aluminium-Salze (der empirischen Summenformel [Al2(OH)mCln], wobei m + n = 6):
- – Aluminiumchlorhydrat [Al2(OH)5Cl] × H2O
Standard Al-Komplexe: Locron L, Locron LIC, Locron LIF (Clariant), Chlorhydrol (Reheis), ACH-303 (Summit), Aloxicoll L (Giulini).
Aktivierte Al-Komplexe: Reach 501 (Reheis), Aloxicoll 511
- – Aluminiumsesquichlorhydrat [Al2(OH)4,5Cl1,5] × H2O
Standard Al-Komplexe: Aloxicoll 31L (Giulini), Westchlor 186 (Westwood Chemicals)
Aktivierte Al-Komplexe: Reach 301 (Reheis)
- – Aluminiumdichlorhydrat [Al2(OH)4Cl2] × H2O
Aluminium-Zirkonium-Salze:
- – Aluminium/Zirkonium Trichlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)13Cl3] × H2O × Gly
Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 33GC (Reheis), AZG-7164 (Summit)
- – Aluminium/Zirkonium Tetrachlorhydrex Glycin (GLY) [Al4Zr(OH)12Cl4] × H2O × Gly
Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 36, Rezal 36G, Rezal 36 GC (Reheis), AZG-368 (Summit), Zirkonal L435G (Giulini), Westchlor ZR 35 BX5, Westchlor ZR 41 (Westwood Chemicals)
- – Aluminium/Zirkonium Pentachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)23Cl5] × H2O × Gly
Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 67 (Reheis), Zirkonal L540, Zirkonal L530 PG (Giulini), Westchlor ZR 806 (Westwood Chemicals)
- – Aluminium/Zirkonium Octachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)20Cl8] × H2O × Gly:
Westchlor ZR 826
- – Reach AZP – 908 SUF activated Aluminum Zirkonium Tetrachlorohydrex GI
- – Reach AZZ – 902 SUF activated Aluminum Zirkonium Trichlorohydrex Glyc
Ebenso vorteilhaft können aber auch Glycin-freie Aluminium/Zirkonium-Salze eingesetzt werden und/oder
- 2. Neuartige AT-Wirker, die Aluminiumfrei sind, wie insbesondere
- – Anticholinergika, vorzugsweise: Glycopiperolatverbindungen, wie sie in der WO 2007141289 A1 beschrieben sind und/oder Glycopyrolat,
- – Aquaporin-Inhibitoren
- – Ionen-Kanal-Hemmer, vorzugsweise NKCC1-Hemmer und/oder
- – vicinale kurzkettige Diole, wie sie in der WO 2009007089 A2 beschrieben sind.
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Die Antitranspirant-Wirkstoffe aus den zuvor geschilderten Gruppen werden in den erfindungsgemäßen Formulierungen bevorzugt in einer Menge von 1 bis 40 Gew.%, vorzugsweise von 3 bis 15 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, eingesetzt.
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Bei Einsatz von ca. 35 Gew.% AACH (aktiviertes Aluminium Chlorohydrat) in der Wirkstofflösung (ohne Treibgas) und einem Abfüllverhältnis von etwa 15:85 (Wirkstofflösung zu Treibgas) wird ein Anteil von etwa 5,25 Gew.% AACH im Endprodukt vorhanden sein.
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AT-mittel aus der Gruppen der Anticholinergika, wie beispielsweise 4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumsalze, insbesondere das 4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumbromid können zu einem Anteil von bevorzugt 0,05 bis 1,0 Gew.%, vorzugsweise 0,1%–0,7%, insbesondere 0,3%–0,5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung zugesetzt werden.
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Auch vicinale Diole und ähnliche Wirkstoffe aus der Gruppe der osmotisch aktiven Substanzen können als AT-wirker den erfindungsgemäßen Zubereitungen zugesetzt werden.
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Hier dann bevorzugt zu einem Anteil von 10 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 15%–30%, insbesondere 15–25 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung.
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Zusätzlich ist selbstverständlich möglich weitere Antitranspirant Wirkstoffe und/oder Deodorantien zu zusetzen.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z. B. Konservierungsmittel, Bakterizide, UV-Filter, Antioxidantien, wasserlösliche Vitamine, Mineralstoffe, suspendierte Festkörperpartikel, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren oder Silikonderivate.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen umfassen vorteilhaft Alkohole, wie beispielsweise Ethanol. Ein Ethanolgehalt von 15–50 Gew.% ist besonders bevorzugt, damit die Polymere quellen und somit ihre funktionellen Gruppen leichter zugänglich gemacht werden.
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Der Gehalt an Säuren in den erfindungsgemäßen Zubereitungen sollte möglichst gering sein, da die Gegenwart von Säuren die Wirkkapazität des Polymers benachteiligt, indem vorhandene Säuren durch die basischen Gruppen deprotoniert werden.
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Neben anderen in der Kosmetik üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen, können die erfindungsgemäßen Zubereitungen auch Pflanzenextrakte, insbesondere auch solche auf einer lipophilen Trägermatrix beinhalten.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung kann in verschiedenen gängigen kosmetischen oder dermatologischen Formen bereit gestellt werden. Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Zubereitung eine Emulsion.
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Vorteilhaft dabei liegt sie als O/W-, W/O-, W/S-, S/W-, Mikroemulsion, Nanoemulsion oder PIT-Emulsion vor. Auch als Tränkungsmedium für Tücher, Pads oder Pflasterapplikationen ist die erfindungsgemäße Zubereitung geeignet.
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In Form von Mousse oder Schaum ergeben sich weitere vorteilhafte Applikationsformen.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können in üblichen Packungsvarianten, wie insbesondere als Aerosol, Pumpspray, Roll-on, Stift, Tube oder im Tiegel angeboten werden.
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Nachfolgende Beispiele erläutern die erfindungsgemäßen Produkte. Die Angaben beziehen sich auf Gewichtsanteile, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitungen. Beispiel 1: Alkoholisches Aerosol
Rohstoff (INCI) | Gew.% | Gew.% | Gew.% | Gew.% |
Alkohol Denat. | 86,60 | 86,00 | 86,60 | 86,00 |
Ethylhexylglycerin | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 |
Persea Gratissima Oil | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Octyldodecanol | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Cetearyl Ethylhexanoate + Isopropyl Myristate | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Methyl Phenylbutanol | 0,8 | | 0,8 | |
Propylene Glycol + Mars Limus + Ostrea | 0,1 | | 0,1 | |
Polyglyceryl-2 Caprate | 1 | | 1 | |
Piperazinomethylpolystyren | 2,5 | 5 | | |
Morpholinomethylpolystyren | | | 2,5 | 5 |
Parfüm | 6,5 | 6,5 | 6,5 | 6,5 |
Beispiel 2: Alkoholischer Roll-on
Rohstoff (INCI) | Gew.% | Gew.% |
Alokohol Denat. | 30,00 | 30,00 |
Aluminium Chlorohydrate | 15,00 | 15,00 |
PEG-40 Hydrogenated Castor Oil | 2,00 | 2,00 |
PEG-8 | 2,00 | 2,00 |
Piperazinomethylpolystyren | 5 | |
Morpholinomethylpolystyren | | 5 |
Octyldodecanol | 0,1 | 0,1 |
Hydroxyethylcellulose | 0,35 | 0,35 |
Parfüm | 1 | 1 |
Wasser | 44,55 | 44,55 |
Beispiel 3: Alkoholischer Zerstäuber
Rohstoff (INCI) | Gew.% | Gew.% | Gew.% | Gew.% |
Alkohol Denat. | 45,00 | 45,00 | 45,00 | 45,00 |
Aluminium Chlorohydrate | 7,50 | 7,50 | 7,50 | 7,50 |
PEG-40 Hydrogenated Castor Oil | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 |
Tocopheryl Acetate | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,05 |
Methylphenylbutanol | 0,15 | | 0,15 | |
Piperazinomethylpolystyren | 2 | 5 | | |
Morpholinomethylpolystyren | | | 2 | 5 |
Octyldodecanol | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Parfüm | 1 | 1 | 1 | 1 |
Wasser | 43,2 | 40,35 | 43,2 | 40,35 |
Beispiel 4: Seifenstick
Rohstoff (INCI) | Gew.% | Gew.% |
Stearic Acid | 6,5 | 6,5 |
Propylene Glycol | 20 | 20 |
Aqua | 49,65 | 49,65 |
Sodium Hydroxide | 0,95 | 0,95 |
PEG-8 | 20 | 20 |
Distarch Phosphate | 0,4 | 0,4 |
Piperazinomethylpolystyren | 2,5 | |
Morpholinomethylpolystyren | | 2,5 |
Beispiel 5: Roll-on
Rohstoff (INCI) | Gew.% | Gew.% |
Propylene Glycol | 20 | 20 |
Aqua | 49,75 | 49,75 |
Aqua + Sodium Hydroxide | 0,05 | 0,05 |
Hydroxyethylcellulose | 0,1 | 0,1 |
Alcohol Denat. | 20 | 20 |
Carbomer | 0,1 | 0,1 |
PPG-1-PEG-9-Lauryl Glycol Ether | 3 | 3 |
Methylpropanediol | 2 | 2 |
Piperazinomethylpolystyren | 5 | |
Morpholinomethylpolystyren | | 5 |
Beispiel 6: Aerosol Suspension
Rohstoff (INCI) | Gew.% | Gew.% | Gew.% | Gew.% |
Aluminium Chlorohydrate | 33,00 | 30,25 | 33,00 | 30,25 |
Persea gratissima Oil | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Octyldodecanol | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 |
Dimethicone | 3 | 3 | 3 | 3 |
Piperazinomethylpolystyren | 2 | 5 | | |
Morpholinomethylpolystyren | | | 2 | 5 |
Magnesium Aluminium Silicate | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,05 |
Disteardimonium Hectorite | 4 | 4 | 4 | 4 |
Cyclomethicone | 50,14 | 50,14 | 50,14 | 50,14 |
Tocopheryl Acetate | 0,06 | 0,06 | 0,06 | 0,06 |
Butyloctanoic Acid | 0,25 | | 0,25 | |
Parfüm | 6,6 | 6,6 | 6,6 | 6,6 |
Beispiel 7: Creme
Rohstoff (INCI) | Gew.% | Gew.% |
Paraffinum Liquidum | 5 | 5 |
Glyceryl Stearate | 3 | 3 |
Aqua | 47,4 | 47,4 |
Cetyl Alcohol | 3 | 3 |
PEG-40 Stearate | 3,5 | 3,5 |
Trisodium EDTA | 1,5 | 1,5 |
Persea Gratissima Oil | 0,1 | 0,1 |
C12-15 Alkyl Benzoate | 0,5 | 0,5 |
Aluminum Chlorohydrate | 20 | 20 |
Piperazinomethylpolystyren | 5 | |
Morpholinomethylpolystyren | | 5 |
C13-16 Isoparaffin | 5 | 5 |
Isohexadecan | 5 | 5 |
Parfüm | 1 | 1 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 8201993 [0013]
- US 6001342 [0014]
- US 20050136082 [0015]
- EP 483427 A1 [0016]
- WO 2007141289 A1 [0057]
- WO 2009007089 A2 [0057]