DE102009026469A1 - Verfahren zur Ladedruckregelung einer Aufladeeinrichtung und Aufladeeinrichtung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ladedruckregelung einer Aufladeeinrichtung und auf eine Aufladeeinrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine (52). Die Aufladeeinrichtung umfasst eine Niederdruck-Aufladeeinrichtung (14), die als Abgasturbolader ausgeführt ist und eine Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) sowie einen Ladeluftkühler (20). Die Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) ist als elektrisch angetriebener Verdichter beschaffen. Ferner ist ein Druckluftspeicher (36) vorgesehen, der durch einen Kompressor (40) beaufschlagt ist.

Description

  • Stand der Technik
  • Der CO2-Ausstoß von Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere von Personenkraftwagen steht im Mittelpunkt der aktuellen Motorenentwicklung. Ein schon seit langem bekannter Weg, den Kraftstoffverbrauch und somit auch den CO2-Ausstoß von Verbrennungskraftmaschinen zu reduzieren, liegt im so genannten „Downsizing”. Hierbei wird der Hubraum der Verbrennungskraftmaschine verkleinert und gleichzeitig die Leistung der Verbrennungskraftmaschine mit verkleinertem Hubraum mit Hilfe von Aufladung – um ein Beispiel zu nennen – über einen Turbolader auf das gleiche Niveau zu bringen, wie das Leistungsniveau einer Verbrennungskraftmaschine mit größerem Hubraum jedoch ohne Aufladeeinrichtung. Dadurch wird erreicht, dass die Verbrennungskraftmaschine im Teillastbetrieb in Betriebspunkten mit höherem Wirkungsgrad betrieben werden kann. Je nach dem Grad des „Downsizing” sind Reduzierungen des Kraftstoffverbrauches und damit auch des CO2-Ausstoßes bis zu 30% möglich.
  • Die Nachteile aufgeladener Verbrennungskraftmaschinen im Vergleich zu Saugmotoren mit gleichen Nennleistungen liegen jedoch in einer merklichen Anfahrschwäche sowie in einem ungünstigeren Drehmomentverlauf im instationären Betrieb, so zum Beispiel in Beschleunigungsphasen. Bedingt ist dies vor allem durch das Funktionsprinzip der Aufladeeinrichtungen, bei denen vorzugsweise Turbolader eingesetzt werden, die zum Aufbau eines Ladungsdruckes eine gewisse Abgasmenge benötigen, welche wiederum erst bei Erreichen einer höheren Drehzahl bzw. erhöhter Motorleistung zur Verfügung steht. Es gibt bereits Ansätze, diese Nachteile aufgeladener Verbrennungskraftmaschinen gegenüber Saugmotoren zu reduzieren. Ein Ansatz liegt in der Verwendung von variablen Turbinen Geometrien (VTGs) bei Aufladeeinrichtungen oder der Verwendung zwei unterschiedlich großer Aufladeeinrichtungen, die in Reihen geschaltet werden. Dieses Prinzip ist auch unter dem Begriff Stufenaufladung bekannt.
  • Vor allem bei Verbrennungskraftmaschinen mit sehr kleinen Hubräumen, unterhalb von 1.000 cm3 sind diese Lösungsansätze jedoch nicht zielführend, da u. a der Wirkungsgrad von sehr kleinen Aufladeeinrichtungen, insbesondere von sehr kleinen Turboladern, sehr gering ist, was zum einen den Kraftstoffverbrauch erhöht und zum anderen aufgrund der Erhöhung des Abgasgegendruckes zu einer Erhöhung des Restgasgehaltes führt. Dadurch wird der erreichbare Zylindermitteldruck und somit auch das erreichbare Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine reduziert. Gleichzeitig führen diese Effekte zu einer Erhöhung der Brennraumtemperatur, was bei fremdgezündeten Verbrennungskraftmaschinen zu einer erhöhten Klopfneigung führt. Dieser erhöhten Klopfneigung wird im Allgemeinen durch eine Verschiebung des Zündzeitpunktes in Richtung auf spät Rechnung getragen, wodurch sich jedoch der Kraftstoffverbrauch weiter erhöht.
  • EP 1 387 058 A2 bezieht sich auf ein Verfahren zur Ladedruckregelung eines Verbrennungsmotors. Die Verbrennungskraftmaschine umfasst einen ersten sowie einen zweiten Abgasturbolader. Es ist ein erstes Stellglied vorgesehen, welches eine Abgaszufuhr zu einem oder zu beiden Abgasturboleitern einstellt, ferner ein zweites Stellglied vorhanden, das einer Einstellung eines Abgasflusses über den zweiten Abgasturbolader dient. Zwischen einer Ansteuerung des ersten Stellgliedes und einer Ansteuerung des zweiten Stellgliedes kann umgeschaltet werden.
  • Darstellung der Erfindung
  • Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, bei einer 2-stufig ausgebildeten Aufladung der Verbrennungskraftmaschine die Hochdruckstufe als E-Booster, eine elektrisch angetriebene, bevorzugt als Turbolader ausgebildete Aufladeeinrichtung auszuführen. Des Weiteren wird vorgeschlagen, einen mit Hilfe eines elektrisch betreibbaren Kompressors befüllbaren Druckluftspeicher vorzusehen.
  • Dieser erfindungsgemäß vorgeschlagene Aufbau ermöglicht zum einen den Aufbau höherer Ladedrücke unabhängig vom Betriebspunkt der Verbrennungskraftmaschine hinsichtlich Drehzahl und Leistung und zum anderen einen erheblich schnelleren Ladedruckaufbau als bei bisher bekannten Systemen, da das Ladedruckniveau unabhän gig von der Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine vorgehalten wird. Hierdurch erreicht eine kleinvolumige aufgeladene Verbrennungskraftmaschine, d. h. mit einem Hubraum unter 1.000 cm3 ein Dynamikverhalten, welches dem eines nennleistungsgleichen Saugmotors entspricht, wodurch sich ein entsprechend hoher Downsizinggrad erreichen lässt.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens wird die kleinvolumig ausgebildete Verbrennungskraftmaschine mit einem Hubraum unterhalb von 1.000 cm3 als 2-zylindrige Verbrennungskraftmaschine dargestellt. Diese ist eine Niederdruck-Aufladeeinrichtung, bevorzugt ein Niederdruck-Turbolader zugeordnet, der eine Abgasturbine und einen Niederdruck-Verdichter umfasst. Des Weiteren umfasst das erfindungsgemäß vorgeschlagene System die mit Hilfe eines elektrischen Antriebs angetriebenen Hochdruck-Verdichter, wobei der elektrische Antrieb und der Hochdruck-Verdichter als Baueinheit einen elektrisch antreibbaren Verdichter bilden. Weiterhin verfügt die Verbrennungskraftmaschine über den mit Hilfe des aus einem elektrischen Antrieb und dem Kompressor bestehenden elektrischen Kompressors, sowie eine mit Druckluft beaufschlagbaren Druckluftspeicher. Ein Rückschlagventil verhindert, dass die im Druckluftbehälter befindliche Druckluft zum elektrischen Kompressor strömt. Mit Hilfe von Schaltventilen wird die Verbrennungskraftmaschine an die Erfordernisse der unterschiedlichen Betriebsarten angepasst.
  • Im Wesentlichen lassen sich durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung vier Betriebsarten darstellen:
  • Betriebsart I: Niedriglastbetrieb
  • Bei geringer Last wird die Verbrennungskraftmaschine als Saugmotor betrieben. Der Luftbedarf wird mit Hilfe der Drosselklappe geregelt, wobei im Ansaugsystem Unterdruck herrscht. Je nach Auslegung der Aufladeeinrichtung, bei der es sich insbesondere um einen Turbolader handelt, bzw. je nach Regelkonzept ist ein der Aufladeeinrichtung parallel geschaltetes Wastegate geöffnet oder geschlossen.
  • Betriebsart II: Teillastbetrieb
  • In dieser Betriebsart liegt der aufzubauende Ladedruck nicht allzu hoch bzw. die zur Verfügung stehende Abgasmenge ist ausreichend, so dass der Ladedruck allein von der Niederdruck-Aufladeeinrichtung bereitgestellt werden kann. Der erzeugte Ladedruck kann mittels eines Schaltventils eingestellt werden, in dem der über der Dru ckauflade-Einrichtung geleitete Abgasstrom entsprechend reguliert wird. Mit Hilfe des Rückschlagventils kann der Verdichter bei Überschreiten eines bestimmten Druckverlustes umgangen werden.
  • Betriebsart III: Anfahr- und Beschleunigungsbetrieb
  • In diesem Betriebsmodus wird ein hoher Ladedruck benötigt, der in kurzer Zeit erreicht werden muss und dies gleichzeitig bei einer nur geringen zur Verfügung stehenden Abgasmenge. Der Ladedruck kann nicht mehr alleine durch die Niederdruck-Ladeeinrichtung gestellt werden, sondern wird mit Hilfe des elektrisch angetriebenen Verdichters erzeugt. Hierzu wird der elektrische Antrieb des E-Boosters bestromt, so dass dieser in Rotation versetzt wird. In Folge der Drehbewegung erzeugt der Hochdruck-Verdichter, der E-Booster einen entsprechenden Ladedruck. Der Hochdruck-Verdichter ist in Reihe mit dem Verdichterteil der Niederdruck-Aufladeeinrichtung geschaltet, so dass der vom Niederdruck-Verdichterteil erzeugte geringe Druck als Eingangsdruck dem Hochdruck-Verdichterteil zur Verfügung steht, wodurch die vom Hochdruck-Verdichter zu erzeugende Druckerhöhung entsprechend reduziert werden kann.
  • Zwischen der Bestromung des elektrischen Antriebes des E-Boosters und der Erzeugung des erforderlichen Ladedruckes vergeht jedoch eine Zeitspanne, welche hauptsächlich vom Trägheitsmoment des Laufzeugs des elektrisch betriebenen E-Boosters beeinflusst wird. Zur Überbrückung dieses Zeitraumes kann ein Schaltventil geöffnet werden und Luft aus dem zuvor vom elektrisch betriebenen Kompressor mit Druckluft beaufschlagtem Druckluftspeicher in die Brennräume der Verbrennungskraftmaschine geleitet werden, so dass der erforderliche Ladedruck fast unmittelbar zur Verfügung steht und somit ein sehr dynamisches Anfahren bzw. Beschleunigen des Fahrzeuges ermöglicht werden kann. Das bei aufgeladenen Verbrennungskraftmaschinen, bei denen Abgasturbolader zur Aufladung eingesetzt werden, auftretende Turboloch ist somit nicht mehr vorhanden.
  • Betriebsart IV: Volllast
  • Je nach Auslegung der bevorzugt als Abgasturbolader ausgebildete Aufladeeinrichtung wird der erforderliche Ladedruck alleine durch die Niederdruck-Aufladeeinrichtung erzeugt, wobei das Wastegate geschlossen bzw. nahezu geschlossen ist. Bei einer anderen Auslegung der Aufladeeinrichtung wird der von der Niederdruck- Aufladeeinrichtung erzeugte Vordruck mit Hilfe des E-Boosters zum endgültigen Ladedruck verdichtet.
  • Um bei schnellem Schließen der Drosselklappe ein Pumpen der Niederdruck-Aufladeeinrichtung zu verhindern, kann ein Schaltventil geöffnet werden. Mit Hilfe eines Ladeluftkühlers kann die in Folge des Verdichtungsvorgangs erwärmte Luft abgekühlt werden, so dass die im Brennraum gelangende Luftmasse erhöht wird. Je nach Betriebskonzept kann der Ladeluftkühler an unterschiedlichen Positionen an der Verbrennungskraftmaschine platziert werden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante (Systemschaltbild 3) ist das Schaltventil durch ein einstellbares Druckminderventil ersetzt. Der von einem Steuergerät ermittelte Soll-Ladedruck wird als Eingangsgröße an das Druckminderventil übermittelt. Sobald der Ladedruck geringer als der Soll-Ladedruck ist, öffnet das Druckminderventil und Luft kann aus dem Luftdruckspeicher in die Brennräume der Verbrennungskraftmaschine gelangen. Gleichzeitig wird die Bestromung des elektrisch betriebenen Verdichters, d. h. E-Boosters, erhöht, so dass dieser einen höheren Druck erzeugen kann. Sobald der erzeugte Ladedruck dem Soll-Ladedruck entspricht, schließt das Druckminderventil. Der in Folge der Luftentnahme reduzierte Druck im Druckluftspeicher wird mit Hilfe des elektrischen angetriebenen Kompressors wieder angehoben. Die Anordnung des Ladeluftkühlers bei dieser Ausführungsvariante (Systemschaubild 3) kann auch an anderen Stellen im Motorraum erfolgen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehend beschrieben.
  • Es zeigt:
  • 1 ein erstes Systemschaltbild für die erfindungsgemäß vorgeschlagene 2-stufige Aufladung mit E-Booster,
  • 2 ein weiteres Systemschaltbild für eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen 2-stufigen Aufladung mit der Drosselklappe vorgeschalteten Ladeluftkühler und
  • 3 ein Systemschaltbild für eine Ausführungsvariante, bei der ein Druckminderventil eingesetzt wird.
  • Ausführungsvarianten
  • Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung wird nachstehend anhand der 1 bis 3 eingehender erläutert. Unter einer kleinvolumigen Verbrennungskraftmaschine 52 wird nachfolgend eine Verbrennungskraftmaschine mit zwei oder drei Zylindern mit einem Hubraum in der Größenordnung von 1.000 cm3 verstanden. Im vorliegenden Zusammenhang ist eine Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 bevorzugt als Abgasturbolader beschaffen.
  • Der Darstellung gemäß 1 ist ein erstes Systemschaubild der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Aufladeeinrichtung zu entnehmen. Ein Niederdruck-Verdichterteil 18 einer Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 saugt Verbrennungsluft über einen Filter 10 an. Die angesaugte Luft wird im Niederdruck-Verdichterteil 18 auf einen erhöhten Ausgangsdruck gebracht. Die verdichtete Luft wird anschließend in einem dem Ausgang des Niederdruck-Verdichterteils 18 nachgeschalteten Ladeluftkühler 20 abgekühlt, bevor sie einer Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 zugeströmt.
  • Der Niederdruck-Verdichterteil 18 der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 wird über ein Niederdruck-Turbinenteil 16, der über das Abgas einer Verbrennungskraftmaschine 52 angetrieben wird, beaufschlagt.
  • Eine Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 ist in Reihe zur Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14, bei der es sich bevorzugt um einen Abgasturbolader handelt, geschaltet. Die Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 wird durch einen Hochdruck-Verdichterteil 28 dargestellt, der über einen Elektroantrieb 26 angetrieben ist. Damit erfolgt der Antrieb der Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 unabhängig von Last und Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine 52. Bei der Verbrennungskraftmaschine 52 gemäß der Darstellung in 1 handelt es sich um einen 2-Zylinder-Verbrennungsmotor, dessen Zylinder durch Bezugszeichen 54 angedeutet sind, wobei mit dem Bezugszeichen 56 jeweils Ein- und Auslassventile der beiden Zylinder 54 bezeichnet sind.
  • Wie aus dem Systemschaubild gemäß 1 des Weiteren hervorgeht, ist ausgangsseitig des Hochdruck-Verdichterteils 28 ein erstes Rückschlagventil 30 aufgenommen. Parallel zur Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 ist zwischen dem Ladeluftkühler 20 und einem zweiten Schaltventil 34 ein zweites Rückschlagventil 32 vorgesehen.
  • Um bei einem schnell erfolgenden Schließen der Drosseleinrichtung 46 ein Pumpen der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 24 zu vermeiden, ist ein erstes Schaltventil 22 vorgesehen. Aus dem Systemschaubild gemäß 1 geht des Weiteren hervor, dass den Zylindern 54 der Verbrennungskraftmaschine 52 eine hier nur schematisch als Drosselklappe angedeutete Drosseleinrichtung 46 vorgeschaltet ist.
  • Des Weiteren umfasst die Aufladeeinrichtung gemäß der Darstellung in 1 einen Druckluftspeicher 36, dem unter Zwischenschaltung eines weiteren dritten Rückschlagventils 38, ein Kompressor 40 vorgeschaltet ist, der über einen Elektroantrieb 42 verfügt. Damit lässt sich auch der Druckluftspeicher 36 unabhängig von Drehzahl und Last der Verbrennungskraftmaschine mit Druckluft beaufschlagen. Zwischen den beiden Rückschlagventilen 30, 32 und dem Druckluftspeicher 36 ist ein zweites Schaltventil 34 angeordnet. Ein drittes Schaltventil 48 wird schließlich durch ein Wastegate gebildet, welches parallel zum Niederdruck-Turbinenteil 16 der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 liegt, und über welchen der Ladedruck der durch die Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 erzeugt wird, eingestellt werden kann. Stromab des dritten Schaltventils 48, d. h. des Wastegates, bzw. dem Stromab des Ausgangs des Niederdruck-Turbinenteils 16 ist ein Katalysator angeordnet, in den das von der Verbrennungskraftmaschine 52 abgeführt Abgas gereinigt werden kann.
  • Aus der Darstellung gemäß 2 geht ein weiteres Systemschaltbild der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Aufladeeinrichtung für Verbrennungskraftmaschinen hervor.
  • Das Systemschaubild gemäß der Darstellung in 2 unterscheidet sich von dem vorstehend in Zusammenhang mit 1 beschriebenen Systemschaubild dadurch, dass der Ladeluftkühler 20 nicht stromab des Niederdruck-Verdichter-teils 18 in der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 angeordnet ist, sondern sich unmittelbar vor der Drosseleinrichtung 46 befindet. Somit wird nicht nur die aus dem Niederdruck-Verdichterteil 18 abströmende verdichtete Luft gekühlt, sondern auch die Druckluft, die im Druckluftspeicher 36 bevorratet wird und nach Öffnen des zweiten Schaltventils 34 über den Ladeluftkühler 20 und die Drosseleinrichtung 46 den Zylindern 54 der kleinvo lumigen Verbrennungskraftmaschine 52 zuströmt. Auch die über das erste Rückschlagventil 30 ausgangs des Hochdruck-Verdichterteils 28 abströmende Luft passiert den Ladeluftkühler 20 der der Drosseleinrichtung 46 vorgeschaltet ist. Eine Abkühlung der verdichteten Luft hat den Vorteil, dass der Füllungsgrad der Zylinder 54 der Verbrennungskraftmaschine 52 durch Abkühlung der verdichteten Luft ab Aufrechterhaltung des Ladedruckniveaus verbessert werden kann.
  • Abgesehen von der Positionierung des Ladeluftkühlers 20 in dem Systemschaubild gemäß der Darstellung in 2, ist die in 2 dargestellte Aufladeeinrichtung identisch mit dem in 1 dargestellten Systemschaubild.
  • 3 zeigt, dass anstelle des zweiten Schaltventils 34 wie in den Systemschaubildern gemäß 1 und 2 gezeigt, ein Druckminderventil 50 Verwendung findet. Der Ladeluftkühler 20 befindet sich in einer Position, die identisch zur Position des Ladeluftkühlers 20 im Systemschaubild gemäß der Darstellung in 2 ist. Durch diese Positionierung des Ladeluftkühlers 20 ist die Abkühlung sämtlicher verdichteter Frischluft gewährleistet, die über die Drosseleinrichtung 46 den Zylindern 54 der kleinvolumigen Verbrennungskraftmaschine 52 zugeführt wird.
  • Ein von einem Steuergerät ermittelter Soll-Ladedruck wird als Eingangsgröße an das Druckminderventil 50 übertragen. Sobald der tatsächliche Ladedruck geringer ist als der vorgegebene Soll-Ladedruck, öffnet das Druckminderventil 50 und Druckluft kann aus dem Druckluftspeicher 36 entweichen und zu den Zylindern 54 der Verbrennungskraftmaschine 52 gelangen. Die bei Unterschreitung des Soll-Ladedrucks beim Öffnen des Druckminderventils 50 aus dem Druckluftspeicher 36 abströmende Luft, passiert ebenfalls den Ladeluftkühler 20 und wird demzufolge vor Einströmung in die Zylinder 54 der Verbrennungskraftmaschine 52 ebenfalls abgekühlt, so dass die Füllung der Zylinder 54 mit Frischluft verbessert werden kann.
  • Auch in den Systemschaubildern gemäß der Darstellung in den 2 und 3 ist die Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 als Abgasturbolader beschaffen und umfasst den Niederdruck-Turbinenteil 16, der durch das Abgas angetrieben wird wie den Niederdruck-Verdichterteil 18. In den beiden Ausführungsvarianten der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Aufladeeinrichtung gemäß der 2 und 3 wird die Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 durch den mittels des Elektroantriebs 26 angetriebenen Hochdruck-Verdichterteil 28 dargestellt. Beiden Sys temschaubildern gemäß den 2 und 3 ist ebenfalls gemeinsam, dass ein Druckluftspeicher 36 vorgesehen ist, der unter Zwischenschaltung eines dritten Rückschlagventils 38 über einen mit einem Elektroantrieb 42 versehenen Kompressor 40 unabhängig von Last und Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine 52 befüllt wird.
  • Im Folgenden werden die unterschiedlichen Betriebsarten der Verbrennungskraftmaschine 52 beschrieben, bei denen die in den Systemschaubildern gemäß der 1, 2 und 3 dargestellten Komponenten des Systems unter Herausarbeitung der sich einstellenden Unterschiede eingehender beschrieben werden:
    Bei sehr geringer Last der Verbrennungskraftmaschine 52 wird diese rein saugmotorisch betrieben. Der Luftbedarf der Verbrennungskraftmaschine wird mit Hilfe der Drosseleinrichtung 46 geregelt. Im Ansaugsystem herrscht Unterdruck. Je nach Auslegung der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 bzw. der Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 bzw. des Regelkonzeptes ist das im Abgastrakt, parallel zum Niederdruck-Turbinenteil 16 angeordnete dritte Schaltventil 48, d. h. das Wastegate, geöffnet oder geschlossen.
  • In einer weiteren Betriebsart, dem Teillastbetrieb, ist der erforderliche Ladedruck nicht allzu hoch bzw. die zur Verfügung stehende Abgasmenge ist ausreichend, so dass der Ladedruck alleine von der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 gestellt werden kann. Der erzeugte Ladedruck wird mittels des dritten Schaltventils 48, welches parallel zum Niederdruck-Turbinenteil 16 der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 liegt, eingestellt. Mittels des Wastegates 48, d. h. des dritten Schaltventils, wird der über die Niederdruck-Turbinenteil 16 der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 geleiteten Abgasmassenstrom reguliert. Mit Hilfe des zweiten Rückschlagventils 32 kann der Hochdruck-Verdichterteil 28 der Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24, der über den E-Antrieb 26 antreibbar ist, bei Überschreiten eines bestimmten Druckverlustes umgangen werden.
  • In einer dritten Betriebsart, die durch Anfahr- und Beschleunigungsbetrieb gekennzeichnet ist, wird ein hoher Ladedruck benötigt. Dieser hohe Ladedruck ist in kurzer Zeit zu erreichen, wobei zu beachten ist, dass gleichzeitig die zur Verfügung stehende Abgasmenge noch relativ gering ist. Dies bedeutet, dass der hohe Ladedruck aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Abgasmenge nicht von der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 alleine gestellt werden kann, sondern bei dieser Betriebsart wird in vorteilhafter Weise die Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24, die dank des Elektroantriebs 26 unabhängig von Last und Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine 52 be trieben werden kann, zur Erzeugung des erforderlichen Ladedruckes verwendet. Hierzu wird der elektrische Antrieb 26 bestromt, so dass der Hochdruck-Verdichterteil 28 den entsprechenden Ladedruck erzeugt. Die Hochdruck-Aufladeeinrichtung wird nun als so genannte E-Booster eingesetzt.
  • Der Hochdruck-Verdichterteil 28 ist in Reihe mit dem Niederdruck-Verdichterteil 18 der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 geschaltet, so dass der ausgangsseitig vom Niederdruck-Verdichterteil 18 gestellte Ladedruck als Eingangsdruck dem Hochdruck-Verdichterteil 28 der Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 zur Verfügung steht. Dadurch wird die unmittelbar durch die Hochdruck-Aufladeeinrichtung 24 zu erzeugende Druckerhöhung reduziert.
  • Zwischen der Bestromung des elektrischen Antriebs 26 und der Erzeugung des erforderlichen Ladedrucks vergeht eine Zeitspanne, deren Länge hauptsächlich vom Trägheitsmoment des Laufzeugs des Hochdruck-Verdichterteils 28 beeinflusst wird. Zum Überbrücken dieser unvermeintlich auftretenden Zeitspanne wird ein zweites Schaltventil 34 geöffnet. Dadurch entweicht aus dem zuvor über den elektrischen Kompressor 40 mit Druckluft beaufschlagten Druckluftspeicher 36 Druckluft und strömt über den Ladeluftkühler 20 in die Drosseleinrichtung 46 in die Zylinder 54 der kleinvolumigen Verbrennungskraftmaschine 52 ein. Somit steht der erforderliche Ladedruck nahezu unmittelbar zur Verfügung, wodurch sich ein sehr dynamisches Anfahren bzw. Beschleunigen des Fahrzeuges erreichen lässt. Das bei aufgeladenen Verbrennungskraftmaschine 52 typische Turboloch ist somit nicht mehr vorhanden.
  • In einer weiteren, vierten Betriebsart, die durch die Volllast der Verbrennungskraftmaschine 52 charakterisierbar ist, wird je nach Auslegung der Aufladeeinrichtungen 14 bzw. 24 der erforderliche Ladedruck alleine durch die Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 erzeugt, wobei das Wastegate 48, d. h. das dritte Schaltventil 48, vollständig geschlossen ist, so dass der gesamte von der Verbrennungskraftmaschine 52 erzeugte Abgasstrom über den Niederdruck-Turbinenteil 16 der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 geführt wird. Bei einer anderen Auslegung der Aufladeeinrichtungen 14 bzw. 24 wird der von der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 erzeugte Vordruck mit Hilfe der Hochdruck-Aufladeein-richtung 24 zum endgültigen Ladedruck verdichtet.
  • Um bei einem schnellen Schließen der Drosseleinrichtung 46 ein Pumpen des Niederdruck-Verdichterteils 18 der Niederdruck-Aufladeeinrichtung 14 zu vermeiden, wird das erste Schaltventil 22 geöffnet. Mit Hilfe des Ladeluftkühlers 6 wird die in Folge des Verdichtungsvorgangs erwärmte Luft abgekühlt, so dass die in die Zylinder 54 gelangte Luftmasse erhöht wird. Je nach Betriebskonzept kann, wie in 1 dargestellt, der Ladeluftkühler 20 unmittelbar dem Niederdruck-Verdichterteil 18 nachgeschaltet werden oder der Ladeluftkühler 20 kann wie in den Systemschaubildern gemäß der 2 und 3 gezeigt, unmittelbar vor der Drosseleinrichtung 46 platziert werden.
  • Im Zusammenhang mit dem in 3 darstellten Systemschaubild verdient Erwähnung, dass dort das zweite Schaltventil 34 durch ein Druckminderventil 50 ersetzt ist. Dieses einstellbare Druckminderventil 50 erhält vom Steuergerät ein Signal, welches einem Sollwert für den Ladedruck entspricht. Dieses dem Soll-Ladedruck entsprechende Signal dient als Eingangsgröße für das Druckminderventil 50. Sobald der tatsächliche Ladedruck geringer ist als der Soll-Ladedruck, öffnet das Druckminderventil 50 und Luft strömt vom Druckluftspeicher 36 über das Druckminderventil 50, den Ladeluftkühler 20 und die Drosseleinrichtung 46 in die Zylinder 54 der kleinvolumigen Verbrennungskraftmaschine 52.
  • Gleichzeitig wird die Bestromung der Hochdruck-Ladeeinrichtung 22 erhöht, so dass diese einen höheren Ladedruck erzeugt. Sobald der Ladedruck dem Soll-Ladedruck entspricht, schließt das Druckminderventil 50. In Folge der Druckluftentnahme aus dem Druckluftspeicher 36, wird der dort reduzierte Druck mit Hilfe des elektrischen Kompressors 40, der über den unabhängigen Elektroantrieb 42 angetrieben ist, wieder angehoben.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1387058 A2 [0004]

Claims (12)

  1. Aufladeeinrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine (52) mit einer Niederdruckaufladeeinrichtung (14), die als Abgasturbolader ausgeführt ist und mit einer Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) sowie einem Ladeluftkühler (20), dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) als elektrisch angetriebener Verdichter ausgeführt ist und ein Druckluftspeicher (26) vorgesehen ist, der durch einen Kompressor (40) beaufschlagt ist.
  2. Aufladeeinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kompressor (40) durch einen Elektroantrieb (42) unabhängig von der Last und Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine (52) angetrieben ist.
  3. Aufladeeinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftspeicher (36) über Sperrventile (30), (32) gegen Druckverlust zum Niederdruck-Bereich (10), (14) gesichert ist, und über ein weiteres Sperrventil (38) zum Kompressor (40) abesichert ist.
  4. Aufladeeinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Druckluftspeicher (36) und Brennräumen (54) der Verbrennungskraftmaschine (52) ein Druckminderventil (50) angeordnet ist, welches bei Unterschreiten eines Soll-Ladedrucks öffnet und Druckluft dem mindestens einem Brennraum (54) der Verbrennungskraftmaschine (52) zuströmt.
  5. Aufladeeinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruck-Aufladeeinrichtung (14) und die Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) in Reihe geschaltet sind und der Ausgangsdruck der Niederdruck-Aufladeeinrichtung (14) der Eingangsdruck der Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) ist.
  6. Aufladeeinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Niederdruck-Aufladeeinrichtung (14) und der Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) ein erstes Schaltventil (22) angeordnet ist.
  7. Verfahren zur Ladedruckregelung einer Aufladeeinrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine (52) gemäß der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruck-Aufladeeinrichtung (14), die Hochdruck- Aufladeeinrichtung (24) und ein Druckluftspeicher (36) durch Schaltventile (32), (34), (38) betriebsphasenabhängig geschaltet werden.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Niedriglastbetrieb der Verbrennungskraftmaschine (52) diese mit der Drosseleinrichtung (46) als Saug-Verbrennungskraftmaschine betrieben wird.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Teillastbetrieb der Verbrennungskraftmaschine (52) der Ladedruck durch den Niederdruck-Aufladeeinrichtung (14) erzeugt und mittels eines dritten Schaltventils (48) eingestellt wird.
  10. Verfahren zur Ladedruckregelung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Anfahr- und Beschleunigungsbetrieb der Verbrennungskraftmaschine (52) ein hoher Ladedruck durch einen Hochdruck-Verdichterteil (28) der Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) erzeugt und/oder Druckluft aus dem Druckluftspeicher (36) bei öffnen eines zweiten Schaltventils (34) in den mindestens einen Brennraum (54) der Verbrennungsmaschine (52) gelangt.
  11. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Volllastbetrieb der Verbrennungskraftmaschine (52) der Ladedruck durch die in Serie geschalteten Niederdruck-Aufladeeinrichtung (14) und die Hochdruck-Aufladeeinrichtung (24) erzeugt wird.
  12. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Unterschreiten eines Soll-Ladedrucks ein Druckminderventil (50) öffnet und Druckluft aus dem Druckluftspeicher (36) zu dem mindestens einen Brennraum (54) der Verbrennungskraftmaschine (52) strömt.
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