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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gegenseitigen Anstellen
zumindest zweier Zylinder einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein zugehöriges Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 3.
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In
den Farbwerken von Rotationsdruckmaschinen ist häufig eine
Vielzahl von Zylindern angeordnet, die zu ihren benachbarten Zylindern
im Abstand zueinander einstellbar sind. Beispielsweise weisen verschiedene
Flexodruckmaschinen mehrere Farbwerke auf, die gemeinsam an einen
zentralen Gegendruckzylinder angeordnet sind. Die Farbwerke umfassen
ihrerseits zumindest zwei weitere Zylinder, einen Druckzylinder
und eine Auftragswalze.
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Zur
Abwicklung von Druckaufträgen ist es notwendig, die im
Farbwerk vorhandenen Zylinder in einem bestimmten Abstand bzw. mit
einer bestimmten Kraft gegeneinander anzustellen, um einen optimalen
Farbübertrag auf den zu bedruckenden Bedruckstoff zu erreichen.
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Die
Patentanmeldung
EP
1 018 426 A1 zeigt eine Flexodruckmaschine, an der ein
automatisches Verfahren zum gegenseitigen Anstellen eines Druckzylinders,
einer Auftragswalze und eines Gegendruckzylinders durchführbar
ist. Zunächst wird der Druckzylinder mithilfe des Antriebsmotors
in langsame Rotation versetzt. Anschließend wird die nicht
rotierende Auftragswalze in ihrer radialen Richtung langsam gegen
den Druckzylinder gefahren. Sobald ein Kontakt zwischen Druckzylinder
und Auftragswalze stattfindet, tritt eine Drehmomentsänderung
im Antriebszug des Druckzylinders auf, der von einem Drehgeber (des
Antriebszuges) erfasst wird. Die Position, die die Auftragswalze
in diesem Moment erreicht hat, wird von der Steuereinheit der Druckmaschine
als Nullposition für die Auftragswalze gespeichert. Anschließend
wird der – sich weiterhin drehende – Druckzylinder
gegen den Gegendruckzylinder gefahren, bis eine weitere Drehmomentsänderung
in dessen Antriebszug eintritt. Die Position des Druckzylinders
wird in der Steuereinheit als Nullposition für den Druckzylinder
gespeichert. Der Weg, den der Druckzylinder bis zum Kontakt mit
dem Gegendruckzylinder verfahren wurde, wird der Nullposition der
Auftragswalze hinzuaddiert.
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Die
Druckzylinder bestehen häufig aus einem Zylinderdorn, welcher
optional eine Zylinderhülse trägt, auf der wiederum
ein Klischee befestigt ist. Das Klischee kann aber auch direkt auf
einem Vollzylinder befestigt werden. Das Klischee trägt
dabei die erhabenen Bereiche, die das Druckbild ergeben. Nach jedem
Auftragswechsel werden die Klischees ausgetauscht. Die unterschiedlichen
Klischees weisen in der Regel auch unterschiedliche Stärken
(Dicken) auf. Daher muss die Nullposition der Zylinder nach jedem
Auftragswechsel wieder neu ermittelt werden.
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Das
Beistellverfahren nach der
EP
1 018 426 A1 weist allerdings Nachteile auf, da die Kräfte,
die bei dem Kontakt der Zylinder auf die Zylinderoberfläche
wirken, sehr hoch sind. Tests haben gezeigt, dass die Druckzylinder
nach diesem Beistellverfahren bereits nach wenigen automatischen
Anstellzyklen Schäden aufweisen. Beim Flexodruck werden
beispielsweise die erhabenen Bereiche des Druckzylinder – die
zumeist von einem Klischee bereitgestellt werden – bei
einem solchen Beistellverfahren beschädigt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Anstellen von Zylindern eine Druckmaschine
vorzuschlagen, bei der/dem die Beschädigung des Druckzylinders
vermieden wird.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale der kennzeichnenden Teile der Ansprüche 1
und 3 gelöst. Demnach ist die Steuereinheit der Druckmaschine
derart eingerichtet, dass sie den zumindest einen Antrieb der Zylinder
während der Anstellung derselben gegeneinander, im Feldschwächbetrieb
betreibt.
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Vorteilhaft
ist die vorliegende Erfindung bei Flexodruckmaschinen einsetzbar.
Derartige Druckmaschinen weisen zumindest ein Farbwerk auf, welches
zumindest zwei Zylinder umfasst. Wie oben bereits erwähnt, handelt
es sich bei diesen Zylindern um einen Druckzylinder (inklusive Klischee)
und einen Auftragszylinder, die im Druckbetrieb gegeneinander und
gegen den Gegendruckzylinder angestellt sind. Moderne Flexodruckmaschinen
können bis zu 10 Farbwerke aufweisen, die gemeinsam an
einen zentralen Gegendruckzylinder angeordnet sind. In der Regel
sind alle Zylinder (Gegendruck-, Druckzylinder und Auftragswalze)
mit einem eigenen Antrieb ausgestattet. Dabei handelt es sich häufig
um Elektromotoren, die – zumeist getriebelos – ein Drehmoment
auf die Zylinderachse aufbringen. Denkbar sind Gleichstrom-, Drehstrom-,
Synchron- oder Asynchronmotoren. In jüngster Zeit werden
sehr häufig Asynchronmotoren für den Zylinderantrieb
verwendet. Die Zylinder sind im Farbwerk drehbar in so genannten
Lagerböcken gelagert. Die Lagerböcke sind zumeist
mit Spindelantrieben und zugehörigen Elektromotoren versehen
und können auf Schienen in radialer Richtung der Zylinder
bewegt werden. Mithilfe der verschiebbaren Lagerböcke sind
die Zylinder gegeneinander anstellbar. Die Spindelmotoren der Lagerböcke
sind über eine Steuereinheit der Druckmaschine ansteuerbar.
Dabei ist der Steuereinheit die jeweilige (aktuelle) Position der
einzelnen Lagerböcke – und damit auch die radiale
Position der Zylinder zueinander – bekannt. Um die Zylinder
vor Druckbeginn gegeneinander anzustellen, wird zumindest ein Zylinder
mithilfe seines Antriebsmotors in eine Drehbewegung versetzt. Anschließend
wird der sich drehende Zylinder in Kontakt mit einem benachbarten
Zylinder gebracht. Dabei ist es egal welcher Zylinder dafür
in seiner radialen Richtung bewegt wird. Es kommt lediglich auf
eine stetige Verkürzung der radialen Relativposition der
beiden Zylinder zueinander an. Mit radialer Richtung ist gemeint,
dass die Bewegungsrichtung zumindest eine Radialkomponente des Zylinders
beinhalten sollte, so dass zumindest eine teilweise Berührung
der Umfangsflächen. der beiden Zylinder herbeigeführt
wird. Demnach ist auch ein nicht paralleles Anstellen der beiden
Zylinder zueinander möglich. In diesem Fall stehen die
Achsen der zumindest zwei Zylinder während der Anstellung
schräg zueinander.
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Im
Farbwerk sind Sensoren vorgesehen, welche die Parameter der Drehbewegung
der Zylinder aufzeichnen. In der Regel wird es sich bei den Parametern
um das Drehmoment und/oder die Drehgeschwindigkeit der Zylinder
handeln. Ändern sich diese Parameter, ist ein erster Kontakt
zwischen den anzustellenden Zylindern hergestellt. Als Sensor kann
beispielsweise der Drehgeber dienen, der dem sich drehenden Zylinder zugeordnet
ist. Der Drehgeber ist in der Lage die Winkelgeschwindigkeit (Drehgeschwindigkeit)
eines Rotationskörpers (in diesem Fall des Zylinders) zu
messen. Die Daten des Drehgebers werden – über
eine geeignete Datenleitung – der Steuereinheit übermittelt.
Ist der Durchmesser des Zylinders bekannt, kann aus der Winkelgeschwindigkeit
die Umfangsgeschwindigkeit berechnet werden. Beim ersten Kontakt
der beiden Zylinder wird von der Steuereinheit eine Änderung
der Winkelgeschwindigkeit des angestellten Zylinders wahrgenommen. In
diesem Moment wird die radiale Relativbewegung der beiden Zylinder
zueinander beendet. Die Position, die die Zylinder zu diesem Zeitpunkt
zueinander haben, wird von der Steuereinheit als Nullposition gespeichert. Alternativ
kann beim ersten Kontakt der Zylinder eine Änderung des
den Drehmoment bildenden Stroms, der dem Antrieb des Zylinders zugeführt
wird, von der Steuereinheit detektiert werden. In der Regel wird
der den Drehmoment bildende Strom von einem so genannten Frequenzumrichter
zugeführt. Aber auch so genannte Servos können
für diesen Zweck vorgesehen sein. In diesem Fall dient
die Messeinrichtung, die den Drehmoment bildenden Strom überwacht,
als Sensor für den ersten Kontakt der Zylinder. In der
Regel wird der Drehmoment bildende Strom von der Steuereinheit der
Druckmaschine überwacht. Es ist auch eine Vielzahl anderer
Sensoren denkbar, die die Parameter der Drehbewegung der Zylinder
messen können. Beispielsweise sind optische Sensoren denkbar,
die die Drehgeschwindigkeit des Zylinders aufzeichnen.
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Auch
pneumatische Sensoren oder Piezosensoren, die den Kontakt der Zylinder
wahrnehmen, sind denkbar. Einige solcher Sensoren, die für
die Kontakterfassung zweier Rotationskörper geeignet sind,
sind in der
EP 0 627
309 A1 offenbart.
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Bei
einer Flexodruckmaschine ist es notwendig, mehr als zwei Zylinder
gegeneinander anzustellen. In diesem Fall ist es sinnvoll, zunächst
den Druckzylinder und die Auftragswalze gegeneinander anzustellen.
Die so ermittelte Nullposition der Auftragswalze wird in der Steuereinheit
gespeichert. Anschließend ist es vorteilhaft die Auftragswalze – um
eine bestimmte Weglänge – von der Druckwalze abzustellen
und den sich drehenden Druckzylinder in radialer Richtung – nach
demselben Verfahren – gegen den Gegendruckzylinder anzustellen.
So wird die Nullposition des Druckzylinders ermittelt und ebenfalls
in der Steuereinheit gespeichert. Die Wegdifferenz, die der Druckzylinder
zum Gegendruckzylinder verfahren wurde, wird der Nullposition der
Auftragswalze hinzuaddiert. Vor Druckbeginn wird der Nullposition
eine bestimmte Anpressstrecke – ein so genannter Offset – zuaddiert.
Diese Anpressstrecke sorgt dafür, dass die Zylinder einen
optimalen Anpressdruck gegeneinander ausüben und damit
den gewünschten Farbübertrag auf dem Bedruckstoff
erreichen. Diese Anpresstrecke liegt vorteilhafterweise zwischen
10 und 100 μm.
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Um
die erhabenen Bereiche des Druckzylinders während des Anstellverfahrens
nicht zu beschädigen, verringert die Steuereinheit den
Drehmoment bildenden Strom, der dem Antrieb des Zylinders zugeführt
wird, so dass der Antrieb eine so genannte Feldschwächung
erfährt. Vorzugsweise wird es sich bei diesem Strom um
den so genannten Feldstrom (beispielsweise bei einem Asynchronmotors)
handeln. So wird der magnetische Fluss im Arbeitsbereich des Motors
unter den Nennwert abgesenkt. Damit wird beim Antrieb eine Reduktion
des Drehmomentes bei gleicher Geschwindigkeit erreicht. Wenn ein
sich drehender Zylinder jetzt an einen anderen Zylinder – nach
dem oben beschriebenen Verfahren – angestellt wird, ist
das Drehmoment und damit die Kraft, die bei dem Kontakt der Zylinder
auf die Zylinderoberfläche wirkt, sehr gering. Die Zylinderoberfläche – und
insbesondere die erhabenen Bereiche des Druckzylinders – nehmen
keinen Schaden.
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Eine
Feldschwächung kann sowohl bei Gleichstrom- wie auch bei
Drehstrommotoren realisiert werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, wenn zumindest einer der zumindest zwei
Zylinder einen Asynchronmotor als Antrieb aufweist. Bei den Asynchronmotoren
ist eine Feldschwächung besonders einfach zu realisieren.
Hierzu wird einfach – wie oben bereits ausgeführt – der
Feldstrom gesenkt.
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Um
eine Feldschwächung bei einem Synchronmotor zu erreichen,
muss magnetisches Gegenfeld zum Läufer (Rotor) desselben
aufgebracht werden. Das ist technisch allerdings sehr aufwendig.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung führt
zumindest einer der Zylinder, die gegeneinander angestellt werden
sollen, eine Drehbewegung aus, deren Richtung sich ändert.
Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die Bewegung sich abwechselnd – also
alternierend – ändert. Es kann aber auch vorteilhaft
sein, wenn eine Bewegungsrichtung bevorzugt ausgeführt
wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst zumindest einer
der Zylinder eine Erhebung auf seiner Umfangsfläche. Diese
Erhebung übt den ersten Kontakt beim Anstellen der zumindest
zwei Zylinder aus. Das bedeutet, dass die Erhebung im Kontakt mit
einem Zylinder steht, sobald die Sensoren eine Änderung
der Parameter der Drehbewegung der Zylinder wahrnehmen. Die Erhebungen
werden auch Mikropunkte genannt. Sie haben vorteilhafterweise einen
Durchmesser von 100 bis 400 μm, bevorzugt aber einen Durchmesser
zwischen 150 und 250 μm. Die Höhe der Mikropunkte
ist der Höhe der erhabenen Bereiche (also der Klischeehöhe)
nachempfunden. Der Einsatz solcher Mikropunkte empfiehlt sich beispielsweise
bei der Einjustierung der Druckmaschine.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn die Anstellung der zumindest zwei
Zylinder zunächst einseitig erfolgt. In diesem Fall wird
zunächst ein Lagerbock des anzustellenden Zylinders in
radialer Richtung gegen den anderen Zylinder gefahren, bis die Steuereinheit
den ersten Kontakt zwischen den Zylindern detektiert. Beim ersten
Kontakt stehen die Zylinder demnach nicht parallel zueinander. Nachdem
die Steuereinheit die einseitige Nullposition gespeichert hat, wird
der Zylinder in die Ausgangslage zurückgefahren. Anschließend
wird die andere Seite des Zylinders gegen den anderen Zylinder gefahren
und die gegenseitige Nullposition gleichermaßen ermittelt
und gespeichert. Durch dieses „beidseitige Ermitteln der
Nullposition” kann in axialer Richtung eine gleichmäßige
Beistellung (eine gleichmäßige Kraft in axialer
Richtung der Zylinder) erreicht werden.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn sich beide der zumindest zwei Zylinder
bei ihrer Anstellung drehen. Besonders vorteilhaft ist eine gegensinnige
Drehung der zumindest zwei Zylinder. Bei einer gegensinnigen Drehung – mit
unterschiedlicher Geschwindigkeit der Zylinder – kann eine
geringe Geschwindigkeitsdifferenz realisiert werden. Damit wird
nur eine gering Kraft auf die erhabenen Bereiche des Druckzylinders
ausgeübt. Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn die
Zylinder bei der Anstellung einen Drehsinn aufweisen, der gleichgerichtet
ist. Dies kann vorteilhaft sein, wenn sich die Parameter bei der
Anstellung nur so gering ändern, dass die Sensoren diese
nur schwierig wahrnehmen können. Ein gleichsinniger Drehsinn
verstärkt die sich ändernden Parameter bei der
Zylinderbeistellung.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass
die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den zumindest zwei Zylindern
während der Anstellung geringer als 30 mm/s ist, vorzugsweise jedoch
zwischen 5 und 10 mm/s liegt.
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Weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen
Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
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Die
einzelnen Figuren zeigen:
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1 Seitenansicht
einer Druckmaschine
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2 Seitenansicht
eines Farbwerks einer Zentralzylinder-Flexodruckmaschine.
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3 Seitenansicht
eines Farbwerks einer Zentralzylinder-Flexodruckmaschine.
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4 Draufsicht
des Druckzylinders und der Auftragswalze
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5 Draufsicht
des Druckzylinders und der Auftragswalze
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1 zeigt
eine Druckmaschine 1, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Zentralzylinder-Flexodruckmaschine darstellt. Sie umfasst daher
einen Gegendruckzylinder 2, auf dem der Bedruckstoff 3 geführt wird.
Die Rotationsrichtung des Gegendruckzylinders wird durch den Pfeil
R dargestellt. Damit der Bedruckstoff 3 bereits vor der
ersten Druckwalze vollständig auf dem Gegendruckzylinder 2 aufliegt,
wird er von einer Anpresswalze 4 geführt.
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Um
den Gegendruckzylinder 2 sind mehrere, in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel acht Farbwerke 5 angeordnet.
Jedes Farbwerk 5 umfasst zunächst eine Konsole 6,
die sich von einem zentralen Maschinengestell 7 weg erstreckt.
Jede Konsole trägt die Zylinder, die für das Verdrucken
einer Farbe notwendig sind. An den Gegendruckzylinder 2 anstellbar
sind die Druckwalzen 8. Zum Auftragen der Druckfarbe auf
die Druckwalzen 8 sind Rasterwalzen 9 vorgesehen,
die dementsprechend an die Druckwalzen 8 anstellbar sind.
Die Rasterwalzen 9 werden aus der in der 1 nicht
dargestellten Rakelkammern 10 mit der jeweils gewünschten Druckfarbe
versorgt. Da insbesondere die Druckwalzen 8, gegebenenfalls
auch die Rasterwalzen 9 gegen solche mit unterschiedlichen
Durchmessern oder gegen solche mit Unterschieden in Bezug auf andere
Eigenschaften (bei Rasterwalzen beispielsweise das Fördervolumen)
ausgetauscht werden sollen, sind die genannten Walzen 8, 9 in
Lagerböcken gelagert, welche mittels geeigneter Verschiebeeinrichtungen
relativ zum Gegendruckzylindern verschiebbar sind. Diese Verschiebeeinrichtungen
können Führungsschienen umfassen, die auf oder
an der Konsole befestigt sind und die sich vom Gegendruckzylinder
weg erstrecken. Die Verschiebeeinrichtungen umfassen des weiteren
Antriebe zum Verschieben der Lagerböcke entlang der Führungsschienen,
wobei diese Antriebe in der Regel eine Spindel-Spindelmutter-Kombination
aufweisen.
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Jede
der genannten Walzen 8, 9 wird von Drehmoment
zuführenden Bauteilen mit einem Antriebdrehmoment versorgt.
Oft sind dies Zahnräder, die mit jeweils einem an der Walze
angebrachten Zahnrad kämmen. Diese Zahnräder können
von einem zentralen Antrieb angetrieben werden. Es sind aber auch
seit einigen Jahren Druckmaschinen bekannt, die für jede
Walze 8, 9 einen eigenen Antrieb umfassen, die über
Zahnräder die jeweilige Walze antreiben. In modernen Druckmaschinen
wird auf Zahnräder vollständig verzichtet; die
Antriebe treiben die Zylinder direkt an.
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Zum
Austausch der Walzen sind die diese Walzen lagernden Lager der Lagerböcke
derart ausgestaltet, dass eine Entnahme der Walzen möglich
ist. Vorteilhaft ist es, wenn die Lager auf den Zapfen der Walzen verbleiben
und Teile des Lagerbocks abgeklappt werden, so dass die Walzen nach
oben entnehmbar sind. Außerdem ist die Walze – gegebenenfalls
zuvor – vom Antriebsstrang abzukoppeln.
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Anhand
der 2 lässt sich der Farbtransport von einem
Farbreservoir, dem Farbe von außerhalb der Druckmaschine
zugeführt wird – hier dem Farbeimer 20 – bis
zum Bedruckstoff 3 skizzieren. Die Farbleitungen 13 stellen
die Verbindung zwischen dem Farbeimer 20 und der Rakelkammer 10 her.
In einer Farbleitung wird Farbe 23 zur Rakelkammer und
in der anderen Leitung 13 von der Rakelkammer 10 zum
Eimer 23 geleitet. Die Rasterwalze 41 gibt die
Farbe an das Klischee 43 der Klischeewalze 42 ab,
die sich in der vom Pfeil B angegebenen Richtung dreht. Mit dem
Klischee wird der Bedruckstoff 3 bedruckt, während
dieser durch den von Klischeewalze 42 und Gegendruckzylinder 2 definierten
Druckspalt 48 läuft. Der Bedruckstoff wird in
der Drehrichtung A des Gegendruckzylinders weiter gefördert,
läuft an der Leitwalze 49 vorbei, wird von dem
Gegendruckzylinder 2 abgehoben und von der optischen Messeinrichtung 21 untersucht.
Der Lichtkegel 22 stellt das von dem Druckbild remittierte
Licht dar.
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Für
die Zwecke des Wiegens oder der Feststellung der Farbmasse beziehungsweise
des Farbvolumens der betreffenden Farbe 23 an der Druckmaschine 1 ist
eine Wiegevorrichtung 24, die das Gewicht des Eimers 20 überwacht,
gezeigt.
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In 3 sind
die Zylinder eines Farbwerks einer Flexodruckmaschine 1 in
einer abgestellten Position zueinander dargestellt. Um einen neuen
Druckjob zu starten, ist es notwendig – beispielsweise
nach dem Austauschen eines Klischees 43 – die
Zylinder 2, 41, 42 eines Farbwerks 5 wieder
gegeneinander anzustellen. Das erfindungsgemäße
Beistellverfahren beinhaltet zunächst, den das Klischee 43 tragenden
Druckzylinder 42 in Rotation zu versetzen. Die Drehrichtung
des Zylinders 42 kann in beiden Richtungen des Doppelpfeils
D erfolgen. Anschließend wird die Auftragswalze 41 – auf
hier nicht dargestellten Lagerböcken – in radialer
Richtung (in Richtung des Pfeils E) so lange verfahren, bis ein
Sensor des Farbwerks 5 eine Überschreitung zumindest
eines Parameters der Drehbewegung des Zylinders 42 detektiert.
Dieser Parameter kann beispielsweise eine Änderung der
Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders 42 – die über
eine Änderung der Winkelgeschwindigkeit durch den Drehgeber
detektiert werden kann – aber auch eine Änderung
des Motorstroms – den der Frequenzumrichter den Antrieb
des Zylinders 42 zuführt – sein.
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Die 6 zeigt
eine gegensinnige Drehrichtung d41 und d42 der Zylinder 41 und 42.
Die resultierenden Geschwindigkeitsvektoren v1 und v2 der Zylinder 41, 42 sind
gleichgerichtet. Die Differenzgeschwindigkeit ergibt sich aus der
Differenz der Geschwindigkeitsvektoren v1 und v2 und ist im Druckspalt 40 demnach
klein. In 7 ist eine gleichsinnige Drehbewegung
der Zylinder 41, 42 zu sehen. Die Geschwindigkeitsvektoren
v1 und v2 sind entgegengerichtet. Die Geschwindigkeitsdifferenz
ist groß.
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Bis
zum Kontakt mit dem Druckzylinder 42 hat die Auftragswalze
in radialer Richtung eine Wegstrecke x zurückgelegt. Die
Position die die Auftragswalze beim ersten Kontakt mit dem Druckzylinder
einnimmt, wird in der Steuereinheit der Druckmaschine gespeichert.
Anschließend wird die Auftragswalze 41 um eine
definierte Wegstrecke – beispielsweise 1 mm – von
dem Druckzylinder – also entgegen des Pfeils E – wegbewegt. Dadurch
kann der Druckzylinder wieder frei drehen. Der sich weiterhin drehende
Druckzylinder 42 wird jetzt so lange in Richtung des Gegendruckzylinders
(in Richtung des Pfeils E) bewegt, bis ein Sensor des Farbwerks 5 erneut
eine Überschreitung zumindest eines Parameters der Drehbewegung
des Zylinders 42 detektiert. In dem in 3 gezeigten
Beispiel muss der Druckzylinder 42 dafür eine
Wegstrecke y zurücklegen. Als Nullposition für
den Druckzylinder wird die aktuelle Position desselben gespeichert.
Zur gespeicherten Position der Auftragswalze wird die Wegstrecke
y (des Druckzylinders) hinzuaddiert und als Nullposition für
die Auftragswalze gespeichert.
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Eine
Reihenfolge, die angibt welcher der drei Zylinder (Gegendruck-,
Druckzylinder, Auftragswalze) zuerst gegeneinander angestellt wird,
ist für das erfindungsgemäße Verfahren
unbedeutend. So kann beispielsweise auch zuerst der Druckzylinder
an den Gegendruckzylinder angestellt und danach die Auftragswalze
an den Druckzylinder angestellt werden. Die
EP 1 249 346 A1 zeigt ein
Verfahren zur Einstellung eines Druckbildes in einer Flexodruckmaschine.
In den in
2 dargestellten Ausführungsbeispielen
der
EP 1 249 346 A1 wird
dargestellt, in welcher Weise beziehungsweise Reihenfolge die drei
beteiligten Walzen (Gegendruck-, Druckzylinder, Auftragswalze) eines
Farbwerks einer Flexodruckmaschine gegeneinander angestellt werden
können. Diese Beistellungs-Ausführungsbeispiele
der
EP 1 249 346 A1 und
die zugehörigen Textpassagen werden in den Umfang der vorliegenden
Patentanmeldung mit aufgenommen.
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Beim
so genannten Andrucken der Druckmaschine werden die beteiligten
Zylinder 41, 42 über eine bestimmte Wegstrecke – dem
so genannten Offset – über ihre Nullposition hinaus
in radialer Richtung E verfahren. Dieses Offset bewirkt die gewünschte
Andruckkraft bzw. den gewünschten Farbübertrag
der am Druckprozess beteiligten Zylinder.
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Die
4 und
5 zeigen
jeweils eine Draufsicht auf den Druckzylinder
42 und die
Auftragswalze
41. Der Druckzylinder
42 trägt
so die oben bereits erwähnten Mikropunkte
45.
Eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Beistellverfahrens beinhaltet, zunächst ein erstes axiales
Ende G eines Zylinders
42 gegen den anderen Zylinder
41 anzustellen
(
4). In diesem Fall tritt zuerst der Mikropunkt
45 der ersten
Seite G in Kontakt mit der Oberfläche der Walze. Die Achsen
46,
44 der
zwei Zylinder
41,
42 stehen in dieser Phase (während
der Anstellung) schräg zueinander. Die Position der ersten
Seite G des Zylinders
42 wird in der Steuereinheit als
Nullposition der ersten Seite G des Zylinders gespeichert. Anschließend
wird die erste Seite G des Zylinders wieder in ihre Ursprungsposition
zurückgefahren. Die Achsen
46,
44 der
Zylinder stehen wieder parallel zueinander (
5). Nun
wird die zweite axiale Seite H des Zylinders
42 in derselben Weise
gegen die zweite Walze
41 angestellt. Die Position bei
Kontakt wird in der Steuereinheit als Nullposition der zweiten Seite
H des Zylinders gespeichert. Anhand der jeweiligen Nullposition
der ersten G und zweiten Seite H des Zylinders können die
Zylinder
41,
42 beim Andrucken aneinander angestellt
werden. Dieses weitere Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Beistellverfahrens ermöglicht – nach einer oben
beschriebenen parallelen Bei- bzw. Anstellung – einen konstanten
Anstelldruck der zwei Zylinder
41,
42 über
den gesamten axialen Kontaktbereich derselben.
Bezugszeichenliste |
1 | Druckmaschine |
2 | Gegendruckzylinder |
3 | Bedruckstoff |
4 | Anpresswalze |
5 | Farbwerk |
6 | Konsole |
7 | Maschinengestell |
8 | Druckwalze |
9 | Rasterwalzen |
10 | Rakelkammer |
11 | |
12 | |
13 | Farbleitungen |
14 | |
15 | |
16 | |
17 | |
18 | |
19 | |
20 | Farbeimer |
21 | Messeinrichtung |
22 | Lichtkegel |
23 | Farbe |
24 | Wiegevorrichtung |
25 | |
26 | |
27 | |
28 | |
29 | |
30 | |
31 | |
32 | |
33 | |
34 | |
35 | |
36 | |
37 | |
38 | |
39 | |
40 | Druckspalt |
41 | Auftragswalze |
42 | Druckzylinder |
43 | Klischee |
44 | Achse |
45 | Mikropunkt |
46 | Achse |
47 | |
48 | |
49 | Leitwalze |
A | Drehrichtung |
B | Drehrichtung |
C | Drehrichtung |
D | Doppelpfeil |
E | Pfeil |
F | Doppelpfeil |
G | Erste
Seite des Zylinders |
H | Zweite
Seite des Zylinders |
R | Drehrichtung |
X | Wegstrecke |
Y | Wegstrecke |
d41 | Drehrichtung
des Zylinders 41 |
d42 | Drehrichtung
des Zylinders 42 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1018426
A1 [0004, 0006]
- - EP 0627309 A1 [0011]
- - EP 1249346 A1 [0038, 0038, 0038]