DE102009020495A1 - Semiflexibler Hängegleiter ('Semiflexibler') - Google Patents

Semiflexibler Hängegleiter ('Semiflexibler') Download PDF

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Abstract

Die Entwicklung flexibler Hängegleiter, sogenannter Flexibler, stagniert, die Entwicklung von Hängegleitern mit starren Flügeln, sogenannter Starrer, gerät zunehmend in Konkurrenz zum Segelflug. Um der Entwicklung Flexibler und damit dem unmittelbaren und preiswerten Fliegen neue Impulse zu geben, ist, ausgehend von der Struktur Flexibler und der Flexibilität ihrer Flügel, ein Konzept mit seinen technischen Komponenten erdacht worden, das eine aerodynamische Kurvensteuerung durch verstellbare Anstellwinkel (Schränkung) der Außenflügel und eine Verstellung der Profilwölbung des Innenflügels für den Langsamflug ermöglicht. Die wesentlichen Komponenten der Kurvensteuerung sind Schränkungshebel an den Außenflügeln, die vom Piloten über eine Steuerhülse auf der Trapez-Basis und ein Seilsystem bewegt werden können. Das Konzept führt nicht nur zu einer neuen Gattung von Hängegleitern, sogenannter Semiflexibler, sondern bietet sich auch zur Umrüstung bisheriger Flexibler an und kann zu einer veränderten Bauweise von Starren führen.

Description

  • 1 Technisches Gebiet der Erfindung
  • Bei der im Folgenden beschriebenen zusammenhängenden Gruppe von Erfindungen geht es um eine Verbesserung von Hängegleitern hinsichtlich Flugeigenschaften, Komfort (geringeres Gewicht) und Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Hängegleiter, in Deutschland auch 'Drachen' genannt, sind leichte manntragende Flugsportgeräte mit Spannweiten um 10 m und mehr. Sie sind fußstartfähig, können also durch einen Lauf des Piloten am Hang oder geschleppt von einer Winde oder einem langsam fliegenden Leichtflugzeug gestartet werden. Gelandet werden kann ebenfalls auf den Füßen.
  • Man unterscheidet zwischen Geräten mit flexiblen Flügeln, den 'Flexiblen', und mit starren Flügeln, den 'Starren'.
  • Die in den 70-er Jahren in den USA entstandenen Flexiblen bestehen aus einem faltbaren Gestell aus hochfesten Aluminiumrohren, das durch dünne Stahlseile verspannt und mit einem Segel oben und meist auch unten bespannt ist, siehe 1. Dem oberen Segel (Obersegel) wird durch entsprechend geformte Segellatten das Profil eines Tragflügels gegeben. Das untere Segel (Untersegel) wird am Innenflügel durch wenige gerade Latten eben gehalten. Der Flügel gilt vor allem deswegen als flexibel, da im hinteren Flügelbereich nur die Segelspannung den Luftkräften (Auftrieb und Abtrieb) entgegenwirkt, so dass er dort unter Last je nach Spannung des Segels nachgibt, sich nach oben (bei Auftrieb) oder nach unten (bei Abtrieb) wölbt (Aeroelastizität). Der unter dem Flügel am Kielrohr in einem Gurtzeug hängende Pilot hält mit den Händen die Basis eines Trapezes, das gleichzeitig der unteren Verspannung dient, so dass er sein Gewicht gegenüber dem Auftriebspunkt des Flügels sowohl längs als auch seitlich verschieben kann. Dadurch lässt sich die Flugbahn des Gerätes beeinflussen (Gewichtskraft-Steuerung). Die erforderliche Sicherheit gegenüber unkontrollierbaren Sturzflügen und Überschlägen (Nick-Stabilität) wird durch ein Mindestmaß an Pfeilung und Schränkung (nach außen abnehmender Anstellwinkel) des Flügels erreicht. Auf die stabilisierende Wirkung eines Heckleitwerks kann damit verzichtet werden (Nurflügel-Konzept).
  • Das notwendige Mindestmaß an Schränkung wird durch Schränkungsanschläge (Swivel(tipps) und Sprogs) und ggf. eine Abspannung der Segelhinterkante nach oben (Segel-Abspannung) erreicht. Schränkungsanschläge sind am Flügelrohr gelenkig angebrachte in Richtung Flügeltiefe verlaufende Stäbe, die nach oben schwenkbar sind, so dass sie einer Wölbung des Segels durch Auftriebskräfte nicht entgegenwirken.
  • Die in den 90-er Jahren entstandenen Starren bestehen aus zwei Carbon-Holmen, die den Nasenbereich des Flügels formen. Die beiden Holme sind durch ein Klappgelenk miteinander verbunden. Aufgrund der Festigkeit der Holme und des Gelenks kann eine Verspannung entfallen. An den Rückseiten der Holme sind seitlich ausklappbare Rippen angebracht, die ein Segeltuch nach hinten aufspannen. Gegenüber einem Flexiblen wird ein Starrer in die Kurve gesteuert, indem durch ein seitliches Schwenken des Trapezes (Wackeltrapez) über Steuerseile Störklappen oder Querruder betätigt werden (aerodynamische Kurvensteuerung). Durch die bei der Atos-Familie des Marktführers AIR auf der Oberseite der Außenflügel angebrachten Störklappen kann auf jeweils einer Seite der Auftrieb des Flügels reduziert werden, so dass sich das Gerät in die Kurve neigt. Dies ist zwar mit geringem Auftriebsverlust verbunden, vermeidet aber ein negatives (gegen die Kurve drehendes) Wendemoment (Moment um die Hochachse), so dass sich ein Seitenleitwerk erübrigt. Bei Modellen, die wie üblich durch Querruder in eine Kurvenlage gebracht werden, übernehmen Winglets die Funktion des Seitenleitwerks, die aber gleichzeitig den Luftwiderstand des Gerätes reduzieren, da sie die Energie verbrauchenden Randwirbel reduzieren.
  • 2 Stand der Technik, Grenzen und Mängel
  • Im Folgenden werden der Entwicklungsstand im Bau von Hängegleitern und die derzeit deutlich gewordenen Entwicklungsgrenzen kurz skizziert.
  • 2.1 Stand der Technik
  • Starre sind den Flexiblen aufgrund des steifen, und damit definierteren, Flügels in der Leistung prinzipiell überlegen. Hinzu kommt, dass aufgrund der hohen Festigkeit der Carbon-Holme und der aerodynamischen Kurvensteuerung durch Störklappen oder Querruder höhere Spannweiten möglich sind, was die Leistung zusätzlich verbessert. Außerdem verlangt die aerodynamische Kurvensteuerung gegenüber der Gewichtskraft-Steuerung bei den Flexiblen wesentlich weniger Krafteinsatz des Piloten und ermöglicht damit auch eine aerodynamische Pilotenhaltung (anliegendere Arme). Durch die höhere Festigkeit des Flügels lassen sich die Anforderungen an die Nick-Stabilität (Sicherheit gegen Überschlag) bereits durch weniger Pfeilung und Schränkung des Flügels erfüllen, was weiter zur Leistungssteigerung beiträgt.
  • Um auch die Starren mit ihrem flachen Gleitwinkel und ihrer höheren Geschwindigkeit auf kleinen Feldern und auf den Füßen landen zu können, verfügen sie am Innenflügel über verstellbare Wölbungs- bzw. Landeklappen, die eine Landung mit steilem Gleitwinkel und geringer Geschwindigkeit ermöglichen.
  • Bei den Flexiblen konnte durch eine Verstärkung der Struktur, insbesondere beim Querrohr und Querrohrgelenk, auf die obere Abspannung mit Turm verzichtet werden (Turmlose). Außerdem ließ sich dadurch auch die Segelspannung erhöhen. Zur Gewährleitung der notwendigen Flugstabilität wurde die Segel-Abspannung durch zusätzliche innere Schränkungsanschläge (Sprogs) ersetzt. Durch diese Maßnahmen konnte der Luftwiderstand reduziert und der Auftrieb durch eine definiertere Segelstellung und einen gleichmäßigeren Verlauf des Anstellwinkels erhöht werden, was gegenüber früheren Geräten zu einer Leistungssteigerung (Gleitwinkel) geführt hat.
  • Für verschiedene Flugsituationen (Starten, Landen, Langsamflug, Thermikflug, Schnellflug, geringstes Sinken, bestes Gleiten) kann bei höherwertigen Geräten die Segelspannung während des Fluges über die Stellung der Querrohre variiert werden (Variable Geometrie (VG)).
  • Für die Sicherheit des Drachenflugsports ist im Auftrag des Luftfahrt-Bundesamts (LBA) der Deutsche Hängegleiter-Verband (DHV) zuständig. Er gibt auch Anforderungen an die Sicherheit der Flugsportgeräte vor. Demnach muss u. a. die Festigkeit eines Hängegleiters so hoch sein, dass weder positive Lasten (Auftriebskraft) vom 6-fachen der Nutzlast (Pilot im Gurtzeug) und des halben Eigengewichts noch negative Lasten (Abtriebskräfte) vom 3-fachen dieses Gewichtes das Gerät schädigen.
  • 2.2 Grenzen und Mängel
  • Der Nachteil der Starren gegenüber hochwertigen Flexiblen liegt in ihrem höheren Gewicht von gut 40 kg gegenüber gut 35 kg, ihrem höheren Packmaß hinsichtlich Länge und Volumen und ihrem gut doppelt so hohen Preis. Das Laminieren der Holme ist arbeitsintensiv, die gegenüber den industriell produzierten Alu-Rohren höheren Fertigungstoleranzen erfordern entsprechende Sicherheitszuschläge.
  • Hinzu kommt, dass durch die aerodynamisch ungünstige Position des unter dem Flügel hängenden Piloten die hohe Leistung des Flügels, die früherer Segelflugzeuge entspricht, stark beeinträchtigt wird. Außerdem ist das Nurflügel-Konzept, auf dem die Hängegleiter beruhen, mit zunehmender Spannweite bzw. Streckung (Verhältnis von Spannweite zu Flügeltiefe) dem Rumpflugzeug hinsichtlich Flugleistung und -stabilität unterlegen. Das Ausreizen geringer Pfeilung und Schränkung hat die Geräte gegenüber Störungen anfälliger werden lassen (Überschlag, Trudeln). Schließlich wird mit einer inzwischen bis auf 14 m erhöhten Spannweite auch das Starten und Landen immer anspruchsvoller.
  • Um die aerodynamische Güte des Flügels besser ausspielen zu können, gibt es Modelle, bei denen der Pilot in einer stromlinienförmigen Pilotenkanzel (Cage) sitzt, wie z. B. beim Swift. Aerodynamisch noch günstiger ist eine Integration des Piloten in den Flügel, wie schon seit den 40-er Jahren bei den Nurflüglern der Gebrüder Horten realisiert. Dasselbe Ziel verfolgt Felix Rühle für seine Atos-Serie mit seinem Patent DE 10 2006 059 111 A1 von 2006 für ein Steuerelement für einen im Flügel liegenden Piloten.
  • Zur Gewährleistung einer ausreichenden Stabilität wird inzwischen die Verwendung einer Höhenflosse am Kielrohrende empfohlen.
  • In der Schweiz (ETH Zürich) ist mit dem Archaeopteryx ein noch fußstartfähiges Leichtsegelflugzeug (Rumpfflugzeug) entwickelt worden.
  • All diese Maßnahmen zur Verbesserung der Leistung haben die Geräte jedoch immer größer, schwerer und teurer werden lassen. Für weitere Leistungssteigerungen muss ein immer höherer Aufwand getrieben werden. Die Fußstartfähigkeit ist zwar noch bedingt erhalten geblieben, das Erlebnis des unmittelbaren, leichten Fliegens aber zunehmend verloren gegangen. Bei dieser Entwicklung gerät man zunehmend in Konkurrenz zum Segelflug.
  • Auch die noch erreichte Leistungssteigerung bei den Flexiblen hat ihren Preis: Die Geräte sind gegenüber der vorherigen Generation, der Geräte mit Turm (Turmgeräte), deutlich schwerer (gut 35 statt 30 kg) und teurer (etwa 50%) geworden. Inzwischen ist man z. T. zu Modellen mit Turm zurückgekehrt, hat dort jedoch anstelle der früheren Segel-Abspannung die inneren Schränkungsanschläge der Turmlosen beibehalten. Offensichtlich ist nämlich der Leistungsgewinn der Turmlosen weniger auf den geringfügig verminderten Widerstand zurückzuführen, sondern viel mehr auf die bessere Definition des Segels durch eine höhere Spannung und die zusätzlichen Schränkungsanschläge.
  • Hinsichtlich Segelspannung und Spannweite bzw. Streckung hat man jetzt aber die Grenze erreicht, die Material (Aluminium-Rohre) und Bauweise (Verspannte Stabkonstruktion) Flexibler zulassen. Durch Verwendung von Carbon für die besonders beanspruchten Teile, die Querrohre und die äußeren Flügelrohre, konnte diese Grenze zwar noch ein wenig hinausgeschoben werden, jedoch zu Lasten höherer Preise.
  • Die Gleitwinkel Flexibler sind auch bei reduzierter Segelspannung (durch die variable Geometrie (VG)) noch so gut, dass ein Landen auf kleinen Flächen schwierig ist, schwieriger als mit einem Starren mit Landeklappen. Manche Piloten setzen daher Bremsschirme ein. Ein Bremsschirm lässt sich jedoch nicht dosieren, allenfalls noch ablösen, wenn der Pilot erkennt, dass er zu kurz kommt. Die Übertragung von Landeklappen auf Flexible, Patent bzw. Gebrauchsmuster DE 200 17 488 U1 aus 2000 vom Tomas Pellicci, erscheint vielversprechend, konnte sich bisher aber nicht durchsetzen.
  • Der wesentliche Nachteil bisheriger Flexibler liegt aber in ihrer Kurvensteuerung. Das durch eine seitliche Verlagerung des Piloten entstehende Gewichts-Moment um die Längsachse (Flugbahn) ist so gering, dass eine Kurve allein dadurch nur sehr langsam eingeleitet würde. Daher ist das Kielrohr nur lose mit den Querrohren verbunden (Schwimmendes Kielrohr), so dass das es durch eine seitliche Verlagerung des Piloten seitlich etwas mit verschoben wird. Dadurch wird die Spannung des mit dem Kielrohr verbundenen Segels auf der einen (kurveninneren) Seite verringert, so dass sich dort die Segelhinterkante mehr wölbt, was den Auftrieb verringert, während gleichzeitig auf der anderen Seite die Segelspannung erhöht wird, siehe 2. Erst dadurch entsteht ein Rollmoment, das eine befriedigende Kurvensteuerung ermöglicht.
  • Das seitliche Spiel des schwimmenden Kielrohrs wird allerdings nicht nur durch seine lose Verbindung mit den Querrohren begrenzt, sondern auch durch die Spannung des Segels. Ein straff gespanntes Segel, das einem Flexiblen mehr Leistung bringt, reduziert daher seine Wendigkeit.
  • Entspannt der Pilot mit der variablen Geometrie (VG) das Segel, um z. B. mit verringerter Leistung des Flügels leichter landen zu können, neigt das System zum Gieren und Aufschaukeln.
  • Wird ein Flexibler durch Turbulenzen zur Seite gekippt, verstärkt der nach unten fallende Pilot die Störung, da er das Kielrohr mit nach unten zieht, und so leicht in eine unbeabsichtigte Kurve geworfen wird. Das macht das Einkreisen in Thermik oft so mühsam.
  • Ähnlich unerwünscht wirkt sich eine unsauber geflogene Kurve aus. Bei unzureichender Fliehkraft neigt das Gerät zum Einzirkeln, der Pilot muss sich nach oben stemmen, um ein Abschmieren zu vermeiden.
  • 3 Lösungs-Konzept, Erfindung
  • Kern des Lösungs-Konzepts ist eine Kurvensteuerung für Hängegleiter durch eine Veränderung des Anstellwinkels bzw. der Schränkung am Außenflügel. Hierfür bietet sich die flexible Flügelkonstruktion Flexibler geradezu an. Aber auch bei Starren ist das Konzept umsetzbar. Ein hinten flexibler Innenflügel ermöglicht dort eine Veränderung der Profilwölbung mit der Wirkung von Wölb- bzw. Landeklappen.
  • Der vordere Innenflügel wird dagegen durch Rippen und verlängerte innere Querstreben fixiert.
  • Die Veränderung der Schränkung am Außenflügel erfolgt durch an den Flügelrohren angebrachte steuerbare Schränkungshebel, die die dortigen äußeren Schränkungsanschläge der Flexiblen ersetzen. Bei Starren sind die äußersten Rippen vertikal schwenkbar und steuerbar zu gestalten.
  • Die Veränderung der Profilwölbung am Innenflügel erfolgt durch Wölb-Seile, die dort den hinteren Flügelbereich über Wölb-Hebel und im Flügel quer verlaufende Wölb-Streben nach unten ziehen. Dies setzt voraus, dass der hintere Flügelbereich nicht mit dem Kielrohr verbunden ist. Bei Starren erübrigen sich bei dieser Wölbungssteuerung die an der Segel-Hinterkante des Innenflügels angebrachten Wölb- bzw. Landeklappen.
  • Die Steuerkräfte zur Bewegung der Schränkungshebel sind gering, wenn das Segel im hinteren Bereich nur so stark gespannt wird, dass die Segelhinterkante glatt gezogen und ein Flattern vermieden wird. Außerdem sind die Randbögen in den äußeren Flügelrohren drehbar gelagert, so dass sie vom Schränkungshebel nach oben leicht mitbewegt werden können. Nach unten ist ihr Schwenkbereich zum Erhalt einer Mindestschränkung begrenzt.
  • Die bisher hohe Spannung im hinteren Bereich des Segels von Flexiblen, die den dortigen Auftriebskräften entgegenwirken muss, kann entfallen, da diese Kräfte beim neuen Konzept durch die Schränkungshebel und festen Rippen, die die inneren Schränkungsanschläge der Flexiblen ersetzen, aufgefangen werden.
  • Aber auch bisherige straff gespannte Flexible lassen sich auf eine Kurvensteuerung durch Schränkungshebel umrüsten. Da die Schränkungshebel dann gegen das zwischen Randbögen und Kielrohr gespannte Segel drücken, sind hierbei aber höhere Steuerkräfte hinzunehmen.
  • 4 Gestaltung des Konzepts und Ausführungsbeispiele
  • Das obige Konzept lässt sich bevorzugt als 'Semiflexibler Hängegleiter' (Semiflexibler) ausführen. Daher wird vor allem hierauf im Folgenden näher eingegangen.
  • 4.1 Kurvensteuerung über Schränkungshebel
  • Die Struktur eines Semiflexiblen entspricht in ihren Grundzügen der eines Flexiblen. Sie ist mit ihren wesentlichen Komponenten der Kurvensteuerung durch vertikal schwenkbare Schränkungshebel in 3 und alternativ in 9 dargestellt. Während die Innenflügel durch Rippen (bisher innere Schränkungsanschläge) mit verlängerten Querstreben versteift sind, lässt sich der Anstellwinkel bzw. die Schränkung der Außenflügel über die Schränkungshebel (bisher äußere Schränkungsanschläge), die vom Piloten über Seile gesteuert werden, verstellen.
  • Die Schränkungshebel sind so ausgeführt, dass sie (wie bisher die Schränkungsanschläge) negative Lasten (Abtrieb) zur Gewährleistung der Nick-Stabilität aufnehmen können, zusätzlich aber auch positive Lasten (Auftrieb).
  • Bei der Ausführung nach 3 wird der Schränkungshebel wie bei Flexiblen der äußere Schränkungsanschlag gegen Abtrieb durch ein oben am äußeren Flügelrohr befestigtes Abspannseil (dünnes Stahlseil) gehalten. Der Auftriebskraft wirkt die Spannung einer Drehstab-Feder entgegen, die den Schränkungshebel bis zum Anschlag (Abspannseil) nach unten drückt. Die Abspannseile sind durch ein Kontrollseil (ebenfalls dünnes Stahlseil) so miteinander verbunden, dass sie in Richtung Kielrohr etwas ausgelenkt werden. An der Verbindung mit dem Kontrollseil sind die Abspannseile daher geteilt (Kauschen), um Knickschäden zu vermeiden. Durch die Längen des Kontrollseils und der Abspannseile lässt sich eine für die Nick-Stabilität erforderliche Mindestschränkung einstellen. Gegen die Spannung des Kontrollseils sind die Schränkungshebel auch nach außen abgespannt.
  • Wird das Kontrollseil quer zum Kielrohr verschoben, werden die Schränkungshebel, und damit die Außenflügel, gegensinnig zueinander verdreht, siehe 4 bis 8. Dabei ist die Verdrehung nach oben stärker als die nach unten, wodurch sich die ein Wendemoment erzeugenden Faktoren (Rollbewegung und asymmetrischer Widerstand) neutralisieren. Allerdings bewegen sich die Außenflügel in einem Anströmwinkelbereich, in dem sich der Auftrieb mit dem Anströmwinkel stark, der Widerstand jedoch nur gering verändert. Das Verschieben des Kontrollseils durch den Piloten erfolgt über eine auf der Trapezbasis seitlich verschiebbare Steuerhülse, die mit dem Kontrollseil durch ein umlaufendes Steuerseil verbunden ist, siehe 3, 7 und 9.
  • Die Drehstab-Feder, siehe 3 bis 6, ist so stark vorgespannt, dass der Schränkungshebel bei normalen Auftriebskräften (bei einem Auftrieb des gesamten Flügels zwischen Gesamtgewicht und etwa halber positiver Prüflast) am unteren Anschlag gehalten wird und der Außenflügel sich damit in seiner Grundstellung befindet. Der auf einen Außenflügel entfallende Auftriebsanteil beträgt etwa 1/6 des Gesamtauftriebs, also z. B. 20 kp bei 120 kp Gesamtauftrieb. Liegt der Auftriebspunkt des Außenflügels bei 1/4 der Flügeltiefe, so ergibt sich z. B. bei 20 kp und einer Flügeltiefe von 1,2 m am Außenflügel bzw. Schränkungshebel ein Drehmoment von 6 kpm. Bei überhöhter positiver Last, z. B. ab einem Drehmoment am Außenflügel von 15 kpm, gibt der Schränkungshebel nach, so dass der Außenflügel, wie bei Flexiblen auch, einer solchen Überlast ausweichen kann (Überlast-Schutz). Dies begrenzt die auf den Flügel wirkenden maximalen Biege- und Torsions-Momente. Damit müssen die hauptsächlich beanspruchten Bauteile, die äußeren Flügelrohre und die Querrohre, gegenüber Flexiblen trotz erhöhter Spannweite nicht bzw. kaum stärker ausgelegt werden, so dass das Gewicht des Gerätes hierdurch nicht erhöht wird.
  • Die durch solche Ausweichbewegungen der Schränkungshebel entstehende Lockerung des Kontrollseils wird durch einen Spanner am Kielrohr (vorzugsweise ein vorgespanntes Gummiseil) ausgeglichen, der das Kontrollseil in der Mitte nach vorne straff hält. Dadurch wird das Steuersystem gleichzeitig ohne Einwirkung des Piloten in seine Neutralstellung gebracht. In der Mitte ist das Kontrollseil geteilt (Kauschen), um Knickschäden zu vermeiden. Damit das Steuerseil den Ausgleichsbewegungen des Kontrollseils bei Überlast ohne wesentliche Längendehnung folgen kann, greift es an der Kontrollseil-Mitte an, wird von dort über die äußeren Enden der Querrohre umgelenkt, bevor es dann durch die Trapez-Seitenrohre zur Steuerhülse läuft. Wegen der vielen Umlenkungen (in den Trapezecken, am Kielrohr und an den Querrohren) ist ein weiches Steuerseil (z. B. aus Polyester) zu verwenden.
  • Das Steuerseil muss genügend fest sein, um die Steuerkräfte sicher übertragen zu können. Bei einem Riss des Steuerseils bleibt dem Piloten als Notlösung die Kurvensteuerung durch seitliche Gewichtsverlagerung. Außerdem lassen sich die Seile zur Veränderung der Profilwölbung so führen, siehe unten, dass eine asymmetrische Wölbung erzeugt und so notfalls auch eine Kurve geflogen werden kann.
  • Die vom Piloten im Trapez durch eine seitliche Auslenkung A seines Gewichtes G über die Steuerhülse aufzubringende Steuerkraft K errechnet sich bei einer Länge L der Pilotenaufhängung (Abstand Kielrohr – Pilotenschwerpunkt) nach K = G·A/(L2 – A2)½. Sie beträgt z. B. bereits bei einer Auslenkung von nur 10 cm, einem Gewicht von Pilot und Gurtzeug von 90 kp und einer 110 cm langen Pilotenaufhängung gut 8 kp, bei einer Auslenkung um 20 cm sind es schon bald 17 kp. Da die Stellwege an den Schränkungshebeln klein sind (um die 10 cm), lassen sich die Stellkräfte dort bei genügend verschiebbarer Steuerhülse durch eine Untersetzung im Steuerseil (z. B. Flaschenzug) ggf. noch erhöhen (verdoppeln).
  • Durch die kraftschonende Kurvensteuerung über kleine Verschiebungen der Steuerhülse kann der Pilot, wie auch bei den Starren, eine aerodynamischere Haltung (anliegendere Arme) annehmen.
  • Da sich die äußeren Schränkungsanschläge Flexibler mit ihren Abspannseilen leicht zu drehstabgefederten Schränkungshebeln umbauen lassen, bietet sich die obige Ausführung des neuen Konzepts auch zur Umrüstung von Flexiblen an. Neben der Realisierung der Schränkungshebel sind ggf. die inneren Schränkungsanschläge elastisch so zu fixieren, dass diese das Segel auch gegen Auftriebskräfte in seiner gewünschten Lage halten. Zudem ist die Trapezbasis mit einer Steuerhülse zu versehen und es sind die Kontroll- und Steuerseile zu verlegen. Wird eine hohe Segelspannung beibehalten, kann auf die Drehstab-Federn verzichtet werden, wenn das Segel auch unter Last die Schränkungshebel unten hält. Die 'Variable Geometrie' (VG) kann ausgebaut werden.
  • Eine ähnliche Umrüstung eines Starren ist möglich, wenngleich aufwendiger, obwohl wegen des Wackel-Trapez, siehe oben, auf die Steuerhülse verzichtet werden kann.
  • Der Nachteil drehstabgefederter Schränkungshebel als auch solcher, die durch eine hohe Segelspannung unten gehalten werden, besteht darin, dass bei der Steuerung gegen die Feder- bzw. Spannkräfte gearbeitet werden muss, was höhere Steuerkräfte verlangt. Dies kann allerdings durch eine flache Federcharakteristik, wenn sich also die Federkraft mit dem Federweg nur wenig ändert (z. B. lange Drehstab-Feder), abgemildert werden.
  • Durch den nach 10 alternativ konstruierten Schränkungshebel wird dies vermieden. Die notwendige Kraft, um die Schränkungshebel gegen den Auftrieb unten zu halten, wird nicht durch Drehstab-Federn sondern durch die Stützkraft von Knick-Streben aufgebracht, die durch ein Spannseil erzeugt wird, das die Schränkungshebel bzw. ihre Knick-Streben miteinander verbindet, siehe 9. Dieses Spannseil wirkt entsprechend dem Kontrollseil wie ein Differential: Das Spannseil folgt einer gegensinnigen Veränderung der Schränkung der Außenflügel, ohne dass dessen Spannkraft am Kontrollseil wahrzunehmen ist. Damit auch hier die Schränkungshebel einer Überlast ausweichen können, wird das Spannseil durch einen Spanner am Kielrohr nach vorne gezogen, der dann bei Überlast nachgibt. Da das Spannseil an den Außenflügels (und am Spanner) umgelenkt wird, besteht es aus weichem Material (z. B. Polyester).
  • Die Knick-Streben ersetzen bei dieser Konstruktion der Schränkungshebel die Abspannseile, was mehr Aufwand und mehr Gewicht bedeutet. Ein weiterer Nachteil besteht in einer, wenn auch geringen, zusätzlichen Belastung (Knicklast) der Flügelrohre und Querrohre durch das Spannseil.
  • 4.2 Veränderbare Profilwölbung
  • Die Flexibilität der Flügelkonstruktion wird auch für eine Veränderung der Profilwölbung des Innenflügels genutzt.
  • Dazu sind die inneren Segellatten im hinteren Bereich (hinter den inneren Querstreben) besonders biegsam ausgeführt (Carbon) und in einem geeigneten Abstand von der Segel-Hinterkante (ca. 1/4 bis 1/5 der Flügeltiefe) durch Wölb-Streben so miteinander verbunden, dass diese auch unter Last das Segeltuch noch nicht berühren, siehe 11 und 12.
  • Einige (2 bis 3) der unteren Segellatten und die Wölb-Streben sind mit Wölb-Hebeln versehen, an denen dann über Wölb-Seile der hintere Bereich des Innenflügels etwas nach unten gezogen werden kann. Da der vordere Bereich des Innenflügels aufgrund der Rippen und inneren Querstreben fest verbleibt, wird die Profilwölbung des Innenflügels erhöht, wenn dieser hinten herunter gezogen wird.
  • Die Wölb-Seile sind so an die Trapezbasis zu führen, dass sie vom Piloten im Flug gespannt werden können, z. B. ähnlich wie die VG Flexibler aus einer (der rechten) Trapez-Ecke heraus, oder durch einen Schlitz in der Steuerhülse aus der Mitte der Trapez-Basis heraus. In 11 und 12 sind alternative Möglichkeiten der Seilführung angegeben. Können die beiden seitlichen Wölb-Seile vom Piloten wahlweise auch einzeln betätigt werden, so lassen sich durch asymmetrische Wölbungen notfalls (bei Ausfall der regulären Kurvensteuerung) auch Kurven fliegen.
  • Die oben ausgeführte Erhöhung der Profilwölbung führt zu einer Erhöhung des Anstellwinkels. Da dies nur den Innenflügel betrifft, bedeutet dies gleichzeitig eine Erhöhung der Flügelschränkung, nicht jedoch automatisch eine (entsprechende) Erhöhung des aufrichtenden Momentes, da sich mit einer Wölbung vor allem der hinteren Profilkontur der Auftriebspunkt (Neutralpunkt) des Flügels nach hinten verschiebt. Diese Auswirkungen auf die Geometrie und das Verhalten des Flügels sind zu tolerieren bzw. durchaus erwünscht.
  • Neben einem Herunterziehen des hinteren Innenflügels ist auch ein Hochziehen vom Kielrohr aus denkbar, angedeutet in 12. Dies bewirkt ein Verringerung der Flügelschränkung, gleichzeitig aber die Entstehung eines S-Schlag-Profils, so dass auch hierbei das aufrichtende Moment bzw. die notwendige Nick-Stabilität erhalten bleiben dürfte. Genaueres bleibt Berechnungen und Messungen vorbehalten.
  • Um den hinteren Bereich des Innenflügels wie oben verformen zu können, darf der Flügel hinten nicht mit dem Kielrohr verbunden sein, sondern das Kielrohr muss dort klar oberhalb des Flügels verlaufen. Dies macht ein Nachrüsten Flexibler mit einer solchen Wölbungsmechanik äußerst schwierig, da die schwimmenden Kielrohre Flexibler immer fest mit der Segel-Hinterkante verbunden sind und unterhalb der Querrohre verlaufen.
  • Des weiteren müssen sich bei einer solchen Veränderung der Profilwölbung die Hinterkanten von Ober- und Untersegel in Längsrichtung (Richtung Kielrohr) gegenseitig verschieben können, siehe 12. Mit zunehmender Wölbung kommt das Untersegel unter dem Obersegel (weiter) hervor. Die Hinterkanten dürfen daher zumindest im Wölbungsbereich des Flügels (Innenflügel) nicht oder nur mit entsprechendem Spielraum miteinander vernäht sein. Hier wird von einem Segel ausgegangen, das noch über den Bereich der unteren Segellatten des Innenflügels hinaus hinten offen ist (Ober- und Untersegel nicht miteinander vernäht), wie übrigens bei Starren üblich. Außerdem ist die Hinterkante des Obersegels mit den Segellatten so elastisch zu verbinden, dass eine solche Verschiebung gegenüber dem Untersegel möglich ist.
  • 4.3 Baumerkmale eines Semiflexiblen
  • Das vorgeschlagene Konzept in seiner Ausführung als Semiflexibler enthält zunächst folgende, oben bereits genannte Abweichungen von der Struktur Flexibler:
    • – Für die Kurvensteuerung:
    • • Schränkungshebel statt äußere Schränkungsanschläge.
    • • Rippen statt innere Schränkungsanschläge.
    • • Einzug eines Kontroll-, Steuer- und Spannseils.
    • • Einsatz einer Steuerhülse auf der Trapez-Basis.
    • • Nach oben schwenkbare Randbögen.
    • – Für die Flügelwölbung:
    • • Im hinteren Bereich des Innenflügels besonders flexible Segellatten.
    • • Deutlich über der Segel-Hinterkante verlaufendes Kielrohr.
    • • Einsatz von Wölb-Hebeln, -Streben und -Seilen.
    • • Am Innenflügel hinten offenes Segel.
  • Folgende weitere Baumerkmale und konstruktive Ausführungen sind zu beachten:
    • • Die äußeren Querstreben sind mit den Schränkungshebeln in geeignete Weise, wie bei Flexiblen, zu verbinden.
    • • Die Rippen sind an den Querrohren möglichst in der Nähe ihrer Verbindungen (Gelenke) mit den inneren Flügelrohren anzubringen, damit die auf Knick belasteten Querrohre möglichst wenig ein zusätzliches Torsionsmoment aufnehmen müssen.
    • • Die mit den Rippen verbundenen inneren Querstreben sollten sich innen entweder am Kielrohr abstützen, oder ggf. am Querrohr in der Nähe des Querrohr-Gelenks, damit auf das Querrohr möglichst kein Biegemoment zusätzlich einwirkt.
    • • Die inneren und äußeren Querstreben sowie die Wölb-Streben sollten trotz der notwendigen Festigkeit möglichst leicht sein (Carbon), damit der Schwerpunkt des Gerätes zur Sicherung der Nick-Stabilität möglichst weit vorne liegt.
    • • Die Querstreben und Wölb-Streben sind mit den oberen und unteren Segellatten so zu verbinden, dass sie sich unter Last weder in das obere noch untere Segel drücken. Für diese Verbindungen sind daher Abstandshalter vorgesehen, die sowohl bei Auftrieb als auch bei Abtrieb den vorgegebenen Abstand der Streben zu den Latten einhalten. Hierzu sind ggf. auch Druckkräfte aufzunehmen. Die Verbindungen der Wölb-Streben mit den oberen Latten müssen wegen der Verschiebung zwischen Ober- und Untersegel bei der Wölbungsverstellung entsprechend beweglich sein.
    • • Die über die Trapez-Basis geschobene Steuerhülse muss aufgrund der notwendigen Stellkräfte und Stellwege seitlich genügend (ca. 20 bis 40 cm) verschiebbar sein. Außerdem muss sie einen genügenden (ca. 50 cm) Griffbereich aufweisen. Hieraus ergibt sich, dass die Trapez-Basis über eine genügende (ca. 70 bis 90 cm) Länge stetig (gerade oder gleichmäßig gebogen) verlaufen muss.
    • • Sind die Wölb-Seile aus der Mitte der Trapez-Basis zu ziehen, muss die Steuerhülse im mittleren Bereich (über ca. 20 bis 40 cm) hinten offen sein.
    • • Im Zielkonflikt 'Geringerer Luftwiderstand eines Turmlosen – Geringeres Gewicht eines Turmgerätes' wird die Konstruktion mit Turm bevorzugt.
    • • Die Aerodynamik einer Höhenflosse am Ende des Kielrohrs, siehe 3 und 9, erhöht bei entsprechender Anstellung die Nick-Stabilität bei 'Nurflüglern'. Bei Hängegleitern, bei denen der Pilot nicht fest mit dem Gerät verbunden ist, sondern lose unter ihm hängt, führen negative Lasten zu einer Verschiebung des wirksamen gemeinsamen Schwerpunktes von Gerät und Pilot in Richtung des Schwerpunktes des Gerätes. Je weiter dieser hinten liegt, z. B. aufgrund einer Heckflosse, desto geringer wird die Nick-Stabilität. Daher ist eine Heckflosse nur zu empfehlen, wenn dabei der Schwerpunkt des Gerätes vor dem Aufhängepunkt des Piloten, zumindest aber vor dem Abtriebspunkt der Fläche (bei deutlich negativen Anströmwinkeln etwa der Flächenschwerpunkt), bleibt. Bei der Verwendung einer Heckflosse muss das Kielrohr die an der Heckflosse entstehenden Kräfte aufnehmen können.
  • 5 Durch die Erfindung erzielte Vorteile
  • Zusammenfassend die durch die Erfindung 'Semiflexibler' bzw. durch die hiermit zusammenhängende Gruppe von Erfindungen erzielten Vorteile gegenüber Flexiblen und Starren:
    • – Gegenüber Flexiblen:
    • • Aufgrund der aerodynamischen Kurvensteuerung durch Schränkungshebel:
    • • Hohe Leistung bei gleichzeitig hoher Wendigkeit. Dadurch u. a. bessere Nutzung von Thermik.
    • • Höhere Leistung durch größere steuerbare Spannweite (Streckung).
    • • Höhere Leistung durch geringere Schränkung bzw. günstigeren Schränkungsverlauf aufgrund eines durch die Rippen definierteren Flügels (anstatt der Wölbung der Segel-Hinterkante bei inneren Schränkungsanschlägen).
    • • Höhere Leistung durch aerodynamischere Haltung des Piloten (anliegendere Arme) beim Steuern.
    • • Höhere Leistung bzw. längere Flüge durch die kraftschonende aerodynamische Steuerung.
    • • Gewichtsersparnis durch leichteres Tuch aufgrund einer geringeren Segelspannung.
    • • Aufgrund der veränderbaren Profilwölbung:
    • • Leichteres Landen durch geringere Mindestgeschwindigkeit.
    • • Bessere Nutzung von Thermik durch geringere Mindestgeschwindigkeit.
    • • Sowohl aufgrund der aerodynamischen Kurvensteuerung als auch der veränderbaren Profilwölbung:
    • • Höhere Leistung durch geringeren Widerstand des in Anströmrichtung verlaufenden Kielrohres (statt eines Anströmwinkels von 10 bis 15 Grad).
    • • Wegfall der 'Variablen Geometrie (VG)'.
    • – Gegenüber Starren:
    • • Reduzierter Leistungsabstand durch Annäherung in den Leistungsparametern 'Streckung', 'Pfeilung' und 'Schränkung' bzw. 'Flügeldefinition'.
    • • Erhalt des geringeren Preises durch geringeren Herstellungsaufwand aufgrund umfangreicher Verwendung industriell konfektionierter Materialien.
  • Folgende zusammenhängende Patentansprüche werden aufgrund der Beschreibung der Erfindung erhoben auf:
    • • Das erdachte Gesamtkonzept und der daraus entstandene 'Semiflexible', ein neuer Typ eines Hängegleiters, siehe 3, 9 und 11.
    • • dessen neue Komponenten und deren Funktionsweisen, insbesondere
    • • steuerbare Schränkungshebel mit Überlast-Schutz, siehe 4 bis 6 und 10,
    • • System aus Kontroll-, Steuer- und ggf. Spannseil, siehe 3 und 9,
    • • Steuerhülse, siehe 3 und 7 bis 9,
    • • System aus Wölb-Hebel, -Streben und -Seilen, siehe 11 und 12,
    • • Rippen mit Querstreben, siehe 3, 9, 11 und 12,
    • • die erdachten Ausführungen dieser Komponenten und
    • • die teilweise Verwendung' dieser Komponenten bzw. Ausführungen bei den bisherigen Typen von Hängegleitern, den 'Flexiblen' und den 'Starren'.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102006059111 A1 [0015]
    • - DE 20017488 U1 [0021]

Claims (11)

  1. Das erdachte Gesamtkonzept eines Hängegleiters mit semiflexibler Tragfläche (Semiflexibler), dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 3, 9 und 11, • die Flexibilität der Tragfläche aufgrund der Grundzüge der Flügelkonstruktion bisheriger flexibler Hängegleiter genutzt wird, • um den Hängegleiter durch eine gegensinnige Veränderung des Anstellwinkels (Schränkung) der flexiblen Außenflügel aerodynamisch in die Kurve steuern zu können, und • um durch eine steuerbare Erhöhung der Profilwölbung im hinteren flexiblen Bereich des Innenflügels mit geringerer Geschwindigkeit starten, landen und in Aufwinden fliegen zu können, • während die Festigkeit des vorderen Bereichs des Innenflügels erhöht wird, um einen für die Flugleistung günstigeren Schränkungsverlauf zu erhalten.
  2. Steuerbare Schränkungshebel mit Überlast-Schutz an den Außenflügeln, dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 4 bis 6 und 10, • mit ihnen eine gegensinnige Veränderung des Anstellwinkels (Schränkung) der flexiblen Außenflügel vorgenommen werden kann, und • sie positiver Überlast (überhöhter Auftrieb) ausweichen, so dass ein Bruch der Flügelstruktur vermieden wird bzw. diese leichter ausgelegt werden kann.
  3. Ein System aus Kontroll-, Steuer- und ggf. Spannseil, dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 3 und 9, • der Pilot mit ihm die Schränkungshebel während des Fluges bequem bewegen kann.
  4. Eine Steuerhülse, dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 3 und 7 bis 9, • diese auf der Trapez-Basis seitlich verschiebbar ist und damit dem Piloten einen geeigneten Griff zur Bewegung des Steuerseils bietet.
  5. Ein System aus Wölb-Hebel, -Streben und -Seilen, dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 11 und 12, • sich damit die Profilwölbung im hinteren Bereich des Innenflügels in Verbindung mit dort besonders flexiblen Segellatten vom Pilot während des Fluges verstellen (erhöhen) lässt.
  6. Rippen mit Querstreben, dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 3, 9, 11 und 12, • diese den vorderen Bereich des Innenflügels in seinem gewünschten Verlauf sowohl in Richtung der Außenflügel als auch in Richtung der Flügeltiefe fixieren, und • auch sie bzw. als Rippen dienende bisherige innere Schränkungsanschläge Flexibler mit einem Überlastschutz gegen überhöhte Auftriebskräfte versehen werden können.
  7. Eine Drehstab-Feder-Ausführung des Schränkungshebels nach 2., dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 4 bis 6, • dieser durch eine Drehstab-Feder normale Auftriebskräfte am Außenflügel aufnehmen kann, bei überhöhtem Auftrieb aber nach oben ausweicht, • ein oben am äußeren Flügelrohr befestigtes Abspannseil den Schwenkbereich des Schränkungshebels nach unten begrenzt und somit eine Mindestschränkung gewährleistet, • ein seitlich an den etwas nach innen ausgelenkten Abspannseilen angreifendes Kontrollseil eine gegensinnige Verdrehung der Schränkungshebel ermöglicht.
  8. Eine Knick-Streben-Ausführung des Schränkungshebels nach 2., dadurch gekennzeichnet, dass, siehe 10, • der Schränkungshebel über eine Knick-Strebe bewegt werden kann, die gleichzeitig auch den Schwenkbereich des Schränkungshebels nach unten begrenzt und somit eine Mindestschränkung gewährleistet, • über ein Spannseil die etwas nach innen ausgelenkten Knick-Streben durch einen Spanner nach außen zieht und damit die Schränkungshebel nach unten abstützt, so dass diese normale Auftriebskräfte am Außenflügel aufnehmen können, bei überhöhtem Auftrieb aber nach oben ausweichen, • ein seitlich an den etwas nach innen ausgelenkten Knick-Streben angreifendes Kontrollseil eine gegensinnige Verdrehung der Schränkungshebel ermöglicht.
  9. Eine Ausführung der Steuerhülse nach 4., dadurch gekennzeichnet, dass • diese im mittleren Bereich nach unten und hinten, zum Piloten, offen ist, so dass vom Piloten aus der Mitte der Trapez-Basis die Wölb-Seile gezogen werden können • diese ein aerodynamisches Profil hat.
  10. Eine Umrüstung von Flexiblen auf aerodynamische Kurvensteuerung durch Veränderung der Schränkung der Außenflügel, dadurch gekennzeichnet, dass • die äußeren Schränkungsanschläge durch Schränkungshebel nach 2., vorzugsweise in der Drehstab-Feder-Ausführung nach 7., ersetzt werden. • das System aus Kontroll-, Steuer- und ggf. Spannseil mit Spanner nach 3. eingezogen wird,” • die Trapez-Basis (ggf. auszutauschen) mit einer Steuerhülse nach 4. und 9. versehen wird, • die inneren Schränkungsanschläge gegen Auftriebskräfte fixiert oder durch Rippen nach 6. ersetzt werden, • die 'Variable Geometrie (VG)' ausgebaut wird.
  11. Eine veränderte Bauweise von Starren, dadurch gekennzeichnet, dass • statt der Kurvensteuerung durch Störklappen eine Steuerung über Schränkungshebel nach 2., vorzugsweise in der Drehstab-Feder-Ausführung nach 7., gebaut wird, wozu die äußeren Rippen und die Randbögen schwenkbar gelagert sein müssen, • statt der an der Segel-Hinterkante angekletteten Wölb- bzw. Landeklappen der hintere Bereich des Innenflügels durch z. B. Rippen mit flexiblen Segellatten wölbbar gestaltet wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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RU199959U1 (ru) * 2020-03-23 2020-09-29 Валентин Дмитриевич Скворцов Дельтаплан

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE20017488U1 (de) 2000-10-12 2001-03-01 Pellicci Tomas Hängegleiter mit Bremsvorrichtung
DE102006059111A1 (de) 2006-12-08 2008-06-12 Rühle, Felix Arno Manntragendes Luftfahrzeug mit einem Steuerelement

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