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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für Spannketten an einem Hängemattenständer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Hängemattenständer bekannt, die in unterschiedlicher Bauweise ausgeführt sind, aber in jedem Fall zwei erhöhte Befestigungspunkte aufweisen, zwischen denen die Hängematte aufgespannt wird. Das Material dieser Hängemattenständer kann Holz oder auch ein Metallrahmen sein.
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Es sind hierbei verschiedene Lösungen bekannt, wie die Hängematten zwischen den Befestigungspunkten fixiert werden können. In der Regel werden hierbei an den an beiden Enden der Hängematte angeordneten Befestigungsösen Spannketten befestigt, die wiederum an den erhöhten Befestigungspunkten des Hängemattenständers zu befestigen sind.
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Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, an den erhöhten freien Enden der Hängemattenständer in etwa horizontal verlaufende Bohrungen anzubringen, durch die die Spannketten hindurchgeführt werden. Zur Fixierung der Spannketten in diesen Aufnahmen sind verschiedene bauliche Lösungen bekannt.
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So ist bekannt, im Kopf der erhöhten freien Enden des Hängemattenständers eine Bohrung derart in etwa vertikal verlaufend anzuordnen, dass durch diese Bohrung einen Bolzen eingeführt werden kann. Diese vertikale Bohrung trifft hierbei auf die in etwa horizontale Bohrung, durch die die Spannkette geführt ist. Der in diese Bohrung eingreifende vertikal angeordnete Bolzen kann nun in ein Glied der Spannkette eingreifen und somit die Kette in der horizontalen Bohrung fixieren.
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Hierbei ist problematisch, dass der in diesen Kopf des erhöhten freien Endes des Hängemattenständers eingeführte Bolzen entweder flach in diesen Kopf versenkt ausgeführt sein kann, so dass der Bolzen bei der Verstellung der Hängemattenanordnung nur schwer aus dem Hängemattenständer herausgezogen werden kann. Oder der Bolzen ragt etwas über den Kopf des erhöhten freien Endes hinaus, was allerdings optisch nachteilig ist und zudem eine gewisse Verletzungsgefahr in sich birgt.
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Eine andere Lösung sieht vor, dass auf der Rückseite des erhöhten freien Endes unterhalb der in etwa horizontalen Kettenbohrung ein in etwa vertikal verschiebbar gelagerter Bolzen angeordnet ist. Ist die Spannkette durch die in etwa horizontale Kettenbohrung hindurchgeführt, wird der Bolzen von unten durch ein Kettenglied geführt und so die Spannkette in dieser Position fixiert.
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Bei dieser Ausführung ist somit der Befestigungsbolzen außerhalb des Hängemattenständers angeordnet. Nachteilig ist hierbei, dass diese Anordnung deutlich sichtbar und der Witterung ausgesetzt ist und zudem durch das nach oben Führen des Bolzens ein unfreiwilliges Absinken des Bolzen erfolgen kann und somit eine Lösung der Spannkette.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2004 019 764 U1 ist ein Verbindungssystem für ein Gestell zur Befestigung einer Hängematte offenbart, bei der am freien Ende des Gestells eine durchgängige Öffnung vorgesehen ist, durch die eine Metallkette zur Befestigung der Hängematte hindurch geführt wird. Zur Fixierung dieser Kette im Gestell ist nun eine weitere quer zur ersten Bohrung angeordnete in etwa horizontal verlaufende Bohrung vorgesehen, durch die ein Haltestift geführt ist, der so in ein Kettenglied eingreift und diese fixiert.
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Diese Lösung weist einen ähnlichen Nachteil auf, wie der Befestigungsbolzen, der vertikal in die Kettenöffnung eingeführt wird, nämlich die Schwierigkeit, diesen Bolzen entweder flach anliegend in das Gestell zu versenken, wodurch er schwer wieder aus dem Gestell heraus genommen werden kann, oder diesen als herausragenden Bolzen zu gestalten, wie dies in den Figuren des Gebrauchsmusters dargestellt ist, wodurch eine optisch nicht ansprechende Lösung entsteht, die zudem durch den hervorstehenden Bolzenkopf ein gewisses Verletzungspotential birgt.
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Die Aufgabe der vorliegende Erfindung vor diesem Hintergrund ist es, eine neue Befestigungsvorrichtung für Spannketten an einem Hängemattenständer zu finden, die die bishe- rigen Nachteile vermeidet und eine nach außen hin unauffällige und dennoch leicht anzubringende und leicht wieder zu lösende Befestigung ermöglicht.
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Erreicht wird dies nach der Erfindung durch eine Befestigungsvorrichtung an einem Hängemattenständer mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zum Gegenstand.
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Um die Befestigung möglichst unauffällig am Befestigungspunkt für die Ketten der Hängematte anzuordnen, wird erfindungsgemäß eine rückseitige schräg nach unten verlaufende Bolzenbohrung unterhalb der in etwa horizontal verlaufenden Kettenbohrung zur Aufnahme der Kette angeordnet. Diese Bolzenbohrung ist in ihrer Erstreckung winklig zur Aufnahmebohrung der Kette angeordnet und verläuft unter dieser, wobei sie sich von ihrer Öffnung unterhalb der rückseitigen Austrittsöffnung der Kettenbohrung ausgehend derart erstreckt, daß die beiden Bohrungen in einer gemeinsamen rückseitigen Austrittsöffnung zusammenlaufen.
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In dieser schräg nach oben führenden Bohrung ist ein frei beweglicher Bolzen angeordnet, wobei die Bolzenbohrung in ihrem Querschnitt deutlich größer ist als der Querschnitt des Bolzens, so daß dieser in der Bolzenbohrung sowohl axial als auch quer zu seiner Längsachse Freiheitsgrade aufweist. In seiner Länge ist der eingesetzte Bolzen so dimensioniert, daß er aus der Austrittsöffnung der Bolzenbohrung herausragt. In unbelastetem Zustand liegt er hierbei an der Unterkante der Austrittsöffnung an und ragt so über diese und die rückseitige Außenkontur des erhöhten freien Endes des Hängemattenhalters hinaus.
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Desweiteren ist relevant, daß dieser Bolzen bei einer Zugbelastung hin zur zwischen den erhöhten freien Enden angeordneten Hängematte in der Bolzenbohrung eine Lageänderung erfährt. Die beiden freien Enden des Bolzens bewegen sich nun aus der unbelasteten Position heraus in entgegengesetzte Richtungen, wobei die Drehachse für diese Bewegung die Oberkante der Austrittsöffnung der Bolzenbohrung ist, die gleichzeitig die Unterkante der rückseitigen Öffnung der Kettenbohrung darstellt. Diese Kante verläuft zweckmäßiger-weise nicht in der Ebene der rückseitigen Außenkontur sondern ist gegenüber dieser nach innen versetzt. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Bolzen bei der beschriebenen Zugbelastung nach innen gezogen wird und so nicht mehr über die Außenkontur des erhöhten freien Endes hinausragt. Der Bolzen ist somit bei einer seitlichen Ansicht des Hängemattenständers nicht mehr sichtbar.
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Bei der Dimensionierung des Bolzens ist dessen Länge genau auf die Distanz zwischen der oberen Bohrungsinnenfläche der Kettenbohrung und der Bodenfläche der Bolzenbohrung abzustimmen, so daß der verspannte Bolzen vollständig zwischen diesen beiden Bezugsflächen verklemmt ist. So ist sichergestellt, daß das gehaltene Kettenglied nicht über das obere freie Ende des Bolzens abgleiten kann, wenn es mit Zug belastet wird.
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Bei einer Fixierung einer Kette mit dieser Vorrichtung wird die Spannkette erst in gewohnter Manier durch die Kettenbohrung geführt und tritt rückseitig aus dieser aus. Ist nun die gewünschte Höhe bzw. Spannung der Hängematte erreicht, wird der unterhalb der Spannkette anstehende Bolzen mit dessen nach oben weisenden beweglichen freien Ende in das gewünschte Kettenglied eingeführt. Durch die Zugkraft auf die Spannkette wird der Bolzen bei Loslassen der Spannkette nun nach Innen gezogen und wie beschrieben zwischen der oberen Bohrungsinnenfläche der Kettenbohrung und der Bodenfläche der Bolzenbohrung verklemmt.
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Weiterhin ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung eine besonders leichte Lösung der Verbindung, da diese Verbindung primär durch die wirkende Zugkraft entsteht. Wird die Kette wieder nach hinten durch die Kettenbohrung gezogen und somit die Hängematte angehoben, gleitet der Bolzen ebenfalls zurück, liegt wieder an der Unterkante der Austrittsöffnung der Bolzenbohrung an, wodurch sich wieder der Spalt zur oberen Bohrungsinnenfläche der Kettenbohrung bildet, und die Kette frei wird. Der Bolzen muß weder zur Befestigung noch zur Lösung aktiv betätigt werden. Lediglich die Kette muß bewegt werden, um in den Bolzen einzugreifen oder sich wieder von diesem zu lösen.
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Auch dies ist ein wesentlicher Vorteil, da so sogar eine Befestigung mit einer Hand möglich ist.
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Um evtl. in die Bolzenbohrung eingedrungene Feuchtigkeit leicht abführen zu können ist bei einer vorteilhaften Bauform der Erfindung vom tiefsten Punkt der Bolzenbohrung ausgehend eine abschüssig verlaufende weitere Bohrung vorgesehen, durch die die Feuchtigkeit abfließen kann.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand dreier Figuren näher beschrieben.
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Es zeigen
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1 einen seitlichen Schnitt durch ein erhöhtes freies Ende des Hängemattenständers und dessen Befestigungsvorrichtung,
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2 eine weitere seitliche Ansicht mit eingeführter Spannkette in nicht fixierter Position,
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3 eine weitere seitliche Ansicht mit fixierter Spannkette.
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In den 1 bis 3 ist die Anordnung der zwei Bohrungen im erhöhten freien Ende des Hängemattenständers dargestellt. Die erfindungsgemäße Bolzenbohrung 2 mündet hierbei mit ihrer Austrittsöffnung 4 in die in etwa horizontal verlaufende Kettenbohrungen 1 mit ihrer rückseitigen Austrittsöffnung 7. Es entsteht auf diese Weise eine vergrößerte rückseitige gemeinsame Austrittsöffnung beider Bohrungen, die Platz schafft für den erforderlichen Bewegungsradius des Befestigungsbolzens 5.
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In 1 ist dieser Bolzen in seinen zwei Betriebspositionen dargestellt. Dies ist die Ausgangsposition, bei der in der dargestellten Ausführungsform etwa das obere Drittel des Bolzens 5 über die untere Kante der Austrittsöffnung 4 hinausragt. Dieses obere Drittel des Bolzens ragt auf Grund der gegenüber dem Querschnitt des Bolzens größeren Breite der Bolzenbohrung schräg über die Außenkontur des erhöhten freien Endes hinaus und ermöglicht so, die durch die Kettenbohrung geführte Spannkette (2) leichter auf dieses vorstehende Bolzenende aufzuschieben.
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Die zweite dargestellte Position ist die Befestigungsposition, bei der das obere freie Ende 12 des Bolzens 5 nun um die obere Kante der Austrittsöffnung 4 geschwenkt nach innen geführt ist. Das untere freie Ende 12' ist gegenläufig in der Bolzenbohrung verschoben worden. Hierbei wird deutlich, dass der Bolzen 5 in seiner Länge die sich in dieser Position ergebende Distanz zwischen der oberen Bohrungsinnenfläche 10 der Kettenbohrung 1 und der Bodenfläche 11 der Bolzenbohrung 2 voll ausfüllt, wodurch ein Abgleiten des wie in 3 dargestellt aufgeschobenen Kettenglieds von dem Bolzen 5 in dieser Position nicht möglich ist.
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In den 2 und 3 ist am freien Ende der Kette 15 das Verbindungselement zur Hängematte angeordnet, in der beispielhaften Darstellung als Schlaufe 16. Das heißt, die Hängematte verläuft in diesen Figuren auf der rechten Seite des erhöhten freien Endes 3 des Hängemattenständers, wodurch die Zugrichtung auf die Kette 15 ebenfalls nach rechts führt zur Fixierung durch den Bolzen 5 wie zuvor beschrieben.
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Die dargestellte Ausführungsform ist nur beispielhaft zu sehen. Das Verhältnis von Bolzendurchmesser zum Bolzenbohrungsdurchmesser kann variieren, ohne die Funktion der Vorrichtung einzuschränken. Auch die Tiefe dieser Bohrung 2 und daraus resultierend die Länge des Bolzens kann variieren. Desweiteren kann die Neigung der Bolzenbohrung 2 gegenüber der Waagrechten unterschiedlich verlaufen. Schließlich ist auch die Anordnung der Entwässerungsbohrung 14 nur beispielhaft zu sehen. Diese Bohrung kann ebenso zur Seite oder zur Rückseite des erhöhten freien Endes des Hängemattenhalters führen. Auch sind mehrere Bohrungen dieser Art möglich.