DE102009015148A1 - Kupplung mit Nachstelleinrichtung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Reibungskupplung mit einer Verschleißnachstellung in der Weise, dass nach Überfahren eines Überwegs mittels der Betätigungseinrichtung ein Nachstellprozess eingeleitet wird. Dabei wird der Nachstellvorgang von einem schaltbaren Anschlag eingeleitet, der im Nachstellfall ausgeschwenkt wird, so dass der Betätigungshebel im geöffneten Zustand der Reibungskupplung einen Überweg beschreitet und dadurch eine Nachstellung der an der Reibungskupplung angeordneten Nachstelleinrichtung einleitet. Der schaltbare Anschlag wird dabei mittels einer drehfest angeordneten und in Einrückrichtung axial vom Hebel mitgenommenen Mitnahmenase verschwenkt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine von einer Betätigungsvorrichtung zugedrückte Reibungskupplung mit einer Nachstelleinrichtung zur Kompensation eines Fehlabstandes zwischen den Reibkontaktflächen.
  • Derartige Reibungskupplungen sind beispielsweise aus der DE 10 2005 003 505 A1 bekannt. Im Allgemeinen werden derartige Fehlabstände über die Betriebszeit der Reibungskupplung durch Verschleiß der Reibbeläge der Kupplungsscheibe und Setzvorgänge der Belagfederung hervorgerufen. Verschleißkompensation erfolgt zweckmäßigerweise durch einen Ausgleich des Fehlabstands, indem der ideale axiale Abstand der Reibflächen der Kupplung zueinander durch über den Umfang wirksame Rampen-Gegenrampensysteme so gegeneinander verdreht werden, dass sich zwischen Betätigungshebel, der gegebenenfalls durch eine Tellerfeder gebildet sein kann, und einem Anschlag am Kupplungsdeckel die gewünschten Abstandsverhältnisse wieder einstellen.
  • Bei einer Kompensation des Fehlabstands mittels Überweg wird die Reibungskupplung durch eine Betätigung über den geöffneten Zustand hinaus betätigt, indem der Betätigungshebel vom Betätigungssystem entsprechend über diesen Zustand hinaus gedrückt oder entspannt wird. Dabei hebt der Betätigungshebel von einer das Rampen-/Gegenrampensystem sperrenden Einrichtung ab, so dass dieses – meistens unterstützt von einer entsprechenden Kraftspeichereinrichtung – durch Relativverdrehung der Rampen entgegen der Gegenrampen den Fehlabstand ausgleichen kann. Das Maß der Nachstellung hängt dabei wesentlich von der Stellung des Betätigungshebels ab. Für diese Art der Nachstellung durch Erzeugen eines Überwegs haben sich Nachstelleinrichtungen besonders vorteilhaft erwiesen, zwischen dem Rampen-/Gegenrampensystem und dem Betätigungshebel eine Vorrichtung vorzusehen, mittels derer eine Nachstellung nicht unter Überbrückung des gesamten Überwegs erfolgt sondern portionsweise nachgestellt wird. Hierzu kann eine sogenannte Antriebsfeder-Schneckenrad-Vorrichtung verwendet werden, bei der der Überweg und der daraus resultierende zusätzliche axiale Hub des Einrücklagers in Öffnungsrichtung und die wiederum daraus resultierende Verkippung des Betätigungshebels zu einem tangentialen Weg einer an der Antriebsfeder vorgesehenen Zunge führt, die dadurch einen Zahn des Schneckenrades überspringt. Beim nächsten Einrückvorgang verdreht das Schneckenrad das Rampen-/Gegenrampensystem um einen vorgegebenen Betrag. Ist der Verschleiß größer als der durch den Be trag verstellte Einrückweg, wird die Nachstellung bei den nächsten Einrückvorgängen solange wiederholt, bis der Verschleiß ausgeglichen ist.
  • Typische Betätigungssysteme erfüllen die Funktion einer Axialverlagerung des Betätigungshebels, indem diese in Abhängigkeit vom gewünschten Grad des Reibschlusses zwischen Kupplungsreibflächen und abtriebsseitigen Reibbelägen beispielsweise einer Kupplungsscheibe einen definierten Einrückweg vorgeben. Die DE 10 2004 009 832 A1 offenbart hierzu ein Betätigungssystem als Hebelsystem, bei dem ein Hebel über ein Wälzlager auf den Betätigungshebel einwirkt.
  • Aufgabe der Erfindung ist, eine Reibungskupplung der genannten Gattung in der Weise zu verbessern, dass die Reproduzierbarkeit der Nachstellung weiter verbessert werden kann. Eine Verbesserung soll ohne hohe Kosten vorgenommen werden können und an die bestehenden Betätigungssysteme anpassbar sein.
  • Die Aufgabe wird durch eine Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug, die in kraftfreien Zustand ausgerückt und durch Axialverlagerung eines von einer Betätigungseinrichtung mittels eines Hebels betätigten Betätigungshebels eingerückt und bei einem über den kraftfreien Zustand hinaus bewegten Überweg einen durch Verschleiß hervorgerufenen axialen Fehlabstand zwischen in der Reibungskupplung vorgesehenen Reibflächen kompensiert, gelöst, wobei ein an der Betätigungseinrichtung vorgesehener schaltbarer Anschlag einen Überweg des Hebels freigibt, wenn ein erfasster Einrückweg des Hebels ein vorgegebenes Maß überschreitet. Durch die Wahl von zwei Zuständen, nämlich einem sogenannten Überweganschlag, bei dem die Kupplung gezielt nachstellen kann und einem Anschlag bei gewöhnlichen Kupplungsvorgängen können exakte Stellungen des Hebels und damit des Betätigungshebels an der Reibungskupplung vorgegeben werden, so dass im Falle einer notwendigen Kompensation des Fehlabstandes stets reproduzierbare Bedingungen vorherrschen. Durch die exakte Einstellung des Anschlages befindet sich der Betätigungshebel immer an der Position, die eine Nachstellung in den ursprünglichen Zustand der Kupplung erlaubt. Weiterhin können durch den schaltbaren Anschlag Betätigungseinrichtungen verwendet werden, die beispielsweise durch Federkraft selbsttätig in den entspannten Zustand zurückkehren, ein aufwändiges Anfahren dieses entspannten Zustands durch eine Kupplungsaktorik kann entfallen. Je nachdem, ob ein Nachstellvorgang eingeleitet oder die Reibungskupplung normal geöffnet werden soll, kehrt die Betätigungseinrichtung an den Anschlag des entspannten Zustands zurück oder – wenn eine Nachstellung erfolgen soll – bei Verschwenkung des schaltbaren Anschlags in der Weise zu einem Gehäuseanschlag, der dem Hebel einen weiteren, zur Nachstellung der Reibungskupplung erforderlichen Weg vorgibt. Erfindungsgemäß wird der schaltbare Anschlag mittels einer drehfest angeordneten und in Einrückrichtung axial vom Hebel mitgenommenen Mitnahmenase verschwenkt. Hierzu kann der schaltbare Anschlag ein Schwenkprofil aufweisen, das von der Mitnahmenase in Einrückrichtung beaufschlagt und damit eine Verdrehung des schaltbaren Anschlags bewirkt wird. Dabei kann die Mitnahmenase vom Hebel entgegen der Wirkung eines Energiespeichers mitgenommen werden, so dass die Mitnahmenase gegen den Hebel einseitig verspannt und nicht von diesem in beide Richtungen einer Betätigung der Reibungskupplung zwangsgeführt werden muss. Auf diese Weise wird die Mitnahmenase nur in Einrückrichtung mitgenommen, so dass der Hebel auch bei einem Blockieren der Steuervorrichtung des schaltbaren Anschlags in seine Ausgangsstellung bei geöffneter Reibungskupplung zurückkehren kann und somit ein sicheres Selbstöffnen der Reibungskupplung gewährleistet werden kann. Die Mitnahmenase wird bei Überschreiten des vorgegebenen Maßes für einen Verschleiß der Reibbeläge an ihrer erreichten Position axial und gegenüber dem schaltbaren Anschlag bezüglich einer Verdrehung fixiert. Hierdurch fährt der Hebel in einen Überweg, da der schaltbare Anschlag ausgeschwenkt ist. Es kann vorgesehen sein, dass durch den Hebel die axiale Fixierung und die Fixierung bezüglich der Verdrehposition von schaltbarem Anschlag und Mitnahmenase durch den in den Überweg fahrenden Hebel aufgehoben wird. Hierzu kann der Hebel über entsprechende Eingriffsmittel auf die Mitnahmenase und/oder den schaltbaren Anschlag verfügen.
  • In einem vorteilhaften Ausgestaltungsbeispiel kann der schaltbare Anschlag an einer das Schwenkprofil enthaltenden Schwenkhülse aufgenommen sein, die axial fest und verdrehbar auf einer gehäusefest angeordneten Zentrierhülse aufgenommen ist. Die Zentrierhülse kann im Weiteren auch als Zentrierstift ausgeführt sein. Die Mitnahmenase kann dabei an einem zwischen Zentrierhülse und Schwenkhülse angeordneten, axial entgegen der Wirkung eines Energiespeichers verlagerbaren und an der Zentrierhülse drehfest aufgenommenen Schieber angeordnet sein. Durch die Anordnung des Schiebers entgegen der Wirkung eines Energiespeichers, beispielsweise einer Schraubenfeder, die sich an der Zentrierhülse abstützt, wird die Mitnahmenase gegen den Hebel verspannt. Weiterhin kann ein in Umfangsrichtung wirksamer Energiespeicher, beispielsweise eine Drehfeder, vorgesehen sein, die zwischen der Schwenkhülse und dem Schieber oder der Zentrierhülse wirksam ist, so dass die Schwenkhülse gegen die Mitnahmenase verspannt wird.
  • In vorteilhafter Weise verfügt das Schwenkprofil über ein Umfangsprofil, das axial in einem Bereich des Schwenkprofils angeordnet ist, an den die Mitnahmenase vom Hebel nur dann verlagert wird, wenn infolge eines verschleißbedingten Fehlabstands der Einrückweg des Hebels ansteigt. Das Umfangsprofil mit seinem Rücksprung nimmt die Mitnahmenase auf, indem sich die mittels des Schwenkprofils an der Mitnahmenase abstützende Schwenkhülse unter Wirkung des in Umfangsrichtung wirkenden Energiespeichers verdreht und damit die Mitnahmenase fängt und axial abstützt, so dass der Hebel bei einem Öffnen der Reibungskupplung die Mitnahmenase im Umfangsprofil zurücklässt. Infolgedessen bleibt der schaltbare Anschlag bei Rückkehr des Hebels in die Ausgangsstellung bei geöffneter Reibungskupplung ausgeschwenkt und der Hebel fährt einen Überweg zu einem rückversetzten Anschlag, beispielsweise an der Grund- oder Basisplatte des Hebeleinrückers.
  • Zur Rückverschwenkung des schaltbaren Anschlags bedarf es einer Rückverlagerung der Mitnahmenase aus dem Umfangsprofil. Hierzu kann der schaltbare Anschlag eine Rampe aufweisen, durch die die Schwenkhülse gegenüber der Mitnahmenase verlagert wird und diese das Umfangsprofil verlässt. Der axiale Energiespeicher verlagert den Schieber anschließend bis die Mitnahmenase wieder gegen den Hebel verspannt ist.
  • Die Erfindung wird anhand der 1 bis 4 näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Reibungskupplung mit einer Nachstelleinrichtung und einem Hebeleinrücker mit einer Steuervorrichtung zur Steuerung des schaltbaren Anschlags,
  • 2 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Steuervorrichtung zur Steuerung des schaltbaren Anschlags,
  • 3 eine Explosionsdarstellung der Steuervorrichtung der 1 und
  • 4 die Steuervorrichtung der 1 im Längsschnitt.
  • Die 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Kupplungssystem 101 mit einer Reibungskupplung 102. Die Reibungskupplung 102 besteht im Wesentlichen aus einer Gegendruckplatte 106, einer Kupplungsscheibe 105, einer Druckplatte 103, einem Kupplungsdeckel 104 und einem Betätigungshebel 110, der hier als Tellerfeder ausgebildet ist. Bei der in 1 beispielsweise dargestellten Reibungskupplung 102 handelt es sich um eine sogenannte zugedrückte Kupplung, die im kraftfreien Zustand geöffnet ist und bei Beaufschlagung des Betä tigungshebels 110 mit einer vom Ausrücker vorgegebenen Kraft durch Axialverlagerung des Betätigungshebels 110 geschlossen wird, indem die Reibflächen der Kupplungsscheibe 105 einerseits und die Reibflächen der Druckplatte 103 und der Gegendruckplatte 106 in Reibeingriff gebracht werden. Dementsprechend handelt es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bei der Kupplungsbetätigungsvorrichtung um einen sogenannten Hebeleinrücker 111 und das Lager am Betätigungshebel 110 ist ein Einrücklager 112. Es versteht sich, dass bei sogenannten aufgedrückten Kupplungen eine entsprechende Verwendung der Kupplungsbetätigungsvorrichtung als Hebelausrücker in ähnlicher Weise vorteilhaft sein kann und daher von der Offenbarung ebenfalls umfasst ist.
  • Der Hebeleinrücker für die Reibungskupplung 102 besteht im Wesentlichen aus einem Hebelsystem, welches gehäusefest an einer Abstützung 113 angeordnet ist. Der Hebeleinrücker wirkt mittels eines Hebels 107 mit einer Hebellänge L auf das Einrücklager 112, welches um eine hier nicht dargestellte Getriebeeingangswelle herum angeordnet ist, und als Axiallager die Drehzahlunterschiede zwischen der mit Motordrehzahl drehenden Reibungskupplung 102 und dem gehäusefesten Hebel 107 ausgleicht.
  • In der 1 liegen die Federeinrichtung, hier in Form einer Druckfeder 109, das radial äußere Hebelende des Hebels 107 mit dem Auflagepunkt A, eine zwischen den beiden Hebelenden des Hebels 107 verlagerbare Rolleneinheit 108 mit dem Auflagepunkt B und der am radial inneren Hebelende am Einrücklager 112 anliegenden Auflagepunkt C im Wesentlichen auf einer Wirklinie. Die Reibungskupplung 102 wird betätigt, indem die Rolleneinheit 8 verlagert wird, woraus entgegen der Kraft der Druckfeder 109 Die Betätigungskraft auf das Einrücklager am Auflagepunkt C des Hebels 107 ansteigt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Reibungskupplung 102 geöffnet, demzufolge fallen bei radialäußerer Position der Rolleneinheit die Auflagepunkte A und B zusammen. Zum Schließen der Reibungskupplung 102 läuft die verlagerbare Rolleneinheit 108 auf einer im Wesentlichen radialen Teilfläche des Hebels 107 unter Abstützung auf einer Grundplatte oder auf der Getriebegehäusewand direkt nach innen. Der Hebel 107 ist in 1 nicht plan dargestellt. Vielmehr ist er aus der Sicht der Rolleneinheit 108 gewissermaßen konkav geformt, wodurch die Kraftentfaltung am Betätigungshebel 110 und damit an den Reibflächen der Reibungskupplung angepasst werden kann. Die Rolleneinheit 108 besteht aus mehreren Laufrollen, die aus Gründen der Laufrichtung einerseits auf der Oberfläche des Hebels 107 und andererseits auf der Grundplatte abrollen.
  • An der in 1 gezeigten Position der Rolleneinheit 108 bzw. des Auflagepunktes B wirkt die Spannkraft des Energiespeichers 109 auf einer Hebellänge, die gleich null ist. Deshalb kann kein Moment des Hebels 107 auf das Einrücklager 112 wirken. Wird nun die Rolleneinheit 108 radial zum Einrücklager 112 hin bewegt, so nimmt die Hebellänge zwischen dem Energiespeicher 109 und dem Auflagepunkt B immer weiter zu. Gleichzeitig verkürzt sich die Hebellänge L des mit der Rolleneinheit 108 mitgeführten Auflagepunktes B bis zum Auflagepunkt C am Einrücklager 112. Durch das Verlagern des Auflagepunktes B wird eine Kraftveränderung auf das Einrücklager 112 bewirkt, wodurch die Einrückkraft größer wird, je näher der Auflagepunkt B an das Einrücklager 112 heranrückt. In umgekehrter Weise wird durch die Kraftverhältnisse bewirkt, dass bei Ausbleiben einer Kraft auf die Rolleneinheit 108 diese nach radial außen vom Einrücklager 112 wegbewegt wird, so dass die Reibungskupplung 102 wieder ausgerückt wird. Dadurch kann in einfacher Weise eine selbstöffnende Wirkung der Reibungskupplung 102 erzielt werden. Insbesondere im Einsatz bei Doppelkupplungen ist dieser Effekt besonders vorteilhaft.
  • Beispielsweise infolge von Verschleiß an den Reibbelägen der Kupplungsscheibe 105, der Gegendruckplatte 106 und/oder Druckplatte 103 oder Setzverlusten der Belagfederung zwischen Reibbelägen und der Kupplungsscheibe ist der axiale Abstand zwischen Druckplatte 103 und Gegendruckplatte 106 über die Betriebsdauer der Reibungskupplung 102 Veränderungen unterworfen, die sich unter anderem in einer Verlängerung des Einrückwegs des Betätigungshebels 110 bemerkbar machen. Derartige Änderungen des Einrückweges machen sich in der Auslegung des Betätigungssystems negativ bemerkbar, da die Bauteile und die in der Reibungskupplung und im Betätigungssystem auftretenden Kräfte auf diese Änderungen über Lebensdauer ausgelegt werden müssen. In der Reibungskupplung 102 ist daher eine Nachstelleinrichtung 114 vorgesehen, die einen dem Fehlabstand zwischen Druckplatte 103 und Gegendruckplatte 106 entsprechenden Ausgleich zwischen Kupplungsdeckel 104 und Betätigungshebel 110 einstellt, indem zwischen diesen Teilen in Umfangsrichtung sich erhebenden Rampen durch Verdrehen einen axialen Abstand erhöhen. Im nicht nachstellenden Zustand der Kupplung sind diese Rampen beispielsweise durch Reibung bezüglich einer Verdrehung in Umfangsrichtung und damit bezüglich eines ungewollten Nachstellens gehemmt. Wird der Betätigungshebel 110 über ein vorherbestimmtes Maß in Ausrückrichtung bewegt, hebt dieser von der Nachstelleinrichtung 114 ab und die Rampen der Nachstelleinrichtung können – beispielsweise von einer Federeinrichtung unterstützt – solange in Umfangsrichtung verdreht werden, bis sie den durch den Überweg des Betätigungshebels 110 entstandenen Abstand ausgeglichen haben, der bezogen auf den Auflagepunkt des Betätigungshebels 110 idealerweise dem Fehlabstand. Es versteht sich, dass andere vorteilhafte Nachstelleinrichtungen – wie beispielsweise die oben beschriebene Nachstelleinrichtung mit einer federbelasteten Schnecke, die bei jedem Nachstellen nur einen begrenzten Einrückweg kompensiert, – ebenfalls vorteilhaft sein kann, insbesondere wenn vermieden werden soll, dass zu große Nachstellwege eingestellt werden.
  • Von entscheidender Bedeutung für eine korrekte Nachstellung ist daher die Einstellung eines korrekten Überwegs. Der Hebeleinrücker 111 ist daher so ausgestaltet, dass dessen Hebel 107 selbsttätig, beispielsweise federbelastet, oder von einem Aktor, beispielsweise einem Elektromotor, angetrieben in eine Nulllage bei geöffneter Reibungskupplung 102 zurückkehrt, die im nicht nachstellenden Zustand durch einen gehäusefesten Anschlag 115 gebildet wird, auf dem zusätzlich ein schaltbarer Anschlag 116 angeordnet ist. Die axiale Positionierung beider Anschläge ist so ausgelegt, dass keine Nachstellung erfolgt. Wird in Folge eines verlängerten axialen Einrückweges festgestellt, dass eine Nachstellung erforderlich ist, wird der schaltbare Anschlag 116 aus dem Axialweg des Hebels 107 entfernt, so dass dieser einen weiteren, über die Nulllage hinausgehenden Überweg beschreiten kann, der zur einer exakten Nachstellung an der Nachstelleinrichtung 114 führt. Weitergehende Ausführungen, wie ein schaltbarer Anschlag selbsttätig schaltend ausgeführt werden kann, werden in den nachfolgenden Figuren beschrieben.
  • Die 2 bis 4 zeigen ein Ausgestaltungsbeispiel einer Steuervorrichtung zur Steuerung des schaltbaren Anschlags 116 der 1 als Ansicht (2), in Explosionsdarstellung (3) und im Längsschnitt (4). Die Steuervorrichtung 10 ist aus einer Schwenkhülse 1, einer Zentrierhülse 2 und einem Schieber 3 gebildet. Diese sind koaxial ineinander geschachtelt und können aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein, wobei insbesondere die Zentrierhülse 2 aus Metall und der Schieber 3 sowie die Schwenkhülse aus Kunststoff hergestellt sein können.
  • Die Zentrierhülse 2 nimmt radial innen den Schieber 3 auf. Zur Vermeidung einer Verdrehung des Schiebers 3 in der Zentrierhülse 2 ist in dieser ein Führungsschlitz 2b vorgesehen, in den eine am Schieber 3 angeordnete Führungsschiene 3b eingreift, so dass der Schieber 3 drehfest und axial verlagerbar gegenüber der Zentrierhülse 2 angeordnet ist. In einer sacklochartigen Längsbohrung 3c des Schiebers 3 ist ein Führungsstift 4 aufgenommen, um den der axial wirksame Energiespeicher 5 – hier in Form einer Schraubenfeder 5a – angeordnet ist. Der Führungsstift 4 ist an einem Ende in der Zentrierhülse 2 zentriert und axial mittels des Bundes 4a axial abgestützt. Am anderen Ende ist der Führungsstift 4 in dem Schieber 3 zentriert. Der Energiespeicher 5 stützt sich an einem Ende an dem Bund 4a und damit an der Führungshülse 2 und am anderen Ende am Schieber 3 ab, so dass der Schieber 3 an seiner Stirnseite 3d mit der nicht dargestellten Grundplatte des Hebeleinrückers 111 (1) verspannt und entgegen der Wirkung des Energiespeichers 5 von dem Hebel 7 (4) oder einem an diesem angebrachten Bauteil oder einer Anformung axial verlagerbar ist. Hierzu weist der Schieber 3 eine Mitnahmenase 3a auf, die vorzugsweise in radialer Verlängerung der Führungsschiene 3b angeformt ist und eine Öffnung 1f der Schwenkhülse 3 durchgreift.
  • Die Zentrierhülse 2 ist mittels eines Bunds 2c in der nicht dargestellten Grundplatte des Hebelaktors 111 (1) bezüglich seiner Verdrehposition festgelegt aufgenommen. Beispielsweise kann der Bund 2c an der der Aufnahme der Steuervorrichtung entgegengesetzten Seite mit der Grundplatte vernietet werden. Zur positionsgenauen Aufnahme der Zentrierhülse 2 kann in der Grundplatte eine Führungsnase vorgesehen sein, in die ein im Bund 2c vorgesehener Längsschlitz 2g eine Winkelpositionierung vorgibt. Längsschlitz 2g und Führungsschlitz 2b können durch einen einzigen Schlitz gebildet sein. Die axiale Eintauchtiefe des Bundes 2c wird durch den Anschlag 2d vorgegeben, durch den auch die Lage der Stirnseite 3d des Schiebers 3 auf der Grundplatte festgelegt wird.
  • Um die Zentrierhülse 2 ist die Schwenkhülse 1 angeordnet und nimmt den dem schaltbaren Anschlag 116 der 1 entsprechenden schaltbaren Anschlag 1a auf, der aus dieser ausgeformt sein kann oder an dieser befestigt sein kann. Die Schwenkhülse 1 ist axial an der Zentrierhülse 2 mittels des Anschlagbunds 2a festgelegt und gegenüber dieser begrenzt verdrehbar. Der Verdrehwinkel wird von der Mitnahmenase 3a und der Öffnung 1f bestimmt. Die Öffnung 1f weist an einer Längsseite das Schwenkprofil 1d in Form einer Rampe mit einer Axial- und einer Umfangskomponente auf. Die Mitnahmenase 3a wird gegen dieses Schwenkprofil 1d mittels des in Umfangsrichtung wirksamen Energiespeichers 6, der hier als Drehfeder 6a ausgebildet ist, verspannt. Hierzu greift der Energiespeicher 6 mit einem Ende 6b in den Schieber 3 oder – wie hier gezeigt – in die Zentrierhülse 2, beispielsweise in den Führungsschlitz 2b, und das andere Ende 6c in die Schwenkhülse 1 ein. Am dem schaltbaren Anschlag 1a entgegengesetzten Ende des Schwenkprofils 1d geht dieses nach Überschreiten der Sensierkante 1b in das Umfangsprofil 1g über, das praktisch keinen Axialanteil aufweist und daher bei entsprechender Verlagerung der Mitnahmenase 3a für diese eine Rastposition darstellt.
  • Die Montage der Steuervorrichtung 10 erfolgt durch Einschieben des Schiebers 3 über eine auf der Rückseite der Öffnung 1f vorgesehene Montageöffnung 1e. Auf diese Weise kann die Mitnahmenase 3a in die Öffnung 1f eingefädelt werden, wodurch eine einteilige Ausgestaltung des Schiebers 3, beispielsweise als Spritzgussteil ermöglicht wird. Im Anschluss wird von oben die Zentrierhülse 2 mit dem Führungsstift 4 und dem Energiespeicher 5 eingeschoben und der Energiespeicher 6 eingebaut. Die Steuervorrichtung 10 wird als Baueinheit mit der Grundplatte des Hebeleinrückers winkelpositioniert verbunden, beispielsweise vernietet, verschraubt oder verrastet. Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, wenn vor der Befestigung der Steuervorrichtung 10 der Hebel 7 eingefädelt wird. Alternativ zur Verwendung einer Montageöffnung 1e kann die Öffnung 1f so gewählt werden, dass der Schieber durch die Öffnung 1f eingefädelt werden kann.
  • Nachfolgend wird anhand der 1 bis 4 die Funktionsweise eines Hebeleinrückers 111 mit dem Ausführungsbeispiel der Steuervorrichtung 10 näher erläutert:
    Im geöffneten Zustand der Reibungskupplung 102 liegt der Hebel 7 (107, 1) beziehungsweise ein mit diesem verbundenes Bauteil oder Fortsatz an dem schaltbaren Anschlag 1a, 116 an. Bei einer Betätigung der Reibungskupplung 102 durch Verlagerung des Hebels 7 in Einrückrichtung wird die Mitnahmenase entgegen der Wirkung des Federspeichers 5 mitgenommen. Durch die Anlage der Mitnahmenase 3a an dem Schwenkprofil 1d wird die Schwenkhülse 1 mit zunehmendem Hub des Hebels 7 verdreht. Ist der Verschleißfall nicht erreicht gleitet die Mitnahmenase 3a und damit auch die Schwenkhülse 1 bei sich zurückbewegendem Hebel 7 infolge der Rückstellkraft des Energiespeichers 5 in ihre Ausgangsposition zurück. Dies bedeutet, dass der schaltbare Anschlag 1a bei jeder Hebelbewegung des Hebels 7 zwar verschwenkt wird aber infolge der Rückdrehung der Schwenkhülse 1 wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrt und einen Anschlag für den Hebel 7 bildet.
  • Ist ein vorgegebenes Maß für den Verschleiß der Reibbeläge der Kupplungsscheibe 105 erreicht, überschreitet die Mitnahmenase 3a die Sensierkante 1b und wird infolge der Wirkung des Energiespeichers 6 in das Umfangsprofil 1g eingezogen. Dies führt zwar zu einer gewissen Rückführung des schaltbaren Anschlags 1a, die Steigung der Rampe des Schwenkprofils 1d ist jedoch so ausgelegt, dass dieser aus dem Wirkungsbereich des Hebels 7 ausgeschwenkt bleibt. Kehrt der Hebel 7 nun bei sich öffnender Reibungskupplung 102 zurück, dient der schaltbare Anschlag nicht länger als Anschlag und der Hebel beschreitet einen Überweg und lässt damit auch einen Überweg des Betätigungshebels 110 zu. Der Betätigungshebel 110 ist beispielsweise als Hebelfeder mit einer Sensorfeder so ausgestaltet, dass eine Schneckenradeinrichtung eine Nachstellung der Nachstelleinrichtung 114 um einen vorgegebenen Betrag indiziert, der beim nächsten Schließvorgang durch ein Verdrehen der Rampeneinrichtung der Nachstelleinrichtung 114 in eine Kompensation des Verschleißes umgesetzt wird.
  • Um die Steuereinrichtung 10 wieder in ihren Ursprungszustand zurückzustellen, muss die Mitnahmenase wieder aus dem Umfangsprofil 1g gelöst und wieder in Anlagekontakt zum Hebel 7 gebracht werden. Hierzu ist an dem schaltbaren Anschlag 1a ein Auslöseprofil 1c vorgesehen, das vom in den Überweg fahrenden Hebel 7 so beaufschlagt wird, dass die Schwenkhülse 1 um einen Betrag entgegen der Wirkung des Energiespeichers 6 verdreht wird, der die Mitnahmehülse über die Sensierkante 1b bringt. Danach gleitet die Mitnahmenase durch den Energiespeicher 5 unterstützt wieder an den Anlagekontakt des Hebels 7. Beim nächsten Einrückvorgang schnappt das Schwenkprofil der Schwenkhülse 1 wieder in Anlagekontakt der Mitnahmenase, so dass sich die Steuervorrichtung 10 wieder im nicht nachstellenden Ursprungszustand befindet.
  • Es versteht sich, dass die Lösung der Fixierung der Mitnahmenase 3a auch mithilfe anderer Steuermittel erfolgen kann. Der Bereich der Öffnung 1f oberhalb der Sensierkante 1b ist vorteilhafterweise so ausgestaltet, dass über die Bewegung des Hebels 7 im Verschleißzustand ein Spiel für die Mitnahmenase 3a vorgesehen ist, so dass diese bei größeren Hebelwegen nicht in axialen Kontakt mit der Schwenkhülse tritt.
  • Um die toleranzempfindlichen Flächen der Mitnahmenase 3a zu der die Verschleißnachstellung steuernde Sensierkante 1b langzeitstabil zu gestalten, sind diese in vorteilhafter Weise nicht identisch mit den Gleitflächen der Mitnahmenase 3a auf dem Schwenkprofil 1d.
  • Eine kompakte und verschleißarme Ausgestaltung der Steuervorrichtung 10 ist insbesondere dadurch erzielbar, dass außer dem schaltbaren Anschlag 1a keine weiteren Bauteile der Hebelfederkraft ausgesetzt sind.
  • 1
    Schwenkhülse
    1a
    schaltbarer Anschlag
    1b
    Sensierkante
    1c
    Auslöserampe
    1d
    Schwenkprofil
    1e
    Montageöffnung
    1f
    Öffnung
    2
    Zentrierhülse
    2a
    Anschlagbund
    2b
    Führungsschlitz
    2c
    Bund
    2d
    Anschlag
    2g
    Längsschlitz
    3
    Schieber
    3a
    Mitnahmenase
    3b
    Führungsschiene
    3c
    Längsbohrung
    3d
    Stirnseite
    4
    Führungsstift
    4a
    Bund
    5
    Energiespeicher
    5a
    Schraubenfeder
    6
    Energiespeicher
    6a
    Drehfeder
    6b
    Ende
    6c
    Ende
    7
    Hebel
    10
    Steuervorrichtung
    101
    Kupplungssystem
    102
    Reibungskupplung
    103
    Druckplatte
    104
    Kupplungsdeckel
    105
    Kupplungsscheibe
    106
    Gegendruckplatte
    107
    Hebel
    108
    Rolleneinheit
    109
    Druckfeder
    110
    Betätigungshebel
    111
    Hebeleinrücker
    112
    Einrücklager
    113
    Abstützung
    114
    Nachstelleinrichtung
    115
    Gehäusefester Anschlag
    116
    Schaltbarer Anschlag
    A
    Auflagepunkt
    B
    Auflagepunkt
    C
    Auflagepunkt
    L
    Hebellänge
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102005003505 A1 [0002]
    • - DE 102004009832 A1 [0004]

Claims (10)

  1. Reibungskupplung (102) für ein Kraftfahrzeug, die in kraftfreien Zustand ausgerückt und durch Axialverlagerung eines von einer Betätigungseinrichtung mittels eines Hebels (7, 107) betätigten Betätigungshebels (110) eingerückt und bei einem über den kraftfreien Zustand hinaus bewegten Überweg einen durch Verschleiß hervorgerufenen axialen Fehlabstand zwischen in der Reibungskupplung (102) vorgesehenen Reibflächen kompensiert, wobei ein an der Betätigungseinrichtung vorgesehener schaltbarer Anschlag (116) einen Überweg des Hebels (7, 107) freigibt, wenn ein erfasster Einrückweg des Hebels (7, 107) ein vorgegebenes Maß überschreitet, dadurch gekennzeichnet, dass der schaltbare Anschlag (1a, 116) mittels einer drehfest angeordneten und in Einrückrichtung axial vom Hebel (7, 107) mitgenommenen Mitnahmenase (3a) verschwenkt wird.
  2. Reibungskupplung (102) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schaltbare Anschlag (1a, 116) ein Schwenkprofil (1d) aufweist, das von der Mitnahmenase (3a) in Einrückrichtung beaufschlagt wird und damit eine Verdrehung des schaltbaren Anschlags (1a, 116) bewirkt wird.
  3. Reibungskupplung (102) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnahmenase (3a) vom Hebel (7, 107) entgegen der Wirkung eines Energiespeichers (5) mitgenommen wird.
  4. Reibungskupplung (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnahmenase (3a) bei Überschreiten des vorgegebenen Maßes an ihrer erreichten Position axial und gegenüber dem schaltbaren Anschlag (1a, 116) bezüglich einer Verdrehung fixiert wird.
  5. Reibungskupplung (102) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung vom in den Überweg fahrenden Hebel (7, 107) aufgehoben wird.
  6. Reibungskupplung (102) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der schaltbare Anschlag (1a, 116) an einer das Schwenkprofil (1d) enthaltenden Schwenkhülse (1) aufgenommen ist, die axial fest und verdrehbar auf einer gehäusefest angeordneten Zentrierhülse (2) aufgenommen ist.
  7. Reibungskupplung (102) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnahmenase (3a) an einem innerhalb Zentrierhülse (2) und Schwenkhülse (1) angeordneten, axial entgegen der Wirkung eines Energiespeichers (5) verlagerbaren und an der Zentrierhülse (2) drehfest aufgenommenen Schieber (3) angeordnet ist.
  8. Reibungskupplung (102) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkhülse (1) entgegen der Wirkung eines Energiespeichers (6) verdrehbar ist.
  9. Reibungskupplung (102) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkprofil (1d) an einem einen Verschleißzustand erfassenden Einrückweg ein Umfangsprofil (1g) aufweist, in dem die Mitnahmenase (3a) im Verschleißzustand axial fixiert wird.
  10. Reibungskupplung (102) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der schaltbare Anschlag (1a, 116) eine Auslöserampe (1c) aufweist, durch die die Schwenkhülse (1) durch den in den Überweg fahrenden Hebel (7, 107) weiter verdreht wird.
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