-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement,
beispielsweise eine Leuchtdiode (LED), eine IR-Diode, eine Photodiode
oder eine Superlumineszenzdiode, und ein Kameramodul.
-
Ein
strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement umfasst in der Regel
einen Halbleiterkörper, der zumindest von seiner Vorderseite
elektromagnetische Strahlung aussendet. Solche Halbleiterbauelemente
werden beispielsweise in Mobiltelefonen eingesetzt. Je nach Anwendung
ist es hierbei wünschenswert, dass sich das Halbleiterbauelement kontrastarm
in seine Umgebung einfügt und nicht optisch hervorsticht.
Insbesondere ist es in der Regel nicht wünschenswert, dass
Einzelheiten des Halbleiterkörpers sowie Kontaktierdrähte
oder auch eine Konversionsschicht, die in der Regel gelb erscheint, von
außen sichtbar sind.
-
Um
solche Einzelteile des Halbleiterbauelements zu kaschieren, wurde
bisher in die Verkapselung ein diffuses, meist weiß erscheinendes
Material eingebracht. Hierdurch kann insbesondere ein direkter Sichtkontakt
zu einer Konversionsschicht auf dem Halbleiterkörper vermieden
werden. Aufgrund des Diffusors ergibt sich in der Regel ein weißer
Eindruck der Verkapselung des Halbleiterbauelementes. Gezielt einen
anderen Farbeindruck des Halbleiterbauelementes einzustellen, insbesondere
im ausgeschalteten Zustand, ist jedoch nur schwer möglich.
Weiterhin verursacht der Diffusor Lichtverluste des Halbleiterbauelementes
durch Absorption und Streuung. Auch ist die Einbringung des Diffusors
in die Vergussmasse in der Regel ausgesprochen aufwendig.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement anzugeben,
dessen optischer Eindruck auf einen menschlichen Betrachter zumindest
im Bereich der Verkapselung und insbesondere im ausgeschalteten Zustand,
variabel eingestellt werden kann.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kameramodul
mit einem strahlungsemittierenden Halbleiterbauelement anzugeben,
bei dem das strahlungsemittierende Halbleiterbauelement von außen
schlecht sichtbar ist und/oder bei dem der optische Eindruck auf
einen menschlichen Betrachter zumindest im Bereich des strahlungsemittierenden
Halbleiterbauelementes variabel eingestellt werden kann.
-
Diese
Aufgaben werden durch ein strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und durch ein Kameramodul
mit den Merkmalen des Patentanspruches 13 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen des Halbleiterbauelementes
und des Kameramoduls sind jeweils in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
-
Ein
strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement umfasst insbesondere
einen Halbleiterkörper, der im Betrieb elektromagnetische
Strahlung zumindest von einer Vorderseite aussendet, und ein elektrochromes
Element, dessen optische Eigenschaften durch Anlegen einer elektrischen
Spannung verändert werden können, wobei das elektrochrome
Element dem Halbleiterkörper in dessen Abstrahlrichtung
nachgeordnet ist.
-
Bei
dem Halbleiterbauelement kann es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode
(LED), eine IR-Diode oder eine Superlumineszenzdiode handeln. Mit
dem Begriff „IR-Diode” wird eine Leuchtdiode bezeichnet,
die dazu geeignet ist, im Betrieb elektromagnetische Strahlung aus
dem infraroten Spektralbereich auszusenden.
-
Mit
Hilfe des elektrochromen Elementes ist es vorteilhafterweise möglich,
Einzelheiten des Halbleiterbauelementes zu kaschieren während
das Halbleiterbauelement nicht in Betrieb ist und weiterhin eine
weitestgehend ungehinderte Strahlungsemission des Halbleiterbauelementes
während des Betriebes zu gewährleisten.
-
Gemäß einer
Ausführungsform umfasst das elektrochrome Element eine
erste Elektrodenschicht und eine zweite Elektrodenschicht, zwischen
denen mindestens eine funktionelle elektrochrome Schicht mit zumindest
einem funktionellen elektrochromen Material, mindestens eine Ionen-leitende
Schicht und mindestens eine Ionen-speichernde Schicht angeordnet
sind.
-
Das
elektrochrome Material des elektrochromen Elementes ist dazu geeignet,
beim Anlegen einer Spannung seine optischen Eigenschaften zu ändern.
Beispielsweise ist es möglich, dass das elektrochrome Element
sein Erscheinungsbild von transparent zu farbig ändern
kann. In diesem Fall ist das elektrochrome Element in einem ersten
Zustand durchlässig für sichtbares Licht. Durch
das Anlegen einer elektrischen Spannung wird das elektrochrome Element
in einen zweiten Zustand versetzt, in dem das elektrochrome Material
farbig, beispielsweise blau, erscheint. Das elektrochrome Element
erhält seinen jeweiligen Zustand auch nach Abschalten der Spannung
aufrecht. Mit anderen Worten wird das elektrochrome Element durch
Anlegen einer Spannung von einem ersten Zustand in einen vom ersten Zustand
verschiedenen, zweiten Zustand geschaltet. Elektrochrome Elemente
sind beispielsweise in der Druckschrift mit dem Titel „Schaltbare
elektrochrome Filter als spektral selektive Lichtmodulatoren" von
A. Kraft et al., Photonik 2/2007, Seiten 76 bis 78 beschrieben.
-
Das
funktionelle elektrochrome Material kann beispielsweise aus der
Gruppe der Oxide der Übergangsmetalle oder aus der Gruppe
der Hydride der seltenen Erden gewählt sein. Alternativ
ist es auch möglich, dass das elektrochrome Material ein organisches
Material ist.
-
Geeignete
funktionelle elektrochrome Materialien organischer Natur sind beispielsweise:
Polyanilin, Poly-o-Phenylendiamin, Polythiophen, Poly-3-Methylthiophen,
3,4-Polyethylendioxythiophen, Polypyrrol und 3,4-Polyethylen-dioxypyrrol.
-
Geeignete
Oxide der Übergangsmetalle, die als funktionelles elektrochromes
Material verwendet werden können, sind beispielsweise Wolframtrioxid, Molybdänoxid,
Certitanoxid, Vanadiumoxid, Titanvanadiumoxid, Chromvanadiumoxid,
Niobvanadiumoxid, Nioboxid und Iridiumoxid.
-
Die
Ionen-speichernde Schicht dient als Ionenspeicher, während
die Ionen-leitende Schicht dazu vorgesehen ist, Ionen aus der Ionen-speichernden
Schicht in die elektrochrome Schicht zu leiten und umgekehrt, wenn
eine Spannung an das elektrochrome Element angelegt ist. Hierzu
ist die Ionen-leitende Schicht bevorzugt zwischen der Ionen-speichernden
Schicht und der elektrochromen Schicht angeordnet. Besonders bevorzugt
ist die Ionen-leitende Schicht hierbei jeweils in direktem Kontakt
mit der elektrochromen Schicht und der Ionen-speichernden Schicht
angeordnet.
-
Gemäß einer
Ausführungsform weist die Ionen-speichernde Schicht wie
die elektrochrome Schicht elektrochromen Charakter auf. Dies bedeutet,
dass auch die Ionen-speichernde Schicht ein elektrochromes Material
aufweist, das beim Anlegen einer geeigneten Spannung seinen optischen
Eindruck ändert.
-
Die
erste Elektrodenschicht und die zweite Elektrodenschicht enthalten
beispielsweise ein transparentes leitendes Oxid (transparent conductive
oxide, TCO) oder bestehen aus einem TCO.
-
TCOs
sind in der Regel Metalloxide, wie beispielsweise Zinkoxid, Zinnoxid,
Cadmiumoxid, Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid (ITO). Neben binären
Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise ZnO, SnO2 oder In2O3 gehören auch ternäre Metallsauerstoffverbindungen,
wie beispielsweise Zn2SnO4,
ZnSnO3, MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder In4Sn3O12 oder
Mischungen unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der
Gruppe der TCOs. Weiterhin entsprechend die TCOs nicht zwingend
einer stöchiometrische Zusammensetzung und können weiterhin
auch p- sowie n-dotiert sein.
-
Das
elektrochrome Element ist insbesondere dazu geeignet, bei einem
strahlungsemittierenden Halbleiterbauelement angewendet zu werden,
auf oder über dessen Halbleiterkörper eine wellenlängenkonvertierende
Schicht aufgebracht ist.
-
Eine
solche wellenlängenkonvertierende Schicht umfasst einen
Wellenlängenkonversionsstoff, der zumindest einen Teil
der von dem Halbleiterkörper erzeugten Strahlung in Strahlung
einer anderen Wellenlänge umwandelt. Hierdurch ist es insbesondere
möglich, einen Halbleiterkörper zu schaffen, der
in Kombination mit der wellenlängenkonvertierenden Schicht
weißes Licht aussendet.
-
Aufgrund
des Wellenlängenkonversionsstoffes weist die wellenlängenkonvertierende
Schicht in der Regel einen Farbeindruck auf, beispielsweise gelb.
Mit Hilfe des elektrochromen Elementes kann dieser Farbeindruck
vorteilhafterweise vor einem äußeren Betrachter
zumindest teilweise verborgen werden. Hierzu ist das elektrochrome
Element bevorzugt zwischen der wellenlängenkonvertierenden
Schicht und einer strahlungsemittierenden Vorderseite des Halbleiterbauelementes
angeordnet.
-
Gemäß einer
Ausführungsform kann das elektrochrome Element durch Anlagen
einer Spannung von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand
geschaltet werden, wobei das elektrochrome Element in dem ersten
Zustand zumindest durchlässig für die Strahlung
ist, die von dem Halbleiterkörper erzeugt wird, und in
dem zweiten Zustand farbig, beispielsweise blau, erscheint. Besonders
bevorzugt ist das elektrochrome Element hierbei in dem ersten Zustand
durchlässig, bevorzugt transparent, für sichtbares
Licht.
-
Als
elektrochromes Material, das einen blauen Farbeindruck im zweiten
Zustand hervorruft, ist insbesondere Wolframtrioxid geeignet. Ein
solches elektrochromes Element ist insbesondere dazu geeignet, den
Farbeindruck einer gelb erscheinenden wellenlängenkonvertierenden
Schicht zu kaschieren.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist das strahlungsemittierende
Halbleiterbauelement eine Linse auf, die dem Halbleiterkörper
in dessen Abstrahlrichtung nachgeordnet ist. Mit Hilfe der Linse
kann die Abstrahlcharakteristik des Halbleiterbauelementes auf gewünschte
Art und Weise eingestellt werden.
-
Besonders
bevorzugt ist bei dieser Ausführungsform des Halbleiterbauelementes
das elektrochrome Element zwischen dem Halbleiterkörper
und der Linse angeordnet. Auf diese Art und Weise ist es möglich,
dass das elektrochrome Element in einem geeignet geschalteten Zustand
die wellenlängenkonvertierende Schicht optisch kaschiert,
so dass diese vor einem externen menschlichen Betrachter verborgen
wird oder zumindest dazu beiträgt, dass diese optisch nicht
heraus sticht.
-
Das
elektrochrome Element kann beispielsweise auf die Unterseite der
Linse aufgebracht sein. Bei dieser Ausführungsform des
Halbleiterbauelementes stellt die Unterseite der Linse, die zu dem Halbleiterkörper
weist, besonders bevorzugt ein Substrat für das elektrochrome
Element dar, auf den eine der beiden Elektrodenschichten des elektrochromen Elementes
aufgebracht ist.
-
Alternativ
ist es auch möglich, dass das elektrochrome Element innerhalb
der Linse angeordnet ist.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Halbleiterbauelementes
ist das elektrochrome Element auf einer strahlungsemittierenden
Vorderseite der Linse angeordnet. Bei dieser Ausführungsform des
Halbleiterbauelementes stellt besonders bevorzugt die strahlungsemittierende
Vorderseite der Linse, die der Unterseite der Linse gegenüberliegt,
ein Substrat für das elektrochrome Element dar, auf den eine
der beiden Elektrodenschichten des elektrochromen Elementes aufgebracht
ist.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform sind der Halbleiterkörper
und das elektrochrome Element über einen gemeinsamen Massepunkt
elektrisch kontaktiert. Diese Ausführungsform bietet den
Vorteil, dass anstelle von vier nur drei elektrische Anschlussstellen
notwendig sind.
-
Die
vorliegende Idee, ein elektrochromes Element einzusetzten, um Teile
einer Vorrichtung zeitweise vor einem menschlichen Betrachter zu
verbergen oder zumindest zu erreichen, dass diese optisch nicht
hervorstechen, die jedoch aus funktionellen Gründen zumindest
zeitweise durch eine Strahlungsdurchtrittsfläche optisch
zugänglich sein müssen, da sie beispielsweise
dazu vorgesehen sind, elektromagnetische Strahlung auszusenden oder
zu empfangen, ist nicht auf ein strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement
beschränkt. Vielmehr kann diese Idee auch auf andere Vorrichtungen,
beispielsweise ein Kameramodul, angewendet werden.
-
Ein
solches Kameramodul umfasst insbesondere ein strahlungsemittierendes
Halbleiterbauelement und ein elektrochromes Element, wobei das elektrochrome
Element zwischen dem strahlungsemittierenden Halbleiterbauelement
und einer Strahlungsdurchtrittsfläche des Kameramoduls
angeordnet ist. Die Strahlungsdurchtrittsfläche ist hierbei dazu vorgesehen,
dass im Betrieb des Kameramoduls externes Licht durch die Strahlungsdurchtrittsfläche
hindurch in das Kameramodul fällt und weiterhin von dem
strahlungsemittierenden Halbleiterbauelement erzeugte Strahlung
durch die Lichtdurchtrittsfläche hindurch nach außen
dringen kann.
-
Mit
Hilfe des elektrochromen Elementes kann das optische Erscheinungsbild
des Kameramoduls verbessert werden, da mit Hilfe des elektrochromen
Elementes zumindest Teile des strahlungsemittierenden Halbleiterbauelementes
vor einem menschlichen Betrachter verborgen werden können.
-
Das
strahlungsemittierende Halbleiterbauelement – etwa eine
Leuchtdiode – dient bei dem Kameramodul beispielsweise
als Blitzlicht. Weiterhin kann das Kameramodul auch eine IR-Diode,
die elektromagnetische Strahlung aus dem infraroten Spektralbereich
aussendet oder eine rote Diode, die elektromagnetische Strahlung
aus dem roten Spektralbereich aussendet, umfassen. Eine IR-Diode
oder eine rote Diode kann hierbei zur Autofokussierung verwendet
werden.
-
Das
Kameramodul umfasst gemäß einer Ausführungsform
weiterhin ein CCD-Modul (charged coupled device, CCD), das zur Bildaufnahme
dient. Bevorzugt ist hierbei das elektrochrome Element zwischen
der Lichtdurchtrittsfläche einerseits und dem Halbleiterbauelement
sowie dem CCD-Modul andererseits angeordnet. Die Strahlungsdurchtrittsfläche ist
hierbei dazu vorgesehen, dass im Betrieb des Kameramoduls externes
Licht durch die Strahlungsdurchtrittsfläche hindurch auf
das CCD-Modul fällt und weiterhin von dem strahlungsemittierenden Halbleiterbauelement
erzeugte Strahlung durch die Lichtdurchtrittsfläche hindurch
nach außen dringen kann.
-
Es
versteht sich, dass die oben genannten Ausgestaltungen des Halbleiterbauelementes
auch mit einem derartigen Kameramodul kombinierbar sind.
-
Das
Kameramodul ist beispielsweise dazu geeignet, in einem Mobiltelefon
eingebaut zu werden.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Figuren näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 bis 4,
jeweils eine schematische Schnittdarstellung eines strahlungsemittierenden Halbleiterbauelementes
gemäß jeweils einem Ausführungsbeispiel,
und
-
5,
eine schematische Schnittdarstellung eines Kameramoduls gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
-
Gleiche
oder gleich wirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Figuren sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen,
vielmehr können einzelne Elemente, beispielsweise Schichtdicken,
zur Verdeutlichung übertrieben groß dargestellt
sein.
-
Das
strahlungsemittierenden Halbleiterbauelement gemäß dem
Ausführungsbeispiel der 1 umfasst
einen strahlungsemittierenden Halbleiterkörper 1,
der auf einen Träger 2 montiert ist. Der Halbleiterkörper 1 ist
zum einen über seine Rückseite 3 mit einer
dritten Anschlussstelle elektrisch kontaktiert (in der Figur nicht
explizit dargestellt) und zum anderen auf seiner strahlungsemittierenden
Vorderseite 4 ausgehend von einem Bondpad 5 über
einen Bonddraht 6 elektrisch leitend mit einer ersten elektrischen Anschlussstelle 7 verbunden.
-
Der
strahlungsemittierenden Halbleiterkörper 1 weist
eine aktive strahlungserzeugende Zone auf. Die aktive Zone umfasst
bevorzugt einen pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur,
einen Einfach-Quantentopf oder besonders bevorzugt eine Mehrfach-Quantentopfstruktur
(MQW) zur Strahlungserzeugung. Die Bezeichnung Quantentopfstruktur
beinhaltet hierbei keine Angabe über die Dimensionalität
der Quantisierung. Weiterhin ist die aktive Zone bevorzugt dazu
geeignet, elektromagnetische Strahlung aus dem ultravioletten, sichtbaren und/oder
infraroten Spektralbereich auszusenden.
-
Auf
der strahlungsemittierenden Vorderseite 4 des Halbleiterkörpers 1 ist
eine wellenlängenkonvertierende Schicht 8 angeordnet.
Die wellenlängenkonvertierende Schicht 8 ist vorliegend
dazu geeignet, Strahlung eines ersten Wellenlängenbereiches, die
von dem Halbleiterkörper 1 erzeugt wird, in Strahlung
einer anderen, in der Regel längeren Wellenlänge
umzuwandeln. Beispielsweise ist die wellenlängenkonvertierende
Schicht 8 dazu geeignet, blaue Strahlung des Halbleiterkörpers 1 in
gelbe Strahlung umzuwandeln. Aus diesem Grund weist die vorliegende
wellenlängenkonvertierende Schicht 8 einen gelben
Farbeindruck für einen externen menschlichen Betrachter
auf.
-
Weiterhin
umfasst das Bauelement gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 1 eine Linse 9, die der strahlungsemittierenden
Vorderseite 4 des Halbleiterkörpers 1 in
dessen Abstrahlrichtung nachgeordnet ist, sodass ein Großteil
der von dem Halbleiterkörper 1 erzeugten Strahlung durch
die Linse 9 hindurch nach außen tritt. Die Linse 9 ist
dafür vorgesehen, die Abstrahlcharakteristik des strahlungsemittierenden
Halbleiterbauelementes auf gewünschte Art und Weise anzupassen.
-
Um
Details im Inneren des strahlungsemittierenden Halbleiterbauelements,
wie beispielsweise den Bonddraht 6 oder die wellenlängenkonvertierende
Schicht 8 auf dem Halbleiterkörper 1,
für einen externen Betrachter zu gewünschten Zeiten
zu kaschieren, ist auf einer Unterseite 10 der Linse 9,
die zu dem Halbleiterkörper 1 weist, ein elektrochromes Element 11 angeordnet.
Das elektrochrome Element 11 ist dem Halbleiterkörper 1 hierbei
in dessen Abstrahlrichtung nachgeordnet.
-
Die
optischen Eigenschaften des elektrochromen Elementes 11 können
durch Anlegen einer elektrischen Spannung verändert werden.
Hierbei kann das elektrochrome Element 11 durch Anlegen einer
Spannung reversibel von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand
gebracht werden, der auch aufrechterhalten wird, wenn die Spannung
nicht mehr an dem elektrochromen Element 11 anliegt. Im ersten
Zustand ist das elektrochrome Element 11 bevorzugt durchlässig
für die von dem Halbleiterkörper 1 erzeugte
und der wellenlängenkonvertierenden Schicht 8 umgewandelten
Strahlung, während das elektrochrome Element 11 im
zweiten Zustand einen farbigen Farbeindruck bei einem menschlichen
Betrachter hervorruft und so Details im Inneren des Halbleiterbauelementes
kaschiert.
-
Das
elektrochrome Element 11 umfasst bei dem Halbleiterbauelement
gemäß dem Ausführungsbeispiel der 1 eine
funktionelle elektrochrome Schicht 12, eine Ionen-leitende
Schicht 13 und eine Ionen-speichernde Schicht 14,
die zwischen einer ersten Elektrodenschicht 15 und einer
zweiten Elektrodenschicht 16 angeordnet sind. Die erste
Elektrodenschicht 15 ist hierbei in direktem Kontakt auf
die Unterseite 10 der Linse 9 aufgebracht, während
die zweite Elektrodenschicht 16 auf einem Substrat 17 angeordnet
ist, das gleichzeitig der Verkapselung des elektrochromen Elementes 11 dient.
Als Substrat 17 kann beispielsweise eine Glasplatte dienen.
-
Die
elektrochrome Schicht 12 weist vorliegende Wolframtrioxid
auf, so dass das elektrochrome Element 11 in dem ersten
Zustand durchlässig, bevorzugt transparent, für
sichtbares Licht ist und in dem zweiten Zustand blau erscheint.
-
Alternativ
oder zusätzlich kann das elektrochrome Element 11 auch
eines der folgenden Materialien als funktionelles elektrochromes
Material aufweisen: Polyanilin, Poly-o-Phenylendiamin, Polythiophen,
Poly-3-Methylthiophen, 3,4-Polyethylen-dioxythiophen, Polypyrrol
und 3,4-Polyethylendioxypyrrol, Molybdänoxid, Certitanoxid,
Vanadiumoxid, Titanvanadiumoxid, Chromvanadiumoxid, Niobvanadiumoxid,
Nioboxid und Iridiumoxid.
-
Bei
der Ionen-leitenden Schicht 13 kann es sich beispielsweise
um eine elektrolytische Schicht handeln, die bevorzugt als Folie
vorliegt.
-
Als
Ionen-leitendes Material für die Ionen-leitende Schicht 13 ist
beispielsweise zumindest eines der folgenden Materialien geeignet:
protonenleitende Elektrolyte, wie beispielsweise ZrO2,
Al2O3, Lithiumionenleitende
Festkörperelektrolyte, wie beispielsweise Li/MgF2, Li3N oder Li2WO4, verdünnte
Säuren, wie beispielsweise H3PO4, organische oder wässrige Lösungen
von Alkalisalzen, Lösungen von Lithiumsalzen, wie zum Beispiel
Lithiumperchlorat in Propylencarbonat oder Ethylencarbonat, polymere
Protonenleiter, wie Poly-2-acrylamid-2-methylpropansulfonsäure
(Poly-AMPS), Mischungen von Phosphorsäure oder Schwefelsäure
mit Polymeren, wie Polyethylenoxid (PEO), Kompositelektrolyte, wie
anorganische organische Komposite – auch Ormolyt genannt
(„organically modified ceramic elektrolyte”) – mit
der Fähigkeit Lithiumsalze zu lösen.
-
Ein
Ionen-leitendes Material, das geeignet ist, in Verbindung mit Wolframtriooxid
als elektrochromes Material verwendet zu werden, ist beispielsweise
ein organischer Kompositelektrolyt aus 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
(GPTS), Tetraethylenglykol (TEG), Lithiumperchlorat und Zirkonium-IV-propylat.
-
Als
Ionen-speicherndes Material für die Ionen-speichernde Schicht 14 ist
beispielsweise zumindest eines der folgenden Materialien geeignet: Ceroxid
(CeO2), Mischoxide, wie beispielsweise CeO2-TiO2, CeO2-ZrO2 oder CeO2-SiO2.
-
Ein
Ionen-speicherndes Material, das geeignet ist, in Verbindung mit
Wolframtriooxid als elektrochromes Material verwendet zu werden,
ist beispielsweise CeO2-TiO2.
-
Seitlich
des Halbleiterkörpers 1 sind auf dem Träger 2 jeweils
Stützelemente 18 angeordnet, die dazu dienen,
die Linse 9 zu tragen.
-
Das
Stützelement 18 weist hierbei eine Durchkontaktierung
auf, d. h, die erste Elektrodenschicht 15 ist hierbei seitlich
durch das Stützelement 18 hindurch nach außen
fortgeführt. Die erste Elektrodenschicht 15 ist
mit einer metallischen Schicht 33, die seitlich über
das Stützelement 18 der Linse 9 bis auf
den Träger 2 herabgezogen ist, elektrisch leitend
verbunden. Die metallische Schicht 33 kann beispielsweise
aufgedampft oder aufgesputtert werden. Die Linse 9 ist
weiterhin mittels einem elektrisch leitenden Klebstoff auf den Träger 2 aufgeklebt
(in 1 nicht explizit dargestellt), der an dieser Stelle mit
einer zweiten elektrischen Anschlussstelle 19 versehen
ist. Die zweite elektrische Anschlussstelle 19 erstreckt
sich hierbei von einem Bereich unterhalb der Linse 9 bis
zu einem Bereich außerhalb der Linse 9, der dazu
vorgesehen ist, das Bauteil elektrisch zu kontaktieren.
-
Die
zweite Elektrodenschicht 16 ist weiterhin an einer zu dem
Halbleiterkörper 1 weisenden Innenseite 20 eines
weiteren Stützelementes 18 herabgezogen. Die zweite
Elektrodenschicht 16 ist mit einer metallische Schicht 33' auf
der Innenseite 20 des Stützelementes 18 elektrisch
leitend verbunden, die beispielsweise aufgedampft oder aufgesputtert
werden kann. Die Linse 9 ist in diesem Bereich mit einem elektrisch
leitenden Klebstoff auf die erste elektrische Anschlussstelle 7 aufgeklebt,
die sich von einem Bereich des Trägers 2 innerhalb
der Linse 9 bis zu einem Bereich des Trägers 2 außerhalb
der Linse 9 erstreckt, so dass die zweite Elektrodenschicht 16 mit der
ersten Anschlussstelle 7 elektrisch leitend verbunden ist.
-
Der
Halbleiterkörper 1 und das elektrochrome Element 11 sind
gemäß dem Ausführungsbeispiel der 1 über
einen gemeinsamen Massenpunkt, nämlich die erste elektrische
Anschlussstelle 7, elektrisch kontaktiert. Auf diese Art
und Weise werden insgesamt nur drei elektrische Anschlussstellen zur
elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers 1 sowie
des elektrochromen Elementes 11 benötigt.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1 ist
die wellenlängenkonvertierende Schicht 8 in direktem
Kontakt mit der Vorderseite 4 des Halbleiterkörpers 1 angeordnet.
Alternativ ist es auch möglich, dass die wellenlängenkonvertierende
Schicht 8 beabstandet von der strahlungsemittierenden Vorderseite 4 des
Halbleiterkörpers 1 angeordnet ist, beispielsweise
auf der zu dem Halbleiterkörper 1 weisenden Unterseite 21 des
elektrochromen Elementes 11.
-
Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß der 1 ist
das elektrochrome Element 11 bei dem Halbleiterbauelement
gemäß der 2 innerhalb
der Linse 9 angeordnet.
-
Weiterhin
unterscheidet sich die elektrische Kontaktierung des Halbleiterkörpers 1 und
des elektrochromen Elementes 11 bei dem Halbleiterbauelement
gemäß der 2 von der
elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers 1 und
des elektrochromen Elementes 11 bei dem Halbleiterbauelement
gemäß 1.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel der 2 ist der
Halbleiterkörper 1 vorderseitig ausgehend von
einem Bondpad 5 über einen Bonddraht 6 elektrisch leitend
mit einer ersten elektrischen Anschlussstelle 7 verbunden.
Rückseitig ist der Halbleiterkörper 1 elektrisch
leitend mit einer zweiten elektrischen Anschlussstelle 19 verbunden,
beispielsweise mit Hilfe eines Lotes oder eines elektrisch leitenden
Klebstoffes. Die zweite elektrische Anschlussstelle 19 erstreckt
entlang des Trägers 2 bis außerhalb der
Linse 9. Die erste Elektrodenschicht 15 ist mit
Hilfe einer metallischen Schicht 33 mit der zweiten elektrischen Anschlussstelle 19 elektrisch
leitend verbunden, so dass der Halbleiterkörper 1 und
das elektrochrome Element 11 wiederum einen gemeinsamen
Massepunkt aufweisen.
-
Die
zweite Elektrodenschicht 16 ist ebenfalls mit Hilfe einer
metallischen Schicht 33' mit einer dritten elektrischen
Anschlussstelle 22 elektrisch leitend verbunden, die sich
seitlich des Stützelementes 18 für die
Linse 9 auf dem Träger 2 befindet.
-
Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 1 ist
das elektrochrome Element 11 gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 3 auf der strahlungsemittierenden Vorderseite 23 der
Linse 9 angeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind die Details des elektrochromen Elementes 11 in 3 nicht
im Detail dargestellt. Das elektrochrome Element 11 kann
beispielsweise aufgebaut sein, wie anhand der 1 bereits
beschrieben, wobei als Substrat 17 für eine der
Elektrodenschichten 15, 16 bevorzugt die strahlungsemittierende
Vorderseite 23 der Linse 9 dient. Weiterhin ist
das elektrochrome Element 11 über zwei Bonddrähte 6 elektrisch
leitend mit der zweiten Anschlussstelle 19 und der dritten
Anschlussstelle 22 verbunden.
-
Das
strahlungsemittierende Halbleiterbauelement gemäß dem
Ausführungsbeispiel der 4 weist
im Unterschied zu den Ausführungsbeispielen der 1 bis 3 keine
Linse 9 auf.
-
Weiterhin
ist der Halbleiterkörper 1 gemäß 4 in
die Ausnehmung 24 eines Bauelementgehäuses 25 montiert.
Die Ausnehmung 24 weist hierbei die Form eines Reflektors
auf, dass heißt, ihre Seitenwände 26 sind
nach außen geneigt.
-
Das
Bauelementgehäuse 25 weist weiterhin eine um die
Ausnehmung 24 umlaufende Auflagefläche 27 auf,
auf der das elektrochrome Element 11 aufliegt. Das elektrochrome
Element 11 weist hierbei zwei Substrate 17, 17' auf,
beispielsweise Glasplatten, wobei auf das eine Substrat 17 die
erste Elektrodenschicht 15 aufgebracht ist und auf das
andere Substrat 17' die zweite Elektrodenschicht 16.
Hierbei ist das Substrat 17 mit der ersten Elektrodenschicht 15 versetzt
gegenüber dem anderen Substrat 17' mit der zweiten
Elektrodenschicht 16 angeordnet, so dass jeweils seitliche
Vorsprüngen entstehen, auf denen die jeweilige Elektrodenschicht 15, 16 freiliegt. Über
diese freiliegenden Bereiche kann die jeweilige Elektrodenschicht 15, 16 elektrisch
kontaktiert werden. Die beiden freiliegenden Bereiche der ersten Elektrodenschicht 15 und
der zweiten Elektrodenschicht 16 stellen somit bei dem
Ausführungsbeispiel der 4 die zweite
Anschlussstelle 19 und die dritte Anschlussstelle 22 dar.
-
Zwischen
der ersten Elektrodenschicht 15 und der zweiten Elektrodenschicht 16 sind
die elektrochrome Schicht 12, die Ionen-leitende Schicht 13 und
die Ionen-speichernde Schicht 14 angeordnet, wie anhand
von 1 bereits im Detail beschrieben.
-
Das
Kameramodul gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 5 weist einen strahlungsemittierenden Leuchtdiodenchip 28 als
strahlungsemittierendes Halbleiterbauelement auf, der dazu geeignet ist,
sichtbares Licht auszusenden. Das von dem Leuchtdiodenchip 28 ausgesandte
Licht ist dazu vorgesehen, als Blitzlicht zu dienen und soll daher
einen Farbort im weißen Bereich der CIE-Normfarbtafel aufweisen.
Aus diesem Grund umfasst der Leuchtdiodenchip 28 neben
dem strahlungsemittierenden Halbleiterkörper 1 eine
wellenlängenkonvertierende Schicht 8, die auf
dem Halbleiterkörper angeordnet ist. Die wellenlängenkonvertierende
Schicht 8 wandelt einen Teil der von dem Halbleiterkörper 1 erzeugten
Strahlung derart um, dass der Leuchtdiodenchip 28 weißes
Licht aussendet.
-
Der
Leuchtdiodenchip 28 ist zusammen mit einem CCD-Modul 29 auf
einem Kameraträger 30 derart angeordnet, dass
Strahlung des Halbleiterkörpers 1 durch eine Strahlungsdurchtrittsfläche 31 nach
außen und externes Licht durch die Strahlungsaustrittsfläche 31 in
das Innere des Kameramoduls auf das CCD-Modul 29 gelangen
kann. Über dem CCD-Modul 29 ist weiterhin eine
Kameralinse 32 angeordnet. Zwischen der Strahlungsdurchtrittsfläche 31 und
dem Leuchtdiodenchip 28 ist ein elektrochromes Element 11 angeordnet.
Das elektrochrome Element 11 kann beispielsweise zwei Substrate 17, 17', etwa zwei
Glassplatten aufweisen, die jeweils mit einer Elektrodenschicht 15, 16 versehen
sind. Zwischen den beiden Elektrodenschichten 15, 16 sind die
elektrochrome Schicht 12, die Ionen-leitende Schicht 13 und
die Ionen-speichernde Schicht 14 angeordnet. Das elektrochrome
Element 11 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht im Detail in 5 dargestellt. Ein solches elektrochromes
Element 11 wurde in Zusammenhang mit dem Halbleiterbauelement
der 4 bereits beschrieben.
-
Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie
jede Kombination von Merkmalen und insbesondere jede Kombination
von Merkmalen in den Patentansprüchen, auch wenn dieses
Merkmal oder diese Kombination von Merkmalen selbst nicht explizit
in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen
angegeben ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Schaltbare
elektrochrome Filter als spektral selektive Lichtmodulatoren” von
A. Kraft et al., Photonik 2/2007, Seiten 76 bis 78 [0012]