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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken, insbesondere aus Holz oder Holzwerkstoffen, mit einer Zuführstation, an der ein Stapel plattenförmiger Werkstücke angeordnet ist, und einer Bearbeitungsstation, an der die plattenförmigen Werkstücke bearbeitet werden, wobei ein Förderportal vorgesehen ist, um die plattenförmigen Werkstücke von der Zuführstation zu der benachbarten Bearbeitungsstation zu fördern, wobei an dem Förderportal mindestens ein Werkzeug zur Bearbeitung eines plattenförmigen Werkstückes vorgesehen ist, wobei an dem Förderportal ein Saugrahmen mit einer Vielzahl von an die Oberfläche eines plattenförmigen Werkstücks anlegbaren Saugelementen vorgesehen ist.
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Aus der
EP 1 990 151 A1 ist eine Bearbeitungsmaschine bekannt, bei der zu bearbeitende plattenförmige Werkstücke von einem Stapel über eine erste Führungseinrichtung an einer Seite gegriffen und zu einer Bearbeitungsstation gefördert werden. Dort ist eine zweite Führungseinrichtung vorgesehen, die eine Bearbeitungseinrichtung zur Bearbeitung des Werkstücks aufweist. Das Fördern der großformatigen plattenförmigen Werkstücke kann zwar über die erste Führungseinrichtung erfolgen, allerdings wird das nicht angehobene Ende des plattenförmigen Werkstückes über das darunter angeordnete Werkstück geschleift. Gerade bei empfindlichen Oberflächen kann dies zu Beschädigungen führen, die auch beim späteren Produkt sichtbar bleiben. Zudem ist der Ausleger der ersten Führungseinrichtung begrenzt mechanisch belastbar, da er nur einseitig geführt ist. Die Vorsehung einer ersten Führungseinrichtung für die Zufuhr und einer zweiten Führungseinrichtung für die Bearbeitung ist eine eher aufwändige Konstruktion. Eine ähnliche Bearbeitungsmaschine ist auch in der
EP 2 100 704 A1 gezeigt.
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Die
EP 2 243 607 A1 offenbart eine Maschine zur Bearbeitung von Holzwerkstoffplatten, die über einen Sauggreifer an einem verschwenkbaren Arm gefördert und einer Kantenbearbeitungseinheit zugeführt werden.
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Die
DE 195 17 295 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Fördern von plattenförmigen Werkstücken zu einer Aufteilungsstation, wobei die Platten von einem Stapel angehoben und zur Aufteilungsstation bewegt werden. Hierfür ist ein Schlitten entlang eines Längsholmes verfahrbar gelagert, der an seiner Unterseite mehrere Vakuumheber aufweist.
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Die
DE 100 30 997 A1 offenbart eine Anlage zur Bearbeiten von Platten, bei der an einem L-förmigen Tragelement ein horizontaler Schenkel vorgesehen ist, an dem eine Traverse angebracht ist. An der Traverse sind mehrere Saug- oder Glaselemente an einem sternförmigen Halter angeordnet, über die dann eine Platte angehoben und zu einer Bearbeitungsstation transportiert wird.
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In der
DE 10 2006 013 109 A1 ist eine Werkzeugmaschine zum Aufteilen großformatiger Platten für die anschließende Bearbeitung gezeigt. Hierfür werden Plattenteile von einem ersten Maschinentisch zu einem zweiten Maschinentisch gefördert und anschließend bearbeitet.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken zu schaffen, die einen materialschonenden Transport der plattenförmigen Werkstücke ermöglicht und eine effektive Förderung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist an dem Förderportal ein Saugrahmen mit einer Vielzahl von an die Oberfläche eines plattenförmigen Werkstückes anlegbaren Saugelementen vorgesehen, mittels dem ein plattenförmiges Werkstück vollständig von dem Stapel plattenförmiger Werkstücke anhebbar ist. Dadurch wird ein Schleifen des plattenförmigen Werkstückes auf einer Unterlage oder einem darunter angeordneten Werkstücke vermieden, so dass ein materialschonender Transport möglich ist. Die großformatigen plattenförmigen Werkstücke können über den Saugrahmen sicher transportiert werden, da eine Vielzahl von beabstandeten Saugelementen an dem Saugrahmen vorgesehen sind.
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Der Saugrahmen umfasst vorzugsweise vier miteinander verbundene Rahmenprofile, an denen die Saugelemente festgelegt sind. Dadurch kann der Saugrahmen auch größere Gewichtskräfte halten, die durch dickere plattenförmige Werkstücke erzeugt werden. Der Saugrahmen kann dabei rechteckig ausgebildet sein und eine Länge von mehr als 1 m aufweisen, insbesondere kann der Abstand der Rahmenprofile so bemessen sein, dass großformatige Platten sicher angehoben werden können. Dann ist es nicht erforderlich, den Saugrahmen exakt über der Mitte des plattenförmigen Werkstückes zu positionieren, wenn der Abstand der Rahmenprofile ausreichend groß bemessen ist, vorzugsweise in der Länge um mehr als 1 m und in der Breite um mehr als 80 cm.
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Das Förderportal ist vorzugsweise an gegenüberliegenden Seiten eines Maschinentisches der Bearbeitungsstation geführt. Die beidseitige Führung ermöglicht die Aufnahme größerer Gewichts- und Hebelkräfte. Erfindungsgemäß ist das Förderportal dabei an Schienen geführt, die sich zumindest teilweise in den Bereich der Zuführstation erstrecken. Der Stapel plattenförmiger Werkstücke ist von den Schienen teilweise eingefasst, und zwar um mehr als 30% der Länge der plattenförmigen Werkstücke. Dadurch kann durch das Verfahren des Förderportals in eine Endposition an den Schienen der Saugrahmen in jedem Fall mittig auf die plattenförmigen Werkstücke aufgesetzt werden, um dann das oberste Werkstück abzuheben und zu transportieren. Das Einfassen des Stapels plattenförmiger Werkstücke durch die Schienen hat zudem den Vorteil, dass die Vorrichtung sehr kompakt aufgebaut werden kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Zuführstation als Hubtisch ausgebildet, auf den der Stapel plattenförmiger Werkstücke abgelegt ist. Der Hubtisch kann an seiner Oberseite Rollen oder andere Transportmittel aufweisen, so dass der Stapel plattenförmiger Werkstücke auf der Zuführstation verfahren und ausgerichtet werden kann. Zudem lässt sich die Zuführstation dann auf einfache Weise an der von den Schienen abgewandten Seite über einen Gabelstapler oder andere Fördereinrichtungen beladen.
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Um das Förderportal auch zur Bearbeitung der Werkstücke einsetzen zu können, sind Werkzeuge an dem Förderportal montiert. Insbesondere können Bohr- oder Fräswerkzeuge an dem Förderportal angeordnet sein, mittels denen entsprechende Bohr-, Schneid- oder Fräsvorgänge ausgefürt werden können.
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Die plattenförmigen Werkstücke und damit auch die Zuführstation und die Bearbeitungsstation besitzen vorzugsweise eine Länge von mehr als 2 m und eine Breite von mehr als 1,5 m, denn die Vorrichtung wird insbesondere zur Bearbeitung von Platten aus Holz, Holzwerkstoffen oder Kunststoffen für den Möbelbereich eingesetzt, so dass der Einsatz großformatiger Platten eine effektive Herstellung der Möbelplatten ermöglicht. Für eine effektive Bearbeitung kann an den Schienen auch ein zweites Förder- bzw. Bearbeitungsportal geführt sein, die unabhängig voneinander verfahrbar sind, so dass die Bearbeitungszeiten verringert werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken;
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2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der 1;
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3 eine Seitenansicht auf eine modifizierte Vorrichtung zur Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken;
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4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der 3, und
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5 eine perspektivische Ansicht des Führungssystems.
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Eine Vorrichtung 1 zur Bearbeitung plattenförmiger Werkstücke 3, insbesondere aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder Verbundwerkstoffen, umfasst eine Zuführstation 2, an der ein Stapel plattenförmiger Werkstücke 3 angeordnet ist. Von dem Stapel plattenförmiger Werkstücke 3 werden einzelne Werkstücke 3 zu einer Bearbeitungsstation 4 transportiert. Hierfür ist ein Förder- und Bearbeitungsportal 5 (nachfolgend nur Förderportal) vorgesehen, das über Schienen 7 geführt ist, die an beiden Seiten der Zuführstation bzw. Bearbeitungsstation 4 angeordnet sind.
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Das Förderportal 5 umfasst einen Saugrahmen 8, der aus vier miteinander verbundenen Rahmenprofilen gebildet ist und an dessen Unterseite Saugelemente 6 vorgesehen sind. Die Saugelemente 6 werden mit Vakuum beaufschlagt und können an die Oberseite eines plattenförmigen Werkstücks 3 angelegt werden, um dieses Werkstück 3 anzuheben und zu transportieren.
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Der Saugrahmen 8 ist an einer Hubeinrichtung 9 in vertikale Richtung verfahrbar an dem Förderportal 5 gehalten. Für ein Fördern des obersten Werkstückes 3 an dem Stapel plattenförmiger Werkstücke 3 an der Zuführstation 2 wird das Förderportal 5 entlang der Schienen bis zu einer Endposition verfahren, in der der Saugrahmen 8 etwa mittig an dem großformatigen plattenförmigen Werkstück 3 angeordnet ist. Diese mit gestrichelten Linien in 1 dargestellte Position dient zum Aufnehmen des obersten plattenförmigen Werkstückes 3', das an den Saugelementen 6' des Saugrahmens gehalten ist. Der Saugrahmen 8 wird zunächst vertikal nach oben verfahren, bis das plattenförmige Werkstück 3 vollständig von dem darunter liegenden plattenförmigen Werkstück 3 abgehoben ist, so dass nun das Förderportal 5 in horizontale Richtung zu der Bearbeitungsstation 4 verfahren werden kann, ohne dass die Unterseite des plattenförmigen Werkstückes 3' beschädigt werden kann.
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Die Zuführstation 2 ist dabei durch einen Hubtisch 10 gebildet, insbesondere einen Scherenhubtisch, an dessen Oberseite Rollen gelagert sind, so dass ein Stapel plattenförmiger Werkstücke 3 auf den Rollen verschoben werden kann. Dies vereinfacht die Beladung mit einem Stapel plattenförmiger Werkstücke an der zu den Schienen 7 abgewandten Seite.
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Das Förderportal 5 umfasst ferner einen Bearbeitungskopf 11 mit Werkzeugen sowie ein Werkzeugmagazin 12, damit ein an der Bearbeitungsstation 4 abgelegtes Werkstück 3 bearbeitet werden kann. Das Förderportal 5 hat somit sowohl die Funktion des Transports der Werkstücke 3 als auch dessen Bearbeitung. Die Bearbeitungsstation 4 umfasst einen Maschinentisch mit einzeln ansteuerbaren Saugfeldern 13, die über Dichtleisten 14 voneinander getrennt sind. Oberhalb der Saugfelder 13 ist ein Vakuumsaugband 11 vorgesehen, das umlaufend bewegt wird. Durch die einzelnen Saugfelder 13 kann die großformatige Platte 3 in Einzelteile zerschnitten werden, wobei die Einzelteile dann jeweils von den einzelnen Saugfeldern 13 gehalten werden. Die Fläche des plattenförmigen Werkstückes 3 ist dabei in mindestens vier, vorzugsweise mindestens zehn Saugfelder 13 unterteilt. An jedem Saugfeld 13 ist mindestens eine Saugleitung bzw. ein Saugkanal vorgesehen, um an dem Saugfeld 13 innerhalb der Dichtleisten 14 einen Unterdruck zu erzeugen.
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Nach der Bearbeitung des plattenförmigen Werkstückes 3 und ggf. dessen Aufteilung kann das bearbeitete Werkstück über das Transportband 15 bewegt werden. Das Transportband 15 ist im Bereich der Bearbeitungsstation 4 umlaufend über Rollen 16 geführt. Hinter der Bearbeitungsstation und unterhalb ist eine Wanne 18 zum Auffangen von Spänen und anderen Abfällen vorgesehen, die von dem Transportband 15 herunterfallen. Die bearbeiteten Werkstücke werden an ein Transportband 20 übergeben, auf dem die bearbeiteten Werkstücke 19 dann zur weiteren Bearbeitung transportiert werden.
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In den 3 und 4 ist eine modifizierte Ausgestaltung einer Vorrichtung 1' zur Bearbeitung plattenförmiger Werkstücke 3 gezeigt, die im grundlegenden Aufbau der Vorrichtung der 1 und 2 entspricht. An den Schienen 7 ist nicht nur ein Förderportal 5 entlang von Schlitten 17 geführt, sondern es sind zwei Förderportale 5 und 50 vorgesehen, die unabhängig voneinander bewegbar sind und auch unterschiedliche Bearbeitungsschritte durchführen können. Das auf der linken Seite angeordnete Förderportal 5 entspricht dem Förderportal der 1 und 2 und wird daher nicht weiter erläutert. Die Schienen 7 sind in die von der Zuführstation 2 abgewandte Seite verlängert und dienen zur Führung eines weiteren Förderportals 50, das einen Werkzeugkopf 51 und ein Werkzeugmagazin 52 umfasst, und somit eine Bearbeitung der Werkstücke 3 vornehmen kann. Dies ermöglicht eine besonders effektive Bearbeitung der Werkstücke 3, die über das erste Portal 5 transportiert und ggf. teilweise bearbeitet werden und dann durch das zweite Portal 50 weiterbearbeitet werden, während das erste Förderportal 5 schon das nächste plattenförmige Werkstück 3 von der Zuführstation 2 abholen kann.
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In 5 ist das Führungssystem der Vorrichtung 1 bzw. 1' gezeigt, das zwei Schienen 7 aufweist, die über mehrere Querstreben 70 miteinander verbunden sind. Endseitig bildet eine Querstrebe 70 zusammen mit den Endabschnitten der Schienen 7 ein U aus, in das die Zuführstation 2 endseitig aufgenommen ist.