-
Die
in der vorliegenden Anmeldung beschriebene Erfindung betrifft eine
strahlungsemittierende Vorrichtung.
-
Eine
Aufgabe zumindest einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist es, eine strahlungsemittierende Vorrichtung anzugeben,
die eine homogenere Abstrahlcharakteristik aufweist.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine strahlungsemittierende Vorrichtung gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen
sowie in der nachfolgenden Beschreibung und in den Figuren angegeben.
Der Offenbarungsgehalt der Patentansprüche wird hiermit
explizit durch Rückbezug in die Beschreibung aufgenommen.
-
Gemäß einer
Ausführungsform umfasst eine strahlungsemittierende Vorrichtung
insbesondere
- – eine epitaktische Halbleiterschichtenfolge
mit einer aktiven Schicht zur Emission einer Primärstrahlung,
- – eine Strahlungsauskoppelfläche auf einer
Oberfläche der epitaktischen Halbleiterschichtenfolge zur
Auskopplung der Primärstrahlung,
- – eine Spiegelschicht auf einer von der Strahlungsauskoppelfläche
abgewandten Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge, und
- – eine Wellenlängenkonversionsschicht zwischen der
aktiven Schicht und der Spiegelschicht,
wobei die Wellenlängenkonversionsschicht
zumindest einen Leuchtstoff zur Wellenlängenkonversion der
Primärstrahlung in eine Sekundärstrahlung aufweist,
wobei
die Wellenlängenkonversionsschicht zumindest eine Öffnung
aufweist, in der ein elektrisches Kontaktelement zur elektrischen
Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge angeordnet ist.
-
Insbesondere
kann es sich bei der strahlungsemittierende Vorrichtung um einen
Halbleiterchip und bevorzugt um einen Leuchtdiodenchip, einen Laserdiodenchip
und/oder um einen Fotodiodenchip handeln.
-
Dabei
bedeutet „aktive Schicht" hier und im Folgenden eine Schicht
einer epitaktischen Halbleiterschichtenfolge, die geeignet und dafür
vorgesehen ist, im Betrieb der strahlungsemittierenden Vorrichtung
eine elektromagnetische Strahlung zu erzeugen und zu emittieren.
-
Die
Bezeichnungen „Strahlung", „elektromagnetische
Strahlung" und „Licht" bedeuten hier und im Folgenden elektromagnetische
Strahlung mit zumindest einer Wellenlänge beziehungsweise
einer spektralen Komponente in einem infraroten bis ultravioletten
Wellenlängenbereich. Insbesondere kann dabei infrarote,
sichtbare und/oder ultraviolette elektromagnetische Strahlung bezeichnet
sein.
-
Die
durch die aktive Schicht erzeugte Primärstrahlung kann
mit zumindest einem Anteil von 50% in Richtung der Strahlungsauskoppelfläche
abgestrahlt werden, die auf einer Oberfläche der epitaktischen
Halbleiterschichtenfolge angeordnet ist. Aufgrund der unterschiedlichen
optischen Dichten der epitaktischen Halbleiterschichtenfolge und
der Umgebungsluft an der Strahlungsauskoppelfläche wird jedoch
ein Großteil der Primärstrahlung an der Strahlungsauskoppelfläche
in die strahlungsemittierende Vorrichtung zurückreflektiert,
sodass bis zu 90% der Primärstrahlung durch den zumindest
einen Leuchtstoff in der Wellenlängenkonversionsschicht
in eine Sekundärstrahlung konvertiert werden kann. Die
Sekundärstrahlung kann ebenfalls durch die Strahlungsauskoppelfläche
der strahlungsemittierenden Vorrichtung ausgekoppelt werden. Demnach
wird an der Strahlungsauskoppelfläche der epitaktischen Halbleiterschichtenfolge
ein Mischlicht aus nicht-konvertierter Primär- und aus
konvertierter Sekundärstrahlung abgestrahlt.
-
Insbesondere
kann die Primärstrahlung beispielsweise einen ultravioletten
bis grünen Wellenlängenbereich, insbesondere einen
blauen Wellenlängenbereich, aufweisen. Die Sekundärstrahlung kann
beispielsweise einen grünen bis roten Wellenlängenbereich,
insbesondere einen gelben Wellenlängenbereich, aufweisen.
Dadurch kann es etwa möglich sein, dass die strahlungsemittierende
Vorrichtung weißfarbiges Mischlicht abstrahlt.
-
Der
Ausdruck "auf" in Bezug auf die Schichtenfolge in der strahlungsemittierenden
Vorrichtung bedeutet hier und im Folgenden, dass sich beispielsweise
die Strahlungsauskoppelfläche in direktem Kontakt mit der
epitaktischen Halbleiterschichtenfolge befinden kann, oder dass
zusätzlich auch noch weitere Schichten zwischen der Strahlungsauskoppelfläche
und den epitaktischen Halbleiterschichten vorhanden sein können.
-
Der
Ausdruck „direkter Kontakt" kann dabei hier und im Folgenden
zum einen eine mechanische, aber auch eine elektrische Kontaktierung
bedeuten. Dabei kann eine elektrische Kontak tierung auch über einen
indirekten mechanischen Kontakt erfolgen.
-
Bei
der hier beschriebenen strahlungsemittierenden Vorrichtung ist der
zumindest eine Leuchtstoff in der Wellenlängenkonversionsschicht
im Vergleich mit bekannten strahlungsemittierenden Vorrichtungen
mit Wellenlängenkonversionsschichten erfindungsgemäß nicht
der Strahlungsauskoppelfläche der strahlungsemittierenden
Vorrichtung nachgeordnet.
-
Vielmehr
ist der zumindest eine Leuchtstoff in die Wellenlängenkonversionsschicht
der strahlungsemittierenden Vorrichtung integriert, sodass die Strahlungsauskoppelfläche
frei von Leuchtstoff ist und ermöglicht somit die Strukturierung
der Strahlungsauskoppelfläche, beispielsweise durch die
Aufbringung von Oberflächenstrukturen. Eine Aufbringung
von Oberflächenstrukturen auf die Strahlungsauskoppelfläche
bedeutet, dass die Oberflächenstrukturen in unmittelbarer
Nähe zur Strahlungsauskoppelfläche angeordnet
sein können. Dies ermöglicht einen direkteren
Eintritt der an der Strahlungsauskoppelfläche emittierten
Strahlung in die Oberflächenstruktur und vermindert mögliche
Strahlungsverluste.
-
Die
Wellenlängenkonversionsschicht weist die zumindest eine Öffnung
auf, in der das elektrische Kontaktelement zur elektrischen Kontaktierung der
Halbleiterschichtenfolge angeordnet ist. Das elektrische Kontaktelement
kann dabei mit der Halbleiterschichtenfolge in direktem oder indirektem
elektrischen Kontakt stehen. Desweiteren vermittelt das elektrische
Kontaktelement die Injektion von Elektronen oder Löchern
in die Halbleiterschichtenfolge auf der der Strahlungsauskoppelfläche
abgewandten Seite der aktiven Schicht. Durch einen weiteren elektrischen
Kontakt, wie beispielsweise eine Elektrode, können entgegengesetzt
geladenen Ladungsträger, also Löcher beziehungsweise
Elektronen, in die Halbleiterschichtenfolge auf der der Strahlungsauskoppelfläche
zugewandten Seite der aktiven Schicht injiziert werden. Die von
beiden Seiten der aktiven Schicht in die Halbleiterschichtenfolge
injizierten Ladungsträger können in der aktiven
Schicht unter Emission von Licht rekombinieren.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Wellenlängenkonversionsschicht der
strahlungsemittierenden Vorrichtung auch eine Mehrzahl von Öffnungen
aufweisen, in denen jeweils ein elektrisches Kontaktelement angeordnet
ist. Die Öffnungen können in einer beliebigen
Anordnung in der Wellenlängenkonversionsschicht angeordnet sein,
beispielsweise ist auch eine gerasterte Ausführung denkbar.
Bevorzugt wird eine regelmäßige Anordnung der Öffnungen
mit jeweils einem elektrischen Kontaktelement, um eine verbesserte
elektrische Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge und eine
homogenere Ladungsträgerinjektion in die Halbleiterschichtenfolge
gewährleisten zu können. Daher können
die Öffnungen des Weiteren in Abständen von 20 μm,
bevorzugt in Abständen von 10 μm in der Wellenlängenkonversionsschicht
angeordnet werden. Die Öffnungen, in denen jeweils ein
elektrisches Kontaktelement angeordnet ist, können bevorzugt ≥ 2%
und ≤ 5% der Fläche der strahlungsemittierenden Vorrichtung
einnehmen, wobei die Grenzen eingeschlossen sind. Weiterhin können
die Öffnungen regelmäßig oder unregelmäßig
ausgeformte Querschnitte aufweisen. In einer regelmäßigen
Ausführung können die Öffnungen beispielsweise
polygonale, kreisförmige oder elliptische Querschnitte
aufweisen. Dabei können die Öffnungen gleich oder
voneinander verschieden ausgestaltet sein und können weiterhin
beispielsweise auch Querschnitte aufweisen, die von einer der genannten
Formen in eine andere übergehen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform kann die strahlungsemittierende
Vorrichtung weiterhin zumindest eine elektrische Kontaktschicht
umfassen, die auf einer der Strahlungsauskoppelfläche abgewandten
Oberfläche der Wellenlängenkonversionsschicht angeordnet
ist. Die elektrische Kontaktschicht kann beispielsweise als Bodenelektrode
ausgeformt sein, über die eine elektrische Ankontaktierung
der strahlungsemittierenden Vorrichtung beispielsweise auf einer
Leiterbahn eines Trägerelements wie etwa einer Leiterplatte
ermöglicht werden kann.
-
Weiterhin
kann die elektrische Kontaktschicht auch das elektrische Kontaktelement
umfassen. Dabei können die elektrische Kontaktschicht und
das elektrische Kontaktelement bevorzugt einstückig ausgebildet
sein. Im Sinne dieser Ausführungsform kann das elektrische
Kontaktelement beispielsweise als Ausläufer der elektrischen
Kontaktschicht ausgebildet sein, der sich durch die Wellenlängenkonversionsschicht
hindurch zur Halbleiterschichtenfolge erstreckt und so die elektrische
Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge ermöglicht. Eine
weitere Ausgestaltungsform kann auch darin bestehen, dass die Öffnung
oder die Öffnungen der Wellenlängenkonversionsschicht
beim Aufbringen der elektrischen Kontaktschicht mit der elektrischen Kontaktschicht
gefüllt und so mit einem elektrischen Kontaktelement versehen
werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform kann die elektrische Kontaktschicht
zumindest ein Metall enthalten, sodass die elektrische Kontaktschicht
beispielsweise als Kontaktmetallisierung ausgeführt sein
kann. Die elektrische Kontaktschicht kann beispielsweise ein Metall
mit einer hohen Reflektivität, etwa Aluminium oder Silber,
aufweisen. Dabei kann die elektrische Kontaktschicht auch zusätzlich
zur Spiegelschicht als weitere reflektierende Schicht ausgeführt
sein. Alternativ kann die Spiegelschicht auch die elektrische Kontaktschicht
umfassen, sodass die Spiegelschicht und die elektrische Kontaktschicht
einstückig ausgebildet sein können.
-
Die
Spiegelschicht kann geeignet sein, die Primärstrahlung
und die Sekundärstrahlung in Richtung der Strahlungsauskoppelfläche
zu reflektieren. Das heißt, dass sowohl konvertierte elektromagnetische
Strahlung in Form der Sekundärstrahlung als auch nicht-konvertierte
elektromagnetische Strahlung in Form von Primärstrahlung,
die die Wellenlängenkonversionsschicht unkonvertiert durchqueren kann,
von der Spiegelschicht reflektiert werden kann. Dadurch kann es
möglich sein, dass zum einen auf die Spiegelschicht treffende
elektromagnetische Primärstrahlung in die Wellenlängenkonversionsschicht zurück
reflektiert werden kann, wodurch eine Erhöhung der Konversionswahrscheinlichkeit
für den Anteil der Primärstrahlung erreicht werden
kann, der die Wellenlängenkonversionsschicht ohne Konversion
in Richtung der Spiegelschicht durchqueren konnte. Zum anderen ermöglicht
die Spiegelschicht die Reflexion bereits konvertierter Sekundärstrahlung,
die vom Leuchtstoff von der Strahlungsauskoppelfläche weggerichtet
abgestrahlt wird.
-
Beispielsweise
kann die Spiegelschicht eine dielektrische Schicht umfassen. Damit
ein möglichst großer Anteil des Lichtes mittels
einer derartig ausgebildeten Spiegelschicht reflektiert werden kann,
kann die dielektrische Schicht der Spiegelschicht einen niedrigeren
Brechungsindex aufweisen als die Wellenlängenkonversionsschicht.
Dadurch kann zumindest ein Teil der Primärstrahlung und
Sekundärstrahlung mittels Totalreflexion reflektiert werden.
Weiterhin kann die Spiegelschicht einen als Bragg-Spiegel ausgebildeten
Schichten stapel mit einer Mehrzahl dielektrischer Schichten umfassen.
Damit kann eine nahezu vollständige Auskopplung der Strahlung
aus der strahlungsemittierenden Vorrichtung erreicht werden.
-
Vorzugsweise
weist die dielektrische Schicht oder die Mehrzahl der dielektrischen
Schichten ein transluzentes oder transparentes Material auf. Beispielsweise
können die eine oder die mehreren dielektrischen Schichten
Siliziumdioxid, Siliziumnitrid und/oder low-k Spin-On Glas aufweisen.
Dabei zeichnet sich low-k Spin-On Glas durch einen Brechungsindex
von etwa 1.17 aus und kann damit eine Totalreflexion am Übergang
von der Wellenlängenkonversionsschicht in die dielektrische
Schicht ermöglichen. Des Weiteren kann low-k Spin-On Glas nano-Poren
und/oder alternativ auch nano-Säulen als Nanostrukturierungen
aufweisen.
-
Weiterhin
kann die Spiegelschicht zusätzlich oder alternativ eine
Metallschicht umfassen, die ein Metall mit einer hohen Reflektivität,
etwa Aluminium oder Silber, aufweist. Dabei kann, wie oben beschrieben,
die Spiegelschicht die elektrische Kontaktschicht umfassen.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann die Spiegelschicht zwischen
der Wellenlängenkonversionsschicht und der elektrischen
Kontaktschicht angeordnet sein und weiterhin zumindest eine Öffnung
aufweisen, in der das elektrische Kontaktelement zur elektrischen
Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge angeordnet ist.
-
Dabei
kann die zumindest eine Öffnung der Spiegelschicht eine
Ausgestaltung besitzen, deren Merkmale bereits für die Öffnungen
der Wellenlängenkonversionsschicht beschrieben wurden.
-
Dadurch,
dass die Spiegelschicht zumindest eine Öffnung aufweist,
kann beispielsweise eine Kontaktierung von der elektrischen Kontaktschicht
durch die Spiegelschicht und durch die Wellenlängenkonversionsschicht
hindurch zu der Halbleiterschichtenfolge erfolgen, was auch als
Durchkontaktierung bezeichnet werden kann. Dabei erfolgt die Stromleitung durch
die elektrischen Kontaktelemente, die in den Öffnungen
der Wellenlängenkonversionsschicht, aber auch in den Öffnungen
der Spiegelschicht angeordnet sind.
-
Wie
bereits im Vorangegangenen erwähnt, wird durch die Spiegelschicht,
die zumindest eine dielektrische Schicht und/oder einen Bragg-Spiegel und/oder
eine Metallschicht aufweisen kann oder die elektrische Kontaktschicht
umfassen kann, eine möglichst effiziente Reflexion der
Primärstrahlung und der Sekundärstrahlung in Richtung
der Strahlungsauskoppelfläche angestrebt. Besonders an
einer Spiegelschicht mit zumindest einer dielektrischen Schicht,
kann eine Totalreflexion herbeigeführt werden, indem für
die dielektrische Schicht ein Material mit einem Brechungsindex
verwendet wird, der niedriger ist als der Brechungsindex der Wellenlängenkonversionsschicht.
-
In
einer weiteren Ausführungsform kann die Wellenlängenkonversionsschicht
ein dielektrisches Matrixmaterial umfassen, in das der zumindest
eine Leuchtstoff zur Wellenlängenkonversion eingebettet ist.
-
Das
dielektrische Matrixmaterial kann transparent sein und den zumindest
einen Leuchtstoff umgeben, enthalten oder das an den zumindest einen Leuchtstoff
chemisch gebunden ist. Das transparente Matrixmaterial kann beispielsweise
Siloxane, Epoxide, Acrylate, Methylmethacrylate, Imide, Carbonate,
Ole fine, Styrole, Urethane oder Derivate davon in Form von Monomeren,
Oligomeren oder Polymeren und weiterhin auch Mischungen, Copolymere
oder Verbindungen damit aufweisen. Beispielsweise kann das Matrixmaterial
ein Epoxidharz, Polymethylmethacrylat (PMMA), Polystyrol, Polycarbonat,
Polyacrylat, Polyurethan oder ein Silikonharz wie etwa Polysiloxan
oder Mischungen daraus umfassen oder sein.
-
Dabei
kann es vorteilhaft sein, wenn das dielektrische Matrixmaterial
der Wellenlängenkonversionsschicht einen hohen Brechungsindex
aufweist, der dem Brechungsindex des Halbleitermaterials entspricht.
Transparente Matrixmaterialien mit einem hohen Brechungsindex wie
beispielsweise SiN, TiO2 oder TaO können
deshalb bevorzugt zur Ausbildung der Wellenlängenkonversionsschicht
verwendet werden. Bei einem gleichzeitig niedrigen Brechungsindex
einer an die Wellenlängenkonversionsschicht angrenzenden
dielektrischen Schicht der Spiegelschicht kann an der Grenzfläche
zwischen der dielektrischen Schicht der Spiegelschicht und der Wellenlängenkonversionsschicht
eine möglichst vollständige Reflexion über
eine Totalreflexion der Primärstrahlung und der Sekundärstrahlung
erreicht werden.
-
Geeignete
Leuchtstoffe zur Wellenlängenkonversion, wie etwa ein YAG:Ce-Pulver
sind zum Beispiel in der Druckschrift
WO 98/12757 beschrieben, deren Inhalt
insofern hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird. Als
weitere Materialien zur Wellenlängenkonversion in der Wellenlängenkonversionsschicht
sind nanokristalline Leuchtstoffe denkbar.
-
Die
Wellenlängenkonversionsschicht weist eine Schichtdicke
von kleiner oder gleich 2 μm, bevorzugt von kleiner oder
gleich 1 μm, auf.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung kann zwischen der
aktiven Schicht und der Wellenlängenkonversionsschicht
eine Stromaufweitungsschicht angeordnet sein. Diese elektrisch leitende
Schicht kann beispielsweise zusätzlich oder alternativ
zur elektrischen Kontaktschicht in der strahlungsemittierenden Vorrichtung
zwischen der Wellenlängenkonversionsschicht und der Halbleiterschichtenfolge
angeordnet sein und kann ein transparentes leitendes Oxid (transparent
conductive oxides, kurz TCO) als elektrisch leitfähiges
Material aufweisen. Transparente leitende Oxide können
Metalloxide, wie beispielsweise Zinkoxid, Zinnoxid, Cadmiumoxid,
Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid (ITO) umfassen. Neben
binären Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise
ZnO, SnO2 oder In2O3 gehören auch ternäre
Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise Zn2SnO4, CdSnO3, ZnSnO3, MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder In4Sn3O12 oder Mischungen
unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der Gruppe der
TCOs. Weiterhin entsprechen die TCOs nicht zwingend einer stöchiometrischen
Zusammensetzung und können auch p- oder n-dotiert sein.
-
Weiterhin
kann die Stromaufweitungsschicht in direktem Kontakt mit dem einen
oder der Mehrzahl der elektrischen Kontaktelemente stehen und so
die elektrische Versorgung der Halbleiterschichtenfolge durch einen
großflächigen elektrischen Kontakt zur Halbleiterschichtenfolge
verbessern. Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform
wird die Halbleiterschichtenfolge auf einem Aufwachssubstrat von der
Strahlungsauskoppelfläche her epitaktisch aufgewachsen.
Das kann bedeuten, dass die Strahlungsauskoppelfläche nach
dem Aufwachsen der Halbleiterschichtenfolge an das Aufwachssubstrat angrenzt.
Auf der Halbleiterschichtenfolge können dann weiterhin
die Wellenlängenkonversionsschicht, das zumindest eine
elektrische Kontaktelement, sowie gemäß weiteren
Ausführungsformen die Stromaufweitungsschicht und/oder
die elektrische Kontaktschicht aufgebracht werden. Das Aufwachssubstrat kann
nach dem epitaktischen Aufwachsen der Halbleiterschichtenfolge auf
der Halbleiterschichtenfolge verbleiben oder abgelöst werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform kann die Strahlungsauskoppelfläche
eine Oberflächenstruktur aufweisen. Da die Wellenlängenkonversionsschicht mit
dem Leuchtstoff auf der der Strahlungsauskoppelfläche abgewandten
Seite der aktiven Schicht angeordnet ist und nicht beispielsweise
auf der Strahlungsauskoppelfläche der Halbleiterschichtenfolge, kann
die Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge direkt mit
der Oberflächenstruktur versehen werden.
-
Zusätzlich
kann es zu diesem Zweck nötig sein, die Strahlungsauskoppelfläche
von dem oben genannten Aufwachssubstrat zu befreien. Dazu kann das
Aufwachssubstrat beispielsweise durch ein Ätzungsverfahren
von der Halbleiterschichtenfolge entfernt werden. Auf der freigelegten
Strahlungsauskoppelfläche kann die Oberflächenstruktur
angeordnet sein, die zum Beispiel Linsen, Filter, Prismen, Aufrauungen
oder Kombinationen daraus aufweisen kann.
-
Eine
Aufrauung der Strahlungsauskoppelfläche kann beispielsweise
durch eine Oberflächenbehandlung des Halbleitermaterials
mit KOH erfolgen. Durch eine Aufrauung können die Primärstrahlung und
die Sekundärstrahlung effizient und unter geringen Absorptionsverlusten
beispielsweise durch Totalreflexion durch das Material an der Strahlungsauskoppelfläche
abgestrahlt werden.
-
Weiterhin
können auf der Strahlungsauskoppelfläche optische
Elemente wie beispielsweise photonische Kristalle, Winkelfilter,
Richtungsfilter, Polarisationsfilter oder Umlenkoptiken verwendet
werden. Dabei werden bevorzugt optische Elemente eingesetzt, die
in möglichst geringem Abstand zur Strahlungsauskoppelfläche
am Halbleiterchip angeordnet oder befestigt sein können.
Des Weiteren werden bevorzugt optische Elemente ausgewählt,
die das Mischlicht, was durch die Strahlungsauskoppelfläche mit
einem breiten Spektrum abgestrahlt werden kann, gleichmäßig,
also ohne oder nur mit geringer Wellenlängen- und/oder
Winkelabhängigkeit der abgestrahlten Primärstrahlung
und Sekundärstrahlung, verarbeiten können.
-
Zur
Aufbringung der optischen Elemente auf die Strahlungsauskoppelfläche
des Halbleiterelementes kann auf die Strahlungsauskoppelfläche
eine Glasscheibe aufgebracht werden, auf der das optische Element
angeordnet wird. Alternativ dazu kann anstatt einer Glasscheibe
Siliziumdioxid auf die Strahlungsauskoppelfläche aufgewachsen
werden. Durch anschließendes Planieren der gewachsenen SiO2-Schicht wird die Oberfläche geglättet
und das optische Element kann anschließend aufgedampft werden.
-
Weitere
Vorteile, bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen
der strahlungsemittierenden Vorrichtung ergeben sich aus den im
Folgenden und in Verbindung mit den Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
-
1 eine
schematische Schnittdarstellung einer strahlungsemittierenden Vorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel,
-
2 und 3 schematische
Schnittdarstellungen von strahlungsemittierenden Vorrichtungen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen,
-
4A bis 4C schematische
Schnittdarstellungen von strahlungsemittierenden Vorrichtungen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen,
-
5A und 5B schematische
Schnittdarstellungen von strahlungsemittierenden Vorrichtungen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen,
-
6 eine
graphische Darstellung der Abstrahlcharakteristik von Primär-
und Sekundärstrahlung in Abhängigkeit vom Brechungsindex
des dielektrischen Matrixmaterials.
-
In
den Ausführungsbeispielen und Figuren sind gleiche oder
gleich wirkende Bestandteile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Die dargestellten Bestandteile sowie die Größenverhältnisse
der Bestandteile untereinander sind nicht als maßstabsgerecht
anzusehen. Vielmehr sind einige Details der Figuren zum besseren
Verständnis übertrieben groß dargestellt.
-
1 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung einer strahlungsemittierenden
Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
mit einer epitaktischen Halbleiterschichtenfolge 20. Die
epitaktische Halbleiterschichtenfolge 20 weist einen Schichtenstapel
mit n- und p-leitenden Schichten sowie mit einer aktiven Schicht 30 auf.
Die Halbleiterschichtenfolge 20 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel Halbleiterschichten,
die auf Nitrid-Verbindungshalbleitern basieren.
-
„Auf
Nitrid-Verbindungshalbleitern basierend” bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang, dass die Halbleiterschichtenfolge 20 oder
zumindest eine Schicht davon ein Nitrid-III/V-Verbindungshalbleitermaterial,
vorzugsweise AlnGamIn1-n-mN umfasst, wobei 0 ≤ n ≤ 1,
0 ≤ m ≤ 1 und n + m ≤ 1. Dabei muss dieses
Material nicht zwingend eine mathematisch exakte Zusammensetzung
nach obiger Formel aufweisen. Vielmehr kann es einen oder mehrere
Dotierstoffe sowie zusätzliche Bestandteile aufweisen,
die die charakteristischen physikalischen Eigenschaften des AlnGamIn1-n-mN-Materials
im Wesentlichen nicht ändern. Der Einfachheit halber beinhaltet
obige Formel jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters
(Al, Ga, In, N), auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen
weiterer Stoffe ersetzt sein können. Alternativ oder zusätzlich
kann die Halbleiterschichtenfolge ein Phosphid-III/V-Verbindungshalbleitermaterial,
vorzugsweise AlnGamIn1-n-mP umfassen, wobei 0 ≤ n ≤ 1,
0 ≤ m ≤ 1 und n + m ≤ 1. Weiterhin kann
die Halbleiterschichtenfolge auch ein Halbleitermaterial basierend
auf AlGaAs oder einem II/VI-Verbindungshalbleitermaterial aufweisen.
-
Die
aktive Schicht 30 ist zwischen der n- und der p-leitenden
Schicht der epitaktischen Halbleiterschichtenfolge 20 angeordnet
und emittiert im Betrieb der strahlungsemittierenden Vorrichtung
eine Primärstrahlung, die einen blauen Wellenlängenbereich
umfasst und einen blaufarbigen Leuchteindruck erweckt.
-
Dabei
kann die aktive Schicht 30 einen herkömmlichen
pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur oder eine Mehrfach-Doppelheterostruktur,
eine Einfach-Quantentopfstruktur (SQW-Struktur) oder eine Mehrfach-Quantentopfstruktur
(MQW-Struktur) aufweisen. Die Bezeichnung Quantentopfstruktur um fasst
im Rahmen der Anmeldung insbesondere jegliche Struktur, bei der
Ladungsträger durch Einschluss ("confinement") eine Quantisierung
ihrer Energiezustände erfahren können. Insbesondere
beinhaltet die Bezeichnung Quantentopfstruktur keine Angabe über
die Dimensionalität der Quantisierung. Sie umfasst somit
unter anderem Quantentröge, Quantendrähte und
Quantenpunkte und jede Kombination dieser Strukturen. Die Halbleiterschichtenfolge 20 kann
neben dem aktiven Bereich 30 weitere funktionale Schichten
und funktionelle Bereiche umfassen, etwa p- oder n-dotierte Ladungsträgertransportschichten,
also Elektronen- oder Löchertransportschichten, undotierte
oder p- oder n-dotierte Confinement- oder Zwischenschichten, Pufferschichten oder
Schutzschichten.
-
Die
Halbleiterschichtenfolge 20 kann insbesondere Merkmale
eines Dünnfilm-Leuchtdiodenchips aufweisen. Ein Dünnfilm-Leuchtdiodenchip zeichnet
sich durch mindestens eines der folgenden charakteristischen Merkmale
aus:
- – an einer zu einem Trägerelement,
insbesondere dem Trägersubstrat, hingewandten Hauptfläche der
epitaktischen Halbleiterschichtenfolge ist die Spiegelschicht aufgebracht
oder ausgebildet, die zumindest einen Teil der in der Halbleiterschichtenfolge
erzeugten elektromagnetischen Strahlung in diese zurückreflektiert,
- – der Dünnfilm-Leuchtdiodenchip weist ein
Trägerelement auf, bei dem es sich nicht um das Wachstumssubstrat
handelt, auf dem die Halbleiterschichtenfolge epitaktisch gewachsen
wurde, sondern um ein separates Trägerelement, das nachträglich
an der Halbleiterschichtenfolge befestigt wurde,
- – die Halbleiterschichtenfolge weist eine Dicke im Bereich
von 20 μm oder weniger, insbesondere im Bereich von 10 μm
oder weniger auf,
- – die Halbleiterschichtenfolge ist frei von einem Aufwachssubstrat.
Vorliegend bedeutet "frei von einem Aufwachssubstrat", dass ein
gegebenenfalls zum Aufwachsen benutztes Aufwachssubstrat von der
Halbleiterschichtenfolge entfernt oder zumindest stark ausgedünnt
ist. Insbesondere ist es derart gedünnt, dass es für
sich oder zusammen mit der epitaktischen Halbleiterschichtenfolge
alleine nicht freitragend ist. Der verbleibende Rest des stark gedünnten
Aufwachssubstrats ist insbesondere als solches für die
Funktion eines Aufwachssubstrates ungeeignet, und
- – die Halbleiterschichtenfolge enthält mindestens eine
Halbleiterschicht mit zumindest einer Fläche, die eine
Durchmischungsstruktur aufweist, die im Idealfall zu einer annähernd
ergodischen Verteilung des Lichtes in der Halbleiterschichtenfolge führt,
das heißt, sie weist ein möglichst ergodisch stochastisches
Streuverhalten auf.
-
Ein
Grundprinzip eines Dünnfilm-Leuchtdiodenchips ist beispielsweise
in der
Druckschrift 1, Schnitzer et al., Applied Physical
Letters 63 (16), 18. Oktober 1993, Seiten 2174 bis 2176,
beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern hiermit durch Rückbezug
aufgenommen wird. Beispielhaft für Dünnfilm-Leuchtdiodenchips
sind in den Druckschriften
EP
0905797 A2 und
WO
02/13281 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern
hiermit ebenfalls durch Rückbezug aufgenommen wird.
-
Ein
Dünnfilm-Leuchtdiodenchip ist in guter Näherung
ein Lambert'scher Oberflächenstrahler und eignet sich von
daher bei spielsweise gut für die Anwendung in einem Scheinwerfer,
etwa einem Kraftfahrzeugscheinwerfer.
-
Die
Primärstrahlung kann durch eine Strahlungsauskoppelfläche 10 auf
einer Oberfläche der epitaktischen Halbleiterschichtenfolge 20 ausgekoppelt
werden.
-
An
der der Strahlungsauskoppelfläche 10 abgewandten
Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge 20 ist
eine Wellenlängenkonversionsschicht 100 angeordnet,
die einen Leuchtstoff 70 zur Konversion der in der aktiven
Schicht 30 erzeugten Primärstrahlung in eine Sekundärstrahlung
aufweist. Die Sekundärstrahlung umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel
einen gelben Wellenlängenbereich und kann einen gelbfarbigen
Leuchteindruck erwecken. Der Leuchtstoff ist in ein dielektrisches,
transparentes Matrixmaterial 80, etwa eines der im allgemeinen
Teil genannten Materialien, eingebettet. Die Sekundärstrahlung
wird zusätzlich zur Primärstrahlung über die
Strahlungsauskoppelfläche 10 aus der Halbleiterschichtenfolge 20 ausgekoppelt,
so dass bei einem externen Betrachter ein mischfarbiger, insbesondere im
gezeigten Ausführungsbeispiel ein weißfarbiger Leuchteindruck
aus der Primärstrahlung und der Sekundärstrahlung
entsteht.
-
Die
Wellenlängenkonversionsschicht weist weiterhin eine Öffnung
auf, in der ein elektrisches Kontaktelement 90 aus einem
Metall, etwa Kupfer, Silber, Aluminium oder einer Mischung oder
Legierung daraus, angeordnet ist. Das derart die Wellenlängenkonversionsschicht 100 durchdringende
elektrische Kontaktelement 90 dient der elektrischen Kontaktierung
der Halbleiterschichtenfolge 20 und steht in direktem Kontakt
mit der Halbleiterschichtenfolge 20. Weiterhin weist die
Halbleiterschichtenfolge 20 auf der dem elektrischen Kontaktelement 90 gegenüberliegenden
Seite ein weiteres Kontaktelement beziehungsweise eine weitere Elektrode
auf, die der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt ist. Über
das elektrische Kontaktelement 90 und die weitere Elektrode
können Ladungsträger, also Elektronen und Löcher,
in die Halbleiterschichtenfolge 20 und damit in die aktive
Schicht 30 injiziert werden, die im aktiven Bereich 30 unter
Erzeugung der Primärstrahlung rekombinieren können.
-
Auf
der der Halbleiterschichtenfolge 20 abgewandten Seite der
Wellenlängenkonversionsschicht 100 ist eine Spiegelschicht 50 angeordnet, die
geeignet ist, zum einen die Sekundärstrahlung zu reflektieren.
Zum anderen reflektiert die Spiegelschicht 50 aber auch
den Teil der Primärstrahlung, der noch nicht durch den
Leuchtstoff 70 konvertiert wurde und ermöglicht
so für die Primärstrahlung eine Erhöhung
der Konversionswahrscheinlichkeit durch den Leuchtstoff 70 in
der Wellenlängenkonversionsschicht 100.
-
Dazu
umfasst die Spiegelschicht 50 im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine dielektrische Schicht, deren Brechungsindex kleiner ist als
der Brechungsindex des dielektrischen Matrixmaterials 80 der
Wellenlängenkonversionsschicht 100, so dass die
Primärstrahlung und die Sekundärstrahlung über Totalreflexion
an der Grenzfläche zwischen der Wellenlängenkonversionsschicht 100 und
der Spiegelschicht 50 reflektiert werden kann.
-
Die
dielektrische Schicht 50 kann auch einen als Bragg-Spiegel
ausgebildeten Schichtenstapel umfassen, um die Reflektivität
der Spiegelschicht 50 im Vergleich zu einer einzelnen dielektrischen Schicht
zu erhöhen. Weiterhin kann die Spiegelschicht 50 alternativ
oder zusätzlich eine reflektierende Metallschicht aufweisen.
-
Weiterhin
weist die Spiegelschicht 50 eine Öffnung auf,
in der das elektrische Kontaktelement 90 angeordnet ist.
Das elektrische Kontaktelement 90 ragt somit durch die
Spiegelschicht 50 und die Wellenlängenkonversionsschicht 100 hindurch
und ermöglicht so eine elektrische Kontaktierung der der Strahlungsauskoppelfläche 10 abgewandten
Seite der Halbleiterschichtenfolge 20 durch die Spiegelschicht 50 und
die Wellenlängenkonversionsschicht 100 hindurch.
Daher ist es möglich, die Wellenlängenkonversionsschicht 100,
die den Leuchtstoff 70 umfasst, zwischen der epitaktischen
Halbleiterschichtenfolge 20 und der Spiegelschicht 50 anzuordnen
und die strahlungsemittierende Vorrichtung beispielsweise als Dünnfilm-Leuchtdiodenchip
oder im Flip-Chip-Design auszuführen, wie weiter unten
in den 5A und 5B gezeigt
ist.
-
In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine strahlungsemittierende
Vorrichtung 1 gezeigt, die im Vergleich zur strahlungsemittierenden Vorrichtung
gemäß dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
eine Mehrzahl von Öffnungen in der Wellenlängenkonversionsschicht 100 aufweist,
in denen jeweils ein elektrisches Kontaktelement 90 angeordnet
ist. Die Mehrzahl der elektrischen Kontaktelemente 90 in
der Mehrzahl von Öffnungen in der Wellenlängenkonversionsschicht 100 ermöglicht
eine homogene elektrische Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge 20.
Die Mehrzahl der Kontaktelemente 90 sind dabei wie im allgemeinen
Teil beschrieben regelmäßig zueinander angeordnet.
-
Weiterhin
weist die strahlungsemittierende Vorrichtung in 2 eine
Stromaufweitungsschicht 40 auf, die auf der der Strahlungsauskoppelfläche 10 abgewandten
Seite der aktiven Schicht 30 angeordnet ist. Insbesondere
ist die Stromaufweitungsschicht 40 im gezeigten Ausführungsbeispiel
auf der der Strahlungsauskoppelfläche 10 abgewandten
Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge 20 in
direktem mechanischen und elektrischen Kontakt zu den elektrischen
Kontaktelementen 90 angeordnet. Die Stromaufweitungsschicht 40 weist
ein transparentes leitfähiges Oxid (transparent conductive
Oxide, TCO) wie weiter oben ausgeführt auf und dient einer
weiteren Verbesserung der elektrischen Kontaktierung der epitaktischen
Halbleiterschichtenfolge 20 durch ihre stromaufweitenden
Eigenschaften.
-
Als
weiteres Element weist die strahlungsemittierende Vorrichtung gemäß 2 im
Vergleich zur strahlungsemittierenden Vorrichtung gemäß 1 eine
elektrische Kontaktschicht 60 auf, die als Metallschicht
ausgeformt ist. Verfügt das Metall der elektrischen Kontaktschicht 60 zusätzlich über
reflektierende Eigenschaften, kann die elektrische Kontaktschicht 60 auch
zusätzlich zur Spiegelschicht 50 zur Verbesserung
der Reflexionseigenschaften verwendet werden. Die Ausführung
der elektrischen Kontaktschicht 60 als weitere reflektierende
Schicht bietet den Vorteil einer möglichst vollständigen
Reflexion von Primärstrahlung und Sekundärstrahlung. Die
elektrische Kontaktschicht 60 und die elektrischen Kontaktelemente 90 können
dabei aus verschiedenen Materialien oder aus demselben Material ausgeführt
sein, wobei im letzteren Fall die elektrische Kontaktschicht 60 die
elektrischen Kontaktelemente 90 umfassen kann und mit diesen
einstückig ausgebildet sein kann.
-
Weiterhin
ermöglicht die elektrische Kontaktschicht 60 eine
großflächige thermische und elektrische Ankopplung
der strah lungsemittierenden Vorrichtung 1 beispielsweise
an eine Leiterplatte. Durch die Integration der Wellenlängenkonversionsschicht 100 zwischen
die Halbleiterschichtenfolge 20 und die elektrische Kontaktschicht 60 kann
die Wellenlängenkonversionsschicht 100 thermisch
sehr gut an die als Wärmesenke dienende elektrische Kontaktschicht 60 angeschlossen
werden, wodurch der Wirkungsgrad des Konverters gerade bei hohen
Primärstrahlungsleistungen verbessert werden kann.
-
Die
Strahlungsauskoppelfläche 10 weist im gezeigten
Ausführungsbeispiel eine Oberflächenstruktur 11 in
Form einer Aufrauung auf, wobei die Aufrauung die Möglichkeit
bietet, Totalreflexion an der Strahlungsauskoppelfläche
zu verringern, sodass im Vergleich zu einer Strahlungsauskoppelfläche
ohne Oberflächenstruktur ein höherer Anteil der Primärstrahlung
und der Sekundärstrahlung ausgekoppelt werden kann.
-
3 zeigt
eine weitere Ausführungsform im Vergleich zu den in den 1 und 2 dargestellten
strahlungsemittierenden Vorrichtungen. Im Vergleich mit den vorherigen
Ausführungsbeispielen weist die in 3 gezeigte
strahlungsemittierende Vorrichtung eine Spiegelschicht 50 auf,
die die elektrische Kontaktschicht 60 umfasst. Das bedeutet, dass
die hier gezeigte strahlungsemittierende Vorrichtung keine zusätzliche
Spiegelschicht 50 zwischen der Wellenlängenkonversionsschicht 100 und der
elektrischen Kontaktschicht 60 aufweist, sondern dass die
Spiegelschicht 50 und die elektrische Kontaktschicht 60 einstückig
als dieselbe Schicht ausgeführt sind. Die Reflexion der
Primärstrahlung und der Sekundärstrahlung in Richtung
der Strahlungsauskoppelfläche 10 kann somit durch
die elektrische Kontaktschicht 60 erfolgen, die als Bodenelektrode ausgeformt
ist und zumindest ein Metall mit einer reflektierenden Eigenschaft
in einer flächigen Ausdehnung ausweist.
-
Die 4A bis 44C zeigen schematische Schnittdarstellungen
von Ausführungsformen der in 2 dargestellten
strahlungsemittierenden Vorrichtung 1 mit optischen Elementen.
-
4A zeigt
einen Richtungsfilter 120, der auf einer Glasplatte 130 angeordnet
ist. Die pyramidenartige Struktur dieses optischen Elements ermöglicht
die Bündelung und die frontale Abstrahlung der von der
Strahlungsauskoppelfläche 10 abgestrahlten Primärstrahlung
und Sekundärstrahlung.
-
4B zeigt
einen Polarisationsfilter 140, der wie der Richtungsfilter 120 der 4A auf
einer Glasplatte 130 angeordnet ist. Dieser Polarisationsfilter 140 kann
beispielsweise Drähte in Form eines Gitters umfassen, die
in einem Abstand von 300–400 nm angeordnet sind.
-
4C zeigt
eine Umlenkoptik 150, die direkt auf der Strahlungsauskoppelfläche 10 der
Oberflächenstruktur 11 angeordnet sein kann. Die
zur Strahlungsauskoppelfläche 10 geneigte Flanke 151 der
Umlenkoptik 150 kann durch Aluminium oder Silber verspiegelt
werden und ermöglicht so die seitliche Abstrahlung der
von der Strahlungsauskoppelfläche abgestrahlten Primärstrahlung
und Sekundärstrahlung über die Fläche 152,
wodurch der Betrieb der strahlungsemittierenden Vorrichtung als
so genannte seitenemittierende Leuchtdiode („sideLED"), beispielsweise
als flache Display-Einkopplung in Mobiltelefonen, denkbar ist.
-
Die 5A und 5B zeigen
schematische Schnittdarstellungen von strahlungsemittierenden Vorrichtungen
gemäß weiterer Ausführungsbeispiele,
die Modifikationen der strahlungsemittierenden Vorrichtung aus 2 darstellen.
-
Dabei
zeigt 5A eine strahlungsemittierende
Vorrichtung gemäß der strahlungsemittierenden
Vorrichtung aus 2 in einer Ausführung
als Dünnfilm-Halbleiterchip. In dieser Ausführung
erfolgt die Stromzuführung lateral über die epitaktische Halbleiterschichtenfolge 20 mit
Hilfe eines oberen Kontaktes 160, der hier als Bondpad
ausgeformt ist. Der obere Kontakt 160 ist auf der Oberflächenstruktur 11 der
Strahlungsauskoppelfläche 10 angeordnet und kann
auch beispielsweise in Form von Leiterbahnen strukturiert sein.
Werden Goldpartikel wie beispielsweise Titangold oder andere nicht
transparente, elektrisch leitfähige Materialien für
den oberen Kontakt 160 verwendet, so erfolgt die Aufbringung nur
partiell, sodass 5% bis 10% der Fläche der Strahlungsauskoppelfläche 10 mit
dem oberen Kontakt 160 bedeckt sind. Alternativ ist auch
eine Kontaktierung der strahlungsemittierenden Vorrichtung über elektrisch
leitende Schichten denkbar, die eine Bonddraht-freie Kontaktierung
ermöglicht.
-
Die
Gegenkontaktierung der Halbleiterschichtenfolge erfolgt über
die elektrische Kontaktschicht 60 mittels der elektrischen
Kontaktelemente 90 und über die Stromaufweitungsschicht 40.
-
In
dem Bereich des oberen Kontaktes 160 ist auf der der Strahlungsauskoppelfläche 10 abgewandten
Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge 20 zwischen
zwei elektrischen Kontaktelementen 90 ein elektrisch isolierender
Bereich 170 angeordnet. Der elektrisch isolierende Bereich 170 dient
der elektrischen Isolierung der Halbleiterschichtenfolge 20 mit der
aktiven Schicht 30 von der Stromzuführung durch die
Stromauf weitungsschicht 40. Um eine mögliche Absorption
von Strahlung durch das Material des oberen Kontaktes 160 und
damit verbundene Strahlungsverluste zu vermeiden, ist zwischen der
elektrisch isolierenden Schicht 170 und der Halbleiterschichtenfolge 20 keine
Stromaufweitungsschicht 40 und keine Wellenlängenkonversionsschicht 100 angeordnet.
-
5B zeigt
eine weitere Kontaktierungsmöglichkeit, gekennzeichnet
durch eine untere Stromzuführung über einen seitlich
aufgebrachten ersten Kontakt 180, der beispielsweise ein
p-leitender Kontakt sein kann, und über einen seitlich
aufgebrachten zweiten Kontakt 190, der beispielsweise ein n-leitender
Kontakt sein kann. Der erste Kontakt 180 ist direkt an
die elektrische Kontaktschicht 60 angrenzend zur elektrischen
Kontaktierung dieser angeordnet. Der zweite Kontakt 190 ist
von einem Isolatormaterial 200 umgeben, das den zweiten
Kontakt 190 elektrisch von der Stromzuführung
durch andere elektrisch leitende Schichten wie etwa den ersten Kontakt 180,
die elektrische Kontaktschicht 60 und die Stromaufweitungsschicht 40 trennt.
Der zweite Kontakt 190 setzt sich innerhalb der strahlungsemittierenden
Vorrichtung von einer der Strahlungsauskoppelfläche 10 abgewandten
Oberfläche durch die elektrische Kontaktschicht 60,
die Spiegelschicht 50, die Wellenlängenkonversionsschicht 100,
die Stromaufweitungsschicht 40 und die aktive Schicht 30 fort. Dabei
wird die aktive Schicht 30 durch den zweiten Kontakt 190 durchdrungen.
-
Im
Gegensatz zu der in der 5A dargestellten
Ausführungsform kann die Halbleiterschichtenfolge 20 in
dieser Ausführungsform von einer Seite der Halbleiterschichtenfolge 20 direkt
durch eine Stromzuführung durch den ersten Kontakt 180 und den
zweiten Kontakt 190 elektrisch kontaktiert werden.
-
Die
hier gezeigte Kontaktierungsmöglichkeit kann auch als Flip-Chip
bezeichnet werden.
-
Dabei
kann der zweite Kontakt 190 beispielsweise durch folgendes
Verfahren aufgebracht werden: In eine großflächig
aufgebrachte elektrische Kontaktschicht, die dann den ersten Kontakt 180 bildet,
wird mit Hilfe eines Ätzverfahrens eine Aushöhlung
eingebracht. Die Aushöhlung kann ähnlich den elektrischen
Kontaktelementen 90 ausgeformt sein. Die Aushöhlung
wird anschließend mit dem Isolatormaterial 200 beschichtet.
In die Aushöhlung kann anschließend von unten
der zweite Kontakt 190 herangeführt werden. Somit
ermöglicht die in der 5B dargestellte
Ausführungsform die Aufbringung optischer Elemente, wie
zum Beispiel die in den 4A, 4B und 4C dargestellten
Oberflächenstrukturen, unmittelbar auf der Strahlungsauskoppelfläche 10.
-
6 zeigt
in einer graphischen Darstellung die Abstrahlcharakteristik von
Primärstrahlung und Sekundärstrahlung in Abhängigkeit
vom Brechungsindex des dielektrischen Matrixmaterials 80.
Dabei sind das Verhältnis von Sekundärstrahlung
zur Primärstrahlung auf der Y-Achse und der Abstrahlwinkel [°]
auf der X-Achse dargestellt. Dies ist bei verschiedenen Brechungsindices
(A: n = 1.6, B und C: n = 2.4) der Wellenlängenkonversionsschicht 100 bei
verschiedene Betriebsarten (A: Betrieb einer freiliegenden strahlungsemittierenden
Vorrichtung, B: Betrieb einer unvergossenen strahlungsemittierenden
Vorrichtung an Luft und C: Betrieb der strahlungsemittierenden Vorrichtung
im Verguss mit einem transparenten Linsenmaterial aus Epoxydharz)
gezeigt.
-
Der
graphischen Darstellung der 6 ist zu entnehmen,
dass Sekundärstrahlung und Primärstrahlung zu
verhältnismäßig gleichen Anteilen mit einer
nahezu homogenen Abstrahlcharakteristik (etwa 1) abgestrahlt werden,
wenn der Leuchtstoff 70 mit einem transparenten dielektrischen
Matrixmaterial 80 vergossen wird, das einen Brechungsindex
aufweist, der in etwa dem Brechungsindex der Halbleiterschichtenfolge
(hier GaN, n = 2.5) entspricht (Kurven B und C). Dabei scheint es
nahezu ohne Einfluss auf die Abstrahlcharakteristik zu sein, ob
der Betrieb der strahlungsemittierenden Vorrichtung unvergossen
an Luft (Kurve B) oder im Verguss mit einem transparenten Linsenmaterial
(Kurve C) erfolgt.
-
Wie
aus 6 ersichtlich ist, können bei den hier
beschriebenen strahlungsemittierenden Vorrichtungen durch die Integration
der Wellenlängenkonversionsschicht mit dem Leuchtstoff
zwischen die Halbleiterschichtenfolge und die Spiegelschicht die Primärstrahlung
wie auch die Sekundärstrahlung mit nahezu derselben Winkel-Charakteristik
abgestrahlt werden. Diese im Vergleich zum Stand der Technik homogenere
Abstrahlcharakteristik von Primärstrahlung und Sekundärstrahlung
folgt einer Lambertschen Abstrahlcharakteristik und kann insbesondere durch
den Verguss des Leuchtstoffes mit einem dielektrischen Matrixmaterial
erreicht werden, dessen Brechungsindex nahezu gleich dem Brechungsindex der
Halbleiterschichtenfolge ist.
-
Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele
auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes
neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere
jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen
beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst
nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen
angegeben ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 98/12757 [0030]
- - EP 0905797 A2 [0051]
- - WO 02/13281 A1 [0051]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Druckschrift
1, Schnitzer et al., Applied Physical Letters 63 (16), 18. Oktober
1993, Seiten 2174 bis 2176 [0051]