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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
insbesondere mit Kraftstoffdirekteinspritzung, und eine Brennkraftmaschine,
die nach einem solchen Verfahren betrieben werden kann.
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Üblicherweise
weist eine Brennkraftmaschine mehrere in jeweils einem Zylinder
hubverstellbar angeordnete Kolben auf, die jeweils zusammen mit dem
Zylinder eine Brennkammer umschließen. Jeweils einem Zylinder
ist zumindest ein Einlassventil und zumindest ein Auslassventil
zugeordnet. Hauptsächlich wird der Brennkammer über
ein solches Einlassventil Frischluft zugeführt, während über
ein solches Auslassventil die Abgase der Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemisches
aus der Brennkammer ausgestoßen werden. Letztlich wird
durch ein solches Einlassventil und durch ein solches Auslassventil
ein Ladungswechsel der Brennkammer gesteuert. Bei Otto-Motoren bzw.
Benzin-Motoren kann durch eine Direkteinspritzung eine Schichtung
bzw. Schichtladung des Kraftstoff-Luftgemisches in der Brennkammer
ausgebildet werden. Bei einer solchen Schichtladung sind in der
Brennkammer mehrere Zonen unterschiedlicher Kraftstoffkonzentrationen
angeordnet. Durch die Schichtladung besteht die Möglichkeit, zum
Beispiel durch eine späte Einspritzung des Kraftstoffes
während der Verdichtung, ein gut brennbares Kraftstoff-Luftgemisch
im Bereich der Zündkerze zu erzeugen, während
der übrige Brennraum der Brennkammer eine deutlich geringere
Kraftstoffkonzentration aufweist. Dabei wird durch Zünden
des gut brennbaren Kraftstoff-Luftgemisches im Bereich der Zündkerze
die Verbrennung des Kraftstoffes in Zonen geringerer Kraftstoffkonzentration
angefacht. Somit ist durch eine Schichtladung in der Brennkammer
ein sogenannter Magerbetrieb ermöglicht. Im Magerbetrieb
weist das in der Brennkammer befindliche Kraftstoff-Luftgemisch
eine über alle Zonen der Brennkammer gemittelte, überstöchiometrische
Kraftstoffkonzentration mit einem hohen Luftüberschuss
auf.
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Dadurch
können die Ladungswechsel- und Wandwärmeverluste
reduziert werden und der Kraftstoffverbrauch bei einer solchen Brennkraftmaschine mit
Direkteinspritzung verringert werden.
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Man
unterscheidet strahlgeführte, wandgeführte und
luftgeführte Schichtladungs- bzw. Brennverfahren. Diese
Einteilung erfolgt anhand der Mechanismen, die im Schichtladungsbetrieb
für den Transport des Kraftstoffes zur Zündkerze
verantwortlich sind. Maßgebliche Mechanismen können
dabei die Strahldynamik selbst, die Strahlumlenkung an einer Wand
der Brennkammer und die Ladungsbewegung sein, wobei üblicherweise
eine Kombination der Verfahren zur Anwendung kommt. Bei einem strahlgeführten
Schichtladungs- bzw. Brennverfahren können die Injektoren
etwa mittig in der Brennkammer angeordnet werden. Üblicherweise
können piezoelektrisch betätigbare Einspritzventile
mit nach außen öffnender Düse eingesetzt
werden, wobei die Entflammung im Bereich eines Rezirkulationsgebietes am
Strahlrand erfolgen kann. Des Weiteren kann gewohnheitsmäßig
eine getaktete Einspritzung vorgenommen werden, bei der die Einspritzung
des Kraftstoffes mit einer oder zwei Unterbrechungen erfolgt.
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Bei
einer Brennkraftmaschine mit durch Direkteinspritzung erzeugter
Schichtladung tritt meist eine vergleichsweise hohe Stickoxidbildung
auf. Dies gilt gerade für strahlgeführte Schichtladungsverfahren.
Typischerweise wird zur Absenkung der Stickoxidemission die Abgasrückführung
(AGR) angewendet. Dabei wird zusammen mit der Frischluft der Brennkammer
auch Abgas zugeführt. Die Verträglichkeit des
Verbrennungsprozesses gegenüber der Abgasrückführung
ist allerdings begrenzt, so dass die Stickoxidemission sich auch
nur in begrenztem Umfang durch die Abgasrückführung
absenken lässt. Nachfolgend erfolgt im Zuge der Abgasnachbehandlung
die Bindung der Stickoxide an einem Stickoxidspeicher-Katalysator.
Ein solcher Stickoxidspeicher-Katalysator adsorbiert die während
der Verbrennung entstandenen Stickoxide temporär und muss nach
vollständiger Belegung des Katalysatormaterials durch Stickoxide
regeneriert werden. Da bei einer Direkteinspritzung mit Schichtladung
eine hohe Stickoxidemission auftritt, erfordert diese Betriebsart auch
eine häufige Regeneration des Stickoxidspeicher-Katalysators.
Dies wirkt sich infolge des höheren Kraftstoffverbrauchs
nachteilig auf den Gesamtwirkungsgrad der Brennkraftmaschine aus.
Des Weiteren können die erniedrigten Abgastemperaturen insbesondere
während eines Niederlastbetriebes zu Problemen führen,
da die Abgastemperaturen gegebenenfalls nicht ausreichen, um die
Funktion der Katalysatoren zu erhalten. Demzufolge muss auf den Betrieb
mit einem homogenen, stöchiometrischen Gemisch mit erhöhtem
Kraftstoffverbrauch umgeschaltet werden. Dies führt ebenfalls
zu einem Absenken des Gesamtwirkungsgrades der Brennkraftmaschine.
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Vorteilhafterweise
führt eine Erhöhung der Gemischtemperatur in der
Brennkammer gleichzeitig zu einer höheren Abgasverträglichkeit
der Verbrennung und zu höheren Abgastemperaturen. Deshalb wird
zumindest in einigen Betriebszuständen eine Erhöhung
der Gemischtemperatur in der Brennkammer vorgenommen. Dies kann
zum Beispiel durch eine Vorwärmung des Ansauggemisches
sowie durch eine kurze und/oder isolierte Abgasrückführungsleitung
erreicht werden. Ebenso führt eine Abgasrückhaltung
zu einer Erhöhung der Gemischtemperatur in der Brennkammer.
Dabei ist die Abgasrückhaltung nicht mit der internen Abgasrückführung,
die ebenfalls eine Möglichkeit zur Gemischtemperaturerhöhung
in der Brennkammer darstellt, zu verwechseln, da im Falle der Abgasrückhaltung
die Abgase die Brennkammer nicht verlassen. Die Abgasrückhaltung
ist in der Regel hinsichtlich der Gemischtemperatursteigerung als
die effektivste Variante anzusehen. Allerdings ergeben sich gegebenenfalls
Einschränkungen durch Erhöhung der Ladungswechselarbeit,
insbesondere durch die Abgaszwischenkompression, und Nachteile infolge
abnehmender Ladungsbewegung insgesamt. Dabei kann aufgrund einer
geringeren Turbulenz eine schlechtere Vermischung von Frischluft
und Abgas auftreten, wodurch die Flammfortschrittsgeschwindigkeit
verringert ist. Deshalb ist zusätzlich oder auch ausschließlich
die innere Abgasrückführung ein probates Verfahren
zur Anhebung der Gemischtemperatur in der Brennkammer. Bei der inneren
Abgasrückführung wird das Abgas temporär
in das Abgassystem und/oder das Einlasssystem ausgestoßen
und anschließend zusammen mit Frischluft über
das Einlasssystem und/oder das Abgassystem in die Brennkammer zurückgesaugt.
Dies kann unter anderem dadurch bewerkstelligt werden, dass die
Einlassöffnung schon während des Ausstoßtaktes
früh geöffnet wird. Somit wird Abgas in das Einlasssystem
ausgestoßen und im nachfolgenden Ansaugtakt über
das geöffnete Einlassventil wieder zurück in die
Brennkammer gesaugt. Ebenso ist ein spätes Schließen
des Auslassventiles während des Ansaugtaktes denkbar, wodurch
aus dem Abgassystem Abgas zurück in die Brennkammer gesaugt
wird. Um eine innere Abgasrückführung zu realisieren,
können beide oben beschriebenen Varianten miteinander kombiniert
werden.
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In
der
JP 2008/157
157 A ,
JP
2007/138 905 A und
JP 2008/157 155 A sind Viertaktmaschinen mit einem
System zur inneren Abgasrückführung beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
insbesondere mit Kraftstoffdirekteinspritzung, und für
eine nach einem solchen Verfahren betreibbare Brennkraftmaschine
zumindest eine andere Ausführungsform anzugeben, die sich
insbesondere durch eine erhöhte Gemischtemperatur in der
Brennkammer auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird
dieses Problem durch die Gegenstände der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Verfahren
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere mit Kraftstoffdirekteinspritzung,
während oder nach einem ersten Öffnen und Schließen
zumindest eines Einlassventils zur Ladungswechselsteuerung einer
durch einen Kolben und einen Zylinder begrenzten Brennkammer zumindest
ein zweites Öffnen und Schließen eines Auslassventils
während eines Ansaugtaktes durchzuführen und/oder
während oder nach einem ersten Öffnen und Schließen
des zumindest einen Auslassventils zur Ladungswechselsteuerung zumindest
ein zweites Öffnen und Schließen des zumindest
einen Einlassventils während eines Ausstoßtaktes
durchzuführen. Durch ein solches zweites Öffnen
und Schließen des Einlassventiles während eines
Ausstoßtaktes und/oder durch ein solches zweites Öffnen
und Schließen des Auslassventiles während eines
Ansaugtaktes ist die innere Abgasrückführung flexibler
gestaltbar. Dadurch sind unter anderem höhere Abgasanteile
realisierbar, wodurch die Stickoxidemission abgesenkt werden kann.
Des Weiteren ist die Gasdichte durch den Temperaturanstieg reduziert und
somit auch der Luftdurchsatz verringert, während gleichzeitig
die Abgastemperatur ansteigt. Dadurch kann der Kennfeldbereich bei
einem Brennverfahren mit Schichtladung aufgeweitet werden. Des Weiteren
kann sowohl die Absenkung der Stickoxidemission als auch die Abgastemperaturerhöhung
zu einer Absenkung des Kraftstoffverbrauchs bei einem solchen erweiterten
Schichtladungsbetrieb genutzt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform kann ein solches zweites Öffnen
und Schließen des Einlassventils während des Ausstoßtaktes
und/oder ein solches zweites Öffnen und Schließen
des Auslassventiles während des Ansaugtaktes durch Auswahl eines
auf einer Nockenwelle angeordneten Innere-AGR-Nockenprofils realisiert
werden. Durch eine solche mechanische Steuerung des Einlass- und/oder
Auslassventils ist eine erhöhte Betriebssicherheit gewährleistet.
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Eine
nach einem solchen Verfahren betreibbare Brennkraftmaschine kann
zumindest eine Nockenwelle aufweisen, die mit zumindest zwei ansteuerbaren
Nockenprofilen ausgestattet ist. Dabei ist ein Nockenprofil als
ein Innere-AGR-Nockenprofil so ausgebildet, dass zumindest ein zweites Öffnen
und Schließen des Auslassventils während des Ansaugtaktes
und/oder zumindest ein zweites Öffnen und Schließen
des Einlassventils während des Ausstoßtaktes so
stattfindet, dass Abgase in eine durch den Zylinder begrenzte Brennkammer
bei Auswahl dieses Innere-AGR-Nockenprofils während des
Ansaugtaktes rückgesaugt werden.
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Bevorzugt
weist ein solches Innere-AGR-Nockenprofil zu einem zweiten Öffnen
und Schließen des Einlassventils und/oder des Auslassventils
eine Nockenkontur auf, durch die eine vorbestimmte Dauer und Höhe
eines zweiten Einlasshubes und/oder eines zweiten Auslasshubes festgelegt
wird.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es
zeigen, jeweils schematisch
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1 mehrere
Zeitpunkte beim ersten Öffnen und Schließen eines
Auslassventils und eines Einlassventils sowie beim zweiten Öffnen
und Schließen des Einlassventils in Abhängigkeit
vom Kurbelwellenwinkel bzw. zur Kolbenbewegung,
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2 mehrere
Zeitpunkte beim ersten Öffnen und Schließen des
Auslassventils und des Einlassventils sowie beim zweiten Öffnen
und Schließen des Auslassventils in Abhängigkeit
vom Kurbelwellenwinkel bzw. zur Kolbenbewegung.
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In 1 ist
zur Verdeutlichung eines solchen Verfahrens 1 mit einer
inneren Abgasrückführung in einem Kolbenhub-KWW-Diagramm 2 auf
der X-Achse 3 ein Kurbelwellenwinkel (KWW) abgetragen, während
die Y-Achse 4 dimensionslos eine Höhe eines Kolbenhubs
eines in einem Zylinder angeordneten Kolbens angibt. Da in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 das
Verfahren 1 für eine Viertakt-Brennkraftmaschine
dargestellt ist, verläuft der Kurbelwellenwinkel von 0° bis
720°. Dabei wird im Kolbenhub-KWW-Diagramm 2 eine
Bewegung des Kolbens durch eine Kolbenhubkurve 5 in Abhängigkeit
zum Kurbelwellenwinkels repräsentiert. Die Kolbenhubkurve 5 weist
bei einem Kurbelwellenwinkel von 0° den sogenannten oberen
Totpunkt der Zündung (ZOT) 6 auf. An dem ZOT ist
der Kolben maximal in den Zylinder eingefahren. Die Schichtladung
in einer durch den Zylinder und den Kolben begrenzten Brennkammer
ist üblicherweise kurz vor dem ZOT zur Zündung
bereit. Die Zündung (Z) 7 findet üblicherweise
im Bereich des ZOT 6 statt und wird bevorzugt kurz vor
dem Erreichen des ZOT 6 durchgeführt. Nach dem
ZOT 6 und infolge der Zündung (Z) 7 findet innerhalb
der Brennkammer die Expansion des verbrennenden Kraftstoff-Luftgemisches
während des Expansionstaktes I statt, bis der Kolben zu
einem unteren Totpunkt der Zündung (ZUT) 8 aus
dem Zylinder ausgefahren ist. Dies kann zum Beispiel bei einem Kurbelwellenwinkel
von 180° der Fall sein. Nachfolgend schließt sich
der Ausstoßtakt II an. Während des Ausstoßtaktes
II wird das Abgas aus der Brennkammer durch die Bewegung des Kolbens ausgestoßen
bis der Kolben an dem oberen Totpunkt des Gaswechsels (GOT) 9 angelangt
ist. Bei einer dem GOT 9 nachfolgenden Ausfahrbewegung
des Kolbens aus dem Zylinder während des Ansaugtaktes III
wird Frischluft und/oder Abgas in die Brennkammer gesaugt, bis der
Kolben an einem unteren Totpunkt des Gaswechsels (GUT) 10 wieder
maximal aus dem Zylinder ausgefahren ist. Dem GUT 10 schließt
sich der Kompressionstakt IV an, während dem der Inhalt
der Brennkammer komprimiert wird, wobei gleichzeitig Kraftstoff
in die Brennkammer eingespritzt werden kann. Mit dem Ende des Kompressionstaktes
IV ist ein solcher Viertaktzyklus beendet und der ZOT 6 wieder
erreicht, so dass der Viertaktzyklus wieder von vorne beginnen kann.
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Zur
Ladungssteuerung der Brennkammer, also zum Befüllen der
Brennkammer mit Frischluft bzw. Abgas und zum Entleeren des Abgases
aus der Brennkammer, wird während des Viertaktzyklus an dementsprechender
Position ein jeweiliges Ventil geöffnet und nachfolgend
wieder geschlossen.
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Damit
während des Ausstoßtaktes II durch die Kolbenbewegung
das Abgas aus der Brennkammer ausgestoßen werden kann,
sollte während des Ausstoßtaktes II oder vor dem
Ausstoßtakt II ein Auslassventil geöffnet werden. Üblicherweise
wird im Bereich des ZUT 8 ein erstes Auslassventilöffnen
(AO) 11 vorgenommen. Dies kann wie in 1 dargestellt vor
dem ZUT 8 stattfinden oder auch innerhalb des Ausstoßtaktes
II. Ist das Auslassventil geöffnet, kann der Kolben durch
sein Hineinbewegen in den Zylinder die Abgase aus dem Zylinder über
das offene Auslassventil in ein angebundenes Abgassystem ausstoßen. Üblicherweise
wird das Auslassventil im Bereich des GOT 9 geschlossen.
Somit kann ein erstes Auslassventilschließen (AS) 12 innerhalb
des Ausstoßtaktes 2 erfolgen. Wird das Auslassventil
vor dem GOT 9 geschlossen, dann wird bei einem ebenfalls geschlossenem
Einlassventil das Abgas nicht vollständig aus der Brennkammer
ausgestoßen und man spricht in diesem Fall von einer Abgasrückhaltung. Wird
das AS 12 nach dem GOT 9 vorgenommen, so wird
das Auslassventil erst während des Ansaugtaktes III geschlossen
und somit wird aus dem Abgassystem Abgas in die Brennkammer infolge
der Kolbenbewegung rückgesaugt. Dann liegt eine innere Abgasrückführung
vor, da das Abgas in das Abgassystem ausgestoßen und von
dort wieder in die Brennkammer rückgesaugt wird.
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Zur
Ladungssteuerung muss auch ein Einlassventil geöffnet werden.
Dabei wird üblicherweise ein erstes Einlassventilöffnen
(EO) 13 im Bereich des GOT 9 vorgenommen. Hier
ist es denkbar, dass das EO 13 vor dem GOT 9 und
während des Ausstoßtaktes II oder nach dem GOT 9 und
während des Ansaugtaktes III vorzunehmen. Im Falle des
EO 13 während des Ausstoßtaktes II, wie
in 1 und 2 dargestellt, wird Abgas in
das Einlasssystem ausgestoßen und im nachfolgenden Ansaugtakt
III in die Brennkammer rückgesaugt. Auch in diesem Fall liegt
eine innere Abgasrückführung vor.
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Wird,
wie in 1 und 2 gezeigt, das EO 13 vor
dem GOT 9 und das AS 12 nach dem GOT 9 durchgeführt,
so sind am Ende des Ausstoßtaktes 11 und am Anfang
des Ansaugtaktes 111 beide Ventile geöffnet. Dadurch
wird Abgas während des Ausstoßtaktes 2 sowohl
in das Einlasssystem als auch in das Abgassystem ausgestoßen
und am Anfang des Ansaugtaktes III sowohl von dem Einlasssystem
als auch von dem Abgassystem in die Brennkammer rückgesaugt. Üblicherweise
wird im Bereich des GUT 10 ein erstes Einlassventilschließen
(EO) 14 des Einlassventils vorgenommen. Durch eine Anordnung des
ES 14 vor dem GUT 10 ist eine Mengenreduktion des
in die Brennkammer eingesaugten Gases ermöglicht. Wird
das ES 14 nach dem GUT 10 vorgenommen, so wird
in die Brennkammer eingesaugtes Gas in das Einlasssystem zurückgedrückt.
Mit dementsprechender Anordnung des AO 11, EO 13,
AS 12 und ES 14 ist eine innere Abgasrückführung über
ein erstes Öffnen und Schließen des Einlassventils und/oder
des Auslassventils einstellbar.
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Zumindest
teilweise während des Kompressionstaktes IV sind allerdings
alle Ventile zu schließen, damit die Kompression des in
der Brennkammer befindlichen Gases durchführbar ist. Während
des Kompressionstaktes IV wird gegebenenfalls durch mehrere Einspritzungen
bzw. durch eine getaktete Einspritzung die Schichtladung in der
Brennkammer erzeugt.
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Wie
schon beschrieben, ist durch dementsprechende Anordnung des EO 13 und
AS 12 eine innere Abgasrückführung in
die Brennkammer ermöglicht. Um eine höhere Flexibilität
bei der Ausgestaltung der inneren Abgasrückführung
zu erreichen, ist es zusätzlich oder ausschließlich
zu der oben beschriebenen inneren Abgasrückführung
auch möglich, wie in 1 dargestellt,
während des Ausstoßtaktes II ein zweites Einlassventilöffnen
(EO2) 15 mit einem nachfolgenden zweiten Einlassventilschließen (ES2) 16 vorzunehmen.
Durch ein solches EO2 15 mit nachfolgendem ES2 16 kann
Abgas gezielt in Abhängigkeit des Kurbelwellenwinkels in
das Einlasssystem ausgestoßen werden und durch den nachfolgenden
Ansaugtakt III in die Brennkammer rückgesaugt werden. Dadurch
ist eine flexiblere innere Abgasrückführung über
das Einlassventil ermöglicht.
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In 2 ist
eine weitere Methode der inneren Abgasrückführung
gezeigt. Durch ein zweites Auslassventilöffnen (AO2) 17 und
ein nachfolgendes zweites Auslassventilschließen (AS2) 18 während des
Ansaugtaktes III kann ebenfalls Abgas in die Brennkammer rückgesaugt
werden. Neben den schon vorhergehend aufgeführten Vorteilen
weist diese Variante der inneren Abgasrückführung
eine bessere Durchmischung des Abgases mit der Frischluft auf, da
infolge des Öffnens beider Ventile eine Verwirbelung des
Abgases mit der Frischluft vorteilhaft verbessert werden kann.
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Alle
drei Varianten der inneren Abgasrückführung, die
innere Abgasrückführung durch dementsprechende
Anordnung des EO 13 und des AS 12, die innere
Abgasrückführung durch ein zweites Öffnen
(EO2) und Schließen (ES2) des Einlassventils während
des Ausstoßtaktes II und die innere Abgasrückführung
durch ein zweites Öffnen (AO2) und Schließen (AS2)
des Auslassventils während des Ansaugtaktes III lassen
sich einzeln durch dementsprechende Anordnung des AO 11,
AS 12, EO 13, ES 14, EO2 15,
ES2 16, AO2 17 und AS2 18 variieren. Durch
Kombination miteinander lässt sich die innere Abgasrückführung
sogar noch flexibler gestalten.
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Ein
solches auf den Kurbelwellenwinkel bezogenes Öffnen 11, 13, 15, 17 und
Schließen 12, 14, 16, 18 der
Ventile kann durch elektromagnetische bzw. elektrohydraulische Betätigung
der Ventile oder dergleichen sehr flexibel vorgenommen werden. Jedoch
sind solche elektromagnetisch bzw. elektrohydraulisch oder ähnlich
betätigten Ventile im Vergleich zu mechanischen über
eine Nockenwelle angesteuerte Ventile deutlich aufwendiger und störungsanfälliger.
Somit ist es denkbar, die Nockenwelle mit mehreren Nockenwellenprofilen
so zu versehen, dass zumindest ein Nockenwellenprofil dazu geeignet
ist, eben ein solches erstes Öffnen 11, 13 und
erstes Schließen 12, 14 bzw. zweites Öffnen 15, 17 und Schließen 16, 18 der
Ventile vorzunehmen. Dementsprechend könnte die jeweilig
für eine Ventilgruppe zuständige Nockenwelle so
mit zumindest zwei Nockenwellenprofilen ausgestattet sein, dass
zum Beispiel durch ein axiales Verschieben der Nockenwelle die einzelnen
Nockenprofile auswählbar sind, wobei zum Beispiel jeweils
in Abhängigkeit des Betriebszustandes ein dementsprechendes
Nockenwellenprofil die Ansteuerung der Ventile vornimmt.
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- 1
- Verfahren
- 2
- Kolbenhub-KWW-Diagramm
- 3
- X-Achse
- 4
- Y-Achse
- 5
- Kolbenhubkurve
- 6
- oberer
Totpunkt der Zündung ZOT
- 7
- Zündung
Z
- 8
- unterer
Totpunkt der Zündung ZUT
- 9
- oberer
Totpunkt des Gaswechsels GOT
- 10
- unterer
Totpunkt des Gaswechsels GUT
- 11
- erstes
Auslassventilöffnen AO
- 12
- erstes
Auslassventilschließen AS
- 13
- erstes
Einlassventilöffnen (EO)
- 14
- erstes
Einlassventilschließen (ES)
- 15
- zweites
Einlassventilöffnen (EO2)
- 16
- zweites
Einlassventilöffnen (EO2)
- 17
- zweites
Auslassventilöffnen (AO2)
- 18
- zweites
Auslassventilschließen (AS2)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2008/157157
A [0007]
- - JP 2007/138905 A [0007]
- - JP 2008/157155 A [0007]