DE102009019863A1

DE102009019863A1 - Tretschicht für Reitplätze

Info

Publication number: DE102009019863A1
Application number: DE200910019863
Authority: DE
Inventors: Dagmar Dr. Mühlen-Rebmann
Original assignee: GLADBACHER SPINNSTOFFINDUSTRIE; Gladbacher Spinnstoffindustrie M Muehlen & Co KG GmbH
Current assignee: GLADBACHER SPINNSTOFFINDUSTRIE; Gladbacher Spinnstoffindustrie M Muehlen & Co KG GmbH
Priority date: 2009-05-06
Filing date: 2009-05-06
Publication date: 2010-11-18

Abstract

Es wird eine Tretschicht für Reitplätze beschrieben, die aus einem Gemisch aus Sand mit Zuschlag von Schnittgut zur Lockerung und Erhöhung der Feuchtekapazität des Bodens besteht. Um die Feuchtekapazität des Bodens zu erhöhen und zugleich den Zuschlag des Bodens umweltneutral und biologisch abbaubar zu machen, so dass eine kostspielige Sondermüll-Entsorgung entfällt, wird vorgeschlagen, dass das Schnittgut aus textilem, reinen Naturprodukt, nämlich aus Baumwolle oder Viskose, besteht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Tretschicht für Reitplätze oder sonstige Sportanlagen, im Wesentlichen bestehend aus einem Gemisch aus Sand und Schnittgut zur Lockerung und zur Erhöhung der Feuchtekapazität des Bodens.
Eine Tretschicht dieser Art wird beschrieben in DE 10 2005 002 468 B4 . Im Bekannten wird angestrebt, die Tretschicht derart auszubilden, dass der Boden locker und elastisch bleibt und trotzdem nicht austrocknet. Zu diesem Zweck soll der aus einem Gemisch von Sand und textilem Schnipselmaterial bestehende Reitplatzboden schwammartige Teilchen enthalten. Dadurch soll die Feuchteaufnahme des Bodens erhöht werden. Im Bekannten besteht das textile Schnipselmaterial einschließlich der beigemengten schwammartigen Teilchen in allen dort genannten Beispielen aus Kunststoff, z. B. PES, oder aus Gummi. Diese Materialien als solche können Feuchtigkeit nicht speichern. Aus diesem Grunde werden dem Boden schwammartige, also makroskopisch poröse Teilchen, beigemengt. Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Mischung besteht darin, dass der aus Kunststoff bzw. Gummi zusammengesetzte Zusatz nicht verrottbar bzw. biologisch abbaubar ist, so dass es in regelmäßigen Abständen mit erheblichem Kostenaufwand als Sondermüll zu entsorgen ist. Zu bedenken ist dabei, dass dieser Sondermüll im Wesentlichen aus Sand und nur zu einem Bruchteil aus dem Zusatz besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zusatz für eine Tretschicht von Reitplätzen oder sonstigen Sportanlagen zu schaffen, welcher die Lockerung und Elastizität des Bodens und zugleich eine für dessen erforderliche Trittsicherheit ausreichende Feuchtekapazität gewährleistet sowie biologisch abbaubar bzw. verrottbar und damit grundwasserunschädlich sowie umweltneutral ist. Der Zusatz soll derart zusammengesetzt und aufgebaut sein, dass die genannte Tretschicht nach dem Verrotten des Zuschlags ein Naturprodukt bleibt.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die eingangs genannte Tretschicht aus Sand mit Zuschlag aus Schnittgut darin, dass das Schnittgut ein textiles, reines Naturprodukt aus Baumwolle und/oder Viskose ist. Die erfindungsgemäße Lösung betrifft zugleich die Verwendung von aus reinem Naturprodukt bestehendem textilen Schnittgut als Bestandteil einer Sport- bzw. Reitplatztretschicht.
Das erfindungsgemäß als Sport- bzw. Reitplatzzusatz vorgesehene textile Schnittgut soll aus Gewebe, Gewirke und/oder Granulat zusammengesetzt sein. Das Material dieses Baumwoll- bzw. Viskose-Schnittguts ist von Natur aus in extremem Maße Wasser saugend und wirkt als ausgezeichneter Wasserspeicher der Tretschicht. Viskose kann beispielsweise bis zu 1000 Gewichts-Prozent Wasser aufnehmen.
Ein entscheidender Vorteil besteht darin, dass der erfindungsgemäße Naturprodukt-Zusatz der Tretschicht verrottbar bzw. biologisch abbaubar ist, er kann daher die Umwelt und insbesondere auch das Grundwasser nicht schädigen. Eine kostspielige Sondermüll-Entsorgung entfällt also. Vielmehr kann der erfindungsgemäße Zusatz jeweils nach Verrottung oder im Maße der Verrottung ergänzt werden. Wenn die Tretschicht schließlich zu sehr mit dem Verrottungsprodukt sowie (im Falle eines Reitplatzes) mit Pferdeäpfeln angereichert ist, darf sie sogar als ausgezeichneter Dung auf einen Acker aufgebracht werden.
Im Stand der Technik wird zwar gesagt, das aus DE 10 2005 002 468 B4 bekannte textile Schnipselmaterial könne ein Gewebetextil sein. Es kann sich dabei aber nicht um ein Naturprodukt aus Baumwolle oder Viskose handeln, denn diese Naturprodukte besitzen eine derart hohe Feuchtekapazität, dass es sinnlos wäre, einem solchen Material gemäß vorgenannter Patentschrift schwammartige Teilchen zur Erhöhung der Aufnahme von Feuchtigkeit beizumengen. Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung von aus biologisch abbaubarem Naturprodukt, nämlich Baumwolle oder Viskose, bestehendem textilen Schnittgut von Gewebe, Gewirke und/oder Granulat als Bestandteil einer Tretschicht von Reitplätzen oder sonstigen Sportanlagen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 102005002468 B4 [0002, 0007]

Claims

Tretschicht für Reitplätze oder sonstige Sportanlagen, im Wesentlichen bestehend aus einem Gemisch aus Sand und Schnittgut zur Lockerung und Erhöhung der Feuchtekapazität des Bodens, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittgut ein textiles, reines Naturprodukt aus Baumwolle und/oder Viskose ist.
Tretschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Schnittgut aus Gewebe- und/oder Gewirketeilen und/oder aus Granulat besteht.
Verwendung von aus reinem Naturprodukt bestehendem textilen Schnittgut aus Gewebe- und/oder Gewirketeilen und/oder aus Granulat als Bestandteil einer Tretschicht für Reitplätze oder sonstige Sportanlagen.