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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
3-Methyl-1-buten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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3-Methyl-1-buten
gehört zur Gruppe der Methylbutene, die wiederum zu den
C5-Olefinen zählen. Der Name 3-Methyl-1-buten
ist synonym zu 3-Methylbut-1-en. 2-Methyl-1-buten und 2-Methyl-2-buten
sind ebenfalls Methylbutene. Synonyme analog.
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3-Methyl-1-buten
kann als Monomer oder Comonomer zur Herstellung von Polymeren bzw.
Copolymeren genutzt werden.
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„Schwersieder” im
Sinne der Erfindung sind eine Gruppe Komponenten eines flüssigen
Stoffgemisches, deren jeweiliger Siedepunkt im Vergleich zu den
Siedepunkten der übrigen Komponenten des Stoffgemisches
bei höheren Temperaturen liegt, bzw. deren Dampfdruck niedriger
ist als die Dampfdrücke der übrigen Komponenten.
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Die
Begriffe „Hochsieder” und „hoch siedende
Komponenten” werden synonym zu dem Begriff „Schwersieder” verwendet.
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„Leichtsieden” im
Sinne der Erfindung sind eine Gruppe Komponenten eines flüssigen
Stoffgemisches, deren jeweiliger Siedepunkt im Vergleich zu den
Siedepunkten der übrigen Komponenten des Stoffgemisches
bei niedrigeren Temperaturen liegt, bzw. deren Dampfdruck höher
ist als die Dampfdrücke der übrigen Komponenten.
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Die
Erfinder gehen von der
WO
2008/006633 A1 als nächstliegenden Stand der Technik
aus.
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In
der
WO 2008/006633
A1 wird die Herstellung von 3-Methyl-1-buten über
drei Verfahrensschritte auf Basis von Isobuten beschrieben. Bei
diesem Verfahren wird zunächst Isobuten hydroformyliert,
das Hydroformylierungsprodukt 3-Methylbutanal zu 3-Methyl-1-butanol
hydriert und anschließend aus dem erhaltenen Alkohol Wasser
abgespalten. Für die Dehydratisierung von 3-Methyl-1-butanol
zu 3-Methyl-1-buten werden vorzugsweise basisch modifizierte Aluminiumoxide
verwendet. Bei der im Beispiel beschriebenen Dehydratisierung bei
340°C und 0,15 MPa in der Gasphase wird als Katalysator
ein mit 1,5 Massen-% Bariumverbindungen (berechnet als Bariumoxid)
modifizierte γ-Aluminiumoxid eingesetzt. Das Produkt enthielt – wasserfrei
gerechnet – neben 94,5 Massen-% 3-Methyl-1-buten als Wertprodukt
zusätzlich 3,2 Massen-% 2-Methyl-2-buten, 0,7 Massen-%
2-Methyl-1-buten und 0,2 Massen-% Di-(3-Methylbutyl)-Ether und 0,5
Massen-% hoch siedende Nebenprodukte sowie 0,9 Massen-% nicht umgesetztes
3-Methyl-1-butanol. Bei einem Umsatz von 99,2% beträgt
die Ausbeute 92,2%, entsprechend einer Selektivität von
92,8%. Die Methylbutenfraktion besteht zu 96% aus 3-Methyl-1-buten
und 4% aus Isomeren.
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In
dem aus
WO 2008/006333
A1 bekannten, gattungsbildenden Verfahren wird, nach optionaler
Wasserabtrennung, eine destillative Trennung des Reaktionsgemisches
in Ausgangsalkohol (3-Methyl-1-butanol), Olefine (3-Methyl-1-buten,
2-Methyl-2-buten, und 2-Methyl-1-buten) sowie Nebenprodukte (Di-(3-Methylbutyl)-Ether
und hoch siedende Nebenprodukte) durchgeführt. Es wird
vorgeschlagen, den nicht umgesetzten Alkohol in die Dehydratisierung
zurückzuführen.
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Hinsichtlich
seiner Stoffeffizienz (Ausbeute) ist das vorerörterte Verfahren
verbesserungsbedürftig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass es eine höhere
Stoffeffizienz aufweist.
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Gelöst
wird diese Aufgabe dadurch, dass neben dem nicht umgesetzten 3-Methylbutanol
auch der Di-(3-Methylbutyl)-Ether in die Dehydratisierung zurückgeführt
wird. Es wurde gefunden, dass der Di-(3-Methylbutyl)-Ether selektiv
zu 3-Methyl-1-buten und 3-Methyl-butanol zurückgespalten
werden kann. Demnach steigt durch die Rückführung
des Di-(3-Methylbutyl)-Ethers in die Dehydratisierung die Ausbeute
an 3-Methyl-1-buten und damit die Stoffeffizienz des Gesamtverfahrens.
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Gegenstand
der Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur Herstellung von 3-Methyl-1-buten,
- a) bei welchem ein Einsatzstoff enthaltend
3-Methyl-1-butanol bereit gestellt wird;
- b) bei welchem der Einsatzstoff einer katalytischen Dehydratisierung
unterworfen wird, wodurch ein Reaktionsprodukt entsteht;
- c) wobei das Reaktionsprodukt zumindest die folgenden Komponenten
enthält: 3-Methyl-1-buten, Di-(3-methylbutyl)-ether, Wasser
und nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanol;
- d) bei welchem das Reaktionsprodukt durch Destillation und eine
Wasserabscheidung durch Phasentrennung, insbesondere durch einfache
Phasentrennung, in eine Leichsiederfraktion, in eine Schwersiederfraktion
und in eine Wasserfraktion getrennt wird;
- e) wobei die die Leichtsiederfraktion 3-Methyl-1-buten enthält;
- f) wobei die Schwersiederfraktion zumindest Di-(3-methylbutyl)-ether
und nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanol enthält;
- g) wobei die Wasserfraktion im Wesentlichen Wasser enthält;
- h) und bei welchem die Schwersiederfraktion zumindest teilweise
in die Dehydratisierung zurück geführt wird.
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Die
Trennung des Reaktionsprodukt in die drei Fraktionen Leichtsiederfraktion
(mit dem Zielprodukt 3-Methyl-1-buten), Schwersiederfraktion (zur
Rückführung in die Dehydratisierung) und Wasserfraktion
(auszuschleusendes Prozesswasser) erfolgt erfindungsgemäß in
zwei Schritten Destillation und Wasserabscheidung: Dabei kann zunächst
in der Destillation aus dem Reaktionsprodukt die Leichtsiederfraktion abgetrennt werden.
Die das Zielprodukt enthaltende Leichtsiederfraktion stellt dann
den Kopfstrom der Destillation dar. Sumpfstrom der Destillation
ist ein Gemisch aus zwei flüssigen Phasen, nämlich
Schwersiederfraktion und Wasserfraktion. Dieses flüssig/flüssig-Gemisch
kann sodann im zweiten Schritt einer einfachen Phasentrennung unterworfen
werden, welche das Wasser von den Schwersiedern abscheidet.
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Genauso
ist es möglich, zunächst das Reaktionsprodukt
einer Phasentrennung zu unterwerfen, um die Wasserfraktion abzuscheiden,
und dann im zweiten Schritt eine Destillation durchzuführen.
Die das Zielprodukt enthaltende Leichtsiederfraktion stellt dann
wieder den Kopfstrom der Destillation dar, den Sumpfstrom der Destillation
bildet die Schwersiederfraktion.
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Werden
hoch siedende Komponenten als Nebenprodukte der Dehydratisierung
im Reaktor gebildet und/oder sind solche hoch siedende Komponenten
bereits im 3-Methyl-1-butanol-haligem Einsatzstoff enthalten, sollten
diese bei Rückführung aus dem Kreislauf entfernt
werden, um eine Anreicherung auf unerwünscht hohe Konzentrationen
und gegebenenfalls auch Produktverunreinigungen zu vermeiden.
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Die
Abtrennung dieser hoch siedenden Komponenten kann beispielsweise
durch Ausschleusung eines kleineren Teils der aus der Wasserabscheidung
gewonnenen Schwersiederfraktion aus dem Kreislauf geschehen. Alternativ
wird eine zweite Destillation vorgesehen, mittels welcher im Einsatzstoff
enthaltende und/oder bei der Dehydratisierung entstehende, hoch
siedende Komponenten aus der Schwersiederfraktion abgetrennt und
ausgeschleust werden. Diese optionale Destillation wird zur ihrer
verbalen Unterscheidbarkeit im Folgenden sekundäre Destillation
genannt werden, im Unterschied dazu wird die erstgenannte Destillation im
folgenden primäre Destillation genannt. Die Präfixe „primär” und „sekundär” stehen
in keinem Zusammenhang mit der technischen Ausführung der
Destillation.
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In
einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden somit in einem weiteren Verfahrensschritt hoch
siedende Komponenten durch sekundäre Destillation der Schwersiederfraktion
ausgeschleust. Dabei wird ein Sumpfstrom gewonnen, in dem die hoch
siedenden Komponenten angereichert sind. Dieser Sumpfstrom wird
aus dem Verfahren ausgeschleust. Der Kopfstrom ist dann weitestgehend frei
von den hoch siedenden Komponenten und kann dann in die Dehydratisierung
zurückgeführt werden.
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Vorteilhafterweise
wird die sekundäre Destillation nach Vermischung mit dem
Einsatzstoff durchgeführt. Somit können auch im
Einsatzstoff enthaltende Schwersieder entfernt werden. Bevorzugt
wird die sekundäre Destillation bei einem Druck durchgeführt,
der mindestens 0,05 MPa oberhalb des Betriebsdruckes der Dehydratisierung
liegt. Ohne Energieaufwändige Verdichtung kann dann der
Kopfstrom der Destillation in den Reaktor zurückgeführt
werden.
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Bevorzugt
wird die sekundäre Destillation in einer Destillationskolonne
durchgeführt, deren Kopfprodukt gasförmig abgezogen
und der Dehydratisierung zugeführt wird. Dadurch geht kaum
Energie an dieser Stelle im Prozess verloren.
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Um
die Energieeffizienz des Prozesses weiter zu steigern, kann mittels
der Kondensationswärme des Kopfproduktes der sekundären
Destillation Prozessdampf erzeugt werden. Der Prozessdampf wird
im Verfahren selbst oder in einem anderen Verfahren genutzt, welches
in der Nachbarschaft des erfindungsgemäßen Prozesses
betrieben wird.
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Vorteilhafterweise
wird die primäre Destillation bei einem Druck durchgeführt,
der mindestens 0,05 MPa unterhalb des Betriebsdruckes der Dehydratisierung
liegt. Somit braucht keine Verdichterarbeit an dieser Stelle in
den Prozess eingebracht werden.
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Bevorzugt
wird das Reaktionsprodukt zumindest teilweise gasförmig
der primären Destillation zugeführt. Ein Wärmeeintrag
ist dann an dieser Stelle nicht erforderlich.
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Bevorzugt
wird der erfindungsgemäße Prozess einem Verfahren
zur Herstellung von 3-Methyl-1-butanol nachgeschaltet,
- • wobei das Verfahren zur Herstellung von 3-Methyl-1-butanol
als letzten Verfahrensschritt eine Destillation beinhaltet, deren
Kopfprodukt 3-Methyl-1-butanol enthält,
- • wobei genannte Destillation des Verfahrens zur Herstellung
von 3-Methyl-1-butanol bei einem Druck durchgeführt wird,
der mindestens 0,05 MPa oberhalb des Betriebsdruckes der Dehydratisierung
liegt,
- • und wobei das Kopfprodukt der genannten Destillation
des Verfahrens zur Herstellung von 3-Methyl-1-butanol gasförmig
abgezogen und sodann als Einsatzstoff der Dehydratisierung zugeführt
wird.
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Der Übergang
von dem Verfahren zur Herstellung von 3-Methyl-1-butanol auf das
Verfahren zur Herstellung von 3-Methyl-1-buten kann dann auf demselben
Enthalpieniveau erfolgen.
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Bevorzugt
wird die Wasserabscheidung als einfache Phasentrennung in einem
Flüssig-Flüssig-Abscheider durchgeführt.
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Bevorzugt
werden die hier besprochenen Destillationen jeweils als fraktionierte
Destillation betrieben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft beschrieben, ohne dass die Erfindung,
deren Schutzbereich sich aus den Ansprüchen und der Beschreibung
ergibt, darauf beschränkt sein soll. Auch die Ansprüche selbst
gehören zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung.
Sind nachfolgend Bereiche, allgemeine Formeln oder Verbindungsklassen
angegeben, so soll die Offenbarung nicht nur die entsprechenden
Bereiche oder Gruppen von Verbindungen erfassen, die explizit erwähnt
sind, sondern auch alle Teilbereiche und Teilgruppen von Verbindungen,
die durch Weglassen von einzelnen Werten (Bereichen) oder Verbindungen erhalten werden
können, ohne dass diese aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
explizit genannt worden sind.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren kann reines 3-Methylbutanol
oder 3-Methylbutanol in technischer Qualität eingesetzt
werden. 3-Methylbutanol wird u. a. durch Hydroformylierung von Isobuten
und anschließender Hydrierung der Hydroformylierungsprodukte
gewonnen. Aus dem Hydriergut wird 3-Methyl-1-butanol durch Destillation
abgetrennt.
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In
die 3-Methyl-1-buten-Anlage kann 3-Methyl-1-butanol gasförmig
oder flüssig eingespeist werden.
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Wenn
an einem Produktionsstandort sowohl eine 3-Methyl-1-butanol- als
auch eine 3-Methyl-1-buten-Anlage vorhanden ist, und gleichzeitig
das 3-Methyl-1-butanol in der 3-Methyl-1-butanol-Anlage im letzten Verfahrensschritt
destillativ als Kopfprodukt gewonnen wird, kann es zweckmäßig
sein, das 3-Methyl-1-butanol-3-Methyl-1-butanol aus diesem Destillationsschritt
dampfförmig abzuziehen und dampfförmig in die
3-Methylbut-1en-Anlage einzuleiten.
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Dehydratisierung:
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Die
Dehydratisierung von 3-Methyl-1-butanol kann in Gegenwart von festen
Katalysatoren in der Gas/Flüssig-Mischphase oder in der
Gasphase an suspendierten oder stückigen im Festbett angeordneten Katalysatoren
durchgeführt werden. Im erfindungsgemäßen
Verfahren erfolgt die die Dehydratisierung bevorzugt an festen,
im Festbett angeordneten Katalysatoren in der Gasphase.
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Als
Katalysatoren können Oxide der Erdalkalimetalle, des Aluminiums,
Siliziums, Titans, Zirkoniums und Thoriums sowie der Seltenen Erden
verwendet werden. Es können auch Mischoxide und Kombinationen der
obigen Oxide eingesetzt werden. Bei einigen Katalysatoren, z. B.
auf Basis von Aluminiumoxiden kann durch Zugabe von Alkalioxiden
eine bestimmte Acidität eingestellt werden. Vorzugsweise
erfolgt die Auswahl der Katalysatoren und der Reaktionsbedingungen
so, dass die Bildung von Nebenprodukten, wie beispielsweise Di-(3-methylbutyl)-ether
oder hoch siedenden Nebenprodukten sowie die Isomeriserung des gebildeten 3-Methyl-1-buten,
beispielsweise zu 2-Methyl-2-buten oder 2-Methyl-1-buten, weitestgehend
vermieden wird. Daher wird die Dehydratisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bevorzugt an mit basischen Metalloxiden modifizierten
Katalysatoren durchgeführt. Die eingesetzten Katalysatoren
können als Hauptkomponente Aluminiumoxid (Al2O3) und/oder Zirkoniumoxid (ZrTO2)
sowie Alkalimetall- und/oder Erdalkalioxide aufweisen. Als weitere
Komponenten können im Katalysator Titandioxid, Siliziumdioxid
und/oder Thoriumoxid mit 0,1 bis 3 Massen-%, bevorzugt 0,5 bis 5
Massen-% enthalten sein.
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Der
Anteil an basischen Metalloxiden (Hydroxide werden in Oxide umgerechnet)
im Katalysator beträgt bevorzugt 0,01 bis 10 Massen-%,
besonders bevorzugt 0,1 bis 5 Massen-%, insbesondere bevorzugt 0,1 bis
3 Massen-%. Bevorzugte Alkalimetalle sind Natrium- und/oder Kaliumoxid.
Als Erdalkalimetalle werden bevorzugt Magnesium- und/oder Bariumoxid
eingesetzt. Als Dehydratisierungs-Katalysator wird ganz besonders bevorzugt
ein mit Bariumoxid (BaO) modifiziertes γ-Aluminiumoxid
verwendet, welches formal aus Bariumoxid und Aluminiumoxid besteht.
Bevorzugt werden γ-Aluminiumoxide mit einer BET-Oberfläche
von 80 bis 350 m2/g, bevorzugt 120 bis 250
m2/g (bestimmt durch N2-Adsorption
gemäß DIN 66131) eingesetzt.
Die Katalysatoren werden nach bekannten Methoden hergestellt. Gängige
Methoden sind beispielsweise Fällung, Tränkung
oder Besprühung eines Aluminiumoxidkörpers mit
einer entsprechenden Salzlösung und anschließende Calzinierung.
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Vorzugsweise
werden zur Dehydratisierung Katalysatoren eingesetzt, wie sie in
WO 2008/006633 A1 und
WO 2005/080302 A1 beschrieben
werden.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren werden bevorzugt Katalysatoren
mit definierter geometrischer Form eingesetzt, die einen hydraulischen
Durchmesser von 0,1 bis 10 mm, vorzugsweise 0,5 mm bis 5 mm, besonders
bevorzugt von 1,5 bis 3 mm aufweisen.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Katalysator
als Formkörper eingesetzt werden. Die Formkörper
können jegliche Form einnehmen. Bevorzugt wird der Katalysator
als Formköper in Form von Kugeln, Extrudaten, Zylindern
oder Tabletten eingesetzt. Besonders bevorzugt werden Katalysatoren
in Kugelform eingesetzt. Die Formkörper weisen vorzugsweise
die oben genannten hydraulischen Durchmesser auf.
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Bevorzugt
erfolgt Dehydratisierung von 3-Methyl-1-butanol unter Verwendung
der genannten Katalysatoren im Temperaturbereich von 200 bis 500°C,
vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 240 bis 360°C
und besonders bevorzugt in einem Temperaturbereich von 250 bis 310°C.
Die Dehydratisierung kann unter vermindertem Druck, Überdruck
oder bei Normaldruck durchgeführt werden, wobei der der
Reaktionsdruck bevorzugt im Bereich zwischen 0,1 bis 15 MPa (absolut),
vorzugsweise im Bereich zwischen 0,15 und 0,95 MPa (absolut) liegt.
Die Dehydratisierung wird vorzugsweise bei einer WHSV (weight hourly
space velocity) von 0,01 bis 30 h–1,
bevorzugt von 0,1 bis 10 h–1 (kg
3-Methyl-1-butanol je kg Katalysator je Stunde) durchgeführt.
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Mit
den bevorzugten Katalysatoren und unter den bevorzugten Reaktionsbedingungen
können im geraden Durchgang Totalumsätze von 3-Methyl-1-butanol
erreicht werden. Um aber eine möglichst hohe Selektivität
hin zum 3-Methyl-1-buten zu erzielen, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn im geraden Durchgang nur ein Teilumsatz des eingesetzten
Alkohols angestrebt wird. Der 3-Methyl-1-butanol-Umsatz im geraden Durchgang
beträgt vorzugsweise 50 bis 95%, insbesondere 70 bis 95%.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann dennoch ein
Gesamtumsatz von 3-Methyl-1-butanol nahe 100% erreicht, da im Reaktor
nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanol im Zuge der Phasentrennung
vom Zielprodukt 3-Methyl-1-buten abgetrennt und im Rahmen der Rückführung
in den Reaktor zurückgeführt wird. Dabei wird
der im Spaltprodukt vorhandene Di-(3-methylbutyl)-ether ebenfalls
zusammen mit 3-Methyl-1-butanol in den Spaltungsreaktor zurückgeführt. Dies
ist insbesondere an Katalysatoren vorteilhaft, an den der Di- (methylbutyl)-ether
bereits bei Temperaturen unterhalb von 300°C zu 3-Methyl-1-butanol
und 3-Methyl-1-buten zurück gespalten wird.
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Durch
die Rückführung des nicht umgesetzten 3-Methyl-1-butanols
und seines Ethers liegt die Ausbeute an 3-Methyl-1-buten bezogen
auf Frisch-3-Methyl-1-butanol im Bereich von 85 bis 99%, insbesondere im
Bereich von 95 bis 98%.
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Die
Dehydratisierung kann in üblichen Reaktoren, wie z. B.
in einem Rohrreaktor, Rohrbündelreaktor, Schachtofen oder
Wirbelbettreaktor oder einer Kombination davon durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird die Dehydratisierung im erfindungsgemäßen
Verfahren in einem Reaktor, der mit einem Heizmantel ausgestattet
ist und der mit einem flüssigen Wärmeträger
beheizt wird, durchgeführt, wobei die Dehydratisierung
so durchgeführt wird, dass der Temperaturabfall in der
Katalysatorzone/Reaktionszone an jeder beliebigen Stelle in Bezug
auf die Eingangstemperatur von kleiner 50°C, vorzugsweise
kleiner 40°C und besonders bevorzugt von 1 bis 30°C
beträgt, dass das Reaktionsgemisch im Reaktor und der Wärmeträger
im Mantel im Gleichstrom durch den Reaktor strömen und
dass die Temperaturdifferenz des Wärmeträgers
zwischen Zulaufstelle zum Reaktor und Ablauf aus dem Reaktor weniger
als 40°C beträgt. Der maximale Temperaturabfall
kann durch zahlreiche Parameter, wie z. B. durch die Temperatur
des zum Heizen verwendeten Wärmeträgers sowie durch
die Geschwindigkeit, mit der der Wärmträger durch
den Mantel strömt eingestellt werden.
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Vorzugsweise
liegt die Eingangstemperatur des gasförmigen Edukts, insbesondere
bei dieser bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrenschrittes der Dehydratisierung über 200°C,
bevorzugt über 230°C und besonders bevorzugt über
250°C. Die Eingangstemperatur des Edukts kann in einem dem
Reaktor vorgeschalteten Erhitzer eingestellt werden. Bei Verwendung
von frischem Katalysator liegt die Eingangstemperatur bevorzugt
zwischen 250 bis 310°C. Im Laufe des Betriebes kann es
vorteilhaft sein, mit zunehmender Desaktivierung des Katalysators
zur Konstanthaltung des Umsatzes die Eingangstemperatur bis auf
400°C anzuheben. Kann der Umsatz bei Erreichen von 400°C
nicht mehr gehalten werden, so kann es vorteilhaft sein, den Katalysator
ganz oder teilweise zu ersetzen. Neben zu geringer Aktivität
kann gegebenenfalls auch eine Verringerung der Selektivität über
Standzeit ein Grund für einen möglichen Katalysatorwechsel
sein.
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Der
Reaktor kann, insbesondere bei dieser bevorzugten Ausführungsform
der Dehydratisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in jeder beliebigen Raumrichtung angeordnet sein. Weist der Reaktor
Reaktorrohre auf, so können diese ebenfalls in jede beliebige
Raumrichtung weisen. Bevorzugt ist der Reaktor jedoch derart aufgestellt,
dass der Reaktor bzw. die Reaktorrohre vertikal ausgerichtet sind.
Bei einem senkrecht ausgerichteten Reaktor wird der Wärmeträger
bevorzugt an der höchsten Stelle oder in der Nähe
der höchsten Stelle des Mantels zugeführt und
an der tiefsten Stelle oder in der Nähe der tiefsten Stelle
des Reaktors abgezogen oder umgekehrt. Das Reaktionsgemisch in der
Reaktionszone und der Wärmeträger im Mantel durchströmen
den Reaktor vorzugsweise in gleicher Richtung. Besonders bevorzugt
durchströmen der Wärmeträger und das
Reaktionsgemisch den Mantel des Reaktors bzw. die Reaktionszone
des Reaktors von oben nach unten.
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Als
Wärmeträger können Salzschmelzen, Wasser
oder Wärmeträgeröle verwendet werden.
Für den Temperaturbereich von 200 bis 400°C ist
die Verwendung von Wärmeträgerölen vorteilhaft,
da Heizkreisläufe mit ihnen im Vergleich zu anderen technischen
Lösungen einen geringeren Kapitaleinsatz erfordern. Wärmeträgeröle,
die eingesetzt werden können, sind beispielsweise solche,
die unter den Handelsnamen Marlotherm (z. B. Marlotherm SH der Sasol
Olefins & Surfactants
GmbH), Diphyl (Fa. Bayer), Dowtherm (Fa. Dow) oder Therminol (Fa.
Therminol) vertrieben werden. Diese synthetisch hergestellten Wärmeträgeröle
basieren im Wesentlichen auf thermisch stabilen Ringkohlenwasserstoffen.
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Vorzugsweise
wird der Wärmeträger mit einer Temperatur, die
10 bis 40°C, bevorzugt 10 bis 30°C höher
ist, als die Temperatur des in den Reaktor strömenden Edukts,
in den Heizmantel des Reaktors geleitet. Die Temperaturdifferenz
des flüssigen Wärmeträgers über
den Reaktor, also zwischen Eintrittstemperatur des Wärmeträgers
bei Eintritt in den Heizmantel und der Austrittstemperatur des Wärmeträgers
bei Austritt aus dem Heizmantel beträgt vorzugsweise weniger
als 40°C, bevorzugt weniger als 30°C und besonders
bevorzugt von 10 bis 25°C. Die Temperaturdifferenz kann
durch den Massenfluss des Wärmeträgers pro Zeiteinheit (Kilogramm
je Stunde) durch den Heizmantel eingestellt werden.
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Die
bevorzugte Ausführungsform der Dehydratisierung kann in
allen geeigneten Reaktoren, die mit einem Heizmantel ausgestattet
sind und die mit einem flüssigen Wärmeträger
beheizt werden können durchgeführt werden. Solche
Reaktoren weisen eine den Katalysator aufweisende Reaktionszone
(Katalysatorzone) auf, die räumlich von einem Heizmantel,
durch den der Wärmeträger strömt, getrennt
ist. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren
in einem Plattenreaktor, in einem Rohrreaktor, in mehreren parallel
zueinander geschalteten Rohrreaktoren oder Plattenreaktoren oder
in einem Rohrbündelreaktor durchgeführt. Bevorzugt
wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Rohrbündelreaktor
oder mehreren parallel geschalteten Rohrbündelreaktoren
durchgeführt.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die Hohlkörper, in denen sich
der Katalysator befindet, nicht nur Rohre im üblichen Sprachgebrauch
sein müssen. Die Hohlkörper können auch
nicht kreisförmige Querschnitte aufweisen. Sie können
beispielsweise elliptisch oder dreieckig sein.
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Die
für den Bau des Reaktors verwendeten Materialien, insbesondere
das Material, welches die Reaktionszone von dem Heizmantel trennt,
weist vorzugsweise einen hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten (größer
40 W/mK) auf. Bevorzugt wird als Material mit hohem Wärmeleitfähigkeitskoeffizient
Eisen oder eine Eisenlegierung, wie z. B. Stahl eingesetzt.
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Wird
das erfindungsgemäße Verfahren in einem Rohrbündelreaktor
durchgeführt, so weisen die einzelnen Rohre vorzugsweise
eine Länge von 1 bis 15 m, bevorzugt von 3 bis 9 m und
besonders bevorzugt 4 bis 9 m auf. Die einzelnen Rohre in einem
im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Rohrbündelreaktor weisen
vorzugsweise einen inneren Durchmesser von 10 bis 60 mm, bevorzugt
von 15 bis 40 mm und besonders bevorzugt von 20 bis 35 mm auf. Es
kann vorteilhaft sein, wenn die einzelnen Rohre des im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzten Rohrbündelreaktors eine Dicke der
Rohrwand von 1 bis 4 mm, vorzugsweise von 1,5 bis 3 mm aufweisen.
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In
einem in der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingesetzten Rohrbündelreaktor sind die Rohre
vorzugsweise parallel angeordnet. Bevorzugt sind die Rohre gleichmäßig
angeordnet. Die Anordnung der Rohre kann z. B. quadratisch, dreieckig
oder rautenförmig sein. Besonders bevorzugt wird eine Anordnung,
bei der die virtuell verbundenen Mittelpunkte von drei gegenseitig
benachbarten Rohren ein gleichseitiges Dreieck bilden, d. h. die
Rohre haben den gleichen Abstand. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße
Verfahren in einem Rohrbündelreaktor, in dem die Rohre
einen Abstand von 3 bis 15 mm, besonders bevorzugt von 4 bis 7 mm
zueinander aufweisen, durchgeführt.
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Die
Hauptreaktion des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Dehydratisierung von 3-Methyl-1-butanol zu 3-Methyl-1-buten
und Wasser. Je nach eingestelltem 3-Methyl-1-butanol-Umsatz weist
das Reaktionsprodukt nach dem Reaktor vorzugsweise einen Rest-3-Methyl-1-butanol-Gehalt
von 1 bis 50 Massen-%, bevorzugt von 5 bis 30 und besonders bevorzugt
von 5 bis 20 Massen-% auf. Der Wassergehalt im Reaktionsprodukt
beträgt vorzugsweise von 8 bis 20 Massen-%, bevorzugt von
12 bis 18 Massen-%.
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Der
3-Methyl-1-buten-Gehalt im Reaktionsprodukt beträgt vorzugsweise
von 40 bis 78 Massen-%, bevorzugt 55 bis 74 Massen-%. Als Nebenreaktionen
können die Bildung von Di-methylbutyl-ether und gegebenenfalls
in Spuren auch die Bildung hoch siedender Komponenten auftreten
sowie die Isomerisierung des gebildeten 3-Methyl-1-buten zu 2-Methyl-2-buten
oder 2-Methyl-1-buten auftreten. Durch die Rückführung
der vom Reaktionsprodukt abgetrennten Hochsiederfraktion werden
auch Di-(3-methylbutyl)-ether in den Reaktor rückgeführt.
Unter den bevorzugten Reaktionsbedingungen und an dem bevorzugten
Katalysatorsystem wird Di-(3-methylbutyl)-ether anteilig zu Methylbuten
und 3-Methyl-1-butanol zurückgespalten.
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Wasserabtrennung und primäre
Destillation:
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Auf
die Dehydratisierung folgen die Wasserabtrennung und die primäre
Destillation. Dabei wird das aus der Dehydratisierung entstandene
Reaktionsprodukt in eine überwiegend Methylbutene enthaltene
Leichtsieder- und eine überwiegend nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanol
sowie Di-(methylbutyl)-ether und gegebenenfalls hoch siedende Komponenten
enthaltene Schwersiederfraktion durch fraktionierte Destillation
und eine überwiegend Wasser enthaltene Fraktion durch einfache
Phasentrennung in einem Flüssig-Flüssig-Abscheider
aufgetrennt.
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Das
Reaktionsprodukt zerfällt bei vollständiger Kondensation
in zwei flüssige Phasen, wobei die leichte Phase überwiegende
die organischen Komponenten Methylbutene, 3-Methyl-1-butanol sowie
Di-(methylbutyl)-ether und gegebenenfalls hoch siedende organische
Komponenten und die schwere Phase überwiegend Wasser enthält.
Leicht und schwer bezieht sich in diesem Fall auf die spezifische
Dichte der Phasen, d. h. die schwere, wässrige Phase hat
eine höhere Dichte als die leichte, organische Phase.
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Zur
Abtrennung der schweren, wässrigen Phase von der leichten,
organischen Phase können Abscheider eingesetzt werden,
die die Phasentrennung mit alleiniger Ausnutzung der Schwerkraft
ermöglichen. Diese sogenannten Schwerkraftabscheider können
auch mit Einbauten als koaleszenzfördernde Maßnahme zur
Erhöhung der Trennleistung ausgeführt werden.
Durch die Verwendung von Einbauten wird der Koaleszenz- und Sedimentationsprozess
beschleunigt. Mittels dieser konstruktiven Maßnahmen ist
die Kapazitätserweiterung vorhandener Anlagen bzw. die
Verringerung des Anlagevolumens beim Neubau möglich. Als
Koaleszenzhilfen können z. B. Platten, Füllkörper,
Gewebepackungen oder Faserbettabscheidern eingesetzt werden. Schwerkraftabscheider
können als liegende Behälter oder als stehende
Behälter ausgeführt werden.
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Alternativ
zu Schwerkraftabscheider können zur Flüssig-Flüssig-Trennung
auch Separatoren nach dem Prinzip der Zentrifugen eingesetzt werden.
Durch Fliehkräfte in einer sich drehenden Trommel wird
dabei die schwere Phase abgetrennt.
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Um
die schwere, wässrige Phase abzutrennen, werden im erfindungsgemäßen
Verfahren vorzugsweise Schwerkraftabscheider eingesetzt, bevorzugt
Schwerkraftabscheider, ausgeführt als liegende Behälter
mit Einbauten.
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Durch
die Flüssig-Flüssig-Trennung kann das Wasser bis
zu seiner physikalischen Löslichkeitsgrenze von den organischen
Komponenten abgetrennt werden. Die Wasserlöslichkeit von
Methylbutenen nimmt mit sinkender Temperatur ab, gleichzeitig sinkt
auch die Löslichkeit von Wasser in Methylbutenen, sodass
die Flüssig-Flüssig-Trennung möglichst
bei niedriger Temperatur durchgeführt werden sollte, vorzugsweise
in einem Temperaturbereich von kleiner 70°C, bevorzugt
kleiner 60°C, besonders bevorzugt bei einer Temperatur
kleiner 50°C. Der Druck sollte dabei so gewählt
werden, dass keine Verdampfung auftritt, bevorzugt in einem Bereich
von 0,3 und 2,0 MPa (absolut).
-
Die
Abtrennung des Wassers aus dem in der Dehydratisierung entstandenen
Reaktionsprodukt kann vor oder auch nach der primären Destillation
zur Trennung des Reaktoraustrages in Leicht- und Schwersieder erfolgen.
Eine Abtrennung vor der primären Destillation hat den Vorteil,
dass der aufzuarbeitende Strom um den freien Wasseranteil abgereichert
ist und damit ein kleinerer Strom aufgearbeitet werden muss. Auf
der anderen Seite kann eine Abtrennung des Wassers aus dem Schwersiederstrom
nach der primären Destillation energetische Vorteile haben,
da in diesem Fall der Reaktoraustrag nicht abgekühlt und
vollständig kondensiert werden muss, sondern ganz oder
teilweise gasförmig der fraktionierten Destillation zugeführt
werden kann.
-
Das
Reaktionsprodukt wird in der primären Destillation in eine überwiegend
Methylbutene enthaltene Leichtsieder- und eine überwiegend
nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanol sowie Di-(methylbutyl)-ether
und gegebenenfalls hoch siedende Komponenten enthaltene Schwersiederfraktion
aufgetrennt. Diese Auftrennung erfolgt vorzugsweise in zumindest
einer Kolonne, bevorzugt in genau einer Destillationskolonne.
-
Eine
bei der primären Destillation zur Fraktionierung des Reaktoraustrages
in Leicht- und Schwersieder bevorzugt eingesetzte Destillationskolonne
weist vorzugsweise von 5 bis 50 theoretische Trennstufen, bevorzugt
von 5 bis 40 und besonders bevorzugt von 5 bis 25 theoretische Trennstufen
auf. Das Rücklaufverhältnis beträgt,
in Abhängigkeit von der realisierten Stufenzahl, der Zusammensetzung
des Reaktoraustrags und der erforderlichen Reinheiten von Destillat
und Sumpfprodukt, vorzugsweise kleiner 5, bevorzugt kleiner 0,5. Der
Betriebsdruck der Kolonne kann vorzugsweise zwischen 0,1 und 2,0
MPa (absolut) eingestellt werden. Wird die Wasserabtrennung durch
Flüssig-Flüssig-Trennung nach der primären
Destillation durchgeführt, kann es vorteilhaft sein, den
Reaktoraustrag ganz oder teilweise gasförmig in die Kolonne
zu fahren. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, um einen Kompressor
zu sparen, die Kolonne bei einem niedrigeren Druck als den Druck,
mit dem der Reaktor zur Dehydratisierung betrieben wird, zu betreiben.
Um 3-Methyl-1-buten gegen Kühlwasser kondensieren zu können,
ist ein Druck von ca. 0,25 MPa (absolut) notwendig. Wird die Spaltung beispielsweise
bei einem Druck von 0,4 MPa (absolut) betrieben, kann es vorteilhaft
sein, wenn die Destillationskolonne mit einem Betriebsdruck von
0,3 bis 0,35 MPa (absolut) durchgeführt wird. Zur Beheizung
des Verdampfers kann beispielsweise Dampf oder Warmwasser eingesetzt
werden. Die abgetrennte Schwersiederfraktion enthält vorzugsweise
nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanol, Di-methylbutyl-ether sowie
gegebenenfalls bei der Reaktion in Spuren gebildete hoch siedende
Komponenten. Die Leichtsiederfraktion enthält vorzugsweise
Methylbutene mit einer Reinheit größer 95 Massen-%,
bezogen auf das gesamte Kopfprodukt. Dabei sind in der Leichtsiederfraktion
das Zielprodukt 3-Methyl-1-buten sowie die Isomere 2-Methyl-2-buten
und 2-Methyl-1-buten und Wasser enthalten.
-
Die
Leichtsiederfraktion, die durch fraktionierte Destillation erhalten
wird, und die vorzugsweise zu größer 95 Massen-%
aus Methylbutenen besteht, kann direkt als Verkaufsprodukt eingesetzt
werden oder weiter aufgereinigt werden.
-
Rückführung:
-
Im
Zuge der Rückführung wird die durch Wasserabscheidung
separierte Hochsiederfraktion in die Dehydratisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zurückgeführt. Der Hochsiederfraktion
kann separat dem Reaktionsteil zugeführt werden oder zuvor
mit dem 3-Methyl-1-butanol-haltigen Einsatzstoff vermischt und dann
dem Reaktionsteil zugeführt werden. Vorzugsweise wird die
Hochsiederfraktion vor Rückführung in den Reaktor
mit dem 3-Methyl-1-butanol-haltigem Einsatzstoff vermischt.
-
Erfindungsgemäß enthält
der Rückführstrom neben dem nicht umgesetzten
3-Methylbutanol auch Di-(3-Methylbutyl)-Ether. Durch selektive Spaltung
des Di-(3-Methylbutyl)-Ethers zu 3-Methyl-1-buten und 3-Methyl-butanol
in der Dehydratisierung steigt die Ausbeute an 3-Methyl-1-buten
und damit die Stoffeffizienz des Gesamtverfahrens.
-
Werden
in der Dehydratisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hoch siedende Komponenten als Nebenprodukte im Reaktor
gebildet und/oder sind solche hoch siedenden Komponenten im 3-Methyl-1-butanol-haltigem
Einsatzstoff bereits enthalten, müssen diese bei der Rückführung
aus dem Kreislauf entfernt werden, um eine Anreicherung auf unerwünscht
hohe Konzentrationen und gegebenenfalls auch Produktverunreinigungen
zu vermeiden. Als hoch siedende Komponenten sind in diesem Zusammenhang
Stoffe gemeint, die höher sieden als Di-(3-methylbutyl)-ether,
also einen Normalsiedepunkt größer als ca. 175°C
aufweisen. Die Abtrennung dieser hochsiedenen Komponenten kann beispielsweise
durch Ausschleusung eines kleineren Teils („Ausschleus-Teil”)
der Schwersiederfraktion aus dem Kreislauf geschehen. Um allerdings
diesen Ausschleusestrom möglichst klein zuhalten, bietet
es sich an, die Ausschleusung der Hochsieder durch eine sekundäre
Destillation der Schwersiederfraktion durchzuführen. Der
Prozess weist somit eine primäre Destillation und eine
sekundäre Destillation auf. Bei der sekundären
wird ein Sumpfstrom gewonnen, in dem die hoch siedenden Komponenten
angereichert sind und der aus dem Verfahren ausgeschleust wird.
Der Kopfstrom ist dann weitestgehend frei von den hoch siedenden
Komponenten und kann dann in die Reaktion zurückgeführt
werden. Die sekundäre Destillation zur Entfernung der hoch
siedenden Komponenten kann auch in der Schwersiederfraktion nach
Vermischung mit dem Einsatzstoff 3-Methyl-1-butanol durchgeführt
werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahren werden daher in der Dehydratisierung gebildete oder gegebenenfalls
schon im 3-Methyl-1-butanol-haltigem Einsatzstoff vorhandene hoch
siedende Komponenten in einer sekundären Destillation durch
fraktionierte Destillation der Schwersiederfraktion ausgeschleust.
Dabei wird ein Sumpfstrom gewonnen, in dem die hoch siedenden Komponenten angereichert
sind. Dieser Sumpfstrom wird aus dem Verfahren ausgeschleust. Der
Kopfstrom ist dann weitestgehend frei von den hoch siedenden Komponenten
und kann zurückgeführt werden.
-
Die
Ausschleusung der hoch siedenden Komponenten wird vorzugsweise in
einer Destillationskolonne in der rückgeführten
Schwersiederfraktion nach Vermischung mit dem Einsatzstoff 3-Methyl-1-butanol
durchgeführt. Bevorzugt erfolgt die Zugabe der rückgeführten
Schwersiederfraktion und der dem Einsatzstoff an unterschiedlicher
Stelle in die Kolonne. Die in diesem Fall eingesetzte Destillationskolonne
weist vorzugsweise 5 bis 50 theoretische Trennstufen auf, bevorzugt
5 bis 35 und besonders bevorzugt von 5 bis 20 theoretische Trennstufen.
Das Rücklaufverhältnis beträgt, in Abhängigkeit
von der realisierten Stufenzahl, der Zusammensetzung der zurückgeführten
Schwersiederfraktion und dem Einsatzstoff und der erforderlichen
Reinheiten von Destillat und Sumpfprodukt, vorzugsweise kleiner
5, bevorzugt kleiner 0,5.
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Der
Betriebsdruck kann vorzugsweise von 0,1 bis 2,0 MPa (absolut) betragen.
Wenn die Dehydratisierung des Kopfproduktes in der Gasphase bei
erhöhtem Druck erfolgt, kann es vorteilhaft sein, die Destillation bei
höherem Druck durchzuführen, wobei in diesem Fall
der Kopfkondensator vorzugsweise als Partialkondensator betrieben
wird und das Kopfprodukt dampfförmig abgezogen wird. Beträgt
der Reaktionsdruck im Spaltreaktor beispielsweise 0,4 MPa (absolut),
so sollte der Destillationsdruck in der sekundären Destillation
vorzugsweise mindestens 0,45 MPa (absolut) betragen. Bei Betriebsdrücken
von größer 0,15 MPa (absolut) kann mit der Kondensationswärme
Niederdruck-Dampf erzeugt werden, mit dem andere Kolonnen des Verfahrens beheizt
werden können. Zur Beheizung der Kolonne kann, je nach
gewähltem Betriebsdruck, Dampf oder Wärmeträgeröl
eingesetzt werden. Das Sumpfprodukt kann neben den abzutrennenden
hoch siedenden Komponenten auch 3-Methyl-1-butanol und Di-(3-methylbutyl)-ether
enthalten. Dieses Gemisch kann thermisch verwertet, als Einsatzstoff
für eine Synthesegasanlage genutzt oder gegebenenfalls
als Lösemittel oder Kraftstoffzusatz verwendet werden.
-
Werden
in dem erfindungsgemäßen Verfahren Kolonnen eingesetzt,
wie z. B. die in den 1 bis 4 mit K1,
K2, bezeichneten Kolonnen, so können diese mit Einbauten,
die z. B. aus Böden, rotierenden Einbauten, regellosen
Schüttungen und/oder geordneten Packungen sind, versehen
sein.
-
Bei
den Kolonnenböden können z. B. folgende Typen
zum Einsatz kommen:
- – Böden
mit Bohrungen oder Schlitzen in der Bodenplatte.
- – Böden mit Hälsen oder Kaminen,
die von Glocken, Kappen oder Hauben überdeckt sind.
- – Böden mit Bohrungen in der Bodenplatte,
die von beweglichen Ventilen überdeckt sind.
- – Böden mit Sonderkonstruktionen.
-
In
Kolonnen mit rotierenden Einbauten kann der Rücklauf z.
B. durch rotierende Trichter versprüht oder mit Hilfe eines
Rotors als Film auf einer beheizten Rohrwand ausgebreitet werden.
-
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren können,
wie bereits gesagt, Kolonnen eingesetzt werden, die regellose Schüttungen
mit verschiedenen Füllkörpern aufweisen. Die Füllkörper
können aus fast allen Werkstoffen, insbesondere z. B. aus
Stahl, Edelstahl, Kupfer, Kohlenstoff, Steingut, Porzellan, Glas
oder Kunststoffen bestehen und die verschiedensten Formen, insbesondere
die Form von Kugeln, Ringen mit glatten oder profilierten Oberflächen,
Ringen mit Innenstegen oder Wanddurchbrüchen, Drahtnetzringen,
Sattelkörper und Spiralen aufweisen.
-
Packungen
mit regelmäßiger/geordneter Geometrie können
z. B. aus Blechen oder Geweben bestehen. Beispiele für
solche Packungen sind Sulzer Gewebepackungen BX aus Metall oder
Kunststoff, Sulzer Lamellenpackungen Mellapak aus Metallblech, Hochleistungspackungen
von Sulzer wie Mella-pakPlus, Strukturpackungen von Sulzer (Optiflow),
Montz (BSH) und Kühni (Rombopak).
-
Anhand
der Figuren wird die vorliegende Erfindung nachfolgend näher
erläutert, ohne dass die Erfindung auf die gezeichneten
Ausführungsbeispiele beschränkt sein soll. Es
zeigen:
-
1:
Schaltbild einer Anlage zur Durchführung einer ersten erfindungsgemäßen
Verfahrensvariante;
-
2:
Schaltbild einer Anlage zur Durchführung einer zweiten
erfindungsgemäßen Verfahrensvariante;
-
3:
Schaltbild einer Anlage zur Durchführung einer dritten
erfindungsgemäßen Verfahrensvariante;
-
4:
Schaltbild einer Anlage zur Durchführung einer vierten
erfindungsgemäßen Verfahrensvariante.
-
Ein
Blockschema einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Anlage, in der das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden kann, ist in 1 dargestellt.
Der 3-Methyl-1-butanol aufweisende Einsatzstrom (1) wird
mit dem Rückführstrom (7b) vermischt
und in Reaktor R1 zum überwiegenden Teil in Methylbutene
und Wasser umgesetzt (Dehydratisierung). Der im Rückführstrom
(7b) enthaltene Di-(3-methylbutyl)-ether wird anteilig
zu Methylbutenen und 3-Methyl-1-butanol umgesetzt. Aus dem aus der
in Reaktor R1 durchgeführten Dehydratisierung erhaltenen
Reaktionsprodukt (4) wird in dieser Anlage, nach vollständiger Kondensation
des Reaktionsproduktes (4), zunächst durch Flüssig-Flüssig-Trennung
im Abscheider D1 der überwiegende Teil des Wassers abgetrennt.
Dabei wird die schwere, wässrige Phase (5) ausgeschleust
und die leichte, organische Phase (4a) der Kolonne K2 zugeführt.
Das Wasser wird dabei bis zu seiner physikalischen Löslichkeit
abgetrennt. In der Kolonne K2 wird der weitestgehend wasserfreie
Reaktoraustrag in eine Leichtsiederfraktion als Kopfprodukt (6),
die überwiegend die bei der Reaktion entstandene Methylbutene
enthält und eine Schwersiederfraktion als Sumpfprodukt
(7), die zumindest nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanol und
bei der Reaktion entstandene Di-(3-methylbutyl)-ether sowie gegebenenfalls
bei der Reaktion entstandene hoch siedende Komponenten enthält,
fraktioniert. Das Sumpfprodukt (7) aus der Destillation
im Rahmen der Rückführung in den Reaktor R1 zurückgeführt.
Optional können die Ströme (1) und (7)
getrennt oder gemeinsam in den Reaktor R1 geleitet werden. Werden
im Reaktor R1 hoch siedende Komponenten als Nebenprodukte gebildet
oder sind solche hoch siedende Komponenten im 3-Methyl-1-butanol-haltigem
Einsatzstoff (1) enthalten, können diese optional
mit Strom (8) ausgeschleust werden, um eine Anreicherung
auf unerwünscht hohe Konzentrationen und gegebenenfalls
auch Produktverunreinigungen zu vermeiden.
-
Optional
kann die abgetrennte Wasserphase (5) in 1 zur
Senkung der Fracht an organischen Substanzen destilliert werden
und das Destillat, bestehend aus Wasser und Leichtsieder, in den
Abscheider D1 zurückgeführt werden.
-
Ein
Blockschema einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Anlage, in der das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden kann, ist in 2 dargestellt.
Die Ausführungsform von 2 unterscheidet
sich von der von 1 darin, dass durch Dehydratisierung
von 3-Methyl-1-butanol in entstandenes Wasser in erst nach der Abtrennung
der Leichtsiederfraktion (6) aus der Schwersiederfraktion
(7) hinter der Kolonne K2 entfernt wird. Dabei wird der überwiegende
Teil des Wassers wieder durch Flüssig-Flüssig-Trennung
im Abscheider D1 abgetrennt. Die schwere, wässrige Phase
(5) wird ausgeschleust und die leichte, organische Phase
(7a) in den Reaktor R1 zurückgeführt.
Das Wasser wird dabei wieder bis zu seiner physikalischen Löslichkeit
abgetrennt. Die Abtrennung des Wassers aus dem Schwersiederstrom
(7) nach der fraktionierten Destillation in der Kolonne
K2 hat deshalb energetische Vorteile, da in diesem Fall der Reaktorsaustrag
(4) nicht abgekühlt und vollständig kondensiert
werden muss, sondern ganz oder teilweise gasförmig der
fraktionierten Destillation in Kolonne K2 zugeführt werden
kann. Werden im Reaktor R1 hoch siedende Komponenten als Nebenprodukte
gebildet und/oder sind solche hoch siedende Komponenten im 3-Methyl-1-butanol-haltigem
Einsatzstoff (1) enthalten, können diese wieder
optional mit Strom (8) ausgeschleust werden.
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Ein
Blockschema einer dritten Ausführungsform einer Anlage,
in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
werden kann, ist in 3 dargestellt. Die Ausführungsform
von 3 unterscheidet sich von der von 2 darin,
dass hoch siedende Komponenten, die in der Dehydratisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens als Nebenprodukte
im Reaktor R1 gebildet werden und/oder als Nebenkomponenten 3-Methyl-1-butanol-haltigem
Einsatzstoff enthalten sind, ausgeschleust werden. Die Ausschleusung
der hoch siedenden Komponenten erfolgt in 3 durch
fraktioniert Destillation des weitestgehend wasserfreien Rückführstromes (7a)
in Kolonne K1. Dabei wird der Rückführstrom (7a)
in einen weitestgehend an hoch siedenden Komponenten freien Kopfstrom
(7b) und einen Sumpfstrom (3) aufgetrennt. Der
Sumpfstrom (3) enthält neben den angereicherten
hoch siedenden Komponenten noch Di-(3-methylbutyl)-ether sowie 3-Methyl-1-butanol.
Der Kopfstrom (7b) der Kolonne K1 wird wieder dem Reaktor
R1 zur Dehydratisierung zugeführt.
-
Ein
Blockschema einer vierten Ausführungsform einer Anlage,
in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
werden kann, ist in 4 dargestellt. Die Ausführungsform
von 4 unterscheidet sich von der von 3 darin,
dass hoch siedende Komponenten, die als Nebenprodukte im Reaktor
R1 gebildet werden und/oder als bereits Nebenkomponenten im 3-Methyl-1-butanol-haltigem
Einsatzstoff enthalten sind, in einer Kolonne K1 als Sumpfstrom
(3) ausgeschleust werden. Dabei werden der Einsatzstoff
(1) und der Rückführstrom (7a)
der Kolonne K1 zugeführt. In der Kolonne K1 werden diese
Ströme in einen weitestgehend an hoch siedenden Komponenten
freien Kopfstrom (2) und einen Sumpfstrom (3)
aufgetrennt. Der Sumpfstrom (3) enthält neben
den angereicherten hoch siedenden Komponenten noch Di-(3-methylbutyl)-ether
sowie 3-Methyl-1-butanol. Der Kopfstrom (2) der Kolonne
K1 wird wieder dem Reaktor R1 in zugeführt. Dabei wird
die Kolonne K1 vorzugsweise bei einem Betriebsdruck oberhalb des
Betriebsdruckes des Reaktors R1 betrieben. Der Kopfkondensator der
Kolonne K1 wird in diesem Fall vorzugsweise als Partialkondensator
betrieben. Das Kopfprodukt (2) wird dann dampfförmig
abgezogen und dem Reaktor R1 zugeführt.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern,
ohne die Anwendungsbreite einzuschränken, die sich aus
der Beschreibung und den Patentansprüchen ergibt.
-
Beispiel 1: Spaltung von 3-Methyl-1-butanol
-
3-Methyl-1-butanol
mit einer Reinheit von 99,81 Massen-% wurde in einem elektrisch
beheizten Durchfluss-Festbettreaktor am B44/1c Katalysator in Kugelform
(1,7 bis 2,1 mm Kugeln) mit einer Schüttdichte von 0,58
g/cm
3 umgesetzt. Bei dem Katalysator handelt
es sich um einen mit 0,48% Bariumoxid modifizierten γ-Aluminiumoxid-Katalysator,
dessen Herstellung ist einer Patentanmeldung derselben Anmelderin
vom selben Tage beschrieben ist. Vor dem Eintritt in den Reaktor
wurde das flüssige Edukt in einem vorgeschalteten Verdampfer
bei 230°C vollständig verdampft. Bei Reaktionstemperaturen
zwischen 280 und 300°C wurden stündlich in der
Gasphase 18,5 g 3-Methyl-1-butanol durch 29,0 g Katalysator durchgeleitet,
entsprechend einem WHSV-Wert von 0,64 h
–1.
Die spezifische Katalysatorbelastung WHSV (Weight-Hourly-Space-Velocity) wird
in Gramm Edukt pro Gramm Katalysator pro Stunde ausgedrückt.
Der Reaktionsdruck betrug 0,15 MPa (absolut). Das gasförmige
Produkt wurde in einem Kühler abgekühlt und in einer
Stahlvorlage gesammelt. Der Produktaustrag hatte, wasserfrei gerechnet,
die in Tabelle 1 dargestellte Zusammensetzung.
Reaktor-Temperatur
[°C] | 280 | 290 | 300 |
Kat.-Belastung
WHSV [h–1] | 0,64 | 0,64 | 0,64 |
Zusammensetzung | Massen-% | Massen-% | Massen-% |
3-Methyl-1-buten | 63,49 | 85,07 | 89,73 |
2-Methyl-1-buten | 0,24 | 0,87 | 2,08 |
2-Methyl-2-buten | 1,46 | 3,77 | 7,54 |
3-Methyl-2-butanol | 0,01 | 0,00 | 0,00 |
3-Methyl-1-butanol | 15,56 | 5,90 | 0,29 |
Di-(3-methylbutyl)ether | 18,86 | 4,12 | 0,04 |
Rest/Hochsieder | 0,38 | 0,27 | 0,32 |
| | | |
Methylbuten-Isomere
(normiert) | | | |
3-Methyl-1-buten
[%] | 97,39 | 94,83 | 90,32 |
2-Methyl-1-buten
[%] | 0,37 | 0,88 | 2,09 |
2-Methyl-2-buten
[%] | 2,24 | 3,79 | 7,59 |
Tabelle
1: Zusammensetzung des Reaktoraustrags bei Dehydratisierung am B44/1c
Katalysator für Beispiel 1.
-
In
Tabelle 1 ist neben der Zusammensetzung des Produktes auch die auf
100% normierte Verteilung der Methylbutenisomere aufgelistet. Wie
zu sehen, nimmt mit steigender Reaktionstemperatur die Bildung an Wertprodukt
3-Methyl-1-buten zu. Als Zwischen- und Nebenprodukt der 3-Methyl-1-butanol-Spaltung
wird hauptsächlich der Ether des 3-Metyl-1-butanols, Di-(3-methylbutyl)ether,
gebildet. Mit der Erhöhung der Temperatur von 280 auf 290°C
bzw. auf 300°C nimmt der Anteil von 3-Methyl-1-Buten im
Isomerengemisch durch die Isomerisierung ab. Der höchste
Anteil an 3-Methyl-1-buten von ca. 97,4% wurde bei einer Reaktionstemperatur
von 280°C ermittelt, bei diesen Reaktionsbedingungen bildet
sich aber nennenswert Di-(3- methylbutyl)-ether, so dass ohne eine
Rückführung des Ethers die resultierende Ausbeute
an 3-Methyl-1-buten im einfachen Durchgang nicht befriedigend ist.
-
Beispiel 2: Spaltung von Di-(3-methylbutyl)-ether
-
Wie
in Beispiel 1 gezeigt, wird bei der Spaltung von 3-Methyl-1-butanol
zu 3-Methyl-1-Buten als Zwischen- und Nebenprodukt Di-(3-methylbutyl)-ether
gebildet. Im Beispiel 2 wird die Spaltung von Di-(3-methylbutyl)-ether
am gleichen Katalysator wie in Beispiel 1 dargestellt.
-
Di-(3-methylbutyl)-ether
mit einer Reinheit von 99,63 Massen-% wurde in einem elektrisch
beheizten Durchfluss-Festbettreaktor am gleichen Katalysator wie
in Beispiel 1 umgesetzt. Vor dem Eintritt in den Reaktor wurde das
flüssige Edukt in einem vorgeschalteten Verdampfer bei
230°C vollständig verdampft. Bei Reaktionstemperaturen
zwischen 270 und 300°C und einem Reaktionsdruck von 0,15
MPa (absolut) wurden stündlich 18,5 g des Di-(3-methylbutyl)-ethers
durch 29,0 g Katalysator in der Gasphase, entsprechend einem WHSV-Wert
von 0,64 h
–1, durchgeleitet. Das
gasförmige Produkt wurde in einem Kühler abgekühlt
und in einer Stahlvorlage gesammelt. Nach GC-Analyse hatte der Produktaustrag
wasserfrei gerechnet die in Tabelle 2 dargestellte Zusammensetzung.
Gleichzeitig ist in Tabelle 2 wieder neben der Zusammensetzung des
Produktes auch die auf 100% normierte Verteilung der Methylbutenisomere
aufgelistet.
Reaktor-Temperatur
[°C] | 270 | 280 | 290 | 300 |
Kat.-Belastung
WHSV [h–1] | 0,64 | 0,64 | 0,64 | 0,64 |
Zusammensetzung | Massen-% | Massen-% | Massen-% | Massen-% |
3-Methyl-1-buten | 54,22 | 79,09 | 91,67 | 93,64 |
2-Methyl-1-buten | 0,19 | 0,46 | 0,62 | 1,16 |
2-Methyl-2-buten | 0,91 | 1,80 | 2,75 | 4,54 |
3-Methyl-2-butanol | 0,06 | 0,05 | 0,04 | 0,02 |
3-Methyl-1-butanol | 7,65 | 5,46 | 2,31 | 0,36 |
Di-(3-methylbutyl)-ether | 36,65 | 12,89 | 2,34 | 0,08 |
Rest/Hochsieder | 0,32 | 0,25 | 0,27 | 0,20 |
| | | | |
Methylbuten-Isomere
(normiert) | | | | |
3-Methyl-1-buten
[%] | 98,01 | 97,22 | 96,45 | 94,26 |
2-Methyl-1-buten
[%] | 0,34 | 0,57 | 0,65 | 1,17 |
2-Methyl-2-buten
[%] | 1,64 | 2,21 | 2,89 | 4,57 |
Tabelle
2: Zusammensetzung des Reaktoraustrags bei Spaltung von Di-(3-methylbutyl)-ether
am B44/1c Katalysator für Beispiel 2.
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Wie
man aus der Tabelle 2 entnehmen kann, wird der Di-3-Methylbutylether
selektiv zu 3-Methyl-1-Buten umgesetzt. Parallel dazu wird auch
das zweite Produkt der Ether-Spaltung, 3-Methyl-1-butanol, zu 3-Methyl-1-Buten
umgesetzt. Der Umsatz steigt mit steigender Temperatur, bei 300°C
wird fast Vollumsatz an Di-3-Methylbutylether erreicht. Im Isomerengemisch
nimmt aber mit steigender Temperatur der Anteil am gewünschten
Zielprodukt 3-Methyl-1-buten ab.
-
Beispiel 3: Spaltung eines 3-Methyl-1-butanol/Di-(3-methylbutyl)-ether-Gemisches
-
Der
in Beispiel 1 verwendete Einsatzstoff, nahezu reines 3-Methyl-1-butanol,
und der in Beispiel 2 verwendete Einsatzstoff, nahezu reiner Di-(3-methylbutyl)-ether,
wurden in einem Verhältnis zusammengemischt, so dass ein
Gemisch mit ca. 30,0 Massen-% Di-(3-methylbutyl)-ether und ca. 70,0
Massen-% 3-Methyl-1-butanol entstand. Dieses Gemisch wurde in einem
elektrisch beheizten Durchfluss-Festbettreaktor am gleichen Katalysator
wie in Beispiel 1 und Beispiel 2 umgesetzt. Vor dem Eintritt in
den Reaktor wurde das flüssige Edukt in einem vorgeschalteten
Verdampfer bei 230°C vollständig verdampft. Bei
Reaktionstemperaturen zwischen 280 und 300°C wurden in
der Gasphase stündlich 18,5 g 3-Methyl-1-butanol durch
29,0 g Katalysator durchgeleitet, entsprechend einem WHSV-Wert von
0,64 h
–1. Der Produktaustrag hatte
nach GC-Analyse wasserfrei gerechnet die in Tabelle 3 dargestellte
Zusammensetzung. Gleichzeitig ist in Tabelle 3 wieder die auf 100% normierte
Verteilung der Methylbutenisomere aufgelistet.
Reaktor-Temperatur
[°C] | 280 | 290 | 300 |
Kat.-Belastung
WHSV [h–1] | 0,64 | 0,64 | 0,64 |
Zusammensetzung | Massen-% | Massen-% | Massen-% |
3-Methyl-1-buten | 56,77 | 76,19 | 91,28 |
2-Methyl-1-buten | 0,25 | 0,71 | 1,61 |
2-Methyl-2-buten | 1,28 | 2,91 | 6,24 |
3-Methyl-2-butanol | 0,02 | 0,01 | 0,00 |
3-Methyl-1-butanol | 18,26 | 9,26 | 0,47 |
Di-(3-methylbutyl)-ether | 23,10 | 10,61 | 0,13 |
Rest/Hochsieder | 0,32 | 0,31 | 0,27 |
| | | |
Methylbuten-Isomere
(normiert) | | | |
3-Methyl-1-buten
[%] | 97,38 | 95,46 | 92,08 |
2-Methyl-1-buten
[%] | 0,43 | 0,89 | 1,62 |
2-Methyl-2-buten
[%] | 2,20 | 3,65 | 6,29 |
Tabelle
3: Zusammensetzung des Reaktoraustrags bei Spaltung eines 3-Methyl-1-butanol/Di-(3-methylbutyl)-ether-Gemisches
bei Spaltung von am B44/1c Katalysator für Beispiel 3.
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Wie
aus der Tabelle 2 zu entnehmen ist, wird der Di-(3-methylbutyl)-ether
bereits bei einer Reaktionstemperatur von 280°C selektiv
zum Wertprodukt 3-Methyl-buten-1 umgesetzt. Bei dieser Temperatur
liegt der Gehalt des Ethers im Produkt mit ca. 23 Massen-% in der
gleichen Größenordnung wie in Beispiel 1 (ca.
19 Massen-% bei 28°C) bei Fahrweise mit reinem 3-Methyl-1-butanol
als Edukt. Mit steigender Reaktionstemperatur nimmt der Gehalt an
Ether im Produkt ab, bei 300°C wird der Ether nahezu vollständig
umgesetzt. Allerdings nimmt der Anteil an 3-Methyl-1-Buten im Isomerengemisch
mit der Erhöhung der Temperatur gleichzeitig ab. Der höchste
Anteil an 3-Methyl-1-buten von ca. 97% wurde bei einer Reaktionstemperatur
von 280°C ermittelt. Damit wird für den Gehalt
an Zielprodukt im Isomerengemisch nahezu der gleiche Wert erreicht
wie in Beispiel 1 (ca. 97 Massen-% bei 280°C) bei Fahrweise
mit reinem 3-Methyl-1-butanol als Edukt.
-
Mit
diesen experimentellen Beispielen konnte gezeigt werden, dass bei
einer Fahrweise bei tieferer Reaktionstemperatur unterhalb von 300°C
der Anteil des Zielproduktes, 3-Methyl-1-butens, im C5-Isomerengemisch
prinzipiell steigt. Bei Abtrennung und Rückführung
des nicht umgesetztes 3-Methyl-1-butanols und des gebildeten Di-(3-methylbutyl)-ethers
kann der Gesamtumsatz und die entsprechende Ausbeute auf sehr hohe
Werte gesteigert werden, da der Ether mit hohen Umsätzen
und sehr selektiv zum Zielprodukt umgesetzt werden kann, auch bei
tieferen Reaktionstemperaturen unterhalb von 300°C.
-
Damit
konnte anschaulich gezeigt werden, dass das erfindungsgemäße
Verfahren, bei dem neben nicht umgesetztem 3-Methyl-1-butanol auch
der Di-(3-methylbutyl)-ether in die Dehydratisierung zurück
geführt wird, einem Verfahren, bei dem lediglich der nicht
umgesetzte Alkohol rückgeführt wird, hinsichtlich
Stoffeffizienz überlegen ist.
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Neben
den gezeigten experimentellen Arbeiten sollen nachfolgend Beispielrechnungen
zum Gesamtverfahren mit Destillationsschritten und Rückführungen
das erfindungsgemäße Verfahren veranschaulichen. Diese Rechnungen
wurden mit dem stationären Simulationsprogramm ASPEN Plus
(Version 2006.1 der Firma AspenTech) durchgeführt. Um transparente,
reproduzierbare Daten zu erzeugen, wurden nur allgemein zugängliche
Stoffdaten eingesetzt. Als Stoffdatenmodell wurde die Property-Methode „UNIFAC-DMD” (s. J. Gmehling,
J. Li, and M. Schiller, Ind. Eng. Chem. Res. 32, (1993), pp. 178–193)
benutzt. Damit ist es dem Fachmann leicht möglich, die
Berechnungen nachzuvollziehen.
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Für
den Reaktor R1 wird jeweils ein Reaktorvolumen von 37,5 m3 modelliert, wobei eine Füllung
mit einem Katalysator, wie in den Beispielen 1 bis 3 verwendet,
angenommen wird. Für die Reaktormodellierung wurde in den
Rechnungen ein kinetisches Reaktormodell verwendet, das auf umfangreiche
experimentelle Messdaten mit diesem Katalysator beruht. In den Beispielen
werden daher jeweils auch die Reaktionstemperaturen genannt, die
bei der Reaktormodellierung angenommen wurden. Da auch jeweils die
Zusammensetzung der ein- und ausgehenden Ströme der Reaktionsstufe
genannt werden, ist es dem Fachmann durch Nachstellung der Reaktoren
mit fest vorgegebenen Umsätzen möglich, das Beispiel
nachzurechnen, ohne die genauen Gleichungen für die Kinetik
zu kennen.
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Beispiel 4: Verfahren zur Herstellung
von 3-Methyl-1-buten gemäß 1
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Das
Beispiel 4 entspricht der in
1 dargestellten
nicht erfindungsgemäßen Variante. Als Zulaufstrom
(
1) wird gemäß
1 ein Strom
von 10 t/h angenommen, bestehend aus reinem 3-Methyl-1-butanol. Strom
(
1) wird mit dem Rückführstrom (
7b)
vermischt. Bei dem Rückführstrom (
7b)
handelt es sich um den Sumpfstrom der Kolonne K2 nach Abtrennung
des Ausschleusestroms (
8). Die Zusammensetzung des Einsatzstoffes
(
1), des Rückführstroms (
7b)
und des sich aus der Mischung ergebenen Zulaufstroms (
2)
zum Reaktor R1 sind in Tabelle 4 dargestellt. Wie zu sehen, stellt
sich bei den gewählten Verfahrenbedingungen ein Zulaufstrom
mit ca. 16 Massen-% Di-(3-methylbutyl)-ether und 82 Massen-% 3-Methyl-1-butanol.
Name | Einsatzstrom | Rückführstrom | Reaktorzulauf |
Massenstrom
[kg/h] | 10000,00 | 5227,53 | 15227,53 |
Massenanteile
[kg/kg] | | | |
Wasser | 0,000000 | 0,001149 | 0,000395 |
3-Methyl-1-buten | 0,000000 | 0,002414 | 0,000829 |
2-Methyl-1-buten | 0,000000 | 0,000030 | 0,000010 |
2-Methyl-2-buten | 0,000000 | 0,000500 | 0,000172 |
3-Methyl-1-butanol | 1,000000 | 0,486061 | 0,823568 |
Di-(3-methylbutyl)-ether | 0,000000 | 0,473635 | 0,162597 |
Hochsieder | 0,000000 | 0,036209 | 0,012430 |
Tabelle
4: Zusammensetzung des Einsatzstoffes (1), des Rückführstroms
(7b) und des Reaktorzulaufs (2) für Beispiel 4.
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Der
Strom (
2) wird verdampft, bis auf Reaktionstemperatur aufgeheizt
und dampfförmig dem Reaktor R1 zugeführt. Der
Reaktor wird bei 275°C und 0,40 MPa (absolut) betrieben.
Bei diesen Reaktionsbedingungen ergibt sich formal ein 3-Methyl-1-butanol-Umsatz
von ca. 78%. Die Zusammensetzung des Reaktoraustrags (
4)
zeigt Tabelle 5. Neben 3-Methyl-1-buten und seinen Isomeren werden
als Nebenprodukte Di-(3-methylbutyl)ether und Hochsieder gebildet.
Als Hochsieder wurde exemplarisch die Bildung eines C
15-Olefins
als Folgeprodukt des 3-Methyl-1-butanols angenommen. Zu beachten
ist, dass parallel auch eine Umsetzung des im Strom (
2)
enthaltenen Di-(3-methylbutyl)-ethers erfolgt. Der Di-(3-methylbutyl)-ether
wird anteilig zu 3-Methyl-1-buten und 3-Methyl-1-butanol gespalten,
sodass der Gehalt an Di-(3-methylbutyl)-ether im Reaktoraustrag
(
4) nur moderat auf ca. 17 Massen-% ansteigt.
Nummer
gemäß Fig. 1 | (4) | (4a) | (5) |
Name | Reaktorsaustrag | Organ.
Phase D1 | wäss.
Phase D1 |
Massenstrom
[kg/h] | 15227,53 | 13363,17 | 1864,36 |
Massenanteile
[kg/kg] | | | |
Wasser | 0,131318 | 0,014143 | 0,971193 |
3-Methyl-1-buten | 0,494342 | 0,561625 | 0,012074 |
2-Methyl-1-buten | 0,001648 | 0,001874 | 0,000029 |
2-Methyl-2-buten | 0,010263 | 0,011676 | 0,000134 |
3-Methyl-1-butanol | 0,178190 | 0,200738 | 0,016565 |
Di-(3-methylbutyl)-ether | 0,171155 | 0,195033 | 0,000004 |
Hochsieder | 0,013085 | 0,014910 | 0,000000 |
Tabelle
5: Zusammensetzung des Reaktoraustrags (4) sowie der organischen
Phase (4a) und der wässrigen Phase (5) von Flüssig-Flüssig-Abscheider
D1 für Beispiel 4.
-
Der
Reaktoraustrag (
4) wird vollständig kondensiert,
bis auf 45°C abgekühlt, und dem Flüssig-Flüssig-Abscheider
D1 zugeführt. In dem Abscheider D1 wird das Wasser bis
auf seine physikalische Löslichkeitsgrenze abgetrennt und
als schwere Phase (
5) ausgeschleust. Der dann weitestgehend
wasserfreie Strom (
4a) wird in die Destillationskolonne
K2 gefahren. Die Massenströme und die Zusammensetzungen
der organischen Phase (
4a) und der wässrigen Phase
(
5) sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Nummer
gem. Fig. 1 | (6) | (7) | (8) |
Name | Destillat
K2 | Sumpfprod.
K2 | Ausschleusestrom |
Massenstrom
[kg/h] | 7860,49 | 5502,68 | 275,15 |
Massenanteile
[kg/kg] | | | |
Wasser | 0,023239 | 0,001149 | 0,001149 |
3-Methyl-1-buten | 0,953097 | 0,002414 | 0,002414 |
2-Methyl-1-buten | 0,003165 | 0,000030 | 0,000030 |
2-Methyl-2-buten | 0,019499 | 0,000500 | 0,000500 |
3-Methyl-1-butanol | 0,001000 | 0,486061 | 0,486061 |
Di-(3-methylbutyl)-ether | 0,000000 | 0,473635 | 0,473635 |
Hochsieder | 0,000000 | 0,036209 | 0,036209 |
Tabelle
6: Zusammensetzung des Destillats (6) und des Sumpfprodukts (7)
der Kolonne K2 sowie des Ausschleusestroms (8) für Beispiel
4.
-
Die
organischen Phase (4a) wird flüssig der Kolonne
K2 zugeführt. Die Kolonne hat 22 theoretische Stufen und
wird bei einem Rücklaufverhältnis von 0,06 und
bei einem Druck von 0,40 MPa (absolut) betrieben. Die Zugabe des
Zulaufes erfolgt oberhalb Stufe 17, gezählt von oben. Die
Kopftemperatur beträgt 51,7°C, die Sumpftemperatur
170,7°C. Das Kopfprodukt (6) ist 3-Methyl-1-buten
mit einer Reinheit von größer 95 Massen-% 3-Methyl-1-buten,
siehe Tabelle 6. Als Nebenkomponenten sind noch die Isomere 2-Methyl-2-buten
und 2-Methyl-2-buten, 3-Methyl-1-butanol sowie Wasser enthalten.
Damit stellt das Kopfprodukt gegebenenfalls schon ein Verkaufsprodukt
da. Bevorzugt werden aber in weiteren Verfahrensschritten die Nebenkomponenten abgetrennt
und das 3-Methyl-1-buten auf Reinheiten größer
99 Massen-% aufgereinigt.
-
Das
Sumpfprodukt (7) der Kolonne K2 besteht überwiegend
aus nicht umgesetztem 3-Methyl-1-butanol (ca. 49 Massen-%) und Di-(3-methylbutyl)-ether
(ca. 47 Massen-%). Daneben sind u. a. Hochsieder, Wasser und Methylbutene
enthalten.
-
Um
eine unerwünschte Aufkonzentrierung der Hochsieder im Kreislauf
zu vermeiden, wird mit Strom (8) ein kleinerer Teil des
Sumpfproduktes (7) abgetrennt und ausgeschleust. Der massenmäßige
größere Strom (7b) wird mit dem Einsatzstoff
(1) vermischt und wieder der Reaktor R1 zugeführt.
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In
Beispiel 4 beträgt die Gesamtausbeute an Methylbutenen – berechnet
aus dem Alkoholgehalt in Strom (1) und dem Methylbutengehalt
in Strom (6) – 96,4%, die Ausbeute an 3-Methyl-1-buten
beträgt 94,2%. Diese hohen Stoffausbeuten werden erreicht
durch Rückführung und Spaltung des nicht umgesetzten
Alkohols und des gebildeten Ethers.
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Beispiel 5: Verfahren zur Herstellung
von 3-Methyl-1-buten gemäß 4
-
Das
Beispiel 5 entspricht der in
4 dargestellten
Variante. Als Zulaufstrom (
1) wird wieder, analog zu Beispiel
4, ein Strom von 10 t/h angenommen, bestehend aus reinem 3-Methyl-1-butanol.
Strom (
1) und der Rückführstrom (
7a)
werden der Kolonne K1 zugeführt. Bei dem Rückführstrom
(
7a) handelt es sich um den Sumpfstrom der Kolonne K2 nach
Abtrennung der wässrigen Phase (
5) in dem Flüssig-Flüssig-Abscheider
D1. Die Zusammensetzung des Einsatzstoffes (
1) und Rückführstroms
(
7a) sind in Tabelle 7 dargestellt. Wie zu sehen, enthält
der Rückführstrom bei den gewählten Verfahrensbedingungen
neben nicht umgesetztem 3-Methyl-1-butanol im Wesentlichen noch
Di-(3-methylbutyl)-ether und Hochsieder.
Nummer
gemäß Fig. 4 | (1) | (7a) | (2) | (3) |
Name | Einsatzstrom | Rückführstrom | Destillat
K1 | Sumpfprod.
K1 |
Massenstrom
[kg/h] | 10000,00 | 4335,84 | 14302,47 | 33,37 |
Massenanteile
[kg/kg] | | | | |
Wasser | 0,000000 | 0,027034 | 0,008195 | 0,000096 |
3-Methyl-1-buten | 0,000000 | 0,001225 | 0,000371 | 0,000005 |
2-Methyl-1-buten | 0,000000 | 0,000022 | 0,000007 | 0,000000 |
2-Methyl-2-buten | 0,000000 | 0,000436 | 0,000132 | 0,000003 |
3-Methyl-1-butanol | 1,000000 | 0,528041 | 0,858477 | 0,334248 |
Di-(3-methylbutyl)-ether | 0,000000 | 0,440537 | 0,132680 | 0,372833 |
Hochsieder | 0,000000 | 0,002706 | 0,000137 | 0,292815 |
Tabelle
7: Zusammensetzung des Einsatzstoffes (1), des Rückführstroms
(7a) sowie Destillat (2) und Sumpfprodukt (3) der Kolonne K1 für
Beispiel 5.
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Die
Kolonne K1 in Beispiel 5 dient der Abtrennung und Ausschleusung
der im Reaktor R1 gebildeten Hochsieder. Die Kolonne K1 hat 10 theoretische
Stufen und wird bei einem Rücklaufverhältnis von
0,07 und bei einem Druck von 0,40 MPa (absolut) betrieben. Die Zugabe
von Strom (1) und Strom (7a) in die Kolonne erfolgt
oberhalb Stufe 9, gezählt von oben. Die Kopftemperatur
beträgt 179,2°C, die Sumpftemperatur 195,0°C.
Der Kopfkondensator wird als Partialkondensator betrieben, das Kopfprodukt
(2) wird dampfförmig abgezogen. Das Kopfprodukt
(2) enthält ca. 85 Massen-% 3-Methyl-1-butanol
und ca. 13 Massen-% Di-(3-methylbutyl)-ether und ist mit ca. 140
ppm weitestgehend frei von Hochsieder, siehe Tabelle 7. Das Sumpfprodukt (3)
der Kolonne K1 besteht überwiegend aus 3-Methyl-1-butanol
(ca. 33 Massen-%), Di-(3-methylbutyl)-ether (ca. 37 Massen-%) sowie
Hochsieder (ca. 29 Massen-%).
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Das
Kopfprodukt (
2) der Kolonne K1 wird weiter bis auf Reaktionstemperatur
aufgeheizt und dampfförmig dem Reaktor R1 zugeführt.
Der Reaktor wird bei 282°C und 0,35 MPa (absolut) betrieben.
Bei diesen Reaktionsbedingungen ergibt sich formal ein 3-Methyl-1-butanol-Umsatz
von ca. 81%. Die Zusammensetzung des Reaktoraustrags (
4)
zeigt Tabelle 8. Neben 3-Methyl-1-buten und seinen Isomeren werden,
wie in Beispiel 4, als Nebenprodukte Di-(3-methylbutyl)-ether und
Hochsieder (C
15-Olefine) gebildet. Parallel
zu der 3-Methyl-1-butanol-Spaltung erfolgt wieder die Umsetzung
des im Strom (
3) enthaltenen Di-(3-methylbutyl)-ethers zu
3-Methyl-1-buten und 3-Methyl-1-butanol. Der Gehalt an Di-(3-methylbutyl)-ether
im Reaktoraustrag (
4) steigt nur moderat auf ca. 13,6 Massen-%.
Nummer
gemäß Fig. 4 | (4) | (6) | (7) | (5) |
Name | Reaktoraustrag | Destillat
K2 | Sumpfprod.
K2 | wäss.
Phase D1 |
Massenstrom
[kg/h] | 14302,47 | 7939,06 | 6363,41 | 2027,57 |
Massenanteile
[kg/kg] | | | | |
Wasser | 0,149782 | 0,006720 | 0,328267 | 0,972396 |
3-Methyl-1-buten | 0,535293 | 0,963666 | 0,000850 | 0,000048 |
2-Methyl-1-buten | 0,002056 | 0,003691 | 0,000015 | 0,000001 |
2-Methyl-2-buten | 0,012427 | 0,022147 | 0,000300 | 0,000009 |
3-Methyl-1-butanol | 0,164107 | 0,000250 | 0,368538 | 0,027522 |
Di-(3-methylbutyl)-ether | 0,135515 | 0,003526 | 0,300186 | 0,000025 |
Hochsieder | 0,000820 | 0,000000 | 0,001844 | 0,000000 |
Tabelle
8: Zusammensetzung des Reaktoraustrags (4), Destillat (6) und Sumpfprodukt
(7) der Kolonne K2 sowie der wässrigen Phase (5) von Flüssig-Flüssig-Abscheider
D1 für Beispiel 5.
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Der
Reaktoraustrag (4) wird bei einer Temperatur von 88,6°C
partiell kondensiert und zweiphasig der Kolonne K2 zugeführt.
Die Kolonne hat 18 theoretische Stufen und wird bei einem Rücklaufverhältnis
von 0,47 und bei einem Druck von 0,30 MPa (absolut) betrieben. Die
Zugabe des Zulaufes erfolgt oberhalb Stufe 13, gezählt
von oben. Die Kopftemperatur beträgt 53,3°C, die
Sumpftemperatur 119,2°C. Das Kopfprodukt (6) ist 3-Methyl-1-buten
mit einer Reinheit von größer 96 Massen-% 3-Methyl-1-buten,
siehe Tabelle 8. Als Nebenkomponenten sind noch die Isomere 2-Methyl-2-buten
und 2-Methyl-1-buten, 3-Methyl-1-butanol sowie Wasser enthalten.
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Das
Sumpfprodukt (7) der Kolonne K2 besteht überwiegend
aus nicht umgesetztem 3-Methyl-1-butanol (ca. 37 Massen-%), Di-(3-methylbutyl)ether
(ca. 30 Massen-%) und Wasser (ca. 33 Massen-%). Daneben sind Hochsieder
und Methylbutene enthalten. Strom (7) wird bis auf 40°C
abgekühlt und dem Flüssig-Flüssig-Abscheider
D1 zugeführt. In dem Abscheider D1 wird das Wasser bis
auf seine physikalische Löslichkeitsgrenze abgetrennt und
als schwere Phase (5) ausgeschleust. Der dann weitestgehend
wasserfreie Strom wird als Rückführstrom (7a)
in die Destillationskolonne K1 gefahren. Die Massenstrom und die
Zusammensetzung der organischen Phase (7a) sind in Tabelle
7 und die der wässrigen Phase (5) in Tabelle 8
aufgeführt.
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In
Beispiel 5 beträgt die Gesamtausbeute an Methylbutenen – berechnet
aus dem Alkoholgehalt in Strom (1) und dem Methylbutengehalt
in Strom (6) – 98,7%, die Ausbeute an 3-Methyl-1-buten
beträgt 96,2%. Diese hohen Stoffausbeuten werden wieder
erreicht durch Rückführung und Spaltung des nicht
umgesetzten Alkohols und des gebildeten Ethers. Gegenüber
Beispiel 4 wird die Stoffeffizienz dadurch merklich gesteigert, dass
der Strom (3) vor Ausschleusung durch Destillation in Kolonne
K2 deutlich an Wertstoffen 3-Methyl-1-butanol und Di-(3-methylbutyl)ether
abgereichert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2008/006633
A1 [0007, 0008, 0035]
- - WO 2008/006333 A1 [0009]
- - WO 2005/080302 A1 [0035]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 66131 [0034]
- - J. Gmehling, J. Li, and M. Schiller, Ind. Eng. Chem. Res.
32, (1993), pp. 178–193 [0094]