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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung zum Schalten
von Gängen eines Getriebes, insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Schaltvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 102 06 561 A1 bekannt.
Sie umfasst eine Schaltstange, die um ihre Längsmittelachse
drehbar und axial verschiebbar gelagert ist. Ferner trägt
die Schaltstange eine Betätigungseinrichtung. Die Schaltvorrichtung
umfasst ferner mehrere Mitnehmer, die bidirektional verstellbar
sind und die über Kopplungselemente mit Schaltelementen des
Getriebes gekoppelt sind, um Gänge des Getriebes ein- und
auslegen zu können. Durch Drehen und Axialverschieben der
Schaltstange erfolgt mittels der Betätigungseinrichtung
ein Auswählen eines Mitnehmers und ein Verstellen des ausgewählten
Mitnehmers zum Einlegen eines der Verstellrichtung des verstellten
Mitnehmers zugeordneten Ganges. Dabei sind bei der bekannten Schaltvorrichtung
die Betätigungseinrichtung und die Mitnehmer sowie die
Kopplungselemente so ausgestaltet und aufeinander abgestimmt, dass
durch das Axialverschieben der Schaltstange mittels der Betätigungseinrichtung
das Auswählen eines Mitnehmers erfolgt. Durch das Drehen
der Schaltstange erfolgt dann das Verstellen des ausgewählten
Mitnehmers zum Einlegen des der Verstellrichtung des verstellten
Mitnehmers zugeordneten Ganges. Bei der bekannten Schaltvorrichtung sind
die Mitnehmer über Schiebehülsen an Führungsstangen
axial verstellbar gelagert, wobei sich diese Führungsstangen
jeweils quer zur Schaltstange erstrecken.
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Eine
andere Schaltvorrichtung ist aus der
WO 2006/097073 A1 bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für eine Schaltvorrichtung der eingangs genannten Art eine
verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform
anzugeben, die sich insbesondere durch eine kompakte Bauweise auszeichnet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das Zusammenspiel
der Betätigungseinrichtung, der Mitnehmer und der Kopplungselemente so
zu realisieren, dass das Auswählen eines Mitnehmers durch
das Drehen der Schaltstange erfolgt, während das Einlegen
eines Gangs durch das Axialverschieben der Schaltstange erfolgt.
Hierdurch wird die Kinematik beim Auswählen und Schalten
vereinfacht, da zum Schalten bei einer herkömmlichen H-Kulisse
in den Schaltgassen mehr Schaltweg als Auswahlweg in der Wählgasse
zwischen benachbarten Schaltgassen zur Verfügung steht.
Gleichzeitig ist es insbesondere möglich, die Verstellrichtungen
der einzelnen Mitnehmer parallel zur Schaltstange auszurichten,
wodurch eine extrem kompakte Anordnung realisierbar ist. Hierdurch
eröffnen sich neue Bauformen für das mit der Schaltvorrichtung
ausgestattete Getriebe, was insbesondere die Integration des Getriebes
in ein Kraftfahrzeug vereinfacht.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform können die Betätigungseinrichtung
und die Mitnehmer so aufeinander abgestimmt sein, dass durch das
Verstellen eines der Mitnehmer alle anderen Mitnehmer gegen Verstellen
blockiert sind. Hierdurch kann ein besonders sicherer Betrieb gewährleistet
werden.
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Bei
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform können
die Betätigungseinrichtung und die Mitnehmer so aufeinander
abgestimmt sein, dass das Einlegen eines Zielgangs erst dann erfolgt,
wenn ein Ausgangsgang ausgelegt ist. Dieses auch als „Active Interlock” bezeichnete
Prinzip verhindern Kollisionen bzw. Sperrungen von Kraftflusspfaden
im Getriebe, insbesondere dann, wenn das Getriebe als Doppelkupplungsgetriebe
ausgestaltet ist.
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Entsprechend
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform können
die Mitnehmer jeweils eine zur Schaltstange hin offene Mitnehmeröffnung
aufweisen. Die Betätigungseinrichtung ist dann mit einem
radial von der Schaltstange abstehenden Schaltfinger ausgestattet,
der radial in die Mitnehmeröffnung des jeweils ausgewählten
Mitnehmers hineinragt und der beim Axialverschieben der Schaltstange
den jeweiligen Mitnehmer mitnimmt und zum Einlegen des jeweiligen
Gangs verstellt. Die hier vorgestellte Schaltvorrichtung kommt somit
mit einem einzigen Schaltfinger aus, mit dem mehrere oder sogar
alle Mitnehmer betätigt werden können. Durch Drehen
der Schaltstange wird der Schaltfinger innerhalb der in Umfangsrichtung
einander überdeckenden Mitnehmeröffnungen positioniert.
Durch axial fluchtende Positionierung des Schaltfingers zum jeweils
ausgewählten Mitnehmer in dessen Mitnehmeröffnung
erfolgt das Auswählen des oder der Zielgänge.
Durch das Axialverschieben der Schaltstange in der einen oder in
der anderen Richtung erfolgt dann das Einlegen des einen oder des
anderen, dem jeweiligen Mitnehmer zugeordneten Ganges. Diese Anordnung
baut somit extrem kompakt.
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Gemäß einer
zweckmäßigen Weiterbildung kann die Betätigungseinrichtung
außerdem einen Blocker aufweisen, der an der Schaltstange
um eine quer zur Längsmittelachse der Schaltstange verlaufende
Schwenkachse schwenkverstellbar gelagert ist und der einen in die
Mitnehmeröffnungen hineinragenden Blockierabschnitt aufweist,
der im Bereich des Schaltfingers eine axiale Durchgangsöffnung
besitzt, in die der ausgewählte Mitnehmer beim Verstellen
axial eintauchen kann. Mit Hilfe dieses Blockers können
alle nicht ausgewählten Mitnehmer blockiert werden, so
dass beim Verstellen des Schaltfingers sichergestellt ist, dass
ausschließlich der ausgewählte Mitnehmer axial
verstellt wird. Insbesondere kann mit Hilfe dieses Blockers das
zuvor beschriebene Active Interlock realisiert werden. Besagter
Blocker benötigt wenig Bauraum, wodurch die kompakte Bauweise der
hier vorgestellten Schaltvorrichtung unterstützt wird.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es
zeigen, jeweils schematisch
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Schaltvorrichtung,
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2 eine
schematisierte Darstellung einer Schaltkulisse,
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3a–3d Seitenansichten
der Schaltvorrichtung bei unterschiedlichen Schaltzuständen,
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4 eine
Ansicht wie in 3d, jedoch in entgegengesetzter
Blickrichtung,
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5 eine
perspektivische Ansicht der Schaltvorrichtung im Bereich eines Blockers,
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6 eine
Axialansicht der Schaltvorrichtung im Bereich des Blockers.
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Entsprechend 1 umfasst
eine Schaltvorrichtung 1, mit deren Hilfe Gänge
eines hier nicht gezeigten Getriebes geschaltet werden können,
eine Schaltstange 2, die entsprechend Pfeilen 3 um
ihre Längsmittelachse 4 drehbar und entsprechend
einem Doppelpfeil 5 bezüglich ihrer Längsmittelachse 4 axial
verschiebbar gelagert ist. Eine entsprechende Lagerung der Schaltstange 2 erfolgt
dabei in geeigneten Komponenten des Getriebes. Beim Getriebe, das
mit Hilfe der hier gezeigten Schaltvorrichtung 1 geschaltet
werden soll, kann es sich vorzugsweise um ein Doppelkupplungsgetriebe
handeln. Insbesondere ist das Getriebe in einem Kraftfahrzeug angeordnet,
so dass es sich um ein Fahrzeuggetriebe handelt.
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Die
Schaltvorrichtung 1 weist außerdem mehrere Mitnehmer 6 auf,
die jeweils bidirektional entsprechend einem Doppelpfeil 7 verstellbar
sind. Im Beispiel sind vier Mitnehmer 6 vorgesehen, nämlich
ein erster Mitnehmer 6I , ein zweiter
Mitnehmer 6II , ein dritter Mitnehmer 6III und ein vierter Mitnehmer 6IV . Die Mitnehmer 6 sind jeweils über
ein Kopplungselement 8 mit hier nicht dargestellten Schaltelementen des
Getriebes gekoppelt. Bei den Schaltelementen handelt es sich beispielsweise
um Spangen oder dergleichen, mit deren Hilfe zum Beispiel eine Synchronisationseinrichtung
des Getriebes betätigt werden kann. Die Mitnehmer 6 sind
jeweils in eine erste Richtung 9 und eine entgegengesetzte
zweite Richtung 10 verstellbar. Der jeweiligen Verstellrichtung 9, 10 können
verschiedene Gänge zugeordnet sein. Beispielsweise dient
der erste Mitnehmer 6I in der ersten Richtung 9 zum
Einlegen eines ersten Gangs, während er in der Gegenrichtung 10 zum
Einlegen eines zweiten Gangs dient. Der zweite Mitnehmer 6II dient in der ersten Verstellrichtung 9 zum
Einlegen eines dritten Gangs, während er in der zweiten
Verstellrichtung 10 zum Einlegen eines vierten Gangs dient.
Der dritte Mitnehmer 6III dient
in der ersten Verstellrichtung 9 zum Einlegen eines fünften
Gangs und in der zweiten Verstellrichtung 10 zum Einlegen
eines sechsten Gangs. Der vierte Mitnehmer 6IV dient
in der ersten Verstellrichtung 9 beispielsweise zum Einlegen
eines Rückwärtsgangs.
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Die
Kopplungselemente 8, mit denen der jeweilige Mitnehmer 6 mit
den genannten getriebeseitigen Schaltelementen gekoppelt ist, sind
bei der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform jeweils
als Kopplungsstange ausgestaltet, die im Folgenden ebenfalls mit 8 bezeichnet
werden. Zur Wahrung der Übersichtlichkeit ist in den Figuren
lediglich die dem ersten Mitnehmer 6I zugeordnete
Kopplungsstange 8 bzw. das dem ersten Mitnehmer 6I zugeordnete Kopplungselement 8 dargestellt.
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2 zeigt
in der Draufsicht eine Schaltkulisse 11, die für
jeden Gang des Getriebes eine Schaltgasse 12 aufweist,
die sich parallel zueinander erstrecken. Ferner weist die Schaltkulisse 11 eine Quergasse
oder Wählgasse 13 auf, die sich quer zu den Schaltgassen 12 erstreckt.
Ein vereinfacht dargestellter Schalthebel 14, der beispielsweise
eine manuelle Betätigung des Getriebes über die
Schaltvorrichtung 1 ermöglicht, ist in der Schaltkulisse 11 bzw.
in deren Gassen 12, 13 verstellbar. Durch Bewegen
des Schalthebels 14 in der Wählgasse 13 können
die einzulegenden Gänge, also hier die Vorwärtsgänge 1–6 und
der Rückwärtsgang R ausgewählt werden.
Durch Bewegen des Wählhebels 14 in der jeweiligen
Schaltgasse 12 kann dann der jeweilige ausgewählte
Gang eingelegt werden. Im Beispiel der 2 befindet
sich der Schalthebel 14 in einer einem Lehrlauf zugeordneten
Mittelstellung, von der aus der dritte Gang und der vierte Gang
einlegbar sind.
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Die
Schaltkulisse 11 ist hier als H-Kulisse bzw. als Mehrfach-H-Kulisse
ausgestaltet. Eine derartige Schaltkulisse 11 kommt insbesondere
dann zur Anwendung, wenn das Getriebe als Schaltgetriebe ausgestaltet
ist, das vom Anwender manuell betätigt bzw. geschaltet
wird. Die hier vorgestellte Schaltvorrichtung 1 kann jedoch
auch bei Automatikgetrieben oder halbautomatischen Getrieben zum
Einsatz kommen. Die nachfolgend für ein Schaltgetriebe
geltenden Ausführungen sind dann analog auf die anderen
Getriebearten zu übertragen.
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Der
Schalthebel 14 kann mit der Schaltvorrichtung 1 so
gekoppelt sein, dass das Bewegen des Schalthebels 14 in
der Wählgasse 13 ein Verdrehen der Schaltstange 2 um
ihre Längsmittelachse 4 bewirkt. Dementsprechend
erfolgt durch das Drehen der Schaltstange 2 das Auswählen
eines Mitnehmers 6. Im Unterschied dazu erzwingt das Bewegen
des Schalthebels 14 in einer der Schaltgassen 12 ein
Axialverschieben der Schaltstange 2 in deren Längsrichtung.
Dementsprechend wird durch das Axialverschieben der Schaltstange 2 das
Verstellen des ausgewählten Mitnehmers 6 zum Einlegen
des der jeweiligen Verstellrichtung 9, 10 des
verstellten Mitnehmers 6 zugeordneten Ganges 1–6 und
R bewirkt.
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Um
die gewünschte Wechselwirkung zwischen dem Drehen 3 der
Schaltstange 2 und dem Axialverschieben 5 der
Schaltstange 2 mit dem Auswählen der Mitnehmer 6 und
dem Verstellen 7 der Mitnehmer 6 zu realisieren,
ist die Schaltstange 2 mit einer Betätigungseinrichtung 15 ausgestattet.
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Gemäß einer
hier bevorzugten Ausführungsform ist diese Betätigungseinrichtung 15 so
auf die Mitnehmer 6 abgestimmt, dass durch ein Verstellen 7 eines
der Mitnehmer 6 alle anderen Mitnehmer 6 gegen
ein solches Verstellen 7 blockiert sind. Zusätzlich oder
alternativ kann die Betätigungseinrichtung 15 auch
so auf die Mitnehmer 6 abgestimmt sein, dass das Einlegen
eines Zielgangs erst dann möglich ist bzw. erfolgt, wenn
ein Ausgangsgang ausgelegt ist. Die Betätigungseinrichtung 15 ist
dann zur Realisierung eines Active Interlock konzipiert.
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Die
hier gezeigte Kopplungsstange 8 ist parallel zur Längsmittelachse 4 der
Schaltstange 2 angeordnet und zur Realisierung der bidirektionalen Verstellbarkeit 7 des
jeweiligen Mitnehmers 6 gelagert. Zweckmäßig
sind alle Kopplungsstangen 8 parallel zur Schaltstange 2 angeordnet
und bidirektional verstellbar. Die einzelnen Mitnehmer 6 sind
hier durch stegartige, flache Körper gebildet, die radial von
der jeweiligen Kopplungsstange 8 abstehen und sich in deren
Längsrichtung, also parallel zur Längsmittelachse 4 der
Schaltstange 2 erstrecken. Wie insbesondere 6 entnehmbar
ist, sind die einzelnen Mitnehmer 6 bezüglich
der Längsmittelachse 4 der Schaltstange 2 in
Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet. Außerdem wird
eine radiale Ausrichtung der einzelnen Mitnehmer 6 bezüglich
der Längsmittelachse 4 der Schaltstange 2 bevorzugt,
wodurch sich diesbezüglich eine sternförmige Anordnung
in dem den Mitnehmern 6 zugeordneten Umfangsabschnitt der
Schaltstange 2 ergibt. In der Folge liegen die einzelnen
Mitnehmer 6 jeweils in einer 6 angedeuteten
Mitnehmerebene 16. Diese Mitnehmerebenen 16 schneiden
sich zweckmäßig in der Längsmittelachse 4, enthalten
also jeweils die Längsmittelachse 4. Diese Mitnehmerebenen 16 definieren
dabei die Ebene, innerhalb der sich die Mitnehmer 6 bidirektional
verstellen lassen. Die Mitnehmerebenen 16 enthalten zweckmäßig
auch die nicht gezeigte Längsmittelachse der jeweiligen
Kopplungsstange 8.
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Die
Mitnehmer 6 weisen jeweils eine Mitnehmeröffnung 17 auf,
die zur Schaltstange 2 hin offen ist. Die Betätigungseinrichtung 15 ist
nun mit einem Schaltfinger 18 ausgestattet, der radial
von der Schaltstange 2 absteht, und zwar so, dass er bis
in die Mitnehmeröffnungen 17 hineinragen kann.
Beim Verdrehen der Schaltstange 2 bewegt sich der Schaltfinger 18 in
Umfangsrichtung der Schaltstange 2. Hierdurch wird er durch
die Mitnehmeröffnungen 17 der in Umfangsrichtung
hintereinander bzw. nebeneinander angeordneten Mitnehmer 6 hindurchgeführt.
Auf diese Weise kann ein einzelner Mitnehmer 6 ausgewählt
werden. Beim jeweils ausgewählten Mitnehmer 6 ist
dann der Schaltfinger 18 in der Axialrichtung der Schaltstange 2 fluchtend
zum jeweiligen Mitnehmer 6 ausgerichtet. Beim Axialverschieben 5 der
Schaltstange 2 kann dann der Schaltfinger 18 den
jeweils ausgewählten Mitnehmer 6 mitnehmen, wodurch
es abhängig von der Verstellrichtung 9, 10 zum
Einlegen des jeweils zugeordneten Gangs kommt.
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Die
Betätigungseinrichtung 15 ist bei der hier vorgestellten
Ausführungsform mit einem Blocker 19 ausgestattet.
Dieser ist um eine Schwenkachse 20 verschwenkbar an der
Schaltstange 2 gelagert. Diese Schwenkachse 20 erstreckt
sich dabei quer zur Längsmittelachse 4. Zweckmäßig
schneidet sie die Längsmittelachse 4, wie in 6 erkennbar.
Der Blocker 19 weist einen Blockierabschnitt 21 auf,
der an einer den Mitnehmern 6 zugewandten Seite ausgebildet
ist und der in die Mitnehmeröffnungen 17 aller Mitnehmer 6 gleichzeitig
hineinragt. Entsprechend den 5 und 6 besitzt
der Blocker 19 in seinem Blockierabschnitt 21 eine
axiale Durchgangsöffnung 22, die hier schlitzartig
ausgestaltet ist. Die Durchgangsöffnung 22 befindet
sich im Bereich des Schaltfingers 18 und besitzt eine Öffnungsweite,
die so dimensioniert ist, dass der jeweils ausgewählte
Mitnehmer 6 in diese Durchgangsöffnung 22 axial,
also parallel zur Längsmittelachse 4 der Schaltstange 2 eintauchen
kann, wenn die Schaltstange 2 zum Einlegen eines Gangs
axial verstellt wird.
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Der
Blocker 19 kann entsprechend einer vorteilhaften Bauform
zumindest in seinem Blockierabschnitt 21 in axialer Richtung
so dimensioniert sein, dass er in einer Ausgangsstellung, die in 1 und 5 wiedergegeben
ist, den Schaltfinger 18 in Umfangsrichtung überdeckt.
Mit anderen Worten, der Blockierabschnitt 21 und der Schaltfinger 18 sind
in der Axialrichtung 5 etwa gleich groß dimensioniert.
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Der
Blocker 19 verschwenkt beim Axialverstellen 5 der
Schaltstange 2 um seine Schwenkachse 20. Dabei
kann zum einen der ausgewählte Mitnehmer 6 in
die Durchgangsöffnung 22 des Blockers 19 eintauchen,
so dass keine Kraftübertragung zwischen dem ausgewählten
Mitnehmer 6 und dem Blocker 19 erfolgt. Zum anderen
wirkt der Blocker mit allen anderen Mitnehmern 6, also
mit den nicht ausgewählten Mitnehmern 6 zusammen,
und zwar derart, dass durch das Verschwenken des Blockers 19 ein gegebenenfalls
verstellter Mitnehmer 6 in eine Mittelstellung überführt
wird, in welcher der jeweils zugeordnete Gang ausgelegt ist bzw.
in welcher die zugeordneten Gänge ausgelegt sind.
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Dabei
verschwenkt der Blocker 18 beim Axialverstellen der Schaltstange 2 mit
seinem Blockierabschnitt 21 jeweils in der Gegenrichtung.
Wird also die Schaltstange 2 in die eine Richtung verstellt,
bewegt sich der Blockierabschnitt 21 in die andere Richtung.
Der Blocker 19 kann an einer von den Mitnehmern 6 abgewandten
Seite mit einem Bügel 23 ausgestattet sein. Dieser
ist dann dem Blockierabschnitt 21 bezüglich der
Schwenkachse 20 gegenüberliegend angeordnet.
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Entsprechend
den 4–6 ist die
Betätigungseinrichtung 15 zweckmäßig
außerdem mit zwei Anschlagstegen 24 ausgestattet.
Diese sind bezüglich der Längsmittelachse 4 der
Schaltstange 2 axial beiderseits des Schaltfingers 18 angeordnet. Ferner
sind die beiden Anschlagstege 24 bezüglich der
Längsmittelachse 4 vom Schaltfinger 18 axial beabstandet
angeordnet. Während sich der Schaltfinger 18 in
der Axialrichtung stegförmig erstreckt, erstrecken sich
die Anschlagstege 24 stegförmig in der Umfangsrichtung.
Bei den hier gezeigten Beispielen besitzen die Anschlagstege 24 fluchtend
zum Schaltfinger 18 jeweils eine Unterbrechung 25.
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Die
Mitnehmer 6 besitzen an ihrer der Schaltstange 2 zugewandten
Seite jeweils zwei Vorsprünge 26, die zur Schaltstange 2 hin
vom jeweiligen Mitnehmer 6 abstehen. Die beiden Vorsprünge 26 sind
dabei bezogen auf die Längsmittelachse 4 der Schaltstange 2 beiderseits
der jeweiligen Mitnehmeröffnung 17 angeordnet.
Zweckmäßig bilden die Vorsprünge 26 einen
Teil der Berandung der Mitnehmeröffnung 17, die
mit dem Schaltfinger 18 zusammenwirken, wenn der Schaltfinger 18 den
jeweiligen Mitnehmer 6 mitnimmt.
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Die
zuvor genannten Anschlagstege 24 drücken beim
Axialverstellen der Schaltstange 2 mit den Vorsprüngen 26 aller
nicht ausgewählten Mitnehmer 6 zusammen und können
dadurch einen möglicherweise verstellten Mitnehmer 6 in
dessen Mittelstellung zurückführen. Des Weiteren
bewirkt die zuvor beschriebene Unterbrechung 25, dass beim
Verstellen des ausgewählten Mitnehmers 6 dessen
Vorsprünge 26 axial in besagte Unterbrechung 25 einfahren
können.
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Der
Schaltfinger 18 und die Anschlagstege 24 sind
im gezeigten Beispiel an einer Hülse 27 angeordnet,
die auf die Schaltstange 2 aufgesteckt ist. Die Betätigungseinrichtung 15 umfasst
somit die Hülse 27, die eine Vormontage der Betätigungseinrichtung 15 erleichtert.
Die Hülse 27 kann beispielsweise mit einer Welle 28 axial
an der Schaltstange 2 fixiert werden, welche den Blocker 19,
die Hülse 27 und die Schaltstange 2 durchsetzt
und koaxial zur Schwenkachse 20 des Blockers 19 angeordnet
ist bzw. dieselbe definiert.
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Die
Funktionsweise der hier vorgestellten Schaltvorrichtung 1 wird
im Folgenden anhand der 3a–3d näher
erläutert.
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3a zeigt
eine Ausgangsstellung für den Schaltfinger 18,
den Blocker 19 und die Schaltstange 2. Außerdem
befinden sich in 3a alle Mitnehmer 6 in
ihrer Neutralstellung oder Mittelstellung. Durch Drehen der Schaltstange 2 werden
der Schaltfinger 18 und der Blocker 19 in Umfangsrichtung
durch die Mitnehmeröffnungen 17 der Mitnehmer 6 bewegt. Hierdurch
erfolgt die Auswahl eines Mitnehmers 6. Im Beispiel wird
der erste Mitnehmer 6I ausgewählt.
Damit der Blocker 18 mit seinem Blockierabschnitt 21 in die
Mitnehmeröffnungen 17 eintauchen kann, besitzt er
eine kreisbogenförmige Außenkontur, die an die kreisbogenförmige
Anordnung der Mitnehmer 6 adaptiert ist.
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Wenn
ein Gang eingelegt werden soll, wird die Schaltstange 2 axial
verstellt. Im Beispiel wird die Schaltstange 2 nach links
bzw. nach links oben verstellt, entsprechend einem Pfeil 29.
Hierbei kommt der Schaltfinger 18 entsprechend 3b beim
ausgewählten Mitnehmer 6 an einer Mitnehmerkante
zur Anlage. Besagte Mitnehmerkante ist dabei durch eine axiale Berandung
der jeweiligen Mitnehmeröffnung 17 gebildet. Der
Schaltfinger 18 kann dann den ausgewählten Mitnehmer 6 axial
mitnehmen. Gleichzeitig kommt dabei der Blocker 19 mit
seinem Blockierabschnitt 21 zumindest bei einem der anderen Mitnehmer 6 an
dessen Mitnehmerkante zur Anlage, wodurch ein Verschwenken des Blockers 19 mit
einer Drehrichtung um die Schwenkachse 20 erfolgt, die ein
Verstellen des Blockierabschnitts 21 in einer durch einen
Pfeil angedeuteten Gegenrichtung 30 bewirkt. Diese Gegenrichtung 30 ist
dabei der Verstellrichtung 29 der Schaltstange 2 entgegengesetzt. Durch
das Verschwenken des Blockers 19 wird außerdem
erreicht, dass ein möglicherweise noch eingelegter Ausgangsgang
ausgelegt wird. Denn ein bereits eingelegter Ausgangsgang geht mit
einer entsprechenden Axialverstellung des zugehörigen Mitnehmers 6 einher,
die durch die Verschwenkung des Blockers 19 rückgängig
gemacht wird, da der Blocker 19 mit Hilfe seines Blockierabschnitts 21 alle
nicht ausgewählten Mitnehmer 6 in deren Mittelstellung oder
Ausgangslage rückverstellt.
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Bewegt
sich nun entsprechend 3c der Schaltfinger 18 weiter,
wird über den ausgewählten und axial verstellten
Mitnehmer 6 und die zugehörige Kopplungsstange 8 der
jeweilige Gang eingelegt. Dabei kann der ausgewählte Mitnehmer 6 in
die Durchgangsöffnung 22 des Blockers 19 eintauchen.
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Der
Blocker 19 und die Anschlagstege 24 bewirken gemeinsam
das Auslegen eines Ausgangsgangs. Dabei erzwingt der Blocker 19 das
Auslegen eines Gangs, dessen Mitnehmer 6 in der gleichen Richtung
verstellt ist wie der ausgewählte Mitnehmer 6,
während die Anschlagstege 24 einen Gang auslegen,
dessen Mitnehmer 6 in die Gegenrichtung verstellt ist.
Durch das Zusammenspiel von Blocker 19 und Anschlagstegen 24 kann
somit das gleichzeitige Einlegen von zwei Gängen effektiv
verhindert werden.
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Sobald
entsprechend 3d der neue Gang geschaltet
ist, kann der Schaltfinger 18 wieder in die Neutralposition
bzw. in die in 3a gezeigte Ausgangsstellung
zurückbewegt werden. Der zuvor geschaltete Gang wird dabei
nicht wieder ausgelegt. Durch Zurückführen des
Schaltfingers 18 in die Neutralposition wird auch der Blocker 19 in
die Ausgangsposition zurückgeschwenkt, so dass er wieder entsprechend 3a über
dem Schaltfinger 18 liegt.
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4,
welche die Rückansicht des Zustands der 3d zeigt,
lässt sich entnehmen, wie der Schaltfinger 18 den
ausgewählten Mitnehmer 6I axial gegenüber
den anderen Mitnehmern 6 verstellt hat. Gleichzeitig liegen
in diesem Schaltzustand die anderen, nicht ausgewählten
Mitnehmer 6 über deren Vorsprünge 26 am
jeweiligen Anschlagsteg 24 an. Gleichzeitig taucht der
ausgewählte Mitnehmer 6I in die
Durchgangsöffnung 22 des Blockers 19 ein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10206561
A1 [0002]
- - WO 2006/097073 A1 [0003]