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Die
Erfindung betrifft eine Kanalinspektionseinrichtung für die Inspektion
von Abwasserkanälen.
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Kanalinspektionseinrichtungen
sind üblicherweise
mit einer Sonde, welche mit einer Kamera versehen ist, ausgestattet,
welche in den Kanal eingeschoben wird, um den Kanal im Inneren beispielsweise
auf Beschädigungen
untersuchen zu können.
Ferner ist es vermehrt erwünscht,
gleichzeitig auch den Verlauf des Kanalrohres zu erfassen und zu
dokumentieren. Dazu sind im Stand der Technik verschiedene Systeme
beschrieben worden.
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Im
Hinblick darauf ist es Aufgabe der Erfindung, eine Kanalinspektionseinrichtung
zu schaffen, welche eine einfache Erfassung des vertikalen Verlaufes
des Kanalrohres ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Kanalinspektionseinrichtung mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen ergeben
sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Die
erfindungsgemäße Kanalinspektionseinrichtung
weist eine Basis und eine relativ zu der Basis vorschiebbare Sonde
auf. Die Basis kann dabei beispielsweise außerhalb des Kanals angeordnet
sein, von welcher aus dann beispielsweise mittels eines Schiebestabes
die Sonde in den Kanal eingeschoben wird. Dabei kann an der Basis
beispielsweise auch eine Wegmesseinrichtung vorgesehen sein, welche
die Vorschublänge,
um welche die vorschiebbare Sonde in den Kanal eingeschoben wird,
erfasst.
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Erfindungsgemäß ist es
nun vorgesehen, eine Vorrichtung zu schaffen, welche es ermöglicht, den
vertikalen Abstand zwischen Sonde und Basis oder eine Höhenänderung
der Sonde und damit den vertikalen Verlauf des Kanalrohres zu bestimmen. Dazu
ist ein flüssigkeitsgefüllter Schlauch
vorgesehen, dessen erstes Ende an der Sonde und dessen zweites Ende
an der Basis gelegen ist. Dieser flüssigkeitsgefüllte Schlauch
kann sich beispielsweise durch den Schiebestab oder ein an der Sonde
angeschlossenes Kabel erstrecken, welches zur Datenübertragung
und Energieversorgung zu der Sonde genutzt wird. Im Betrieb der
Kanalinspektionseinrichtung wird der Schlauch mit Flüssigkeit
gefüllt.
Dabei kann vorgesehen sein, dass der Schlauch entleerbar ist und
für jeden
Einsatz erneut mit Flüssigkeit
gefüllt wird.
Das zweite Ende des Schlauches, welches an der Basis angeordnet
ist, steht in Kontakt mit einem Drucksensor, ggf. einem Differenzdrucksensor,
so dass der Drucksensor bzw. ein Druckaufnehmer des Differenzdrucksensors
in Kontakt mit der Flüssigkeit im
Schlauch ist. Auf diese Weise kann der hydrostatische Druck zwischen
beiden Enden der Flüssigkeitssäule, d.
h. bei vollständig
gefülltem
Schlauch zwischen beiden Enden des Schlauches gemessen werden. Wenn
der Schlauch nicht vollständig
mit Flüssigkeit
gefüllt
ist, wird nur der hydrostatische Druck zwischen den Enden der Flüssigkeitssäule gemessen,
d. h. zwischen dem Drucksensor und dem dann im Schlauch gelegenen
Ende der Flüssigkeitssäule.
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Diese
erfindungsgemäße Anordnung
des Drucksensors beabstandet zu der Sonde an der Basis hat den Vorteil,
dass es nicht erforderlich ist, an der Sonde Druckaufnehmer, welche
eine gewisse Baugröße beanspruchen,
zu integrieren. So kann die Sonde weiter sehr klein ausgebildet
werden. Ein dünner
Schlauch, welcher zur Druckübertragung
dient, kann leicht in die vorhandenen Kabel zur Anbindung der Sonde
an die Basis integriert werden, ohne dass die Sonde in ihrer Baugröße verändert werden
müsste.
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Es
ist bevorzugt, dass eine Auswerteeinrichtung vorgesehen ist, welche
aus dem von dem Drucksensor erfassten Druck oder Druckänderungen eine
Höhendifferenz
oder Änderung
einer Höhendifferenz
zwischen den beiden Enden der Flüssigkeitssäule bzw.
den beiden Schlauchenden ermittelt. Durch diese Druckmessung wird
der von der Flüssigkeitssäule in dem
Schlauch auf den Drucksensor wirkende hydrostatische Druck bestimmt,
welcher proportional zur Höhendifferenz
zwischen dem Differenzdrucksensor und dem dem Differenzdrucksensor abgewandten
Ende der Flüssigkeitssäule ist.
Es erfolgt somit eine hydrostatische Höhenmessung. Die Auswerteeinrichtung
kann an oder in der Basis angeordnet sein oder aber mittels Signalleitungen
mit dem Drucksensor an der Basis verbunden sein. Wenn die Ausgangshöhe der Basis
bekannt ist, kann mittels der Auswerteeinrichtung durch Addition
bzw. Subtraktion der ermittelten Höhendifferenz auch die absolute
Höhenposition
der Sonde und damit eines bestimmten Punktes im Kanal bestimmt werden.
So kann auch der absolute Kanalverlauf bestimmt werden.
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Wesentlich
für das
Messprinzip ist, dass die vertikale Position der Basis während der
Messung nicht verändert
wird. Die an der Basis gemessenen Änderungen des hydrostatischen
Druckes sind dann proportional zur vertikalen Höhenänderung des der Basis abgewandten
Endes der Flüssigkeitssäule in dem
Schlauch. Ausgehend von einem Referenzpunkt, welcher auf der vertikalen
Höhe der
Basis oder aber auch auf einer anderen als Ausgangspunkt zu bestimmenden
vertikalen Höhe
liegen kann, werden dann über
die erfassten Druckänderungen
die Höhendifferenzen
des freien Endes der Wassersäule,
d. h. bei vollständig
gefülltem
Schlauch der Sonde erfasst.
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Um
das Messergebnis unabhängig
von Druckänderungen
des Umgebungsdruckes zu machen, kann als Drucksensor ein Differenzdrucksensor
zum Einsatz kommen, welcher den hydrostatischen Druck als Differenz
zu dem Umgebungsdruck, welcher auch auf das freie, d. h. dem Sensor
abgewandte Ende der Wassersäule
wirkt, misst.
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Weiter
ist es bevorzugt, dass der Schlauch an seinem ersten Ende offen
ist. Auf diese Weise wird eine sichere Füllung des Schlauchs mit Flüssigkeit
möglich,
da die in dem Schlauch vorhandene Luft über das offene Ende entweichen
kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
an der Basis eine Fülleinrichtung
zum Befüllen
des Schlauches mit Flüssigkeit
angeordnet. Die Fülleinrichtung
ermöglicht
es, vor Inbetriebnahme der Anordnung den Schlauch mit Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, zu füllen
und eventuelle Flüssigkeitsverluste im
Betrieb auszugleichen.
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Bevorzugt
weist die Fülleinrichtung
einen Flüssigkeitstank
auf, welcher über
ein Ventil mit dem Schlauch verbunden ist. Durch Öffnen des
Ventils kann der Schlauch mit Flüssigkeit
gefüllt
werden. Der Flüssigkeitstank
kann dabei Markierungen aufweisen, an welchen die Füllmenge
des Schlauches ablesbar ist. Bei bekannter Länge des Schlauches und bekanntem
Innendurchmesser kann so eine Markierung angebracht sein, welche
derjenigen Flüssigkeitsmenge
entspricht, welche zur vollständigen
Füllung
des Schlauches möglich
ist. Auf diese Weise ist es möglich,
den Schlauch sehr einfach vollständig
mit Flüssigkeit
zu füllen,
so dass sichergestellt ist, dass der hydrostatische Druck zwischen
erstem und zweitem Ende erfasst wird.
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Um
das Füllen
des Schlauches zu erleichtern bzw. sicherzustellen, kann der Flüssigkeitstank
mit Druck, insbesondere mit Druckluft beaufschlagbar sein. Dazu
kann es vorgesehen sein, dass der Tank an eine externe Druckluftquelle
anschließbar
ist, wobei dann beispielsweise in einer Druckluftzufuhr ein Ventil
vorgesehen sein kann, um den Flüssigkeitstank
gezielt mit Druck beaufschlagen zu können. Alternativ kann es vorgesehen
sein, eine Pumpe an dem Tank anzubringen, über welche der Tank manuell
mit Druckluft beaufschlagt werden kann. Wenn der Tank unter Druck
gesetzt ist und dann das Ventil zu dem Schlauch geöffnet wird,
wird durch den Innendruck des Tankes die Flüssigkeit in den Schlauch gedrückt.
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Die
Sonde ist bevorzugt am Ende eines Schiebestabes angebracht, welcher
von der Basis aus vorschiebbar ist. Wie beschrieben kann der Schlauch
leicht in diesen Schiebestab integriert werden.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
kann die Basis eine Haspel sein, welche zur Anordnung außerhalb
des Kanals vorgesehen ist. Dann wird die Tiefe des Kanals relativ
zur Oberfläche,
an welcher die Haspel bzw. Basis aufgestellt ist, erfasst.
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Alternativ
ist es jedoch auch möglich,
dass die Basis ein Fahrwagen ist, welcher zum Einfahren in den Kanal
ausgebildet ist. Es sind Systeme bekannt, bei welchen Kamerasonden
von einem Fahrwagen, welcher im Hauptkanal verfährt, in Nebenkanäle einschiebbar
ist. In dem Fall kann eine Druckmessung zwischen dem Fahrwagen und
der Sonde erfolgen, so dass die Höhendifferenz zwischen Sonde
und Hauptkanal, in welchem sich der Fahrwagen, bestimmt werden kann.
Die Position des Fahrwagens, insbesondere die vertikale Position,
kann dabei auf andere Weise erfasst werden. Dabei ist festzustellen,
dass es wesentlich einfacher ist, in den Fahrwagen Lagesensoren
zu integrieren, welche eine Positionserfassung ermöglichen,
da in dem Fahrwagen wesentlich mehr Bauraum als in der Sonde zur
Verfügung
steht. In dem Fall, dass die Basis ein Fahrwagen ist, ist somit
der Drucksensor an dem Fahrwagen vorgesehen. Eine Datenübertragung
von dem Drucksensor zur Oberfläche erfolgt
dann bevorzugt über die übliche Leitungsanbindung
des Fahrwagens. Dabei ist es denkbar, dass ein Teil oder die gesamte Auswerteeinrichtung
für die
Bestimmung der Höhendifferenz
in dem Fahrwagen oder aber im Kontroll- bzw. Steuersystem an der
Oberfläche
integriert ist.
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Besonders
bevorzugt ist es, dass der Drucksensor einen Signalausgang aufweist,
welcher mit einem Datenbus des Fahrwagens verbunden ist. Dies ermöglicht es,
die Ausgangsdaten des Drucksensors ohne zusätzlichen Leitungsaufwand an
die Oberfläche,
beispielsweise in ein Kontrollfahrzeug, zu übertragen, da hierzu die ohnehin
vorhandenen Datenleitungen zur Anbindung des Fahrwagens verwendet werden
können.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Kanalinspektionseinrichtung eine Auswerteeinrichtung auf,
die zur Erfassung des Kanalverlaufs ausgebildet ist, wobei die Auswerteeinrichtung
derart ausgebildet ist, dass sie neben anderen den Kanalverlauf
kennzeichnenden Größen die
aktuell erfasste Höhendifferenz
zwischen der Basis oder einem vorgegebenen Bezugspunkt und Sonde
bei der Erfassung des Kanalverlaufes berücksichtigt. Dabei wird die
Höhendifferenz,
wie beschrieben, durch den erfassten hydrostatischen Druck bestimmt.
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Es
ist bekannt, den Kanalverlauf durch Erfassung von Steigung und Länge zu bestimmen.
Auch ist es bekannt, den Kanalverlauf durch Erfassung der Vorschublänge der
Sonde und Bewertung der sich im Kanal befindenden Formstücke, d.
h. Abzweige und Krümmer
zu bestimmen. Der Winkel dieser Formstücke, d. h. Abzweige oder Krümmer, wird
dabei entweder vom Bediener visuell erfasst und der Auswerteeinrichtung
eingegeben, kann jedoch auch automatisch aus den Bildinformationen
einer Kamera in der Sonde bestimmt werden. Dabei erfolgt in der
Regel ein Abgleich mit Daten bestehender Norm-Formstücke, d.
h. das erfasste Bild wird den möglichen
Abzweigwinkeln dieser Norm- Formstücke zugeordnet. Aus
dem Abzweigwinkel und der Vorschublänge wird dann der Kanalverlauf
in herkömmlicher
Weise bestimmt. Bei herkömmlichen
Systemen ist das Problem, dass zusätzlich zu dem Krümmungswinkel
des Abzweiges oder des Krümmers
auch noch dessen Winkellage bezüglich
der Längsachse
des Rohres bestimmt werden muss. Diese ist nicht durch die Form
des Krümmers
oder des Rohres fest vorgegeben, so dass hier nahezu beliebige Einbaulagen
gegeben sein können,
welche sich visuell nur schwer genau bestimmen lassen. Darüber hinaus
ist es bei der Verlaufsbestimmung durch Addition der Winkel der
sich im Verlauf des Kanalrohres befindlichen Formstücke und
zugehöriger
Vorschublängen
problematisch, dass sich Messfehler addieren, so dass es über die
Länge des
Kanalrohres zu großen
Ungenauigkeiten kommen kann.
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Durch
die zusätzliche
Erfassung der Höhendifferenz
zwischen Basis bzw. Bezugspunkt und Sonde können diese Fehler sehr zuverlässig und
genau kompensiert werden. Aus Höhendifferenz
und Vorschublänge
ist nämlich
der vertikale Verlauf des Rohres sehr exakt bestimmbar. Bei Überlagerung
mit anderen Informationen, wie beispielsweise dem Krümmungswinkel
von Abzweigen und Krümmern
im Verlauf des Rohres kann dann insgesamt eine sehr genaue Verlaufsbestimmung
des Kanals auf sehr einfache Weise realisiert werden. Das heißt, durch
die erfindungsgemäß vorgesehene
Druckmessung zwischen Basis und Sonde zur Höhenbestimmung können bereits
existierende Verfahren zur Bestimmung des Verlaufes des Kanalrohres
in ihrer Genauigkeit ganz erheblich gesteigert werden.
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Bevorzugt
werden somit zur Bestimmung des Kanalverlaufes die Vorschublänge, um
welche die Sonde relativ zu der Basis vorgeschoben wird, sowie die
Geometrie vorhandener Formstücke
im Kanal und die Druckdifferenz zwischen Basis und Sonde ausgewertet.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung kann eine Dosiereinrichtung vorgesehen sein, mittels welcher
der Schlauch von der Basis aus mit vorbestimmten Flüssigkeitsmengen
befüllbar ist,
sowie eine Auswerteeinrichtung vorhanden sein, welche derart ausgestaltet
ist, dass sie in Abhängigkeit
der Flüssigkeitsmenge
die mit Flüssigkeit
gefüllte Länge des
Schlauches und zugehörig
den von dem Drucksensor gemessenen Druck bzw. Differenzdruck bestimmt
bzw. erfasst. Mittels eines solchen Systems ist es möglich, das
Höhenprofil
des Schlauches zu erfassen. Die zudosierten Flüssigkeitsmengen entsprechen
dabei bevorzugt einer vorgegebenen Schlauchlänge. Die Zuordnung lässt sich über das
Volumen im Inneren des Schlauches bei bestimmten Längen herstellen.
Es ist somit möglich,
den Schlauch, ausgehend von der Basis, schrittweise um bestimmte
Längen
zu füllen
und bei jeder Füllung
den hydrostatischen Druck zwischen dem freien, d. h. dem Drucksensor
abgewandte Ende der Flüssigkeitssäule und der
Basis zu bestimmen. Auf diese Weise können Druckdifferenzen an unterschiedlichen
Punkten über die
Länge des
Schlauches erfasst werden und somit ein Höhenprofil des Schlauches und
damit des Kanalrohres, in welchem sich der Schlauch befindet, bestimmt
werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren
beschrieben. In diesen zeigt:
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1 schematisch
den Aufbau eines Druckmesssystems zur Integration in einer Kanalinspektionseinrichtung
gemäß der Erfindung,
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2 schematisch
den Einsatz der Druckmesseinrichtung zur Bestimmung der Höhendifferenz
zwischen der Erdoberfläche
und einer in den Kanal vorschiebbaren Sonde und
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3 schematisch
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung zur Bestimmung der Höhendifferenz zwischen einem
Fahrwagon und einer vorschiebbaren Sonde.
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Die
erfindungsgemäße Kanalinspektionseinrichtung
beinhaltet ein Druckmesssystem, wie es schematisch in 1 gezeigt
ist. Das Druckmesssystem besteht aus einem mit Flüssigkeit,
insbesondere Wasser gefüllten
bzw. befüllbaren
Schlauch 2, dessen erstes Ende offen ausgebildet und zur
Anordnung an einer Sonde 6 (siehe 2 und 3)
vorgesehen ist. Bei der Sonde 6 kann es sich um eine übliche Kamerasonde
handeln, welche zum Vorschub im Kanal vorgesehen ist. Das zweite
Ende des Schlauches 2 ist zur Anordnung an einer Basis 10 der Kanalinspektionseinrichtung
vorgesehen, wobei die Basis auch, wie in 3 gezeigt,
von einem Fahrwagen 12 gebildet sein kann.
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Am
zweiten Ende des Schlauches 8 ist ein Drucksensor 14 angeordnet,
welcher so ausgestaltet ist, dass er den hydrostatischen Druck der
Flüssigkeit im
Inneren des Schlauches 8 am zweiten Ende des Schlauches 8 erfassen
kann. Das heißt,
ein Druckaufnahmebereich des Drucksensors 14 ist in Kontakt mit
der Flüssigkeit
im Inneren des Schlauches 2. Die Flüssigkeitssäule im Inneren des Schlauches
erzeugt einen hydrostatischen Druck, welcher auf den Drucksensor 14 wirkt
und proportional zur Höhendifferenz zwischen
den beiden Enden der Flüssigkeitssäule bzw.
dem ersten Ende 4 und dem zweiten Ende 8 des Schlauches 2 bei
vollständig
gefülltem
Schlauch ist. So ist es durch entsprechende Auswertung des Ausgangssignals
des Drucksensors 14 durch eine hier nicht gezeigte Auswerteeinrichtung
möglich,
die Höhendifferenz Δh zwischen
dem ersten Ende 4 und dem zweiten Ende 8 des Schlauches 2 zu
bestimmen. Beim Vorschub der Sonde 6 ist es dabei insbesondere
möglich, Änderungen
der Höhendifferenz zwischen
dem ersten Ende 4 und damit der Sonde auf der einen Seite
und dem zweiten Ende 8 des Schlauches 2 zu bestimmen. Änderungen
des hydrostatischen Druckes, welche an dem Drucksensor 14 erfasst
werden, sind proportional zu einer Höhenänderung des ersten Endes 4 des
Schlauches 2.
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Nahe
dem zweiten Ende des Schlauches 8 ist darüber hinaus
eine Befülleinrichtung 16 zur
Füllung
des Schlauches mit Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, vorgesehen. Die Befülleinrichtung 16 weist einen
Flüssigkeitstank 18 auf,
welcher mit ausreichend Flüssigkeit 20 gefüllt wird,
so dass das Flüssigkeitsvolumen
ausreicht, den Schlauch 2 vollständig vom ersten Ende 4 bis
zum zweiten Ende 8 mit Flüssigkeit zu füllen. Das
verbleibende freie Volumen 22 im Flüssigkeitstank 18 steht
in Verbindung mit einer Druckleitung 24, über welche
das freie Volumen 22 mit Druckluft beaufschlagbar ist.
Dazu kann die Druckleitung 24 an eine externe Druckluftquelle
angeschlossen sein oder beispielsweise auch mit einer Handpumpe
zur Druckbeaufschlagung vorgesehen sein. Am unteren Ende des Flüssigkeitstanks 18 ist ein
Ventil 26 in der Verbindungsleitung zwischen Flüssigkeitstank 18 und
Schlauch 2 angeordnet. Nach Druckbeaufschlagung des Flüssigkeitstanks 18 kann
dieses Ventil 26 geöffnet
werden, so dass die Flüssigkeit 20 in
den Schlauch 2 gedrückt
wird. An dem Flüssigkeitstank 18 können, hier
nicht gezeigte, Markierungen angebracht sein, durch welche das Flüssigkeitsvolumen,
welches in den Schlauch 2 eingeleitet worden ist, ablesbar
ist. So kann eine Markierung vorgesehen sein, welche dem Flüssigkeitsvolumen
entspricht, welches erforderlich ist, um das Innenvolumen des Schlauches 2 vollständig zu
füllen. Auf
diese Weise kann sehr einfach die vollständige Befüllung des Schlauches 2 durch
visuelle Kontrolle sichergestellt werden. Anstatt von Markierungen
können
hier natürlich
auch Sensoren zur Füllstandsüberwachung
zum Einsatz kommen, welche mit einer entsprechenden Auswerteeinrichtung
zur Steuerung bzw. Beobachtung des Systems verbunden sind.
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2 zeigt
nun einen ersten Anwendungsfall der Erfindung, bei welchem die Sonde 6 über einen
Schiebestab 28 in einen Kanal einschiebbar ist. Dabei ist
der Schiebestab 28 auf einer Haspel 30, welche an
der Oberfläche 32 außerhalb
des Kanals 34 steht, aufgewickelt und wird von dieser abgewickelt
und vorgeschoben. In dem Schiebestab 28 ist der zuvor beschriebene
dünne Schlauch 2 angeordnet,
wobei das erste Ende 4 des Schlauches 2 an oder
in der Sonde 6 gelegen ist und das zweite Ende 8 des
Schlauches 2 mit dem Drucksensor 14 und der Befülleinrichtung 16 an
oder in der Haspel 30 angeordnet ist. Auf diese Weise kann
durch Druckmessung an dem Drucksensor 14 die Höhendifferenz Δh zwischen
der Sonde 6 und der Position des Drucksensors 14 an
der Oberfläche 32 bestimmt
werden. Bei gleichzeitiger Erfassung der Vorschublänge des Schiebestabes 28,
welche von Haspel 30 her bekannt ist, kann somit ein Höhenprofil
des Kanals, durch welchen die Sonde 6 vorgeschoben wird,
bestimmt werden. Dazu können
die Vorschublänge
und die Druckänderungen
kontinuierlich erfasst werden. Auch ist es möglich, die Druckänderungen
am Drucksensor 14 nur in vorbestimmten Schritten der erfassten
Vorschublänge
abzulesen. Dazu ist vorzugsweise eine Auswerteeinrichtung vorgesehen,
welche sowohl die Vorschublänge
als auch den gemessenen Druck am Drucksensor 14 erfasst.
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3 zeigt
nun eine zweite Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher nicht die Höhendifferenz Δh zwischen
der Oberfläche 32 und
der Sonde 6 erfasst wird, sondern die Höhendifferenz Δh zwischen
der Position der Sonde 6 und einem Fahrwagen 12,
welcher sich in einem Hauptkanal 36 befindet. Die Sonde 6 wird über einen
Schiebestab 28 von dem Fahrwagen 12 aus in einen
Nebenkanal 38 vorgeschoben. An dem der Sonde 6 abgewandten
Ende des Schiebestabes 28 ist eine Kupplung 40 vorgesehen,
an welcher der Schlauch 2 in den Schiebestab 28 eingekoppelt
ist. Der Schlauch 2 erstreckt sich dann weiter durch den
Schiebestab bis zu der Sonde 6, wo das erste Ende des Schlauches 4 gelegen
ist. Ausgehend von der Kupplung 40 erstreckt sich der Schlauch 2 zu
einem Zwischenstück 42 im
Anschlusskabel 44 für
den Fahrwagen 12. Das Anschlusskabel 44 dient
u. a. zur Steuerung des Fahrwagens und Datenübertragung zu und von dem Fahrwagen 12.
Das Zwischenstück 42 beinhaltet
den Drucksensor 14, wie er oben beschrieben wurde. Dabei
weist der Drucksensor 14 einen Signalanschluss auf, welcher
in dem Zwischenstück 42 mit
den Signalleitungen in dem Anschlusskabel 44 gekoppelt wird.
Dies ermöglicht
es, sehr einfach den Drucksensor 14 in ein bestehendes
System zu integrieren, da er in einem Zwischenstück 42, beispielsweise
Zwischenstecker zwischen Fahrwagen und Anschlusskabel 44 angeordnet
sein kann.
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Es
ist zusätzlich
denkbar, die Befülleinrichtung
in das Zwischenstück 42 zu
integrieren. Alternativ kann die Fülleinrichtung auch abkoppelbar,
beispielsweise durch eine Kupplung zwischen Flüssigkeitstank 18 und
Ventil 26 ausgebildet sein. Dies würde es ermöglichen, den Schlauch 2 vor
dem Einschieben des Fahrwagens 12 in den Kanal 34 bzw. 36 in
definierter Weise mit Flüssigkeit
zu füllen
und dann die Befülleinrichtung 16,
wie sie vorangehend beschrieben wurde, abzukoppeln. Alternativ ist
auch eine Fülleinrichtung
am oder im Fahrwagen 12 denkbar, welche mit Druckluft,
welche im Fahrwagen 12 zur Verfügung steht, druckbeaufschlagbar
ist, so dass auch im Betrieb eine Füllung des Schlauches möglich ist.
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- 2
- Schlauch
- 4
- erstes
Ende
- 6
- Sonde
- 8
- zweites
Ende
- 10
- Basis
- 12
- Fahrwagen
- 14
- Drucksensor
- 16
- Befülleinrichtung
- 18
- Flüssigkeitstank
- 20
- Flüssigkeit
- 22
- freies
Volumen
- 24
- Druckleitung
- 26
- Ventil
- 28
- Schiebestab
- 30
- Haspel
- 32
- Oberfläche
- 34
- Kanal
- 36
- Hauptkanal
- 38
- Nebenkanal
- 40
- Kupplung
- 42
- Zwischenstück
- 44
- Anschlusskabel
- Δh
- Höhendifferenz