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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Stützstruktur
für einen
Fahrzeugsitz mit mindestens einer Sitzschale für das Sitzteil oder/und die
Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes, bei dem ein Blechteil zur Ausbildung der Sitzschale bereitgestellt
wird. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Stützstruktur
für einen
Fahrzeugsitz, die durch das erfindungsgemäße Verfahren herstellbar oder
hergestellt ist.
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Aus
dem Stand der Technik sind Fahrzeugsitze bekannt, die eine Stützstruktur
aufweisen, wobei die Stützstruktur
eine sichere Abstützung
des Fahrzeuginsassen an dem Fahrzeugsitz ermöglichen soll, d. h., die Stützstruktur
bewirkt die notwendige Stabilität
des Fahrzeugsitzes bzw. des Sitzteils oder/und der Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes. Die bekannten Stützstrukturen weisen dabei regelmäßig eine
Sitzschale auf, die als Teil des Sitzteils oder/und der Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes ausgebildet ist. Herkömmlicherweise sind die Sitzschalen
einstückig aus
einem Stahlblech geformt Zur Herstellung dieser Sitzschale wird
zunächst
ein Blechteil aus Stahlblech bereitgestellt. Anschließend wird
das Blechteil zu einer Sitzschale umgeformt, wobei das Umformen
in der Regel durch Tiefziehen des Blechteils erfolgt. Im Rahmen des
Tiefziehvorgangs werden die Seitenränder und gegebenenfalls auch
der Vorder- und Hinterrand des Blechteils nach unten bzw. oben gebogen. Diese
umgebogenen Abschnitte der Sitzschale dienen später der Befestigung der Sitzschale
an den benachbarten Komponenten der Stützstruktur, so dass die Sitzschale
sicher an der Stützstruktur
befestigt ist.
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Das
bekannte Verfahren zur Herstellung der Sitzschale für eine Stützstruktur
eines Fahrzeugsitzes hat sich bewährt, ist jedoch insofern von
Nachteil, als dass das Umformen des Stahlblechteils zu der Sitzschale
besonders aufwendig ist. Auch ist die Verwendung eines leichteren
Werkstoffs für
das Blechteil zur Ausbildung der Sitzschale eingeschränkt, zumal
die verwendeten Blechteile, wie beispielsweise Magnesiumblech oder
Aluminiumblech, dann eine größere Dicke
aufweisen, die ein Umformen des Bleches einschränken, was insbesondere auf
die Veränderung
der maximal zulässigen
Biegeradien zurückzuführen ist.
So kann beispielsweise eine besonders kompliziert geformte Sitzschale
mit sehr geringen Biegeradien bei der Verwendung des dickeren Magnesium-
bzw. Aluminiumblechteils mit Hilfe des bekannten Verfahrens nicht
hergestellt werden. Darüber
hinaus besteht der Nachteil, dass die umgebogenen Randabschnitte
des Stahlblechteils und der mittlere Abschnitt des Stahlblechteils
im Wesentlichen dieselbe Wandstärke
aufweisen, so dass diese nicht exakt auf die ihnen zugedachte Funktion
abgestimmt sind, die bei dem gebogenen Randabschnitt in der Anbindung
an die benachbarte Komponente der Stützstruktur und bei dem mittleren
Bereich in der Abstützung
des Fahrzeuginsassen auf dem Sitzteil oder/und Rückenlehnenteil besteht.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung einer Stützstruktur
für einen
Fahrzeugsitz anzugeben, das einerseits be sonders einfach durchgeführt werden kann
und mittels dessen andererseits eine funktionsgerechtere Anpassung
der Stützstruktur
möglich
ist. Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde,
eine Stützstruktur
für einen
Fahrzeugsitz zu schaffen, deren Teilabschnitte bzw. -bereiche besser
auf die ihnen zugedachte Funktion abgestimmt sind.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 15 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient der Herstellung einer Stützstruktur
für einen
Fahrzeugsitz mit mindestens einer Sitzschale für das Sitzteil oder/und die
Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes und weist die nachstehend nähere beschriebenen Verfahrensschritte
auf. So wird zunächst
ein plattenförmiges
Gebilde bereitgestellt. Grundsätzlich
kann das plattenförmige
Gebilde aus jedwedem Werkstoff, wie beispielsweise einem Kunststoff
oder Verbundwerkstoff, bestehen. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
kommen jedoch besonders dann zum Tragen, wenn es sich bei dem plattenförmigen Gebilde
um ein Blechteil handelt, also um ein plattenförmiges Gebilde aus einem metallischen
Werkstoff. Bei dem bereitgestellten Blechteil handelt es sich vorzugsweise
um ein Blechteil aus Magnesium, einer Magnesiumlegierung, Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung, um das Gewicht der zu erzeugenden Stützstruktur
nachhaltig zu verringern. Darüber
hinaus wird mindestens eine zunächst
separate Profilleiste bereitgestellt. Anschließend wird die Profilleiste randseitig
unter Ausbildung der Sitzschale an dem plattenförmigen Gebilde, vorzugsweise
dem Blechteil, befestigt. Hierbei kann auf bereits bekannte Befestigungsmethoden
zurückgegriffen
werden.
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Während die
aus dem Stand der Technik bekannten Sitzschalen einstückig aus
dem Blechteil allein geformt werden, wird die Sitzschale im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sowohl aus einem plattenförmigen
Gebilde bzw. Blechteil als auch aus mindestens einer Profilleiste
zusammengesetzt, wodurch die Herstellung wesentlich einfacher wird. So
ist ein Umformen des plattenförmigen
Gebildes bzw. Blechteils bei dem erfindungsgemäßen Verfahren grundsätzlich nicht
erforderlich, zumal die angestrebte komplizierte Form der Sitzschale
durch das Befestigen der mindestens einen Profilleiste an dem plattenförmigen Gebilde
bzw. Blechteil erzielt werden kann. Zwar kann das plattenförmige Gebilde
bzw. das Blechteil ebenfalls umgeformt werden, jedoch ist dies dank
der Befestigung der Profilleisten an dem plattenförmigen Gebilde
bzw. dem Blechteil weniger umfangreich. So können insbesondere leichtere Werkstoffe
für das
plattenförmige
Gebilde bzw. das Blechteil verwendet werden, selbst wenn diese eine größere Dicke
bzw. Wandstärke
aufweisen, zumal das plattenförmige
Gebilde bzw. Blechteil, wenn überhaupt,
nur geringfügig
umgeformt werden muss. Auch können
die Profilleisten und das plattenförmige Gebilde bzw. Blechteil
im Gegensatz zum Stand der Technik unterschiedliche Dicken bzw.
Wandstärken aufweisen,
so dass diese besser an die ihnen zugedachte Funktion angepasst
werden können.
Dieser Vorteil kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch dadurch
realisiert werden, dass für
die Profilleiste und das plattenförmige Gebilde bzw. das Blechteil
unterschiedliche Materialien verwendet werden. So kann für die Profilleiste
ein Material gewählt
werden, das besser auf die Funktion der Profilleiste, nämlich die
Anbindung an benachbarte Komponenten der Stützstruktur, abgestimmt ist,
während für das plattenförmige Gebilde
bzw. das Blechteil ein Material gewählt werden kann, das besser
auf die Funktion des plattenförmigen
Gebildes bzw. des Blechteils abgestimmt ist, die im Wesentlichen
auf die Abstützung
des Fahrzeuginsassen gerichtet ist.
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Um
eine einfache Anbindung der durch das Verfahren hergestellten Sitzschale
an die benachbarten Komponenten der Stützstruktur und eine zusätzliche
Versteifung des Blechteils zu erreichen, wird die Profilleiste in
einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
derart an dem Blechteil befestigt, dass die Profilleiste nach unten oder/und
oben über
das Blechteil hervorsteht.
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Um
die Herstellung der Stützstruktur
weiter zu vereinfachen, wird die Profilleiste in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Strangpressen erzeugt. Im Rahmen des Strangpressverfahrens
können
Profilleisten mit beliebigen Querschnitten erzeugt werden, die auf
die Funktion der Profilleiste der Sitzschale nämlich einerseits die Anbindung
und andererseits die Versteifung der Sitzschale, exakt abgestimmt sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist die bereitgestellte Profilleiste einen offenen oder geschlossenen
Querschnitt auf. So wird bei einem U-förmigen Querschnitt beispielsweise
von einem offenen Querschnitt gesprochen, während ein O-förmiger Querschnitt
als geschlossener Querschnitt bezeichnet werden kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Profilleiste vor dem randseitigen Befestigen an dem Blechteil
zu einem U-förmigen
Rahmen mit zwei Seitenstreben und einer Querstrebe gebogen. Diese Ausführungsform
des Verfahrens hat den Vorteil, dass lediglich eine Profilleiste
an dem Blechteil befestigt werden muss, wobei allein durch das Befestigen
des U-förmigen
Rahmens an dem Blechteil bereits die notwendige Versteifung der
Sitzschale und die Realisierung der Anbindungsfunktion erreicht wird,
ohne dass mehrere separate Profilleisten an dem Blechteil befestigt
werden müssten.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
die auf der vorangehend beschriebenen Ausführungsform basiert, wird der
U-förmige
Rahmen derart an dem Blechteil befestigt, dass die Seitenstreben
an den Seitenrändern des
Blechteils befestigt werden und die Querstrebe an dem Vorderrand
des Blechteils befestigt wird. Auf diese Weise kann die Sitzschale über die
Seitenstreben an einer anderen Komponente der Stützstruktur angebunden werden,
während
die Querstrebe eine Versteifung des Blechteils im Bereich dessen
Vorderrandes bewirkt.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt das Biegen der Profilleiste zu einem U-förmigen Rahmen durch Warmbiegen
unter Ausnutzung der Wärme
oder Restwärme
aus dem Strangpressen. Es ist somit nicht erforderlich, die Profilleiste
vor dem Biegen erneut aufzuheizen, so dass ein solcher zusätzlicher
Aufheizprozess entfällt. Man
spricht hierbei auch von der Fertigung aus einer Wärme, die
das erfindungsgemäße Verfahren
beschleunigt und besonders energieeffizient macht.
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Im
Gegensatz zu den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen, bei denen die
Profilleiste unter Erzeugung eines U-förmigen Rahmens gebogen wurde,
werden in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
mindestens zwei Profilleisten bereitgestellt, die an gegenüberliegenden
Seitenrändern
des Blechteils befestigt werden. Zwar müssen bei dieser Ausführungsform
zwei oder mehr Profilleisten an dem Blechteil befestigt werden,
wodurch die Montage aufwendiger wird, jedoch können diese Profilleisten dieselbe
Form und Größe aufweisen,
so dass eine größere Modularität bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren
sichergestellt ist. Werden die zwei Profilleisten an den gegenüberliegenden
Rändern des
Blechteils befestigt, so ist wiederum eine Versteifung des Blechteils
und eine Anbindungsfunktion an eine benachbarte Komponente der Stützstruktur
realisiert.
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Ergänzend zu
der vorangehend beschriebenen Ausführungsform wird in einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine weitere Profilleiste bereitgestellt, die an dem Vorderrand
des Blechteils befestigt wird. Auch diese weitere Profilleiste kann
in Form und Größe den beiden
zuvor erwähnten
Profilleisten entsprechen, wobei deren Befestigung an dem Vorderrand des
Blechteils eine Versteifung des Blechteils in diesem Bereich bewirkt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ferner ein Lager, das vorzugsweise rohrförmig ausgebildet ist und der
Aufnahme einer Schwenkachse für
die Sitzschale dient, an der Profilleiste erzeugt. Indem das Lager
zur Aufnahme der Schwenkachse an der Profilleiste, nicht aber an
dem Blechteil, vorgesehen ist, ist eine besonders sichere Lagerung
und Verstellung der Sitzschale möglich.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellte Sitzschale
anschließend
an einer benachbarten, vorzugsweise aus Stahl bestehenden Komponente
der Stützstruktur
befestigt. Wie bereits zuvor unter Bezugnahme auf die anderen Ausfüh rungsformen
erläutert,
erfolgt das Befestigen an der benachbarten Komponente der Stützstruktur
vorzugsweise über
die mindestens eine Profilleiste, zumal deren Zweck und Funktion
nicht nur in der Versteifung des Blechteils, sondern auch in einer
sicheren und festen Anbindung der Sitzschale an die benachbarte
Komponente der Stützstruktur
besteht. Hier werden die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem die Sitzschale aus einem Blechteil einerseits und einer
Profilleiste andererseits zusammengebaut wird, besonders deutlich.
Bei der vorliegenden Ausführungsform
ist es ferner bevorzugt, wenn die benachbarte Komponente der Stützstruktur
eine Schwenkeinrichtung zum Verschwenken der Sitzschale ist.
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Um
eine besonders sichere Befestigung der Sitzschale an der benachbarten
Komponente der Stützstruktur
zu erzielen, erfolgt das Befestigen der Sitzschale an der benachbarten
Komponente in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Lochschweißen. Bei
dieser Ausführungsform
sollte das Material der Sitzschale bzw. der Profilleiste der Sitzschale
einen anderen Schmelzpunkt als das Material der benachbarten Komponente
der Stützstruktur
aufweisen. So könnte
die Profilleiste beispielsweise aus Magnesium oder Aluminium bestehen,
während
die benachbarte Komponente der Stützstruktur beispielsweise aus Stahl
besteht. Durch das Lochschweißen
wird eine besonders sichere, nietartige Verbindung zwischen der
Sitzschale einerseits und der Komponente andererseits erzielt.
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In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden das Blechteil und die Profilleiste entweder aus unterschiedlichen
Materialien oder aus denselben Materialien erzeugt. Dabei wird das
Blechteil oder/und die Profilleiste vorzugsweise aus einem Material
mit geringerer Dichte als Stahl erzeugt, um durch das Verfahren
eine besonders leicht bauende Stützstruktur
zu erzielen. Hierbei ist es besonders bevorzugt, wenn das Blechteil
oder/und die Profilleiste aus Magnesium, Aluminium, einer Magnesiumlegierung
oder einer Aluminiumlegierung erzeugt wird.
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Wie
bereits zuvor erwähnt,
ist ein aufwendiges Umformen des Blechteils dank der Befestigung der
mindestens einen Profilleiste an dem Blechteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
grundsätzlich nicht
erforderlich. Dennoch kann das Blechteil in einem geringeren Maße vor dem
Befestigen der Profilleiste verformt werden, um das Blechteil besser
auf die ihm zugedachte Funktion, nämlich die sichere Abstützung des
Fahrzeuginsassen, abzustimmen. So wird das Blechteil in einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens vor
dem Befestigen der Profilleiste an dem Blechteil verformt, wobei
das Verformen vorzugsweise durch Tiefziehen erfolgt. Bei dieser
Ausführungsform
ist es besonders bevorzugt, wenn das Blechteil unter Erzeugung einer
Rampe umgeformt wird, zumal durch eine derartige Rampe der sogenannte
Submarining-Effekt wirkungsvoll unterbunden werden kann, ohne dass
eine aufwendige Verformung des Blechteils notwendig ist.
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Die
erfindungsgemäße Stützstruktur
ist für einen
Fahrzeugsitz konzipiert und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt oder herstellbar.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Sitzschale der Stützstruktur
für einen
Fahrzeugsitz vor dem Befestigen der Profilleiste an dem Blechteil,
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2 die
Sitzschale von 1 nach dem Befestigen der Profilleiste
an dem Blechteil,
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3 eine
Seitenansicht zur Veranschaulichung der Vorgehensweise beim Befestigen
der Sitzschale nach 2 an einer benachbarten Komponente
der Stützstruktur
in geschnittener Darstellung und
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4 die
Seitenansicht von 3 nach dem Befestigen der Sitzschale
an der benachbarten Komponente der Stützstruktur.
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Nachstehend
wird eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer Stützstruktur
für einen
Fahrzeugsitz mit mindestens einer Sitzschale 2 für das nicht
näher dargestellte
Sitzteil des Fahrzeugsitzes unter Bezugnahme auf die 1 und 2 beschrieben.
Es sei jedoch angemerkt, dass das erfindungsgemäße Verfahren gleichermaßen zur
Herstellung einer Sitzschale für die
Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes verwendet werden kann. In den 1 und 2 sind
die einander entgegengesetzten Höhenrichtungen 4, 6,
die einander entgegengesetzten Querrichtungen 8, 10 und
die einander entgegengesetzten Längsrichtungen 12, 14 der
Sitzschale 2 anhand entsprechender Pfeile angedeutet.
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Wie
aus 1 ersichtlich, wird zunächst ein Blechteil 16 bereitgestellt.
Das Blechteil 16 weist einen in Querrichtung 8 weisenden
ersten Seitenrand 18 und einen gegenüberliegenden, in Querrichtung 10 weisenden zweiten
Seitenrand 20 auf. Ferner umfasst das Blechteil 16 einen
in Längsrichtung 12 weisenden
Vorderrand 22 und einen in Längsrichtung 14 weisenden,
gegenüberliegenden
Hinterrand 24. Das zunächst
eben ausgebildete Blechteil 16 wurde derart verformt, im
vorliegenden Beispiel tiefgezogen, dass zwischen den Seitenrändern 18, 20 bzw.
dem Vorderrand 22 und dem Hinterrand 24 eine Rampe 26 ausgebildet
ist, die sich von dem Hinterrand 24 in Längsrichtung 12 nach
vorne erstreckt und dabei in Höhenrichtung 4 ansteigt,
so dass eine Rampe 26 geschaffen ist, die den sogenannten
Submarining-Effekt wirkungsvoll unterbindet.
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Darüber hinaus
wird bei der dargestellten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine zunächst
separat ausgebildete Profilleiste 28 bereitgestellt. Die
Profilleiste 28 wurde durch Strangpressen erzeugt, so dass
diese, abweichend von 1, zunächst einen geradlinigen Verlauf
aufweist. Nach dem Strangpressen der Profilleiste 28 wurde
diese zu einem U-förmigen
Rahmen 30 gebogen, der in 1 gezeigt
ist. Dabei umfasst der U-förmige
Rahmen 30 zwei sich in Querrichtung 8, 10 gegenüberliegende
Seitenstreben 32, 34 und eine die beiden Seitenstreben 32, 34 endseitig
verbindende Querstrebe 36. Das Biegen der vormals geradlinig ausgebildeten
Profilleiste 28 erfolgte durch Warmbiegen derselben unter
Ausnutzung der Wärme
oder Restwärme
aus dem vorangehenden Strangpressverfahren, so dass zum Biegen der
Profilleiste 28 kein weiterer Aufheizprozess erforderlich
war. Die Profilleiste 28 bzw. der U-förmige Rahmen 30 kann beispielsweise
einen offenen Querschnitt, zum Beispiel einen U-förmigen Querschnitt,
oder einen geschlossenen Querschnitt, zum Beispiel einen O-förmigen Querschnitt,
aufweisen.
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Anschließend wird
die Profilleiste 28 bzw. der U-förmige Rahmen 30 randseitig
an dem Blechteil 16 unter Ausbildung der Sitzschale 2 befestigt,
wie dies in 2 zu sehen ist. Dabei wird die
Profilleiste 28 bzw. der U-förmige
Rahmen 30 derart an dem Blechteil 16 befestigt,
dass die Profilleiste 28 bzw. der U-förmige Rahmen 30 in
Höhenrichtung 6 nach
unten über
das Blechteil 16 hervorsteht. In der dargestellten Ausführungsform
des Verfahrens wird die Seitenstrebe 32 an dem ersten Seitenrand 18,
die Seitenstrebe 34 an dem zweiten Seitenrand 20 und
die Querstrebe 36 an dem Vorderrand 22 des Blechteils 16 befestigt. Die
Profilleiste 28 bzw. der U-förmige Rahmen 30 bewirkt
in dieser Anordnung einerseits eine Versteifung des Blechteils 16 und
schafft andererseits Anbindungspunkte zur Befestigung der Sitzschale 2 an
einer benachbarten Komponente der Stützstruktur, wie dies später unter
Bezugnahme auf die 3 und 4 erläutert wird.
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Es
ist dabei ferner von Vorteil, wenn an der Profilleiste 28 mindestens
ein Lager 38 erzeugt wird, das der späteren Aufnahme einer Schwenkachse
für die
Sitzschale 2 dienen kann. Ein solches Lager 38 kann
beispielsweise rohrförmig
ausgebildet sein.
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Zwar
gewährleistet
der U-förmige,
einstückige
Rahmen 30 aus der Profilleiste 28 eine besonders hohe
Stabilität
der fertiggestellten Sitzschale 2, jedoch können in
einer alternativen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
(nicht dargestellt) auch zwei oder mehrere Profilleisten 28,
die entsprechend kürzer
ausgebildet sind, bereitgestellt werden, um eine der Profilleisten 28 an
dem Seitenrand 18 und die andere Profilleiste 28 an
dem Seitenrand 20 des Blechteils 16 zu befestigen.
Darüber
hinaus könnte
eine weitere Profilleiste 28 an dem Vorderrand 22 des
Blechteils 16 befestigt werden, um eine entsprechende Versteifung
des Blechteils 16 im Bereich des Vorderrandes 22 zu
ermöglichen.
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Aus 2 ist
ersichtlich, dass das Blechteil 16 die Funktion hat, den
Fahrzeuginsassen sicher in Höhenrichtung 6 bzw.
aufgrund der Rampe 26 in Längsrichtung 12 abzustützen, während die
Profilleiste 28 einerseits die Funktion hat, das Blechteil 16 zu
versteifen, und andererseits die Funktion hat, eine sichere Anbindungsmöglichkeit
an eine benachbarte Komponente der Stützstruktur zu schaffen. Indem
die Sitzschale 2 aus zunächst separaten Bestandteilen, nämlich einerseits
dem Blechteil 16 und andererseits der Profilleiste 28,
zusammengebaut wird, ist es möglich,
die einzelnen Bestandteile funktionsgerechter auszulegen.
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So
kann die Profilleiste 28 insbesondere eine andere oder/und
größere Dicke
bzw. Wandstärke
als das Blechteil 16 aufweisen. Unabhängig von der jeweiligen Dimensionierung
von Blechteil 16 und Profilleiste 28 können die
beiden genannten Bestandteile ferner aus unterschiedlichen Materialien
gefertigt sein, um eine funktionsgerechte Optimierung zu bewirken.
Um eine besonders leicht bauende Sitzschale 2 zu erhalten,
ist es daher bevorzugt, wenn das Blechteil 16 oder/und
die Profilleiste 28 aus einem Material mit geringerer Dichte
als Stahl, besonders bevorzugt aus Magnesium, Aluminium, einer Magnesiumlegierung
oder einer Aluminiumlegierung erzeugt wird. Auch können die
Profilleiste 28 und das Blechteil 16 aus denselben
leicht bauenden Materialien erzeugt worden sein.
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Wie
bereits zuvor erwähnt,
sollte das Befestigen der Sitzschale 2 nach 2 an
einer benachbarten Komponente 40 der Stützstruktur vorzugsweise über die
mindestens eine Profilleiste 28 erfolgen, um eine sichere
Befestigung zu gewährleisten.
Die in 3 dargestellte Komponente 40 der Stützstruktur, bei
der es sich vorzugsweise um eine Schwenkeinrichtung zum Verschwenken
der Sitzschale 2 handelt, besteht in der dargestellten
Aus führungsform aus
Stahl. So wurde innerhalb der Komponente 40 ein Loch 42 erzeugt,
bevor die Sitzschale 2 bzw. deren Profilleiste 28 an
der Komponente 40 angeordnet wurde. Anschließend wird
die Profilleiste 28 im Bereich des Loches 42 auf
eine Temperatur erhitzt, die zwischen dem niedrigeren Schmelzpunkt
der Profilleiste 28 und dem höheren Schmelzpunkt der Komponente 40 liegt,
so dass sich die Profilleiste 28 im Bereich des Loches 42 teilweise
verflüssigt
und in das Loch 42 eintritt. Nach dem Abkühlen wird
auf diese Weise eine nietartige Verbindung zwischen der Profilleiste 28 einerseits
und der Komponente 40 andererseits erzielt, die in 4 gezeigt
ist. Man spricht bei dieser Vorgehensweise auch von einem Lochschweißen, wobei
das zum Lochschweißen
verwendete Schweißgerät 44 in 3 lediglich
schematisch angedeutet ist.
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- 2
- Sitzschale
- 4
- Höhenrichtung
- 6
- Höhenrichtung
- 8
- Querrichtung
- 10
- Querrichtung
- 12
- Längsrichtung
- 14
- Längsrichtung
- 16
- Blechteil
- 18
- erster
Seitenrand
- 20
- zweiter
Seitenrand
- 22
- Vorderrand
- 24
- Hinterrand
- 26
- Rampe
- 28
- Profilleiste
- 30
- U-förmiger Rahmen
- 32
- Seitenstrebe
- 34
- Seitenstrebe
- 36
- Querstrebe
- 38
- Lager
- 40
- Komponente
- 42
- Loch
- 44
- Schweißgerät