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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Tragstruktur, an der eine Gurtführungseinrichtung für einen Sicherheitsgurt mit Hilfe eines Befestigungselements befestigt ist, das zum Fahrzeuginnenraum durch ein Abdeckelement abgedeckt ist, und mit einem Deformationselement, das zwischen dem Befestigungselement und dem Abdeckelement angeordnet ist.
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Aus der deutschen Patentschrift
DE 198 03 025 C2 ist eine Vorrichtung zum Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen bekannt, die ein Federglied umfasst, das an einer Gewebeführung befestigt ist und sich über einen Schraubkopf hinweg in den Fahrzeuginnenraum erstreckt.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 51 092 AI ist eine Sicherheitsgurtvorrichtung bekannt, die ein Ankerelement und ein Aufprallabsorptionselement aufweisen, die an einem Pfosten angebracht sind.
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Aus der deutschen Patentschrift
DE 100 11 902 C1 ist ein Sicherheitsgurtsystem bekannt, das zur Energieabsorption Deformationselemente aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 im Hinblick auf seine Herstellbarkeit zu optimieren.
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Die Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug mit einer Tragstruktur, an der eine Gurtführungseinrichtung für einen Sicherheitsgurt mit Hilfe eines Befestigungselements befestigt ist, das zum Fahrzeuginnenraum durch ein Abdeckelement abgedeckt ist, und mit einem Deformationselement, das zwischen dem Befestigungselement und dem Abdeckelement angeordnet ist, dadurch gelöst, dass das Deformationselement zwei Befestigungslaschen aufweist, die durch ein Deformationsblech einstückig miteinander verbunden sind und mit denen das Deformationselement an dem Abdeckelement befestigt ist. Durch die Befestigung des Deformationselements mit den Befestigungslaschen an dem Abdeckelement wird auf einfache Art und Weise erreicht, dass das Deformationsblech den Raum zwischen dem Befestigungselement und dem Abdeckelement vollflächig ausfüllen kann. Das Deformationsblech hat in der Draufsicht vorzugsweise die Gestalt eines Rechtecks, das größer als die dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Oberfläche des Befestigungselements ist. Weiterhin greifen die Befestigungslaschen in jeweils eine Befestigungsnut ein, die an dem Abdeckelement vorgesehen ist. Die Befestigung des Deformationselements kann auf besonders einfache Weise erfolgen, indem das Deformationselement zusammengedrückt, mit den Befestigungslaschen im Bereich der Befestigungsnuten angeordnet und losgelassen wird, so dass die Befestigungslaschen in die Befestigungsnuten einschnappen. Die Befestigungsnut wird dabei von Befestigungsrippen gebildet, die einstückig mit dem Abdeckelement verbunden sind. Bei dem Abdeckelement handelt es sich vorzugsweise um ein Spritzgussteil aus Kunststoff.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Deformationselement mit dem Deformationsblech und den Befestigungslaschen einen Omega-förmigen Querschnitt aufweist. Omega-förmiger Querschnitt bedeutet, dass der Querschnitt des Deformationselements im Wesentlichen die Gestalt des Großbuchstabens Omega des griechischen Alphabets aufweist. Die Befestigungslaschen stellen die freien Enden des Omega-förmigen Querschnitts dar. Zwischen den beiden Befestigungslaschen ist das Deformationsblech konvex zu dem Befestigungselement hin gekrümmt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslaschen durch jeweils einen Verbindungsabschnitt, der einen kreisbogenförmigen Querschnitt aufweist, einstückig mit dem Deformationsblech verbunden sind. Die beiden Verbindungsabschnitte sind, im Querschnitt betrachtet, konvex nach innen, also aufeinander zu, gekrümmt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Deformationsblech einen dem Befestigungselement zugewandten Anlageabschnitt aufweist. Der Anlageabschnitt hat im Wesentlichen die Gestalt eines Rechtecks und kommt im Fall eines Kopfaufpralls auf das Abdeckelement an dem Befestigungselement zur Anlage.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt mit einer Dämpfungsschicht aus einem elastomeren Kunststoffmaterial versehen ist. Bei dem elastomeren Kunststoffmaterial handelt es sich vorzugsweise um Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk mit der Kurzbezeichnung EPDM. Durch die Dämpfungsschicht aus dem elastomeren Kunststoffmaterial kann das Deformationsverhalten des Deformationselements deutlich verbessert werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt, zumindest teilweise, eben ausgeführt ist. Der Anlageabschnitt kann auch leicht konvex zu dem Befestigungselement hin gekrümmt sein.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt durch jeweils einen Übergangsabschnitt, der einen kreisbogenförmigen Querschnitt aufweist, einstückig mit den Befestigungslaschen verbunden ist. Die Übergangsabschnitte sind konkav nach innen gekrümmt, also in der entgegengesetzten Richtung wie die Verbindungsabschnitte, durch welche die Übergangsabschnitte einstückig mit den Befestigungslaschen verbunden sind.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslaschen etwa parallel zu dem Anlageabschnitt angeordnet sind. Die Befestigungslaschen liegen vorzugsweise an dem Abdeckelement an.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs mit einem Abdeckelement;
- 2 die Ansicht eines Schnitts entlang der Linie II-II in 1;
- 3 eine perspektivische Darstellung des Abdeckelements aus den 1 und 2 von hinten mit Blick auf ein Deformationselement und
- 4 eine perspektivische Darstellung des Deformationselements aus 3 allein.
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In den 1 und 2 ist eine Tragstruktur 1 eines Kraftfahrzeugs in verschiedenen Ansichten dargestellt. Bei der Tragstruktur 1 handelt es sich um eine B-Säule 2, die zum Fahrzeuginnenraum durch eine B-Säulenverkleidung 4 verkleidet ist. Die B-Säulenverkleidung 4 umfasst eine Öffnung 5, die durch ein Abdeckelement 6 verschlossen ist. Das Abdeckelement 6 weist einen Schlitz 8 auf, der zum Durchführen eines Sicherheitsgurtbandes dient.
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Hinter dem Abdeckelement 6 ist eine Gurtführungseinrichtung 10 mit Hilfe eines Befestigungselements 12 an der B-Säule 2 beziehungsweise an einer Verstärkungsstruktur 14 befestigt. Bei dem Befestigungselement 12 handelt es sich zum Beispiel um eine Schraube mit einem Schraubenkopf 15, der dem Abdeckelement 6 zugewandt ist. Zwischen dem Schraubenkopf 15 und dem Abdeckelement 6 ist ein Deformationselement 20 angeordnet, das an dem Abdeckelement 6 befestigt ist.
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In den 3 und 4 sieht man, dass das Deformationselement 20 einen im Wesentlichen Omega-förmigen Querschnitt aufweist. Dabei stellen zwei Befestigungslaschen 21, 22 die freien Enden des griechischen Großbuchstabens Omega dar, die durch ein Deformationsblech 25 einstückig miteinander verbunden sind. Das Deformationsblech 25 umfasst zwei konvex nach innen gekrümmte Verbindungsabschnitte 31, 32, von denen die Befestigungslaschen 21, 22 ausgehen.
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Die Befestigungslaschen 21, 22 erstrecken sich etwa parallel zu einem Anlageabschnitt 35, der die Gestalt eines Rechtecks aufweist, das größer als der Schraubenkopf 15 des Befestigungselements 12 ist. Der Anlageabschnitt 35 ist in dem in 2 dargestellten Einbauzustand dem Schraubenkopf 15 des Befestigungselements 12 zugewandt. Um die Dämpfungseigenschaften des Deformationselements 20 zu verbessern, ist der Anlageabschnitt 35 mit einer Dämpfungsschicht 38 aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk versehen.
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Der Anlageabschnitt 35 des Deformationselements 20 ist durch zwei Übergangsabschnitte 41, 42 einstückig mit den Verbindungsabschnitten 31, 32 verbunden. Die Übergangsabschnitte 41, 42 sind, im Querschnitt betrachtet, konvex voneinander weg gekrümmt, also in entgegengesetzter Richtung wie die Verbindungsabschnitte 31, 32. In dem Anlageabschnitt 35 ist das Deformationselement 20 im Wesentlichen eben oder leicht konvex zu dem Schraubenkopf 15 des Befestigungselements 12 hin gekrümmt.
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Von dem Anlageabschnitt 35 gehen die Übergangsabschnitte 41, 42 aus, die, im Querschnitt betrachtet, die Gestalt von Kreisbogen aufweisen, die konvex nach außen gekrümmt sind. Von den Übergangsabschnitten 41, 42 gehen die Verbindungsabschnitte 31, 32 aus, die, im Querschnitt betrachtet, ebenfalls die Gestalt von Kreisbogen aufweisen, die jedoch konvex nach innen gekrümmt sind. Von den Verbindungsabschnitten 31, 32 wiederum gehen die Befestigungslaschen 21, 22 aus, die im Wesentlichen eben ausgeführt sind.
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In 3 sieht man, dass die Befestigungslaschen 21, 22 jeweils in eine Befestigungsnut 44, 45 eingreifen, die von Rippen 46; 48 gebildet sind, die einstückig mit dem Abdeckelement 6 verbunden sind. Das Abdeckelement 6 ist vorzugsweise als Spritzgießteil aus Kunststoff hergestellt und zur Bildung der Befestigungsnuten 44, 45 jeweils mit sechs Rippen 46; 48 versehen, die rechtwinklig von dem Abdeckelement 6 ausgehen. Die Befestigungslasche 21 weist einen zurückspringenden Bereich 51 auf, mit dem die Befestigungslasche 21 in die Befestigungsnut 44 eingreift. Die sechs Rippen 46 zur Darstellung der Befestigungsnut 44 sind gleichmäßig voneinander beabstandet.
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Die Befestigungslasche 22 weist einen vorspringenden Bereich 52 auf, der zwischen jeweils drei gleichmäßig voneinander beabstandeten Rippen 48 angeordnet ist, die zur Darstellung der Befestigungsnut 45 dienen. Die Befestigungslasche 22 greift mit ihren Seitenenden 54, 55, die den zurückspringenden Bereich 51 seitlich begrenzen, in die Befestigungsnut beziehungsweise in zwei Teilbefestigungsnuten ein, die von den Rippen 48 gebildet wird beziehungsweise werden.