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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Schrankauszug, beispielsweise einen
Hochschrankauszug mit einem in einem Innenraum eines Schrankkorpus anzuordnenden,
bewegbaren Auszuggestell mit einer im wesentlichen vertikal ausgerichteten
Tragsäule, die mit einem unteren Auszuggestellprofil verbunden
ist, das im Verlaufe der Schrankauszugbewegung in einer Schrankkorpusführung
beweglich geführt und an der zumindest ein Tablar oder
dergleichen Schrankeinrichtungsgegenstände abstützbar ist.
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Herkömmliche
Schrankauszüge haben ein im wesentlichen einen Rechteckrahmen
ausbildendes Auszuggestell mit zwei mit Abstand zueinander angeordneten
Vertikalsäulen, wobei an der vorderen Vertikalsäule
eine Möbelfront zu befestigen ist und die hintere vertikale
Tragsäule mit einem derartigen Abstand zu der vorderen
Tragsäule vorgesehen ist, dass die Tiefe eines Schrankes
für an den vertikalen Säulen zu befestigenden
Tablare und dergleichen Schrankeinrichtungsgegenstände
nutzbar ist. In ihren Fußbereichen und in ihren Kopfbereichen
sind die vertikalen Tragsäulen über Querträger
miteinander verbunden, die in oberen und unteren Schrankkorpusführungen
geführt sind. Dazu können Laufrollen Einsatz finden
aber auch Teleskopelemente. Zum Befestigen von Tablaren sind an
den vertikalen Tragsäulen z. B. Einhängehaken
in Abständen zueinander vorgesehen.
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Nachteilig
ist, dass zur Halterung der Tablare oder dergleichen Schrankgegenstände
jeweils zwei vertikale Tragsäulen vorzusehen sind. Zudem
beeinträchtigt die hintere Vertikalsäule die maximal
mögliche Ausnutzung einer Schranktiefe. Der obere Querbügel,
der die Vertikalsäulen miteinander verbindet und für
die obere Führung des Auszuggestells sorgt, behindert darüber
hinaus die nutzbare Raumhöhe eines Schrankes und beeinträchtigt
zudem den optischen Eindruck des Schrankauszuges. insgesamt.
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Aus
der
DE 197 15 066
C2 ist ein Schrankauszug für Hochschränke
der eingangs genannten Art bekannt, bei der eine Vertikaleinzelsäule
Tablare trägt. Zur Befestigung der Tablare an der Vertikaleinzelsäule
sind Befestigungsstäbe vorgesehen, die in entsprechende
Lochausnehmungen der Vertikaleinzelsäule einzuführen
sind, wonach die Befestigungsstäbe die Einzelvertikalsäule
durchsetzen und an beiden Seiten zwecks Abstützung der
Tablare aus dieser herausragen. Diese Art der Befestigung der Tablare
an der Vertikaleinzelsäule ist relativ aufwendig und erfordert
ein exaktes Einführen der Befestigungsstäbe in
die Lochausnehmungen. Darüber hinaus schwächen
die Lochausnehmungen die Vertikaleinzelsäule, so dass ihrer
Belastbarkeit Grenzen sind. Zudem können Tablare nur entsprechend
dem Rastermaß der Lochausnehmungen an der Vertikalsäule
vorgesehen werden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schrankauszug der
eingangs genannten Art dadurch zu verbessern, dass die Tablare und
dergleichen Schrankein richtungsgegenstände sicher und bedienerfreundlich
an dem Auszuggestell festzulegen sind.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der Schrankauszug der
eingangs genannten Art durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale aus.
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Damit
ist ein Schrankauszug geschaffen, bei dem der Schrankeinrichtungsgegenstand
durch den Anschlussverbinder mit der Tragsäule verriegelt,
z. B. verspannt wird, um damit das Tablar lagegenau in einer Endmontagestellung
festzulegen. Besondere Befestigungselemente, die beispielsweise
wie beim vorbekannten Stand der Technik in besondere Lochausnehmungen
einzuführen sind, sind damit entbehrlich. Vielmehr kann
das Tablar mittels des Anschlussverbinders über ein Spann-,
Klemm- oder Verrastungsteil direkt an der Tragsäule befestigt
werden.
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Besonders
bevorzugt wird ein Schrankauszug, der eine Einzeltragsäule
aufweist, wobei die Einzeltragsäule eine Führung
ihrerseits hat, in der das Tablar gleitverschieblich geführt
ist. Das Tablar kann höhenveränderlich an der
Einzeltragsäule über den Anschlussverbinder durch
z. B. Verspannung an jeder beliebigen Stelle befestigt werden. Dazu
kann der Anschlussverbinder als Klemmteil ausgebildet sein oder
ein entsprechendes Klemm- bzw. Spannteil aufweisen, beispielsweise
ein mit einem Hebel ausgestattetes Exzenterteil. Ein Klemmteil,
das beispielsweise an Hinterschneidungen von einer schlitzführigen
Führung in der Einzeltragsäule verspannt ist, kann
nach Lösen des Spannelementes gelöst werden. Danach
kann ein Tablar oder dergleichen entlang der Führung verschoben
werden. Ist das Tablar an die gewünschte Stelle gebracht,
kann der Anschlussverbinder, beispielsweise mittels des Exzenterhebels,
mit der Einzeltragsäule verspannt werden, wonach das Tablar
unverrückbar und sicher an der Einzeltragsäule
gehalten ist. Somit kann in außeror dentlich einfacher Weise
auch werkzeuglos vom Endbenutzer das Tablar oder dergleichen Einrichtungsgegenstände
in von ihm gewünschter Höhe an der Einzeltragsäule
befestigt werden.
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Eine
Führung kann so gestaltet sein, dass hochbelastbare Tablare
und dergleichen in die Tragsäule eingreifen. Besonders
bevorzugt wird, wenn ineinander greifende Teile, beispielsweise
solche der Schlitzführung und solche des Anschlussverbinders derart
gestaltet sind, dass das Tablar derart an der Einzeltragsäule
hängt, dass es sich unter dem Eigengewicht in einer Vormontagestellung
an der Tragsäule abstützt, wenn es nicht leicht
angehoben wird. Nach dem leichten Anheben kann es auf und ab bewegt
werden entlang der Führung.
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Die
Einzeltragsäule ist bevorzugt im vorderen Bereich des Schrankauszuges
angeordnet, so dass die Führung in der Einzeltragsäule
zum Schrankkorpusinneren bzw. zur Rückwand des Schrankkorpus
weist. Damit können ohne das Vorsehen einer hinteren vertikalen
Tragsäule die Tablare und dergleichen Schrankeinrichtungsgegenstände eingehängt
werden, so dass auch von der Schranktiefe der Schrankraum optimal
auszunutzen ist. An die Einzeltragsäule kann vorne noch
eine Möbelfront angebracht werden, so dass der Auszug mitsamt
der Möbelfront z. B. translatorisch aus dem Schrank ausgezogen
werden kann. Die Einzeltragsäule ist dabei in Schrankkorpusführungen
geführt, wobei bevorzugt wird, dass eine obere Schrankkorpusführung
bezogen auf die Schrankhöhe so weit nach unten versetzt ist über
einen an der Tragsäule vorgesehenen Anschluss, dass der
Schrankauszug in seiner Aufbewahrungsstellung innerhalb des Schrankkorpus
einen frei von Auszuggestellteilen gestalteten oberen Gestellraum
hat. Dies wirkt sich nicht nur positiv für die Optik des
Schrankauszuges aus, sondern schafft auch einen hinreichenden unbeeinträchtigten
oberen Stellraum.
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Dabei
wird bevorzugt, dass an dem Anschluss Teile angreifen, die in obere
Schrankführungsteile angreifen, die sich an der Seitenwand,
an der Rückwand oder einem Zwischenboden innerhalb des
Schrankkorpus abstützen. Bevorzugtermaßen ist der
Anschluss unterhalb eines Tablars ausgebildet, das mithin ein Führungstablar
bildet. Dazu kann die Einzeltragsäule auch kürzer
ausgebildet sein als z. B. die an dieser gehaltene Möbelfront,
wonach ein Führungstablar oder aber ein ohne den Anschluss
versehenes Tablar kopfseitig auf die Einzeltragsäule gebracht
ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus weiteren
Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der
Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel eines Schrankauszuges für
einen Hochschrank in einer ausgezogenen Stellung,
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2 eine
Seitenansicht des Ausführungsbeispiels von 1,
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3 eine
zu 2 analoge Darstellung eines alternativen Ausführungsbeispiels
mit im rückwärtigen Bereich eingeordneter Einzeltragsäule,
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4 ausschnittweise
die Einzeltragsäule mit daran befestigtem Auszuggestellprofil,
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5 eine
schematische Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels
einer Einzeltragsäule,
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6 bis 8 in
verschiedenen Montagestellungen ein in einem Schlitz in der Einzeltragsäule festzulegendes
Tablar und
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9 eine
Seitenansicht eines elektrifizierten (Beleuchtung) Tablars mit einer
Stromführung innerhalb der Einzeltragsäule;
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10 eine
Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach 9.
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In
der Zeichnung sind übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden
Bezugsziffern versehen.
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Allgemein
mit 1 ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen
ein Schrankkorpus beziffert, in den der allgemein mit 2 bezifferte
Schrankauszug angeordnet ist. In 1 ist der
Schrankauszug 2 in einer ausgezogenen Stellung gezeigt.
In seiner Aufbewahrungsstellung ist der Auszug im Schrankkorpusinneren
gelegen, wonach in dem Ausführungsbeispiel nach 1 der
Schrankkorpus 1 durch die Möbelfront 3,
die an der vertikalen vorderen Einzeltragsäule 4 gehalten
ist, verschlossen wird. Diese vertikale Einzeltragsäule 4 des
Schrankauszuges 2 ist in dem Ausführungsbeispiel
nach 3 im rückwärtigen (hinteren)
Bereich des Schrankauszuges 2 gelegen, wobei der Schrankkorpus
beispielsweise durch Schwenktüren zu verschließen
ist, die in dem Ausführungsbeispiel nach 3 der
besseren Übersichtlichkeit wegen nicht gezeigt sind.
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Das
Auszuggestell 2 umfasst die schon erwähnte vertikale
Einzeltragsäule 4, an der ein unterer Querbalken 5 (Auszuggestellprofil)
angreift, der in einer unteren Schrank korpusführung 6 beweglich
geführt ist. Die Teile 5 und 6 bilden
mit dem Teleskopelement 6.1 insgesamt einen unteren Teleskopauszug.
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Im
oberen Bereich der vertikalen Tragsäule 4 ist
ein Anschluss 7 für die Schrankkorpusführung 8 vorgesehen,
die ebenfalls ein Teleskopelement 8.1 aufweist, so dass
im oberen Bereich ebenfalls ein Teleskopauszug gebildet ist. Die
obere Schrankkorpusführung 8 ist an einem Zwischenboden
gebildet, der sich zu den Seitenwänden 1.1 und
zu dessen Rückwand 1.2 erstreckt. An der vertikalen
Einzeltragsäule 4 ist ein Anschluss 7 derart
vorgesehen, dass ein oberer Querbalken und damit eine im oberen
Kopfbereich 1.3 des Schrankkorpus 1 vorzusehende
obere Schrankkorpusführung auffällt, so dass dieser
Anschluss 7 mit einem derartigen Höhenabstandsmaß zu
dem inneren Kopfbereich 1.3 des Schrankkorpus 1 vorgesehen
ist, dass in der Aufbewahrungsstellung des Schrankauszuges 2 ein
Stellraum bzw. Aufbewahrungsraum 10 verbleibt, ohne dass
diesen Schrankauszugsteile beeinträchtigen. Damit wird
ein Schrankauszug geschaffen, der auch vom optischen Gesamteindruck
her gefällt.
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In
den gezeigten Ausführungsbeispielen sind als Schrankeinrichtungsgegenstände
Tablare 9 vorgesehen. Dazu hat die vertikale Einzeltragsäule 4 eine
Schlitzführung 11 mit Hinterschneidungen 11.1 in
die ein Anschlussverbinder 13 eines Tablars eingreifen
kann.
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Der
Schlitz 11 bildet mithin eine Führung an der Einzeltragsäule 4,
in der das Tablar oder ein anderer Einrichtungsgegenstand gleitverschieblich
geführt werden kann, so dass, ohne das Tablar demontieren
zu müssen, der Benutzer selbst ein Tablar an der Einzeltragsäule 4 verstellen
kann. Durch eine geeignete Ausbildung des Anschlussverbinders kann dieses
werkzeuglos geschehen.
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Wie
näher aus 6 bis 8 hervorgeht, ist
dazu in dem Tablar eine Ausnehmung vorgesehen, die von einem emporragenden
Kragen 14 umgrenzt wird. Wie in der Einschubstellung in 7 gezeigt,
umgreift der Kragen 14 die vertikale Tragsäule 4,
wobei das Widerlager 15 in seiner Senkrechtstellung (6)
in die Öffnung des Schlitzes 11 eingeführt
werden kann und sich nach Verdrehen (7) in einer
Horizontallage befindet. Durch das Exzenterspannmittel 16 kann
es dann mit den Hinterschneidungen 11.1 verspannt werden,
wonach das Tablar 9 mit der Einzeltragsäule verspannt
ist (8).
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel nach den 1 und 2 hat
die vertikale Tragsäule eine geringere Hocherstreckung
als der Innenraum des Schrankkorpus 1 insgesamt und trägt
als oberen Abschluss das obere Tablar 9, das in dem dort
gezeigten Ausführungsbeispiel als Führungstablar
ausgebildet ist, indem an seine Unterseite ein Anschluss 7 für
die obere Schrankkorpusführung 8 angebracht ist. Diese
Führung ist daher für den optischen Gesamteindruck
des Auszuggestells 2 weniger störend als vorbekannte
Gestaltungen von Schrankauszügen, gewährleistet
dennoch eine beeinträchtigungsfreie Bewegung des Schrankauszuges
insgesamt. Bei ansonsten im wesentlichen identischem Aufbau ist
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel nach 3 die vertikale
Tragsäule 4 des Auszuggestells 2 im rückwärtigen
(hinteren) Bereich vorgesehen. Wie auch in dem Ausführungsbeispiel
aus den 1 und 2 ist es
möglich, die vertikale Einzeltragsäule 4 L-förmig
und damit einteilig auszubilden.
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Wie
bei den Ausführungsbeispielen nach den 1 und 2 ist
der obere Bereiche des Auszuggestells frei von Schrankkorpusführungen
gebildet und der Abschluss 7 in einen Bereich verlegt,
der ein derartiges Höhenabstandsmaß zum inneren Kopfbereich
des Schrankkorpus 1 aufweist, dass ein Bevorratungs- bzw.
Stellraum 10 verbleibt, der nicht mehr durch Auszuggestellteile
bzw. Schrankkorpusführungsteile beeinträchtigt
ist. Dabei bildet auch wiederum das obere Tablar 9 ein
Führungstablar. Bei diesem Ausführungsbeispiel
entfällt eine vordere Möbelfront. Vielmehr kann
der Schrankkorpus durch Schwenktüren, Jalousieelemente
und dergleichen verschlossen werden. Möglich ist auch,
dass der Auszug 2 nicht allein translatorische Bewegungen ausführt,
sondern auch eine Schwenkbewegung oder eine translatorische Bewegung
kombiniert mit einer Schenkbewegung.
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Wie
näher aus 5 hervorgeht, kann das die Einzeltragsäule 4 bildende
Profil zweiteilig ausgebildet sein mit einer dem Schlitz 11 gegenüberliegenden
Ausnehmung 16, in die eine Möbelfront mit ihrem Befestigungsteilen
einzubringen ist. Durch das einzubringende zweite Teil 17 kann
besonderen Festigkeitseigenschaften im individuellen Einzelfall
Rechnung getragen werden, beispielsweise durch eine unterschiedliche
Materialwahl oder durch unterschiedliche Wandstärken. Zudem
kann, wie in 5 angedeutet, auch noch ein
Reibschlusselement 18 eingebracht werden, um beispielsweise
das Tablar 9 in einer nicht mehr verschobenen aber noch
nicht verspannten Stellung infolge Eigengewichts in der Schlitzführung 11 zu
halten.
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Die
Seitenwände 4.1 sind in dem Ausführungsbeispiel
nach 5 leicht schräg zur Ausnehmung 16 sich
erweiternd gestaltet, was ebenfalls dazu dient, das Tablar mit seinem
Kragen nach einer Verschiebung sicher an der Einzeltragsäule 4 zu
halten.
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Wie
in den 9 und 10 angedeutet, kann innerhalb
der Schlitzführung 11 eine Stromschiene 18 vorgesehen
werden, an der ebenfalls gleichtverschieblich elektrische Leiter 19 anzulegen sind,
um z. B. Leuchtmittel 20, die an der Unterseite eines Tablars
angebracht sind, mit Strom zu versorgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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