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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den
Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand
oder Decke im Brandfall gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
Vorrichtung der vorgenannten Art ist aus der
DE 197 00 601 A1 bekannt.
Die darin beschriebene Verschlusseinrichtung für Strömungswege
kann beispielsweise bei Lüftungsrohren aber auch bei Lüftungsöffnungen
in einer Wand eingesetzt werden. Die Vorrichtung umfasst eine so
genannte Brandschutzklappe, die im Brandfall die lichte Weite der
Lüftungsöffnung verschließen kann. Dazu
ist beispielsweise ein Schmelzlot vorgesehen, dass im Brandfall
aufschmilzt und es einer Feder ermöglicht, die Brandschutzklappe
in die Verschlussposition zu überführen. Die Brandschutzklappe
ist weiterhin mit einer intumeszierenden Brandschutzmasse versehen,
die im Brandfall ihr Volumen vergrößert und zu dem
Verschluss der Lüftungsöffnung beiträgt.
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Neben
der vorgenannten Brandschutzklappe sind weiterhin feuerbeständige
Tellerventile und so genannte Lüftungsbausteine bekannt.
Gemeinsam ist all diesen Verschlussmitteln, dass sie den freien Querschnitt
der Lüftungsöffnung deutlich reduzieren. Bei einigen
der vorgenannten Verschlussmittel beträgt der freie Querschnitt
lediglich 40% desjenigen der Lüftungsöffnung.
Weiterhin arbeiten fast alle der vorgenannten Verschlussmittel mit
intumeszierenden Baustoffen. Allerdings weisen die Verschlussmittel dabei
den Nachteil auf, dass der bei dem Aufschäumen entstehende
giftige Rauch in den nächsten Brandabschnitt gelangen kann.
Die erwähnten Brandschutzklappen sind darüber
hinaus sehr klobig, groß und unförmig. Weiterhin
sind auch die verwendeten Auslösemechanismen ebenfalls
sehr aufwändig gestaltet.
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Dass
der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Problem ist die Schaffung
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die effektiver aufgebaut ist.
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Dies
wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 oder des Anspruchs 2 gelöst. Die Unteransprüche
betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß Anspruch
1 ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Motor umfasst, der
die Verschlussmittel aus der ersten in die zweite Position überführen kann.
Durch die Verwendung eines Motors, der insbesondere sehr klein dimensioniert
werden kann, kann auf die aus dem Stand der Technik bekannten aufwändigen
Auslösemechanismen verzichtet werden.
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Gemäß Anspruch
2 ist vorgesehen, dass die Vorrichtung mindestens eine Öffnung
für den Hindurchtritt von Luft umfasst, deren für
den Hindurchtritt von Luft freie Querschnittsfläche mindestens
80%, vorzugsweise mindestens 100% der Querschnittsfläche
der Lüftungsöffnung in der Wand oder Decke beträgt.
Dadurch wird die Effektivität der Vorrichtung hinsichtlich
des Luftdurchtritts optimiert.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
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2 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 1;
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3 eine
Schnittansicht gemäß den Pfeilen III-III in 2;
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4 eine
Seitenansicht gemäß dem Pfeil IV in 2.
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Aus
den Figuren ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung ein Gehäuse mit einer Grundplatte 1 mit
einer darin befindlichen Öffnung 2 umfasst. An
die Grundplatte 1 schließt sich ein mit der Öffnung 2 fluchtender
Stutzen 3 an, der passend in eine Lüftungsöffnung
in einer Wand eingebracht werden kann, so dass die Öffnung 2 mit
der Lüftungsöffnung fluchtet. Insbesondere kann
dann die Grundplatte 1 an der Wand anliegen.
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Von
der Grundplatte 1 erstrecken sich Seitenwände 4 zu
der von dem Stutzen 3 abgewandten Seite, wobei an den Seitenwänden 4 eine
abnehmbare oder abklappbare Abdeckhaube 5 angebracht ist, deren
Seitenflächen durch Lüftungsgitter oder freie Öffnungen 6 gebildet
sind. Sämtliche Lüftungsgitter oder freie Öffnungen 6 weisen
zusammen eine lichte Weite oder freie Querschnittsfläche
auf, die vorzugsweise größer ist als die freie
Querschnittsfläche der Lüftungsöffnung
in der Wand bezeihungsweise als die freie Querschnittsfläche
der Öffnung 2 ist. Aufgrund der Tatsache, dass
die Abdeckhaube 5 abnehmbar oder abklappbar ist, ist das
Innere der erfindungsgemäßen Vorrichtung für
Wartungs- und Reinigungsarbeiten jederzeit einfach zugänglich.
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Die
Verschlusseinheit 14 weist eine Spiralfeder 16 auf,
die ein flexibles Absperrmittel 17 aus Glasseide und einem
intumeszierenden Material im Brandfall aus der in 3 abgebildeten
Offenstellung in eine Verschlussstellung bewegen kann. Die Verschlusseinheit 14 dient
als mechanisch Sicherung für den Fall, dass die im Nachfolgenden
detailliert beschriebenen motorischen Verschlussmittel 7 nicht funktionieren.
Auf dem oberen Rand der Verschlusseinheit 14 ist die Öffnung 15 von
einer umlaufenden Dichtung 18 umgeben.
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Es
besteht die Möglichkeit, bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf eine derartig mechanisch arbeitende Verschlusseinheit 14 zu
verzichten.
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Zwischen
der Abdeckhaube 5 und der Grundplatte 1 sind motorisch
bewegbare Verschlussmittel 7 angeordnet. Die Verschlussmittel 7 umfassen ein
erstes tellerähnliches Teil 8 und ein zweites
tellerähnliches Teil 9. Dabei ist das zweite tellerähnliche Teil 9 kleiner
als das erste tellerähnliche Teil 8 und ist an
deren der Grundplatte 1 beziehungsweise der Verschlusseinheit 14 zugewandten
Seite angeordnet. Weiterhin ist das zweite tellerähnliche
Teil 9 leicht konisch, so dass es ein Stück weit
in die Öffnung 15 beziehungsweise bei Vorrichtungen
ohne Verschlusseinheit 14 in die Öffnung 2 hineinragen kann.
Zwischen den beiden Teilen 8, 9 ist eine Brandschutzmasse 12 angeordnet.
Dabei sind die Teile 8, 9 nur über die
Brandschutzmasse 12 miteinander verbunden, so dass sie
im Brandfall voneinander gelöst werden.
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Die
Brandschutzmasse 12 besteht aus einem intumeszierenden
Material, das im Brandfall bei erhöhten Temperaturen aufschäumt
und sein Volumen beispielsweise um einen Faktor 15 bis 20 vergrößert.
Dadurch wird im Brandfall die Vorrichtung mit der intumeszierenden
Masse gefüllt. Aufgrund der Tatsache, dass das intumeszierende
Material zwischen zwei Widerlagern gefangen ist, verdichtet es sich
im Brandfall enorm und bildet einen äußerst festen
und stabilen Brandschutzschaum.
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Das
erste tellerähnliche Teil 8 weist auf seiner der
Grundplatte 1 beziehungsweise der Verschlusseinheit 14 zugewandten
Seite eine Dichtfläche 19 auf, die mit der umlaufenden
Dichtung 18 zusammenwirken kann. Diese Dichtfläche 19 umgibt dabei
das zweite tellerähnliche Teil 9. Die Verschlussmittel 7 liegen
auf ihrer der Abdeckhaube 5 zugewandten Seite an einer
weiteren umlaufenden Dichtung 21 an.
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Die
Verschlussmittel 7 sind auf drei Führungsbolzen 13 und
einer Gewindespindel 10 zwischen der Abdeckhaube 5 und
der Grundplatte 1 beziehungsweise der Verschlusseinheit 14 bewegbar. Insbesondere 3 lässt
sich entnehmen, dass an der Abdeckhaube 5 ein Motor 11 angebracht
ist, der die Gewindespindel 10 antreiben kann. Der Motor 11 kann
vergleichsweise klein dimensioniert sein und beispielsweise einen
Durchmesser von 20 mm und eine Bauhöhe von 25 mm aufweisen.
Es besteht dabei insbesondere die Möglichkeit, dass der
Motor 11 mittels einer Batterie betrieben werden kann,
so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung von der
Stromversorgung unabhängig sein kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit einem Rauchgasschalter
und/oder einem Rauchmelder derart gekoppelt sein, dass bei Detektion
von Rauch der Motor 11 in Bewegung gesetzt wird. Dabei besteht
die Möglichkeit, dass jeweils einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein eigener Rauchgasschalter zugeordnet ist. Alternativ
dazu kann jedoch auch eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen
Vorrichtungen einer zentralen Steuerung zugeordnet sein beziehungsweise
von dieser angesteuert werden, wobei die zentrale Steuerung beispielsweise
Teil einer Rauchmelder-Anlage ist.
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Bei
der abgebildeten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist ein Rauchmelder 20 in die Vorrichtung integriert.
Der Rauchmelder 20 ist dabei auf der Grundplatte 1 angeordnet
und kann, insbesondere aufgrund von Verwirbelungen der Luft unter
der Abdeckhaube 5, sowohl bei in die Abdeckhaube 5 hineinströmender
Luft, als auch bei aus der Abdeckhaube 5 heraus strömender
Luft effektiv Rauch detektieren.
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Weiterhin
ist in die abgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine Steuereinheit 22 integriert, die ebenfalls
auf der Grundplatte 1 angeordnet ist. Die Steuereinheit 22 kann
dabei einen Rauchgasschalter und eine Batterie umfassen. Bei Detektion
von Rauch durch den Rauchmelder 20 kann die Steuereinheit 22 den
Motor 11 in Bewegung setzen.
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Wenn
durch die Bewegung des Motors 11 die Verschlussmittel 7 bis
an die Verschlusseinheit 14 bewegt werden, drückt
die Dichtfläche 19 an die Dichtung 18,
so dass eine ausgesprochen rauchdichte Verbindung zwischen Verschlussmittel 7 und
Verschlusseinheit 14 beziehungsweise Grundplatte 1 entsteht.
Auf diese Weise kann die Lüftungsöffnung absolut
rauchdicht verschlossen werden.
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Wenn
bei von dem Motor 11 gegen die Dichtung 18 gedrückter
Stellung der Verschlussmittel 7 von dem Rauchmelder 20 kein
Rauch mehr detektiert wird, kann der Motor 11 die Verschlussmittel 7 wieder in
die geöffnete Position zurück überführen.
Dadurch wird die Lüftungsöffnung wieder freigegeben.
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Durch
die Dichtungen 18, 21 können die Verschlussmittel 7 in
jeder ihrer Endstellungen an einem vergleichsweise nachgiebigen
Material anliegen, so dass ein Festfressen vermieden wird.
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Die
Vorrichtung kann eine Hupe umfassen, die bei dem Zufahren der Verschlussmittel 7 betätigt werden
kann. Weiterhin kann die Vorrichtung beispielsweise zwei LEDs aufweisen,
die den Zustand der Vorrichtung optisch signalisieren können.
Beispielsweise können eine grüne LED bei geöffneter Vorrichtung
und eine rote LED bei geschlossener Vorrichtung leuchten.
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Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung keine weiteren
Komponenten wie beispielsweise Abdeckgitter oder dergleichen auf.
Optional kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit eingebauten Filtern oder Schalldämpfern versehen werden.
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Besonders
vorteilhaft ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anzusehen, dass sie aus wenigen Einzelteilen besteht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19700601
A1 [0002]
- - DE 102008031856 [0015]