DE102009020472A1

DE102009020472A1 - Gefäß

Info

Publication number: DE102009020472A1
Application number: DE102009020472A
Authority: DE
Inventors: Peter Barth; Günter Bühlmaier; Günter Frank; Alexander Kiefer; Martin Neumayer; Frank Schnötzinger
Original assignee: WMF Group GmbH
Current assignee: WMF GmbH
Priority date: 2009-05-08
Filing date: 2009-05-08
Publication date: 2010-11-11

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gefäß zur Zubereitung von Nahrungs- und Genussmitteln, insbesondere ein Kochgefäß, mit zumindest einem drahtlos auslesbaren Speicherelement, auf welchem gefäßspezifische Daten gespeichert sind. Hierdurch können insbesondere komplexe Kochprozesse besser gehandhabt und eine Reklamationsbearbeitung erleichtert werden.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gefäß zur Zubereitung von Nahrungs- und Genussmitteln, insbesondere ein Kochgefäß.
Gefäße zur Zubereitung von Nahrungs- und Genussmitteln, nachfolgend auch Kochgefäße genannt, insbesondere in der Art von Dampfkochtöpfen, werden zunehmend technisiert, indem sie neben einer Vielzahl von technischen Funktionen weitere, insbesondere eine Qualitätssicherung verbessernde Eigenschaften aufweisen. Darüber hinaus weisen auch viele moderne Herde eine zunehmend steigende Steuerungs-/Regelungstechnik auf, mit welcher insbesondere komplexe und dadurch schwierig beherrschbare Kochprozesse auch für Laien besser handhabbar gemacht werden sollen. Das Steuern bzw. Regeln derartiger komplexer Kochprozesse ist jedoch vergleichsweise aufwändig, da eine Vielzahl von den Kochprozess beeinflussenden Parameter erfasst werden müssen.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, ein Gefäß anzugeben, mit welchem insbesondere komplexe Kochvorgänge leichter handhabbar werden und darüber hinaus eine verbesserte Qualitätssicherung möglich ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Gefäß zur Zubereitung von Nahrungs- und Genussmitteln, insbesondere ein Kochgefäß, wie beispielsweise einen Kochtopf, einen Bräter oder einer Dampfdruckkochtopf, mit einem drahtlos auslesbaren Speicherelement zu bestücken, auf welchem kochgefäßspezifische Daten gespeichert sind. Derartige kochgefäßspezifische Daten können beispielsweise Parameter umfassen wie Permeabilität, Permeabilitätsänderungen in Abhängigkeit der Temperatur, magnetische und elektrische Eigenschaften. Neben diesen Parametern können darüber hinaus ein Herstellungsdatum bzw. ein Verkaufsdatum in dem wenigstens einen am Kochgefäß befestigten Speicherelement gespeichert werden, wodurch sich insbesondere die Qualitätssicherung langfristig protokollieren und gewährleisten lässt. Denkbar ist hierbei insbesondere, dass bei einem Defekt des erfindungsgemäßen Kochgefäßes mittels einer einfachen Leseeinrichtung schnell und einfach dessen Verkaufs- bzw. Herstellungsdatum ermittelt werden kann und damit feststellbar ist, ob ein unter Kulanz fallender Austausch in Frage kommt oder nicht.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, ist das wenigstens eine Speicherelement als sogenannter RFID-Chip ausgebildet. RFID steht dabei für Radio Frequency Identification und ermöglicht eine automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen. Der RFID-Chip stellt dabei den Transponder dar, der mittels einer nicht näher beschriebenen Leseeinrichtung, welche insbesondere auch an einem zugehörigen Herd angeordnet sein kann, ausgelesen werden kann. In der Regel erzeugt dabei die Leseeinrichtung ein elektromagnetisches Hochfrequenzfeld geringer Reichweite, vorzugsweise mit Induktionsspulen, wodurch nicht nur Daten übertragen werden können, sondern gleichzeitig der Transponder, das heißt der RFID-Chip mit Energie versorgt werden kann. Generell lassen sich derartige RFID-Chips kostengünstig und mit nahezu frei speicherbaren Daten herstellen, so dass sich diese insbesondere für den Einsatz an dem erfindungsgemäßen Kochgefäß eignen. Eine Kommunikation zwischen dem RFID-Chip am Kochgefäß und der zugehörigen Leseeinrichtung erfolgt dabei wie folgt: Zunächst erzeugt die Leseeinrichtung ein hochfrequentes, elektromagnetisches Wechselfeld, welches eine Antenne des RFID-Chips beleuchtet. In der Antennenspule entsteht, sobald sie in das elektromagnetische Feld kommt, ein Induktionsstrom. Dieser Strom wird gleichgerichtet und damit ein Kondensator als Kurzzeitspeicher aufgeladen, welcher für den Lesevorgang die Stromversorgung des Chips besorgt. Der derart aktivierte RFID-Chip dekodiert die von der Leseeinrichtung gesendeten Befehle und sendet als Antwort hierauf seine eigenen, unveränderlichen und von der Leseeinrichtung abgefragten Daten. Dabei sendet der RFID-Chip selbst kein Feld aus, sondern verändert nur das elektromagnetische Sendefeld der Leseeinrichtung. Alternativ kann das wenigstens eine Speicherelement auch als optische Codierung, insbesondere als Text oder als Strichcode oder als 2D-Code ausgebildet und vorzugsweise auf dem Gefäßboden angebracht sein.
Wie eingangs beschrieben, kann eine derartige Leseeinrichtung beispielsweise an einem, zu dem erfindungsgemäßen Kochgefäß zugehörigen Herd, angeordnet sein und dadurch mit einem darauf abgestellten Kochgefäß kommunizieren. Darüber hinaus kann die Leseeinrichtung eine Steuer-/Regeleinrichtung aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass sie eine Kochgefäßbodentemperatur errechnen kann, sofern sie zumindest einen kochgefäßspezifischen Parameter, insbesondere beispielsweise die Permeabilität, aus dem wenigstens einen Speicherelement ausliest. Hierdurch lassen sich auch komplexe, das heißt insbesondere schwierig handzuhabende Kochprozesse deutlich vereinfachen, da die Steuerung bzw. Regelung des Herdes die kochgefäßspezifischen Daten berücksichtigt, wodurch die Steuerung-/Regelung insgesamt geschärft werden kann. Neben dieser Vereinfachung der Steuerung bzw. Regelung eines Kochprozesses, kann mit dem erfindungsgemäßen Speicherelement auch eine optimierte Reklamationsbearbeitung erfolgen, da über das drahtlos auslesbare Speicherelement schnell und einfach die kochgefäßrelevanten Daten, wie beispielsweise das Verkaufs- oder Herstelldatum, ermittelt werden können. Generell ist dabei denkbar, dass das wenigstens eine Speicherelement sowohl sichtbar als auch verdeckt am Kochgefäß, beispielsweise auch an einem Kochtopfdeckel, angeordnet werden kann und wahlweise entweder einmal oder mehrmals beschreibbar, das heißt in letzterem Fall überschreibbar, ist, wodurch eine Modifikation und Anpassung der einmal gespeicherten Daten erfolgen kann.

Claims

Gefäß zur Zubereitung von Nahrungs- und Genussmitteln, insbesondere ein Kochgefäß, mit zumindest einem drahtlos auslesbaren Speicherelement, auf welchem kochgefäßspezifische Daten gespeichert sind.
Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäß als Kochtopf, als Topfdeckel, als Bräter oder als Dampfdrucktopf ausgebildet ist.
Gefäß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Speicherelement als RFID-Chip oder als optische Codierung ausgebildet ist.
Gefäß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, – dass die optische Codierung als Text oder als Strichcode oder als 2D-Code ausgebildet ist, und/oder – dass die optische Codierung auf dem Gefäßboden angebracht ist.
Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die gefäßspezifischen Daten mindestens einer physikalischen Eigenschaft des Gefäßes entsprechen.
Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gefäßspezifischen Daten zumindest einen der nachfolgenden Parameter umfassen, Permeabilität, Permeabilitätsänderung in Abhängigkeit der Temperatur, Herstellungsdatum, Verkaufsdatum, geometrische Maße, geometrische Maßänderungen, insbesondere Größe und Bombierung, optische Eigenschaften, magnetische Eigenschaften, elektrische Eigenschaften, thermische Eigenschaften.
Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Speicherelement wieder beschreibbar ist.
Herd mit einem Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Herd eine Leseeinrichtung oder eine Schreib/Leseeinrichtung aufweist, die mit dem wenigstens einen Speicherelement kommuniziert.
Herd nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinrichtung mit einer Steuer-/Regeleinrichtung kommuniziert, die derart ausgebildet ist, dass sie eine Gefäßtemperatur errechnen kann, sofern sie zumindest einen gefäßspezifischen Parameter, insbesondere die Permeabilität, aus dem wenigstens einen Speicherelement kennt.
Herd nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreib/Leseeinrichtung mind. einen Wert eines Steuer/Regelvorgangs auf das wenigstens eine Speicherelement schreibt.
Herd nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der mind. einen Wert des Steuer/Regelvorgangs einer aus der folgenden Liste ist, höchste Temperatur, Dauer, Anzahl der Kochvorgänge, Fehlermeldungen.