DE102009018694A1

DE102009018694A1 - Einrichtung zur optischen Erfassung relevanter Werte einer Brillenfassung

Info

Publication number: DE102009018694A1
Application number: DE102009018694A
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Ollendorf
Original assignee: Ollendorf Hans-Joachim Dipl-Ing
Current assignee: Ollendorf Hans-Joachim Dipl-Ing
Priority date: 2008-04-24
Filing date: 2009-04-23
Publication date: 2009-11-05

Abstract

Die Einrichtung zur Bestimmung relevanter Werte einer Brillenfassung und der Zentrierdaten für die Einarbeitung von Brillengläsern in Brillenfassungen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung aus einem Aufsatzbügel 1 besteht, welcher auf dem Kopf und an der Stirn des Probanden aufliegt, der Aufsatzbügel 1 mit einer Traverse 4 und mit Seitenbügeln 3 ausgebildet ist, wobei auf der Traverse 4 mehrere Kameras 5 vorgesehen sind, der Aufsatzbügel 1 von der Brille funktionstechnisch getrennt ist und der Aufsatzbügel 1 ferner mit einer Elektronikeinheit 7, diese bestehend aus einer Steuereinheit (Controller), einem Speicher, einem Empfänger, einer Akkumulatoreinheit (Akku) sowie einem Adapter, ausgebildet ist und frontseitig Visiermarken 8 vorgesehen sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur optischen Erfassung und Bestimmung relevanter Werte einer Brillenfassung, dies unter Anwendung eines Videozentriersystems.
Herkömmlich erfolgt die optische Brillenglaszentrierung dadurch, dass man den Klienten mit einer Videoeinrichtung aus einer größeren Entfernung betrachtet und in den Videobildern die relevanten Winkel und Maße ermittelt und mittels dieser die Zentrierdaten für die jeweilige Brillenfassung bestimmt.
Bei der Nutzung von Videozentriersystemen werden bisher Einrichtungen verwendet, die beispielsweise durch manuelles Drehen eines speziellen Messaufsatzes parallel zur Fassungsebene die Auswertung des Videobildes, beispielsweise für die Bestimmung des Fassungsscheibenwinkels, benutzt werden.
Als Kalibrier- und Messbasis werden dazu Messbügel eingesetzt, die üblicherweise mit der Brillenfassung mechanisch gekoppelt sind.
Derartige Messbügel sind bekannt aus der WO 98/15222 , US 2002/0171806 A , DE 100 20 391 A1 , DE 203 02 798 U1 , DE 100 33 983 A1 , DE 100 20 005 A1 und DE 100 63 536 A1 .
Bei diesen zum Einsatz kommenden Messbügeln ist nachteilig, dass diese eine mechanische Kopplung zur angepassten Brillenfassung benötigen, was oftmals zu Platzproblemen im Stirnbereich des Probanden führen kann oder, dass das Eigengewicht oder die Klemmvorrichtung, insbesondere bei leichten randlosen Fassungen, zu Veränderungen der Position der Fassung auf dem Probandenkopf und damit zu Messfehlern führt.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass nicht alle für moderne Gleitsichtgläser notwendigen Werte ermittelt werden können bzw. nur mit einem stark erhöhten Handlungsaufwand und zusätzlichen Hilfsmitteln, so z. B. mit Messclips, die zur Brillenfassung positioniert werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Erfassung relevanter Werte einer Brillenfassung anzugeben, mit denen unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Lösungen eine verbesserte Messung und Erfassung der relevanten Werte einer Brillenfassung ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausführungen und vorteilhafte Lösungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die vorgestellte Einrichtung dient zur optischen Erfassung einer Brillenfassung sowie zur optischen Erfassung der Lage der Brillenfassung zum Kopf des Brillenträgers sowie zur Erfassung der Haltung des Kopfes des Brillenträgers in den drei Raumachsen während des Zeitpunktes der Messung.
So bezieht sich die Erfindung auf eine Einrichtung zur optischen Aufnahme und Abspeicherung einer Vielzahl von (beispielsweise 9) Videobildern oder Videofilmen vom Brillenträger mit seiner vom Augenoptiker anatomisch gut angepassten Brillenfassung sowie zur gleichzeitigen Abspeicherung der Kopfhaltung des Brillenträgers zum Zeitpunkt der Aufnahmen.
Die abgespeicherten Bild- und/oder Filminformationen sowie die dazugehörigen Kopfhaltungswerte werden anschließend in ein Videozentriersystem eingelesen und von diesem softwaretechnisch ausgewertet.
Die mittels Videozentriersystemen ermittelten Werten einer Brillenfassung wie Scheibenlänge, Scheibenhöhe, Abstand zwischen den Gläsern, Vorneigungswinkel, Fassungsscheibenwinkel, Hornhautscheitelabstand sowie weiterer Werte, die aus der Auswertung der dazugehörigen Kopfhaltung ermittelt werden, ermöglichen zum Ersten dem Augenoptiker, die erforderlichen Einschleifwerte für die Brillengläser sehr genau zu ermitteln und zum Zweiten dem Brillenglashersteller, kundenspezifische individualisierte Brillengläser herzustellen.
So werden mit der vorgestellten Lösung Zentrierdaten für die Einarbeitungen von Brillengläsern in Brillenfassungen bestimmt und gleichzeitig werden die zur designgerechten Anpassung am Probanden/Klienten notwendigen Werte der Brillengläser in Verbindung mit der Brillenfassung bestimmt.
Dies erfolgt erfindungsgemäß über eine optische Kopplung über an der Einrichtung vorgesehene Kameras, mittels denen die entsprechenden Bilder oder Videos erfasst und dem Videozentriersystem zugeführt werden, in diesem erfolgt somit eine automatische Auswertung der aufgenommenen Bilder oder Videos.
Dabei gehört gleichfalls zur Erfindung, dass die als Aufsatzbügel ausgebildete Einrichtung eine von der Brillenfassung getrennte Einheit ist, somit exakte Werte ermittelt werden können, die den tatsächlichen Bedingungen der Brillenfassung und deren Position im aufgesetzten Zustand zum Probanden entsprechen. Dies wird dadurch gesichert, dass die als ein Aufsatzbügel ausgebildete Einrichtung nicht mechanisch mit der Brillenfassung gekoppelt ist, sondern dies über eine optische Kopplung erfolgt.
Zur Erfindung gehört auch, dass die Einrichtung, da der Aufsatzbügel mit einem elektronischen Sensor ausgerüstet ist, der die Kopfhaltung des Probanden zu jedem Zeitpunkt der Messung in drei Raumachsen registriert, der Aufsatzbügel mit einer Funkempfangseinheit ausgerüstet ist, welche die Steuersignale, die vom Rechner des Videozentriersystems ausgehen, empfängt, auswertet und die notwendigen Funktionen der einzelnen Baugruppen des Aufsatzbügels auslöst.
Das Aufsatzgerät ist ferner mit einem elektronischen Speicher ausgerüstet, der die Aufnahmen der Kameras, beispielsweise Einzelaufnahmen oder Videoaufnahmen sowie die Messergebnisse des elektronischen Kopfhaltungssensors speichert.
Eine im Aufsatzbügel vorgesehene Akkumulatoreinheit stellt die für die elektronischen Funktionen notwendige Energie zur Verfügung, gleichfalls ist der Aufsatzbügel mit einer Kontakteinheit ausgebildet, die zur Nachladung der Akkumulatoreneinheit sowie zur Übertragung der gespeicherten Aufnahme- und Messdaten nach erfolgter Messung dient.
In den beigefügten Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung zur Bestimmung relevanter Werte einer Brillenfassung und zur Bestimmung der Zentrierdaten für die Einarbeitung von Brillengläsern in Brillenfassungen dargestellt.
Es zeigen
1: eine Frontansicht des Kopfes eines Probanden mit aufgesetzter Einrichtung;
2: eine Seitenansicht nach 1;
3: eine Draufsicht nach 1;
4: eine perspektivische Ansicht zu 1.
In den 1 bis 4 sind die Anordnung und Ausbildung der Einrichtung zur optischen Erfassung relevanter Werte einer Brillenfassung, wie sie zu dem Probanden aufgesetzt oder zugeordnet wird, dargestellt.
So besteht die Einrichtung aus einem Aufsatzbügel 1, einer frontseitigen Traverse 4 und seitlich zum Aufsatzbügel 1 und der Traverse 4 sind Seitenbügel 3 vorgesehen.
An der Traverse 4 bzw. auf der Traverse 4 sind mehrere Kameras 5 angeordnet, mittels denen die entsprechenden Aufnahmen gefertigt werden.
Die Brille 9 bzw. die Glaser der Brille 9 sind unterhalb der Traverse 4 zu dieser angeordnet, wobei frontseitig des Aufnahmebügels 1 diese Traverse 4 gleichfalls mit Visiermarken 8 bestückt ist.
Dies sind die mechanischen Funktionsteile der Einrichtung, die elektronischen Funktionsbauteile sind in der Elektronikeinheit 7 vorgesehen. Diese Elektronikeinheit 7 besteht aus einer Steuereinheit (einem Controller) einem Empfänger, einem Speicher sowie einer Akkumulatoreinheit – einem Akku – und einem Adapter.
Diese vorgestellte Elektronikeinheit 7 bildet in ihrer Gesamtheit die Grundlage zur Bestimmung relevanter Werte einer Brillenfassung und der Zentrierdaten für die Einarbeitung von Brillengläsern und Brillenfassungen.
Dabei ist von besonderem Vorteil, dass die Erfassung der Daten entkoppelt von der Brillenfassung und somit mittels optischer Kopplung zur Brillenfassung erfolgt, wobei die optische Erfassung über die Kameras 5 von statten geht. Die Elektronikeinheit 7 bildet die Grundlage dafür, dass die erfassten Daten einem Computer zugeführt werden und über eine Verfahrens-/systemeigene Software ausgewertet können.
Mit dieser Einrichtung werden die wesentlichen Daten erfasst und bestimmt bzw. durch das dazugehörige Video-Zentrierdatensystem verarbeitet, die bestimmend sind für die Gestaltung der Brillenfassung und der einzusetzenden Brillengläser.
Diese Ausbildung der Brillengläser stützt sich auf die über die Einrichtung ermittelten Werte des Hornhautscheitelabstandes, des Fassungsscheibenwinkels, der Vorneigungs winkel, der habitualen Kopfhaltung des Probanden und weiteren verfahrenswesentlichen Daten. Die automatische Auswertung der aufgenommenen Daten/Werte erfolgt in einem systemeigenen Video-Zentriersystem.
Von weiterem Vorteil ist, dass aus den ermittelten Daten/Werten die Kerngrößen des jeweils einzusetzenden Brillenglases sowie dessen Lage und Position in der Brillenfassung bestimmt werden, dies immer bezogen auf das/die Auge/Augen des jeweiligen Probanden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- WO 98/15222 [0005]
- US 2002/0171806 A [0005]
- DE 10020391 A1 [0005]
- DE 20302798 U1 [0005]
- DE 10033983 A1 [0005]
- DE 10020005 A1 [0005]
- DE 10063536 A1 [0005]

Claims

Einrichtung zur Bestimmung relevanter Werte einer Brillenfassung und der Zentrierdaten für die Einarbeitung von Brillengläsern in Brillenfassungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung aus einem Aufsatzbügel (1) besteht, welcher auf dem Kopf und an der Stirn des Probanden aufliegt, der Aufsatzbügel (1) mit einer Traverse (4) und mit Seitenbügeln (3) ausgebildet ist, wobei auf der Traverse (4) mehrere Kameras (5) vorgesehen sind, der Aufsatzbügel (1) von der Brille funktionstechnisch getrennt ist und der Aufsatzbügel (1) ferner mit einer Elektronikeinheit (7), diese bestehend aus einer Steuereinheit (Controller), einem Speicher, einem Empfänger, einer Akkumulatoreinheit (Akku) sowie einem Adapter, ausgebildet ist und frontseitig auf der Traverse (4) Visiermarken (8) vorgesehen sind.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise 9 Kameras (5) zur Traverse (4) des Aufsatzbügels (1) angeordnet sind.
Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit, der Speicher, der Empfänger, die Akkumulatoreinheit sowie der Adapter in kompakter Form in der Elektronikeinheit (7) eingeordnet sind, welche im hinteren Teil des Aufnahmebügels (1) angeordnet ist und am Hinterkopf des Probanden zum Anliegen kommt.