DE19509380C1 - Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden - Google Patents

Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden

Info

Publication number
DE19509380C1
DE19509380C1 DE19509380A DE19509380A DE19509380C1 DE 19509380 C1 DE19509380 C1 DE 19509380C1 DE 19509380 A DE19509380 A DE 19509380A DE 19509380 A DE19509380 A DE 19509380A DE 19509380 C1 DE19509380 C1 DE 19509380C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pressure
electrode
face
pressure sintering
electrode parts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19509380A
Other languages
English (en)
Inventor
Klaus Dr Przyklenk
Karl Weber
Thomas Bahr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fritsch Sondermaschinen D GmbH
Original Assignee
Fritsch Sondermaschinen D GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fritsch Sondermaschinen D GmbH filed Critical Fritsch Sondermaschinen D GmbH
Priority to DE19509380A priority Critical patent/DE19509380C1/de
Priority to IT96MI000185A priority patent/IT1282075B1/it
Application granted granted Critical
Publication of DE19509380C1 publication Critical patent/DE19509380C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B21/00Open or uncovered sintering apparatus; Other heat-treatment apparatus of like construction
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B30PRESSES
    • B30BPRESSES IN GENERAL
    • B30B15/00Details of, or accessories for, presses; Auxiliary measures in connection with pressing
    • B30B15/007Means for maintaining the press table, the press platen or the press ram against tilting or deflection

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Powder Metallurgy (AREA)
  • Control Of Resistance Heating (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Drucksinteranlage mit zwei Druck­ elektroden, die mit ihren vorderen Stirnflächen zur Druck- und Strombeaufschlagung einer Sinterform diese von gegenüber­ liegenden Seiten flankieren und mit ihren rückseitigen Stirn­ flächen an jeweils einen Trägerkörper einer Preßeinrichtung anschließen, wobei jede Druckelektrode aus mehreren, in Rich­ tung der Druck- und Strombeaufschlagung nebeneinander ange­ ordneten Elektrodenteilen, insbesondere Stiftelektrodentei­ len, zusammengesetzt ist.
Drucksinteranlagen dienen zum Drucksintern von vorgeformtem Sintergut, das einen sogenannten Grünling darstellt. Das Sin­ tergut wird in eine Sinterform eingebracht, die aus zwei ge­ geneinander drückbaren Graphitformhälften besteht. Diese mit dem Sintergut versehene Sinterform wird zwischen zwei Druck­ elektroden der Drucksinteranlage eingebracht, die ebenfalls aus Graphit bestehen. Die Druckelektroden flankieren die Sin­ terform auf gegenüberliegenden Seiten und sind durch eine Preßeinrichtung von beiden Seiten gegen die Sinterform preß­ bar, wodurch die Formhälften der Sinterform zusammengepreßt werden. Die Preßeinrichtung weist einen mit hydraulisch ver­ fahrbaren Zylindern versehenen Preßmechanismus auf, mit dem Drücke bis zu 40 MPa erzielbar sind. Gleichzeitig mit der Druckbe­ aufschlagung werden die Druckelektroden mit Strom beauf­ schlagt, wobei die Sinterform zwischen den Druckelektroden einen elektrischen Widerstand bildet und dadurch auf sehr ho­ he Temperaturen in der Größenordnung von 1100°C erhitzt wird. Die momentane Temperatur der Sinterform wird durch Pyrometer überwacht und die Stromzufuhr entsprechend gesteuert.
Es ist bekannt (DE 42 29 029 A1), die aus Graphit bestehenden Druckelektroden durch eine Vielzahl von einzelnen Stiftelek­ trodenteilen zu ersetzen, die zu einem Elektrodenpaket zusam­ mengefügt sind. Dadurch wurde es möglich, die Stiftelektro­ denteile aus Metall herzustellen und somit das Graphitmate­ rial der Druckelektroden zu ersetzen. Dadurch wurde der rela­ tiv hohe temperaturbedingte Abbrand der Graphitelektroden vermieden. Die als Stiftelektrode bezeichnete und aus den Stiftelektrodenteilen hergestellte Druckelektrode kann somit den auftretenden hohen Temperaturen und Drücken standhalten, ohne daß eine Bruchgefahr besteht, die bei einer durchgehen­ den Metallelektrode vorhanden wäre.
Aus der DE 27 52 603 A1 ist eine Vorrichtung zum Heißpressen von Formteilen mit einem Stützdruck senkrecht zur Heißpreß­ vorrichtung bekannt, bei der die Matrize aus einem äußeren und einem inneren ringförmigen Teil zusammengesetzt ist, die aus Segmenten mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizi­ enten aufgebaut sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drucksinteranlage der ein­ gangs genannten Art zu schaffen, die mit aus mehreren Elek­ trodenteilen zusammengesetzten Druckelektroden versehen ist und während eines Drucksintervorganges über die gesamte Druckfläche eine gleichmäßige Druckverteilung auf die Sinter­ form ausüben.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jede Druckelektrode geometrische Formgebungsmittel zum Ausgleichen von bei einem Drucksintervorgang der Drucksinteranlage auftretenden unter­ schiedlichen Längenausdehnungen der Elektrodenteile aufweist, die abhängig von der Temperaturverteilung innerhalb jeder Druckelektrode sind. Es hat sich gezeigt, daß die inneren Elektrodenteile einer Druckelektrode bei einem Drucksinter­ vorgang stärker aufgeheizt werden als die nach außen an­ schließenden Elektrodenteile. Diese Temperaturverteilung er­ gibt sich bei einer zentral zwischen den Druckelektroden ge­ haltenen Sinterform. Diese unterschiedliche Temperaturvertei­ lung innerhalb der Druckelektrode resultiert aus der unter­ schiedlichen Temperaturverteilung innerhalb der Sinterform, wobei die Temperatur in der Mitte der Sinterform höher ist als im Bereich ihrer Außenränder, an denen die Wärmeabfuhr stattfindet. Dadurch ergeben sich Temperaturunterschiede von etwa 50°C oder mehr. Dadurch dehnen sich die einzelnen Elek­ trodenteile jeder Druckelektrode in Druckrichtung unter­ schiedlich, wodurch eine ungleiche Anpressung jeder Drucke­ lektrode an die Sinterform über ihre Stirnfläche erfolgt. Durch die erfindungsgemäße Lösung werden diese unterschiedli­ chen temperaturabhängigen Längenausdehnungen ausgeglichen, so daß die Druckelektrode über ihre gesamte Stirnfläche einen gleichmäßigen Druck auf die entsprechende Sinterform ausübt. Durch die erfindungsgemäße Lösung werden die Vorteile hoher Aufheizgeschwindigkeiten durch die Verwendung von Metall an­ stelle von Graphit für die Druckelektroden beibehalten. Trotz der hohen Aufheizgeschwindigkeiten können die einzelnen Elek­ trodenteile durch große Wärme- und Druckschwankungen nicht brechen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsge­ mäßen Lösung ist es, daß neben ebenen Kontaktflächen zur Sin­ terform auch gewölbte oder gekrümmte Kontaktflächen reali­ siert werden können. Außerdem wird die Lebensdauer der Me­ tallelektroden gegenüber Graphitelektroden erheblich gestei­ gert.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die auf die Druckrichtung bezogene Länge der Elektrodenteile unterschiedlich gewählt, wobei die Längendifferenzen benachbarter Elektrodenteile um­ gekehrt proportional zu ihren Längenausdehnungen im Betrieb aufgrund unterschiedlicher Temperaturverteilungen in der Sin­ terform und den Druckelektroden sind. Als Mittel zum Ausglei­ chen sind daher bei dieser Ausgestaltung direkt die Elektro­ denteile unterschiedlich lang gestaltet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jeder Druckelek­ trode an ihrer vorderen, die Sinterform flankierenden Stirn­ fläche eine sich wenigstens über die gesamte Stirnfläche er­ streckende Ausgleichsplatte zugeordnet, die eine hohe Tempe­ raturbestätigkeit und in Richtung der Druckbeaufschlagung ei­ ne hohe Druckfestigkeit aufweist. Durch diese Ausgleichsplat­ te wird eine großflächige Anlage an die Sinterform geschaf­ fen, so daß eine gleichmäßige Druckverteilung auf die Sinter­ form erzielbar ist. Durch die Ausgleichsplatte wird außerdem verhindert, daß aus der Sinterform beim Pressen herausgepreß­ te flüssige Bestandteile des Sintergutes zwischen die einzel­ nen Elektrodenteile der Druckelektrode eindringen können. Die Ausgleichsplatte bildet außerdem einen Temperaturschutz und einen Ausgleich für die Druckspitzen einzelner Elektrodentei­ le, die eine geringfügig größere Länge aufweisen als die üb­ rigen Elektrodenteile. Die Ausgleichsplatte wirkt auch als Verschleißplatte, da sie als Puffer zwischen den Druckelek­ troden und der Sinterform vorgesehen ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jeder Druckelek­ trode an ihrer rückseitigen, zu dem Trägerkörper gewandten Stirnfläche eine weitere Ausgleichsplatte zugeordnet, die in Richtung der Druckbeaufschlagung eine hohe Druckfestigkeit aufweist. Durch diese zusätzliche Ausgleichsplatte wird ver­ hindert, daß sich die einzelnen Elektrodenteile in den Trä­ gerkörper eindrücken können, falls einzelne der Elektroden­ teile einer überhöhten Flächenpressung oder einer erhöhten Längenausdehnung aufgrund Überhitzung ausgesetzt sind. Dabei ist es möglich, daß die Ausgleichsplatten sowohl an der vor­ deren als auch an der rückseitigen Stirnfläche fest mit die­ sen verbunden sind. Die Ausgleichsplatten können aber auch lose eingelegt sein, da sie aufgrund der Druckbeaufschlagung ohnehin fixiert sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausgleichs­ platte an der vorderen Stirnfläche in Druckrichtung biegsam. Dadurch kann die Ausgleichsplatte sich an geringfügig ge­ wölbte Stirnflächen der Druckelektrode anpassen, so daß sich eine großflächige Anlage zwischen jeder Ausgleichsplatte und den zugeordneten Stirnflächen der Druckelektroden ergibt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausgleichs­ platte zum Ausgleichen der unterschiedlichen Längendehnungen der Elektrodenteile entsprechend umgekehrt proportional ge­ krümmt. Während des Sintervorgangs, während dessen die ein­ zelnen Elektrodenteile unterschiedliche Längenausdehnungen erfahren, liegen daher alle Elektrodenteile gleichmäßig an der Ausgleichsplatte an.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer erfin­ dungsgemäßen Drucksinteranlage, bei der eine Sinter­ form auf zwei gegenüberliegenden Seiten von jeweils einer Stiftelektrode mit Druck und Strom beaufschlagt wird,
Fig. 2 einen Teil einer Drucksinteranlage ähnlich Fig. 1 im Bereich einer gegenüber den Stiftelektroden nach Fig. 1 geringfügig modifizierten Stiftelektrode,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Drucksinteranlage, die eine gegenüber der Fig. 2 wei­ ter modifizierte Stiftelektrode aufweist,
Fig. 4 eine Drucksinteranlage mit einer weiter modifizierten Stiftelektrode, und
Fig. 5 eine Stiftelektrode ähnlich Fig. 1, die eine gewölbte rückseitige Ausgleichsplatte aufweist.
Eine Drucksinteranlage nach Fig. 1 weist zwei Druckelektroden (1) auf, wobei jede Druckelektrode (1) als Stiftelektrode mit einer Vielzahl von zu einem zylindrischen Paket zusammenge­ fügten Stiftelektrodenteilen (5) ausgebildet ist. Jedes Stiftelektrodenteil (5) stellt einen blockartigen Stab mit einem quadratischen Querschnitt dar. Für die Stiftelektroden­ teile sind jedoch auch andere Querschnitte vorgesehen. Für eine detaillierte Beschreibung der an sich bekannten Stift­ elektroden wird auf die DE 42 29 029.5 A1 verwiesen. Die ein­ zelnen Stiftelektrodenteile (5) werden durch um den Umfang der gesamten Stiftelektrode (1) gelegte Backen in Position gehalten. Jede als Druckelektrode dienende Stiftelektrode (1) ist an einem zugeordneten Trägerkörper (3) mit ihrer rückseitigen Stirnfläche gehalten. Auf der der jeweiligen Stiftelektrode (1) zugewandten Stirnfläche ist jeder Träger­ körper (3) mit einer Verschleißplatte (2) versehen. Die ge­ genüberliegenden Trägerkörper (3) einschließlich der jeweils zugeordneten Stiftelektroden (1) sind mit Hilfe einer hydrau­ lischen Preßeinrichtung linear aufeinander zubeweglich. Au­ ßerdem sind die Stiftelektroden (1) an einen gemeinsamen Stromkreis angeschlossen, wobei zu den Trägerkörpern (3) breite Kupferkabel zur Stromzuführung vorgesehen sind. Die Stiftelektroden (1) üben von zwei gegenüberliegenden Seiten auf die Sinterform (4) bei einem Drucksintervorgang einen Preßdruck aus, der Größen bis zu 40 MPa erreichen kann. Die Sinterform weist zwei in der Achse der Druckbeaufschlagung zueinander linear bewegliche Formhälften auf, zwischen denen das Sintergut gehalten ist. Gleichzeitig mit dem Pressen der Sinterform (4) wird den Stiftelektroden (1) Strom zugeführt, wodurch die Sinterform (4) einen elektrischen Widerstand bil­ det. Die Sinterform (4) ist aus Graphit hergestellt. Die Stiftelektrodenteile (5) der Stiftelektrode (1) hingegen sind aus Metall hergestellt. Dadurch, daß die Sinterform (4) einen elektrischen Widerstand in dem durch die anliegenden Stifte­ lektroden (1) geschlossenen Stromkreis bildet, heizt sich die Sinterform schnell auf hohe Temperaturen in der Größenordnung von 1100°C oder mehr auf. Eine Überwachung der in der Sinter­ form (4) erreichten Temperatur erfolgt durch Pyrometer oder Thermoelemente. Die Stromzufuhr wird abgestellt, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist. Nach dem Abkühlen können die gesinterten Werkstückteile, d. h. das Sintergut, aus der Sinterform (4) entnommen werden. Die Sinterform (4) ist dabei nicht stationärer Teil der Drucksinteranlage, sondern eine unabhängig von der Drucksinteranlage herstellbare und an die individuellen Anforderungen angepaßte Sinterform. Die Pfeile (DS) definieren sowohl die Richtung der Druckbeaufschlagung als auch die Richtung der Strombeaufschlagung durch die Stiftelektroden (1) hindurch.
Aufgrund der hohen Temperaturen der Sinterform (4) und des Stromdurchflusses durch die Stiftelektrodenteile in Richtung (DS) heizen sich auch die Stiftelektrodenteile (5) auf. Die aus Metall bestehenden Stiftelektrodenteile (5) dehnen sich durch die Erhitzung in ihrer Länge aus, da sie sich über ihre Breite aufgrund der dicht gepackten Zusammenfügung mit den anderen Stiftelektrodenteilen (5) und der die gesamte Stift­ elektrode (1) an ihrem Außenumfang umspannenden Backen nicht ausdehnen können. Da die Stiftelektrodenteile (5) in unmit­ telbarer Nähe der Sinterform (4) stärker aufgeheizt werden und da an den zum Außenumfang der gesamten Stiftelektrode (1) hin äußeren Stiftelektrodenteilen (5) Wärme zur Umgebung hin abgeführt wird, weisen die einzelnen Stiftelektrodenteile (5) einer Stiftelektrode (1) bei einem Drucksintervorgang unter­ schiedliche Temperaturen auf. Von einem inneren Kern jeder Stiftelektrode (1) bis zu ihrem Außenrand ergeben sich Tempe­ raturdifferenzen von 50°C oder mehr. Dadurch ergeben sich ge­ ringfügig unterschiedliche Längenausdehnungen der inneren und der äußeren Stiftelektrodenteile (5), wodurch sich ein über die gesamte Stirnfläche jeder Stiftelektrode (1) zur Sinter­ form (4) hin ungleich verteilter Preßdruck ergibt. Zusätzlich zu der ungleichen Druckverteilung auf die Sinterform (4) bre­ chen die inneren Stiftelektrodenteile (5) durch ihre höhere Belastung aufgrund größerer Wärmedehnungen vorzeitig. Falls die stärker erhitzten Stiftelektrodenteile (5) sich bei einem Drucksintervorgang zur vorderen Stirnfläche hin, d. h. zur Sinterform (4) hin, durch die kompakte Anlagefläche der Sin­ terform (4) nicht ausdehnen können, dehnen sie sich nach hin­ ten zum Trägerkörper (3) aus und können sich in gewissen Grenzen unterschiedlich tief in die Verschleißplatte (2) ein­ dringen.
Um dies zu verhindern, sind jeder Stiftelektrode (1) Aus­ gleichsmittel zugeordnet, die bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 als Ausgleichsplatte (6, 7) ausgebildet sind. So­ wohl die zur Sinterform (4) gerichtete vordere Stirnfläche jeder Stiftelektrode (1) als auch die zum jeweiligen Träger­ körper (3) hin gerichtete rückseitige Stirnfläche jeder Stiftelektrode (1) ist mit jeweils einer Ausgleichsplatte (6, 7) versehen, die sich jeweils über die gesamte Stirnfläche erstreckt und geringfügig über den Außenumfang jeder Stifte­ lektrode (1) hinausragt. Die die Sinterform (4) flankierenden Ausgleichsplatten (6) weisen eine hohe Temperaturbeständig­ keit und eine hohe Druckfestigkeit in Richtung der Druckbe­ aufschlagung (DS) auf. Bei einem bevorzugten Ausführungsbei­ spiel sind diese Ausgleichsplatten (7) aus Messing herge­ stellt. Da sich die Ausgleichsplatten (6, 7) jeweils einstückig über die gesamte Stirnfläche der zugehörigen Stiftelek­ troden (1) erstrecken, nehmen sie einzelne Druckspitzen von sich aufgrund erhöhter Erhitzung länger ausdehnenden Stifte­ lektrodenteilen (5) über ihre gesamte Fläche auf, so daß sich zur Sinterform (4) hin eine gleichmäßige Druckverteilung er­ gibt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Aus­ gleichsplatten (6, 7) mit den Stirnflächen der Stiftelektro­ den (1) verlötet. Bei anderen Ausführungsbeispielen der Erfin­ dung kann die Verbindung der Ausgleichsplatten (6, 7) mit den Stiftelektroden (1) durch Klemmen, Schweißen oder Verschrau­ ben hergestellt sein. Auch eine lose Halterung der Ausgleich­ splatten (6, 7) an den Stiftelektroden (1) ist möglich, da alle Bestandteile der gesamten Stiftelektrode (1), d. h. die Stiftelektrodenteile (5) und die Ausgleichsplatten (6, 7) während des Drucksintervorgangs durch den Sinterdruck fixiert sind. Auch die Ausgleichsplatten (7) an den rückseitigen Stirnflächen der Stiftelektroden (1) weisen eine hohe Druck­ festigkeit und eine hohe Temperaturbeständigkeit auf.
Als zusätzliche Ausgleichsmittel für eine Vergleichmäßigung des Preßdrucks auf die Sinterform (4) und des Verschleißes der Stiftelektrodenteile (5a) ist es bei den Ausführungsbei­ spielen gemäß den Fig. 2 und 3 zusätzlich vorgesehen, die Länge der einzelnen Stiftelektrodenteile (5a) innerhalb einer Stiftelektrode (1a oder 1b) bereits bei der Herstellung so unterschiedlich zu wählen, daß sie sich bei einem Drucksin­ tervorgang aufgrund ihrer unterschiedlichen Wärmeausdehnung alle auf die gleiche Länge ausdehnen. Bei dem Ausführungsbei­ spiel nach Fig. 2 sind zusätzlich die der Verschleißplatte (6a) zugewandten Stirnenden jedes Stiftelektrodenteiles (5a) derart schräg angeschliffen, daß sich für die der Ausgleich­ splatte (6a) zugewandte Stirnfläche der Stiftelektrode (1a) eine konkav gewölbte Oberfläche ergibt. Die Ausgleichsplatte (6a) ist in gewissen Grenzen biegsam, so daß sie sich bei der Ausdehnung der Stiftelektrodenteile (5a) aus ihrer konkaven Form in eine ebene Fläche zurückkrümmt. Selbstverständlich sind die Darstellungen bei allen Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 2 bis 5 übertrieben gewählt. Die tatsächlichen Län­ genausdehnungen und Verformungen der Bestandteile der Stifte­ lektroden (1a, 1b, 1c, 1d) sind wesentlich geringer und wären bei maßstabgetreuer Darstellung in den Zeichnungen gar nicht erkennbar. Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 entspricht im wesentlichen dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel der Stiftelektrode (1a) nach Fig. 2. Bei diesem Ausführungsbei­ spiel sind die Stiftelektrodenteile (5b) jedoch im Bereich ihrer vorderen Stirnenden nicht angeschrägt, sondern recht­ winklig abgeschnitten. Im unbelasteten und kalten Ruhezustand liegen daher die äußeren Stirnenden der Stiftelektrodenteile (5b) lediglich teilweise an der gekrümmten Ausgleichsplatte (6b) an. Im ausgedehnten Zustand, d. h. während des Drucksin­ tervorgangs, dehnen sich die Stiftelektrodenteile (5b) jedoch derart unterschiedlich aus, daß ihre vorderen, an der Aus­ gleichsplatte (6b) anliegenden Stirnenden sich alle in einer gemeinsamen Ebene befinden und somit eine ebene Stirnfläche bilden. In diesem Betriebszustand stellt dann auch die Aus­ gleichsplatte (6b) eine ebene Platte dar (gestrichelte Dar­ stellung). Auch in Fig. 2 ist der Betriebszustand der Stift­ elektrode (1a) gestrichelt dargestellt.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 weisen die Stiftelektrodenteile (5) der Stiftelektroden (1c und 1d) in ihrem unbelasteten, kalten Ruhezustand alle die gleiche Länge auf. Die unterschiedliche Ausdehnung zwischen inneren und äu­ ßeren Stiftelektrodenteilen (5) wird bei diesen Ausführungs­ formen durch entsprechend ausgebuchtete Ausgleichsplatten (6c, 7d) erzielt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 weist die an der vorderen Stirnfläche anliegende Ausgleichsplatte (6c) eine halbkonkave Form auf, indem ihre an der Stirnfläche der Stiftelektrode (1c) anliegende rückseitige Fläche im Ru­ hezustand flächig und bündig an der Stirnfläche der Stift­ elektrode (1c) anliegt. Die Ausgleichsplatte (6c) ist in ge­ wissen Grenzen biegsam, wobei die im Ruhezustand gleich lan­ gen Stiftelektrodenteile (5) sich bei einer Erhitzung, d. h. bei einem Drucksintervorgang, derart längen, daß die im Ruhe­ zustand konkave vordere Stirnfläche der Ausgleichsplatte (6c) in eine ebene Stirnfläche übergeht (gestrichelte Darstel­ lung). Die Wölbung in der Ausgleichsplatte (6c) ist derart umgekehrt proportional an die empirisch ermittelte Längung der Stiftelektrodenteile (5) angepaßt, daß sich im Betriebs­ zustand eine ebene Anlagefläche zu der Sinterform (4) ergibt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist die vordere Aus­ gleichsplatte (6) stabil und starr ausgebildet, die rücksei­ tige Ausgleichsplatte (7d) hingegen weist eine konkav ge­ krümmte Ausbuchtung auf ihrer zur Stirnfläche der Stiftelek­ trode (1d) gewandten Stirnseite auf. Im Ruhezustand verbleibt daher zwischen den Stiftelektrodenteilen (5) und der rücksei­ tigen Ausgleichsplatte (7d) ein gewisser Hohlraum. Da die vordere Ausgleichsplatte (6) starr und stabil ausgebildet ist, dehnen sich die Stiftelektrodenteile (5) bei einem Drucksintervorgang aufgrund ihrer unterschiedlichen Erhitzung zur Rückseite hin aus, wobei auch die Wölbung in der Aus­ gleichsplatte (7d) exakt auf die empirisch ermittelten Län­ genausdehnungsdifferenzen zwischen den Stiftelektrodenteilen (5) abgestimmt sind.

Claims (9)

1. Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden, die mit ih­ ren vorderen Stirnflächen zur Druck- und Strombeaufschlagung einer Sinterform diese von gegenüberliegenden Seiten flankie­ ren und mit ihren rückseitigen Stirnflächen an jeweils einen Trägerkörper einer Preßeinrichtung anschließen, wobei jede Druckelektrode aus mehreren, in Richtung der Druck- und Strombeaufschlagung nebeneinander angeordneten Elektrodentei­ len, insbesondere Stiftelektrodenteilen, zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Druckelektrode (1, 1a, 1b, 1c, 1d) geometrische Formgebungsmittel (6, 7, 6a, 7b, 6b, 6c, 7d) zum Ausgleichen von bei einem Drucksintervorgang der Drucksinteranlage auf­ tretenden unterschiedlichen Längenausdehnungen der Elektro­ denteile (5, 5a, 5b) aufweist, die abhängig von der Tempera­ turverteilung innerhalb jeder Druckelektrode (1, 1a, 1b, 1c, 1d) sind.
2. Drucksinteranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die auf die Druckrichtung (DS) bezogene Länge der Elektrodenteile (5a, 5b) unterschiedlich gewählt ist, wobei die Längendifferenzen benachbarter Elektrodenteile (5a, 5b) umgekehrt proportional zu ihren Längenausdehnungen im Betrieb aufgrund unterschiedlicher Temperaturverteilungen in der Sin­ terform (4) und der Druckelektrode (1a, 1b) sind.
3. Drucksinteranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jeder Druckelektrode (1, 1a, 1b, 1c, 1d) an ihrer vorderen, die Sinterform (4) flankierenden Stirnfläche eine sich wenigstens über die gesamte Stirnfläche erstrecken­ de Ausgleichsplatte (6, 6a, 6b, 6c) zugeordnet ist, die eine hohe Temperaturbeständigkeit und in Richtung der Druckbeauf­ schlagung (D) eine hohe Druckfestigkeit aufweist.
4. Drucksinteranlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß jeder Druckelektrode (1, 1a, 1b, 1c, 1d) an ihrer rückseitigen, zu dem Trägerkörper (3) gewandten Stirnfläche, eine weitere Ausgleichsplatte (7, 7b, 7d) zugeordnet ist, die in Richtung der Druckbeaufschlagung (DS) eine hohe Druck­ festigkeit aufweist.
5. Drucksinteranlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsplatte (6a, 6b) an der vorderen Stirnfläche der Druckelektrode (1a, 1b) in Druckrichtung (DS) biegsam ist.
6. Drucksinteranlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsplatte (6c) zum Ausgleichen der unterschiedlichen hängen der Elektroden­ teile (5) zu diesen Längen entsprechend umgekehrt proportio­ nal gekrümmt ist.
7. Drucksinteranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß die zur Sinterform (4) gewandte Stirnseite der Aus­ gleichsplatte (6c) konkav gekrümmt ist.
8. Drucksinteranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die an der der vorderen Stirnfläche zugeordneten Ausgleichsplatte (6a) anliegenden Stirnenden der Elektroden­ teile (5a) derart schräg gestaltet sind, daß sich im unbela­ steten Ruhezustand jeder Druckelektrode (1a) eine konkave Wölbung der Stirnfläche jeder Druckelektrode (1a) ergibt.
9. Drucksinteranlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsplatten (7d) an den rückseitigen Stirnflächen auf ihrer der jeweiligen Stirnfläche zugewandten Stirnseite mit einer an die unter­ schiedliche Temperaturverteilung in den Elektrodenteilen (5) angepaßten Oberfläche versehen sind.
DE19509380A 1995-03-15 1995-03-15 Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden Expired - Fee Related DE19509380C1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19509380A DE19509380C1 (de) 1995-03-15 1995-03-15 Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden
IT96MI000185A IT1282075B1 (it) 1995-03-15 1996-02-02 Impianto di sinterazione a pressione con due elettrodi di pressione

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19509380A DE19509380C1 (de) 1995-03-15 1995-03-15 Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19509380C1 true DE19509380C1 (de) 1996-07-11

Family

ID=7756744

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19509380A Expired - Fee Related DE19509380C1 (de) 1995-03-15 1995-03-15 Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE19509380C1 (de)
IT (1) IT1282075B1 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2752603A1 (de) * 1977-11-25 1979-06-07 Degussa Vorrichtung zum heisspressen von formteilen mit einem stuetzdruck senkrecht zur heisspressvorrichtung
DE4229029A1 (de) * 1992-09-01 1994-03-03 Fritsch Sondermaschinen Gmbh D Elektrode für eine Drucksinteranlage

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2752603A1 (de) * 1977-11-25 1979-06-07 Degussa Vorrichtung zum heisspressen von formteilen mit einem stuetzdruck senkrecht zur heisspressvorrichtung
DE4229029A1 (de) * 1992-09-01 1994-03-03 Fritsch Sondermaschinen Gmbh D Elektrode für eine Drucksinteranlage

Also Published As

Publication number Publication date
ITMI960185A0 (de) 1996-02-02
IT1282075B1 (it) 1998-03-09
ITMI960185A1 (it) 1997-08-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1916873B1 (de) Wärmeerzeugendes Element für eine elektrische Heizvorrichtung und Verfahren zur Herstellung derselben
EP0292738B1 (de) Doppelbandpresse mit erwärm- oder kühlbaren Teilen und Verfahren zu deren Herstellung
DE202010001576U1 (de) Elektrische Heizvorrichtung
DE20100840U1 (de) Heißkanaldüse
DE202008014050U1 (de) Elektrische Heizvorrichtung
WO2012084252A1 (de) Heisskanaldüse
DE102012109740B4 (de) Elektrische Heizvorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer solchen elektrischen Heizvorrichtung
DE1558389B1 (de) Kokille zum Stranggiessen von Baendern aus Nichteisenmetallen und deren Legierungen
DE3935856C1 (de)
AT408299B (de) Heizvorrichtung für elektrische heizplatten, zündeinrichtungen, temperatursensoren od. dgl.
DE102006022264B4 (de) Siegelwerkzeug zum Siegeln von Folien in einer Siegelstation
WO2009083107A1 (de) Heizvorrichtung
DE19509380C1 (de) Drucksinteranlage mit zwei Druckelektroden
DE10224034B4 (de) Elektrische Heizeinrichtung für zylindrische Körper
DE3613420C2 (de)
DE19807142C2 (de) Vorrichtung zum stirnseitigen Verschweißen von Kunststoffprofilen, insbesondere von Rohren
DE19600069C2 (de) Elektrischer PTC-Heizkörper
DE2655305C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Rohrheizkörpers
DE3243780A1 (de) Heizkoerper und verfahren zu seiner herstellung
DE909849C (de) Elektrische Beheizung fuer Bauteile von Maschinen
DE102016108467B3 (de) Werkzeugvorrichtung
DE102017114371A1 (de) Brückenwerkzeug zur erzeugung von strangpressprofilen mit variierendem querschnitt
DE10218560B4 (de) Verfahren zum Herstellen eines harzgebundenen Formteils
DE19523047C1 (de) Elektrischer Durchlauferhitzer für flüssige Medien
DE19732703C2 (de) Siegelbacke

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of patent without earlier publication of application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee