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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Untermesser-Baugruppe für einen
Trockenrasierer, welcher ein mit Öffnungen versehenes Obermesser
und einen Motor zum einander oszillierenden Antreiben von Obermesser
und Untermesser-Baugruppe relativ zueinander aufweist.
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Trockenrasierer
bzw. elektrische Rasierapparate zum Rasieren von Haaren sind als
solche bekannt. Der Scherkopf oder die Schereinheit eines Trockenrasierers
weist typischerweise ein mit einer zu rasierenden Hautpartie in
Kontaktstellung gelangendes Obermesser auf, welches typischerweise
als Scherfolie oder aber auch als kamm- oder scherbalkenförmiges Scherelement (Haartrimmer)
jeweils mit verteilt angeordneten Durchgangsöffnungen für Haare ausgebildet ist. Unterhalb
des Obermessers ist ein gegenüber
dem Obermesser translatorisch oszillierendes Untermesser oder eine
mehrere Klingen aufweisende Untermesser-Baugruppe angeordnet. Infolge
der Relativbewegung von Obermesser und Untermesser zueinander werden
in Öffnungen
des Obermessers hineinragende und von einem darunterliegenden Untermesser
erfasste Haare gegen eine an die Öffnung des Obermessers heran
ragende Kante gedrückt
und bei einer weiteren Bewegung des Untermessers im Bezug zum Obermesser
entweder abgeschert oder bei entsprechend scharfkantiger Ausbildung
des Untermessers und/oder Obermessers entsprechend geschnitten.
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Die
Ausgestaltung von Untermessern mit einer spitzwinklig zulaufenden,
in Bewegungsrichtung vorn liegenden oder vorauseilenden geschärften Schneide
sorgt zwar grundsätzlich
für ein
zufriedenstellendes Rasurergebnis. Jedoch kann ein mit einer geschärften Schneide
versehenes Untermesser zu Hautirritationen führen, insbesondre dann, wenn nicht
nur das zu schneidende Haar, sondern eine das Haar umgebende Hautpartie
durch die Öffnung
des Obermessers hindurch bis in die Schnittebene zwischen Ober-
und Untermesser gelangt.
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Des
Weiteren sind im Stand der Technik Rasiersysteme bekannt, welche
dazu ausgebildet sind, ein zu schneidendes Haar vor dem eigentlichen Schnitt
mitsamt seiner Haarwurzel um eine gewisse Länge aus der Hautpartie herauszuziehen
und dieses im herausgezogenen Zustand möglichst nahe an der Hautoberfläche zu durchtrennen, sodass
sich nach einem vollzogenen Schnitt die Haarwurzel wieder zurückzieht
und die Haarspitze unter der Hautoberfläche zu liegen kommt.
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Die
Implementierung eines solchen auf die Haare einwirkenden Zieh-Mechanismus
ist bei translatorisch oszillierend betriebenen Scherköpfen von Trockenrasierern
recht aufwendig, da dem Untermesser in beiden Bewegungsrichtungen
der Oszillationsbewegung ein entsprechendes, als Ziehelement fungierendes
Funktionsteil vorgelagert ist.
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Des
Weiteren kann einer Schneide eines Untermessers ein Protektorelement
mit einer dem Obermesser zugesandten abgerundeten Außenkontur
in Bewegungsrichtung vorgelagert sein. Ein solches Protorelement
ist in eine gegenüber
der Schnittebene zwischen Ober- und Untermesser zurückgesetzte Position überführbar. Es
bewirkt ein zumindest bereichsweises Zurückdrängen und von in die Schnittebene
gelangenden Hautpartien bevor diese von einem zum eigentlichen Schneiden
von Haaren vorgesehenen Untermesser erfasst und unter Umständen verletzt
wird.
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Folglich
erfordern sowohl die Implementierung eines Schutzmechanismus für die Haut
mittels vorgelagerter Protektorelemente oder auch eine Implementierung
einer Ziehfunktion mithilfe einem Untermesser jeweils in Bewegungsrichtung
vorgelagerten Ziehelementen eine zumindest dreikomponentige Funktionseinheit,
welche jeweils ein zum Kürzen oder
Schneiden des Haares vorgesehenes Untermesser und zwei dem Untermesser
zugeordnete Funktionsteile, entweder zwei Protektorelemente oder
zwei Ziehelemente umfasst. Die Verwirklichung einer Hautschutzfunktion
und/oder einer Ziehfunktion geht folglich mit einer deutlichen Zunahme
von Funktionsteilen einer Untermesser-Baugruppe einher.
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Eine
solche Konfiguration ist beispielsweise in 4 gezeigt.
Das eigentliche, zum Durchtrennen der Haare vorgesehene Untermesser 1,
welches zwecks Verringerung der Schneidkräfte spitzwinklig zulaufende
Schneiden mit einem Schneidkantenwinkel deutlich geringer als 90° aufweist,
ist jeweils zwischen zwei Protektorelementen 2, 3 oder
Ziehelementen 2, 3 angeordnet. Eine gesamte Untermesser-Baugruppe
weist bis zu 30 und mehr Untermesser 1 auf, wodurch
sich eine Anzahl von bis zu 60 und mehr dem jeweiligen Untermesser 1 zugeordnete Funktionsteile 2, 3 ergibt,
welche je nach Ausgestaltung als Protektorelemente oder als Ziehelemente ausgebildet
sein können.
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Insgesamt
würde eine
solche Untermesser Baugruppe bis zu 90 und mehr einzelne Funktionsteile
umfassen.
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Die
Anordnung einer solche großen
Anzahl an Bauteilen oder Bauteilkomponenten ist nicht nur im Hinblick
auf deren konstruktive Ausgestaltung und deren Montage relativ aufwendig,
sondern es muss ferner auch berücksichtigt
werden, dass sämtliche Funktionsteile 1, 2, 3 mit
ihrer obenliegenden Stirnfläche
reibend an der Unterseite eines zugeordneten Obermessers entlang
gleiten. Eine dreikomponentige Funktionseinheit 1, 2, 3 bringt
daher gegenüber
einem einzelnen, zum Schneiden oder Ablängen der Haare vorgesehenen
Untermesser 1 eine erhöhte Reibung
mit sich und erfordert eine dementsprechende Antriebsleistung. Diese
Komplexität
lässt sich
allerdings dadurch verringern, dass die beiden Funktionsteile 2, 3 zu
einem Bauteil verbunden werden, wie es anhand der sich in 4 links
befindlichen Baugruppe 4 dargestellt ist.
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Zudem
muss berücksichtigt
werden, dass bestimmte Bauteilgrößen aufgrund
einer eingeschränkten
Materialwahl und aufgrund vorgegebener mechanischer Belastungsanforderungen
nicht unterschritten werden können,
sodass bei Verwirklichung einer dreikomponentigen Funktionseinheit
die Anzahl an Funktionseinheiten einer Untermesser-Baugruppe ggf.
deutlich reduziert werden muss. Eine Reduzierung der Anzahl an Funktionseinheiten
einer Untermesser-Baugruppe geht jedoch zu Lasten des Rasurergebnisses
und des Rasurkomforts.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Untermesser-Baugruppe für
einen Trockenrasierer zur Verfügung
zu stellen, welche insgesamt eine reduzierte Anzahl von Funktionsteilen
je Funktionseinheit aufweist, welche verhältnismäßig einfach in der Montage
und kostengünstig
in der Herstellung ist und die zudem zu einem guten oder gar verbesserten
Rasurergebnis mit hohem Rasurkomfort für den Anwender führt.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Untermesser-Baugruppe gemäß dem Patentanspruch
1 und ein Trockenrasierapparat gemäß Patentanspruch 11 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Untermesser-Baugruppe
ist für
einen Trockenrasierer vorgesehen, welcher ein Öffnungen aufweisendes Obermesser und
einen Motor aufweist, wobei der Motor zum oszillierenden Antreiben
von Obermesser und Untermesser-Baugruppe
relativ zueinander vorgesehen ist. Die vom Motor angetriebene oszillierende
Relativbewegung zwischen Untermesser-Baugruppe und Obermesser ist
translatorisch ausgebildet. Beispielsweise oszilliert die Untermesser-Baugruppe
hin und her, während
das Obermesser im Bezug zum Gehäuse
des Trockenrasierers ortsfest angeordnet ist.
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Die
Untermesser-Baugruppe weist zumindest ein erstes und ein zweites
Untermesser auf, wobei jeweils das in Bewegungsrichtung einem vorauseilenden
Messer nacheilende Messer zum Durchtrennen, Abscheren oder Schneiden
eines in die Öffnung
des Obermessers hinein oder durch diese hindurch ragenden Haares
vorgesehen ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass sich die
beiden, das erste und das zweite Untermesser, je nach Bewegungsrichtung
in ihrer Funktionsweise einander abwechseln. Ist beispielsweise
in einer ersten Bewegungsrichtung das erste Untermesser dem zweiten Untermesser
vorauseilend, so ist lediglich das zweite Untermesser zum Durchtrennen
des Haares vorgesehen. Bei einer Bewegungsrichtungsumkehr, bei welcher
das zweite Untermesser dem ersten Untermesser vorauseilt, ist hingegen
lediglich das zweite Untermesser zum Durchtrennen eines Haares vorgesehen
und hierzu ausgebildet.
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Die
Funktion der beiden Untermesser einer Funktionseinheit variiert
somit bei jeder Richtungsumkehr der Oszillationsbewegung von Untermesser-Baugruppe
und Obermesser. Die Funktion von erstem und zweitem Untermesser
passt sich somit adaptiv an die jeweilige Bewegungsrichtung an.
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Im
Rahmen der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, dass eine Funktionseinheit
der Untermesser-Baugruppe anstelle von drei Funktionsteilen lediglich
nunmehr nur noch zwei Funktionsteile, nämlich ein erstes und ein zweites
Untermesser umfasst, bzw. nur noch aus einem ersten und einem zweiten Untermesser
besteht.
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Durch
die funktionelle Adaption von erstem und zweitem Untermesser an
ein durch die jeweils vorherrschende Bewegungsrichtung vorgegebenes Anforderungsprofil
kann in vorteilhafter Weise die Gesamtanzahl notwendiger Funktionsteile
reduziert werden. Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen
werden, die Gesamtzahl von erstes und zweites Untermesser aufweisenden
Funktionseinheiten zu vergrößern, sodass
die gesamte Untermesser-Baugruppe bis zu 30 und mehr einzelne Funktionseinheiten,
jeweils bestehend aus einem ersten und einem zweiten Untermesser
aufweisen kann.
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Somit
können
einerseits die Herstellungskosten und der Montageaufwand in Grenzen
gehalten und andererseits ein gutes Rasurergebnis sowie ein zufriedenstellender
Rasurkomfort zur Verfügung gestellt
werden.
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Das
in Bewegungsrichtung jeweils vorauseilende Untermesser einer Funktionseinheit
kann entweder dazu vorgesehen sein, als Protektorelement zum Schutz
der Haut oder als Ziehelement zum Herausziehen des Haares aus der
Haut zu fungieren. Während
das in Bewegungsrichtung jeweils nacheilende Messer zum Durchtrennen
oder Schneiden des durch die Öffnung
des Obermessers hindurch oder hineinragenden Haares vorgesehen ist.
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Nach
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass in einer ersten Bewegungsrichtung
von Untermesser-Baugruppe relativ zum Obermesser das vorauseilende
erste Untermesser zur Ausübung
einer Zugkraft auf ein erstes Haar vorgesehen ist und das zweite,
dem ersten Messer nacheilende Messer zum Durchtrennen dieses Haares
vorgesehen und hierzu ausgebildet ist. In einer zweiten Bewegungsrichtung,
welche der ersten entgegengesetzt ist, ist jedoch das zweite Messer,
welches zuvor womöglich
ein Haar durchtrennt hat, jedoch zur Ausübung einer Zugkraft auf ein
weiteres, etwa ein zweites Haar ausgebildet, wobei das erste Messer
dann zum Durchtrennen dieses zweiten Haares vorgesehen ist. Die
Funktionsweise von erstem und zweitem Untermesser wechselt somit mit
jeder Bewegungsumkehr im Zuge der Oszillationsbewegung zwischen
Untermesser-Baugruppe und Obermesser.
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Anstelle
einer Ziehwirkung kann das vorauseilende Untermesser auch als sogenanntes
Protektorelement ausgebildet sein, welches ein Zurückdrängen von
durch oder in die Öffnung
des Obermessers hineinragenden Hautpartien bewirkt. Dabei kann insbesondere
vorgesehen sein, dass das vorauseilende Messer unter Federvorspannung
stehend solange eine die auf die Hautpartie zurückdrängende Wirkung ausübt, bis
das Protektorelement etwa infolge eines durch Einklemmen eines Haares
größer werdenden
Widerstandes mit einer an die Schneidkante des nacheilenden Messers
angrenzenden Schrägen
in Anlagestellung gelangt und hierdurch in eine gegenüber der
Schnittebene abgesenkte oder zurückversetzte
Position überführt wird.
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Bei
einer Ausgestaltung des vorauseilenden Untermessers als Ziehelement
oder als Ziehmesser kann vorgesehen sein, dass das entsprechende Messer
in ein Haar einhakt und durch eine hierdurch gebildete „quasi” formschlüssige Verbindung
mit dem Haar auf dieses eine Zugkraft ausübt. Alternativ oder ergänzend hierzu
kann aber auch vorgesehen sein, dass das vorauseilende Untermesser
unter einer entsprechend dimensionierten Federvorspannung steht, die
es ermöglicht,
dass das vorauseilende Untermesser beim Auftreffen auf ein Haar
eine derartige Ausweichbewegung ausführt, dass ein durch die Öffnung des
Obermessers hineinragendes Haar vom vorauseilenden Untermesser umgebogen
und zwischen der Oberseite des Untermessers und der Unterseite des Obermessers
eingeklemmt wird, wobei aufgrund der vorhandenen Haft- und Gleitreibung
zwischen der Untermesser-Oberseite und Obermesser-Unterseite eine entsprechende
Zugwirkung auf das jeweilige Haar ausgeübt werden kann.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
jeweils diejenige in Bewegungsrichtung vorn liegende Schneide oder
Kante des in Bewegungsrichtung nacheilenden Messers zum Durchtrennen
oder zum Schneiden des durch die Öffnung oder in die Öffnung des
Obermessers hineinragenden Haares oder mehrerer Haare vorgesehen
und hierzu ausgebildet ist. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein,
dass diese Schneide als geschärfte
Klinge mit einem Kantenradius im Mikrometerbereich ausgebildet ist,
sodass ein sauberer und glatter, beim Rasieren als besonders angenehm
vom Anwender empfundener Schnitt eines Haares vollzogen werden kann.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das in der jeweiligen Bewegungsrichtung vorauseilende
Untermesser unter einer geringeren Federvorspannung als das nacheilende
Untermesser steht. Die Federvorspannung, unter welcher vorzugsweise
beide, sowohl das vorauseilende als auch das nacheilende Untermesser stehen,
ist zum Obermesser hin gerichtet. Die Federvorspannung ist somit
im Wesentlichen senkrecht zur oszillierenden Bewegungsrichtung der
beiden Untermesser ausgerichtet.
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Dadurch,
dass das vorauseilende oder vorgelagerte Untermesser unter einer
geringeren Federvorspannung als das nacheilende Messer steht, kann dieses
eine hautschützende
Funktion oder eine Ziehfunktion auf ein zu kürzendes Haar zur Verfügung stellen,
während
das nacheilende, unter einer höheren
Federvorspannung stehende Messer zum Durchtrennen eines zwischen
dem nacheilenden Messer und einer Öffnungsberandung des Obermessers
eingeklemmten Haares ausgebildet ist.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass mit einer Bewegungsumkehr beider
Messer die zum Obermesser hin gerichtete Federvorspannung veränderbar
ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Federvorspannung des
ersten und des zweiten Untermessers zusammen mit einer Bewegungsumkehr im
Rahmen der oszillierenden Bewegung der gesamten Untermesser-Baugruppe
vertauschbar ist, da die Untermesser mit Einsetzen einer entgegengerichteten
Antriebsbewegung ihre Funktion vertauschen.
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Hierzu
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die dem ersten und zweiten
Untermesser abgewandten Abstützpunkte
der Federelemente je nach vorherrschender Oszillations-Bewegungsrichtung
eine die erforderliche Federvorspannung zur Verfügung stellende Position einnehmen.
So kann beispielsweise vorgesehen werden, die Vorspannkraft der
ersten Feder bzw. deren gehäuseseitigen Anlenkpunkt
etwas weiter vom Obermesser bzw. von der Schnittebene zwischen Obermesser
und Untermesser-Baugruppe
anzuordnen, als dies bei der entgegengerichteten Bewegung der Fall
ist. So kann insbesondere vorgesehen sein, eine Bewegung der Abstützpunkte
oder Widerlagerpunkte der Federelemente mit der jeweiligen Bewegungsrichtung
von Untermesser-Baugruppe relativ zum Obermesser zu koppeln.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass das erste und das zweite Untermesser zumindest in einem zum
Obermesser hin angrenzenden Bereich eine im Wesentlichen identische
Außenkontur
aufweisen. Dabei können
die Messer in Oszillations-Bewegungsrichtung gesehen eine symmetrische,
etwa rechteckige Kontur mit geschärften oder aber auch verhältnismäßig stumpfen
Schneidkanten aufweisen, wobei erstere zum Schneiden von Haaren
und letztere zum Abscheren von Haaren in Verbindung mit einer Kante des
Obermessers ausgebildet sind.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die Messer spiegelsymmetrisch zu einer
gedachten und senkrecht zur Bewegungsrichtung verlaufenden Symmetrielinie
ausgebildet und/oder hierzu spiegelsymmetrisch ausgerichtet sind.
Eine solch spiegelsymmetrische Ausgestaltung oder Ausrichtung von paarweise
angeordneten ersten und zweiten Untermessern ist hinsichtlich eines
Massenfertigungsprozesses vorteilhaft, da das erste und das zweite
Untermesser identisch gefertigt werden können und lediglich eine zueinander
um 180° gedrehte
Ausrichtung innerhalb der Untermesser-Baugruppe einnehmen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das erste Messer an seiner dem Obermesser zugewandten und dem
zweiten Messer abgewandten Kante verhältnismäßig stumpf oder mit einer abgerundeten Schneidkante
ausgebildet ist und gegenüberliegend an
seiner dem Obermesser zugewandten und dem zweiten Messer zugewandten
Kante eine geschärfte Klinge
aufweist. Mittels einer solchen Ausgestaltung kann in besonders
einfacher Art und Weise auch ohne Vorsehen unterschiedlicher Federvorspannungen
auf das erste und das zweite Untermesser die geforderte Funktionalität zur Verfügung gestellt
werden.
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Denn
hierbei ist vorgesehen, dass die verhältnismäßig stumpf oder abgerundete
Kante einer aus erstem und zweitem Untermesser bestehenden Funktionseinheit
einer in Bewegungsrichtung vorn liegenden geschärften Kante des nacheilenden
Messers vorauseilt. Bei einer Bewegungsumkehr liegt dann die entsprechend
abgerundete oder stumpfe Kante des zuvor nacheilenden Messers in
Bewegungsrichtung vorn, während
das vormals vorauseilende Messer nunmehr als nacheilendes Messer
mit einer vorn liegenden geschärften
Kante zum Schneiden des Haares ausgebildet ist.
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Betrachtet
eine ein erstes und zweites jeweils unterschiedlich geschärfte Kanten
aufweisende Untermesser umfassende Funktionseinheit, so befinden
sich die geschärften
Klingen oder Kanten an den einander zu gerichteten Kanten von erstem
und zweitem Untermesser, während
die abgerundeten Kanten jeweils außen, dem benachbarten Messer
jeweils abgewandt zu liegen kommen. Auf diese Art und Weise kann
in jeder Bewegungsrichtung eine vorauseilende stumpfe Kante und
eine nacheilende geschärfte
Kante mit den Haaren bzw. mit einer Hautpartie in Wirkverbindung
treten, um eine Ziehfunktion auf das Haar oder eine zurückdrängende Schutzfunktion
auf die Hautpartie auszuüben.
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Insoweit
ist vorgesehen, dass das zweite Messer eine dem ersten Messer entsprechende
Außenkontur
aufweist und mit seiner geschärften
Klinge oder Kante der entsprechend geschärften Klinge oder Kante des
ersten Messers zugewandt angeordnet ist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere erste
und mehrere zweite, in Bewegungsrichtung jeweils abwechselnd angeordnete
Messer vorgesehen sind und dabei sämtliche ersten Messer an einem
ersten Träger
(38) und sämtliche
zweiten Messer an einem zweiten Träger (48) angeordnet
sind. Der erste und der zweite Träger sind dabei gegenüber dem
Obermesser oszillierend antreibbar und stehen gegenüber dem
Obermesser unter einer Federvorspannung. Hierzu können für jeden
der Träger
ein oder mehrere Federelemente vorgesehen sein, mittels welcher
sich die Träger
an einem oder an verschiedenen Basisteilen abstützen. Dabei bewegen sich der
erste und der zweite Träger
im Gleichtakt, d. h. der Abstand zwischen ihnen bleibt in Oszillationsrichtung
konstant.
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Bei
einer derartigen Anordnung ist insbesondere vorgesehen, dass die
einzelnen Messer oder Klingen des ersten und des zweiten Trägers abwechselnd
in Bewegungsrichtung angeordnet sind, und dass die Träger zueinander überlappend
angeordnet sind. Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, den
Träger
und die daran anzuordnenden Messer oder Klingen aus einem Blechformteil
auszubilden, sodass die Messer oder Klingen und der Träger integral,
stoffschlüssig
oder einstückig
miteinander verbunden sind.
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Die
auf den oder die Träger
einwirkende Federvorspannung kann für jeden Träger unterschiedlich stark und/oder
im Betrieb zeitlich variierend ausgebildet sein. Es ist aber auch
denkbar, auf beide Träger
eine vergleichbare und in etwa gleich starke Federkraft auszuüben, sofern
die daran angeordneten Untermesser oder Klingen unterschiedlich
scharf ausgebildete Kanten aufweisen.
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Nach
einem weiteren unabhängigen
Aspekt betrifft die Erfindung einen Trockenrasierer mit einem mit Öffnungen
versehenen Obermesser und einer zuvor beschriebenen Untermesser-Baugruppe,
welche mittels eines Motors oszilliert, vorzugsweise translatorisch
oszillierend gegenüber
dem Obermesser antreibbar ist.
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Figuren anhand der nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiele
erläutert.
Dabei bilden sämtliche
beschriebenen als auch in den Figuren dargestellte Merkmale sowohl
in Alleinstellung als auch in jeglicher sinnvollen Kombination untereinander
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung; auch unabhängig von
den Patentansprüchen
und deren Rückbezügen.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung zweier identisch ausgebildeter Untermesser
einer Funktionseinheit,
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2 eine
weitere Ausgestaltung zweier symmetrisch zueinander angeordneter,
aber in sich unsymmetrisch ausgebildeter Untermesser,
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3 eine
schematische Darstellung von mehreren, jeweils an einem gemeinsamen
Träger angeordneten
ersten und zweiten Untermesser,
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4 eine
schematische Darstellung einer Untermesser-Funktionseinheit mit
insgesamt drei Funktionsteilen.
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In 1 sind
in einer stark vereinfachten schematischen Darstellung zwei Untermesser,
ein erstes Untermesser 10 und ein zweites Untermesser 20 einer
Untermesser-Funktionseinheit
gezeigt. Die beiden Untermesser 10, 20 sind, wie
durch den Doppelpfeil 14 angedeutet, in Horizontalrichtung
oszillierend und translatorisch an einem nicht explizit gezeigten
Antrieb gegenüber
einem ebenfalls lediglich schematisch dargestellten Obermesser 5 antreibbar. Dabei
ist jedes der Untermesser 10, 20 mittels einem gesondert
dafür vorgesehenen
Federelement 12, 22 gegen das oberhalb der beiden
Untermesser 10, 20 angeordnete und mit einer Perforation
bzw. mit einzelnen Durchgangsöffnungen 6 versehenen
Obermesser 5 vorgespannt. Das Obermesser 5 kann
als Scherfolie oder aber auch als kamm- oder balkenförmiges Scherteil
ausgebildet sein.
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Die
beiden Untermesser 10, 20 weisen an ihren obenliegenden
Abschnitten jeweils zum Schneiden oder Abscheren von Haaren vorgesehene
Kanten auf, sodass ein in eine Öffnung 6 des
darüberliegenden
Obermessers 5 eingefädeltes
Haar bei einer Bewegung der Untermesser 10, 20 von
diesen erfasst, gegen eine Kante 7 der Öffnung 6 des Obermessers 5 gedrückt und
bei fortwährender
Bewegung abgeschert oder abgeschnitten wird.
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In
der gezeigten Ausführungsform
gemäß 1 ist
insbesondere vorgesehen, dass die von den Federelementen 12, 22 zur
Verfügung
gestellte Vorspannkraft mit der Bewegungsrichtung gekoppelt ist.
Bewegen sich etwa beide Untermesser 10, 20 nach
rechts, so ist vorgesehen, dass die von der Feder 22 zur
Verfügung
gestellte Vorspannkraft geringer ist als die Vorspannkraft des Federelementes 12. Auf
diese Art und Weise kann das vorauseilende Untermesser 20 eine
hautschützende
oder eine auf ein eingefädeltes
Haar ziehende Funktion ausüben, während das
nacheilende Untermesser 10 mit einer höheren Federkraft beaufschlagt
ist, somit einen höheren
Widerstand gegen ein Abtauchen oder Zurückweichen gegenüber dem
Obermesser 5 aufweist und daher zum vollständigen Durchtrennen
eines eingefädelten
Haares ausgebildet ist.
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Sobald
sich die Bewegungsrichtung an einem Scheitelpunkt der Bewegung ändert, also
sobald beide Untermesser 10, 20 etwa nach links
gegenüber
dem Obermesser 5 bewegt werden, ändert sich auch die von den
Federelementen 12, 22 zur Verfügung gestellte Federkraft.
Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass die auf das vorauseilende
Untermesser 10 einwirkende Vorspannkraft geringer ist als
diejenige Vorspannkraft, welche auf das nacheilende Untermesser 20 einwirkt.
Mit einer Bewegungsumkehr der oszillatorisch antreibbaren Untermesser 10, 20 ändert sich
deren Vorspannung gegenüber
dem Obermesser 5.
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Das
in Bewegungsrichtung jeweils vorauseilende Messer 10, 20 kann
als sogenanntes Ziehmesser zum Herausziehen eines Haares aus einer
Hautpartie oder aber als sogenanntes Protektorelement zum Zurückdrängen einer
in die Schnittebene von Obermesser 5 und Untermesser 10, 20 hineinragenden
Hautpartie ausgebildet sein. Durch die geringere Vorspannkraft kann
das jeweils vorauseilende Messer 10, 20 in eine
gegenüber
der Schnittebene zurückversetzte
Position überführt werden.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, die Federvorspannkraft derart zu wählen, dass
das vorauseilende Messer ein eingefädeltes Haar nicht abschert,
sondern unter einem Zurückweichen
gegenüber
der Schnittebene das Haar unter Bildung eines haarbreiten Spalts
zwischen Obermesser 5 und dem vorauseilenden Messer 10 bzw. 20 einklemmt,
wobei insbesondere die dem Obermesser 5 zugewandte Außenkontur
des Untermessers eine derartige Haft- oder Gleitreibung zum eingeklemmten
Haar aufweist, dass dieses einer gewissen Mitnahmebewegung unterliegt
und somit um das gewünschte
Maß aus
der Hautpartie herausgezogen wird, bevor das Haar vom nacheilenden,
unter einer höheren
Vorspannung und beim Auftreffen auf ein Haar im Wesentlichen nicht oder
nur kaum zurückweichenden
Messer durchtrennt wird. Die Mitnahme eines Haares kann auch durch
Verhaken mit einem der Untermesser 10, 20
erfolgen.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass das vorauseilende Untermesser 10, 20 in
Bewegungsrichtung vorn liegend eine verhältnismäßig abgerundete Kante aufweist,
welche weniger dazu ausgebildet ist, in ein Haar einzuhaken, sondern
die dazu vorgesehen ist, eine das Haar umgebende und in die Schnittebene
hineinragende Hautpartie aus der Schnittebene wieder herauszudrängen, damit
diese nicht von einer schärferen
Kante des nacheilenden Messers erfasst und somit etwa verletzt wird.
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In 2 ist
eine weitere Ausführung
einer Untermesser-Funktionseinheit gezeigt, die zwei Untermesser 30, 40 aufweist,
welche jeweils mittels zugeordneter Federelemente 32, 42 gegenüber einem Obermesser 5 unter
Vorspannung stehen. Auch hierbei kann die von den Federelementen 32, 42 zur
Verfügung
gestellte Vorspannung jeweils entsprechend einer nach rechts oder
nach links gerichteten Bewegungsrichtung geändert werden. Aufgrund der
geometrischen Ausgestaltung der Untermesser 30, 40 ist dies
jedoch hierbei nicht zwingend erforderlich.
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So
kann hierbei vorgesehen sein, dass die Federelemente 32, 42 im
Wesentlichen eine identische Federkonstante aufweisen und somit
eine identische Federvorspannung zur Verfügung stellen. Die beiden Messer 30, 40 weisen
an ihrem dem Obermesser 5 zugewandten Abschnitt außenliegend
verhältnismäßig abgerundete
Kanten 34, 44 auf, während die einander zugewandten
obenliegenden Kanten 36, 46 der beiden Untermesser 30, 40 als
geschärfte
Klingen ausgebildet sind, welche jeweils eine spitzwinklige Schneide
aufweisen.
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Die
einen Schneidwinkel von deutlich weniger als 90° aufweisende geschärfte Schneide
oder Klinge 36, 46 ist jeweils zum Durchtrennen
und Schneiden eines eingefädelten
Haares vorgesehen, während
die abgerundete Kante 34, 44 des jeweils anderen
Messers zum Herausziehen eines Haares oder zum Zurückdrängen einer
Hautpartie vorgesehen ist. Bewegen sich beide Untermesser 30, 40 etwa
nach rechts, so ist die abgerundete Kante 44 des Untermessers 40 zum
Herausziehen des Haares oder zum Zurückdrängen einer Hautpartie vorgesehen,
während
die Schneide 36 des nacheilenden Untermessers 30 zum
Schneiden des eingefädelten Haares
ausgebildet ist.
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Ändert sich
die Bewegungsrichtung etwa nach links, so übernimmt die abgerundete Kante 34 des
dann vorauseilenden Untermessers 30 die Hautpartie zurückdrängende oder
die das eingefädelte Haar
ziehende Funktion, während
die geschärfte Schneidkante 46 des
nacheilenden Messers 40 zum vollständigen Durchtrennen des eingefädelten Haares
vorgesehen ist.
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Grundsätzlich ist
diese in 2 gezeigte Ausführungsform
mit identisch ausgebildeten Federelementen 32, 42 zu
verwirklichen. Sie kann aber auch mit einem zur 1 beschriebenen
Mechanismus betrieben werden, wobei sich die auf die einzelnen Untermesser
einwirkende Federvorspannung stets mit einem Umkehren der Bewegungsrichtung
in vorgegebener Art und Weise ändert.
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In 3 ist
schließlich
die Kopplung mehrerer erster Untermesser 30 an einen gemeinsamen Träger 38 sowie
die Kopplung mehrerer zweiter Untermesser 40 an einen gemeinsamen
Träger 48 gezeigt.
Die einzelnen Untermesser 40 sind untereinander über den
Träger 48 starr
miteinander verbunden. Selbiges trifft für die Untermesser 30 in
Bezug zum Träger 38 zu.
Hierbei ist ferner vorgesehen, dass nicht mehr jedes einzelne Untermesser 30, 40 federbeaufschlagt
ist, sondern dass lediglich nur noch der Träger 48, 38 mittels
dafür vorgesehener
Federelemente 49, 39 gegenüber einer gemeinsamen Basis 100,
welche im Bereich des Scherkopfs des Trockenrasierers angeordnet
sein kann, federbelastet abgestützt
sind.
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Diese
Ausgestaltung ist insbesondere hinsichtlich der Fertigung und Montage
einer Vielzahl einzelner Untermesser von Vorteil. So können beispielsweise
bis zu 30 und mehr Untermesser 30, 40 an einem
zugeordneten Träger 38, 48 angeordnet werden.
Hierbei ist insbesondere vorgesehen, sämtliche ersten Untermesser 30 als
auch sämtliche
zweiten Untermesser 40 aus einem Blechformteil herzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Untermesser
- 2
- Ziehmesser/Protektorelement
- 3
- Ziehmesser/Protektorelement
- 4
- Baugruppe
- 5
- Obermesser
- 6
- Durchgangsöffnung
- 7
- Kante
- 10
- Untermesser
- 12
- Federelement
- 14
- Oszillations-Bewegungsrichtung
- 20
- Untermesser
- 22
- Federelement
- 30
- Untermesser
- 32
- Federelement
- 34
- abgerundete
Kante
- 36
- scharfe
Kante
- 38
- Träger
- 39
- Federelement
- 40
- Untermesser
- 42
- Federelement
- 44
- abgerundete
Kante
- 46
- scharfe
Kante
- 48
- Träger
- 49
- Federelement
- 100
- Basis