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Die
Erfindung betrifft einen Wälzkörper, bei dem ausgehend
von wenigstens einer seiner beiden Stirnseiten eine Höhlung
ausgebildet ist und eine Lageranordnung mit Wälzkörpern
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Anders
als bei Gleitlagern wird bei Wälzlagern bekanntlich die
Last unter einem Abwälzen übertragen, so dass
die Reibung insbesondere auch bei niedrigen Drehzahlen und beim
Anfahren gering ist. Die geringe Anlaufreibung und der Umstand,
dass kein Einlaufen notwendig ist, sind insbesondere bei Fahrzeugen
wichtige Vorteile. Der geringen Reibung entsprechen mit Vorteil
geringe Leistungsverluste. Unter den Wälzlagern ist dabei
beispielsweise das Kegelrollenlager ein nicht nur in Fahrzeugen
weitverbreiteter Wälzlagertyp. Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens
mit den verfügbaren Rohstoff- und Energiereserven wird
weiterhin, und nichtausschließlich auf das Gebiet der Fahrzeuge
begrenzt, nach Möglichkeiten gesucht, die Leistungsverluste
weiter zu senken.
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Aus
der
DE 10 2006
052 044 A1 ist ein Wälzkörper der eingangs
genannten Art bekannt. Er weist ausgehend von seinen beiden Stirnseiten
jeweils eine Höhlung auf, zwischen den Höhlungen
ein mit Material des Wälzkörpers ausgefüllter
Zwischenbereich, dessen minimale axiale Dicke zwischen 20 bis 60%
der axialen Wälzkörperlänge ist. Bei
guten Laufeigenschaften ist eine hohe Einsparung an Gewicht und
Rohstoffen erreicht worden.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, einen weiter verbesserten Wälzkörper
und damit eine verbesserte Lageranordnung mit weiter verbesserten
Laufeigenschaften zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des Wälzkörpers durch
den Gegenstand des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Lageranordnung
durch die Gegenstände der Ansprüche 14 bis 17
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den weiteren
Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß Anspruch
1 ist bei einem Wälzkörper ausgehend von wenigstens
einer seiner beiden Stirnseiten eine Höhlung ausgebildet.
In der Höhlung ist ein elastisches Material angeordnet.
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Die
Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass sich bei Ausbildung
eines Wälzkörpers gemäß dem
Stand der Technik bereits gute Laufeigenschaften ergeben. Dabei
stand bei bekannten Wälzkörpern die Materialeinsparung
und Gewichtsreduzierung im Vordergrund. Dies führte zu
Wälzkörpern mit vergleichsweise großen
Höhlungen. Aufgrund der Höhlungen können
im belasteten Betrieb Vibrationen und Schwingungen innerhalb des
Wälzkörpers auftreten. Die Seitenwände
der Höhlungen können wegen ihrer großen
Fläche vibrieren, was den Betrieb des Wälzlagers
stört. Zudem werden durch ein mit dem Innenring verbundenes
Maschinenbauteil auf diesen beim Betrieb über tragene Schwingungen
und Vibrationen durch die Wälzkörper auf den Außenring und
damit verbundene Maschinenteile übertragen, was sich nachteilig
auf den Betrieb auswirkt. Die Anordnung von elastischem Material
innerhalb der Öffnung führt zu einer Reduktion
oder vollständigen Unterdrückung von Schwingungen
und Vibrationen im Wälzkörper. Zudem wird die Übertragung
von Schwingungen und Vibrationen zwischen Innen- und Außenring
unterbunden oder gedämpft. Dadurch werden die Laufeigenschaften
des mit den Wälzkörpern ausgestatteten Wälzlagers
verbessert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ausgehend
von beiden Stirnseiten jeweils eine Höhlung ausgebildet,
wobei zwischen den Höhlungen ein mit Material des Wälzkörpers
ausgefüllter Zwischenbereich verbleibt. Dies erhöht
die Stabilität des Wälzkörpers, wobei
die bei den bekannten Wälzkörpern mit zwei Höhlungen
vorliegenden Vorteile erhalten bleiben. Die Aufrechterhaltung und
Verbesserung der wälzlagertechnischen Eigenschaften liegt
in Kombination mit einer Einsparung an Material und an Gewicht vor.
Dabei werden durch die Materialeinsparung die Rohstoffreserven geschont und
infolge des geringeren, bei Betrieb zu walzenden Gewichts der Wälzkörper,
Leistungsverluste reduziert sind. Weiterhin liegt vorteilhaft die
minimale axiale Dicke des Zwischenbereichs zwischen 20 bis 60% der
axialen Wälzkörperlänge. Bei Unterschreiten
einer minimalen axialen Dicke von 20% der axialen Wälzkörperlänge
verschlechtern sich die wälzlagertechnischen Eigenschaften
inakzeptabel. Andererseits sollte die minimale axiale Dicke nicht
größer als 60% der axialen Wälzkörperlänge
sein, da dies hinsichtlich Material- und Gewichtseinsparung kontraproduktiv
wäre und weiterhin beim Abrollen des Wälzkörpers
auf einer entsprechenden Abrollfläche an den Übergangsbereichen
vom Außenmantel des Wälzkörpers hin zu
seinen Stirnseiten unerwünscht hohe mechanische Spannungsspitzen
auftreten würden. Dadurch, dass die Höhlungen
eine gewisse Tiefe aufweisen und die Höhlungen in ihrem
im wesentlichen zylindrischen Bereich einen Durchmesser zwischen
40% bis 70% des Wälzkörperaußendurchmessers
an der die Öffnung der jeweiligen Höhlung beinhaltenden
Stirnseite aufweisen bzw. eine Wandstärke des Wälzkörpers
im Bereich der Höhlungen zwischen 15% und 30% des Wälzkörperaußendurchmessers
an der die Öffnung der jeweiligen Höhlung beinhaltenden
Stirnseite ist, werden besagte unerwünschte Spannungsspitzen
dadurch verhindert, dass die axialen Enden des Wälzkörpers
eine gewisse Einfederungsmöglichkeit nach innen hin aufweisen.
Durch das elastische Material werden jedoch Vibrationen effektiv
vermiede. Weiterhin ist zur Verhinderung besagter unerwünschter
Spannungsspitzen der Wälzkörper in seinen Übergangsbereichen
vom Außenmantel hin zu seinen Stirnseiten mit Verrundungen
ausgebildet, die an die jeweilige Belastungsanforderung entsprechend
angepasst ausgebildet sein können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Elastizität des elastischen Materials größer
als die Elastizität eines Grundmaterials des Wälzkörpers.
Hier ist die Dämpfungswirkung weiter verbessert, so dass
Vibrationen effektiv unterbunden werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Material gummiartig. Bei vergleichsweise geringem Herstellungsaufwand
weist Gummi gute elastische Eigenschaften auf, so dass Vibrationen
gut unterdrückt werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus dem im Folgenden
beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Figuren. Es zeigen:
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1 einen
aus dem Stand der Technik bekannten Wälzkörper
und
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2 ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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3 ein
alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die 1 zeigt
einen Längsschnitt durch einen bekannten kegelstumpfartigen
Wälzkörper 10. Dabei ist der Wälzkörper 10 ausgehend
von seinen beiden Stirnseiten mit Höhlungen 21 und 22 ausgebildet.
Zwischen den beiden Höhlungen 21 und 22 verbleibt
ein mit Material des Wälzkörpers 10 ausgefüllter
Zwischenbereich, dessen minimale axiale Dicke bmin ca.
25% der axialen Wälzkörperlänge L ist. Gemäß dem
allgemeinen Grundgedanken der Erfindung ist dabei besagte minimale
axiale Dicke bmin zwischen 20 bis 60%, insbesondere
zwischen 20 und 40% der axialen Wälzkörperlänge
L ausgebildet.
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Der
Wälzkörper 10 ist dabei materialeinheitlich
und einstückig insbesondere aus einem Stahl oder Keramik
ausgebildet. Die Höhlungen 21 und 22 sind
zum Zwischenbereich hin sphärisch ausgebildet, wobei die
Höhlung 22 am durchmessergrößeren axialen
Ende des Wälzkörpers 10 tiefer ausgebildet ist
als die Höhlung 21 am durchmesserkleineren axialen
Ende des Wälzkörpers 10.
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Die
Höhlung 21 ist dabei in ihrem im Wesentlichen
zylindrischen Bereich mit einem Durchmesser d1 ausgebildet,
der in etwa 55% des Wälzkörperaußendurchmessers
D1 an der die Öffnung der Höhlung 21 beinhaltenden
Stirnseite des Wälzkörpers 10 ist. Weiterhin
ist auch der Durchmesser d2 der Höhlung 22 in
ihrem im Wesentlichen zylindrischen Bereich etwa 60% des Wälzkörperaußendurchmessers
D2 an der die Öffnung der Höhlung 22 beinhaltenden
Stirnseite des Wälzkörpers 10. Weiterhin
ist die Wandstärke des Wälzkörpers 10 im
Bereich der Höhlungen 21 und 22 in etwa
20% des Wälzkörperaußendurchmessers D1 bzw. D2. Gemäß dem
allgemeinen Gedanken der Erfindung sind die Durchmesser d1 und d2 der Höhlungen 21 und 22 in
deren im wesentlichen zylindrischen Bereich zwischen 40 bis 70%
des jeweiligen Wälzkörperaußendurchmessers
D1 bzw. D2 und die Wandstärke
des Wälzkörpers 10 ist im Bereich der Höhlungen 21 und 22 im
Bereich zwischen 15% bis 30% des jeweiligen Wälzkörperaußendurchmessers D1 bzw. D2. Dadurch
wird eine ausreichende Steifigkeit des Wälzkörpers 10 im
Bereich der Höhlungen 21 und 22 erzielt,
gleichzeitig aber zur Vermeidung der eingangs genannten, an sich
unerwünschten hohen Spannungsspitzen, eine gewisse Einfederungsmöglichkeit
des Wälzkörpers im Bereich der Höhlungen 21 und 22 erzielt.
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Weiterhin
wird zur Vermeidung der eingangs beschriebenen, an sich unerwünschten
hohen Spannungsspitzen, der Wälzkörper 10 in Übergangsbereichen
von seinem Außenmantel hin zu seinen Stirnseiten mit einer
Verrundung ausgebildet, die von Einsatzfall zu Einsatzfall an die
jeweilige Belastungsanforderung angepasst ausgebildet sein kann.
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Dabei
ist der Außenmantel des Wälzkörpers 10 zwischen
den Übergangsbereichen zu seinen beiden Stirnseiten hin
im wesentlichen eben ausgebildet und auch eine Abrollfläche
für den Wälzkörper 10 ist entsprechend
eben ausgebildet, so dass sich in Verbindung mit den vorausgehend
beschriebenen Maßnahmen zur Vermeidung besagter Spannungsspitzen
mit Vorteil eine an sich gleichmäßige mechanischen
Spannungsverteilung bei Betrieb des Wälzkörpers 10 ergibt.
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In
anderen bekannten Ausführungsformen kann aber der Außenmantel
des Wälzkörpers zwischen besagten Übergangsbereichen
auch nach außen hin ausgebaucht ausgebildet sein, wobei
dann auch die Abrollfläche für den Wälzkörper
zum Wälzkörper hin ausgebaucht oder nach innen
hin eingebaucht ausgebildet sein kann. Auch eine entsprechende Einbauchung
des Außenmantels des Wälzkörpers ist
in wiederum anderen Ausführungsformen denkbar, wobei dann
die Abrollfläche für den Wälzkörper
zum Wälzkörper hin ausgebaucht sein sollte.
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Die 2 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Ein
kegelstumpfartiger Wälzkörper 101 weist
analog zum in der 1 dargestellten Wälzkörper 10 zwei
Höhlungen 102 und 103 auf, die bezüglich
ihrer Eigenschaften beispielsweise den Höhlungen 21 und 22 der 1 entsprechen.
Der Wälzkörper 101 weist folglich die
gleichen vorteilhaften Eigenschaften auf, wie der Wälzkörper 10 der 1.
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Im
Unterschied zur Ausführung des Wälzkörpers 10 der 1 ist
jedoch die Höhlung 102 mit einem Material 105 und
die Höhlung 103 mit einem Material 107 verfüllt.
Die Materialien 105 und 107 sind bevorzugt gleichartig,
können jedoch auch verschiedenartig sein. Die Materialien 105 und 107 sind
elastisch, so dass sie innerhalb der Höhlungen 102 bzw. 103 schwingungsdämpfende
Eigenschaften entfalten. Daher können sich keine Vibrationen
oder Schwingungen auf dem die Höhlungen umgebenden Außenmantel
des Wälzkörpers 101 ausbilden, die den
Betrieb eines entsprechenden Wälzlagers stören würden.
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Besonders
bevorzugt sind die Material 105 und 107 gummiartig,
so dass besonders gute elastische Eigenschaften bei gleichzeitig
kostengünstiger und einfacher Herstellung und guter Verfügbarkeit vorliegen.
Gummi hat zudem den Vorteil, dass es sich in weichem Zustand gut
in die Höhlungen 102 und 103 einbringen
und durch einen anschließenden Vulkanisationsprozess härten und
befestigen lässt. So ergibt sich eine formfeste Verbindung
zwischen dem Material des Wälzkörpers 101 und
den Materialien 105 und 107.
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Insbesondere
vorteilhaft eignen sich Materialien wie Fluorkautschuk (FPM), Acrylatkautschuk (ACM),
so genannten NBR-Elastomere und hydrierter NBR (HNBR) für
den Einsatz in den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung.
Sie weisen in verschiednen Temperaturbereichen stabile Eigenschaften
auf.
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Besonders
vorteilhaft sind die Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Wälzkörper bei der Verwendung in einem Wälzlager.
Hier führen die schwingungsdämpfenden Eigenschaften
dazu, dass keine Schwingungen und Vibrationen durch die Wälzkörper zwischen
dem Innenring und dem Außenring des Wälzlagers
mehr übertragen werden. So werden beispielsweise auf eine
gelagerte Welle entstehende Vibrationen auf den Innenring übertragen.
Bei bekannten Wälzlagern pflanzen sich die Vibrationen über
die Wälzkörper und den Außenring in die
umgebende Maschine fort, was zu Störungen im Betrieb und
erhöhten Verschleiß führen kann. Durch
Einsatz der erfindungsgemäßen Wälzkörper
werden die Vibrationen jedoch unterdrückt oder zumindest
derart gedämpft, dass sie unschädlich sind. Eine
erhöhte Ausfallsicherheit und geringerer Verschleiß sind
die resultierenden Vorteile.
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In
der 3 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Eine Zylinderrolle 201 ist hohlzylinderförmig
ausgeführt und weist einen Zylindermantel 203 aus
einem Metall auf. Innerhalb einer Höhlung ist ein elastisches
Material 205 angeordnet, analog zum Ausführungsbeispiel
der 2, wodurch sich dieselben Vorteile ergeben. Alternativ kann
auch im Fall der Zylinderrolle mittig ein Bereich aus dem Material
des Wälzkörpers verbleiben, so dass zwei mit elastischem
Material verfüllte Höhlungen vorliegen.
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In
den beschriebenen Ausführungsbeispielen wurden exemplarisch
ein kegelstumpfartiger und ein hohlzylinderförmiger Wälzkörper
gezeigt. Die Erfindung lässt sich analog jedoch mit gleichen
Vorteilen bei Pendelrollen für entsprechende Wälzlager einsetzen.
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- 10
- Wälzkörper
- 21,
22
- Höhlung
- 101
- Wälzkörper
- 102,
103
- Höhlung
- 105,
107
- elastisches
Material
- d1
- zylindrischer
Bereich mit einem Durchmesser
- D1, D2
- Wälzkörperaußendurchmesser
- d2
- Durchmesser
der Höhlung
- bmin
- axiale
Dicke
- L
- Wälzkörperlänge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006052044
A1 [0003]