DE102009014521A1 - Drucksintervorrichtung mit einer Werkzeugform - Google Patents

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Abstract

Eine Drucksintervorrichtung mit einer Werkzeugform, die wenigstens eine Aufnahme für ein Werkstück aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff umfasst, sowie mit Druckmitteln, die im Betrieb die Werkzeugform von entgegengesetzten Seiten her mit Druck beaufschlagen, um das Werkstück in der Aufnahme zu pressen, sowie mit Heizmitteln zum Aufheizen der Werkzeugform ist bekannt.
Erfindungsgemäß umfassen die Heizmittel zwei Heizplatten, die den gegenüberliegenden Druckmitteln zugeordnet sind und im Betrieb wärmeleitend an der Werkzeugform anliegen und die druckfest gestaltet sind, um Druckkräfte der Druckmittel auf die Werkzeugform übertragen zu können.
Einsatz zum Drucksintern von Keramikpulver.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Drucksintervorrichtung mit einer Werkzeugform, die wenigstens eine Aufnahme für ein Werkstück aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff umfasst, sowie mit Druckmitteln, die im Betrieb die Werkzeugform von entgegengesetzten Seiten her mit Druck beaufschlagen, um das Werkstück in der Aufnahme zu pressen, sowie mit Heizmitteln zum Aufheizen der Werkzeugform.
  • Eine derartige Drucksintervorrichtung ist aus der EP 1 674 177 A1 bekannt. Die bekannte Drucksintervorrichtung umfasst eine Matrizenebene, die einen Trägerkörper aufweist, in der eine Matrize zur Aufnahme eines kalt gepressten Grünlings vorgesehen ist. Die Druckmittel umfassen eine obere und eine untere Druckstempelanordnung, die von oben und von unten in eine Kavität, d. h. eine Aufnahme, der Matrize einfahren und so den vorgepressten Grünling unter hohen Druck setzen können. Gleichzeitig wird die Matrize, d. h. die Werkzeugform, stark erhitzt. Zur Aufheizung sind Heizmittel in Form einer elektrischen Widerstandsheizung vorgesehen, bei der eine Heizdrahtanordnung spulen- oder wendelartig koaxial um die Matrize selbst herumgelegt ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drucksintervorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch eine Drucksinterung von geometrisch kompliziert geformten Werkstücken ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Heizmittel zwei Heizplatten umfassen, die den gegenüberliegenden Druckmitteln zugeordnet sind und im Betrieb wärmeleitend an der Werkzeugform anliegen, und die druckfest gestaltet sind, um Druckkräfte der Druckmittel auf die Werkzeugform übertragen zu können. Die Wärmeübertragung von den Heizplatten zu der Werkzeugform erfolgt erfindungsgemäß durch Wärmeleitung. Gleichzeitig besitzen die Heizplatten eine Doppelfunktion, da sie zusätzlich zu ihrer Wärmeerzeugungsfunktion auch noch druckfest gestaltet sind, um durch die Druckmittel eine Pressfunktion auf die Werkzeugform ausüben zu können. Die Werkzeugform selbst weist keine offene Kavität auf, in die ein Druckstempel der Druckmittel einführbar ist, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist. Vielmehr ist die Werkzeugform mehrteilig ausgeführt und wenigstens ein Formteil der Werkzeugform, das der einen oder der anderen Heizplatte zugeordnet ist, ist beweglich gelagert, um als Pressstempel für die Aufnahme, die der bewegliche Teil begrenzt, zu dienen. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, eine Drucksinterung von geometrisch relativ kompliziert gestalteten Werkstücken vorzunehmen. Zudem ist es durch die erfindungsgemäße Lösung möglich, eine Drucksinterung oder Pressung von Werkstücken aus schlecht wärmeleitenden Werkstoffen zu erzielen. Denn dadurch, dass die Aufnahme und damit auch in ihr befindliche Werkstücke allseitig von der wärmeleitenden Werkzeugform umgeben ist, ist eine gleichmäßige Aufheizung der Aufnahme von allen Seiten ermöglicht.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine der Heizplatten gemeinsam mit einem Pressplattenabschnitt des zugeordneten Druckmittels beweglich angeordnet. Als Pressplattenabschnitt wird ein linear be weglicher Abschnitt einer hydraulisch betätigten Pressvorrichtung bezeichnet. Vorzugsweise ist das Druckmittel somit eine hydraulisch betätigte Pressstempelanordnung. Vorzugsweise weist eine Pressfläche des Plattenabschnitts sowie auch eine korrespondierende Pressfläche der zugeordneten Heizplatte wenigstens die Fläche der benachbarten Anlagefläche der Werkzeugform auf. Dadurch ist eine Wärmeleitung zur Werkzeugform hin über die größtmögliche Fläche ermöglicht.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jede Heizplatte durch einen eigenen Stromkreis elektrisch aufheizbar, und die beiden Heizplatten sind galvanisch voneinander getrennt. Aufgrund der galvanisch voneinander getrennten Stromkreise der beiden Heizplatten ist gewährleistet, dass auch im anliegenden Presszustand der Heizplatten an der Werkzeugform kein Strom durch die Werkzeugform selbst fließt.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen jeder Heizplatte und der Werkzeugform eine Schutzschicht, insbesondere eine Schutzplatte, mit gegenüber einer elektrischen Leitfähigkeit der Heizplatte reduzierten elektrischen Leitfähigkeit vorgesehen. Die elektrisch wirksame Schutzschicht kann als mit der Werkzeugform oder der Heizplatte verbundene Beschichtung oder als separate Schutzplatte gestaltet sein, die zwischen Heizplatte und Werkzeugform angeordnet ist. Diese Schutzschicht verhindert, dass Strom, der durch die Heizplatte fließt, zur Werkzeugform hin umgeleitet wird. Dabei kann die Schutzplatte mit der Heizplatte oder der Werkzeugform verbunden sein. Als elektrisch wirksame Schutzschicht kann ein Karbonfaserwerkstoff (CFC) eingesetzt werden.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen jeder Heizplatte und einem benachbarten Pressplattenabschnitt des zugehörigen Druckmittels eine elektrisch und/oder thermisch wirksame Schutzschicht, insbesondere eine thermisch isolierende Schutzplatte, vorgesehen. Bevorzugt ist die Heizplatte relativ zum benachbarten Pressplattenabschnitt thermisch isoliert, um eine Aufheizung des Pressplatten- oder Druckstempelabschnittes zu vermeiden. Auch eine gemäß der zuvor beschriebenen Ausgestaltung elektrisch wirksame Schutzschicht ist sinnvoll, um einen Stromdurchfluss durch den Druckstempelabschnitt zu verhindern. Die Schutzschicht kann analog der zuvor beschriebenen Ausgestaltung als mit dem Druckstempelabschnitt oder der Heizplatte verbundene Beschichtung oder auch als separate Schutzplatte gestaltet sein.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Heizplatten für Aufheiztemperaturen der Werkzeugform zwischen 300°C und 3000°C ausgelegt. Dies gilt sowohl für die Materialwahl der Heizplatten als auch für die Auslegung des entsprechenden Stromkreises. Dieser muss in Kombination mit dem Material der zugeordneten Heizplatte bezüglich seiner Stromquelle so stark bemessen sein, dass der beschriebene Temperaturbereich erzielbar ist.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Heizplatten zumindest abschnittsweise aus Grafit hergestellt. Zumindest abschnittsweise bedeutet, dass jede Heizplatte wenigstens über ihre der Anlagefläche zur Werkzeugform entsprechende Fläche aus Grafit besteht, das neben einer ausreichenden elektrischen Leitfunktion auch eine gute Wärmeleitfunktion besitzt.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind seitlich über eine Anlagefläche mit der Werkzeugform hinausragende Flächenabschnitte der Heizplatte mit Wärmeisolationsmitteln oder mit Kühlmitteln versehen. Die thermische Isolation oder die Kühlung dieser seitlichen Flächenabschnitte gewährleistet, dass die starke Aufheizung lediglich im Anlagebereich zur Werkzeugform erfolgt, in dem die entsprechende Wärmeleitung benötigt wird. Die seitlich außenliegende Bereiche hingegen sind lediglich reduzierten thermischen Beanspruchungen ausgesetzt, um ins besondere Anschlussbereiche des Stromkreises nicht durch zu hohe Hitze in Mitleidenschaft zu ziehen. Als Wärmeisolationsmittel können Ummantelungen der entsprechenden Werkzeugformabschnitte vorgesehen sein. Alternativ kann die Heizplatte in diesen Abschnitten aus einem anderen Material bestehen, das eine entsprechende Isolierung oder reduzierte Wärmeleitung oder verbesserte Stromleitung ermöglicht. Es ist möglich, bei diesen Flächenabschnitten eine Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit zu erreichen, wodurch zwangsläufig aufgrund des reduzierten Widerstandes eine geringe Erwärmung auftritt.
  • Vorzugsweise werden die Flächenabschnitte mit einem geeigneten Medium getränkt, das trocknet und anschließend eine verbesserte elektrische Leitfähigkeit in diesem Abschnitt erzielt. Der elektrische Widerstand der jeweiligen Heizplatte wird lokal gesenkt, so dass lokal eine geringere Aufheizung im Bereich der Kontaktierung des Stromkreises erreicht wird.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Wärmeisolations- oder Kühlmittel in Anschlussbereichen des Stromkreises jeder Heizplatte vorgesehen. Dadurch ist gewährleistet, dass keine Überhitzung dieser Anschlussbereiche erfolgt.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst jeder Stromkreis einen Transformator. Der Transformator dient dazu, die Spannung des Versorgungsstromnetzes zu verändern. Durch Herabsetzung der Spannung ist eine Erhöhung des Stromdurchflusses erzielbar, die wiederum eine verbesserte Aufheizung ermöglicht.
  • Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der einzigen Zeichnung dargestellt ist.
  • 1 zeigt in schematischer Schnittdarstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Drucksintervorrichtung.
  • Die auch als Heizpresse bezeichnete Drucksintervorrichtung gemäß 1 dient zum Pressen von Werkstücken 1 in einer Werkzeugform 2a, 2b, 3, wobei die Werkstücke 1 während des Pressvorganges gleichzeitig einer starken Aufheizung unterworfen sind. Die Werkstücke 1 können vorgepresste Presslinge aus einem pulverförmigen Ausgangsmaterial sein. Ein bevorzugter Ausgangsstoff ist Borkarbid in Pulverform, das ein keramisches Material ist. Borkarbid kann für kugelsichere Westen eingesetzt werden. Durch entsprechende Drucksinterung in der Drucksintervorrichtung gemäß 1 ist ein entsprechendes Werkstück aus Borkarbid in seine Endform bringbar.
  • Das vorgepresste Werkstück 1 ist in einer Aufnahme einer mehrteiligen Werkzeugform 2a, 2b, 3 angeordnet. Die Werkzeugform 2a, 2b, 3 weist einen relativ zu einem nicht näher dargestellten Maschinengestell der Drucksintervorrichtung stationär gehaltenen Außenring 3 auf, der allseitig die Aufnahme für das Werkstück 1 umschließt. Oben und unten wird die Aufnahme der Werkzeugform durch boden- und deckseitige Druckplatten 2a, 2b begrenzt, die aus dem gleichen Material wie der Außenring 3 bestehen und passgenau von oben bzw. von unten in den Außenring 3 eingefügt sind. Dadurch ist die Aufnahme für das Werkstück 1 allseitig durch die Werkzeugform 2a, 2b, 3 umschlossen. Beide Druckplatten 2a, 2b der Werkzeugform sind koaxial zu einer Mittelhochachse der Werkzeugform translatorisch beweglich in dem Außenring 3 geführt.
  • Die beiden Druckplatten 2a und 2b werden durch Druckmittel in entgegengesetzten Richtungen zueinander und damit zur Mitte der Aufnahme der Werkzeugform hin im Betrieb der Drucksintervorrichtung mit Druck beaufschlagt, so dass die Druckplatten 2a, 2b gegeneinander gepresst werden. Dabei ist es ausreichend, wenn eine der beiden Druckplatten 2a, 2b den ausreichenden Gegendruck gegenüber der gegenüberliegenden Druckplatte 2a, 2b aufbringt, ohne selbst innerhalb des Außenringes 3 verschoben zu werden. Es genügt, wenn die andere Druckplatte 2a, 2b sich relativ zu dieser ersten Druckplatte bewegt und so die Kompression des Werkstückes 1 bewirkt. Es ist aber auch möglich, beide Druckplatten 2a, 2b relativ zum Außenring 3 während eines Pressvorganges zu verschieben. Als Druckmittel sind eine obere und eine untere Pressvorrichtung vorgesehen, die als Druckstempelanordnungen 8a bis 10a, 8b bis 10b gestaltet sind. Relativ zur Werkzeugform 2a, 2b, 3 außen liegend weist jede Pressvorrichtung eine Pressplatte 10a, 10b auf, die in der Darstellung nach 1 die Oberseite bzw. die Unterseite der Drucksintervorrichtung bilden. Diese Pressplatten 10a, 10b sind koaxial zur Beweglichkeit der Druckplatten 2a, 2b der Werkzeugform in nicht näher dargestellter Weise hubbeweglich gelagert und werden hydraulisch beaufschlagt. Zur Werkzeugform 2a, 2b, 3 hin schließt an die Pressplatte 10a, 10b jeweils eine thermische Isolationsschicht in Form einer thermischen Isolierplatte 9a, 9b an. Auf die thermische Isolationsplatte 9a, 9b folgt in Richtung zur Werkzeugform 2a, 2b, 3 zur Mitte hin, d. h. nach unten bzw. nach oben, jeweils eine Kühlplatte 8a, 8b, die vorzugsweise kühlmittelbeaufschlagt ist. Die Kühlplatte 8a, 8b besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, und wird durch Kühlflüssigkeit gekühlt, die entsprechende Kühlmittelkanäle durchfließt. Auch jede Pressplatte 10a, 10b besteht aus Stahl.
  • Um die Werkzeugform 2a, 2b, 3 auf entsprechende Sintertemperatur aufheizen zu können, ist sowohl der oberen Pressvorrichtung 8a bis 10a als auch der unteren Pressvorrichtung 8b bis 10b jeweils eine Heizplatte 5a, 5b zugeordnet, die durch eine thermische Isolierschicht 7a, 7b thermisch von der benachbarten Kühlplatte 8a, 8b getrennt ist. Jede Heizplatte 5a, 5b besteht aus Grafit und weist eine Grundfläche auf, die wesentlich größer ist als die Grundfläche der Werkzeugform 2a, 2b, 3. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Grundfläche jeder Heizplatte 5a, 5b der Grundfläche der zugeordneten Pressplatte 10a, 10b. Jede Heizplatte 5a, 5b ist an einen Stromkreis 11a, 11b angeschlossen, wobei die beiden Stromkreise 11a, 11b und damit auch die beiden Heizplatten 5a, 5b galvanisch voneinander getrennt sind. Jedem Stromkreis 11a, 11b ist in nicht näher dargestellter Weise ein Transformator zugeordnet, der vorzugsweise zur Herabsetzung der Spannung des anzuschließenden Stromversorgungsnetzes dient, wodurch der durch die Heizplatten 5a, 5b fließende Strom erhöht werden kann. Die Stromkreise sind so ausgelegt, dass die Heizplatten 5a, 5b auf Temperaturen bis zu wenigstens 3000°C aufgeheizt werden können. Bevorzugte Sintertemperaturen liegen zwischen 2000°C und 2600°C. Beide Heizplatten 5a, 5b weisen seitlich über die Grundfläche der Werkzeugform und des Außenringes 3 hinausragende Anschlussbereiche für die Stromkreise 11a, 11b auf. In diesen seitlichen Anschlussbereichen ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Grafit der jeweiligen Heizplatte 5a, 5b getränkt, um für diese Anschlussbereiche eine verbesserte elektrische Leitfähigkeit zu erzielen. Dadurch werden diese Anschlussbereiche aufgrund des reduzierten elektrischen Widerstandes nicht so stark erwärmt wie die mittleren Bereiche der Heizplatte 5a, 5b, so dass es möglich ist, diese Anschlussbereiche kühl zu halten. Die Tränkung mit einem geeigneten Medium und anschließender Trocknung bildet somit ein entsprechendes Wärmeisolations- oder Kühlmittel für die jeweiligen Anschlussbereiche der Heizplatten 5a, 5b.
  • Um zu vermeiden, dass im Betrieb ein Stromfluss durch die Werkzeugform 2a, 2b, 3 erfolgt, sind die beiden Heizplatten 5a, 5b durch jeweils eine elektrische Schutzschicht 6a, 6b elektrisch zu der Werkzeugform 2a, 2b, 3 getrennt. Diese Schutzschicht 6a, 6b weist eine schlechtere elektrische Leitfähigkeit als die jeweilige Heizplatte 5a, 5b auf, so dass keine Stromumleitung in Richtung der Werkzeugform erfolgt. Als elektrische Schutzschicht 6a, 6b kann eine Schichtplatte aus einem Karbonfaserwerkstoff (CFC) vorgesehen sein. Die Heizplatten 5a, 5b liegen an den Druckplatten 2a, 2b über Verschleißplatten 4a, 4b flächig an, die vorzugsweise ebenfalls aus Grafit oder einem anderen, gut wärmeleitenden Material bestehen. Die Verschleißplatten 4a, 4b liegen vollflächig auf den Druckplatten 2a, 2b der Werkzeugform auf. Gleichzeitig erfolgt auch eine vollflächige Anlage der Verschleißplatten 4a, 4b an den Heizplatten 5a, 5b. Die elektrische Schutzschicht 6a, 6b, die zwischen den Verschleißplatten 4a, 4b und den Heizplatten 5a, 5b angeordnet ist, beeinträchtigt die Wärmeleitung zwischen den Heizplatten 5a, 5b und den Verschleißplatten 4a, 4b nicht.
  • Die Aufheizung der Drucksintervorrichtung und damit die Aufheizung der Heizplatten 5a, 5b und der Werkzeugform 2a, 2b, 3 kann unter Vakuum oder Schutzgas erfolgen.
  • Durch die Pressvorrichtung werden für einen Drucksintervorgang hohe Drücke, insbesondere zwischen 10 und 100 MPa, aufgebracht. Da jede Heizplatte 5a, 5b gemeinsam mit der durch die Verschleißplatte 6a, 6b, die Kühlplatte 8a, 8b und die Pressplatte 10a, 10b gebildete Druckstempelanordnung bewegt und mit Druck beaufschlagt wird, müssen die Heizplatten wie auch die übrigen Teile jeder Druckstempelanordnung so druckfest oder druckstabil ausgebildet sein, dass die beschriebenen Druckbereiche zwischen 10 und 100 MPa keine Beschädigung oder Beeinträchtigung der Heizplatten 5a, 5b bewirken.
  • Durch die erfindungsgemäße Lösung sind insbesondere Werkstücke aus Keramikpulver herstellbar. Für einen entsprechenden Drucksintervorgang werden die obere und die untere Pressvorrichtung mit dem gewünschten Pressdruck beaufschlagt. Zuvor wurden die Heizplatten 5a, 5b aufgeheizt, um in der Werkzeugform die gewünschte Sintertemperatur zu erzielen. Durch die aufgebrachten Drücke von oben und von unten wird der Pressling innerhalb der Aufnahme der Werkzeugform 2a, 2b, 3 bzw. das vorbereitete Werkstückmaterial entsprechend kompri miert und gesintert. Die Heizplatten 5a, 5b werden gemeinsam mit der entsprechenden Druckstempelanordnung mitgeführt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1674177 A1 [0002]

Claims (10)

  1. Drucksintervorrichtung mit einer Werkzeugform, die wenigstens eine Aufnahme für ein Werkstück aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff umfasst, sowie mit Druckmitteln, die im Betrieb die Werkzeugform von entgegengesetzten Seiten her mit Druck beaufschlagen, um das Werkstück in der Aufnahme zu pressen, sowie mit Heizmitteln zum Aufheizen der Werkzeugform, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizmittel zwei Heizplatten (5a, 5b) umfassen, die den gegenüberliegenden Druckmitteln (8a bis 10a; 8b bis 10b) zugeordnet sind und im Betrieb wärmeleitend an der Werkzeugform (2a, 2b, 3) anliegen, und die druckfest gestaltet sind, um Druckkräfte der Druckmittel (8a bis 10a; 8b bis 10b) auf die Werkzeugform (2a, 2b, 3) übertragen zu können.
  2. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Heizplatten (5a, 5b) gemeinsam mit einem Pressplattenabschnitt (10a, 10b) des zugeordneten Druckmittels beweglich angeordnet ist.
  3. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Heizplatte (5a, 5b) durch einen eigenen Stromkreis (11a, 11b) elektrisch aufheizbar ist, und dass die beiden Heizplatten (5a, 5b) galvanisch voneinander getrennt sind.
  4. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jeder Heizplatte (5a, 5b) und der Werkzeugform (2a, 2b, 3) eine Schutzschicht (6a, 6b), insbesondere eine Schutzplatte, mit gegenüber einer elektrischen Leitfähigkeit der Heizplatte reduzierten elektrischen Leitfähigkeit vorgesehen ist.
  5. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jeder Heizplatte (5a, 5b) und einem benachbarten Pressplattenabschnitt (10a, 10b) des zugehörigen Druckmittels eine elektrisch und/oder thermisch wirksame Schutzschicht, insbesondere eine thermisch isolierende Schutzplatte (7a, 8a; 7b, 8b), vorgesehen ist.
  6. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizplatten (5a, 5b) für Aufheiztemperaturen der Werkzeugform (2a, 2b, 3) zwischen 300°C und 3000°C ausgelegt sind.
  7. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizplatten (5a, 5b) zumindest abschnittsweise aus Grafit hergestellt sind.
  8. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich über eine Anlagefläche mit der Werkzeugform (2a, 2b, 3) hinausragende Flächenabschnitte der Heizplatten (5a, 5b) mit Wärmeisolationsmitteln oder mit Kühlmitteln versehen sind.
  9. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeisolations- oder Kühlmittel in Anschlussbereichen des Stromkreises (11a, 11b) jeder Heizplatte (5a, 5b) vorgesehen sind.
  10. Drucksintervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stromkreis (11a, 11b) einen Transformator umfasst.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH0839300A (ja) * 1994-07-29 1996-02-13 Ishikawajima Harima Heavy Ind Co Ltd ホットプレス方法およびホットプレス装置
EP0774527A2 (de) * 1995-11-15 1997-05-21 Sumitomo Electric Industries, Ltd. Überhartes Verbundmaterial und Verfahren seiner Herstellung
EP1674177A1 (de) 2004-12-21 2006-06-28 Dr. Fritsch Sondermaschinen GmbH Drucksintervorrichtung

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