DE102009022323A1

DE102009022323A1 - Airbagbefestigungsvorrichtung mit Schieber

Info

Publication number: DE102009022323A1
Application number: DE102009022323A
Authority: DE
Inventors: Siegfried Lautner; Hermann-Josef Lohmer
Original assignee: Daimler AG; Newfrey LLC
Current assignee: Mercedes Benz Group AG; Newfrey LLC
Priority date: 2009-05-22
Filing date: 2009-05-22
Publication date: 2010-11-25
Also published as: ATE538003T1; JP2010269787A; US20100295273A1; US8240702B2; EP2253516A1; EP2253516B1

Abstract

Ein Airbag (1) soll montagefreundlich und zuverlässig an der Karosserie (3) eines Fahrzeugs befestigt werden können. Dazu wird eine Befestigungsvorrichtung (2) für den Airbag (1), insbesondere einen Fensterairbag, mit einem Halteelement (4, 5), an dem der Airbag (1) befestigbar ist und das eine Öffnung aufweist, durch welche ein Montagebolzen (8) hindurchführbar ist, bereitgestellt. An dem Halteelement (4, 5) ist ein Schiebeelement (6) befestigt, das von einer Offenposition in eine Befestigungsposition schiebbar ist. Das Schiebeelement (6) ragt in der Befestigungsposition in die Öffnung.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für einen Airbag, insbesondere einen Windowbag (Fensterairbag) eines Fahrzeugs mit einem Halteelement, an dem der Airbag befestigbar ist und das eine Öffnung aufweist, durch welche ein Montagebolzen hindurchführbar ist.
Es ist bekannt, einen Windowbag mit einer Befestigungsvorrichtung an der Karosserie eines Fahrzeugs zu befestigen. Die Befestigungsvorrichtung besitzt ein Halteelement, an dem der Windowbag gehalten wird. Dieses Halteelement besitzt seinerseits eine kreisrunde Öffnung, mit dem es auf einen T-förmigen Montagebolzen gesteckt wird. Der T-Bolzen wird mittels einer Bolzenschweißanlage an der Karosserie des Fahrzeugs angeschweißt. Ein Metallstift wird in das Halteelement eingesteckt und untergreift dabei den T-Bolzen. Damit ist das Halteelement und folglich auch die gesamte Befestigungsvorrichtung einschließlich des Airbags an der Karosserie fest montiert. Der Stift wird dabei in x-Richtung, d. h. Fahrtrichtung des Fahrzeugs, in das Halteelement geschoben. Diese Art der Befestigung ist für den Monteur in der Regel nur von Hand durchzuführen und unkomfortabel.
Da die Befestigung von Windowbags ferner A klassifiziert ist, muss ihre Qualität vollständig dokumentiert werden. Bei derzeit eingesetzten Befestigungsverfahren erfolgt dies durch einen zweiten Mitarbeiter. Nur so kann sichergestellt sein, dass eine optimale Verbindung des Windowbags mit der Karosserie gegeben ist. Dieser gesamte Montageaufwand ist jedoch sehr hoch.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen Airbag und insbesondere einen Windowbag mit geringem Aufwand und dennoch zuverlässig an der Karosserie eines Fahrzeugs zu befestigen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Es wird demnach eine Befestigungsvorrichtung für einen Airbag, insbesondere einen Windowbag eines Fahrzeugs mit einem Halteelement bereitgestellt, an dem der Airbag befestigbar ist und das eine Öffnung aufweist, durch welche ein Montagebolzen hindurchführbar ist. An dem Haltelement ist ein Schiebeelement befestigt, das von einer Offenposition in eine Befestigungsposition schiebbar ist. Außerdem ragt das Schiebeelement in der Befestigungsposition in die Öffnung. Mit dem Schiebeelement kann eine einfache und zuverlässige Befestigung des Airbags an der Karosserie gewährleistet werden.
Vorzugsweise ist das Halteelement aus Kunststoff gespritzt. Ebenso kann das Schiebeelement aus Kunststoff gespritzt sein. Darüber hinaus ist es günstig, wenn das Schiebeelement in der Befestigungsposition einrastet. Vorteilhaft ist ebenfalls, wenn das Schiebeelement einen halbkreisförmigen Abschnitt aufweist, der in der Befestigungsposition in die Öffnung des Halteelements ragt. Schließlich kann mit einer derartigen Befestigungsvorrichtung ein Airbag an der Karosserie eines Fahrzeugs befestigt sein, wobei das Schiebelement an dem Fahrzeug vertikal von unten nach oben in die Befestigungsposition geschoben ist.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
1 eine Draufsicht auf einen Airbag mit erfindungsgemäßer Befestigungsvorrichtung im montierten Zustand; und
2 eine Prinzipskizze zum Formschluss eines Schiebeelements der Befestigungsvorrichtung mit einem Montagebolzen.
Die nachfolgenden näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
In 1 ist ein Windowbag 1 wiedergegeben, der mit einer Befestigungsvorrichtung 2 an einer Karosserie 3 befestigt ist. Die Befestigungsvorrichtung 2 besitzt ein Halteelement, das im vorliegenden Beispiel im Wesentlichen aus zwei Teilen 4 und 5 besteht. Diese beiden Teile 4 und 5 sind in etwa plattenförmig und zwischen ihnen ist der Windowbag 1 eingeklemmt. Hierzu sind die beiden Teile 4 und 5 aneinander geschnappt oder anderweitig aneinander befestigt. Beispielsweise können beide Teile auch mit einem Scharnier miteinander verbunden sein. Vorzugsweise sind sie durch Kunststoffspritzguss hergestellt, sie können aber auch aus Metall bestehen.
Auf dem oberen Teil 5 des Halteelements ist hier ein Schiebeelement 6 befestigt. Es lässt sich entlang dem Pfeil 7 auf dem Teil 5 verschieben. In 1 befindet sich das Schiebeelement 6 in einer Befestigungs- oder Geschlossenposition, in der die Befestigungsvorrichtung 2 einschließlich des Windowbags 1 fest an der Karosserie 3 befestigt ist. In dieser Geschlossenposition rastet das Schiebeelement 6 hier in einen Abschnitt des unteren Teils 4 des Halteelements.
In der Mitte des Teils 4 des Halteelements befindet sich eine Öffnung 11, durch die ein Montagebolzen 8 hindurchragt. Der Montagebolzen 8 ist an die Karosserie 3 angeschweißt (vgl. 2).
Auch in dem oberen Teil 5 des Halteelements ist eine Öffnung 9 vorgesehen, durch die das untere Teil 4 mit seiner Öffnung und dem Montagebolzen 8 erkennbar ist. Der Schieber 6 ragt in der in 1 dargestellten Befestigungsposition nicht nur in die große Öffnung 9 des oberen Teils 5, sondern auch in die kleinere Öffnung 11 des unteren Teils 4. Dabei bedeutet das „Hineinragen”, dass in der Draufsicht der Schieber 6 in den Bereich der Öffnung 11 des Teils 4 ragt.
Aus 2 wird deutlich, wie ein Formschluss des Schiebeelements 6 mit dem Montagebolzen 8 zu Stande kommt. Der Montagebolzen 8 ist T-förmig, besitzt einen Kopf 10 und ist an seinem Fuß mit der Karosserie 3 verschweißt. Die Befestigungsvorrichtung 2 ist durch die Öffnung 11 in dem unteren Teil 4 des Halteelement auf den Montagebolzen 8 gesteckt. Das Schiebeelement 6, das hier vorzugsweise auch aus Kunststoff gespritzt ist, besitzt einen Vorsprung 12, der halbkreisförmig um den Montagebolzen 8 ausgebildet ist und der unter den Kopf 10 des Montagebolzens 8 greift. Dadurch wird in der Geschlossenposition des Schiebers 6 verhindert, dass die Befestigungsvorrichtung 2 nach oben von dem Montagebolzen 8 abgehen kann. Wie erwähnt verrastet das Schiebeelement 6 in dieser Befestigungsposition.
Mit der dargestellten Befestigungsvorrichtung 2 kann das Vieraugenprinzip bei der Montage des Windowbags entfallen, wenn die Montage mit folgenden Schritten verläuft:

– Das Halteelement 4, 5 (auch als Clip bezeichnet) wird am Windowbag 1 vormontiert.
– Der Werker montiert den Windowbag in ein Rohbauloch der Karosserie 3 des Fahrzeugs.
– Ein Montagewerkzeug, mit dem der Schieber bzw. des Schiebeelement 6 der Befestigungsvorrichtung 2 bewegt wird, wird am Fahrzeug verriegelt.
– Das Montagewerkzeug wird von Hand ausgelöst und schiebt das Schiebeelement 6 in Schieberichtung 7 in die Geschlossenposition.
– Der exakte Schiebeweg des Schiebeelements 6 wird über eine Wegabfrage des Montagewerkzeugs an einen Zentralrechner übermittelt.
– Gegebenenfalls wird die Anzahl der zu bewegenden Schiebeelemente am Fahrzeug über ein Zählwerk abgefragt.
– Das Montagewerkzeug wird entriegelt.

Alternativ zu diesem Montageprozess lässt sich das Schiebeelement gegebenenfalls auch von Hand oder mit einer Zange in die Befestigungsposition schieben.

Claims

Befestigungsvorrichtung (2) für einen Airbag (1), insbesondere einen Windowbag, eines Fahrzeugs mit – einem Halteelement (4, 5), an dem der Airbag (1) befestigbar ist und das eine Öffnung (11) aufweist, durch welche ein Montagebolzen (8) hindurchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass – an dem Halteelement (4, 5) ein Schiebeelement (6) befestigt ist, das von einer Offenposition in eine Befestigungsposition schiebbar ist, und – das Schiebeelement (6) in der Befestigungsposition in die Öffnung (11) ragt.
Befestigungsvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (4, 5) aus Kunststoff gespritzt ist.
Befestigungsvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebeelement (6) aus Kunststoff gespritzt ist.
Befestigungsvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebeelement (6) in der Befestigungsposition einrastet.
Befestigungsvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebeelement (6) einen halbkreisförmigen Abschnitt aufweist, der in der Befestigungsposition in die Öffnung (11) des Halteelements (4, 5) ragt.
Fahrzeug mit einem Airbag (1), der mit einer Befestigungsvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche an der Karosserie (3) des Fahrzeugs befestigt ist, wobei das Schiebeelement (6) an dem Fahrzeug vertikal von unten nach oben in die Befestigungsposition geschoben ist.