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Die
Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Fassadensystem
zur unmittelbaren oder mittelbaren Befestigung wenigstens eines
im Wesentlichen plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselementes
an einem bauseitigen Untergrund mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Fassadensystem mit
einer solchen Haltevorrichtung.
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Wände
und/oder Decken moderner Gebäude sind in der Regel systemartig
aufgebaut, um den jeweils an sie, beispielsweise als Außenwand
oder Wohnungstrennwand, gestellten Anforderungen zu entsprechen.
Das heißt, dass sie mehrere Schichten bzw. Ebenen umfassen,
die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Ein Wand- oder
Deckenaufbau setzt sich somit in der Regel aus der tragenden Konstruktion,
die in Massiv- oder in Skelettbauweise erstellt werden kann, sowie
wenigstens einer weiteren Schicht oder Ebene zusammen, um beispielsweise bauphysikalischen
Anforderungen Rechnung zu tragen und/oder der Wand bzw. Decke eine
besondere Gestaltung zu verleihen. Als außenliegende Schicht oder
Schale finden häufig plattenförmige Werkstoffe oder
Bauelemente Einsatz, die eine flächendeckende Verkleidung
einer dahinterliegenden Wärmedämmschicht oder
Installationsebene ermöglichen. Diese plattenförmigen
Wand- oder Elemente gilt es dauerhaft sicher mit der tragenden Konstruktion
der jeweiligen Wand oder Decke zu verbinden.
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Da
die Anforderungen an die Wärmedämmung von Gebäuden
stetig steigen, müssen zum Teil starke Wärmedämmschichten überbrückt
werden. Zudem hat aus statischen Gründen die Befestigung grundsätzlich
immer an der tragenden Konstruktion zu erfolgen. Daher werden gattungsgemäße
Haltevorrichtungen häufig zusammen mit zusätzlichen Halteelementen
einer Befestigungsvorrichtung verwendet, die beispielsweise wenigstens
ein quer zu der Haltevorrichtung verlaufendes Halteprofil sowie wenigstens
einen Haltewinkel zur Befestigung des Halteprofils am bauseitigen
Untergrund umfassen können. Dabei kann die Auskragung des
freien Schenkels des Haltewinkels zur Befestigung des Halteprofils
in der Regel derart vorgegeben werden, das nicht nur die Wärmedämmschicht überbrückt
wird, sondern zudem noch ein ausreichender Abstand zur Ausbildung
einer der Hinterlüftung der Fassade dienenden Luftschicht
möglich ist. Eine solche Hinterlüftung ist zumeist
aus bauphysikalischen Gründen bei vorgehängten
Fassadensystemen erforderlich. Mit zunehmendem Abstand der plattenförmigen
Wand- oder Deckenbekleidungselemente zur tragenden Konstruktion
steigen allerdings auch die statischen Anforderungen an die jeweils
vorgesehene Halte- bzw. Befestigungsvorrichtung. Dies gilt auch,
wenn besonders schwere Fassadenelemente, wie beispielsweise Naturstein-
oder Glasplatten, als plattenförmige Wand- oder Deckenbekleidungselemente Einsatz
finden. Diese können zum Beispiel ein Gewicht von 80 bis
100 kg/m2 aufweisen. Unter anderem ist es
die Aufgabe einer Halte- bzw. Befestigungsvorrichtung eines Fassadensystems,
diese Last in die tragende Konstruktion der Wand oder Decke abzuleiten.
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Bei
der Auslegung eines Wand- oder Deckensystems, insbesondere eines
Fassadensystems, gilt es jedoch nicht nur bauphysikalische und/oder
statische Anforderungen zu erfüllen; auch gestalterische
Gesichtspunkte sind zu berücksichtigen. Neben der Wahl
eines geeigneten, optisch ansprechenden Materials muss die Fugeneinteilung festgelegt
und dabei die Größe der plattenförmigen Wand-
oder Deckenbekleidungselemente bestimmt werden. Weiterhin wirkt
sich die Art der Befestigung des plattenförmigen Materials – sichtbare
Befestigung oder nicht sichtbare Befestigung – auf die
Gestaltung der Fassade aus. Zur Ausbildung einer nicht sichtbaren
Befestigung werden die Wand- oder Deckenbekleidungselemente in der
Regel rückseitig mit einem ersten Halteelement einer Haltevorrichtung verbunden,
das mit einem weiteren, wand- oder deckenseitig angebrachten Halteelement
durch Einhängen oder Einstecken derart verbindbar ist,
dass ein Formschluss bewirkt wird. Als Haltelemente werden häufig
Profile oder Profilstücke mit ineinander greifenden Profilteilen
verwendet. Dabei werden die Wand- oder Deckenbekleidungselemente
in der Regel bereits werkseitig mit einem derartigen Profil verbunden,
so dass sie vor Ort in das am Gebäude angebrachte Profil
einfach eingehängt werden können.
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Eine
mit einer Wand- oder Deckenverkleidungsplatte und einer Unterkonstruktion
verbindbare Vorrichtung zur unsichtbaren Plattenbefestigung wird beispielsweise
in der
EP 0 380 953
A1 beschrieben. Sie umfasst einen Plattenhalter als erstes
Profil und einen Profilträger als zweites Profil, die durch
ineinander Stecken derart miteinander verbindbar sind, dass die
Außenkontur von Profilträger und Plattenhalter
zusammen vorzugsweise etwa eine Rechteckform ergibt. Dabei übergreifen
oder überlappen sich Profilteile des Plattenhalters und
des Profilträgers, wodurch eine solide Befestigung eines
jeden Plattenhalters am Profilträger gewährleistet
werden soll. Plattenhalter und Profilträger sind zudem
aus dem gleichen Profil hergestellt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist das Profil eine Verstärkungsleiste
auf, welche die Festigkeit des Profils unter Beibehaltung einer
unkomplizierten Profilform weiter erhöhen soll. Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass jeder Plattenhalter quer, insbesondere
senkrecht zu seiner Aufsteckrichtung, weitestgehend spielfrei am
Profilträger befestigt ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung der vorstehend
genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass sie geeignet ist,
besonders schwere Lasten zu halten bzw. zu tragen. Insbesondere
soll die Haltevorrichtung zur Ausbildung vorgehängter Glas-
oder Natursteinfassaden mit verdeckt liegenden Befestigungsmittel
geeignet sein. Des Weiteren soll die Vorrichtung eine einfache Montage
sowie eine dauerhaft sichere Halterung plattenförmiger
Wand- oder Deckenbekleidungselemente ermöglichen.
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Zur
Lösung der Aufgabe wird eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie ein Fassadensystem mit einer solchen Haltevorrichtung
vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden
in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß weisen
das erste und/oder das zweite Profil der vorgeschlagenen Haltevorrichtung
wenigstens einen quer oder schräg zu einem ersten und/oder
zweiten Schenkel des jeweiligen Profils verlaufenden Steg zur Ausbildung
einer das Profil aussteifenden Kammer auf. Durch die Ausbildung
wenigstens einer Kammer können die Formsteifigkeit und
damit die Tragfähigkeit des jeweiligen Profils bei gleichbleibender
Profilstärke, das heißt bei gleicher Stärke
von Steg und Schenkel, deutlich erhöht werden. Wollte man
den gleichen Effekt im Wege einer Materialverstärkung entsprechend
dem Stand der Technik erreichen, würde durch das zusätzliche
Material auch das Eigengewicht des Profils deutlich steigen. Dies
wiederum würde zu Lasten der Tragfähigkeit der
Haltevorrichtung bzw. der die Haltevorrichtung tragenden Unterkonstruktion
gehen, so dass auch diese ggf. zu verstärken wäre.
Ferner lassen sich Profile mit weniger Eigengewicht leichter montieren.
Ein geringerer Materialverbrauch wirkt sich in der Regel zudem günstig
auf die Herstellungskosten aus.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens ein quer
oder schräg zu wenigstens einem Schenkel eines Profils
verlaufender Steg im Bereich einer Innenecke zur Ausbildung einer
das Profil aussteifenden Kammer angeordnet. Ein entsprechend ausgesteiftes
Profil weist beispielsweise eine hohe Winkelsteifigkeit auf. Dies
erweist sich insbesondere als vorteilhaft, wenn ein Schenkel wenigstens
eines Profils der Haltevorrichtung über die zu tragende
Last auf Biegung beansprucht wird, wie dies bei einem im Wesentlichen
L-förmigen, zwei Schenkel umfassenden Profil der Fall ist,
wenn der eine Schenkel flach an der zu haltenden Platte anliegt
und der andere Schenkel als Kragarm dient.
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Alternativ
oder ergänzend kann weiterhin vorgesehen sein, dass wenigstens
ein quer oder schräg zu wenigstens einem Schenkel eines
Profils verlaufender Steg im Bereich eines freien Endes des jeweiligen
Schenkels zur Ausbildung einer das Profil aussteifenden Kammer angeordnet
ist. Ein derart ausgesteiftes Profil weist vor allem eine hohe Torsionssteifigkeit
auf, so dass es in der Lage ist, besonders schwere Lasten zu tragen.
Das Gewicht einer Wand- oder Deckenbekleidung beispielsweise aus Glas
beträgt 35–40 kg/m2, während
das Gewicht einer Natursteinbekleidung sogar 80–100 kg/m2 betragen kann. Demgegenüber beträgt
das Gewicht herkömmlicher vorgehängter Fassadenplatten,
beispielsweise aus Keramik, etwa 20 kg/m2.
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Des
Weiteren bevorzugt besitzt wenigstens ein Schenkel des ersten und/oder
des zweiten Profils der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
eine Aufkantung, die zumindest teilweise parallel zum jeweils anderen
Schenkel desselben Profils geführt ist. Durch die Aufkantung
erhält das Profil einen U-förmigen Querschnitt,
wobei die Aufkantung jedoch eine deutlich geringere Länge
als der parallele Schenkel besitzt. Der jeweils zwischen einer solchen
Aufkantung und einem parallel hierzu liegenden Schenkel angeordnete
weitere Schenkel erfährt durch die Aufkantung eine zusätzliche
Aussteifung. Zudem kann die Aufkantung als Einstecklasche dienen,
die beispielsweise nach dem Nut und Feder-Prinzip in eine entsprechende
Aufnahme am jeweils anderen Profil einsteckbar bzw. einsetzbar ist.
Auf diese Weise kann durch die Aufkantung eine formschlüssige
Verbindung beider Profile bewirkt werden.
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Zur
Aussteifung der Aufkantung wird weiterhin vorgeschlagen, die Aufkantung
an ihrem freien Ende mit einer aussteifenden Verdickung zu versehen.
Darüber hinaus ermöglicht eine solche Verdickung
eine klemmende Verbindung beider Profile, wenn zugleich die am jeweils
andern Profil vorgesehen Aufnahme ein Untermaß gegenüber
der Verdickung besitzt.
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Vorzugsweise
ist ergänzend zur Ausbildung einer Aufkantung weiterhin
vorgesehen, dass wenigstens ein Schenkel des ersten und/oder des
zweiten Profils ein freies Ende besitzt, das zur Aufnahme einer
solchen Aufkantung des jeweils anderen Profils einen stufenartigen
Rücksprung besitzt. Dadurch bleibt ein im Wesentlichen
kastenförmiger Querschnitt der Haltevorrichtung auch bei
Ausbildung einer zusätzlichen Aufkantung am Schenkel eines
Profils erhalten, so dass eine flächige Anlage der Haltevorrichtung
an dem plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselement
und/oder einem Untergrund gewährleistet werden kann.
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Nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist alternativ
oder ergänzend das erste und/oder das zweite Profil eine
Kammer auf, die zumindest in einem Teilbereich beabstandet zu einem Schenkel
des jeweiligen Profils angeordnet ist, so dass zwischen der Kammer
und dem Schenkel eine Nut zur Aufnahme eines Schenkels des jeweils
anderen Profils oder einer hieran angeordneten Aufkantung ausgebildet
wird. Ist an dem freien Ende des aufzunehmenden Schenkels ebenfalls
eine aussteifende Kammer angeordnet, ist die Nutbreite hierauf abzustimmen.
Durch die Ausbildung einer Nut und eines in die Nut einsetzbaren
Profilendes am jeweils anderen Profit kann ebenfalls eine formschlüssige Verbindung
beider Profile bewirkt werden.
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Alternativ
oder ergänzend kann das erste und/oder das zweite Profil
eine Kammer aufweisen, die zumindest in einem Teilbereich beabstandet
zu einer Aufkantung eines Schenkels des jeweiligen Profils angeordnet
ist, so dass zwischen der Kammer und der Aufkantung eine Nut zur
Aufnahme eines Schenkels des jeweils anderen Profils oder einer hieran
angeordneten Aufkantung ausgebildet wird.
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Um
die Montage der ineinander steckbaren Profile der Haltevorrichtung
zu erleichtern, besitzen vorteilhafterweise wenigstens zwei winkelig
zueinander angeordnete Stege zur Ausbildung einer Kammer eine gefaste
oder gerundete Außenecke. Weiterhin kann auch das freie
Ende eines Schenkels und/oder einer Aufkantungen bzw. einer hieran
angeordneten Verdickung zur Aussteifung der Aufkantung gefast oder
gerundet ausgebildet sein. Auf diese Weise wird eine Spielpassung
bewirkt, die das ineinander Stecken der Profile beispielsweise durch
eine Schwenkbewegung des einen Profils gegenüber dem anderen
Profil, ermöglicht. Gefaste Bereiche dienen zudem als Einführhilfen,
die ebenfalls die Montage erleichtern.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist darüber hinaus
vorgesehen, dass der erste Schenkel des ersten Profils zur Verbindung
der Haltevorrichtung mit einem Wand- oder Deckenbekleidungselement
mit dem zweiten Schenkel zur Anlage am Wand- oder Deckenbekleidungselement
zumindest über einen Teilbereich einen Winkel α < 90° einschließt.
Der nicht zur Anlage am Wand- oder Deckenbekleidungselement vorgesehen
Schenkel weist bei Befestigung an einem Wand- oder Deckenbekleidungselement
somit eine Neigung gegenüber diesem Wand- oder Deckenbekleidungselement
auf, die geeignet ist, Oberflächenwasser von dem Wand- oder
Deckenbekleidungselement wegzufahren. Dadurch wird sicher gestellt,
dass Oberflächenwasser, beispielsweise in Form von Regen,
nicht auf dem Profil stehen bleibt und ggf. in das Wand- oder Deckenbekleidungselement
eindringt. In ein Wand- oder Deckenbekleidungselement eingedrungene
Feuchtigkeit kann nicht nur unschöne Verfärbungen
oder Abzeichnungen an der Fassadenoberfläche bewirken,
sondern kann ferner eine zerstörerische Wirkung entfalten.
Sie kann beispielsweise bei Frost zu Materialabsprengungen oder
sogar zur vollständigen Zerstörung der jeweiligen
Platte führen. Eine dauerhaft sichere Befestigung eines
auf diese Weise beschädigten Wand- oder Deckenbekleidungselementes
ist dann nicht mehr gewährleistet.
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Bevorzugt
bestehen das erste und/oder das zweite Profil der Haltevorrichtung
aus Metall, vorzugsweise aus Aluminium. Profile aus Aluminium sind
besonders leicht, so dass das Eigengewicht der Fassade gering gehalten
werden kann. Zudem sind leichte Profile leichter zu montieren. Aluminiumprofile erweisen
sich ferner als unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, da
sie eine Oxidschicht ausbilden, die das Material vor Korrosion schützt.
Weiterhin bevorzugt sind das erste und/oder das zweite Profil der Haltevorrichtung
Strangpress-Produkte, das heißt, dass sie in einem Strangpressverfahren
hergestellt worden sind.
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Das
ebenfalls zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagene Fassadensystem
umfasst zur Verbindung plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente
mit einem bauseitigen Untergrund wenigstens eine Haltevorrichtung
der vorstehend beschriebenen Art. Kann das zweite Profil der Haltevorrichtung
nicht direkt an der tragenden Konstruktion einer Wand oder Decke
befestigt werden, da beispielsweise eine Wärmedämmschicht
vor der tragenden Konstruktion der jeweiligen Wand oder Decke angeordnet
ist, umfasst das erfindungsgemäße Fassadensystem
vorteilhafterweise weiterhin eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung
der Haltevorrichtung. Vorzugsweise weist die Befestigungsvorrichtung
wenigstens einen Haltewinkel und/oder wenigstens ein Halteprofil
auf. Während die Haltevorrichtung bestehend aus einem ersten
und einem zweiten Profil zur Befestigung von Wandbekleidungselementen
im Wesentlichen horizontal verlegt wird (das erste Profil kann dabei
auch aus mit dem zweiten Profil verbindbaren kurzen Profilstücken
bestehen), wird das Halteprofil der Befestigungsvorrichtung im Wesentlichen
senkrecht verlegt. Die Befestigung des Halteprofils wiederum erfolgt über
den wenigstens einen Haltewinkel der Befestigungsvorrichtung. Dabei
kann über die Auskragung des Haltewinkels der Abstand eines
plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselementes zum
bauseitigen Untergrund vorgegeben werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung
vor dem ineinander Stecken der beiden Profile und
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2 einen
Querschnitt durch die Haltevorrichtung der 1 mit ineinander
gesteckten Profilen.
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Der
Darstellung der 1 ist eine erfindungsgemäße
Haltevorrichtung zu entnehmen, die ein erstes, mit einem plattenförmigen
Wand- oder Deckenelement 3 verbindbares – vorliegend über eine
Schraube 15 bereits verbundenes – Profil 1 sowie
ein mit einem bauseitigen Untergrund verbindbares zweites Profil 2 umfasst.
Beide Profile 1, 2 weisen hierzu einen mit dem
plattenförmigen Element oder dem Untergrund verbindbaren
ersten Schenkel 1.1, 2.1 sowie einen im Wesentlichen
senkrecht hierzu angeordneten zweiten Schenkel 1.2, 2.2 auf.
Der erste Schenkel 1.1 des ersten Profils 1 ist
dabei abgewinkelt ausgeführt, so dass ein an den zweiten Schenkel 1.2 anschließender
erster Teilabschnitt des ersten Schenkels 1.1 mit dem zweiten
Schenkel 1.2 einen Winkel α < 90° umschließt und
lediglich ein hieran anschließender zweiter Teilabschnitt
des ersten Schenkels 1.1 senkrecht zum zweiten Schenkel 1.2 angeordnet
ist. Die abgewinkelte Ausführung des ersten Schenkels 1.1 des
ersten Profils 1 bewirkt, dass Oberflächenwasser
von dem mit diesem Profil verbundenen plattenförmigen Wand-
oder Deckenbekleidungselement 3 weg geführt wird.
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Beide
Profile 1, 2 weisen ferner quer oder schräg
zu den Schenkeln 1.1, 1.2, 2.1, 2.2 verlaufende
Stege 5 zur Ausbildung von profilaussteifenden Kammern 4 auf.
Bei dem vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel weisen
beide Profile 1, 2 jeweils eine Kammer 4 im
Bereich einer Innenecke 6 sowie eine Kammer 4 im
Bereich des freien Endes 7 des jeweils zweiten Schenkels 1.2, 2.2 auf.
Die Kammern 4 im Bereich der Innenecken 6 werden
jeweils von den beiden Schenkeln 1.1, 1.2, 2.1, 2.2 eines
jeden Profils 1, 2 und mehreren Stegen 5 begrenzt.
Die an den freien Enden 7eines Schenkels 1.2, 2.2 angeordneten
Kammern 4 werden ebenfalls aus mehreren Stegen 5 gebildet,
wobei die jeweils durch zwei senkrecht aufeinandertreffende Stege 5 ausgebildeten Außenecken 14 einer
Kammer 4 gefast oder abgerundet ausgebildet sind. Dadurch
wird das ineinander Stecken der Profile 1, 2 erleichtert.
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Um
eine formschlüssige Verbindung der Profile 1, 2 zu
bewirken, weisen des Weiteren beide Profile 1, 2 jeweils
an ihrem ersten Schenkel 1.1, 2.1 eine Aufkantung 8 auf,
die beim ineinander Stecken entweder einen stufenartig ausgebildeten
Rücksprung 11 oder eine Nut 12 des jeweils
anderen Profils 1, 2 hintergreifen. Die Aufkantung 8 am
ersten Schenkel 2.1 des zweiten Profils 2 bildet
zudem mit einer zu ihr beabstandeten Kammer 4 eine weitere
Nut 13 aus, in welche das freie Ende 7 des zweiten
Schenkels 1.2 des ersten Profils 1 einsetzbar
ist. Da das freie Ende 7 des zweiten Schenkels 1.2 des
ersten Profils 1 ebenfalls durch eine korrespondierend
zur Nut 13 ausgebildeten Kammer 4 ausgesteift
ist, kann durch Einsetzen des freien Endes 7 des ersten
Profils 1 in die Nut 13 des zweiten Profils 2 ein
Formschluss bewirkt werden. Zur Aussteifung der Aufkantung 8 des ersten
Profils 1 ist diese an ihrem freien Ende 9 mit einer
Verdickung 10 versehen, über die vorliegend zudem
eine klemmende Verbindung mit dem Profil 2 bewirkbar ist.
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Auch
die Aufkantung 8 am ersten Schenkel 1.1 des ersten
Profils 1 weist an ihrem freien Ende 9 eine Verdickung 10 auf.
Diese ist jedoch mit schräg verlaufenden Fasen als Einführhilfen
versehen, da zur Verbindung der beiden Profile 1, 2 die
Aufkantung 8 des ersten Profils 1 in die Nut 12 des
zweiten Profils 2 eingeführt wird. Die Nut 12 wird
vorliegend durch eine zum Schenkel 2.2 teilweise beabstandet
angeordnete Kammer 4 ausgebildet, deren Außenecken 14 ebenfalls
gefast bzw. abgerundet sind, um das Zusammensetzen der Profile 1, 2 zu
erleichtern. Die Befestigung des zweiten Profils 2 an dem
bauseitigen Untergrund oder einer hieran befestigten Unterkonstruktion
kann wiederum durch wenigstens eine Schraube 15 erfolgen.
Zur Justierung der Höhenlage eines plattenförmigen Wandbekleidungselementes ist
zudem ein Justiermittel 16 in Form einer Stellschraube
vorgesehen.
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Die 2 zeigt
die beiden Profile 1, 2 der Haltevorrichtung der 1 in
zusammengesetztem Zustand. Dabei wird der im Wesentlichen kastenförmige
Querschnitt der Haltevorrichtung bei ineinander gesteckten Profilen
deutlich. Lediglich die abgewinkelte Ausführung des ersten
Schenkels 1.1 des ersten Profils 1, um Oberflächenwasser
von dem plattenförmigen Wandbekleidungselement weg zu führen,
verhindert, dass der Querschnitt bzw. die den Querschnitt umgebenden
Hüllkurve der Haltevorrichtung bei ineinander gesteckten
Pofilen 1, 2 keine präzise Rechteckform
aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erstes
Profil
- 1.1
- erster
Schenkel
- 1.2
- zweiter
Schenkel
- 2
- Zweites
Profil
- 2.1
- erster
Schenkel
- 2.2
- zweiter
Schenkel
- 3
- Wand-
oder Deckenbekleidungselement
- 4
- Kammer
- 5
- Steg
- 6
- Innenecke
- 7
- Freies
Ende
- 8
- Aufkantung
- 9
- Freies
Ende
- 10
- Verdickung
- 11
- Rücksprung
- 12
- Nut
- 13
- Nut
- 14
- Außenecke
- 15
- Schraube
- 16
- Justiermittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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