DE102009016093A1 - Vorrichtung für den Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand oder Decke im Brandfall - Google Patents

Vorrichtung für den Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand oder Decke im Brandfall Download PDF

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Abstract

Vorrichtung für den Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand oder Decke im Brandfall, umfassend Verschlussmittel (7), die aus einer ersten, geöffneten Position, in der Luft durch die Lüftungsöffnung hindurch strömen kann, in eine zweite, geschlossene Position überführbar sind, in der kein Rauch durch die Lüftungsöffnung hindurch strömen kann, Brandschutzmittel, die bei erhöhter Temperatur ihr Volumen vergrößern und zu dem Verschluss der Lüftungsöffnung beitragen, sowie einen Motor (11), der die Verschlussmittel (7) aus der ersten in die zweite Position überführen kann.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand oder Decke im Brandfall gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Eine Vorrichtung der vorgenannten Art ist aus der DE 197 00 601 A1 bekannt. Die darin beschriebene Verschlusseinrichtung für Strömungswege kann beispielsweise bei Lüftungsrohren aber auch bei Lüftungsöffnungen in einer Wand eingesetzt werden. Die Vorrichtung umfasst eine so genannte Brandschutzklappe, die im Brandfall die lichte Weite der Lüftungsöffnung verschließen kann. Dazu ist beispielsweise ein Schmelzlot vorgesehen, dass im Brandfall aufschmilzt und es einer Feder ermöglicht, die Brandschutzklappe in die Verschlussposition zu überführen. Die Brandschutzklappe ist weiterhin mit einer intumeszierenden Brandschutzmasse versehen, die im Brandfall ihr Volumen vergrößert und zu dem Verschluss der Lüftungsöffnung beiträgt.
  • Neben der vorgenannten Brandschutzklappe sind weiterhin feuerbeständige Tellerventile und so genannte Lüftungsbausteine bekannt. Gemeinsam ist all diesen Verschlussmitteln, dass sie den freien Querschnitt der Lüftungsöffnung deutlich reduzieren. Bei einigen der vorgenannten Verschlussmittel beträgt der freie Querschnitt lediglich 40% desjenigen der Lüftungsöffnung. Weiterhin arbeiten fast alle der vorgenannten Verschlussmittel mit intumeszierenden Baustoffen. Allerdings weisen die Verschlussmittel dabei den Nachteil auf, dass der bei dem Aufschäumen entstehende giftige Rauch in den nächsten Brandabschnitt gelangen kann. Die erwähnten Brandschutzklappen sind darüber hinaus sehr klobig, groß und unförmig. Weiterhin sind auch die verwendeten Auslösemechanismen ebenfalls sehr aufwändig gestaltet.
  • Dass der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Problem ist die Schaffung einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die effektiver aufgebaut ist.
  • Dies wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 2 gelöst. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Motor umfasst, der die Verschlussmittel aus der ersten in die zweite Position überführen kann. Durch die Verwendung eines Motors, der insbesondere sehr klein dimensioniert werden kann, kann auf die aus dem Stand der Technik bekannten aufwändigen Auslösemechanismen verzichtet werden.
  • Gemäß Anspruch 2 ist vorgesehen, dass die Vorrichtung mindestens eine Öffnung für den Hindurchtritt von Luft umfasst, deren für den Hindurchtritt von Luft freie Querschnittsfläche mindestens 80%, vorzugsweise mindestens 100% der Querschnittsfläche der Lüftungsöffnung in der Wand oder Decke beträgt. Dadurch wird die Effektivität der Vorrichtung hinsichtlich des Luftdurchtritts optimiert.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
  • 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
  • 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 1;
  • 3 eine Schnittansicht gemäß den Pfeilen III-III in 2;
  • 4 eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil IV in 2.
  • Aus den Figuren ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Gehäuse mit einer Grundplatte 1 mit einer darin befindlichen Öffnung 2 umfasst. An die Grundplatte 1 schließt sich ein mit der Öffnung 2 fluchtender Stutzen 3 an, der passend in eine Lüftungsöffnung in einer Wand eingebracht werden kann, so dass die Öffnung 2 mit der Lüftungsöffnung fluchtet. Insbesondere kann dann die Grundplatte 1 an der Wand anliegen.
  • Von der Grundplatte 1 erstrecken sich Seitenwände 4 zu der von dem Stutzen 3 abgewandten Seite, wobei an den Seitenwänden 4 eine abnehmbare oder abklappbare Abdeckhaube 5 angebracht ist, deren Seitenflächen durch Lüftungsgitter oder freie Öffnungen 6 gebildet sind. Sämtliche Lüftungsgitter oder freie Öffnungen 6 weisen zusammen eine lichte Weite oder freie Querschnittsfläche auf, die vorzugsweise größer ist als die freie Querschnittsfläche der Lüftungsöffnung in der Wand bezeihungsweise als die freie Querschnittsfläche der Öffnung 2 ist. Aufgrund der Tatsache, dass die Abdeckhaube 5 abnehmbar oder abklappbar ist, ist das Innere der erfindungsgemäßen Vorrichtung für Wartungs- und Reinigungsarbeiten jederzeit einfach zugänglich.
  • Auf der Grundplatte 1 ist weiterhin eine Verschlusseinheit 14 vorgesehen, die eine Öffnung 15 aufweist, die mit der Öffnung 2 fluchtet. Die Verschlusseinheit 14 kann derjenigen entsprechen, die in der unveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 10 2008 031 856 beschrieben ist.
  • Die Verschlusseinheit 14 weist eine Spiralfeder 16 auf, die ein flexibles Absperrmittel 17 aus Glasseide und einem intumeszierenden Material im Brandfall aus der in 3 abgebildeten Offenstellung in eine Verschlussstellung bewegen kann. Die Verschlusseinheit 14 dient als mechanisch Sicherung für den Fall, dass die im Nachfolgenden detailliert beschriebenen motorischen Verschlussmittel 7 nicht funktionieren. Auf dem oberen Rand der Verschlusseinheit 14 ist die Öffnung 15 von einer umlaufenden Dichtung 18 umgeben.
  • Es besteht die Möglichkeit, bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf eine derartig mechanisch arbeitende Verschlusseinheit 14 zu verzichten.
  • Zwischen der Abdeckhaube 5 und der Grundplatte 1 sind motorisch bewegbare Verschlussmittel 7 angeordnet. Die Verschlussmittel 7 umfassen ein erstes tellerähnliches Teil 8 und ein zweites tellerähnliches Teil 9. Dabei ist das zweite tellerähnliche Teil 9 kleiner als das erste tellerähnliche Teil 8 und ist an deren der Grundplatte 1 beziehungsweise der Verschlusseinheit 14 zugewandten Seite angeordnet. Weiterhin ist das zweite tellerähnliche Teil 9 leicht konisch, so dass es ein Stück weit in die Öffnung 15 beziehungsweise bei Vorrichtungen ohne Verschlusseinheit 14 in die Öffnung 2 hineinragen kann. Zwischen den beiden Teilen 8, 9 ist eine Brandschutzmasse 12 angeordnet. Dabei sind die Teile 8, 9 nur über die Brandschutzmasse 12 miteinander verbunden, so dass sie im Brandfall voneinander gelöst werden.
  • Die Brandschutzmasse 12 besteht aus einem intumeszierenden Material, das im Brandfall bei erhöhten Temperaturen aufschäumt und sein Volumen beispielsweise um einen Faktor 15 bis 20 vergrößert. Dadurch wird im Brandfall die Vorrichtung mit der intumeszierenden Masse gefüllt. Aufgrund der Tatsache, dass das intumeszierende Material zwischen zwei Widerlagern gefangen ist, verdichtet es sich im Brandfall enorm und bildet einen äußerst festen und stabilen Brandschutzschaum.
  • Das erste tellerähnliche Teil 8 weist auf seiner der Grundplatte 1 beziehungsweise der Verschlusseinheit 14 zugewandten Seite eine Dichtfläche 19 auf, die mit der umlaufenden Dichtung 18 zusammenwirken kann. Diese Dichtfläche 19 umgibt dabei das zweite tellerähnliche Teil 9. Die Verschlussmittel 7 liegen auf ihrer der Abdeckhaube 5 zugewandten Seite an einer weiteren umlaufenden Dichtung 21 an.
  • Die Verschlussmittel 7 sind auf drei Führungsbolzen 13 und einer Gewindespindel 10 zwischen der Abdeckhaube 5 und der Grundplatte 1 beziehungsweise der Verschlusseinheit 14 bewegbar. Insbesondere 3 lässt sich entnehmen, dass an der Abdeckhaube 5 ein Motor 11 angebracht ist, der die Gewindespindel 10 antreiben kann. Der Motor 11 kann vergleichsweise klein dimensioniert sein und beispielsweise einen Durchmesser von 20 mm und eine Bauhöhe von 25 mm aufweisen. Es besteht dabei insbesondere die Möglichkeit, dass der Motor 11 mittels einer Batterie betrieben werden kann, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung von der Stromversorgung unabhängig sein kann.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit einem Rauchgasschalter und/oder einem Rauchmelder derart gekoppelt sein, dass bei Detektion von Rauch der Motor 11 in Bewegung gesetzt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, dass jeweils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ein eigener Rauchgasschalter zugeordnet ist. Alternativ dazu kann jedoch auch eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Vorrichtungen einer zentralen Steuerung zugeordnet sein beziehungsweise von dieser angesteuert werden, wobei die zentrale Steuerung beispielsweise Teil einer Rauchmelder-Anlage ist.
  • Bei der abgebildeten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Rauchmelder 20 in die Vorrichtung integriert. Der Rauchmelder 20 ist dabei auf der Grundplatte 1 angeordnet und kann, insbesondere aufgrund von Verwirbelungen der Luft unter der Abdeckhaube 5, sowohl bei in die Abdeckhaube 5 hineinströmender Luft, als auch bei aus der Abdeckhaube 5 heraus strömender Luft effektiv Rauch detektieren.
  • Weiterhin ist in die abgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Steuereinheit 22 integriert, die ebenfalls auf der Grundplatte 1 angeordnet ist. Die Steuereinheit 22 kann dabei einen Rauchgasschalter und eine Batterie umfassen. Bei Detektion von Rauch durch den Rauchmelder 20 kann die Steuereinheit 22 den Motor 11 in Bewegung setzen.
  • Wenn durch die Bewegung des Motors 11 die Verschlussmittel 7 bis an die Verschlusseinheit 14 bewegt werden, drückt die Dichtfläche 19 an die Dichtung 18, so dass eine ausgesprochen rauchdichte Verbindung zwischen Verschlussmittel 7 und Verschlusseinheit 14 beziehungsweise Grundplatte 1 entsteht. Auf diese Weise kann die Lüftungsöffnung absolut rauchdicht verschlossen werden.
  • Wenn bei von dem Motor 11 gegen die Dichtung 18 gedrückter Stellung der Verschlussmittel 7 von dem Rauchmelder 20 kein Rauch mehr detektiert wird, kann der Motor 11 die Verschlussmittel 7 wieder in die geöffnete Position zurück überführen. Dadurch wird die Lüftungsöffnung wieder freigegeben.
  • Durch die Dichtungen 18, 21 können die Verschlussmittel 7 in jeder ihrer Endstellungen an einem vergleichsweise nachgiebigen Material anliegen, so dass ein Festfressen vermieden wird.
  • Die Vorrichtung kann eine Hupe umfassen, die bei dem Zufahren der Verschlussmittel 7 betätigt werden kann. Weiterhin kann die Vorrichtung beispielsweise zwei LEDs aufweisen, die den Zustand der Vorrichtung optisch signalisieren können. Beispielsweise können eine grüne LED bei geöffneter Vorrichtung und eine rote LED bei geschlossener Vorrichtung leuchten.
  • Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung keine weiteren Komponenten wie beispielsweise Abdeckgitter oder dergleichen auf. Optional kann die erfindungsgemäße Vorrichtung mit eingebauten Filtern oder Schalldämpfern versehen werden.
  • Besonders vorteilhaft ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung anzusehen, dass sie aus wenigen Einzelteilen besteht.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 19700601 A1 [0002]
    • - DE 102008031856 [0015]

Claims (11)

  1. Vorrichtung für den Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand oder Decke im Brandfall, umfassend – Verschlussmittel (7), die aus einer ersten, geöffneten Position, in der Luft durch die Lüftungsöffnung hindurch strömen kann, in eine zweite, geschlossene Position überführbar sind, in der kein Rauch durch die Lüftungsöffnung hindurch strömen kann, – Brandschutzmittel, die bei erhöhter Temperatur ihr Volumen vergrößern und zu dem Verschluss der Lüftungsöffnung beitragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Motor (11) umfasst, der die Verschlussmittel (7) aus der ersten in die zweite Position überführen kann.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens eine Öffnung (6) für den Hindurchtritt von Luft umfasst, deren für den Hindurchtritt von Luft freie Querschnittsfläche mindestens 80%, vorzugsweise mindestens 100% der Querschnittsfläche der Lüftungsöffnung in der Wand oder Decke beträgt.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Gehäuse umfasst.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (6) in dem Gehäuse angeordnet ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen an der Wand oder Decke anbringbaren Abschnitt und einen von diesem in Durchtrittsrichtung beabstandeten Abschnitt aufweist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (6) seitlich zwischen dem an der Wand oder Decke anbringbaren Abschnitt und dem von diesem in Durchtrittsrichtung beabstandeten Abschnitt angeordnet ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussmittel (7) mindestens einen zwischen dem an der Wand oder Decke anbringbaren Abschnitt und dem von diesem in Durchtrittsrichtung beabstandeten Abschnitt bewegbaren Teil (8, 9) umfassen.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegbare Teil (8, 9) der Verschlussmittel auf seiner der Lüftungsöffnung zugewandten Seite konisch ist und/oder mit einer Dichtfläche (19) versehen ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussmittel (7) von dem Motor (11) über einen Spindeltrieb antreibbar sind.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (11) von einem Rauchgasschalter oder einem Rauchmelder (20) oder dergleichen angesteuert werden kann.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin eine Verschlusseinheit (14) umfasst, die ein mechanisches Verschließen der Lüftungsöffnung im Brandfall gewährleisten kann, wenn der Motor (11) nicht funktioniert.
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US3981317A (en) * 1974-02-12 1976-09-21 Strulik Wilhelm P Flame-arresting or smoke-clearing valve device operating by closure and opening respectively
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