DE102009034484A1 - Anlage zum Auswuchten von Rotoren in einer dicht verschließbaren Vakuumkammer - Google Patents
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Abstract
Bei einer Anlage zum Auswuchten von Rotoren mit einer dicht verschließbaren Vakuumkammer (1), in der Lagerständer (8) zur Lagerung eines Rotors (9) angeordnet sind, einem an einer Stirnwand (3) der Vakuumkammer (1) angeordneten Antriebsmotor (18) und einem Übersetzungsgetriebe (10) ist das Übersetzungsgetriebe (10) in der Vakuumkammer (1) angeordnet und auf der Eingangsseite des Übersetzungsgetriebes (10) ist eine vakuumdichte Wellendurchführung (20) angebracht, durch die eine den Antriebsmotor (18) mit dem Übersetzungsgetriebe (10) verbindende Welle in die Vakuumkammer (1) geführt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Auswuchten von Rotoren mit einer dicht verschließbaren Vakuumkammer, in der Lagerständer zur Lagerung eines Rotors angeordnet sind, einem an einer Stirnwand der Vakuumkammer angeordneten Antriebseinrichtung für den Rotor, die einen Motor und ein Übersetzungsgetriebe einschließt, und mit einer vakuumdichten Wellendurchführung, durch die eine Welle der Antriebseinrichtung in die Vakuumkammer geführt ist.
- Für hohe Betriebsdrehzahlen bestimmte Rotoren, im Allgemeinen Rotoren mit wellenelastischem Verhalten, müssen zum Auswuchten auf hohe Drehzahlen beschleunigt und oftmals einer Prüfung bei einer über der Betriebsdrehzahl liegenden Drehzahl unterworfen werden. Diesem Zweck dienen Auswucht- und Schleuderanlagen, in denen der zu prüfende Rotor auf Rotorlagerständern aufgenommen ist und von einer Antriebseinrichtung angetrieben wird. Sind Rotoren mit Schaufeln versehen, so müssen für die Prüfung bei Drehzahlen, die im Bereich der Betriebsdrehzahl und darüber liegen, die Rotoren in einer evakuierten Vakuumkammer aufgenommen werden, weil die bei diesen Drehzahlen auftretenden Ventilationsverluste sonst so hoch wären, dass die zur Überwindung erforderliche Antriebsleistung nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand aufgebracht werden könnte und die Rotoren durch die Ventilationsleistung unzulässig erwärmt würden. Die Anlagen werden außerdem mit einem Berstschutz versehen, weil die Gefahr besteht, dass die Rotoren unter der Wirkung der sehr hohen Fliehkräfte bersten.
- Eine Anlage der eingangs genannten Art ist aus
DE 40 41 322 C2 bekannt. Zum Antrieb des Rotors weist die bekannte Anlage eine Antriebseinrichtung auf, die einen Antriebsmotor und ein Übersetzungsgetriebe umfasst, die beide außerhalb der Vakuumkammer an deren Stirnwand angeordnet sind. An der Stirnwand befindet sich eine vakuumdichte Wellendurchführung, durch die eine Antriebswelle zum Antreiben des Rotors in die Vakuumkammer hinein geführt ist. Die bekannte Anlage hat den Nachteil, dass die vakuumdichte Wellendurchführung den hohen Drehzahlen zum Auswuchten und Schleudern des Rotors ausgesetzt ist. Für die Vakuumabdichtung der Wellendurchführung, im Allgemeinen eine Gleitringdichtung, stellen die hohen Drehzahlen eine extreme Anforderung dar und erfordern daher einen hohen Ansprüchen genügende und daher teure Ausführung. Weiterhin erfordert die Versorgung von Getriebe und Antriebswelle einerseits und der Lagerständer andererseits jeweils einen anderen Ölkreislauf, denn das Getriebe und die Zwischenwelle müssen unter Atmosphärenbedingungen, die Lager der Lagerständer jedoch unter Vakuumbedingungen mit Öl zur Schmierung versorgt werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bau- und Kostenaufwand zur Herstellung und zum Betrieb einer Anlage der eingangs genannten Art zu verringern.
- Die Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 11 angegeben.
- Nach der Erfindung ist das Übersetzungsgetriebe in der Vakuumkammer angeordnet und die vakuumdichte Wellendurchführung befindet sich auf der Eingangsseite des Übersetzungsgetriebes. Diese Gestaltung hat den Vorteil, dass die vakuumdichte Wellendurchführung an der relativ langsam laufenden Eingangswelle des Getriebes angeordnet ist und daher nicht den hohen Auswucht- und Schleuderdrehzahlen ausgesetzt ist. Die Wellendurchführung kann daher baulich einfacher gestaltet sein und aus kostengünstigeren Materialien bestehen. Weiterhin wird die Lebensdauer der Wellendurchführung verbessert und damit der Reparaturaufwand verringert.
- Die erfindungsgemäße Gestaltung ermöglicht weiterhin eine Zusammenfassung der Ölversorgung für das Übersetzungsgetriebe mit der Ölversorgung für die Lager der Lagerständer zu einer Anlage für den Betrieb unter Vakuumbedingungen. Dies bedeutet eine erhebliche bauliche Vereinfachung und Kostenreduzierung.
- Die vakuumdichte Wellendurchführung kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung entweder an der Stirnwand der Vakuumkammer oder am Getriebegehäuse des Übersetzungsgetriebes befestigt sein, wobei im letzteren Fall das Getriebegehäuse vakuumdicht mit der Stirnwand der Vakuumkammer verbunden ist.
- Zur leichteren Ankupplung der auszuwuchtenden Rotoren kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung das Übersetzungsgetriebe axial verschiebbar sein. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die vakuumdichte Wellendurchführung in einem Gehäuse angeordnet ist, das an dem Getriebegehäuse befestigt und axial verschiebbar in einer Öffnung in der Stirnwand angeordnet und dort mittels einer Axialbewegungen zulassenden Wanddichtung einer mit Gleitkontakt an der Dichtfläche anliegenden Dichtung abgedichtet ist.
- Die axiale Verschiebbarkeit des Übersetzungsgetriebes kann gegenüber dem stationär angeordneten Motor nach der Erfindung durch eine längenveränderliche Kupplung, insbesondere eine Bogenzahnkupplung, ermöglicht werden.
- Damit das Getriebe durch einen berstenden Rotor nicht beschädigt werden kann, ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen, die Vakuumkammer durch eine Prallschutzwand mit einer Durchgangsöffnung für die zum Rotor führende Antriebswelle in einen das Übersetzungsgetriebe enthaltenden ersten Kammerteil und einen die Lagerständer und den Rotor enthaltenden zweiten Kammerteil unterteilt ist. Der zweite Kammerteil kann außerdem in üblicher Weise mit einem Berstschutz versehen sein.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
- Die Zeichnung zeigt eine Anlage zum Auswuchten und Schleudern von Rotoren mit einer Vakuumkammer
1 , die von einem vakuumdicht verschließbaren Kammergehäuse2 umschlossen ist. Das Kammergehäuse2 weist eine ortsfeste Stirnwand3 und eine langgestreckte Kammerhaube4 auf, die in Längsrichtung verfahrbar ist und auf der der Stirnwand3 gegenüber liegenden Seite mit einer Haubenstirnwand5 geschlossen ist. Die Kammerhaube4 ist mit einem Berstschutz6 versehen, damit beim Bersten die weggeschleuderten Teile eines Rotors aufgefangen werden. Am Boden des Kammergehäuses2 befindet sich ein Maschinenbett7 , auf dem zwei Lagerständer8 zur Lagerung eines auszuwuchtenden Rotors9 angeordnet sind. Das Maschinenbett7 trägt außerdem ein Übersetzungsgetriebe10 , das in der Nähe der Stirnwand3 auf einer Verschiebeeinrichtung11 angeordnet ist, die eine Verschiebung des Übersetzungsgetriebes10 in Richtung seiner Drehachsen und senkrecht zur Stirnwand3 ermöglicht. Ein Kammerteil1a der Vakuumkammer1 , in dem sich das Übersetzungsgetriebe10 befindet, ist durch eine Prallschutzwand12 von dem anderen Kammerteil1b getrennt, in dem die Lagerständer8 und der Rotor9 angeordnet sind. - Das Übersetzungsgetriebe
10 hat ein Getriebegehäuse13 , aus welchem auf der der Stirnwand3 zugekehrten Seite eine langsam laufende Eingangswelle14 und auf der entgegengesetzten Seite eine schnell laufende Ausgangswelle15 herausragen. Die Ausgangswelle15 ist über eine Antriebswelle16 an den Rotor9 gekuppelt. Die Antriebswelle16 ist durch eine Öffnung in der Prallschutzwand12 hindurchgeführt. Die Eingangswelle14 ist über eine längenveränderliche Kupplung17 , insbesondere eine ausziehbare Bogenzahnkupplung, an einen Antriebsmotor18 gekuppelt, der außerhalb der Vakuumkammer1 vor der Stirnwand3 ortsfest auf einem Podest19 angeordnet ist. Zu der hierbei notwendigen vakuumdichten Durchdringung der Stirnwand3 ist an dem Übersetzungsgetriebe10 eine vakuumdichte Wellendurchführung20 angebracht, die mittels einer Gleitringdichtung gegenüber der Ausgangswelle15 abgedichtet ist. Die Wellendurchführung20 weist ein Gehäuse21 auf, das an dem Getriebegehäuse19 des Übersetzungsgetriebes10 befestigt ist und sich durch eine Öffnung22 in der Stirnwand3 erstreckt. Das Gehäuse21 ist an seiner Außenseite mit einer zylindrischen Dichtfläche versehen, die von einer in der Öffnung22 angeordneten, gleitenden Wanddichtung23 vakuumdicht umgriffen wird. Auf diese Weise ist eine vakuumdichte Durchführung für die Verbindung der Eingangswelle14 des Übersetzungsgetriebes10 mit dem Antriebsmotor18 durch die Stirnwand3 geschaffen, die eine axiale Verschiebung des Übersetzungsgetriebes10 innerhalb ausführungsbedingter Grenzen möglich macht. - Die beschriebene Gestaltung der Auswucht- und Schleuderanlage hat den Vorteil, dass die vakuumdichte Wellendurchführung
20 und die längenveränderliche Kupplung17 an langsam laufenden Wellen auf der Eingangsseite des Getriebes angeordnet sind. Durch die entsprechend geringere Drehzahl sind daher einfachere und kostengünstigere Ausführungen der Wellendurchführung20 und der Kupplung17 möglich. Die Versorgung des Übersetzungsgetriebes10 und der Lagerständer8 mit Öl kann durch einen gemeinsamen Ölversorgungskreislauf, der unter Vakuumbedingungen arbeitet, bewirkt werden. Der höhere Aufwand für zwei separate Ölversorgungsanlagen wird daher erspart. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4041322 C2 [0003]
Claims (11)
- Anlage zum Auswuchten von Rotoren mit einer dicht verschließbaren Vakuumkammer (
1 ), in der Lagerständer (8 ) zur Lagerung eines Rotors (9 ) angeordnet sind, einer an einer Stirnwand (3 ) der Vakuumkammer (1 ) angeordneten Antriebseinrichtung für den Rotor (9 ), die einen Motor (18 ) und ein Übersetzungsgetriebe (10 ) einschließt, und mit einer vakuumdichten Wellendurchführung (20 ), durch die eine Welle der Antriebseinrichtung in die Vakuumkammer (1 ) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsgetriebe (10 ) in der Vakuumkammer (1 ) angeordnet ist und dass die vakuumdichte Wellendurchführung (20 ) auf der Eingangsseite des Übersetzungsgetriebes (10 ) angeordnet ist. - Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vakuumdichten Wellendurchführung (
20 ) an der Stirnwand (3 ) der Vakuumkammer (1 ) befestigt ist. - Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsgetriebe (
10 ) ein Getriebegehäuse (13 ), eine relativ langsam laufende Eingangswelle (14 ) und eine relativ schnell laufende Ausgangswelle (15 ) hat und dass die vakuumdichte Wellendurchführung (20 ) an der Eingangswelle (14 ) angeordnet und an dem Getriebegehäuse (13 ) befestigt ist und vakuumdicht mit der Stirnwand der Vakuumkammer (1 ) verbunden ist. - Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsgetriebe (
10 ) in der Vakuumkammer (1 ) axial verschiebbar ist. - Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vakuumdichte Wellendurchführung (
20 ) in einem Gehäuse (21 ) angeordnet ist, das an dem Getriebegehäuse (13 ) befestigt und axial verschiebbar in einer Öffnung (22 ) in der Stirnwand (3 ) angeordnet und mittels einer Axialbewegungen zulassenden Wanddichtung (23 ) abgedichtet ist. - Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
21 ) eine sich axial erstreckende Dichtfläche hat und die Wanddichtung (23 ) mit Gleitkontakt an der Dichtfläche anliegt. - Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangswelle (
14 ) durch eine längenveränderliche Kupplung (17 ) mit der Welle des feststehend angeordneten Motors (18 ) gekuppelt ist. - Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die längenveränderliche Kupplung (
17 ) eine ausziehbare Bogenzahnkupplung ist. - Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsgetriebe (
10 ) und die Lager der Lagerständer (8 ) an eine gemeinsame, für Vakuumbedingungen ausgelegte Ölversorgungsanlage angeschlossen sind. - Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkammer (
1 ) durch eine Prallschutzwand (12 ) mit einer Öffnung für den Durchgang einer Antriebswelle (16 ) in einen das Übersetzungsgetriebe (10 ) enthaltenden ersten Kammerteil (1a ) und einen die Lagerständer (8 ) enthaltenden zweiten Kammerteil (1b ) unterteilt ist. - Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kammerteil (
1b ) mit einem Berstschutz (6 ) versehen ist.
Priority Applications (1)
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DE102009034484A DE102009034484A1 (de) | 2009-07-22 | 2009-07-22 | Anlage zum Auswuchten von Rotoren in einer dicht verschließbaren Vakuumkammer |
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Publication Number | Publication Date |
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DE102009034484A1 true DE102009034484A1 (de) | 2011-01-27 |
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DE102009034484A Ceased DE102009034484A1 (de) | 2009-07-22 | 2009-07-22 | Anlage zum Auswuchten von Rotoren in einer dicht verschließbaren Vakuumkammer |
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DE (1) | DE102009034484A1 (de) |
Cited By (2)
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CN103604587A (zh) * | 2013-08-27 | 2014-02-26 | 杭州海罗马科技有限公司 | 高速旋转试验机及测试转子高速旋转强度性能的方法 |
CN110954266A (zh) * | 2019-12-18 | 2020-04-03 | 陈知行 | 一种汽轮机用动平衡检测的调试通道及其使用方法 |
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US3121335A (en) * | 1959-10-21 | 1964-02-18 | Int Research & Dev Co Ltd | Dynamic balancing in evacuated chamber |
DE4041322C2 (de) | 1990-12-21 | 2000-07-13 | Schenck Rotec Gmbh | Schleuderkammer für Rotoren |
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2009
- 2009-07-22 DE DE102009034484A patent/DE102009034484A1/de not_active Ceased
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