DE102009027861A1

DE102009027861A1 - Verfahren zur Seitenkantenausrichtung von Druckbogen

Info

Publication number: DE102009027861A1
Application number: DE200910027861
Authority: DE
Inventors: Hans-Dieter Höhn
Original assignee: Manroland AG
Current assignee: Manroland Sheetfed GmbH
Priority date: 2009-07-21
Filing date: 2009-07-21
Publication date: 2011-01-27

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Seitenkantenausrichtung von Druckbogen in einer Bogendruckmaschine, wobei die Druckbogen über einen Anlegtisch eines Anlegers der Bogendruckmaschine einem dem Anleger unmittelbar nachgeordneten Druckwerk oder Lackwerk der Bogendruckmaschine zugeführt werden, wobei mit Hilfe eines dem Anlegtisch zugeordneten Sensors ein Istwert einer Seitenkantenposition von Druckbogen auf dem Anlegtisch erfasst wird und wobei eine Steuerungseinrichtung auf Grundlage eines Vergleichs zwischen dem Istwert der Seitenkantenposition und einem entsprechenden Sollwert ein Stellsignal für eine Stelleinrichtung erzeugt, um die Seitenkantenausrichtung vorzunehmen. Erfindungsgemäß wird der jeweilige vom Sensor hinsichtlich seiner Seitenkantenposition vermessene Druckbogen zur Seitenkantenausrichtung von der Stelleinrichtung auf dem Anlegtisch quer zur Transportrichtung der Druckbogen auf dem Anlegtisch verlagert, und zwar, ohne dass der jeweilige Druckbogen in Folge der Verlagerung quer zur Transportrichtung der Druckbogen an einem Seitenkantenanschlag zur Anlage kommt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Seitenkantenausrichtung von Druckbogen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 100 33 490 A1 ist eine Einrichtung zum seitlichen Ausrichten von Druckbogen in einer Bogendruckmaschine bekannt. Nach der DE 100 33 490 A1 ist einem Anlegtisch eines Anlegers, über welchen die Druckbogen einem dem Anleger unmittelbar nachgeordneten Druckwerk zugeführt werden, ein Sensor zugeordnet, mithilfe dessen Druckbogen im Bereich des Anlegtischs hinsichtlich ihrer Seitenkantenposition vermessen werden können. In einer Steuerungseinrichtung erfolgt ein Vergleich zwischen einem Istwert der Seitenkantenposition und einem entsprechenden Sollwert, wobei die Steuerungseinrichtung auf Grundlage dieses Vergleichs für eine Stelleinrichtung ein Stellsignal erzeugt, um die Seitenkantenausrichtung für die Druckbogen vorzunehmen. Nach der DE 100 33 490 A1 wird hierbei ein Stellsignal für eine Stapeltragplatte erzeugt, um im Bereich des Anlegers einen auf der Stapeltragplatte positionierten Druckbogenstapel quer zur Transportrichtung zu verlagern. Das Nachführen der Stapeltragplatte und damit des gesamten auf derselben positionierten Druckbogenstapels ist aufwendig.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde ein neuartiges Verfahren zur Seitenkantenausrichtung von Druckbogen zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Seitenkantenausrichtung von Druckbogen gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird der jeweilige vom Sensor hinsichtlich seiner Seitenkantenposition vermessene Druckbogen zur Seitenkantenausrichtung von der Stelleinrichtung auf dem Anlegtisch quer zu Transportrichtung der Druckbogen auf dem Anlegtisch verlagert, und zwar ohne dass der jeweilige Druckbogen in Folge der Verlagerung quer zu Transportrichtung der Druckbogen an einem Seitenkantenanschlag zur Anlage kommt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Seitenkantenausrichtung von Druckbogen dadurch, dass jeweils der vom Sensor vermessene Druckbogen zur Seitenkantenausrichtung auf dem Anlegtisch verlagert wird, und zwar ohne dass der jeweilige Druckbogen an einem Seitenkantenanschlag zur Anlage kommt. Hierdurch kann einerseits mit geringem technischen Aufwand die Seitenkantenausrichtung erfolgen, andererseits wird vermieden, dass ein Druckbogen bei der Seitenkantenausrichtung, nämlich der Verlagerung quer zur Transportrichtung der Druckbogen, an einem Anschlag zur Anlage kommt und hierbei beschädigt wird.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: eine schematisierte Darstellung einer Bogendruckmaschine; und
2: eine schematisierte Draufsicht auf den Anlegtisch der Bogendruckmaschine der 1 zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Seitenkantenausrichtung.
1 zeigt eine schematische Darstellung einer Bogendruckmaschine 10, die einen Anleger 11, einen Ausleger 12 und mehrere zwischen dem Anleger 11 und dem Ausleger 12 positionierte Druckwerke 13 und Lackwerke 14 umfasst.
Der prinzipielle Aufbau eines Anlegers 11, eines Auslegers 12, eines Druckwerks 13 sowie eines Lackwerks 14 ist dem hier angesprochenen Fachmann geläufig und bedarf daher keiner näheren Erläuterung.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass in der Bogendruckmaschine 10 der 1 zu bedruckende Druckbogen im Bereich des Anlegers 11 als Anlegerstapel 15 bereitgehalten werden, wobei vom Anlegerstapel 15 abgehobene und damit vereinzelte Druckbogen über einen Anlegtisch 16 einem dem Anleger 11 unmittelbar nachgeordneten Druckwerk 13 zugeführt werden.
In 1 sind von einem dem Anleger 11 unmittelbar nachgeordneten Druckwerk 13 ein Druckzylinder 17, ein Formzylinder 18 und ein Übertragungszylinder 19 gezeigt, wobei dem Druckzylinder 17 des ersten Druckwerks 13 eine sogenannte Anlegetrommel 20 vorgelagert ist. Über einen in 1 nicht gezeigten Vorgreifer kann ein Druckbogen vom Anlegtisch 16 entnommen und der Anlegetrommel 20 zugeführt werden.
2 zeigt eine schematisierte Draufsicht auf den Anlegtisch 16 mit auf demselben positionierten Druckbogen 21, die in Form eines sogenannten Schuppenstroms auf dem Anlegtisch 16 in Richtung des Pfeils 22 ausgehend vom Anleger 11 in Richtung auf das erste Druckwerk 13 transportiert werden.
Der in Transportrichtung 22 der Druckbogen 21 gesehen jeweils vorderste Druckbogen 21, der an sogenannten Vorderkantenmarken 23 zur Anlage kommt, kann im Sinne des Pfeils 24 mithilfe des wiederum nicht gezeigten Vorgreifers vom Anlegtisch 16 entnommen und der Anlegetrommel 20 zugeführt werden.
Um beim Bedrucken der Druckbogen 21 eine gute Druckqualität zu gewährleisten, müssen dieselben mit einer korrekten Seitenkantenausrichtung dem ersten Druckwerk 13 der Bogendruckmaschine 10 übergeben werden. Die hier vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Seitenkantenausrichtung der Druckbogen 21 in der Bogendruckmaschine 10.
Gemäß 2 ist dem Anlegtisch 22 ein Sensor 25 zugeordnet, mithilfe dessen die Position einer Seitenkante eines Druckbogens auf dem Anlegtisch 16 erfasst werden kann, nämlich gemäß 2 die Seitenkantenposition desjenigen Druckbogens 21, der in Transportrichtung 22 der Druckbogen 21 gesehen auf dem Anlegtisch 16 der vorderste Druckbogen 21 ist und an den Vorderkantenmarken 23 anliegt.
Der von den Sensor 25 erfasste Istwert der Seitenkantenposition des an den Vorderkantenmarken 23 anliegenden Druckbogens 21 wird einer Steuerungseinrichtung übermittelt, die einen Vergleich zwischen diesem Istwert und einem entsprechenden Sollwert vornimmt und auf Basis dieses Vergleichs ein Stellsignal für eine nicht gezeigte Stelleinrichtung erzeugt, um den jeweiligen Druckbogen, der hinsichtlich seiner Seitenkantenausrichtung vom Sensor 25 vermessen wurde, auf dem Anlegtisch 16 in Richtung des Doppelpfeils 26 und damit quer zur Transportrichtung 22 der Druckbogen auf dem Anlegtisch 16 zu verlagern, und zwar ohne dass der jeweilige Druckbogen in Folge der Verlagerung in Richtung des Doppelpfeils 26 an einem Seitenkantenanschlag zur Anlage kommt. Hierdurch wird die Gefahr von Beschädigungen der Druckbogen bei der Seitenkantenausrichtung vermieden.
Wie bereits ausgeführt, wird jeweils der in Transportrichtung 22 der Druckbogen 21 gesehen auf dem Anlegtisch 16 zu vorderst positionierte Druckbogen 21, der an den Vorderkantenmarken 23 anliegt, vom Sensor 25 vermessen, um den Istwert seiner Seitenkantenposition zu erfassen, wobei dann die nicht gezeigte Stelleinrichtung diesen Druckbogen 21 in Richtung des Doppelpfeils 26 zur Seitenkantenausrichtung verlagert. Bei der Stelleinrichtung kann es sich zum Beispiel um eine Saugleiste handeln, die zur Verlagerung des jeweiligen Druckbogens 21 in Richtung des Doppelpfeils 26 den Druckbogen 21 ansaugt. Der Sensor 25 kann unmittelbar eine Seitenkante des jeweiligen vordersten Druckbogens 21 unmittelbar erfassen, alternativ ist es auch möglich, eine auf dem jeweiligen Druckbogen 21 positionierte Marke zu vermessen und hieraus die Seitenkantenposition zu ermitteln.
Das Erfassen von Marken bietet sich dann an, wenn im Bereich des Anlegers bereits vorbedruckte Druckbogen bereitgehalten werden.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass vor der Erfassung der Seitenkantenposition des jeweiligen vordersten Druckbogens 21 auf dem Anlegtisch 16 derselbe um einen definierten Betrag quer zur Transportrichtung der Druckbogen auf dem Anlegtisch verlagert wird, um so den jeweiligen Druckbogen zu glätten, wobei dann erst im Anschluss an das Glätten der jeweilige Druckbogen 21 vermessen und die Seitenkantenausrichtung desselben durchgeführt wird. Durch das Glätten der Druckbogen 21 können Ungenauigkeiten der Seitenkantenausrichtung, die sich bei gewellten Druckbogen einstellen können, eliminiert werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung erfolgt die Seitenkantenausrichtung der Druckbogen zweistufig, nämlich in Form einer Grobausrichtung und einer sich hieran anschließenden Feinausrichtung. Die Grobausrichtung erfolgt dann im Bereich des Anlegtischs 16 durch Vermessen des jeweils vordersten Druckbogens 21 über den Sensor 25 und das Verlagern desselben quer zur Transportrichtung 22 der Druckbogen auf dem Anlegtisch in Richtung des Doppelpfeils 26. Anschließend an diese Grobausrichtung kann die Seitenkantenposition des Druckbogens 21 mithilfe des Sensors 25 erneut vermessen werden, um einen weiteren Istwert der Seitenkantenposition bereitzustellen, wobei dann die Steuerungseinrichtung auf Grundlage eines Vergleichs zwischen diesem weiteren Istwert der Seitenkantenposition und dem Sollwert ein weiteres Stellsignal erzeugt, anhand dessen dann die Feinausrichtung der Seitenkantenposition vorgenommen wird. Die Feinausrichtung der Seitenkantenposition erfolgt dann entweder im Bereich des nicht gezeigten Vorgreifers oder im Bereich der Anlegetrommel 20. Die Erfassung des weiteren Istwerts der Seitenkantenposition erfolgt zeitlich vor einer Vorgreiferbewegung des Vorgreifers, also dann, wenn sich der Druckbogen 21 noch auf dem Anlegtisch befindet.
Bezugszeichenliste

10: Bogendruckmaschine
11: Anleger
12: Ausleger
13: Druckwerk
14: Lackwerk
15: Anlegerstapel
16: Anlegetisch
17: Druckzylinder
18: Formzylinder
19: Übertragungszylinder
20: Anlegetrommel
21: Druckbogen
22: Transportrichtung
23: Vorderkantenmarke
24: Vorgreifertransport
25: Sensor
26: Seitenkantenausrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 10033490 A1 [0002, 0002, 0002]

Claims

Verfahren zur Seitenkantenausrichtung von Druckbogen in einer Bogendruckmaschine, wobei die Druckbogen über einen Anlegtisch eines Anlegers der Bogendruckmaschine einem dem Anleger unmittelbar nachgeordneten Duckwerk oder Lackwerk der Bogendruckmaschine zugeführt werden, wobei mit Hilfe eines dem Anlegtisch zugeordneten Sensors ein Istwert einer Seitenkantenposition von Druckbogen auf dem Anlegtisch erfasst wird, und wobei eine Steuerungseinrichtung auf Grundlage eines Vergleichs zwischen dem Istwert der Seitenkantenposition und einem entsprechenden Sollwert ein Stellsignal für eine Stelleinrichtung erzeugt, um die Seitenkantenausrichtung vorzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige vom Sensor hinsichtlich seiner Seitenkantenposition vermessene Druckbogen zur Seitenkantenausrichtung von der Stelleinrichtung auf dem Anlegtisch quer zu Transportrichtung der Druckbogen auf dem Anlegtisch verlagert wird, und zwar ohne dass der jeweilige Druckbogen in Folge der Verlagerung quer zu Transportrichtung der Druckbogen an einem Seitenkantenanschlag zur Anlage kommt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor die Position einer Seitenkante des jeweiligen Druckbogens unmittelbar erfasst oder dieselbe mittelbar aus einer erfassten, auf den jeweilige Druckbogen gedruckten Marke ermittelt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils der in Transportrichtung der Druckbogen auf dem Anlegtisch gesehen vorderste, an Vorderkantenmarken anliegende Druckbogen vom Sensor vermessen wird, um den Istwert seiner Seitenkantenposition zu erfassen, und dass die Stelleinrichtung diesen Druckbogen auf Grundlage des von der Steuerungseinrichtung für diesen Druckbogen bereitgestellten Stellsignals auf dem Anlegtisch verlagert.
Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die seitliche Verlagerung des jeweiligen Druckbogens auf dem Anlegtisch eine Grobausrichtung der Seitenkantenposition erfolgt, und dass eine Feinausrichtung der Seitenkantenposition des jeweiligen Druckbogens in einem Vorgreifer oder eine Anlegetrommel erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass hierzu nach der Grobausrichtung des jeweiligen Druckbogens auf dem Anlegtisch ein weiterer Istwert der Seitenkantenposition erfasst wird, und dass die Steuerungseinrichtung auf Grundlage eines Vergleichs zwischen diesem weiteren Istwert der Seitenkantenposition und dem Sollwert ein Stellsignal erzeugt, um die Feinausrichtung der Seitenkantenposition in dem Vorgreifer oder der Anlegetrommel vorzunehmen.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Grobausrichtung des Druckbogens auf dem Anlegtisch der weitere Istwert vor einer Vorgreiferbewegung des Vorgreifers erfasst wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Erfassung der Seitenkantenposition des jeweiligen Druckbogens auf dem Anlegtisch derselbe um einen definierten Betrag quer zu Transportrichtung der Druckbogen auf dem Anlegtisch verlagert wird, um denselben zu glätten, und dass im Anschluss an das Glätten des jeweiligen Druckbogens die Seitenkantenausrichtung desselben ausgeführt wird.