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Die
Erfindung betrifft ein mehrteiliges Zahnimplantat mit zwei Schaftteilen,
von denen einer als Aufbauteilschaft und der andere als Wurzelteilschaft ausgebildet
ist. Die beiden Schaftteile sind über eine Implantat-Abutment-Verbindung
miteinander zu verbinden. Die Implantat-Abutment-Verbindung ist
so ausgebildet, dass der eine Schaftteil einen axialen Vorsprung
besitzt, der in eine entsprechende axiale Vertiefung des anderen
Schaftteils eingreift.
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Derartige
Zahnimplantate sind grundsätzlich bekannt, beispielsweise
aus
WO 2007/031562 .
Bei den bekannten mehrteiligen Zahnimplantaten ist der Wurzelteilschaft
dazu vorgesehen, im Kieferknochen eines Patienten verankert zu werden.
Der Wurzelteilschaft wird auch als Implantat bezeichnet. Der Aufbauteilschaft
trägt eine künstliche Zahnkrone und kann nach
Implantierung des Wurzelteilschafts mit diesem verbunden werden.
Der Aufbauteilschaft wird auch als Abutment bezeichnet.
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Aus
der genannten
WO 2007/031562 ist
ein mehrteiliges Zahnimplantat bekannt, das aufgrund der Geometrie
der Verbindung zwischen Wurzelteilschaft und Aufbauteilschaft zum
einen sicherstellt, dass die Verbindung zwischen Wurzelteilschaft
und Aufbauteilschaft verdrehsicher ist. Zum anderen ist das bekannte
mehrteilige Zahnimplantat so gestaltet, dass die bei miteinander
verbundenen Implantatsteilen aufeinander aufliegenden Flächen
von Wurzelteilschaft und Aufbauteilschaft einen definierten Abstand
zwischen einander gegenüberliegenden Dichtflächen
sicherstellen, der eine definierte Kompression eines zwischen den
Dichtflächen angeordneten Dichtelementes bewirkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aus
WO 2007/031562 grundsätzlich
bekanntes Zahnimplantat zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein mehrteiliges Zahnimplantat der eingangs
genannten Art gelöst, bei dem der axiale Vorsprung des einen
Schaftteils sich in axialer Richtung – ausgehend von einem
Ursprung bis hin zu einem freien Ende des axialen Vorsprungs – verjüngend
ausgebildet ist und eine Außengeometrie besitzt, die wenigstens
im Bereich ihrer größten Durchmesser von Wandabschnitten
mehrerer gleichartiger Kegelabschnitte gebildet ist. Die zu einem
jeweiligen Kegelwandabschnitt gehörenden Kegel als jeweils
gedachte geometrische Grundform besitzen lateral zueinander versetzte
Längsachsen, so dass der axiale Vorsprung im Ergebnis Querschnitte
besitzt, bei denen sich Auswölbungen und Einbuchtungen
abwechseln. Die Auswölbungen ergeben sich aus den Wandabschnitten
der Mehrzahl gleichartiger Kegellängsabschnitte. Die Einbuchtungen
ergeben sich daraus, dass die Längsachsen der jeweiligen
gedachten Kegel lateral zueinander versetzt sind. Die Einbuchtungen
können eine Form haben, die auf eine zentrale Längsachse
des axialen Vorsprungs des ersten Schaftteils spitz zuläuft.
Die Einbuchtungen können alternativ und bevorzugt auch
als konkave Einwölbungen ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
besitzt der jeweils andere Schaftteil des mehrteiligen Zahnimplantats
eine axiale Vertiefung, deren Querschnitte wenigstens im Bereich
der Auswölbungen der Außengeometrie des axialen
Vorsprungs des jeweils anderen Schaftteils entsprechen. Im Ergebnis
besitzt die axiale Vertiefung somit konkave Ausbuchtungen, deren
Form wenigstens teilweise Wandabschnitten von gedachten Kegeln entspricht,
die mit denjenigen gedachten Kegeln identisch sind, die die Form
der Auswölbungen des axialen Vorsprungs des jeweils anderen
Schaftteils definieren.
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Mit
einem derartigen Zahnimplantat lassen sich all jene Vorteile erzielen,
die das zuvor erwähnte aus dem Stand der Technik bekannte
Zahnimplantat mit sich bringt, nämlich eine Verdrehsicherung
und eine Art Selbstzentrierung in Rotationsrichtung bei Montage
des Zahnimplantats sowie ein definierter Längsanschlag,
der dadurch bewirkt, dass die Außenflächen des
axialen Vorsprungs flächig auf die Innenflächen
der sich in Tiefenrichtung verjüngenden axialen Vertiefung
stoßen. Es ergibt sich also eine großflächige
formschlüssige und dabei sowohl in Rotations- als auch
in Längsrichtung definierte Verbindung zwischen dem einen
und dem anderen Schaftteil, die geeignet ist, große Kräfte
von dem einen auf den anderen Schaftteil zu übertragen.
Die letztgenannte Eigenschaft ist gegenüber dem bekannten Stand
der Technik sogar noch verbessert. Außerdem lässt
sich das erfindungsgemäße Zahnimplantat gegenüber
dem aus dem Stand der Technik bekannten Zahnimplantat sowohl zuverlässiger
als auch kostengünstiger herstellen.
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Vorzugsweise
ist derjenige Schaftteil, der die axiale Vertiefung aufweist, als
Wurzelteilschaft ausgebildet. Entsprechend ist derjenige Schaftteil,
der den axialen Vorsprung aufweist, vorzugsweise als Aufbauteilschaft
ausgebildet.
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Die
Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug auf die Figuren erläutert werden. Von den Figuren
zeigt:
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1:
zwei Schaftteile eines Zahnimplantats in dem Zustand vor dem Verbinden;
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2:
die beiden Schaftteile aus 1 im verbundenen
Zustand sowie einen Schraubbolzen zum Verschrauben der beiden Schaftteile
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3:
einen Längsschnitt durch die mittels eines Schraubbolzens
miteinander verbundenen Schaftteile;
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4a:
eine perspektivische Detailansicht des axialen Vorsprungs des Aufbauteilschafts
in einer ersten Gestaltungsvariante in perspektivischer Darstellung;
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4b:
einen Querschnitt durch den Wurzelteilschaft und den Aufbauteilschaft
im Bereich der von der Vertiefung im Wurzelteilschaft und dem axialen
Vorsprung des Aufbauteilschafts gebildeten Implantat-Abutment-Verbindung;
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5a:
eine Darstellung ähnlich wie 4a, die
eine alternative Ausgestaltung der Auswölbung des axialen
Vorsprungs des Aufbauteilschafts zeigt;
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5b:
einen Querschnitt ähnlich 4b, der
das Zusammenwirken der Außenflächen des axialen
Vorsprungs und der Innenflächen der axialen Vertiefung
für die Ausführungsvariante gemäß 5a illustriert;
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6a:
eine perspektivische Ansicht des als Wurzelschaftteil dienenden
Schaftteils; und
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6b:
eine Ansicht ähnlich 3a,
in der der Wurzelteilschaft mit eingesetztem Aufbauteilschaft in
einer perspektivischen Querschnittsansicht dargestellt ist.
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1 zeigt
zwei Schaftteile eines mehrteiligen Zahnimplantats, nämlich
einen Wurzelteilschaft 10 und einen Aufbauteilschaft 12.
Der Aufbauteilschaft 12 besitzt einen axialen Ursprung 14 und
der Wurzelteilschaft 10 besitzt eine axiale Vertiefung 16 zur
Aufnahme des axialen Vorsprungs 14. Der axiale Vorsprung 14 verjüngt
sich hin zu seinem freien, dem Wurzelteilschaft 10 zugewandten
Ende. Entsprechend weitet sich die axiale Vertiefung 16 im
Wurzelteilschaft 10 hin zu deren Öffnung am proximalen Ende
des Wurzelteilschafts 10. Am proximalen Ende des axialen
Vorsprungs 14 ist ein Dichtungssitz 18 zur Aufnahme
eines Dichtkörpers 19 in Form eines elastischen
Dichtungsrings vorgesehen. Wenn die beiden Schaftteile, nämlich
der Wurzelschaft 10 und der Aufbauteilschaft 12,
wie in 2 dargestellt, miteinander verbunden sind, liegt
dem Dichtungssitz 18 im verbundenen Zustand der beiden
Teilschäfte eine Dichtfläche 20 gegenüber,
die vom Wurzelteilschaft 10 gebildet wird und am proximalen,
offenen Ende der axialen Vertiefung 16 im Wurzelteilschaft 10 angeordnet
ist. Wie 2 zu entnehmen ist, ergibt sich so ein Freiraum 22 zur
Aufnahme des elastischen, ringförmigen Dichtkörpers.
Der Freiraum 22 ist nach außen hin offen. Der
sich dadurch ergebende Umfangsspalt 24 wird bei eingesetztem
ringförmigen, elastischen Dichtkörper 19 von
dem Dichtkörper 19 ausgefüllt. Der Dichtkörper 19 und
die Geometrie der beiden Schaftteile hinsichtlich des Dichtungssitzes 18 und
der Dichtfläche 20 sind so bemessen, dass der
Dichtkörper 19 hierzu um 5 bis 25% elastisch komprimiert
wird. Der Dichtkörper 19 ist vorzugsweise ein
an sich bekannter O-Ring aus elastischem Material wie beispielsweise
weich-elastischem Kunststoff..
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Zur
festen Verbindung der beiden Teilschafte 10 und 12 ist
ein Schraubbolzen 26 vorgesehen, der in herkömmlicher
Weise durch eine durchgehende und gestufte Längsbohrung 28 im
proximalen Schaftteil hindurchzuführen ist und mit einem
Außengewinde an seinem distalen Ende in ein Innengewinde
einer Sackbohrung 30 eingreift, die sich vom Fuße
der axialen Vertiefung 16 ausgehend axial in distaler Richtung
des Wurzelteilschafts 10 erstreckt. 3 zeigt
die beiden Schaftteile 10 und 12 sowie den Schraubbolzen 26 in
miteinander verbundenem Zustand in längsgeschnittener Darstellung.
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Eine
Besonderheit des mehrteiligen Zahnimplantats ist die Außengeometrie
des axialen Vorsprungs 14 sowie die Innengeometrie der
axialen Vertiefung 16. Erfindungsgemäß besitzt
der sich zu seinem distalen freien Ende hin verjüngende
axiale Vorsprung 14 Querschnitte mit einer, Umfangsgeometrie,
bei der sich Auswölbungen 32 und Einbuchtungen 34 abwechseln.
In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind es konkret jeweils
vier sich axial erstreckende Auswölbungen 32,
zwischen denen ebenfalls jeweils eine, also insgesamt ebenfalls
vier, sich ebenfalls längs erstreckende Einbuchtungen 34 vorgesehen
sind. Zwei unterschiedliche Varianten sind in den 4a und
b und 5a und b dargestellt.
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Die
axiale Vertiefung 16 im Wurzelteilschaft 10 besitzt
eine der jeweiligen Außengeometrie des zugehörigen
axialen Vorsprungs 14 in etwa entsprechende Innengeometrie,
die ebenfalls von einer entsprechenden Zahl sich in Längsrichtung
erstreckenden Auswölbungen 36 geprägt
ist.
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Im
Bereich der Einbuchtungen 34 des axialen Vorsprungs 14 unterschiedet
sich die Außengeometrie des axialen Vorsprungs von der
Innengeometrie der axialen Vertiefung so, dass schmale, längliche
Freiräume 38 entstehen, die es erlauben, dass sich
die Verbindung zwischen Aufbauteilschaft 12 und Wurzelteilschaft 10 besser
setzen kann.
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Die
Auswölbungen 36 der axialen Vertiefung 14 im
Wurzelteilschaft 10 können, ebenso wie die Auswölbungen 32 des
axialen Vorsprungs 14 am Aufbauteilschaft 12,
die Form von Kegelmantelabschnitten haben, die jeweils einem von
im Ausführungsbeispiel insgesamt vier virtuellen Kegeln
zuzuordnen sind, die jeweils zueinander lateral versetzte Längsachsen
besitzen.
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Die 4a und 5a zeigen
zwei unterschiedliche Gestaltungsvarianten eines axialen Vorsprungs 14 bzw. 14' in
perspektivischer Darstellung. Die jeweils dazugehörenden 4b und 5b zeigen
jeweils einen Querschnitt durch den Wurzelteilschaft 10 und
dessen axiale Vertiefung 16 mit darin eingesetztem axialen
Vorsprung des jeweiligen Aufbauteilschafts 12. Die Schnittdarstellungen
in 4b und 5b zeigen,
wie sich die Außenflächen der Auswölbungen 32 des
jeweiligen axialen Vorsprungs 14 bzw. 14' mit
den Innenflächen der Auswölbungen 36 der
axialen Vertiefung 16 im Wurzelteilschaft 10 berühren.
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Durch
die sich in distaler Richtung verjüngende Ausgestaltung
der axialen Vertiefung 16 im Wurzelteilschaft 10 und
der zugehörigen Auswölbungen 36 sowie
der entsprechenden, sich ebenfalls in axialer Richtung verjüngenden,
Ausgestaltung des jeweiligen axialen Vorsprungs 14 oder 14' und
der zugehörenden Auswölbungen bewirkt, dass die
sich im verbundenen Zustand der Schaftteile berührenden Außenflächen
der Auswölbungen 32 und Innenflächen
der Auswölbungen 36 einen Längsanschlag
bilden, der das Maß bestimmt, bis zu dem der jeweilige axiale
Vorsprung 14 in die jeweilige axiale Vertiefung 16 eingeschoben
werden kann und damit auch das Maß bestimmt, das schließlich
den Freiraum 22 zur Aufnahme des Dichtkörpers
definiert.
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Darüber
hinaus bewirken die miteinander korrespondieren Auswölbungen
des jeweiligen axialen Vorsprungs 14 und der jeweiligen
axialen Vertiefung 16, dass der Wurzelteilschaft 10 und
der Aufbauteilschaft 12 auch in Rotationsrichtung formschlüssig
miteinander verbunden sind, so dass sich kein Drehwinkelfehler zwischen
Wurzelteilschaft 10 und Aufbauteilschaft 12 einstellen
kann. Wird bei der Montage, also beim Verbinden von Wurzelteilschaft 10 und
Aufbauteilschaft 12, der Aufbauteilschaft 12 zunächst
mit einem kleinen Drehwinkelfehler in die Vertiefung 16 des
Wurzelteilschafts 10 eingesetzt, bewirken die Auswölbungen 32 am
jeweiligen axialen Vorsprung 30 des Aufbauteilschafts 14 und
die entsprechenden Auswölbungen 36 in der entsprechenden
axialen Vertiefung 16 des Wurzelteilschafts 10, dass
der Aufbauteilschaft 12, geführt durch die Außenflächen
dieser Auswölbungen, selbsttätig die richtige
fehlerfreie Drehwinkelstellung einnimmt.
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Die
Ausführungsvarianten gemäß 4 und 5 unterscheiden
sich dadurch voneinander, dass die Auswölbungen 32 bei
der Ausführungsvariante gemäß 5 auf der Außenseite abgeflacht
sind, wie dies den 5a und 5b leicht
zu entnehmen ist. Dadurch verkleinern sich die Berührungsflächen zwischen
den Auswölbungen 32' des axialen Vorsprungs 14' und
den Auswölbungen 36 der axialen Vertiefung 16 und
es entstehen weitere längliche Freiräume 40.
Diese Ausführungsvariante ist toleranter gegenüber
fertigungsbedingten Abweichungen von der Idealgeometrie.
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6a zeigt
den Wurzelteilschaft 10 in perspektivischer Darstellung
mit Blick in die axiale Vertiefung 16 des Wurzelteilschafts 10.
Insbesondere zeigt 6a die in Längsrichtung
verlaufenden, sich in distale Richtung verjüngenden Auswölbungen 36,
die jeweils einen Teil der Innenfläche der axialen Vertiefung 16 bilden.
Außerdem zeigt 6a die
Dichtfläche 20, die mit dem Dichtungssitz 18 am
Aufbauteilschaft 12 zusammenwirkt. Schließlich
ist 6a auch die Sackbohrung 30 mit entsprechendem
Innengewinde zu entnehmen, die sich in Längsrichtung an
die axiale Vertiefung 16 anschließt.
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6b zeigt
noch einmal analog zu 4b den Wurzelteilschaft 10 mit
darin eingesetztem Aufbauteilschaft 12 in einer perspektivischen
quergeschnittenen Darstellung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/031562 [0002, 0003, 0004]