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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorformstation einer Glasmaschine, mit Vorformen, deren Vorformhälften aus einer geöffneten in eine geschlossene Stellung verstellbar sind, und in die in geschlossener Stellung ihrer Vorformhälften ein Glastropfen einführbar ist.
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Zur Aufrechterhaltung eines zu qualitativ hochwertigen Glasartikeln führenden Betriebs derartiger Vorformstationen bzw. Glasmaschinen ist es erforderlich, die Innenflächen der Vorformhälften bzw. Vorformen in bestimmten Zeitabständen mit einem Schmiermittel zu beaufschlagen. Dieser Schmiervorgang wird heute üblicherweise manuell durch eine Bedienungsperson durchgeführt, die einen Pinsel bzw. eine Brüste in Schmiermittel eintaucht und danach mittels des Pinsels bzw. der Bürste das Schmiermittel auf die Innenflächen der geöffneten Vorformhälften aufträgt. Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik Robotereinrichtungen bekannt, die längs der Vorformstationen einer Glasmaschine bewegbar sind und mittels denen die Schmierung der Innenflächen der Vorformen bzw. Vorformhälften bewerkstelligt werden kann.
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Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt er Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Vorformstation einer Glasmaschine derart weiterzubilden, dass mit einem möglichst geringen technisch-konstruktiven Aufwand zuverlässig eine regelmäßige Schmierung der Innenflächen der Vorformen bzw. Vorformhälften durchgeführt werden kann, wobei darüber hinaus der Schmiervorgang völlig gefährdungsfrei für Bedienungspersonal und mit hoher Qualität durchführbar sein soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorformstation eine Schmiervorrichtung aufweist, die an der Vorformstation oberhalb der Vorformen angeordnet ist, die aus einer Ruhestellung in eine Betriebsstellung verstellbar ist, und mittels der in ihrer Betriebsstellung die Innenflächen der Vorformen der Vorformstation mit Schmiermittel beaufschlagbar sind. Erfindungsgemäß wird gewährleistet, dass je nach Bedarf ein Schmiervorgang durchführbar ist, ohne dass irgendwelche manuellen Tätigkeiten erforderlich wären. Darüber hinaus kann auf Robotereinrichtungen ud. dgl. verzichtet werden.
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Zweckmäßigerweise lässt sich die erfindungsgemäße Schmiervorrichtung verstellbar an einer von der Vorformstation in aufwärtiger Richtung vorstehenden Säule anordnen. Hierdurch ergibt sich eine räumlich fixierte Anordnung der Schmiervorrichtung, wobei die Säule als Führungsglied bei von der Schmiervorrichtung zu realisierenden Bewegungen dienen kann.
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Um die Schmiervorrichtung mit einem geringen Aufwand in ihre Betriebsstellung verbringen zu können, in der die Vorformen bzw. deren Innenflächen mittels der Schmiervorrichtung mit Schmiermittel beaufschlagt werden können, ist es vorteilhaft, wenn die Schmiervorrichtung um die von der Vorformstation in aufwärtiger Richtung vorstehende Säule in ihre Betriebsstellung verschwenkbar ist.
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Damit der Produktionsbetrieb der Vorformstation möglichst unbeeinträchtigt verlaufen kann, ist es zweckmäßig, wenn die Schmiervorrichtung der Vorformstation an der von der Vorformstation in aufwärtiger Richtung vorstehenden Säule aus ihrer Ruhestellung in Axialrichtung der Säule in eine Zwischenstellung verstellbar ist, aus der heraus die Schmiervorrichtung in ihre Betriebsstellung verschwenkbar ist.
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Die Axialverstellung der Schmiervorrichtung ist mit einem möglichst geringen technisch-konstruktiven Aufwand realisierbar, wenn ein Verstellzylinder vorgesehen ist, der koaxial an der Säule angeordnet und mittels dem die Schmiervorrichtung aus ihrer Ruhestellung in ihre Zwischenstellung und umgekehrt verstellbar ist.
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Um die Beaufschlagung der Innenflächen der Vorformen bzw. Vorformhälften mit Schmiermittel exakt entsprechend den gewünschten Anforderungen durchführen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Schmiervorrichtung Schmierdüsen aufweist, die mittels einer in der Säule verlaufenden Schmiermittelleitung, in der ein Steuerventil angeordnet ist, an eine Schmiermittelquelle angeschlossen sind.
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Je nach Anzahl der mittels der Schmiervorrichtung mit Schmiermittel zu versorgenden Vorformen können die Schmierdüsen in entsprechender Anzahl nebeneinander an der Unterseite eines Schmierarms der Schmiervorrichtung vorgesehen und angeordnet sein.
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Um dauerhaft einen zuverlässigen Betrieb und eine exakte Positionierung der Schmiervorrichtung sicherzustellen, ist es vorteilhaft, wenn das freie Ende der von der Vorformstation in aufwärtiger Richtung vorstehenden Säule mittels eines Gegenlagers fixiert ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist an der von der Vorformstation in aufwärtiger Richtung vorstehenden Säule ein Trichtermechanismus mit einem Tropfringarm angeordnet, der eine der Anzahl der vom Trichtermechanismus mit Glastropfen zu beaufschlagenden Vorformen entsprechende Anzahl von Tropfentrichtern trägt, und der zwischen einer Ausgangsstellung und einer Ladestellung, in der seine Tropfentrichter etwa koaxial zu den von ihnen mit Glastropfen zu beaufschlagenden Formen angeordnet sind, verschwenkbar ist.
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Die für die Verstellung der Schmiervorrichtung in deren Betriebsstellung erforderliche Schwenkbewegung ist in konstruktiv-technisch wenig aufwändiger Weise realisierbar, wenn die Schmiervorrichtung mit dem Trichtermechanismus in Eingriff bringbar und in ihre oberhalb der Vorformen angeordnete Betriebsstellung verschwenkbar ist. So kann auf der Schenkbewegung der Schmiervorrichtung dienende zusätzliche Bauteile der Vorformstation verzichtet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorformstation ist die Schmiervorrichtung in der Ausgangsstellung des Trichtermechanismus aus ihrer Ruhestellung in Axialrichtung der Säule in ihre Zwischenstellung verstellbar, in der die Schmiervorrichtung mit dem Trichtermechanismus in Eingriff ist und die Schmierdüsen der Schmiervorrichtung, deren Anzahl der Anzahl der Tropfentrichter des Trichtermechanismus entspricht, in die Tropfentrichter bzw. durch die Tropfentrichter in Richtung auf die Vorformen vorstehen. Hierdurch kann langfristig eine hohe Positioniergenauigkeit der Schmierdüsen erreicht werden.
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Vorteilhaft ist an einer Steuervorrichtung der Vorformstation bzw. der Glasmaschine einstellbar, dass nach einer vorgebbaren Anzahl von an der Vorformstation durchgeführten Produktionszyklen automatisch ein Schmierzyklus durchgeführt wird. Die Häufigkeit des Schmierzyklus kann davon abhängen, welche Vorformen eingesetzt bzw. welche Glasartikel herzustellen sind, welche Qualitäten nachgefragt werden und wie der Zustand der Vorformen ist. Auch andere Parameter sind denkbar, welche die Anzahl der Schmierzyklen bzw. den Zeitabstand zwischen einzelnen Schmierzyklen beeinflussen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung für die Erfindung wesentlicher Teile einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorformstation mit einer in Ruhestellung befindlichen Schmiervorrichtung und einem in Ausgangsstellung befindlichem Trichtermechanismus;
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2 eine 1 entsprechende Darstellung mit der in Ruhestellung befindlichen Schmiervorrichtung und dem in Ladestellung befindlichem Trichtermechanismus;
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3 eine den 1 und 2 entsprechende Darstellung mit dem in Ausgangsstellung befindlichem Trichtermechanismus und der in einer Zwischenstellung befindlichen Schmiervorrichtung; und
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4 eine den 1 bis 3 entsprechende Darstellung mit dem in Ladestellung befindlichen Trichtermechanismus und der in einer Betriebsstellung befindlichen Schmiervorrichtung.
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In den 1 bis 4 sind die für die darin dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorformstation 1 wesentlichen Bestandteile derselben gezeigt, wobei auf eine Darstellung der Vorformen selbst aus Gründen der Deutlichkeit und Übersichtlichkeit verzichtet ist.
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Von der Vorformstation 1 ragt eine dort angebrachte Säule 2 in aufwärtiger Richtung vor. Die Säule 2 ist an ihrem vorformstationfernen freien Enden 3 mittels eines Gegenlagers 4 in geeigneter Weise fixiert.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorformstation 1 ist an der Säule 2 oberhalb der der Vorformstation 1 zugeordneten, in den Figuren nicht gezeigten Vorformen ein Trichtermechanismus 5 gelagert. Der Trichtermechanismus 5 dient dazu, in die Vorformen der Vorformstation 1 im Zusammenwirken mit weiteren, in den Figuren nicht gezeigten Vorrichtungsteilen Glastropfen einzuführen, die im Produktionszyklus der Vorformstation 1 in deren Vorformen zu Glasrohlingen verarbeitet werden.
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Hierzu ist der Trichtermechanismus 5 verschwenkbar an der Säule 2 gelagert. Durch entsprechende Verschwenkung kann er aus seiner in 1 gezeigten Ausgangsstellung in seine in 2 gezeigte Ladestellung und umgekehrt verstellt werden, wie dies für die Verstellung aus der Ausgangsstellung in die Ladestellung durch den Pfeil 6 in 2 gezeigt ist.
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Der Trichtermechanismus hat einen Tropfringarm 7, an dem sich in Richtung auf die unter dem Tropfringarm 7 verjüngende Tropfentrichter 8 gehaltert sind. In der in 2 gezeigten Ladestellung des Trichtermechanismus 5 sind dessen Tropfentrichter 8 etwa koaxial zu den unter dem Tropfringarm 7 bzw. unter den Tropfentrichtern 8 angeordneten Vorformen angeordnet, so dass den Tropfentrichtern 8 zugeführte Glastropfen etwa mittig in die Vorformen einfallen.
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Oberhalb des Trichtermechanismus 5 ist an der von der Vorformstation 1 in aufwärtiger Richtung vorstehenden Säule 2 eine Schmiervorrichtung 9 gelagert. Die Schmiervorrichtung 9 hat einen Schmierarm 10, an dessen Unterseite im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Schmierdüsen 11 vorgesehen sind. Die Anzahl der Schmierdüsen 11 entspricht im in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Anzahl der am Tropfringarm 7 des Trichtermechanismus 5 vorgesehenen zwei Tropfentrichter 8. Die Schmiervorrichutng 9 ist mittels einer durch die Säule 2 verlaufenden Schmiermittelleitung 12 an eine in den Figuren nicht gezeigte Schmiermittelquelle angeschlossen. In der Schmiermittelleitung 12 ist ein Steuerventil 13 angeordnet, welches aus einer die Schmiermittelleitung 12 absperrenden in eine die Schmiermittelleitung 12 freigebende Stellung verstellbar und hierzu an eine Steuerleitung 14 angeschlossen ist.
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Zur Verstellung der Schmiervorrichtung 9 aus deren in den 1 und 2 gezeigten Ruhestellung in deren in 3 gezeigte Zwischenstellung, die in Vertikalrichtung der Säule 2 unterhalb der Ruhestellung angeordnet ist, ist die Schmiervorrichtung mittels eines Verstellzylinders 15 in Axialrichtung verstellbar an der Säule 2 angeordnet. Bei entsprechender Beaufschlagung des Verstellzylinders 15 durch eine Fluidleitung 16, in der ein an eine Steuerleitung 17 angeschlossenes Steuerventil 18 angeordnet ist, wird die Schmiervorrichtung 9 aus deren in den 1 und 2 gezeigten Ruhestellung in die in 3 gezeigte Zwischenstellung verstellt, in der die Schmiervorrichtung 9 in Eingriff mit dem Trichtermechanismus 5 ist. Für die Herstellung des Eingriffs zwischen der Schmiervorrichtung 9 einerseits und dem Trichtermechanismus 5 andererseits ist es erforderlich, dass sich der Trichtermechanismus 5 in seiner in den 1 und 3 gezeigten Ausgangsstellung befindet.
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In der Eingriffsposition der Schmiervorrichtung 9 ragen deren Schmierdüsen 11 in die Tropfentrichter 8 des Trichtermechanismus 5 bzw. durch die Tropfentrichter 8 des Trichtermechanismus 5 in Richtung auf die in den 1 bis 4 nicht gezeigten Vorformen.
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Die Verstellbewegung der Schmiervorrichtung 9 aus deren Ruhestellung in deren Zwischenstellung wird in den 3 und 4 durch die Pfeile 19, 20 angezeigt.
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Bei dem auf die Herstellung des Eingriffs zwischen der Schmiervorrichtung 9 und dem Trichtermechanismus 5 folgenden Schwenkvorgang des Trichtermechanismus 5 wird die Schmiervorrichtung 9 aus deren Zwischenstellung in deren Betriebsstellung verstellt, wie dies in 4 durch den Pfeil 6 gezeigt ist. In dieser Betriebsstellung sind die Schmierdüsen 11 der Schmiervorrichtung 9 etwa koaxial zu den Vorformen der Vorformstation 1 angeordnet und ragen in Richtung auf diese bzw. in deren Innenraum vor. In dieser Betriebsstellung wird das in der Schmiermittelleitung 12 angeordnete Steuerventil 13 in eine die Schmiermittelleitung 12 öffnende Stellung verbracht, so dass die Schmierdüsen 11 der Schmiervorrichtung 9 mit Schmiermittel beaufschlagt werden. Das Schmiermittel wird durch die zu den Vorformen bzw. in deren Innenräume vorragenden Schmierdüsen 11 auf die Innenflächen der Vorformen verbracht.
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Nach Beendigung des Schmiervorgangs wird die Schmiervorrichtung 9 mit dem Trichtermechanismus 5 aus dessen Ladestellung bzw. ihrer Betriebsstellung zurück in die Ausgangsstellung des Trichtermechanismus 5 bzw. ihre Zwischenstellung verschwenkt. Danach erfolgt durch eine entsprechende Beaufschlagung des Verstellzylinders 15 die Rückstellung der Schmiervorrichtung 9 aus deren in 3 gezeigten Zwischenstellung in deren in 1 gezeigte Ruhestellung.
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Mittels einer in den Figuren nicht dargestellten Steuervorrichtung der Vorformstation 1 bzw. der mehrere derartige Vorformstationen 1 aufweisenden Glasmaschine ist es möglich, je nach Beanspruchung der Innenflächen der Vorformen, dem durch die hergestellten Glasrohlinge bedingten Anforderungsprofil und/oder in Abhängigkeit von weiteren Bedingungen nach einer vorgebbaren Anzahl von Produktionszyklen der Vorformstaiton 1 einen Schmierzyklus automatisch durchzuführen.