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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für eine in vivo Messung mit
einer in einen Patienten implantierten Vorrichtung und eine in einen
Patienten implantierbare Vorrichtung für eine in vivo Messung.
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Bei
kranken Patienten, zum Beispiel Krebspatienten, Patienten mit einem
hohen Schlaganfallrisiko oder einem hohen Herzinfarktrisiko, ist
eine kontinuierliche Messung von bestimmten Markern, zum Beispiel
Biomarkern oder Tumormarkern, in Körperflüssigkeiten, wie zum Beispiel
Blut, von Vorteil, um eine kontinuierliche Überwachung des Zustands des
Patienten sicherzustellen. Diese Marker können zum Beispiel auch zum Überwachen
der Konzentration eines bestimmten Medikaments mit einem schmalen
Therapiebereich verwendet werden. Darüber hinaus ist es vorteilhaft,
bestimmte physikalische Parameter, wie zum Beispiel eine Temperatur,
kontinuierlich zu messen. Üblicherweise
werden derartige Messungen durch wiederholte einzelne Messungen, beispielsweise
mit Hilfe einer Blutabnahme, durchgeführt. Sind derartige regelmäßig zu wiederholende Messungen
in engen zeitlichen Abständen
durchzuführen,
beispielsweise mehrmals am Tag oder pro Stunde, so ist dies für den Patienten
sehr unkomfortabel.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine kontinuierliche oder
mehrere Messung(en) von beispielsweise Markern oder physikalischen
Parametern bereitzustellen, welche von dem Patienten als weniger
unkomfortabel und unangenehm empfunden wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren für
eine in vivo Messung mit einer in einen Patienten implantierten
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 4 und eine in einen Patienten implantierbare
Vorrichtung für
eine in vivo Messung nach Anspruch 14 oder 18 gelöst. Die
abhängigen Ansprüche definieren
bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren für
eine in vivo Messung mit einer in einen Patienten implantierten
Vorrichtung bereitgestellt. Gemäß dem Verfahren
wird eine Probe von dem Patienten mit Hilfe eines implantierten
Katheters der Vorrichtung automatisch zu einer Analyseeinheit der Vorrichtung
geleitet. In der Analyseeinheit wird durch Analysieren der Probe
mit Hilfe eines Reagens automatisch ein Messergebnis bestimmt. Über eine
Austauschkammer, welche mit der Analyseeinheit gekoppelt ist, kann
das Reagens aus der Vorrichtung entnommen oder in die Vorrichtung
eingebracht werden, während
die Vorrichtung in dem Patienten implantiert ist.
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Indem
die Probe von dem Patienten automatisch mit Hilfe des implantierten
Katheters zu der implantierten Analyseeinheit geleitet wird und
dort automatisch analysiert wird, ist keine Entnahme der Probe durch
beispielsweise einen Arzt oder den Patienten selbst erforderlich.
Die Analyse kann beispielsweise automatisch in vorbestimmten Zeitintervallen durchgeführt werden,
so dass eine kontinuierliche Überwachung
des Patienten ermöglicht
wird. Da zur Analyse kein Eingriff in den Patienten vorgenommen werden
muss, ist dieses Verfahren äußerst angenehm
für den
Patienten.
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Bei
vielen Analysearten wird ein Reagens benötigt, welches bei der Analyse
verbraucht wird. Indem das Reagens über die Austauschkammer aus der
implantierten Vorrichtung entfernt oder in die implantierte Vorrichtung
eingebracht werden kann während
die Vorrichtung in dem Patienten implantiert ist, kann das Reagens
ausgetauscht werden, ohne die Vorrichtung mit Hilfe einer aufwändigen Operation freizulegen.
Verbrauchtes Reagens kann somit auf einfache Art und Weise gegen
ein neues Reagens ausgetauscht werden. Außerdem kann beispielsweise
ein erstes Reagens gegen ein zweites Reagens ausge tauscht werden,
um eine andere Art von Analyse und Untersuchung durchzuführen.
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Die
Austauschkammer kann als Bestandteil der implantierten Vorrichtung
in den Patienten implantiert sein. Ein Austauschen des Reagens erfolgt
in diesem Fall beispielsweise indem das Reagens mit Hilfe einer
Spritze mit einer Injektionsnadel, welche durch die Haut des Patienten
in einen Anschluss der Austauschkammer eingestochen wird, ausgetauscht wird.
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Alternativ
kann die Austauschkammer über eine
geeignete Verbindung, welche durch die Haut des Patienten gelegt
ist, mit der Analyseeinheit gekoppelt sein und außerhalb
des Patenten angeordnet sein. Dadurch ist ein für den Patienten angenehmerer Austausch
des Reagens möglich.
Die Austauschkammer kann beispielsweise mit Hilfe eines Pflasters in
der Nähe
der Analyseeinheit auf der Haut des Patienten befestigt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein weiteres Verfahren für eine in vivo Messung mit
einer in einen Patienten implantierten Vorrichtung bereitgestellt.
Bei dem Verfahren wird eine erste Probe von dem Patienten mit Hilfe
eines ersten implantierten Katheters der Vorrichtung von einer ersten
Stelle des Patienten zu einer Analyseeinheit der Vorrichtung geleitet.
Von einer zweiten Stelle des Patienten wird weiterhin mit Hilfe
eines zweiten implantierten Katheters eine zweite Probe von dem
Patienten zu der Analyseeinheit oder zu einer weiteren Analyseeinheit geleitet.
In der Analyseeinheit bzw. der weiteren Analyseeinheit wird ein
erstes Messergebnis durch Analysieren der ersten Probe und ein zweites
Messergebnis durch Analysieren der zweiten Probe bestimmt. Mit Hilfe
einer Verarbeitungseinheit der implantierten Vorrichtung werden
die Messergebnisse verglichen.
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Mit
Hilfe dieses Verfahrens können
beispielsweise zwei Proben von unterschiedlichen Stellen des Patienten
untersucht werden, um eine Verteilung eines Medikaments zu untersuchen.
Beispielsweise kann eine Probe von einem Fettgewebe unter sucht werden
und eine weitere Probe eine Blutprobe sein. Damit kann die Verteilung
von bestimmten lipophilen Medikamenten, wie zum Beispiel Valium,
untersucht werden. Die Konzentration im Blut bestimmt zum Beispiel
die direkte Wirksamkeit des Medikaments wohingegen die Konzentration
in dem Fettgewebe einen Aufschluss über die erwartete Langzeitwirksamkeit
gibt. Über
eine Messung der zwei Proben kann beispielsweise eine automatische
Medikamentenverabreichung gesteuert werden. Darüber hinaus können unterschiedliche
Parameter an unterschiedlichen Stellen des Körpers gemessen werden. So kann
beispielsweise ein Tumormarker im Blut und eine Temperatur an einer
speziellen Stelle des Körpers
gemessen werden. Da die Messergebnisse automatisch im Körper des
Patienten bestimmt werden, sind keine aufwändigen Entnahmeprozeduren erforderlich
und eine kontinuierliche Überwachung
in regelmäßigen Zeitabständen kann
auf einfache Art und Weise durchgeführt werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
können
die Messergebnisse von der Verarbeitungseinheit zu einer weiteren
Vorrichtung außerhalb
des Patienten übertragen
werden. Die Übertragung
kann beispielsweise drahtlos erfolgen. Die Vorrichtung außerhalb des
Patienten kann beispielsweise ein Computersystem sein, welches die
Daten von der Verarbeitungseinheit weiter verarbeitet, speichert
oder für
eine weitere Verarbeitung zu einem behandelndem Arzt überträgt. Dadurch
können
die Messergebnisse direkt für eine
weitere Behandlung des Patienten verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können die
Messergebnisse zusätzlich
in der implantierten Vorrichtung elektronisch gespeichert werden. Dadurch
können
mehrere über
einen längeren
Zeitraum erfasst Messergebnisse zunächst in der implantierten Vorrichtung
zwischengespeichert werden, bevor sie beispielsweise der weiteren
Vorrichtung außerhalb
des Patienten übertragen
werden, um dort weiter verwendet zu werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
das Leiten der Probe von dem Patienten zu der Analyseeinheit ein
Pumpen einer Körperflüssigkeit des
Patienten mit Hilfe einer Pumpe der Vorrichtung umfassen. Die Körperflüssigkeit
kann beispielsweise Blut aus einer Blutbahn des Patienten sein,
in welche der Katheter eingesetzt ist. Darüber hinaus kann die Körperflüssigkeit
beispielsweise auch Urin umfassen, welcher beispielsweise über einen
entsprechenden Katheter von der Blase des Patienten zu der Analyseeinheit
geleitet wird. Indem die Körperflüssigkeit
mit Hilfe einer Pumpe zu der Analyseeinheit gepumpt wird, kann zuverlässig eine
vorbestimmte Probenmenge in die Analyseeinheit geleitet werden,
sodass genaue Analyseergebnisse erreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
in Abhängigkeit
des Messergebnisses oder der Messergebnisse ein Warnsignal für den Patienten
erzeugt werden. Das Warnsignal kann beispielsweise ein akustisches
Signal, ein taktiles Signal oder ein Funksignal zu einem Empfänger, welchen
der Patient bei sich trägt,
umfassen. Das Warnsignal kann beispielsweise ausgelöst werden,
wenn aufgrund des Messergebnisses festgestellt wurde, dass ein Medikamentenpegel
beispielsweise im Blut des Patienten unter einen vorgeschriebenen
Wert abgesunken ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird in Abhängigkeit
des Messergebnisses von der implantierten Vorrichtung automatisch
ein Medikament in den Patienten abgegeben. Wenn beispielsweise ein vorgeschriebener
Medikamentenpegel im Blut des Patienten unterschritten wird, wird
dieses Unterschreiten durch die Analyse des Bluts in der implantierten
Analyseeinheit festgestellt und eine automatische Medikamentengabe
kann von der Vorrichtung eingeleitet werden. Dadurch ist eine sehr
genaue automatische Einhaltung eines gewünschten Medikamentenpegels
möglich.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
das Analysieren der Probe ferner ein Bestimmen eines pH-Wertes,
ein Bestimmen einer Konzentration eines Biomarkers oder Tumormarkers
oder ein Bestimmen einer Konzentration eines Medikaments umfassen.
Darüber
hinaus kann beispielsweise eine Temperatur der Probe bestimmte werden oder
mit Hilfe geeigneter Sensoren an dem Katheter ein Druck, ein Partialdruck
oder eine Strömungsgeschwindigkeit
einer Körperflüssigkeit
bestimmt werden. Dadurch kann beispielsweise eine zuverlässige und
kontinuierliche Überwachung
des Blutkreislaufsystems des Patienten sichergestellt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird weiterhin eine Vorrichtung für eine in vivo Messung bereitgestellt,
welche in einen Patienten implantierbar ist. Die Vorrichtung umfasst
einen Katheter und eine Analyseeinheit, welche mit einer Austauschkammer gekoppelt
ist. Der Katheter ist zum Leiten einer Probe von dem Patienten zu
der Analyseeinheit ausgestaltet. Die Analyseeinheit ist zum Bestimmen
eines Messergebnisses durch Analysieren der Probe mit Hilfe eines
Reagens ausgestaltet. Die Austauschkammer kann als Teil der Vorrichtung
in den Patienten implantierbar sein oder außerhalb des Patienten angeordnet
sein. Die Austauschkammer ist derart ausgestaltet, dass das Reagens
aus der Austauschkammer entnommen werden kann oder das Reagens in
die Austauschkammer eingebracht werden kann, während die Vorrichtung und somit
ggf. auch die Austauschkammer in dem Patienten implantiert ist.
Dazu weist die Austauschkammer einen Anschluss auf, welcher das
Entnehmen und Einbringen des Reagens ermöglicht. Der Anschluss kann
beispielsweise eine Membran sein, welche mit einer Injektionsnadel durchstechbar
ist und welche ein Loch, das bei einem Durchstechen der Injektionsnadel
gebildet wird, nach einem Entfernen der Injektionsnadel selbsttätig wieder
verschließt.
Die Austauschkammer kann vorzugsweise dicht unter der Haut des Patienten
implantiert werden, sodass zum Einbringen oder Entfernen des Reagens
die Injektionsnadel lediglich durch die Haut des Patienten und den
Anschluss der Austauschkammer zu stoßen ist. Dadurch kann die implantierbare
Vorrichtung für
lange Zeit in dem Patienten verwendet werden, da ein Reagens, welches
zur Analyse benötigt
wird, auf einfache Art und Weise ausgetauscht oder eingebracht werden
kann.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine weitere Vorrichtung für eine in vivo Messung, welche in
einen Patienten implantiert werden kann, bereitgestellt. Die Vorrichtung
umfasst einen ersten Katheter zum Leiten einer ersten Probe von
dem Patienten von einer ersten Stelle des Patienten zu einer Analyseeinheit
der Vorrichtung und einen zweiten Katheter zum Leiten einer zweiten
Probe von dem Patienten von einer zweiten Stelle des Patienten zu
der Analyseeinheit. Die Analyseeinheit ist zum Bestimmen eines ersten
Messergebnisses durch Analysieren der ersten Probe und eines zweiten
Messergebnisses durch Analysieren der zweiten Probe ausgestaltet. Die
Vorrichtung umfasst weiterhin eine Verarbeitungseinheit zum Vergleichen
der Messergebnisse der Analyseeinheit. Indem Proben von zwei verschiedenen
Stellen des Patienten analysiert werden und die Ergebnisse in einer
Verarbeitungseinheit weiter verarbeitet werden können, ist es zum Beispiel möglich, eine
Medikamentenverteilung im Körper
zu bestimmen oder eine Markerkonzentration, wie zum Beispiel Biomarker
oder Tumormarker, in unterschiedlichen Stellen des Körpers zu
messen. Dadurch können
kontinuierlich Veränderungen
in dem Körper
des Patienten erfasst werden und ggf. entsprechende Warnungen ausgegeben
werden oder Informationen zur Weiterbehandlung abgeleitet werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
können
die zuvor beschriebenen Vorrichtungen ferner eine Übertragungseinheit
zum Übertragen
der Messergebnisse zu einer weiteren Vorrichtung außerhalb
des Patienten umfassen. Diese Übertragungseinheit
kann beispielsweise eine Funkübertragungseinheit,
welche zum drahtlosen Übertragen
der Messergebnisse ausgestaltet ist, umfassen. Dadurch können die
Messergebnisse beispielsweise als Rohdaten von der Analyseeinheit
bzw. von den Analyseeinheiten zu der Vorrichtung außerhalb
des Patienten übertragen
werden, um dort weiter verarbeitet zu werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Vorrichtung eine Pumpe zum Weiterleiten einer Körperflüssigkeit
von dem Pa tienten zu der Analyseeinheit umfassen. Wenn die Probe
eine Körperflüssigkeit,
wie zum Beispiel Blut, ist, kann durch Verwenden der Pumpe eine
definierte Menge dieser Körperflüssigkeit
zur Analyse in die Analyseeinheit geleitet werden. Dadurch wird
eine hohe Analysegenauigkeit sichergestellt.
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Die
Vorrichtung kann weiterhin eine Ausgabeeinheit zum Ausgeben eines
Warnsignals für
den Patienten umfassen. Das Warnsignal kann beispielsweise in Abhängigkeit
eines oder mehrerer Messergebnisse ausgelöst werden. Das Warnsignal kann beispielsweise
ein akustisches Signal, ein taktiles Signal, beispielsweise eine
Schwingung eines Gehäuses
der Verarbeitungseinheit, oder ein Funksignal, welches von einem
Empfänger
außerhalb
des Körpers
des Patienten empfangen wird, umfassen. Dadurch kann dem Patienten
unmittelbar mitgeteilt werden, dass beispielsweise eine Medikamentenkonzentration
außerhalb
eines zulässigen
Konzentrationsbereichs liegt oder ein sonstiger überwachter Wert des Körpers des
Patienten nicht innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt. Der
Patient kann dann in Abhängigkeit
des Warnsignals beispielsweise ein Medikament einnehmen oder einen
Arzt aufsuchen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung ferner eine Medikamentenabgabeeinheit. Die
Verarbeitungseinheit ist mit der Medikamentenabgabeeinheit gekoppelt
und derart ausgestaltet, dass sie die Medikamentenabgabeeinheit
in Abhängigkeit
des Messergebnisses derart ansteuert, dass die Medikamentenabgabeeinheit
dem Patienten ein Medikament verabreicht. Dadurch kann beispielsweise
automatisch eine vorgeschriebene Medikamentenkonzentration in dem
Körper
des Patienten überwacht
und aufrecht erhalten werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung einen elektronischen
Speicher, in welchem die Verarbeitungseinheit die Messergebnisse
ablegt. Die Messergebnisse können
dann beispielsweise zu einem gewünschten
Zeitpunkt von der Verarbeitungseinheit aus dem Speicher abgerufen
werden und zu einer weiteren Vorrichtung außerhalb des Patienten übertragen
werden, um dort weiter analysiert zu werden. Dadurch wird beispielsweise
einem Arzt ermöglicht, den
Verlauf von beispielsweise einer Medikamentenkonzentration oder
einer Markerkonzentration über einen
vorbestimmten aufgezeichneten Zeitraum von der implantierten Vorrichtung
abzurufen und zu untersuchen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Analyseeinheit zum Bestimmen von beispielsweise einem pH-Wert,
einer Konzentration eines Biomarkers oder einer Konzentration eines
Medikaments ausgestaltet. Weiterhin kann die Analyseeinheit Sensoren
umfassen, welche eine Temperatur, einen Druck, einen Partialdruck
oder eine Strömungsgeschwindigkeit
an einer vorbestimmten Stelle des Körpers des Patienten automatisch
bestimmen.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
einer in einen Patienten implantierbaren Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung und einen Patienten mit der implantierten Vorrichtung.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer in einen Patienten implantierbaren Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung und einen Patienten mit der implantierten Vorrichtung.
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1a) zeigt eine in einen Patienten implantierbare
Vorrichtung 1 für
eine in vivo Messung. Die Vorrichtung 1 umfasst einen Katheter 2,
eine Analyseeinheit 3, eine Verarbeitungseinheit 4 und
eine Austauschkammer 5. Der Katheter 2 ist an
einem ersten Ende 6 des Katheters 2 mit der Analyseeinheit 3 verbunden.
Ein zweites Ende 7 des Katheters 2 ist offen.
Die Analyseeinheit 3 umfasst eine Pumpe, um eine Flüssigkeit
durch den Katheter 2 in der durch den Pfeil 8 dargestellten Richtung
in die Analyseeinheit 3 zu leiten. Die Analyseeinheit 3 ist
weiterhin mit der Verarbeitungseinheit 4 und der Austauschkammer 5 verbunden.
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1b) zeigt einen Patienten 9,
in welchem die implantierbare Vorrichtung 1 der 1a) implantiert ist. Der Katheter 2 ist
in eine Blutbahn 12 des Patienten 1 implantiert.
Das zweite offene Ende 7 des Katheters 2 endet
in der Blutbahn 12. Wenn die Pumpe der Analyseeinheit 3 betätigt wird,
wird Blut aus der Blutbahn 12 über den Katheter 2 in
die Analyseeinheit 3 geleitet. In der Analyseeinheit 3 wird
das eingepumpte Blut mit Hilfe eines Reagens aus der Austauschkammer 5 analysiert.
Ein Ergebnis der Analyse wird von der Analyseeinheit 3 zu
der Verarbeitungseinheit 4 übertragen, welche das Ergebnis
speichert und bei Bedarf über
eine Funkverbindung 10 an eine externe Auswertevorrichtung 11,
wie zum Beispiel ein Computersystem, überträgt. Die Verarbeitungseinheit 4 kann
beispielsweise eine Mikroprozessorsteuerung umfassen, welche von
einer Batterie der Verarbeitungseinheit 4 gespeist wird.
Die Verarbeitungseinheit 4 kann beispielsweise über die Funkverbindung 10 von
der externen Auswertevorrichtung 11 derart programmiert
werden, dass sie in vorbestimmten Zeitabständen Blut von der Blutbahn 12 in
die Analyseeinheit 3 pumpt und analysiert.
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Alternativ
kann der Katheter 2 auch beispielsweise in die Blase des
Patienten 9 eingeführt werden,
um Urinproben in die Analyseeinheit 3 zu pumpen und zu
analysieren. Weiterhin kann das zweite offene Ende 7 des
Katheters 2 an einer Stelle des Patienten mit einem weichen
Gewebe liegen, um eine Zellflüssigkeit
des weichen Gewebes zu der Analyseeinheit 3 zu leiten und
auf Tumor- oder Biomarker zu untersuchen.
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Die
Messergebnisse der Analyseeinheit 3 können in der Verarbeitungseinheit 4 weiter
verarbeitet werden, um beispielsweise einen Alarm auszulösen oder
eine Medikamentenabgabe mit Hilfe einer nichtgezeigten Medikamentenabgabeeinheit
zu steuern. Der Alarm kann beispielsweise ein akustisches Signal, ein
Vibrationssignal oder ein Funksignal zu einem Empfänger, den
der Patient 9 bei sich trägt, umfassen. Der Alarm kann
den Patienten beispielsweise daran erinnern, ein Medikament einzunehmen,
oder kann den Patienten darauf hinweisen, einen Arzt aufzusuchen,
da beispielsweise ein kritischer Zustand festgestellt wurde. Die
Analysedaten können
in der Verarbeitungseinheit 4 auch als so genannte Rohdaten
gespeichert werden und über
die Funkverbindung 10 an die externe Auswertevorrichtung 11 übertragen
werden.
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Neben
den zuvor genannten Messungen von bestimmten Biomarkern und Tumormarkern
können auch
physikalische Parameter, wie zum Beispiel eine Temperatur, Drücke, eine
Bioimpedanz, ein pH-Wert, ein
Partialdruck oder Strömungen
mit Hilfe geeigneter Sensoren, die mit der Verarbeitungseinheit 4 gekoppelt
sind, bestimmt, aufgezeichnet und zu der externen Auswertevorrichtung 11 übertragen
werden. Neben einer Konzentrationsbestimmung kann die Analyseeinheit 3 auch
beispielsweise photometrische, turbidometrische, Impedanz- oder
PCR-Analysen Durchführen.
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Die
Austauschkammer 5 enthält
ein Reagens, welches zur Analyse in der Analyseeinheit 3 verwendet
wird. Damit das Reagens ausgetauscht werden kann oder nachgefüllt werden
kann, um weitere Analysen durchzuführen, weist die Austauschkammer 5 einen
Anschluss 13 auf. In der dargestellten Ausführungsform
umfasst der Anschluss 13 eine Membran, welche sich im implantierten
Zustand der Austauschkammer 5 dicht unter der Haut des
Patienten 9 befindet. Die Membran 13 ist derart
ausgestaltet, dass sie sich mit einer Injektionsnadel leicht durchstechen
lässt.
Um das Reagens der Austauschkammer 5 auszutauschen, kann
beispielsweise eine Injektionsnadel durch die Haut über der
Membran 13 und durch die Membran 13 gestochen
werden und mit Hilfe einer Spritze das verbrauchte Reagens durch
die Injektionsnadel abgesaugt werden und ein neues Reagens durch
die Injektionsnadel eingebracht werden. Die Membran 13 ist
weiterhin derart ausgestaltet, dass sich ein Loch, welches bei dem Durchstechen
der Injektionsnadel bildet, nach einem Entfernen der Injektionsnadel
selbsttätig
verschließt, sodass
die Austauschkammer 5 wieder gegenüber dem Patienten 9 abgedichtet
ist.
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2a) zeigt eine weitere Ausführungsform einer
in einen Patienten implantierbaren Vorrichtung 1 für eine in
vivo Messung. Die Vorrichtung 1 umfasst zwei Katheter 2, 14,
eine Analyseeinheit 3 und eine Verarbeitungseinheit 4.
Die beiden Katheter 2, 14 haben jeweils ein erstes
Ende 6, welches mit der Analyseeinheit 3 verbunden
ist, und jeweils ein zweites Ende 7, welches offen ist.
Die Analyseeinheit 3 ist mit der Verarbeitungseinheit 4 gekoppelt.
Die Analyseeinheit 3 umfasst eine Pumpe, welche wahlweise
eine Flüssigkeit
in der durch den Pfeil 8 dargestellten Richtung durch einen
der beiden Katheter 2, 14 in die Analyseeinheit 3 saugt.
In der Analyseeinheit 3 wird die angesaugte Flüssigkeit
analysiert und ein entsprechendes Messergebnis mit Hilfe der Verarbeitungseinheit 4 bestimmt.
Die Verarbeitungseinheit 4 kann beispielsweise eine Mikroprozessorsteuerung umfassen.
Alternativ kann die Vorrichtung 1 auch zwei Analyseeinheiten 3 umfassen,
welche jeweils mit einem der Katheter 2 bzw. 14 gekoppelt
sind. In diesem Fall sind beide Analyseeinheiten 3 mit
einer Verarbeitungseinheit 4 verbunden. Jede der Analyseeinheiten 3 analysiert
jeweils eine durch den entsprechenden Katheter 2 bzw. 14 angesaugte
Flüssigkeit
und die Verarbeitungseinheit 4 bestimmt entsprechende Messergebnisse
gemäß der beiden
Analysen der beiden Analyseeinheiten 3.
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2b) zeigt einen Patienten 9,
in welchen die Vorrichtung 1 der 2a)
implantiert ist. Wie in 2b) dargestellt,
befinden sich die beiden offenen zweiten Enden 7 der Katheter 2 und 14 an
zwei unterschiedlichen Stellen des Patienten 9. Somit werden
in der Analyseeinheit 3 Analysen für zwei unterschiedliche Stellen
des Körpers
des Patienten 9 durchgeführt und mit Hilfe der Verarbeitungseinheit 4 weiter
verarbeitet. So kann beispielsweise ein Parameter an unterschiedlichen
Stellen des Körpers
bestimmt werden, beispielsweise eine Medikamentenkonzentration im
Blut und in einem Fettgewebe, und in Bezug zueinander gesetzt werden.
Alternativ können
auch unterschiedliche Parameter von unterschiedlichen Stellen des
Körpers,
wie zum Beispiel ein Tumormarker im Blut und eine lokale Temperatur an
einer speziellen Stelle des Körpers
gemessen werden und zueinander in Bezug gesetzt werden. Die Messwerte
können
beispielsweise über
eine Funkverbindung 10 an eine externe Auswertevorrichtung 11 übertragen
werden und dort weiter verarbeitet werden. Alternativ kann die Verarbeitungseinheit 4 auch
anhand der Messwerte einen Alarm auslösen, beispielsweise einen akustischen
Alarm oder einen Vibrationsalarm, um dem Patienten einen ungewöhnlichen
oder kritischen Zustand anzuzeigen oder den Patienten aufzufordern,
ein Medikament einzunehmen.
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Weiterhin
können
die Merkmale der beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung miteinander kombiniert werden. So kann beispielsweise
die in 2a) dargestellte Ausführungsform
durch eine oder mehrere Austauschkammern 5 erweitert werden,
sodass ein Reagens oder mehrere Reagenzien für die Analyse in der einen
oder in den mehreren Analyseeinheiten ausgetauscht werden können.