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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugteil mit einer schlüssellochförmigen Befestigungsöffnung für ein Airbagmodul mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Aus der
DE 10 2005 051 043 A1 ist eine Befestigung eines Seitenairbagmoduls an einem Kraftfahrzeugsitz bekannt, bei der das Seitenairbagmodul über einen Stehbolzen und einer darauf aufgeschraubten Mutter in einer Öffnung an dem Kraftfahrzeugsitz befestigt ist.
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Sofern die Mutter bei der Anlieferung des Seitenairbagmoduls beim Fahrzeughersteller bereits aufgeschraubt ist, erfolgt die Befestigung des Seitenairbagmoduls dadurch, indem die Öffnung schlüssellochförmig ausgebildet ist, der Stehbolzen mit der Mutter in den Abschnitt der Öffnung mit der größeren Weite eingeführt wird und schließlich das gesamte Seitenairbagmodul entlang der Längsachse des Schlüsselloches in den Abschnitt mit der geringeren Weite verschoben wird, so dass der Rand des Abschnittes der Öffnung mit der geringeren Weite zwischen der Mutter und dem Seitenairbagmodul zu liegen kommt und beim Festschrauben der Mutter eingeklemmt wird.
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Aus der
US 6,705,635 B2 ist ferner eine Befestigung für ein Airbagmodul bekannt, bei der in einer Seitenstruktur des Fahrzeuges eine schlüssellochförmige Befestigungsöffnung vorgesehen ist, in der das Airbagmodul über einen Bolzen befestigbar ist.
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Ferner sind aus den Druckschriften
DE 10 2006 044 823 A1 und
DE 103 46 012 A1 jeweils Airbaganordnungen bekannt, bei denen ein Airbag-Modul über Befestigungsbolzen in schlüssellochförmigen Befestigungsöffnungen am Kraftfahrzeug befestigbar ist. Zur Befestigung der Airbag-Module werden diese mit dem Kopf des Befestigungsbolzens in dem Abschnitt größerer Weite der Befestigungsöffnung eingeführt und anschließend soweit verschoben, dass der Befestigungsbolzen in dem Abschnitt geringerer Weite angeordnet ist und den Rand der Öffnung mit dem Kopf zur Befestigung überdeckt.
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Ein Nachteil dieser Art von Befestigung ist, dass dabei die Gefahr besteht, dass es vergessen wird, das Seitenairbagmodul vor dem Festschrauben der Mutter in der Öffnung zu verschieben. In diesem Fall wird die Mutter in dem Abschnitt mit der großen Weite festgeschraubt und der Rand der Öffnung nicht oder nur mit einer sehr kleinen Überlappung festgeklemmt. Letztlich ist in diesem Fall das gesamte Seitenairbagmodul nicht oder nur mit einer sehr kleinen Klemmkraft an dem Rand der Öffnung befestigt. Da das Seitenairbagmodul unter Umständen eben noch mit einer verkleinerten Klemmkraft befestigt ist, wird die fehlerhafte Befestigung dem Monteur auch bei näherer Betrachtung nicht zwangsläufig auffallen.
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Aus dem Bereich der allgemeinen Befestigungstechnik ist es darüber hinaus z. B. aus den Druckschriften
US 3 288 192 A und
US 3 279 518 A bekannt, die schlüssellochförmige Befestigungsöffnung mit einer diese überdeckenden Lasche zu versehen, welche den Befestigungsbolzen in den Bereich des Abschnittes geringerer Weite drängt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeugteil mit einer schlüssellochförmigen Befestigungsöffnung für ein Airbagmodul zu schaffen, bei dem die Gefahr einer fehlerhaften Befestigung des Airbagmoduls mit einem Stehbolzen und einer darauf angeordneten Mutter verringert ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Fahrzeugteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen, wobei weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung den Unteransprüchen, der Beschreibung und den zugehörigen Figuren zu entnehmen sind.
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Die Erfindung schlägt vor, dass dem Abschnitt mit der großen Weite eine Einrichtung zugeordnet ist, die den Zugang zu der Mutter in diesem Abschnitt zumindest erschwert, und die Einrichtung eine Führung aufweist, in die das über die Mutter hinaus stehende Ende des Stehbolzens eingreift, und die die Bewegungsrichtung beim Verschieben des Airbagmoduls in der schlüssellochförmigen Befestigungsöffnung vorgibt. Aufgrund des erschwerten Zuganges zu der Mutter kann die Mutter im Bereich des Abschnittes mit der großen Weite nicht festgeschraubt werden. Das Festschrauben der Mutter setzt damit zwingend voraus, dass das Airbagmodul mit dem Stehbolzen und der Mutter zuerst aus dem Abschnitt mit der großen Weite in den Abschnitt mit der geringeren Weite verschoben wird, in der sie zugänglich ist. Die Mutter kann dann erst in dem Abschnitt mit der geringeren Weite festgeschraubt werden, der auch dem vorgesehenen Abschnitt zur Befestigung entspricht. Der erschwerte Zugang im Sinne der Erfindung ist dabei so zu verstehen, dass die Mutter in dem Abschnitt mit der größeren Weite nicht mit dem vorgesehenen Werkzeug oder der Hand zum Festschrauben ergriffen werden kann, oder zumindest die Mutter erst mit entsprechendem Aufwand freigelegt werden muss, was den Monteur davon abhalten würde, die Mutter in dieser Stellung festzuschrauben. Ferner wird der Montageprozess durch die Führung wesentlich vereinfacht und darüber hinaus zusätzlich sichergestellt, dass der Stehbolzen während des Montagevorgangs fehlerfrei in den Abschnitt größerer Weite der schlüssellochförmigen Befestigungsöffnung verschoben wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
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1: Fahrzeugteil mit schlüssellochförmiger Befestigungsöffnung für ein Airbagmodul und einer den Abschnitt mit der größeren Weite abdeckenden Lasche
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2a: Fahrzeugteil mit einer Befestigungsöffnung mit einem in den Abschnitt mit der größeren Weite eingeschobenen Stehbolzen mit aufgeschraubter Mutter und einer den Abschnitt mit der größeren Weite abdeckenden Lasche
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2b: Fahrzeugteil mit einer Befestigungsöffnung aus 2a mit in den Abschnitt mit der geringeren Weite verschobenem Stehbolzen und Mutter
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3a: Fahrzeugteil mit einer Befestigungsöffnung mit einem in den Abschnitt mit der größeren Weite eingeschobenen Stehbolzen mit aufgeschraubter Mutter und einem den Abschnitt mit der größeren Weite abdeckenden tiefgezogenen Wandabschnitt
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3b: Fahrzeugteil mit einer Befestigungsöffnung aus 3a mit in den Abschnitt mit der geringeren Weite verschobenem Stehbolzen und Mutter
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In der 1, 2a und 2b ist ein Fahrzeugteil 1 zu erkennen, in dem eine schlüssellochförmige Befestigungsöffnung 2 vorgesehen ist, welche zur Befestigung eines z. B. in 3a andeutungsweise dargestellten Airbagmoduls 6 dient. Das Fahrzeugteil 1 kann je nach der Art und der Anordnung des Airbagmoduls 6 z. B. ein Fahrzeugsitz, ein Teil der Seitenstruktur, wie z. B. eine B-Säule oder auch ein Teil der Armaturentafel, sein. Die Befestigungsöffnung 2 kann in einen Abschnitt 2a mit einer großen Weite W1 und einen Abschnitt 2b mit einer geringeren Weite W2 unterteilt werden. Der Abschnitt 2a ist dadurch hergestellt, indem ein Teil der Wand des Fahrzeugteils 1 herausgestanzt ist und zu einer hochstehenden Lasche 3 hochgebogen ist. Der Teil der Wand des Fahrzeugteils 1 aus dem Abschnitt 2b wurde teilweise abgetrennt, so dass der Abschnitt 2b an einer vorgesehenen Befestigungsstelle frei zugänglich ist, während der Abschnitt 2a von der Lasche 3 abgedeckt wird.
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Zur Befestigung des nur in den 3a und 3b dargestellten Airbagmoduls 6 ist dieses mit einem Stehbolzen 7 versehen, auf den eine Mutter 4 aufgeschraubt ist. Der Stehbolzen 7 kann sowohl an einem Gehäuse des Airbagmoduls 6 als auch an dem Gasgenerator oder an dem Airbag selbst angeordnet sein. Das Airbagmodul 6 wird mit der bereits auf dem Stehbolzen 7 aufgeschraubten Mutter 4 beim Fahrzeughersteller angeliefert, so dass die Anzahl der erforderlichen Arbeitsschritte zur Montage des Airbagmoduls 6 beim Fahrzeughersteller möglichst gering ist.
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Das Airbagmodul 6 wird bei der Montage in einem ersten Schritt zunächst mit der Mutter 4 und dem Stehbolzen 7 in den Abschnitt 2a der Befestigungsöffnung 2 eingeführt. Hierzu ist es wichtig, dass die Weite W1 des Abschnitts 2a größer ist als der Durchmesser der Mutter 4. Diese Stellung ist in 2a dargestellt. Die Mutter 4 und der Stehbolzen 7 sind von der Montageseite und der Sichtseite von der Lasche 3 abgedeckt und daher gestrichelt dargestellt. Das Festschrauben der Mutter 4 erfolgt in der Regel mittels einer auf die Mutter aufgesetzten Nuss und einem mit Druckluft angetriebenen Schraubwerkzeug. Da die Mutter 4 in dem Abschnitt 2a von der Lasche 3 abgedeckt ist, kann die Nuss in diesem Abschnitt 2a nicht auf die Mutter 4 aufgeschoben werden, die Mutter 4 ist dadurch für den Vorgang des Festschraubens nicht zugänglich. Die Lasche 3 bildet die erfindungsgemäß vorgeschlagene Trennwand zur Abdeckung der Mutter 4. Wichtig für die Frage der Zugänglichkeit ist es, dass die Mutter 4 in dieser Stellung mit dem vorgesehenen Werkzeug nicht ergriffen werden kann. Die Frage der Zugänglichkeit richtet sich demnach im Wesentlichen nach der Art der Mutter 4 und deren Kraftangriffsfläche zum Festschrauben.
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Um den Befestigungsvorgang zu vollenden, muss das Airbagmodul 6 mit der Mutter 4 und dem Stehbolzen 7 erst entlang der Längsachse L der Befestigungsöffnung 2 in den Abschnitt 2b mit der geringeren Weite W2 verschoben werden, und zwar so weit, dass die Mutter 4 nicht mehr von der Lasche 3 abgedeckt wird. Die Weite W2 des Abschnitts 2b ist kleiner als der Durchmesser der Mutter 4 und größer als der Durchmesser des Stehbolzens 7, so dass das Airbagmodul 6 mit dem Stehbolzen 7 in den Abschnitt 2b verschoben werden kann, und dabei wenigstens ein Teil des Randes der Befestigungsöffnung 2 zwischen der Mutter 4 und dem Airbagmodul 6 zu liegen kommt. In der Stellung, in der die Mutter 4 nicht mehr von der Lasche 3 abgedeckt ist, kann die Nuss aufgesetzt und die Mutter 4 festgeschraubt werden.
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Da zur Befestigung des Airbagmoduls 6 in der Regel eine auf die Mutter 4 aufsetzbare Nuss verwendet wird, ist die Zugänglichkeit der Mutter in dem Abschnitt 2a hier von der Stirnseite der Mutter 4 durch die Lasche 3 verunmöglicht. Sofern zum Festschrauben der Mutter 4 eine Zugänglichkeit aus einer anderen Richtung Voraussetzung ist, müsste in dem Abschnitt 2a die Zugänglichkeit der Mutter 4 von dieser Seite erschwert werden.
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Da die Mutter 4 durch die Lasche 3 von der Sichtseite abgedeckt ist, besteht eine zusätzliche Sicherheit darin, indem die Mutter 4 in dem Abschnitt 2a optisch verdeckt ist, so dass der Monteur zwangsläufig das Airbagmodul 6 verschieben wird, um die Mutter 4 zu sehen, anstatt die Mutter 4 fehlerhaft in dem Abschnitt 2a festzuschrauben.
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In den 3a und 3b ist ein alternatives Ausführungsbeispiel zu erkennen, bei dem der Abschnitt 2a der Befestigungsöffnung 2 nicht herausgestanzt ist, sondern durch einen hochstehenden tiefgezogenen oder geprägten Wandabschnitt 5 des Fahrzeugteiles 1 gebildet ist. In dem Wandabschnitt 5 ist eine Führung 8 in Form einer Nut vorgesehen, in die das Ende 7a des Stehbolzens 7 hineinragt. Der Zugang zu der Mutter 4 ist in dem Abschnitt 2a durch den tiefgezogenen oder herausgeprägten Wandabschnitt 5 erschwert bzw. sogar verunmöglicht, so dass für die weitere Befestigung des Airbagmoduls 6 dieses wiederum entlang der Längsachse L in die in 3b gezeigte Stellung verschoben werden muss, in der sich der Stehbolzen 7 mit der Mutter 4 in dem zugänglichen Abschnitt 2b befindet. Der Verlauf der Führung 8 gibt gleichzeitig die Bewegungsbahn des Airbagmoduls 6 bei der Bewegung in die Befestigungsstellung vor. In der in dem Abschnitt 2b befindlichen Stellung der Mutter 4 überlappt die Mutter 4 den Rand der Befestigungsöffnung 2 und klemmt diesen beim Festschrauben zwischen sich und dem Airbagmodul 6 ein.
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Die Längsachse L der Befestigungsöffnung 2 ist vorzugsweise vertikal an dem Fahrzeugteil 1 angeordnet, so dass die Bewegung des Airbagmoduls 6 mit dem Stehbolzen 7 und der Mutter 4 aus dem Abschnitt 2a in den Abschnitt 2b zusätzlich von der Schwerkraft unterstützt wird. Außerdem ist das Airbagmodul 6 vorzugsweise in einer zweiten Befestigungsöffnung 9 an dem Fahrzeugteil 1 gehalten, so dass das Airbagmodul 6 zusätzlich verdrehgesichert an dem Fahrzeugteil 1 angeordnet ist. Für den Fall, dass das Airbagmodul 6 in zwei schlüssellochförmigen Befestigungsöffnungen befestigt ist, würde es ausreichen, wenn nur eine der Befestigungsöffnungen erfindungsgemäß ausgebildet ist, da zum ordnungsgemäßen Befestigen des Airbagmoduls 6 auch in diesem Fall die Verschiebebewegung vor der abschließenden Befestigung zwingend erforderlich ist. Es können aber auch beide Befestigungsöffnungen erfindungsgemäß ausgebildet sein, so dass das Airbagmodul 6 nicht versehentlich in nur einer Befestigungsöffnung und zwar in der Stellung, in der sich die Mutter 4 in dem Abschnitt 2a mit der größeren Weite W1 befindet, befestigt wird.