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Die
Erfindung betrifft eine selbstfahrende landwirtschaftliche Erntemaschine,
umfassend:
einen Rahmen, der durch im Eingriff mit dem Erdboden
befindliche Mittel darauf abgestützt wird und durch diese
in einer Vorwärtsrichtung bewegbar ist,
Arbeitsorgane
zur Förderung und/oder Bearbeitung von Erntegut, die über
einen Treibriemen antreibbar sind, der durch eine Riemenscheibe
mit horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung orientierter
Drehachse antreibbar ist,
einen am Rahmen abgestützten
ersten Verbrennungsmotor mit einer ersten, sich horizontal und quer zur
Vorwärtsrichtung erstreckenden Kurbelwelle, und
einen
am Rahmen abgestützten zweiten Verbrennungsmotor mit einer
zweiten, sich horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung
erstreckenden Kurbelwelle,
wobei die Riemenscheibe wahlweise
mit einem der Verbrennungsmotoren oder beiden Verbrennungsmotoren
in Antriebsverbindung steht oder bringbar ist.
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Stand der Technik
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Selbstfahrende
landwirtschaftliche Erntemaschinen werden in derjüngeren
Vergangenheit mit immer leistungsstärkeren Verbrennungsmotoren ausgestattet,
die bei Feldhäckslern derzeit bis über 800 kW
abgeben können. Wegen der relativ geringen Stückzahlen,
in denen derartige leistungsstarke Motoren gefertigt werden, sind
derartige Motoren relativ preisaufwändig und in der Regel
teurer als zwei Verbrennungsmotoren mit jeweils der halben Leistung. Weiterhin
wird die gesamte Leistung des Motors nicht immer benötigt, – so
ist sie beispielsweise beim Transport auf einer Straße
oder bei der Grasernte nicht erforderlich – was zu einem
schlechteren Wirkungsgrad des Motors als im Volllastbetrieb führt, weshalb
vorgeschlagen wurde, eine selbstfahrende Erntemaschine mit zwei
Verbrennungsmotoren auszustatten, von denen einer zur Bewältigung
größerer Leistungsanforderungen dem anderen Verbrennungsmotor
zuschaltbar ist.
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Gemäß der
DE 10 2004 046 467
A1 sind die Kurbelwellen der beiden Verbrennungsmotoren
quer zur Vorwärtsrichtung und horizontal orientiert, wobei ein
Verbrennungsmotor in Vorwärtsrichtung vor dem anderen Verbrennungsmotor
positioniert ist. Ein Stirnradgetriebe stellt eine Verbindung zwischen
beiden Verbrennungsmotoren und dem Hauptantriebsstrang der Erntemaschine
her. Zwischen der Kurbelwelle des hinteren Verbrennungsmotors und
dem Stirnradgetriebe ist eine abschaltbare Kupplung angeordnet,
um die Erntemaschine auch nur mit dem vorderen Verbrennungsmotor
antreiben zu können, ohne den hinteren Verbrennungsmotor
mitlaufen lassen zu müssen. Ein Hauptantriebsstrang der
Erntemaschine wird mittels eines Treibriemens angetrieben, um eine
direkt mit der Kurbelwelle des vorderen Verbrennungsmotors verbundene
Riemenscheibe umläuft. Der vordere Verbrennungsmotor treibt über das
Stirnradgetriebe auch Hydraulikpumpen für den Fahrantrieb
und den Antrieb der Einzugswalzen und des Erntevorsatzes an.
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Beide
Verbrennungsmotoren sind mit dem Stirnradgetriebe an einem Hilfsrahmen
montiert, so dass sie eine kompakte, vormontagefähige Baugruppe
bilden. Diese kompakte Baugruppe hat zwar bei der Endmontage der
Erntemaschine Vorteile, da die Anzahl der am Fertigungsband zu montierenden
Elemente gering gehalten wird, aber den Nachteil, dass die einzelnen
Verbrennungsmotoren schlecht für Wartungszwecke zugänglich
sind. Außerdem können beim Betrieb Vibrationen
in einem der Verbrennungsmotoren auftreten, die über den
Hilfsrahmen und das Stirnradgetriebe auf den anderen Verbrennungsmotor übertragen
werden und ihn auch zu unerwünschten Vibrationen veranlassen,
die sich im Ergebnis durch die gegenseitige Beeinflussung der Verbrennungsmotoren,
die über den Hilfsrahmen und das Stirnradgetriebe erfolgt,
aufschaukeln. Als nachteilig ist bei dieser Anordnung außerdem
noch anzusehen, dass der vordere Verbrennungsmotor stets im Betrieb
sein muss, wenn die Erntemaschine erntet oder fährt, während
der hintere Verbrennungsmotor nur in Lastspitzen benötigt
wird und demnach weniger Betriebsstunden ableistet als der vordere
Verbrennungsmotor, so dass letzterer einem wesentlich höheren
Verschleiß unterliegt.
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In
der
DE 10 2006
004 143 A1 wird eine andere, selbstfahrende Erntemaschine
in der Form eines Feldhäckslers beschrieben, die ebenfalls
zwei Verbrennungsmotoren aufweist. Bei einer ersten Ausführungsform
umschlingt ein die Häckseltrommel und ein Fördergebläse
antreibender Treibriemen zwei Riemenscheiben, die jeweils koaxial
zur Kurbelwellen eines der Verbrennungsmotoren angeordnet und durch
Kupplungen mit den Kurbelwellen verbindbar sind. Die Kupplungen
erlauben es, wahlweise den einen oder den anderen Verbrennungsmotor oder
beide anzutreiben und mit dem Treibriemen in Antriebsverbindung
zu bringen. Allerdings erfordert diese Konstruktion einen sehr kleinen
Krümmungsradius des Treibriemens um die Riemenscheibe des vorderen
Verbrennungsmotors, was einen großen Verschleiß des
Treibriemens bedingt. Bei einer zweiten Ausführungsform
umschlingt der Treibriemen daher nur eine mit der Kurbelwelle des
vorderen Verbrennungsmotors verbundene Riemenscheibe, während
der hintere Verbrennungsmotor über einen zweiten Riementrieb
mit der Kurbelwelle des vorderen Verbrennungsmotors antriebsverbunden
ist. Ein Fahrantrieb wird mittels eines dritten Riementriebs von
der Kurbelwelle des hinteren Verbrennungsmotors angetrieben. Bei
dieser Ausführungsform können die Verbrennungsmotoren
nur gemeinsam betrieben werden, da keine abschaltbaren Kupplungen zwischen
den Riementrieben und den Kurbelwellen angeordnet sind.
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Aufgabe der Erfndung
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine
selbstfahrende landwirtschaftliche Erntemaschine bereitzustellen,
deren Antriebskonzept die oben erwähnten Nachteile des Standes
der Technik nicht oder in vermindertem Maße aufweist.
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Lösung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des
Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen
Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter
Weise weiterentwickeln.
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Eine
selbstfahrende Erntemaschine umfasst einen Rahmen, der durch sich
im Eingriff mit dem Erdboden befindliche Mittel, in der Regel Räder
oder Raupenlaufwerke, auf dem Erdboden abstützt und durch
die erwähnten Mittel in einer Vorwärtsrichtung bewegbar
ist. Die Erntemaschine weist weiterhin Arbeitsorgane zur Förderung
und/oder Bearbeitung von Erntegut auf, im Falle eines Feldhäckslers
beispielsweise eine Häckseltrommel, ein Fördergebläse
oder einen Körnerprozessor und im Falle eines Mähdreschers
beispielsweise einen Schrägförderer oder eine
Dreschtrommel. Der Antrieb der Arbeitsorgane erfolgt über
einen Treibriemen, welcher eingangsseitig über eine Riemenscheibe
mit sich horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung erstreckender
Drehachse angetrieben wird, die ihrerseits wahlweise über
einen ersten Riementrieb mit einer ersten Kurbelwelle eines ersten
Verbrennungsmotors und/oder über eine Gelenkwelle mit einer
zweiten Kurbelwelle eines zweiten, gegenüber dem ersten
Verbrennungsmotor um 180° um die Hochachse gedrehten Verbrennungsmotors
in Antriebsverbindung steht oder bringbar ist. Die Verbrennungsmotoren
sind am Rahmen befestigt und ihre Kurbelwellen erstrecken sich horizontal
und quer zur Vorwärtsrichtung.
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Auf
diese Weise werden die Verbrennungsmotoren durch den Riementrieb
und die Gelenkwelle voneinander mechanisch, insbesondere schwingungsmäßig,
entkoppelt, so dass ein Aufschaukeln von Vibrationen nicht zu befürchten
ist.
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Außerdem
ermöglichen der Riementrieb und die Gelenkwelle eine unproblematische
Anbringung von Kupplungen, um bei kleineren Leistungsanforderungen
auswählen zu können, welcher der Verbrennungsmotoren
angetrieben wird, um das Betriebsstundenverhältnis und
den Verschleißgrad beider Verbrennungsmotoren möglichst
gleich werden zu lassen. Die Kupplungen können jeweils
zwischen der Kurbelwelle und dem Riementrieb oder der Gelenkwelle
angeordnet werden, obwohl es auch möglich wäre,
sie an der Ausgangsseite des Riementriebs oder der Gelenkwelle vorzusehen.
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Beim
Fahrbetrieb auf einer Straße sind die Arbeitsorgane der
Erntemaschine normalerweise auszuschalten. Andererseits sind aber
andere Antriebe der Erntemaschine auch im Fahrbetrieb anzutreiben,
wie ein Fahrantrieb oder eine Klimaanlage, so dass zumindest ein
Verbrennungsmotor anzutreiben ist. Die Abschaltung der Arbeitsorgane
erfolgt daher vorzugsweise durch eine dritte Kupplung, die stromauf
der Riemenscheibe vorgesehen ist, d. h. zwischen der Riemenscheibe
einerseits und den miteinander verbundenen oder durch die oben erwähnten Kupplungen
verbindbaren Ausgängen des ersten Riementriebs und der
Gelenkwelle andererseits.
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Ausführungsbeispiel
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Anhand
der Abbildungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische seitliche Ansicht einer selbstfahrenden Erntemaschine
in Form eines Feldhäckslers, und
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2 eine
schematische Draufsicht auf das Antriebssystem der Erntemaschine
aus 1.
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In
der 1 ist eine Erntemaschine 10 in der Art
eines selbstfahrenden Feldhäckslers in schematischer Seitenansicht
dargestellt. Die Erntemaschine 10 baut sich auf einem Rahmen 12 auf,
der von vorderen angetriebenen Rädern 14 und lenkbaren
rückwärtigen Rädern 16 getragen
wird. Die Bedienung der Erntemaschine 10 erfolgt von einer
Fahrerkabine 18 aus, von der aus ein Erntevorsatz 20 in
Form eines Aufnehmers einsehbar ist, der auch durch einen Mähvorsatz
zur Maisernte ersetzt werden könnte. Mittels des Erntevorsatzes 20 vom
Boden aufgenommenes Erntegut, z. B. Gras oder dergleichen wird über
einen Einzugsförderer 22 mit Vorpresswalzen, die
innerhalb eines Einzugsgehäuses 24 an der Frontseite
des Feldhäckslers 10 angeordnet sind, einer unterhalb
der Fahrerkabine 18 angeordneten Häckseleinrichtung 26 in
Form einer Häckseltrommel zugeführt, die es in
kleine Stücke häckselt und es einer Fördervorrichtung 28 aufgibt.
Die Häckseleinrichtung 26 und die Fördervorrichtung 28 sind
demnach Arbeitsorgane zur Förderung bzw. Bearbeitung von Erntegut.
Das Gut verlässt die Erntemaschine 10 zu einem
nebenher fahrenden Transportfahrzeug über einen um eine
etwa vertikale Achse drehbaren und in der Neigung verstellbaren
Austragschacht 30. Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben,
wie seitlich, unten und oben, auf die Vorwärtsrichtung
V der Erntemaschine 10, die in der 1 nach rechts verläuft.
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Die 2 zeigt
eine Draufsicht auf die Antriebsanordnung der Erntemaschine 10.
Im rückwärtigen Bereich der Erntemaschine 10 befinden
sich zwei Verbrennungsmotoren 32, 34, die getrennt
voneinander mit Längsträgern und/oder Querträgern
des Rahmens 12 verbunden sind. Die Verbrennungsmotoren 32, 34 sind
vorzugsweise als Dieselmotor ausgeführt und umfassen in
der Regel getrennte Öl- und Kühlkreisläufe
sowie Anlasser. Ihr Leistungsvermögen ist vorzugsweise
gleich, obwohl es auch unterschiedlich sein könnte. Der
hintere, erste Verbrennungsmotor 32 und seine (erste) Kurbelwelle 36 erstrecken
sich quer zur Vorwärtsrichtung V der Erntemaschine 10.
Der vordere, zweite Verbrennungsmotor 34 und seine (zweite)
Kurbelwelle 38 erstrecken sich ebenfalls quer zur Vorwärtsrichtung
V der Erntemaschine 10, sind aber gegenüber dem
ersten Verbrennungsmotor 32 um 180° um die Hochachse
gedreht.
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Die
erste Kurbelwelle 36 ist starr mit einer Ausgangswelle 40 verbunden,
die wiederum mit der Eingangsseite einer ersten Kupplung 42 gekoppelt ist.
Die Ausgangsseite der ersten Kupplung 42 ist über
eine Hohlwelle 104 starr mit einer Antriebsscheibe 44 eines
ersten Riementriebs 46 verbunden, dessen Abtriebsscheibe 56 starr
mit einer koaxialen Querwelle 94 gekoppelt ist. Um die
Antriebsscheibe 44 und die Abtriebsscheibe 56 des
ersten Riementriebs 46 erstreckt sich ein erster Treibriemen 72.
Die erste Kupplung 42, die Antriebsscheibe 44 und
die Ausgangswelle 40 sind koaxial zueinander angeordnet
und ihre Achsen erstrecken sich horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung.
Der erste Riementrieb 46 erstreckt sich demnach vom ersten
Verbrennungsmotor 32 nach vorn zur Querwelle 94.
Die erste Kupplung 42 befindet sich auf der von der Längsmittelebene
der Erntemaschine 10 abgewandten Seite der Antriebsscheibe 44.
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Die
Ausgangswelle 58 des zweiten Verbrennungsmotors 34 ist über
ein Stirnzahnradgetriebe 60 mit insgesamt vier Zahnrädern 62 bis 68,
deren Drehachsen sich horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung V
erstrecken, mit einer Hohlwelle 80 verbunden, an deren
Außenseite sich die Eingangsseite einer zweiten Kupplung 82 befindet.
Das Stirnzahnradgetriebe 60 könnte auch durch
einen zweiten Riementrieb (nicht gezeigt) ersetzt werden, der eine
Antriebsverbindung zwischen der Ausgangswelle 58 und der Hohlwelle 80 bzw.
der Eingangsseite der zweiten Kupplung 82 herstellt. Die
Ausgangsseite der zweiten Kupplung 82 ist mit einer sich
horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung V erstreckenden
Welle 84 verbunden, die sich durch die Hohlwelle 80 erstreckt
und mit der Eingangsseite einer Gelenkwelle 86 verbunden
ist, die sich ebenfalls horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung
V erstreckt. Die Gelenkwelle 86 ist ausgangsseitig wiederum
mit der Querwelle 94 verbunden.
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Die
Querwelle 94 ist auf der der Längsmittelebene
der Erntemaschine 10 benachbarten Seite der Abtriebsscheibe 56 starr
mit der Eingangsseite einer dritten Kupplung 96 verbunden,
deren Ausgangsseite mit einer weiteren Hohlwelle 102 gekoppelt
ist, welche die Querwelle 94 umschließt und sich koaxial
dazu erstreckt. Die Querwelle 94 ist auf der der Längsmittelebene
der Erntemaschine 10 benachbarten Seite der dritten Kupplung 96 drehfest
mit einer Riemenscheibe 48 gekoppelt. Die Riemenscheibe 48 wird
von einem zweiten Treibriemen 50 umschlungen, der auch
eine Riemenscheibe 52 für den Antrieb der Fördereinrichtung 28 und
eine Riemenscheibe 54 zum Antrieb der Häckseleinrichtung 26 umschlingt.
Der zweite Treibriemen 50 kann in seinem rücklaufenden,
oberen Trum zwischen den Riemenscheiben 48 und 52 durch
eine ihm zugeordnete Spannrolle (nicht gezeigt) gespannt werden.
Der Antrieb einer zwischen der Häckseleinrichtung 26 und der
Fördervorrichtung 28 angeordneten Körnerprozessoranordnung 104 erfolgt
vorzugsweise über einen weiteren Riemenantrieb (nicht gezeigt)
von der Welle 106 der Riemenscheibe 52 her.
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Die
Hohlwelle 104 erstreckt sich auch auf der der Längsmittelebene
der Erntemaschine 10 zugewandten Seite der Antriebsscheibe 44 und
trägt dort ein am Umfang verzahntes Zahnrad 108,
das mit einem weiteren Zahnrad 110 kämmt, welches über
ein drittes Zahnrad 112 eine quer angeordnete Welle 114 ein
Pumpenaggregat 116 antreibt, das zur Versorgung der Hydromotoren
zum Antrieb der Räder 14, 16 und eines
Reversiermotors 108 dient. Die Welle 114 steht über
eine vierte Kupplung 118 auch mit einer Pumpe 120 für
die hydraulische Versorgung eines Hydromotors 78 für
den Antrieb des Erntevorsatzes 20 in Antriebsverbindung.
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Die
Hohlwelle 102 steht über ein Schaltgetriebe 122 wahlweise
mit dem Reversiermotor 62 oder einer Hydropumpe 124 mit
vorzugsweise verstellbarem Schluckvolumen in Antriebsverbindung. Das
Schaltgetriebe 122 ist durch einen fremdkraftbetätigten
Aktor 126, der insbesondere hydraulisch, pneumatisch oder
elektromagnetisch betätigbar ist, mit einer Steuerung 70 verbunden,
die auch einen Aktor 128 zur Betätigung der dritten
Kupplung 96, einen Aktor 130 zur Betätigung
der ersten Kupplung 42 und einen Aktor 132 zur
Betätigung der zweiten Kupplung 86 kontrolliert.
Die Hydropumpe 124 ist hydraulikfluidleitend mit einem
Hydromotor 74 verbunden, der ein festes oder verstellbares
Schluckvolumen aufweist und über ein Getriebe 76 die
Vorpresswalzen des Einzugsförderers 22 antreibt.
Das Schaltgetriebe 122 umfasst eine drehfest mit der Hohlwelle 102 verbundene,
aber durch den Aktor 126 in axialer Richtung auf der Hohlwelle 102 verschiebbare
Muffe 134, die durch den Aktor 126 wahlweise mit
einem Zahnradpaar 136 zum Antrieb des Reversiermotors 108 oder
einem Zahnradpaar 138 zum Antrieb der Hydropumpe 124 in
Antriebsverbindung gebracht werden kann.
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Die Übersetzungsverhältnisse
des ersten Riementriebs 46 und des Stirnzahnradgetriebes 60 sind
vorzugsweise identisch, um gleiche Drehzahlen der Verbrennungsmotore 32, 34 zu
erzielen. Sie können jeweils 1:1 sein, aber auch von einem Übersetzungsverhältnis
von 1:1 abweichen, um eine gewünschte Drehzahl an der Riemenscheibe 48 und
an der Häckseleinrichtung 26 und der Fördervorrichtung 28 zu
erzielen.
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Da
der erste Riementrieb 46 bei abgeschaltetem ersten Verbrennungsmotor 32 die
Leistung nicht von hinten nach vorn, sondern in umgekehrter Richtung
von der Querwelle 94 zum Pumpenaggregat 116 transportieren
muss, kann das untere oder obere Trum des ersten Treibriemens 72 zur
Leistungsübertragung dienen, während dann das
andere Trum jeweils als Leertrum wirkt. Um dieser Tatsache Rechnung
zu tragen, sind dem ersten Riementrieb 46 zwei Spannrollen 140, 142 zugeordnet,
die an getrennten Halterungen 144, 146 befestigt
sind, welche um sich horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung
erstreckende Achsen 148, 150 frei schwenkbar ist.
Die Halterungen 144, 146 sind durch die Kraft
einer Feder 152 und/oder eines Hydraulikzylinders (nicht
gezeigt) gegeneinander vorgespannt. Die Achsen 148 und 150 befinden
sich bezüglich der Laufrichtung des Treibriemens 72 jeweils
vor den Spannrollen 140 und 142. Es ist offensichtlich,
dass die Anordnung mit den zwei Spannrollen 140, 142 auch
bei Antriebssystemen anwendbar ist, bei denen der zweite Verbrennungsmotor 34 die
Riemenscheibe 48 nicht über eine Gelenkwelle 86,
sondern auf beliebige andere Weise antreibt (z. B. ein reines Zahnradgetriebe,
einen zweiten Riementrieb etc.).
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Die
Funktionsweise des in den
1 und
2 dargestellten
Antriebssystems ist nach alledem folgendermaßen. Im Arbeitsbetrieb
kann der Bediener über eine in der Fahrerkabine
18 angeordnete Eingabeeinrichtung
98 der
Steuerung
70 mitteilen, ob einer oder beider der Verbrennungsmotoren
32,
34 benötigt
werden. Diese Auswahl kann im Erntebetrieb auch anhand einer Leistungsmessung
erfolgen, die mittels eines Drehmomentsensors innerhalb des Antriebsstrangs
der Häckseleinrichtung
26 durchgeführt
wird oder Motorsteuerungen der Verbrennungsmotoren
32,
34 geben
der Steuerung
70 eine entsprechende Information oder es
wird die Art des Erntevorsatzes
20 erfasst oder der Erntegutdurchsatz gemessen.
Bei einem hinreichend niedrigen Leistungsbedarf, der kleiner als
die Nennleistung eines der Verbrennungsmotoren
32,
34 ist,
wird nurjeweils ein Verbrennungsmotor
32 oder
34 in
Betrieb versetzt, während der andere stillsteht. Es wird
dabei vorzugsweise selbsttätig der Verbrennungsmotors ausgewählt,
der die geringere Kraftstoffmenge verbrannt hat oder den geringeren
Verschmutzungsgrad im Motoröl aufweist, was mittels eines
geeigneten Sensors festgestellt werden kann (s.
DE 102 25 716 A1 ). Die
Auswahl des Verbrennungsmotors kann auch anhand der in der
DE 10 2006 004 143
A1 erwähnten Kriterien erfolgen. Sind die Leistungsvermögen
der beiden Verbrennungsmotoren
32,
34 unterschiedlich,
wird bei der Auswahl des Verbrennungsmotors
32 oder
34 auch
die abzugebende Leistung berücksichtigt, so dass bei einem
Leistungsbedarf, der oberhalb des Leistungsvermögens des
schwächeren Verbrennungsmotors
32 oder
34 und
unterhalb des Leistungsvermögens des stärkeren
Verbrennungsmotors
34 oder
32 liegt, der stärkere
Verbrennungsmotor
34 oder
32 ausgewählt
wird. Weiterhin wird bei einer Straßenfahrt, die anhand
einer entsprechenden Eingabe mittels der Eingabeeinrichtung
98 in
die Steuerung
70 auswahlbar ist, selbsttätig nur ein
einziger Verbrennungsmotor
32 oder
34 in Betrieb versetzt.
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Falls
nur der erste Verbrennungsmotor 32 in Betrieb zu setzen
ist, veranlasst die Steuerung 70 den Aktor 130,
die erste Kupplung 42 zu schließen und den Aktor 132,
die zweite Kupplung 82 zu öffnen. Demnach treibt
dann der laufende erste Verbrennungsmotor 32 über
den ersten Riementrieb 46 die Querwelle 94 an,
so dass sich auch die Gelenkwelle 86 mitdreht.
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Falls
analog nur der zweite Verbrennungsmotor 34 in Betrieb zu
setzen ist, veranlasst die Steuerung 70 den Aktor 130,
die erste Kupplung 42 zu öffnen und den Aktor 132,
die zweite Kupplung 82 zu schließen. Demnach treibt
dann der laufende zweite Verbrennungsmotor 34 über
die Gelenkwelle 86 die Querwelle 94 an. Der erste
Riementrieb 46 läuft dann frei mit.
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Im
Straßenfahrbetrieb veranlasst die Steuerung 70 den
Aktor 128, die dritte Kupplung 96 zu öffnen
und einen Aktor 154, die Kupplung 118 zu öffnen. Demnach
werden im Straßenfahrbetrieb weder die Riemenscheibe 48 für
den Treibriemen 50 noch die Hohlwelle 102 noch
die Pumpe 120 angetrieben. Es drehen sich aber der erste
Riementriebe 46 und die Gelenkwelle 86 und das
Pumpenaggregat 116 wird angetrieben, so dass alle für
die Straßenfahrt benötigten Elemente angetrieben
werden, während die für den Erntebetrieb benötigten
Arbeitsorgane stillstehen.
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Im
Erntebetrieb veranlasst die Steuerung 70 den Aktor 128,
die dritte Kupplung 96 und die Kupplung 118 zu
schließen, so dass dann auch die Pumpe 120 und
somit der Hydromotor 78 für den Antrieb des Erntevorsatzes 20,
die Riemenscheibe 48 und somit die Fördervorrichtung 28 und
die Häckseleinrichtung 26 und die Hohlwelle 102 in
Bewegung versetzt werden. Im normalen Erntebetrieb veranlasst die
Steuerung 70 den Aktor 126, das Schaltgetriebe 122 in eine
Stellung zu verbringen, in welcher die Hydropumpe 124 und
somit der Hydromotor 74 zum Antrieb des Einzugsförderers 22 angetrieben
werden. Bei einem Erntegutstau kann der Hydromotor 74 reversiert
werden, indem seine Taumelscheibe entsprechend verstellt wird. Um
die Messer der Häckseleinrichtung 26 mittels einer
Schleifeinrichtung 100 rückwärts drehend
zu schleifen, kann die Steuerung 70 bei getrennter dritter
Kupplung 96 das Schaltgetriebe 122 in eine Stellung
bringen, in welcher der Reversiermotor 108 mit der Hohlwelle 102 in
Antriebsverbindung steht und letztere gegensinnig zum normalen Erntebetrieb
antreibt.
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Falls
nur der erste Verbrennungsmotor 32 läuft und nun
auch der zweite Verbrennungsmotor 34 benötigt
wird, veranlasst die Steuerung 70, dass letzterer mittels
seines Anlassers angelassen, durch seine Motorsteuerung auf die
Drehzahl des ersten Verbrennungsmotors 32 gebracht und
die zweite Kupplung 82 geschlossen werden. Umgekehrt veranlasst die
Steuerung 70, falls nur der zweite Verbrennungsmotor 34 läuft
und nun auch der erste Verbrennungsmotor 32 benötigt
wird, dass letzterer mittels seines Anlassers angelassen, durch
seine Motorsteuerung auf die Drehzahl des zweiten Verbrennungsmotors 34 gebracht
und die erste Kupplung 42 geschlossen werden.
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Analog
kann die Steuerung 70 bei absinkenden Leistungsanforderungen
veranlassen, dass der erste oder zweite Verbrennungsmotor 32 oder 34 unter
Anwendung der oben erwähnten Kriterien ausgeschaltet wird,
indem die erste Kupplung 42 durch den Aktor 130 oder
die zweite Kupplung 82 durch den Aktor 132 zur Öffnung
veranlasst werden, und anschließend die Motorsteuerung
des abzuschaltenden Verbrennungsmotors 32 oder 34 veranlasst
wird, den Kraftstoffzufluss abzustellen. Das dargestellte Antriebssystem
ermöglicht demnach eine problemlose Auswahl eines oder
beider Verbrennungsmotoren 32 oder 34. Der Riementrieb 46 und
die Gelenkwelle 86 entkoppeln die Verbrennungsmotore 32 und 34 und verhindern
eine unerwünschte Übertragung oder Aufschaukelung
von mechanischen Schwingungen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004046467
A1 [0003]
- - DE 102006004143 A1 [0005, 0024]
- - DE 10225716 A1 [0024]