-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung betrifft ein Steuergerät für ein Fahrzeug
sowie ein Verfahren zur Speicherung von Fahrdaten eines Steuergeräts
für ein Fahrzeug.
-
Im
Fahrversuch von Kraftfahrzeugen werden gewöhnlich fahrzeugspezifische
Daten von Steuergeräten in speziell für diesen
Zweck angeschlossenen, externen Aufzeichnungsgeräten, sogenannten Drive
Recordern, zur späteren Analyse abgespeichert. Die Bereitstellung
dieser externen Aufzeichnungsgeräte ist mit hohen Kosten
und hohem Aufwand verbunden. In der
JP 2007163218 A1 wird
ein solcher Drive Recorder beschrieben.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Steuergerät und das erfindungsgemäße
Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche
haben demgegenüber den Vorteil, dass zur Speicherung von
Fahrdaten eines Steuergeräts (oder von Daten die das Steuergerät über
Schnittstellen von externen Geräten bekommt) inkl. Zeitinformation
in einem Fahrzeug größere Datenmengen bei gleichen
Speicherbausteinkosten bzw. die gleichen Datenmengen bei günstigeren Speicherbausteinkosten
und niedrigerem Aufwand abgespeichert werden können. Darüber
hinaus sind die Fahrdaten durch die Abspeicherung auf einem Steuergeräte-internen
seriellen Speicher manipulationsgeschützt abgespeichert.
-
Weitere
Vorteile und Verbesserungen ergeben sich durch die Merkmale der
abhängigen Ansprüche.
-
Zweckmäßiger
Weise ist in einer besonderen Ausgestaltung mindestens der interne
Speicherbaustein als nichtflüchtiger, nichtlöschbarer
Speicher realisiert, da ein solcher Speicher hohen Anforderungen
nach Datensicherheit und Manipulationsschutz entspricht.
-
Alternativ
kann es auch vorteilhaft sind, den internen Speicherbaustein als
nichtflüchtigen, löschbaren Speicher vorzusehen,
da ein solcher Speicher u. a. möglichen Forderungen nach
Datenschutz (z. B. Nachweis von Fahrfehlern des Fahrers) gerecht
wird.
-
Besonders
vorteilhaft ist die Erfindung, wenn der serielle, interne Speicher
zur Speicherung von Fahrdaten von Fahrzeugfunktionen während
des normalen Fahrbetriebs eingesetzt wird, also als günstiger,
Steuergerät-interner Drive Recorder. Ein solcher Einsatz
ist wesentlich unaufwändiger und kostengünstiger
als bisher eingesetzte externe Drive Recorder. Ebenso vorteilhaft
kann die Erfindung eingesetzt werden für den Fall, dass
die Fahrdaten zu einem (zeitlich beschränkten) Fahrzeugtest
während eines Fahrversuchs generiert werden.
-
Zeichnung
-
Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Die Zeichnung ist lediglich beispielhaft und
schränkt den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
-
1 zeigt
schematisch ein erfindungsgemäßes Steuergerät.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
Die
Anzahl elektronischer Steuergeräte in Kraftfahrzeugen ist
in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen. Inzwischen befinden
sich in einem KFZ je nach Ausstattung gewöhnlich zwischen
zehn und 80 Steuergeräte über das gesamte Fahrzeug verteilt.
Steuergeräte arbeiten allgemein nach dem Prinzip Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe.
-
Sensoren
ermitteln eine physikalische Kenngröße, deren
Wert mit einer im Steuergerät eingegebenen oder berechneten
Sollgröße verglichen wird. Mittels Aktoren kann
das Steuergerät den physikalischen Prozess nachregeln,
so dass die gemessenen Istwerte mit den Sollgrößen übereinstimmen.
Aktuelle Steuergeräte weisen gewöhnlich mindestens
einen Mikroprozessor und mindestens eine interne Speichereinheit
auf.
-
Teuere
und aufwändige Möglichkeiten zur Abspeicherung
von Fahrdaten sind zusätzliche externe Speicher wie Drive
Recorder nach Stand der Technik für Fahrversuche. Das Steuergerät 1 in 1 dagegen
umfasst zur Speicherung solcher Fahrdaten, z. B. für Fahrversuche
aber auch im normalen Fahrbetrieb, in welchen größere
Mengen an Fahrdaten anfallen können, Mittel, diese kostengünstig
und mit geringem logistischen Aufwand abzuspeichern, wie im Folgenden
näher erläutert wird.
-
In 1 ist
eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßes
Steuergeräts 1 gezeigt, wobei das Steuergerät 1 eine
Recheneinheit 11 und einen internen Speicherbaustein 13 aufweist. Weiterhin
weist die Recheneinheit 11 eine serielle Schnittstelle 12 auf, über
welche sie mit dem internen Speicherbaustein 13 verbunden
ist. Gegebenenfalls weist das Steuergerät 1 weitere
Bauteile, wie z. B. einen weiteren internen Speicherbaustein oder
eine weitere interne Recheneinheit, auf.
-
Über
eine externe Schnittstelle 14 ist das Steuergerät 1 an
eine externe Kommunikationsverbindung 2 angeschlossen, über
welche es mit anderen Steuergeräten, mit Sensoren, mit
Fahrzeug-externen Diagnoseeinheiten oder anderen Steuergerät-externen
Baugruppen kommunizieren kann. Die externe Kommunikationsverbindung 2 kann
dazu beispielweise als ein Standardbussystem (wie LIN, CAN, TTCAN,
FlexRAY, MOST) realisiert sein. In alternativen Ausgestaltungen
zu 1 kann das Steuergerät auch über
mehrere externe Schnittstellen verfügen, über
welche es mit Sensoren, anderen Steuergeräten usw. kommunizieren
kann.
-
Das
Steuergerät 1 in 1, bzw. die
Recheneinheit 11 generiert Fahrdaten und/oder empfängt
Fahrdaten über die externe Schnittstelle 14, z. B.
im Zusammenhang mit einer Fehleranalyse, mit Fahrzeugfunktionen
in normalen Fahrbetrieb oder mit Testdaten im Rahmen eines Fahrzeugtests
bzw. Fahrversuchs, versieht diese Fahrdaten mit einer Zeitinformation
zu einer späteren Rekonstruktion von Fahrzeugverhalten
und/oder Fahrerverhalten und sendet diese Fahrdaten mit Zeitinformation über
die serielle Schnittstelle 12 an den internen, seriellen Speicherbaustein 13,
wo die Fahrdaten abgespeichert werden. Für den besonders
relevanten Fall eines Einsatzes im normalen Fahrbetrieb können
insbesondere kritische Fahrzeugfunktionen aus dem aktuellen Fahrzyklus
gespeichert werden, wie zum Beispiel „Bremse betätigt”, „Lenkwinkel”, „Geschwindigkeit”, „Fahrpedalwert” (Fahrerwunsch
Geschwindigkeit). Diese Daten liegen damit im Fehlerfall/im Fall eines
Unfalls manipulationsgeschützt zur weiteren Auswertung
vor.
-
In
einer besonders bevorzugten, beispielhaften Ausgestaltung ist die
serielle Schnittstelle 12 als ein Serial Peripheral Interface
(SPI) realisiert und der interne, serielle Speicherbaustein 13 nichtflüchtig,
z. B. als ein Flash-Speicherbaustein. In alternativen Ausgestaltungen
kann der Speicherbaustein dabei entweder nichtlöschbar
(Datensicherheit, Manipulationssicherheit) oder löschbar
(Datenschutz des Fahrers) implementiert werden. Aufbauend auf einem solchen
Manipulationsschutz können in den Kundenanwendungen Funktionen
generiert werden, dass nur bestimmt Berechtigte auf diese Fahrdaten
zugreifen können oder alle Werkstätten (Schutz
der Interessen des Fahrers, da mit diesen Daten auch nachgewiesen
werden kann, dass er z. B. einen Unfall schuldhaft verursacht hat,
da er z. B. nicht geblinkt hat ...). Alternativ zu einer Ausgestaltung
als Flashspeicher kann der externe Speicherbaustein dabei auch durch
ein anderes geeignetes, nicht-flüchtiges Speichermedium
realisiert sein. Auch sind natürlich alternativ zur beispielhaften
Verwendung der SPI-Schnittstelle auch andere serielle Schnittstellen mit
ausreichender Datenübertragungsrate denkbar.
-
Den
im Steuergerät 1, bzw. der Recheneinheit 11 generierten
Daten können Informationen aus verschiedenen Quellen zugrunde
liegen bzw. die von der Recheneinheit 11 empfangenen Fahrdaten
können aus verschiedenen Quellen stammen. Insbesondere
kann das Steuergerät 1, auch über die
Darstellung von 1 hinaus, über eine
oder mehrere Schnittstellen (z. B. Schnittstelle 14) mit
Sensoren und Aktoren verbunden sein und die entsprechenden Sensor-
bzw. Aktor-Daten können als Grundlage der im Steuergerät 1,
bzw. der Recheneinheit 11 generierten Fahrdaten dienen
bzw. die empfangenen Fahrdaten darstellen (im normalen Fahrbetrieb
oder auch im zeitlich beschränkten Fahrversuch). Alternativ
können die Fahrdaten auch Fehlerdaten im Rahmen einer Fehlerspeicherroutine
sein. Insbesondere können die Fehlerdaten Fehler im Steuerge rät 1 oder Fehler
in weiteren, angeschlossenen Baugruppen wie Sensoren oder Aktoren
darstellen.
-
Über
die in 1 gezeigte Schnittstelle 14 ist das Steuergeräts 1 wie
beschrieben an die externe Kommunikationsverbindung 2,
z. B. an ein Bussystem (LIN, CAN, TTCAN, FlexRay, MOST), angeschlossen,
an welches z. B. wie beschrieben weitere Steuergeräte angeschlossen
sein können. Über diese und/oder weitere externe
Kommunikationsverbindungen kann insbesondere auch das Auslesen der mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren gespeicherten
Fahrdaten mit Zeitinformation erfolgen, beispielsweise im Werk des
Automobilherstellers im Fall von Daten aus einem Fahrversuch oder
z. B. auch in einer Werkstatt im Fall von Fehlerdaten im Rahmen
einer Fehlerspeicherroutine bzw. bei Auffälligkeiten im normalen
Fahrbetrieb oder nach einem Unfall.
-
Auch
denkbar ist die Übertragung von Fahrdaten anderer Steuergeräte über
eine externe Kommunikationsverbindung, zum Beispiel die externe Kommunikationsverbindung 2,
an das Steuergerät 1 zur Abspeicherung im internen,
seriellen Speicher 13.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2007163218
A1 [0002]