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Die
Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für ein Fahrzeug mit einer in
einem Aufrollerrahmen drehbar gelagerten Gurtspule und einer Blockiereinrichtung,
um die Gurtspule zu blockieren.
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Gurtaufroller
in einem Fahrzeug haben Blockiereinrichtungen, um bei einem Rückhaltefall,
beispielsweise bei einem Aufprall oder einen starken Verzögerung des
Fahrzeugs, eine Gurtspule zu blockieren und so einen Gurtbandauszug
zu stoppen, wodurch eine starke Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen
verhindert werden kann. Die Blockiereinrichtung des Gurtaufrollers
soll dabei möglichst
schnell ansprechen, sodass der ungebremste Gurtbandauszug möglichst
gering gehalten wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, einen Gurtaufroller mit einer Blockiereinrichtung
bereitzustellen, die ein schnelles Ansprechverhalten bei möglichst
kleinem Gurtbandauszug aufweist.
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Erfindungsgemäß ist dafür ein Gurtaufroller vorgesehen
mit einer in einem Aufrollerrahmen drehbar gelagerten Gurtspule
und einer Blockiereinrichtung, um die Gurtspule zu blockieren. Die
Blockiereinrichtung weist ein Klemmrollengesperre und eine mit dem
Klemmrollengesperre gekoppelte Steuerscheibe auf. Das Klemmrollengesperre
ist so ausgebildet, dass es bei einer Verdrehung der Gurtspule gegen
die Steuerscheibe die Gurtspule im Aufrollerrahmen blockiert. Ein
Klemmrollengesperre bietet schon bei einer geringen Verdrehung der
Gurtspule gegen die Steuerscheibe eine Blockierwirkung, so dass
die Gurtspule im Aktivierungsfall schnell blockiert werden und ein
ungebremster Gurtbandauszug verhindert werden kann. Die Steuerscheibe
ist dabei so mit dem Klemmrollengesperre gekoppelt, dass sich diese
bei langsamen Drehungen der Gurtspule, wie sie im normalen Gebrauch
des Gurtaufrollers erfolgen, mit der Gurtspule mit dreht, so dass
in diesem Fall keine Blockierung der Gurtspule erfolgt. Erfolgt
eine Verdrehung der Gurtspule gegen die Steuerscheibe, entweder
durch ein Sperren der Steuerscheibe oder ein schnelles Drehen der Gurtspule,
beispielsweise bei einer starken Verzögerung des Fahrzeugs, erfolgt
eine Aktivierung des Klemmrollengesperres und somit eine Blockierung der
Gurtspule. Der Gurtaufroller kann so zum einen durch eine Steuerung
blockiert werden, aber auch eine selbstsperrende Funktion aufweisen.
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Das
Klemmrollengesperre weist vorzugsweise eine Sperrscheibe, einen
die Sperrscheibe radial umfassenden Sperrring und zumindest ein
Klemmelement auf. Auf der radialen Außenseite der Sperrscheibe sind
Führungsflächen vorgesehen,
die das Klemmelement radial nach außen gegen den Sperrring drängen können. Die
Sperrscheibe und der Sperrring sind relativ zueinander um eine gemeinsame
Achse drehbar. Bei einer Aktivierung des Klemmrollengesperres werden
die Klemmelemente durch die Führungsflächen gegen
den Sperrring gedrängt und
verklemmen bei einer weiteren Drehung zwischen Sperrring und Sperrscheibe,
so dass eine weitere Verdrehung von Sperrring und Sperrscheibe verhindert
ist. Abhängig
von der Geometrie der Führungsflächen kann
das Klemmelement schnell gegen den Sperrring geführt werden, so dass ein schnelles Ansprechverhalten
der Blockiereinrichtung sichergestellt ist. Zudem ist ein platzsparender
Einbau der Blockiereinrichtung möglich,
da diese durch diesen Aufbau des Klemmrollengesperres beispielsweise
an einem Flansch der Gurtspule bzw. am Aufrollerrahmen befestigt
werden kann.
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So
kann die Sperrscheibe beispielsweise an der Gurtspule angeordnet
werden und der Sperrring am Aufrollerrahmen gehalten sein. Die Sperrscheibe wird
bei einer Drehung der Gurtspule mit dieser gedreht, so dass die
Klemmelemente durch die Führungsflächen radial
nach außen
gegen den Sperrring gedrängt
werden. Der Sperrring kann beispielsweise auch einstückig mit
dem Aufrollerrahmen gefertigt sein, so dass die Anzahl der Bauteile
reduziert wird.
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Das
Klemmelement ist vorzugsweise eine Walze oder eine Rolle. Diese
kann mit geringem Widerstand auf der Führungsfläche abrollen und sich dabei
in Richtung des Sperrrings bewegen. Es ist aber auch denkbar, dass
das Klemmelement auf der Führungsfläche rutscht
oder gleitet.
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Um
bei einer Verdrehung der Steuerscheibe gegen die Gurtspule die Bewegung
der Klemmelemente auf den Führungsflächen sicherzustellen, greift
die Steuerscheibe vorzugsweise am Klemmelement der Blockiereinrichtung
an und bewegt dieses bei einer Verdrehung der Steuerscheibe gegen
die Gurtspule entlang der Führungsfläche. Bei
einer Drehung der Gurtspule wird die Sperrscheibe mit dieser mit
gedreht. Die Steuerscheibe dreht sich bei einer Aktivierung der
Blockiereinrichtung nicht mit der Gurtspule bzw. der Sperrscheibe
mit und hindert die Klemmelement an einer Drehung mit der Sperrscheibe,
so dass das Klemmelement entlang der Führungsflächen bewegt und dadurch gegen
den Sperrring gedrängt
wird.
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Die
Steuerscheibe weist dazu vorzugsweise Vorsprünge auf, an denen das Klemmelement
anliegt und die das Klemmelement bei einer Verdrehung der Steuerscheibe
gegen die Gurtspule entlang der Führungsfläche bewegen.
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Um
eine Aussermittigkeit des Sperrrings zur Sperrscheibe ausgleichen
zu können,
sind diese Vorsprünge
beispielsweise einzeln in radialer Richtung begrenzt beweglich an
der Steuerscheibe angeordnet. Bei einer Aussermittigkeit des Sperrrings
zur Sperrscheibe würde
die Drehung der Sperrscheibe beim Kontakt des ersten Klemmelements
mit dem Sperrring gestoppt, so dass die weiteren Klemmelemente nicht
in Anlage zum Sperrring kommen, wodurch eine ungleichmäßige Belastung
der Blockiereinrichtung erfolgen kann. Sind die Vorsprünge, die die
Klemmelemente entlang der Führungsflächen bewegen,
begrenzt beweglich ausgeführt,
können
diese beim Blockieren des jeweiligen Klemmelemente nachgeben, so
dass sich die Steuerscheibe weiter drehen kann und die anderen Klemmelemente
entlang der Führungsflächen in
Anlage mit dem Sperrring führen
kann.
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Um
diesen Effekt zu unterstützen
bzw. um ein zu starkes Nachgeben der Vorsprünge zu verhindern, sind die
Vorsprünge
vorzugsweise in radialer Richtung federnd gelagert. Dies kann beispielsweise über als
Federn ausgeführte
Stege der Steuerscheibe erfolgen.
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Um
ein zu starkes Ansteigen der auf den Fahrzeuginsassen wirkenden
Kraft zu verhindern, ist es möglich,
wirkungsmäßig zwischen
der Sperrscheibe und der Gurtspule einen Kraftbegrenzer anzuordnen.
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Dazu
können
bisher verwendete Kraftbegrenzer verwendet werden. Der Kraftbegrenzer
kann beispielsweise ein Torsionsstab sein, der innerhalb der Gurtspule
angeordnet ist und drehfest mit der Gurtspule bzw. der Sperrscheibe
gekoppelt ist.
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Es
ist aber auch denkbar, dass ein Kraftbegrenzer wirkungsmäßig zwischen
dem Sperrring und dem Rahmen angeordnet ist.
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Zur
Kopplung der Steuerscheibe mit dem Klemmrollengesperre ist vorzugsweise
eine Feder vorgesehen, die die Steuerscheibe mit der Sperrscheibe
der Blockiereinrichtung koppelt. Bei einer langsamen Drehung der
Sperrscheibe wird die Feder nicht ausgelenkt, so dass die Steuerscheibe
mit der Sperrscheibe und der Gurtspule gedreht wird. Bei einer schnellen
Drehung der mit der Gurtspule verbundenen Sperrscheibe, beispielsweise
bei einem durch einen Aufprall verursachten schnellen Gurtbandauszug,
wird die Feder ausgelenkt, da die Steuerscheibe hinter der Drehung
der Sperrscheibe zurückbleibt, wodurch
das Klemmrollengesperre aktiviert wird. Der Gurtaufroller hat so
eine selbstsperrende Funktion, deren Ansprechverhalten durch eine
entsprechende Auslegung der Feder angepasst werden kann.
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Es
ist aber denkbar, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die
an der Steuerscheibe angreift und diese blockieren kann, so dass
es bei einer Drehung der Gurtspule unabhängig von der Geschwindigkeit
der Drehung eine Aktivierung der Blockiereinrichtung erfolgt. Unabhängig von
der selbstsperrenden Funktion durch die Kopplung der Blockiereinrichtung
mit der Steuerscheibe, kann so eine Aktivierung die Blockiereinrichtung
erfolgen, beispielsweise ausgelöst
durch verschiedene Fahrzeugsensoren. Die Steuereinrichtung weist
dazu beispielsweise eine Sperrklinke auf, die in eine auf der Außenseite
der Steuerscheibe vorgesehene Verzahnung eingreifen und diese fahrzeugfest
blockieren kann.
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Das
Ansprechverhalten der Blockiereinrichtung lässt sich durch eine entsprechende
Gestaltung der Führungsfläche beeinflussen.
Bei einer steileren Gestaltung der Führungsflächen wird das Klemmelement
bei einem geringen Drehwinkel gegen den Sperrring gedrängt, so
dass eine Blockierung der Gurtspule schon bei einem geringen Drehwinkel
erfolgt. Es ist denkbar, dass die Führungsfläche symmetrisch, zumindest
aber abschnittsweise linear ansteigend in Richtung zum Steuerring
ausgebildet ist.
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Die
Führungsfläche kann
aber auch zumindest abschnittsweise konkav oder konvex ansteigend in
Richtung zum Steuerring ausgebildet sein. Die Klemmelemente werden
beispielsweise bei einer konvex ausgebildeten Führungsfläche so zu Beginn der Verdrehung
von Sperrscheibe und Steuerscheibe schnell gegen den Sperrring gedrängt, so
dass die Blockiereinrichtung schnell anspricht.
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Um
ein Blockieren des Klemmrollengesperres bei einem schnellen Aufwickeln
des Gurtbandes auf der Gurtspule zu verhindern, ist beispielsweise
an der Führungsfläche ein
Anschlag vorgesehen, der das Klemmelement in der Position an der
Führungsfläche fixieren
kann. Dieser Anschlag ist an einem Ende der Führungsfläche vorgesehen, so dass bei
einer Drehung der Gurtspule in eine Drehungsrichtung, vorzugsweise
die Aufwickelrichtung des Gurtaufrollers, das Klemmelement am Anschlag
anliegt und nicht gegen den Sperrring gedrängt werden kann. Bei einer
Drehung der Gurtspule in die entgegengesetzte Richtung kann das
Klemmelement entlang der Führungsfläche bewegt
werden.
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Um
das Klemmelement in dieser Position sicher zu fixieren, kann der
Anschlag beispielsweise eine Tasche umfassen, die das Klemmelement
teilweise radial umfasst, so dass ein Kontakt mit dem Sperrring
in dieser Position sicher verhindert ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 eine
Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers,
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2 eine
Teilschnittansicht des Gurtaufrollers aus 1,
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3 eine
zweite Schnittansicht des Teilschnitts aus 1,
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4 eine
dritte Schnittansicht des Gurtaufrollers aus 1,
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5 eine
zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers,
und
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6 eine
zweite Ansicht des Gurtaufrollers aus 5.
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Der
in 1 und 2 gezeigte Gurtaufroller 10 hat
einen Aufrollerrahmen 12, in dem eine Gurtspule 14 drehbar
gelagert ist, auf der ein hier nicht dargestellter Sicherheitsgurt
in eine Drehrichtung D aufgewickelt werden kann. Das Aufrollerrahmen 12 hat
einen bezüglich 1 linken
Flansch 16 und einen rechten Flansch 18, an denen
die Gurtspule 14 drehbar gelagert ist. Am rechten Flansch 18 des Aufrollerrahmens 12 sind
hier eine Blockiereinrichtung 20 sowie eine Steuerscheibe 22 vorgesehen, die
in einem gemeinsamen Gehäuseteil 23 angeordnet
sind.
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Die
Blockiereinrichtung 20 ist hier ein Klemmrollengesperre
mit einem Sperrring 24, der mit dem Aufrollerrahmen 12 verbunden
ist, sowie mit einer Sperrscheibe 26, die so mit der Gurtspule 14 gekoppelt
ist, das diese innerhalb des Sperrrings 24 drehbar zu diesem
gelagert ist. Auf der radialen Außenseite der Sperrscheibe 26 sind
mehrere Führungsflächen 28 angeordnet,
die in eine Drehrichtung D der Gurtspule 14 ansteigend
in Richtung zum Sperrring 24 ausgebildet sind. Auf jeder
der Führungsflächen 28 ist
ein Klemmelement 30, hier eine Walze, beweglich zur jeweiligen
Führungsfläche 28 angeordnet.
In der hier gezeigten Ausführungsform weist
das Klemmrollengesperre sechs gleichmäßig auf dem Umfang der Sperrscheibe
verteilt angeordnete Führungsflächen 28 auf,
die Anzahl und Anordnung der Führungsflächen 28 und
der Klemmelemente 30 kann aber auch beliebig variiert werden.
An den Führungsflächen 28 sind
hier jeweils taschenartige Anschläge 31 ausgebildet,
die die Klemmelemente 30 teilweise umgreifen können (siehe
insbesondere 2).
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Die
Steuerscheibe 22 ist auf der Nabe 32 der Sperrscheibe 26 drehbar
zu dieser gelagert und weist auf der radialen Außenseite eine Verzahnung 34 auf, in
die ein Rastelement 36 einer rahmenfeste Steuereinrichtung 38 eingreifen
kann und die Steuerscheibe 22 rahmenfest blockieren kann
(siehe 2). Die Steuerscheibe 22 hat mehrere
als Fenster ausgebildete Vorsprünge 40,
die die Klemmelemente 30 so umfassen, dass diese bei einer
Verdrehung der Steuerscheibe 22 gegen die Sperrscheibe 26 durch
die Vorsprünge 40 entlang
der Führungsflächen 28 verschoben
werden. Wie insbesondere in 2 zu sehen
ist, ist die Steuerscheibe 22 über einer Feder 42 so
mit der Sperrscheibe 26 gekoppelt, dass diese begrenzt
drehbar zur Sperrscheibe 26 ist. An der Steuerscheibe 22 ist
zudem ein ringförmiges
Zusatzgewicht 44 vorgesehen.
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Wie
in 3 zu sehen ist, wird die Steuerscheibe 22 durch
die Feder 42 so an der Sperrscheibe 26 gehalten,
dass die Klemmelemente 30 durch die Vorsprünge 40 der
Steuerscheibe 22 gegen die Anschläge 31 gedrängt werden.
In dieser Position sind die Klemmelemente mit einem Abstand R beabstandet
vom Sperrring 24, so dass die Sperrscheibe und die mit
der Sperrscheibe 26 gekoppelte Gurtspule 14 frei
drehbar sind. Die mit der Sperrscheibe 26 gekoppelte Steuerscheibe
dreht sich bei einer Drehung der Gurtspule 14 bzw. der
Sperrscheibe 26 mit dieser mit.
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Die
Steuerscheibe 22 kann durch die Steuereinrichtung 38,
die mit dem Rastelement 36 in die Verzahnung 34 auf
der Außenseite
de Steuerscheibe 22 eingreift, rahmenfest blockiert werden,
so dass sich diese nicht mit der Gurtspule 14 drehen kann. Erfolgt
bei blockierter Steuerscheibe 22 ein Gurtbandabzug von der
Gurtspule 14 und somit eine Drehung der Gurtspule 14 entgegen
der Drehrichtung D, wird die mit der Gurtspule 14 gekoppelte
Sperrscheibe 26 gegen die Steuerscheibe 22 und
den Sperrring 24 verdreht. Die Klemmelemente 30 werden
dabei durch die Vorsprünge 40 der
Steuerscheibe 22 entlang der Führungsflächen 28 bewegt, so
dass Klemmelemente 30 durch die Führungsflächen 28 radial nach
außen
in Richtung zum Sperrring 24 gedrängt werden, bis diese am Sperrring 24 anliegen.
Bei einer weiteren Verdrehung der Steuerscheibe 22 gegen die
Sperrscheibe 26 werden die Klemmelemente 30 zwischen
Sperrring 24 und Sperrscheibe 26 verklemmt, so
dass eine weitere Verdrehung von Sperrscheibe 26 und Sperrring 24 verhindert
ist und die Gurtspule 14 im Aufrollerrahmen 12 gesperrt
ist (4).
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Wie
insbesondere in 4 zu sehen ist, reicht ein geringe
Verdrehung der Sperrscheibe 26 gegen die Steuerscheibe
um den Winkel A aus, um die Klemmelemente 30 gegen die
Sperrring 24 zu führen
und so die Gurtspule 14 im Aufrollerrahmen 12 zu
sperren. Der erfindungsgemäße Gurtaufroller kann
die Gurtspule sehr schnell sperren, so dass bei einem Aufprall nur
ein sehr geringer ungebremster Gurtbandauszug erfolgt.
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Bei
einer Drehung in Drehrichtung D bzw. bei einer Aufhebung der Arretierung
der Steuerscheibe 22 wird die Steuerscheibe 22 durch
die Feder 42 wieder in die Ausgangsposition gezogen, so
dass die Klemmelemente 30 durch die Vorsprünge 40 in
Richtung zu den Anschlägen 31 und
somit vom Sperrring 24 weg bewegt werden. Die Sperrung
des Gurtaufrollers 10 kann so schnell aufgehoben werden
und der Gurtaufroller 10 ist sofort wieder einsatzbereit.
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Unabhängig von
der Steuereinrichtung 38 kann eine Verdrehung der Steuerscheibe 22 gegen die
Sperrscheibe 26 auch durch eine schnelle, ruckartige Drehung
der Gurtspule 14 erfolgen, beispielsweise verursacht durch
den schnellen Gurtbandabzug von der Gurtspule 14 bei einem
Aufprall. Die Steuerscheibe bleibt hier aufgrund der Trägheit hinter der
Drehung der Sperrscheibe 26 zurück, so dass die Klemmelemente 30 durch
die Vorsprünge 40 entlang der
Führungsflächen 28 bewegt
werden und von diesen gegen den Sperrring 24 gedrängt werden.
Der Gurtaufroller hat so unabhängig
von der Steuereinrichtung 38 eine selbstsperrende Funktion,
die bei einem schnellen, ruckartigen Gurtbandauszug anspricht. Das
Ansprechverhalten der selbstsperrenden Funktion kann durch die Anpassung
der Federsteifigkeit der Feder 42 sowie eine entsprechende Auswahl
des Zusatzgewichts 44 individuell angepasst werden. Bei
einer größeren Federsteifigkeit
der Feder 42 erfordert eine Verdrehung der Steuerscheibe 22 gegen
die Sperrscheibe 26 beispielsweise eine größere Kraft,
so dass eine Auslösung
der Blockiereinrichtung 20 erst bei größeren Drehkräften an
der Gurtspule 14 erfolgt. Durch ein größeres Zusatzgewicht 44 hat
die Steuerscheibe 22 eine größere Masse, so dass die Steuerscheibe 22 leichter
hinter einer Drehung der Sperrscheibe 26 zurückbleibt.
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Das
Bremsverhalten der Blockiereinrichtung 20 kann zudem durch
eine individuelle Gestaltung der Führungsflächen 28 angepasst
werden. Bei einer steileren Ausführung
der Führungsflächen 28 werden beispielsweise
die Klemmelemente bei einem geringeren Drehwinkel A gegen den Sperrring 24 gedrängt, so
dass eine Blockierung der Gurtspule 14 schon bei einer
geringeren Verdrehung erfolgt.
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Wie
in 3 zu sehen ist, sind die Führungsflächen 28 der Sperrscheibe 26 in
Drehrichtung D der Gurtspule 14 geradlinig ansteigend ausgebildet.
Es ist aber auch denkbar, dass die Führungsflächen 28 zumindest
abschnittsweise in Richtung zum Sperrring 24 konkav oder
konvex ansteigend ausgebildet sind, wodurch das Ansprechverhalten
der Blockiereinrichtung 20 angepasst werden kann. Bei einer konvexen
Steigung, wie sie beispielsweise in 4 dargestellt
ist, werden die Klemmelemente 30 zu Beginn der Verdrehung
der Steuerscheibe 22 gegen die Sperrscheibe 26 schnell
gegen den Sperrring 24 gedrängt, sodass eine schnelle Blockierung
der Gurtspule 14 bei einem möglichst geringen Bandauszug
erfolgt.
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Durch
die an den Führungsflächen 28 vorgesehenen
Vorsprünge 31 werden
die Klemmelemente 30 bei einer Drehung der Gurtspule 14 in
Drehrichtung D, also beim Aufwickeln des Gurtbandes auf der Gurtspule 14 zuverlässig beabstandet
vom Sperrring 24 gehalten, so dass auch bei einer schnellen
Drehung der Gurtspule 14 in Drehrichtung D eine Aktivierung
der Blockiereinrichtung 20 zuverlässig ausgeschlossen ist.
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Zwischen
Gurtspule 14 und Sperrscheibe 26 kann funktional
ein Kraftbegrenzer angeordnet sein, der bei einem zu starken Ansteigen
der auf das Gurtband wirkenden Kraft eine begrenzte Drehung der Gurtspule 14 ermöglicht.
Der Kraftbegrenzer kann beispielsweise ein innerhalb der Gurtspule
angeordneter Torsionsstab sein, der jeweils mit einem Ende an der
Gurtspule 14 und der Sperrscheibe 26 verbunden
ist. Es ist aber auch denkbar, das ein Kraftbegrenzer funktional
zwischen Sperrring 24 und Aufrollerrahmen 12 angeordnet
ist.
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Eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers 10 ist
in den 5 und 6 dargestellt. Der Aufbau und
die Funktionsweise des Gurtaufrollers 10 entsprechen im
Wesentlichen dem des vorher gezeigten Gurtaufrollers, so dass auf
diese nicht näher
eingegangen wird. Der hier dargestellte Gurtaufroller 10 unterscheidet
sich lediglich in der Ausführung
der Steuerscheibe 22, die hier eine äußeren Ring 46 sowie
sechs radial nach außen
gerichtete Stege 48 hat, an denen jeweils die Vorsprünge 40,
die ein Klemmelement 30 entlang der Führungsflächen 28 führen, gehalten
sind. Die Stege 48 sind mit als Federn ausgebildeten Stegen 50 am äußeren Ring 46 der
Steuerscheibe 22 gehalten. Da die Stege nur mit einem schmalen
Verbindungsbereich 52 an der Nabe der Steuerscheibe 22 gehalten, sind
diese in radialer Richtung T begrenzt beweglich. Durch die als Federn
ausgeführten
Stege 50 werden die jeweils an ihrer Position gehalten.
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Bei
einer Aussermittigkeit der Sperrscheibe 26 zum Sperrring 24 würde ein
Klemmelement 30 vor den anderen Klemmelementen 30 mit
dem Sperrring 24 in Anlage kommen und die Sperrscheibe
blockieren. Eine weitere Drehung der Steuerscheibe 22 wäre durch
die Vorsprünge 40 verhindert,
so dass die Blockiereinrichtung 20 ungleichmäßig belastet
wird, da die anderen Klemmelemente 30 nicht in Anlage mit
dem Sperrring 24 kommen.
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Bei
der hier dargestellten Ausführungsform würde der
Steg 48, dessen zugehöriges
Klemmelement 30 mit dem Sperrring 24 in Anlage
ist und deshalb blockiert ist, federnd in radialer Richtung R nachgeben,
so dass eine weitere Drehung der Steuerscheibe 22 möglich ist.
Durch diese Drehung können weitere
Klemmelemente 30 durch die Steuerscheibe 22 entlang
der Führungsflächen 28 bewegt
werden, so dass diese gegen den Sperrring 24 gedrängt werden
und die Blockierung der Blockiereinrichtung unterstützen können. Durch
die als Federn ausgeführten
Stege 50 ist ein zu starkes Nachgeben der Stege 48 verhindert,
so dass die Klemmelemente 30 zuverlässig durch die Vorsprünge 40 entlang
der Führungsflächen 28 bewegt
werden.