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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Vermittlungsverfahren zum gleichzeitigen,
parallelen Übermitteln einer Nachricht von einem Absenderendgerät
an mehrere Empfängerendgeräte über ein
zellulares Mobilfunknetz mit zentral im Mobilfunknetz vorgesehenen Computermitteln
zur Steuerung und Verwaltung der Vermittlung der Nachricht.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Vermittlungseinrichtung zur gleichzeitigen,
parallelen Vermittlung einer Nachricht von einem Absenderendgerät
an mehrere Empfängerendgeräte über ein
Mobilfunknetz mit zentral im Mobilfunknetz angeordneten Computermitteln
zur Steuerung und Verwaltung der Vermittlung der Nachricht.
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Stand der Technik
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Moderne
Kommunikationsnetze dienen nicht nur einer Übermittlung
von Sprache oder Bildinformationen, sondern ermöglichen
auch eine Übermittlung von Nachrichten mit verschiedenen
Inhaltstypen. Inhaltstypen, auch Medientypen genannt, klassifizieren
die Daten eines Nachrichteninhalts, also beispielsweise. ob es sich
um Text-, Bild-, Audio- oder Videodaten handelt. Dem Fachmann sind
Medientypen bei Nachrichten insbesondere im Internet als MIME-(Multipurpose
Internet Mail Extention) oder Content-Type bekannt. In Mobilfunknetzen
werden neben Textnachrichten im SMS-(Short Message Service)Format
auch EMS-(Enhanced Message Service)Nachrichten und MMS-(Multimedia
Messaging System)Nachrichten verwendet. Letztere ermöglichen
neben Textnachrichten auch eine Übermittlung von Bildern,
Tönen oder Musikstücken und Filmen.
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Ein
Mobilfunknetz der 3. Generation, beispielsweise nach dem UMTS-(Universal
Mobil Telecommunication System)Standard, enthält neben
einem leitungsorientierten (CS = Circuit Switched) Subsystem für
leitungs- bzw. kanalvermittelte Verbindungen und einem paketorientierten
(PS = Packet Switched) Subsystem zur Vermittlung von Datenpaketen
auch ein Internet-Protokoll-Multimedia-Subsystem (IMS). Diese Subsysteme
oder Bereiche werden im UMTS auch Domänen genannt und sind
in dem Vermittlungsnetz bzw. Kernnetz (Core Network Domäne)
eines Mobilfunknetzes vorgesehen.
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Die
IMS-Domäne dient dazu, IP-basierte (Internet-Protokoll-basierte)
Multimedia-Dienste anzubieten und insbesondere Internetdienste wie
beispielsweise Internet-Telefonie, Internet-Radio oder Internet-Fernsehen
auch für Mobilfunkteilnehmer zugänglich zu machen.
Mit dem IMS wird eine gemeinsame Plattform für Echtzeit-
und andere Dienste geschaffen und eine Konvergenz von CS- und PS-Netzwerkelementen
eingeführt. Neue Dienste können mit so genannten
Applikationsservern in dem IMS schnell und unkompliziert installiert
werden. Das IMS ist eine nach 3GPP (Third Generation Partnership Projekt)
standardisierte Netzwerkarchitektur für Telekommunikationsnetzwerke
und dem Fachmann bspw. aus der Spezifikation ”3GPP
TS 23.228 V8.2.0: IP multimedia subsystem; Stage 2 (2007-09)” bekannt.
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Um
einen Einsatz und eine Verwaltung von verschiedenen Mobilfunkendgeräte
und netzwerkfähigen Geräte eines Teilnehmers oder
einer Gruppe von Teilnehmern zu erleichtern, werden so genannte persönliche
oder private Netze (PN) mit einer Managementeinrichtung (PNM: Personal
Network Management) in einem Mobilfunknetz eingesetzt. Mit Hilfe
der PNM wird eine Vernetzung aller Mobilfunkendgeräte und
netzwerkfähigen Geräte eines Teilnehmers oder
einer Gruppe von Teilnehmern eingerichtet und verwaltet. Eine Konfiguration
des PNM ist direkt durch einen Teilnehmer oder mit Unterstützung eines
Mobilfunknetzbetreibers möglich. Ein PN ermöglicht
beispielsweise eine Weiterleitung eingehender Nachrichten je nach
Datenformat an das am besten zur Darstellung geeignete Mobilfunkendgerät. Dem
Fachmann ist die Funktionsweise von persönlichen Netzwerken
z. B. aus den Spezifikationen ”3GPP TS 22.259 V8.3.0:
Service requirements for Personal Network Management (PNM); Stage
1 (2006-06)” und ”3GPP TS 23.259
V1.1.0: Personal Network Management (PNM), Procedures and Information
Flows; Stage 2 (2007-10)” geläufig.
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Weiterhin
ist aus der
DE
10 2005 027 116 A1 eine Vermittlungsvorrichtung und ein
korrespondierendes Verfahren zur gleichzeitigen, parallelen Übermittlung
einer Nachricht von einem Absenderendgerät an mehrere Empfängerendgeräte über
ein Telekommunikationsnetz bekannt. Eine solche Übermittlung
wird auch Point-to-Multipoint Übermittlung genannt. Dabei
werden zur Vermittlung einer Nachricht u. a. zentral in dem Telekommunikationsnetz
vorgesehene Computermittel verwendet. Eine Gruppe von Empfängern
wird in einer Datenbank unter einer Gruppenadresse gespeichert.
Ein Absender wird somit in die Lage versetzt, durch Angabe einer
Gruppenadresse eine Nachricht, insbesondere ein SMS- oder MMS-Nachricht,
parallel an mehrere Empfänger zu senden.
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Nachteilig
an den bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum parallelen Übermitteln
einer Nachricht an mehrere Empfänger ist zum einen, dass der
Absender die Gruppenadressen kennen muss. Eine öffentliche
Gruppenadresse steigert jedoch die Gefahr eines Missbrauchs der
Vorrichtungen oder der Verfahren durch unerwünschte Absender,
welche beispielsweise Werbenachrichten verbreiten. Zum anderen werden
Endgeräte, welche sich nur in einem IMS angemeldet haben,
nicht unterstützt. Solche Endgeräte verfingen üblicherweise
nur über sogenannte SIP-(Session Initiation Protocol)Adressen. Diese
Adressen werden aber bei bekannten Punkt-zu-Multipunkt- Übertragungsverfahren
zum parallelen Übermitteln einer Nachricht an mehrere Endgeräte
in einem Telekommunikationsnetz nicht berücksichtigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, Nachteile des Standes der Technik zu
vermeiden und eine sichere parallele Übermittlung einer
Nachricht auch an Endgeräte zu ermöglichen, welche
nur in einem IMS angemeldet sind.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe bei einem Vermittlungsverfahren der eingangs genannten Art
zum gleichzeitigen, parallelen Übermitteln einer Nachricht
von einem Absenderendgerät an mehrere Empfängerendgeräte
dadurch gelöst, dass die Steuerung und Verwaltung der Vermittlung
der Nachricht durch einen Applikationsserver zur Verwaltung und Steuerung
eines persönlichen Netzwerks in einem IP-Multimedia-Subsystem
erfolgt und die Nachricht an Endgeräte des persönlichen
Netzwerks in dem IP-Multimedia-Subsystem übermittelt wird.
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Weiterhin
wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer Vermittlungseinrichtung
der eingangs genannten Art zur gleichzeitigen, parallelen Vermittlung
einer Nachricht von einem Absenderendgerät an mehrere Empfängerendgeräte über
ein Mobilfunknetz die Empfängerendgeräte einem
persönlichen Netzwerk angehören, welches von einem
Applikations-Server in einem IP-Multimedia-Subsystem des Mobilfunknetzes
gesteuert und verwaltete wird und der Applikations-Server Vermittlungsmittel
für die Steuerung und Verwaltung der Vermittlung der Nachricht
enthält.
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Die
Erfindung beruht auf dem Prinzip, einen Applikationsserver für
ein persönliches Netzwerk in einem IP-Multimedia-Subsystem
zur Verwaltung und Steuerung der Vermittlung von Nachrichten parallel an
mehrere Endgeräte zu verwenden. Dabei sind die Endgeräte
Mitglieder eines von dem Applikationsserver bereitgestellten persönlichen
Netzwerks.
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Durch
das erfindungsgemäße Vermittlungsverfahren und
die erfindungsgemäße Vermittlungseinrichtung mit
Vermittlungsmitteln für den Applikationsserver wird eine
gleichzeitige parallele Übermittlung einer Nachricht an
Endgeräte eines persönlichen Netzwerks sehr effizient
erzielt. Insbesondere ist eine parallele Übermittlung einer
Nachricht auch an Endgeräte des persönlichen Netzwerks
möglich, welche nur in einem IMS eines Mobilfunknetzes
angemeldet sind. Solche Endgeräte sind nur über
ihre jeweilige SIP-Adresse adressierbar. Ferner wird durch eine
Mitbenutzung vorhandener Ressourcen eine kostengünstige
parallele Übermittlung verwirklicht.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Vermittlungsverfahrens zum gleichzeitigen, parallelen Übermitteln
einer Nachricht sieht ein Ermitteln eines Medientyps der Nachricht
und ein Berücksichtigen des Medientyps der Nachricht bei der
Vermittlung an Endgeräte des persönlichen Netzwerks
durch den Applikations-Server des persönlichen Netzwerks
vor. Dadurch wird sichergestellt, dass Nachrichten eines bestimmten
Medientyps nur an Endgeräte übermittelt werden,
welche zum Empfang von Nachrichten dieses Medientyps vorgesehen sind.
Die entsprechenden Endgeräte können beispielsweise
besonders gut zur Verarbeitung des jeweiligen Medientyps geeignet
sein. Eine Übermittlung von Nachrichten eines bestimmten
Medientyps an ungeeignete oder zum Empfang dieser Nachrichten nicht
vorgesehene Endgeräte wird wirkungsvoll vermieden.
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Bei
einer werteren bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen
Vermittlungsverfahrens findet ein Überprüfen einer
Berechtigung des Absenderendgeräts zum Übermitteln
von Nachrichten an Endgeräte des persönlichen
Netzwerks durch den Applikationsserver des persönlichen
Netzwerks statt. Dabei werden nur Nachrichten von berechtigten Absendern
an Endgeräte des persönlichen Netzwerks übermittel.
So wird ein sehr sicherer Schutz vor unerwünschten Nachrichten,
wie beispielsweise Werbenachrichten erreicht. Ein Missbrauch der
gerade für Werbenachrichten günstigen parallelen Übermittlung wird
verhindert.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Vermittlungsverfahrens ist zunächst ein Empfangen einer Übermittlungsanfrage von
dem Absenderendgerät durch eine Ruf- und Sitzungs-Kontrolleinrichtung
in dem IP-Multimedia-Subsystem des Mobilfunknetzes vorgesehen. Die
Ruf- und Sitzungs-Kontrolleinheit fordert daraufhin Adressen der
Empfängerendgeräte von dem Applikationsserver
des persönlichen Netzwerks an. Anschließend wird
ein paralleles Weiterleiten der Nachricht an die Empfängerendgeräte
in dem persönlichen Netzwerk durch die Ruf- und Sitzungs-Kontrolleinrichtung durchgeführt.
Durch diese Vorgehensweise wird zur parallelen Übermittlung
einer Nachricht an mehrere Endgeräte eines persönlichen
Netzwerks neben dem Applikationsserver mit einer Vermittlungseinrichtung eine
in dem IMS enthaltene Ruf- und Sitzung-Kontrolleinheit eingesetzt.
Eine parallele Übermittlung von Nachrichten wird somit
effizient und zuverlässig mit Hilfe von bewährten
Komponenten des Mobilfunknetzes durchgeführt. Weiterhin
wird durch eine Verwendung bereits vorhandener Ressourcen eine kostengünstige
Installation erzielt.
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Eine
weitere bevorzugte Ausbildung des erfindungsgemäßen
Vermittlungsverfahrens wird dadurch erreicht, dass ein Benutzer
des persönlichen Netzwerks eine Vermittlung der Nachricht
durch den Applikationsserver je nach Medientyp der Nachricht an
entsprechende Endgeräte des persönlichen Netzwerks
festlegt. Nachrichten eines bestimmten Medientyps werden nur an
Endgeräte weitergeleitet, welche von einem Benutzer dazu
ausgewählt und voreingestellt werden. Das Vermittlungsverfahren lässt
sich somit sehr benutzerfreundlich an Bedürfnisse und Wünsche
eines Benutzers anpassen.
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Der
Medientyp einer Nachricht ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung Text für Texte, Bild für Grafiken,
Audio für Audiodaten oder Video für Videomaterial.
Diese Medientypen werden im Wesentlichen für Nachrichten
verwendet und benötigen jeweils zur Darstellung der Nachricht
geeignete Endgeräte. Durch die Berücksichtigung
dieser Medientypen in der Erfindung wird eine parallele Vermittlung
an Endgeräte in Abhängigkeit des Medientyps für
alle üblichen Nachrichten ermöglicht.
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Eine
vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vermittlungseinrichtung zur gleichzeitigen, parallelen Vermittlung
einer Nachricht von einem Absenderendgerät an mehrere Empfängerendgeräte über
ein Mobilfunknetz wird dadurch erreicht, dass eine Ermittlungsvorrichtung
zum Ermitteln und Berücksichtigen eines Medientyps der
Nachricht bei der Vermittlung an Endgeräte des persönlichen
Netzwerks in dem Applikationsserver des persönlichen Netzwerks
vorgesehen ist. Mit der Ermittlungsvorrichtung findet eine Übermittlung
von Nachrichten eines bestimmten Medientyps nur an solche Endgeräte statt,
welche zum Empfang von Nachrichten dieses Medientyps vorgesehen
sind. Die entsprechenden Endgeräte sind beispielsweise
besonders gut zur Verarbeitung des jeweiligen Medientyps geeignet oder
werden von Benutzern bevorzugt zur Darstellung von Nachrichten eines
Medientyps verwendet. Eine unnötige Übermittlung
von Nachrichten eines bestimmten Medientyps an ungeeignete oder
zum Empfang dieser Nachrichten nicht vorgesehene Endgeräte
wird effektiv verhindert.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vermittlungseinrichtung zur gleichzeitigen, parallelen Vermittlung
einer Nachricht sieht eine Überprüfungseinrichtung
zum Prüfen einer Berechtigung des Absenderendgeräts
zum Übermitteln einer Nachricht an ein Endgerät
des persönlichen Netzwerks für den Applikationsserver
des persönlichen Netzwerks vor. Durch die Überprüfungseinrichtung
werden nur Nachrichten von berechtigten Absendern an Endgeräte
des persönlichen Netzwerks übermittel. Entsprechend
der korrespondierenden Ausbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird dadurch ein sehr sicherer Schutz vor unerwünschten
Nachrichten, z. B. Werbenachrichten, ermöglicht. Ein Missbrauch
der gerade für Werbenachrichten günstigen parallelen Übermittlung
an mehrere Endgeräte wird sehr effektiv unterbunden.
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Ferner
sind in einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vermittlungseinrichtung Konfigurationsmittel zum Konfigurieren der
Vermittlung einer Nachricht an Endgeräte des persönlichen Netzwerks
durch einen Benutzer des persönlichen Netzwerks in dem
Applikationsserver des persönlichen Netzwerks vorgesehen.
Mit Hilfe dieser Konfigurationsmittel wird sehr benutzerfreundlich
eine Anpassung der parallelen Übermittlung von Nachrichten mit
der erfindungsgemäßen Vermittlungseinrichtung durch
einen Benutzer entsprechend seinen Bedürfnissen und Wünschen
ermöglicht. Beispielsweise kann ein Benutzer diejenigen
Endgeräte eines persönlichen Netzwerks auswählen,
welche parallel vermittelte Nachrichten empfangen sollen. Auch ein Festlegen
der Endgeräte, welche Nachrichten eines bestimmten Medieninhalts
empfangen sollen, ist möglich.
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Weitere
Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der
Unteransprüche, sowie der Zeichnungen mit der dazugehörigen
Beschreibung.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter
Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher
erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
in einer schematischen Prinzipskizze ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vermittlungsvorrichtung
und eines korrespondierenden Vermittlungsverfahrens.
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2 zeigt
in einem schematischen Flussdiagramm Verfahrensschritte des beispielhaften
Vermittlungsverfahrens nach 1.
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
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In 1 wird
mit 10 ein Mobilfunknetz bezeichnet. Das Mobilfunknetz 10 ist
ein Mobilfunknetz der 2,5., 3. oder 4. Generation, beispielsweise
nach dem GSM/GPRS-, UMTS-, CDMA2000-, FOMA-, TD-SCDMA-, WiMAX- oder
LTE/SEA-Standard. Dem Fachmann sind solche Mobilfunknetze mit den
entsprechenden Bestandteilen geläufig. Der Einfachheit halber
wird das Mobilfunknetz 10 daher nur durch eine Wolke mit
einem darin enthaltenen Funkmast 12 stilisiert dargestellt.
Das Mobilfunknetz 10 enthält ein IP-Multimedia-Subsystem
(IMS) 14 zum Integrieren und Anbieten von IP-basierten
Multimedia-Diensten und anderen Diensten für Benutzer.
Das IMS ist eine nach 3GPP (Third Generation Partnership Projekt) standardisierte
Netzwerkarchitektur für Telekommunikationsnetzwerke und
dem Fachmann bspw. aus der Spezifikation ”3GPP
TS 23.228 V8.2.0: IP multimedia subsystem; Stage 2 (2007-09)” bekannt.
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Zur
Benutzerregistrierung und Verwaltung von Ruf- bzw. Sitzungszuständen
in dem IMS 14 ist eine Ruf- und Sitzungs-Kontrolleinrichtung 16 vorgesehen,
welche im Folgende auch als S-CSCF 16 (Serving – Call
Session Control Function) bezeichnet wird. Die S-CSCF 16 verfügt über
eine Registrierungseinheit 18 zur Registrierung von Mobilfunkendgeräten
in der IMS-Domäne 14. Weiterhin enthält
das Mobilfunknetz 10 einen Teilnehmerheimatserver 20 (engl.
HSS: Home Subscriber Server). Der Teilnehmerheimatserver 20 führt
die Benutzerprofile und ist zuständig für eine
Benutzeridentifikation und Zugangsautorisierung zu Diensten des
Mobilfunknetzes 10. Die S-CSCF 16 und der HSS 20 sind
dem Fachmann wohlbekannte Einrichtungen für ein Mobilfunknetz
der oben beschriebenen Art.
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Ferner
sind in 1 beispielhaft drei Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 dargestellt.
Die Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 können
jeweils z. B. ein Mobiltelefon, Handy, Autotelefon, Smartphone,
ein stationärer Rechner (z. B. PC) oder mobiler Rechner
(z. B. Notebook, PDA) oder ein anderes Gerät mit einer eingebauten
oder über eine Schnittstelle angeschlossenen Mobilfunkschnittstelle 28 (z.
B. eine PMCCIA-Karte) sein. Mit den Mobilfunkendgeräten 22, 24, 26 ist
eine Kommunikation über das Mobilfunknetz 10 mit
der jeweiligen Mobilfunkschnittstelle 28 möglich.
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Insbesondere
ist mit den Mobilfunkendgeräten 22, 24, 26 eine
Nutzung der IMS-Domäne 14 möglich. Dazu
registrieren sich die Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 mit
Hilfe der Registrierungseinheit 18 der S-CSCF 16 und
einer in 1 nicht dargestellten SIM- oder
USIM-Karte über das Mobilfunknetz 10 in der IMS-Domäne 14,
um Dienste über diese zu nutzen. Um über die IMS-Domäne 14 für
andere Benutzer oder für Dienste erreichbar zu sein, verfügen
die Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 jeweils über
eine oder mehrere SIP-Adressen.
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Die
Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 können einem
Benutzer alleine oder jeweils Benutzern einer Gruppe zugeordnet
sein und weisen unterschiedliche Funktionalitäten auf.
Um den Benutzern eine Nutzung, Verwaltung und Koordination der Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 zu
erleichtern, ist über die IMS-Domäne 14 ein
persönliches Netzwerk 30 zwischen den Mobilfunkendgeräten 22, 24, 26 eingerichtet.
Dazu verfügt die IMS-Domäne 14 über
einen Applikationsserver 32 zum Aufbau und zur Verwaltung des
persönlichen Netzwerks 30. Der Applikationsserver 32 wird
daher auch als PNM-AS 32 (Personal Network Management – Application
Server) bezeichnet. Der PNM-AS 32 verwaltet insbesondere
den Datenaustausch zwischen den Mobilfunkendgeräten 22, 24, 26 und
leitet eingehende Anrufe oder Nachrichten an das entsprechende Mobilfunkendgerät 22, 24, 26 weiter.
Die eigentliche Datenübermittlung erfolgt dabei über
herkömmliche Datenkanäle im Mobilfunknetz 10.
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Alternativ
oder zusätzlich können in das persönliche
Netzwerk 30 auch Geräte ohne SIM-Karte oder ohne
Mobilfunkschnittstelle 28 integriert werden. Auch eine
Einbindung von lokalen Netzwerken ist möglich. In solchen
Fällen werden eine SIM-Karte bzw. eine Mobilfunkschnittstelle 28 eines
der Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 für
die Geräte mitbenutzt. Dazu werden die Geräte
beispielsweise durch entsprechende Schnittstellen mit den Mobilfunkendgeräten 22, 24, 26 verbunden
und interne Adressen vergeben. Die Anzahl von drei Mobilfunkendgeräten oder
anderen Endgeräten in dem persönlichen Netzwerk 30 in 1 wurde
beispielhaft für das hier beschriebene Ausführungsbeispiel
ausgewählt. Allgemein ist eine beliebige Anzahl von Endgeräten
in einem persönlichen Netzwerk 30 möglich.
Dem Fachmann ist die Funktionsweise von persönlichen Netzwerken
z. B. aus den Spezifikationen ”3GPP TS 22.259 V8.3.0:
Service requirements for Personal Network Management (PNM); Stage
1 (2006-06)” und ”3GPP TS 23.259
V1.1.0: Personal Network Management (PNM), Procedures and Information Flows;
Stage 2 (2007-10)” geläufig.
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Zur Übermittlung
einer Nachricht 34 von einem Absenderendgerät 36 an
mehrere Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 des
persönlichen Netzwerks 30 gleichzeitig zu ermöglichen,
sind in dem PNM-AS 32 Vermittlungsmittel 38 vorgesehen.
Das Absenderendgerät 36 kann beispielsweise ein
Mobilfunkendgerät, ein Festnetzendgerät oder ein
Internet-Endgerät sein. Die Nachricht 34 erreicht
das IMS 14 entweder über eine leitungsorientierte
Verbindung durch ein entsprechendes Gateway oder direkt über
eine paketorientierte Verbindung.
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Die
Mobilfunkendgeräte 22, 24, 26 bzw.
alternative Endgeräte des persönlichen Netzwerks 30 werden
im Folgenden auch als Empfängerendgeräte 22, 24, 26 bezeichnet,
da eines oder mehrerer der Empfängerendgeräte 22, 24, 26 die
Nachricht 34 empfangen.
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Die
Nachricht 34 kann beispielsweise eine SMS-(Short Message
System), eine EMS-(Enhanced Message System), eine MMS-(Multimedia
Messaging System), eine E-Mail oder ein Fax sein. Je nach Medientyp
der Nachricht 34 (z. B. Text, Bild, Audiodaten oder Videodaten)
eigenen sich eines oder mehrere Empfängerendgeräte 22, 24, 26 zum
Empfang der Nachricht 34.
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Zur
Berücksichtigung dieses Umstands ist in dem PNM-AS 32 eine
Ermittlungsvorrichtung 40 zum Ermitteln des Medientyps
und zur Berücksichtigung des Medientyps der Nachricht 34 bei
einer Weiterleitung an eines oder mehrerer der Empfängerendgeräte 22, 24, 26 in
dem persönlichen Netzwerk 30 vorgesehen. Weiterhin
enthält der PNM-AS 32 eine Überprüfungseinrichtung 42 zum Überprüfen
einer Berechtigung des Absenderendgeräts 36 zum Übermitteln
der Nachricht 34 an Empfängerendgeräte 22, 24, 26 in
dem persönlichen Netzwerk 30. Dazu greift die Überprüfungseinrichtung 42 auf
eine Berechtigungsdatenbank 44 mit Adressen bzw. Rufnummern
zugelassener und/oder gesperrter Absenderendgeräte 36 zu.
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Eine
Konfiguration der gleichzeitigen Vermittlung der Nachricht 34 an
eines oder mehrere Empfängerendgeräte 22, 24, 26 ist
für einen Benutzer oder einen Mobilfunkbetreiber durch
in dem PNM-AS 32 vorgesehene Konfigurationsmittel 46 möglich.
Dabei ist z. B. ein Aktivieren oder Deaktivieren einer gleichzeitigen
Vermittlung der Nachricht 34 an mehrere Empfängerendgeräte 22, 24, 26 oder eine
Festlegung der beteiligten Empfängerendgerät 22, 24, 26 jeweils
auch in Abhängigkeit vom Medientyp der Nachricht 34 möglich.
Alle für die gleichzeitige Vermittlung der Nachricht 34 notwendigen
Daten werden in einer PtM-(Point to Multipoint)Datenbank 48 gespeichert.
Auf die Daten dieser PtM-Datenbank 48 haben zumindest die
Vermittlungsmittel 38, die Ermittlungsvorrichtung 40 und
die Konfigurationsmittel 46 Zugriff.
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Die
oben beschriebenen Komponenten 38, 40, 42, 44, 46 und 48 bilden
zusammen mit dem PNM-AS 32 und der S-CSCF 16 eine
Vermittlungseinrichtung 50 zum parallelen, gleichzeitigen
Vermitteln einer Nachricht 34 an mehrere Empfängerendgeräte 22, 24, 26.
In diesem Ausführungsbeispiel sind die Komponenten 38, 40, 42, 44, 46 und 48 zentral in
dem PNM-AS 32 vorgesehen. In alternativen Ausführungen
ist aber auch eine dezentrale Anordnung einzelner oder aller Komponenten 38, 40, 42, 44, 46 in
dem Mobilfunknetz 10 möglich.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise der oben beschriebenen Vermittlungseinrichtung 50 zusammen
mit einem korrespondierenden Vermittlungsverfahren beschrieben.
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Zunächst
sendet das Absenderendgerät 36 die Nachricht 34 an
eines der Empfängerendgeräte 22, 24, 26 in
dem persönlichen Netzwerk 30. Dazu verwendet das
Absenderendgeräte 36 eine entsprechende SIP-URI
(SIP Uniform Resource Identifier), d. h. eine entsprechende SIP-Adresse.
Eine Verwendung einer Gruppenadresse ist daher nicht notwendig.
Dabei trifft bei der S-CSCF 16 in dem IMS 14 des Mobilfunknetzes 10 eine
sogenannte Message-Anforderung ein, falls es sich bei der Nachricht 34 um eine
Kurznachricht handelt, Pfeil 70. Andernfalls erreicht eine
sogenannte Invite-Anforderung die S-CSCF 16, ebenfalls
Pfeil 70. Die S-CSCF 16 befragt daraufhin den
HSS 20 und erhält von diesem Kriterien zur Behandlung
der Anforderung, Pfeil 72. Diese Vorgehensweise wird beispielsweise
in 3GPP TS 29.228 oder 3GPP TS 29.229 näher
spezifiziert. Durch eine der Kriterien wird festgelegt, dass die
Anforderung zur Nachrichtenübermittlung mit der SIP-URI
des Empfängerendgeräts 22, 24, 26 und dem
Medientyp der Nachricht 34 an den PNM-AS 32 weitergeleitet
wird, Pfeil 74.
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Der
PNM-AS 32 ermittelt mit Hilfe der Vermittlungsmittel 38,
der Ermittlungsvorrichtung 40, der Überprüfungseinrichtung 42,
sowie der Berechtigungsdatenbank 44 und der PtM-Datenbank 48,
ob und an welche Empfängerendgeräte 22, 24, 26 die Nachricht 34 parallel übertragen
werden soll. Dieses Vorgehen wird zusammen mit den entsprechenden Verfahrensschritten
weiter unten mit Bezug auf 2 näher
beschrieben. Die SIP-Adressen der für die Nachricht 34 vorgesehenen
Empfängerendgeräte, in diesem Beispiel Empfängerendgerät 22 und 24,
werden anschließend an die S-CSCF 16 weitergeleitet, Pfeil 76.
Die S-CSCF 16 leitet abschließend die Nachricht 34 anhand
der Adressen parallel über Datenkanäle des Mobilfunknetzes 10 an
die Empfängerendgeräte 22 und 24,
Pfeil 78.
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In 2 wird
in einem schematischen Flussdiagramm das Ermitteln der für
die Nachricht 34 vorgesehenen Empfängerendgeräte 22, 24, 26 durch den
PNM-AS 32 aufgezeigt. Bedingte Abzweigungen werden als
Rauten dargestellt, Bei einer Nichterfüllung der Bedingung
wird stets zur Seite verzweigt, bei einer Erfüllung nach
unten. Die Beschreibung von 2 erfolgt
mit Bezug auf 1.
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Zunächst
erreicht eine Anforderung zur Nachrichtenübermittlung den
PNM-AS 32 (s. 1) von der S-CSCF 16,
Pfeil 80. Der PNM-AS 32 ermittelt anhand der SIP-URI
des Empfängerendgeräts 22, 24, 26 der
Nachricht 34 das sogenannte Default-Endgerät des
persönlichen Netzwerks 30, Kasten 82.
Eine Verwaltung und Steuerung des persönlichen Netzwerks
erfolgt im Allgemeinen mit dem Default-Endgerät und dessen
Identität. Im nächsten Schritt, Raute 84,
wird mit der Überprüfungseinrichtung 42,
und der Berechtigungsdatenbank 44 eine Berechtigung des
Absenderendgeräts 36 zum Senden von Nachrichten
an die Empfängerendgeräte 22, 24, 26 des
persönlichen Netzwerks 30 überprüft.
Ist das Absenderendgerät 36 nicht zum Übermitteln
einer Nachricht 34 berechtigt, wird die Nachricht zurückgewiesen,
Kasten 86.
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Liegt
eine Berechtigung vor, so wird im nächsten Schritt, Kasten 88,
mit Hilfe der Ermittlungsvorrichtung 40 der Medientyp der
Nachricht 34 identifiziert. Anschließend wird
mit den Vermittlungsmitteln 38 und der PtM-Datenbank 48 festgestellt,
ob eine parallele Vermittlung der Nachricht 34 an mehrere
Empfängerendgeräte 22, 24, 26 des
persönlichen Netzwerks 30 eingestellt ist, Raute 90.
Ist dies nicht der Fall, so erfolgt eine Weiterleitung der Nachricht 34 an
das Default-Endgerät des persönlichen Netzwerks 30,
Kasten 92.
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Ist
aber eine parallele Vermittlung der Nachricht 34 an mehrere
Empfängerendgerät 22, 24, 26 eingestellt,
so werden im abschließenden Schritt, Kasten 94,
die für den Medientyp der Nachricht 34 voreingestellten
Empfängerendgeräte, beispielsweise die Empfängerendgeräte 22 und 24,
durch die Vermittlungsmittel 38 und die PtM-Datenbank 48 festgestellt.
Mit den SIP-Adressen der zum Empfang der Nachricht 34 vorgesehenen
Empfängerendgeräte 22, und 24 wird,
wie weiter oben beschrieben, eine parallele Übermittlung
der Nachricht 34 durch den PNM-AS 32 und die S-CSCF 16 durchgeführt.
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Durch
die Vermittlungsvorrichtung 50 und das entsprechende Vermittlungsverfahren
wird eine effiziente parallele Übermittlung einer Nachricht 34 an
Empfängerendgeräte 22, 24, 26 eines
persönlichen Netzwerks 30 in einem IMS 14 durchführbar. Dabei
ist insbesondere auch eine Übermittlung der Nachricht 34 an
Empfängerendgeräte 22, 24, 26 möglich,
welche nur in der IMS 14 angemeldet sind. Zudem wird vorteilhaft
keine Gruppenadresse sondern nur die Adresse eines Empfängerendgeräts
(22, 24, 26) zum Versenden der Nachricht
(34) benötigt. Weiterhin wird ein sicherer Schutz
vor unerwünschten Nachrichten bei einer parallelen Übermittlung durch
die Vermittlungsvorrichtung 50 und das entsprechende Vermittlungsverfahren
erzielt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005027116
A1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - 3GPP TS 23.228
V8.2.0: IP multimedia subsystem; Stage 2 (2007-09) [0005]
- - 3GPP TS 22.259 V8.3.0: Service requirements for Personal Network
Management (PNM); Stage 1 (2006-06) [0006]
- - 3GPP TS 23.259 V1.1.0: Personal Network Management (PNM),
Procedures and Information Flows; Stage 2 (2007-10) [0006]
- - 3GPP TS 23.228 V8.2.0: IP multimedia subsystem; Stage 2 (2007-09) [0026]
- - 3GPP TS 22.259 V8.3.0: Service requirements for Personal Network
Management (PNM); Stage 1 (2006-06) [0031]
- - 3GPP TS 23.259 V1.1.0: Personal Network Management (PNM),
Procedures and Information Flows; Stage 2 (2007-10) [0031]
- - 3GPP TS 29.228 [0039]
- - 3GPP TS 29.229 [0039]