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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Elektrofahrzeug. Im Stand
der Technik sind diverse Antriebe für Kraftfahrzeuge bekannt.
Neben dem aus den Stand der Technik seit langem bekannten Otto-
oder Dieselmotoren sind in jüngerer Zeit auch Elektromotoren
als Antriebe für Fahrzeuge bekannt geworden. Diese Elektromotoren
bieten einen insgesamt sehr hohen Wirkungsgrad und sind für
bestimmte Anwendungen eine günstigere Alternative zu Verbrennungsmotoren.
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Heutige,
bürstenlose Elektromotore arbeiten typischerweise in einem
Wirkungsgradbereich von 80 bis zu 90%. Rein elektrische Fahrzeuge
werden, auch wegen geringerer Reichweiten, vor allem im Stadtverkehr
eingesetzt werden. U. a. auch deshalb, weil sie da aufgrund von
hoher Rekuperationsenergie (Energierückgewinnung durch
Bremsen) am wirtschaftlichsten fahren. Im Stadtbereich ist aufgrund geringerer
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen und gewisser Standzeiten
(Ampel) relativ wenig Antriebsenergie notwendig. Hinzu kommt, dass
der Elektromotor im Stillstand, z. B. an einer roten Ampel, im Gegensatz
zum Verbrennerantrieb (Leerlauf) völlig steht, also gar
keine Leistung benötigt und folglich auch keine Verlustleistung
(Wärme) abgibt. Zusammen mit dem i. Vgl. zum Verbrennermotor
rund vier Mal so hohen Wirkungsgrad ergibt sich bei derlei Fahrzyklen
folglicherweise auch eine sehr geringe absolute Verlustleistung – was
grundsätzlich erwünscht ist. Je nach Fahrzeugform,
-gewicht, Rollwiderstand, Motorleistung etc. entsteht nur eine durchschnittliche
Verlustleistung von ein paar wenigen hundert Watt – deutlich
zu wenig für die Innenraumheizung (abhängig von
Fahrzeug und Temperaturen im Mittel 1000–2000 W).
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Aus
der
US 5,481,433 ist
ein Fahrzeug bekannt, welches eine verbesserte Wärmeabführung für
einen Elektromotor aufweist. Dabei sind Kühlrippen und
dergleichen vorgesehen, um die Wärme von dem Elektromotor
und insbesondere von dessen Leistungselektronik abzuführen.
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Die
US 5,971,290 beschreibt
ein Wärmetauschsystem für ein elektrisches Kraftfahrzeug. Auch
hier wird ein Kühlkreislauf verwendet, um den Antriebselektromotor
des Kraftfahrzeugs zu kühlen. Daneben ist ein Wärmekreislauf
vorgesehen, der zur Erzeugung von Warmluft in der Fahrgastzelle
dient. Dabei ist eine Heizeinrichtung vorgesehen, um Heißwasser,
welches in dem Wärmekreislauf zirkuliert, zu erzeugen.
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Die
DE 10 2006 024 020
B4 beschreibt eine Brenneranordnung eines mit flüssigen
und/oder gasförmigen kraftstoffbetriebenen Brenners, wobei
das entsprechende Heizgerät zur Aufheizung und Belüftung
eines Fahrgastraumes eines Kraftfahrzeuges dient.
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Die
EP 1 184 216 B1 beschreibt
eine Heizeinrichtung für den Innenraum eines Kraftfahrzeuges,
das von einem von einem Kühlwasserkreislauf gekühlten
Verbrennungsmotor angetrieben wird.
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Bei
elektromotorisch betriebenen Kraftfahrzeugen sind im Stand der Technik üblicherweise elektrische
Zusatzheizelemente, wie PTC-Elemente vorgesehen, um die in den Fahrgastraum
nötige Wärme zur Verfügung zu stellen.
Diese Zusatzheizelemente sind jedoch mit einem hohen wirtschaftlichen Aufwand
verbunden, da diese sich auf den Wirkungsgrad des Fahrzeugs auswirken
bzw. die Reichweite merklich einschränken oder noch mehr
Kosten für den Energiespeicher verursachen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein elektromotorisches
Kraftfahrzeug mit einem verbesserten, effizienteren Heizsystem für
den Fahrgastraum zur Verfügung zu stellen. Dies wird erfindungsgemäß durch
ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 12
erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug weist einen Elektromotor
zum Antreiben des Kraftfahrzeugs auf sowie eine Fahrerkabine und
eine Heizeinrichtung zum Erwärmen der Fahrerkabine. Erfindungsgemäß weist
das Kraftfahrzeug eine Wärmeleitungsverbindung zwischen
dem Elektromotor und der Fahrerkabine auf, welche eine Abwärme
des Elektromotors der Fahrerkabine zuführt. Dabei ist diese
Wärmeverbindungsleitung wenigstens abschnittsweise als
Verbindungsleitung ausgeführt, welche ein Fluid transportiert.
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Bei
dem Fluid kann es sich sowohl um ein flüssiges als auch
um ein gasförmiges Fluid, oder auch um eine Mischform wie
beispielsweise Dampf handeln. Dabei kann die Verbindungsleitung
auch eine Luftleitung sein, welche Abwärme von dem Motor
direkt oder auch über einen Wärmetauscher der Fahrerkabine
des Fahrzeugs zuführt. Damit wird im Gegensatz zum Stand
der Technik bei Elektrofahrzeugen vorgeschlagen, die Abwärme
dieses Elektromotors gezielt zur Beheizung des Innenraums des Fahrzeugs
zu nutzen. Mit anderen Worten ist der Elektromotor mit der Fahrerkabine
thermisch gekoppelt, um dessen Abwärme zur Beheizung der
Fahrerkabine zu nutzen.
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Vorteilhaft
weist das Kraftfahrzeug einen ersten Wärmetauscher zum
Erwärmen der Fahrerkabine auf. Dieser Wärmetauscher
kann dabei von der Abwärme des Elektromotors gespeist werden
und diese Wärme wiederum an einem zweiten Luftkreislauf
zum Erwärmen der Fahrerkabine abgeben.
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Vorzugsweise
steht der Wärmetauscher über die Verbindungsleitung
mit dem Elektromotor in Fluidverbindung, wobei das Fluid hier insbesondere eine
Flüssigkeit wie Wasser bzw. Kühlmittel ist.
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Im
Stand der Technik sind heute rein elektrisch betriebene Fahrzeuge
noch vergleichsweise selten. Meist handelt es sich um einzelne Konzeptfahrzeuge
oder um Bleibatterie betriebene Kabinenroller. Diese Fahrzeuge weisen üblicherweise
noch keine ausgearbeiteten Systeme für die Fahrgastinnenräume
auf. Bei einem auf elektrischen Antrieb umgerüsteten Kleinfahrzeug
insbesondere für Großstädte ist eine
elektrische Heizung vorgesehen, wodurch in der Heizsaison, d. h.
im Winter, die Reichweite typischerweise auf unter 80 km abrutscht.
Im übrigen werden heute lediglich elektrisch betriebene Innenraumheizungen,
so genannte PTC-Heizungen, verwendet, welche aus den an Board befindlichen Speichern
die Energie verwenden um sie direkt in Wärme umzusetzen.
Andere aus dem Stand der Technik elekt risch betreibbare Fahrzeuge
weisen zusätzlich einen Verbrennungsmotor zu Reichweitenerhöhung
auf, bzw. weisen einen Hybridantrieb auf. In diesem Falle wird bei
Heizbedarf der Verbrennungsmotor verwendet.
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Daneben
werden im Stand der Technik zum Teil auch Gasbrenner oder eine Standheizung
zum Heizen verwendet. Die genannten Lösungsansätze widersprechen
jedoch den umweltschonenden Gedanken des Elektrofahrzeugs und erhöhen
den Aufwand deutlich und erzeugen sogar zusätzlich Abgase und
Kohlendioxid.
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Vorzugsweise
weist der Elektromotor eine elektronische Steuerung und insbesondere
eine Hochleistungselektronik auf. Diese Hochleistungselektronik
produziert im Betrieb ein Maß an Wärme, welche
ohnehin von der Hochleistungselektronik möglichst effizient
abgeführt werden sollte. Insbesondere auch diese Abwärme
wird zur Beheizung des Fahrinnenraums des Fahrzeugs verwendet.
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Bei
einer Verzögerung eines Fahrzeuges wird der Antriebsmotor
in den generatorischen Betrieb umgeschaltet um den oder die Energiespeicher zu
laden. Es ist jedoch auch oder alternativ vorstellbar, die beim
Bremsen entstehende Energie einfach in elektrische Widerstände
umzuleiten. Dadurch werden diese erhitzt, wodurch wiederum Heizenergie entsteht.
Diese Bremswiderstände können sich erfindungsgemäß innerhalb
oder außerhalb des thermisch isolierbaren Motorraumes befinden
und Teil des dargestellten Wärmekreislaufes sein.
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Insbesondere
kleinere Motoren für Fahrzeuge, beispielsweise in einem
Leistungsbereich von weniger als 40 KW, benötigen aufgrund
der geringen Verlustleistung, und dadurch wenig Wärmeeintrag, kaum
eine Wasserkühlung. Die Hochleistungselektronik dieser
Motoren benötigt doch ggf. eine Kühlung. Wenn
die in diesen beiden Komponenten entstehend elektrische Verlustleistung
jedoch in einen Fahrgastraum transportiert werden soll, ist ein
Wasserkreislauf besonders vorteilhaft. Damit handelt es sich vorteilhaft
bei der Verbindungsleitung um eine Flüssigkeitsleitung,
welche Flüssigkeit und insbesondere Wasser oder wasserenthaltende
Flüssigkeiten transportiert. Weiterhin sollte vorteilhaft
in diesem Heizungs- bzw. Wärmetauscherkreislauf möglichst
viel Verlustleistung aus den Antriebskomponenten zugeführt
werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Elektromotor
wenigstens abschnittsweise von einem thermisch isolierenden Gehäuse
umgeben. Während man im Stand der Technik üblicherweise
bestrebt ist, eine möglichst freie Anbringung des Motors
zu erreichen, d. h. diesen möglichst an allen Seiten ideal
zu kühlen, wird hier vielmehr vorgeschlagen, den Elektromotor
gegenüber der Umgebung zumindest teilweise thermisch zu
isolieren. Die im Inneren des Gehäuses gebildete Wärme
kann dann in besonders effizienter Weise abgeführt und
zur Innenbeheizung der Fahrerkabine verwendet werden. Bevorzugt
ist das Fahrzeug derart ausgeführt, dass möglichst
wenig Wärme des Elektromotors an Materialien oder die Umgebungsluft
abgeführt wird. Bevorzugt ist das Gehäuse wenigstens abschnittweise
luftdicht ausgeführt und weist bevorzugt eine den Elektromotor
in einer Umfangsrichtung umgebende Wandung auf, welche luftdicht
ausgeführt ist.
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Vorteilhaft
weist daher dieses Gehäuse wenigstens eine Eintrittsöffnung
zum Eintritt von Luft und eine Austrittsöffnung zum Austritt
von Luft auf. So kann beispielsweise Frischluft von außen
angesaugt werden und durch den Elektromotor geleitet werden und
erwärmte Luft wieder austreten. Bei dieser Ausführungsform
fungiert damit der Elektromotor selbst als Wärmetauscher,
in dem er in der Leistungselektronik und beispielsweise auch in
den Spulen des Motors entstehende Wärmeenergie unmittelbar
an die Luft ausgibt. Vorteilhaft liegen die Eintrittsöffnung
und die Austrittsöffnung in Fahrtrichtung hintereinander.
Es wäre auch möglich, die Luftströmung innerhalb
des Gehäuses ggf. mehrfach umzuleiten.
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Dabei
kann diese erwärmte Heißluft wiederum einem Wärmetauscher
zugeführt werden, der dann zum Erwärmen von Luft
für die Fahrgastzelle dient. Dabei wäre es auch
möglich, dass der Elektromotor bzw. dessen Elektronik mittels
Wasser gekühlt wird und dieses Wasser wiederum einem Wärmetauscher
zugeführt wird. Dies wird unten anhand der detaillierten
Darstellung genauer erläutert.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist wenigstens
eine Eintrittsöffnung und/oder eine Austrittsöffnung
hinsichtlich ihres Öffnungsquerschnitts veränderbar.
So können beispielsweise Lüftungsklappen vorgesehen
sein, welche den Durchfluss von Luft durch den Elektromotor regulieren
können. So wäre es möglich, beispielsweise
in den Startphasen (Kaltbetrieb) keinen oder nur einen geringen
Luftstrom durch den Elektromotor zuzulassen, um so möglichst
viel Wärme zu produzieren, welche an einem Wärmetauscher
oder die Fahrerkabine abgegeben werden kann.
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Die
Veränderbarkeit des Öffnungsquerschnitts wird
bevorzugt über Lüftungsklappen realisiert, wobei
diese so ausgestaltet sein könnten, dass bei vollständiger
Schließung dennoch eine minimale Restöffnung als
Grundkühlung verbleibt. Damit wird aus Sicherheitsgründen
ein gewisser Luftstrom durch das Motorgehäuse beibehalten.
Dies kann dann besonders nützlich sein, wenn ein Öffnungsmechanismus
zum Öffnen der Klappen ausfällt.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das
Kraftfahrzeug wenigstens eine Ventilationseinrichtung zum Beschleunigen
von Luft auf. Auf diese Weise kann die Luft komprimiert bzw. in
den Elektromotor bzw. das Gehäuse gedrängt werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das
Kraftfahrzeug ein weiteres elektrisch betriebenes Heizelement auf.
Dieses Heizelement, bei dem es sich beispielsweise um ein PTC-Element
handeln kann, kann beispielsweise zum Beheizen oder zum Enteisen
der Scheiben verwendet werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das
Kraftfahrzeug thermisch isolierende Lagerungseinrichtung zum Anordnen
des Elektromotors gegenüber einem Fahrzeugträger
auf. Bei dieser Ausführungsform wird der Elektromotor möglichst
thermisch isoliert aufgehängt, was beispielsweise über
Gummipuffer erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil einer derartigen
Aufhängung über Gummipuffer wäre auch
eine Vibrationsdämpfung. So wird auch die Wärmeleitung
unterdrückt. Weiterhin wird vorteilhaft zur Unterdrückung
der Wärmeabstrahlung an die Umgebungsluft eine klappbar
thermische Dämmung des Motors vorgeschlagen, so dass Wärme
so weit möglich nur an den Wärmetauscher abgegeben
werden kann. Falls kein Heizbedarf besteht, kann die Wärme
des Elektromotors jedoch auch an die Umgebungsluft abgeführt
werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das
Kraftfahrzeug wenigstens eine Temperaturmesseinrichtung zur Messung
einer Temperatur des Elektromotors oder Teile des Elektromotors
auf. Daneben können entsprechende Temperaturmesseinrichtungen
vorgehen sein, welche die entsprechenden Temperaturen in den Kühl-
bzw. Heizkreisläufen bestimmen. Die Temperaturmesseinrichtung
kann ihre Signale an eine Steuerungseinrichtung ausgeben, welche
wiederum die oben erwähnten Öffnungs- und Schließeinrichtungen
zur Veränderung des Öffnungsquerschnitts des Gehäuses
reguliert.
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Es
wird daher erreicht, dass der Elektromotor zum Antreiben des Fahrzeugs
und evtl. zusätzlich dessen Steuerelektronik gegen der
Luftumgebung insbesondere variabel thermisch isoliert wird, wobei diese
variable Isolierung insbesondere durch verstellbare Öffnungen
in der Isolation des Elektromotors erreicht werden kann. Diese Verstellungen
können motorisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch,
beispielsweise durch Bi- oder Memorymetalle, gesteuert sein.
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Auch
kann die besagte Verstellung der Öffnungsquerschnitte per
Hand oder automatisch erfolgen, sowie auch, wie oben erwähnt,
abhängig von der Temperaturregelung.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der
Elektromotor oder auch dessen Leistungselektronik oder auch der
Energiespeicher oder elektrische Bremswiderstände Flüssigkeitskanäle
auf, um die in diesen Bereichen des Elektromotors entstehende Wärme
aufzunehmen und beispielsweise in einem Heizungssystem wie einem Wärmetauscher
wieder abzugeben. Insbesondere können daher ein oder mehr
Wärmetauscher benutzt werden, wobei jedoch, wie unten gezeigt
wird, auch mit einem Luftführungssystem gearbeitet werden kann.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Motorsteuerelektronik
derart ausgebildet, dass sie die Wärmeausbeute des Elektromotors
verändern kann. So wäre es beispielsweise möglich,
dass der „Zündwinkel” und/oder die Flankensteilheit
und/oder die Ansteuerfrequenz für den Motor in Abhängigkeit
eines Wärmebedarfs so verändert wird, dass mehr
Wärme entsteht. Auch wäre es möglich,
dass die Wicklungen im Stand des Fahrzeugs momentenfrei angesteuert
werden um diese so zu erhitzen was eine zusätzliche elektrische
Heizung einsparen könnte.
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Daneben
wäre es auch möglich, dass die Kalibrierung bzw.
Gesamtabstimmung des Fahrzeugs zugunsten des Wärmebedarfs
während des Betriebs so verändert wird, dass mehr
Verlustleistung entsteht. Üblicherweise werden Elektrofahrzeuge
auf Reichweite getrimmt, was bedeutet, dass Beschleunigungen oder
andere Parameter eingeschränkt werden, um auf diese Weise
Energie zu sparen. Derartige Einschränkungen könnten
teilweise oder gänzlich aufgehoben werden, um dem Elektromotor
mehr Energie und damit mehr Wärme zuzuführen.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Betreiben
eines Kraftfahrzeugs gerichtet, wobei das Kraftfahrzeug durch einen
Elektromotor angetrieben wird und eine Fahrerkabine des Kraftfahrzeugs
wenigstens zeitweise erwärmt wird. Erfindungsgemäß wird
zur Erwärmung der Fahrerkabine eine Abwärme des
Elektromotors verwendet. Bevorzugt wird zur Wärme der Fahrerkabine
eine Abwärme auch der Leistungselektronik und/oder der Batterie
und/oder der Bremswiderstände des besagten Elektromotors
verwendet.
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Unter
dem Elektromotor wird hier nicht nur der Motor im engeren Sinne
verstanden sondern auch Komponenten wie dessen Leistungselektronik, Energiespeicher
oder etwa Bremswiderstände.
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Vorteilhaft
wird zum Fortbewegen des Fahrzeugs wenigstens zeitlich teilweise
ausschließlich der Elektromotor verwendet.
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Bei
einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird eine Änderung
der Abwärme des Elektromotors durch eine gezielte Änderung
dessen Verlustleistung bewirkt.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten
Figuren:
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Darin
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer ersten Ausführungsform;
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer zweiten Ausführungsform;
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3 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer dritten Ausführungsform.
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1 zeigt
eine teilweise Darstellung eines erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugs 1. Dieses Kraftfahrzeug 1 weist
einen nur schematisch dargestellten Elektromotor 2 zum
Antrieb auf. Dieser Elektromotor 2 wiederum ist in einem
Gehäuse 12 untergebracht, wobei dieses Ge häuse 12 thermisch
isolierend ausgebildet ist, so dass der Austritt von in dem Elektromotor
erzeugter Wärme in beliebige Richtungen der Umgebung verhindert
wird.
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Mittels
eines Gebläses 32 oder direkt über den
Fahrtwind wird der Elektromotor 2 mit Luft angeströmt.
Diese Luft gelangt über eine Eintrittsöffnung 14,
die hier durch eine Vielzahl von verstellbaren Klappen 24 (hier
in einem Winkel von 45°) gebildet ist, in den ansonsten
isolierten Motorraum 3 und kann durch eine Austrittsöffnung 16 mit
entsprechenden Öffnungsklappen 26 wieder entweichen.
Die einzelnen Klappen 24, 26 können sich
an mehreren Seiten befinden und können auch unterschiedliche
Größen aufweisen. Vorzugsweise sind die einzelnen
Klappen 24, 26 jeweils gemeinsam mit einem Stellglied
verbunden und können dabei elektrisch, pneumatisch, hydraulisch
oder mechanisch betrieben werden, so dass sich unterschiedlich starke
Luftaustauschraten innerhalb des Motorraums 3 ergeben und
damit auch verschieden starke Kühlungen.
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Weiterhin
wäre es möglich, dass die Stellklappen 24, 26 manuell
oder automatisch abhängig von der gewünschten
Fahrzeuginnentemperatur und/oder der Außentemperatur und/oder
der Motor- bzw. der Kühlwassertemperatur gesteuert werden. Vorteilhafterweise
durchströmt Kühlwasser, welches hier auch in der
Verbindungsleitung 6 fließt, direkt das Motorgehäuse 12 bei
den Motoren, damit möglichst viel der entstehenden Wärme
an dieses abgegeben werden kann.
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So
wäre es beispielsweise möglich, dass die Leistungselektronik
von entsprechenden Kanälen für das Kühlwasser
umgeben ist. Anschließend gelangt das erwärmte
Wasser, getrieben von einer steuerbaren Wasserpumpe 28,
in einen (kabinennahen) Wärmetauscher 8, der benachbart
zu der Fahrerkabine 4 angeordnet ist. Auch hier ist ein
Innenraumgebläse 34 vorgesehen, welches wiederum
in Abhängigkeit von einer Regelung betrieben werden kann.
Die Wärme des Kühlerwassers kann hier an die Innenluft
wieder abgegeben werden.
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Alternativ
oder zusätzlich kann weiterhin ein Motorkühler
am Kühlergrill, insbesondere thermostatgeregelt, Teil des
Kreislaufs sein.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugs. Bei dieser Ausführungsform ist das Heizsystem
direkt luftgestützt. Dabei kann einerseits über
eine Klappe 46 Luft von außen nach innen und in
den Raum 3 des Elektromotors 2 eingeführt werden,
oder auch ein Umluftbetrieb vorhanden sein, der Luft aus dem Fahrerraum
dem Elektromotor über einen Kanal 48 zuführt.
In diesem Falle kann ein Lüfter 32 direkt die
durchströmende Motorluft über Klappen und eine
Schlauchführung in den Innenraum 4 des Fahrzeugs
leiten. Die Verbindungsleitung 6 führt also in
diesem Fall Luft.
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Das
Bezugszeichen 10 bezieht sich auf eine Rückführungsleitung,
welche die Luft wieder dem Motor 2 zuführt. Die
Klappe 46 verschließt in einer Stellung diese
Rückführungsleitung. Auch sind Zwischenstellungen
dieser Klappe 46 möglich, welche einen Mischbetrieb
zulassen.
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Die
in den Figuren gezeigte, verstellbare Isolierung führt
dazu, dass bei niedrigen Fahrleistungen mehr Wärme dem
Innenraum zur Verfügung steht, und der Motor bzw. der Innenraum
wesentlich schneller hochheizt. Andererseits ist bei hohen Fahr-
und Verlustleistungen durch Wegfahren der Isolierung ein Übertemperaturschutz
und damit eine ausreichende Kühlung des Elektromotors bzw.
dessen Elektronik möglich. Vorteilhaft ist auch die Motorleistungselektronik
und der Antriebsakkumulator, evtl. auch ein oder mehrere Bremswiderstände
mit in den Wasser- oder Luftkreislauf involviert.
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Bei
dem Elektromotor kann es sich um unterschiedliche aus dem Stand
der Technik bekannten Motoren, wie Außenläufer
oder Innenläufer, Synchronmotren oder Asynchronmotren und
dergleichen handeln. Sollte eine höhere Heizleistung gewünscht sein,
können die elektrisch angesteuerten Wicklungen des Elektromotors 2 der
tatsächlichen Drehzahl zeitlich nach- oder voreilen. Auf
diese Weise wird der Wirkungsgrad des Motors erniedrigt, damit jedoch gewünschtermaßen
mehr Wärme produziert.
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Alternativ
oder zusätzlich könnten die Ansteuerflanken der
Pulse der Motorwicklungen leicht abgeflacht werden. In beiden Fallen
steht dem Motor bzw. der Elektronik mehr Verlustleistung bzw. verschlechtert
sich der Wirkungsgrad, wodurch mehr Wärme generiert wird.
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Wie
oben erwähnt, bestünde eine weitere Möglichkeit
der elektrischen Wärmeheizung darin, dass alle oder Teile
der Wicklungen im Stand des Fahrzeugs so angesteuert werden, dass
keine Rotation bzw. kein Drehmoment erzeugt wird. Dies könnte im
Stand z. B. an einer Ampel von Nutzen sein, so dass die Vorrichtung
hier als elektrische Standheizung fungiert. Insgesamt wirkt der
Elektromotor selbst als Wärmetauscher.
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Aufgrund
von Berechnungen auf Basis der NEDC (New European Driving Cycle)
konnten die entsprechenden Verlustleistungen für mittelgroße Personenkraftfahrzeuge
berechnet werden. Daraus ergibt sich der grundsätzliche
Ansatz der vorliegenden Erfindung, den Elektromotor auch als Wärmequelle
einzusetzen um auf diese Weise zusätzlichen Aufwand und
zusätzliche Kosten zu vermeiden.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugs. In diesem Falle wird dem Elektromotor 2 zu
dessen Kühlung ebenfalls Kühlmittel zugeführt
und nicht, wie bei der in 2 gezeigten
Ausführungsform, nur Luft. Dabei ist zusätzlich
ein Ventil 42 vorgesehen, welches je nach einer Ventilstellung
unterschiedliche Ausgestaltungen der Kühlkreisläufe
ermöglicht. In jedem Fall erfolgt ein Kühlwasserstrom
zwischen dem Elektromotor 2 und dem Wärmetauscher 8.
Je nach Schaltstellung des Ventils kann jedoch in diesem Kreislauf auch
ein zweiter Wärmetauscher 38 sowie ggf. ein Lüfter 32 eingebunden
werden.
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Falls
beispielsweise ein hoher Kühlbedarf des Elektromotors 2 besteht,
kann dieser zweite Wärmetauscher 38 eingebunden
werden. Falls dieser zusätzliche Kühlbedarf nicht
besteht sondern ggf. auch eine besonders hohe Erwärmung
des Fahrerinnenraums 4 gewünscht wird, ist es
möglich, den zweiten Wärmetauscher 38 durch
entsprechende Stellung des Ventils 42 auszuklammern. In
diesem Fall gelangt kein Wasser durch den Leitungsabschnitt 44. Auch
wären Zwischenstellungen dieses Ventils 42 möglich,
die einen Teil des Flüssigkeitsstroms durch den Wärmetauscher 38 und
einen anderen Teil direkt durch das Verbindungsstück 46 leiten.
Auch bei dieser Ausführungsform ist der Elektromotor 2 gekapselt bzw.
ist eine variable Elektromotorkapsel vorgesehen. Das Bezugszeichen 47 bezieht
sich auf einen Ausgleichsbehälter für die Kühl-
bzw. Erwärmungsflüssigkeit. Bei der Ventileinrichtung 42 handelt
es sich bevorzugt um ein Thermostatventil, welches daher auch in
Abhängigkeit von einer Flüssigkeitstemperatur
gesteuert wird. Die Leistungselektronik des Elektromotors kann hier
ggf. in einen weiteren Niedertemperaturkreislauf eingebunden sein.
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Daneben
wäre es auch möglich, innerhalb des Motorengehäuses
eine Bypassleitung (nicht gezeigt) vorzusehen, die derart angeordnet
ist, dass durch den Wärmetauscher 8 gelangendes
Wasser nicht erwärmt wird. Auch könnte der Wärmetauscher 8 von
dem Kreislauf abgekoppelt werden.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Elektromotor
- 3
- Motorraum
- 4
- Fahrgastzelle,
Fahrerkabine
- 6
- Verbindungsleitung
- 8
- Wärmetauscher
- 10
- Rückführungsleitung
- 12
- Gehäuse
- 14
- Eintrittsöffnung
- 16
- Austrittsöffnung
- 24
- verstellbare
Klappen
- 26
- Öffnungsklappen
- 28
- Wasserpumpe
- 32
- Lüfter/Gebläse
- 34
- Innenraumgebläse
- 38
- zweiter
Wärmetauscher
- 42
- Ventil
- 44
- Leitungsabschnitt
- 46
- Klappe
- 47
- Augleichsbehälter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5481433 [0003]
- - US 5971290 [0004]
- - DE 102006024020 B4 [0005]
- - EP 1184216 B1 [0006]