Beschreibung
Bereitstellung zumindest einer Adresse eines Applikationsser¬ vers
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bereitstellen zumindest einer Adresse eines Applikationsser¬ vers (AS) für den Austausch von Daten eines Dienstes zwischen einem Endgerät (MS) und dem Applikationsserver (AS) über ein Kommunikationsnetz.
Für das in der Spezifikation ETSI TS 123 228 V5.7.0 (2002- 12) , Digital cellular telecommunications System (Phase 2+) ; Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) ; IP Multi- media Subsystem (IMS); Stage 2 (3GPP TS 23.228 version 5.7.0 Release 5) definierte IP-Multimedia-Subsystem (IMS) gibt es sogenannte erweiterte Dienste (advanced Services) . Unter „ad- vanced Services" versteht man zum Beispiel einen Präsenz- Dienst (Presence) , eine Konferenz-Dienst (Conferencing) , ei- nen Nachrichten-Dienst (Messaging) , einen Push-to-Talk-Dienst etc. Ein gemeinsames Merkmal dieser Dienste ist, dass sie von einem Applikationsserver zur Verfügung gestellt werden. Ein solcher Applikationsserver wird u. a. in der 3GPP TS 23.228 beschrieben. Im Gegensatz zur herkömmlichen Teilnehmer- Adressierung im IP-Multimedia-Subsystem, wie zum Beispiel über E.164 Nummern oder über eine SIP-URI (Session Initiation Protocol - Uniform Resource Identifier) , die der Teilnehmer vor dem Verbindungsaufbau kennt (zum Beispiel durch einen Eintrag in einem Telefonbuch) , ist die Adresse eines Applika- tionsservers dem Teilnehmer a priori nicht bekannt. Da das Format der Adresse eines Applikationsservers nicht intuitiv ist, ist sie für Mensch <-> Maschine - Interaktionen ungeeig¬ net. Die Adressen werden im IP-Multimedia-Subsystem als öf¬ fentliche Dienst-Identitäten (Public Service Identities) PSI bezeichnet. In der Spezifikation 3GPP TS 23.228 sind sowohl statische PSI' s als auch dynamische PSI' s definiert. Die Dar-
Stellung eines PSI geschieht durch eine URI (Uniform Resource Identifier) .
Damit ein Teilnehmer mit seinem Endgerät einen mit PSI adres- sierten „advanced Service" benutzen kann, muss die entspre¬ chende PSI-Adresse zum Endgerät des Teilnehmers gelangen, da¬ mit die Adresse zur Adressierung eines Dienstes auf einen Ap¬ plikationsserver benutzt werden kann. Danach kann die Adresse als Anfrage-URI (request-URI) in zum Beispiel der entspre- chenden SIP-Anfrage (Session Initiation Protocol - request) benutzt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine effiziente und einfache Möglichkeit zum Bereitstellen einer Adresse ei- nes Applikationsservers an ein Endgerät vorzuschlagen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch die Gegenstän¬ de der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Kern der Erfindung ist darin zu sehen, dass einem Endge¬ rät mindestens eine Adresse eines Applikationsservers für den Austausch von Daten eines Dienstes zwischen dem Endgerät und dem Applikationsserver über ein Kommunikationsnetz, zum Bei- spiel ein zellulares Mobilfunknetz, zur Verfügung gestellt wird. Ein Endgerät kann dabei ein Mobilfunkendgerät, ein mo¬ biler Organizer, ein mobiler Computer etc. sein. Die Adresse eines Applikationsservers, zum Beispiel die PSI-Adresse, wird dabei in einer Speichereinheit einer Netzeinheit in einem Dienstprofil (service profile) pro Teilnehmer abgelegt. Da¬ durch existiert in dieser Netzeinheit pro Teilnehmer mindes¬ tens ein Eintrag mit den Adressen von Applikationsservern. Als Netzeinheit kann der im IP-Multimedia-Subsystem bestehen¬ de Gruppen- und Listen-Management-Server (Group and List Ma- nagement Server = GLMS) verwendet werden. Des Weiteren wird in dieser Erfindung eine Möglichkeit angegeben, wie die Ad¬ resse der Netzeinheit dem Endgerät des Teilnehmers bekannt
gemacht werden kann. Die Adresse der Netzeinheit kann in ei¬ ner Teilnehmerdatenbank, wie zum Beispiel der Home Subscriber Service - Datenbank HSS des IP-Multimedia-Subsystems, abge¬ legt werden. Die abgelegte Adresse der Netzeinheit kann dem Endgerät des Teilnehmers zum Beispiel während der IMS-
Registrierungs-Prozedur mitgeteilt werden. Danach kann das Endgerät die erhaltene Adresse benutzen um die Netzeinheit mit dem darauf gespeicherten Dienstprofil zu adressieren.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine Adresse eines Applikationsservers dem Endgerät eines Teilnehmers ak¬ tuell und automatisch zur Verfügung gestellt werden kann. Da¬ mit ist es möglich, dass der Teilnehmer mit seinem Endgerät sogenannte „advanced Services" des IP-Multimedia-Subsystems flexibel nutzen kann. Weiterhin berücksichtigt die vorliegen¬ de Erfindung, dass das Endgerät auch über Veränderungen (zum Beispiel durch den Betreiber) von Adressen benachrichtigt werden kann. Noch ein Vorteil der Erfindung kann lauten, dass keine Adress-Daten statisch im Endgerät administriert und ge- speichert werden müssen. Das Verfahren der Bereitstellung der Adresse eines Applikationsservers an das Endgerät eines Teil¬ nehmers bedarf auch keinerlei Einstellungen durch den Teil¬ nehmer und geschieht im Hintergrund während, zum Beispiel, der Registrierungs-Prozedur. Die vorliegende Erfindung kann die bestehenden Netzeinheiten, wie zum Beispiel den Gruppen- und Listen-Management-Server (GLMS) und/oder den Home Subsc¬ riber Service (HSS) im Kommunikationsnetz zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwenden und ist daher be¬ sonders kosteneffektiv. Durch die Verwendung der bestehenden Sicherheits-Mechanismen ist der Signalisierungsweg zwischen dem Endgerät und den Netzelementen, die für das erfindungsge¬ mäße Verfahren verwendet werden, vollständig geschützt (in- tegrity protected) .
Die Erfindung wird anhand eines in einer Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen
Figur 1 einen Nachrichtenfluss für das erfindungsgemäße
Verfahren und Figur 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
Figur 1 zeigt den Nachrichtenfluss für das erfindungsgemäße Verfahren. In einer Netzeinheit GLMS wird mindestens ein Dienstprofil pro Teilnehmer eines Kommunikationsnetzes ge¬ speichert . Die dafür verwendete Speichereinheit SP kann ein eigenes Netzelement, das mit der Netzeinheit GLMS verbunden ist, sein oder in die Netzeinheit GLMS integriert sein. Ein solches Dienstprofil (service profile) enthält mindestens ei¬ ne Adresse eines Applikationsservers AS/PS/KS/PoC, zum Bei¬ spiel eine PSI-Adresse (PSI = Public Service Identifier = öf¬ fentliche Dienst-Identität) . Ein Applikationsserver AS/PS/KS/PoC kann dabei zum Beispiel ein Präsenzserver (Pre- sence-Server) PS, ein Push-to-talk-Server PoC, ein Konferenz- Server KS für den Konferenz-Dienst (Conferencing) in einem Kommunikationsnetz oder jeder andere Applikationsserver AS sein. Der Präsenz-Server PS wird zum Beispiel unter 3GPP TS 23.141 V6.1.0 (2002-12); 3rd Generation Partnership Project; Technical Specification Group Services and System Aspects; Presence Service; Architecture and functional description (Release 6)) definiert. Als Netzeinheit GLMS kann zum Bei¬ spiel der im IP-Multimedia-Subsystem bestehende Gruppen- und Listen-Management-Server GLMS verwendet werden. Aufgabe des Gruppen- und Listen-Management-Server GLMS ist es bislang, dem Teilnehmer mit einem Endgerät MS die Möglichkeit zu ge¬ ben, dass er Listen mit Dienst-Daten im Netz speichern kann.
Damit der Teilnehmer mit seinem Endgerät MS mindestens ein
Dienstprofil in der Netzeinheit GLMS benutzen kann, muss dem Endgerät MS zunächst die Adresse der Netzeinheit GLMS bekannt gegeben werden. Die Adresse der Netzeinheit GLMS wird in die¬ sem Ausführungsbeispiel in einer Teilnehmerdatenbank HSS ge-
speichert. Allgemein ist diese Teilnehmerdatenbank HSS als Home Subscriber Service bekannt und ist die zentrale Datenba¬ sis im IP-Multimedia-Subsystem (IMS) . Selbstverständlich könnte die Adresse der Netzeinheit GLMS auch in einem anderen Netzelement des Kommunikationsnetzes gespeichert werden. Die Adresse der Netzeinheit GLMS wird dem Endgerät MS im vorlie¬ genden Beispiel während der IMS-Registrierungs-Prozedur mit¬ geteilt. Bei dieser Prozedur sendet das Endgerät MS eine SIP- Registrierungsnachricht (SIP-REGISTER) an das IP-Multimedia- Subsystem. Als Signalisierungsprotokoll wird zum Beispiel das SIP-Protokoll (Session Initiation Protocol) verwendet. Andere Signalisierungsprotokolle sind ebenso für das erfindungsgemä¬ ße Verfahren denkbar. Bei der Behandlung dieser Registrie¬ rungsnachricht (SIP-REGISTER) ruft das zuständige IMS- Netzelement S-CSCF standardmäßig Teilnehmer-spezifische Daten von der Teilnehmerdatenbank HSS ab. Folgend der vorliegenden Erfindung ist die Adresse der Netzeinheit GLMS nun Teil der Teilnehmer-spezifischen Daten. Die abgerufene Adresse der Netzeinheit GLMS kann danach durch das zuständige Netzelement S-CSCF, zum Beispiel die bedienende Verbindungs-Status- Kontroll-Funktion (Serving-Call-State-Control-Function S- CSCF) , in die zur Registrierungsnachricht (SIP-REGISTER) ge¬ hörenden Antwortnachricht 200OK (200OK-Response) einfügen. Dafür könnte eine geeignete Kopfzeile (Header) bzw. ein Teil der Kopfzeile für die Adresse „Server-URI" der Netzeinheit GLMS definiert werden.
Das Endgerät MS kann nun die erhaltene Adresse benutzen um die Netzeinheit GLMS zu adressieren. Die Adresse wird in ei- ner SIP-Teilnahmeanfrage-Nachricht (SIP-SUBSCRIBE request) als Anfrage-URI (request URI) benutzt. Diese SIP-Teilnahme¬ anfrage-Nachricht sendet das Endgerät MS an die Netzeinheit GLMS und fordert Daten des Teilnehmer-Dienstprofils an. Die Netzeinheit GLMS kann anhand der Absender-Adresse (p-asserted ID) den Teilnehmer und das dazugehörige Dienstprofil ermit¬ teln. Das Dienstprofil wird dem Endgerät mittels einer SIP- Notifizierungsnachricht (SIP-NOTIFY) mitgeteilt. Hierfür kann
zum Beispiel ein Paket „Dienstprofil" definiert werden. Das Paket enthält die Datendefinitionen, die für den SUBSCRIBE/NOTIFY - Ablauf benötigt werden, d. h. die entspre¬ chende Kopfzeile (Header) und auch ein XML-Schema. Aus dem Dienstprofil kann das Endgerät MS nun die zugeordne¬ ten Dienste und die entsprechenden Applikationsserver- Adressen ermitteln. Es können außerdem zusätzliche Attribute enthalten sein, die die Art und den Zustand des Dienstes (ak¬ tiviert, gesperrt etc.) beschreiben. Mit diesen Daten kann das Endgerät nun die Dienste zum Austausch von Daten anspre¬ chen, d. h. die entsprechenden SIP-Dialoge zum gewünschten Applikationsserver AS/PS/PoC initiieren.
Ein erfindungsgemäßes XML-Schema könnte wie folgt aussehen:
<?xml version="l.0" encoding="UTF-8"?>
<xs : schema targetNamesρace="urn:ietfrparams :xml:ns : service- profile"
<resource uri="sip: //presence.example.com "> <type>presence</type>
<status>active</status> </resource>
<resource uri="siρ: //conferencing.example.com "> <type>conference</type> <status>closed</status>
</resource> </xs : schema>
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden dem Endgerät MS neue Dienste bzw. neu eingerichtete Applikationsserver
AS/PS/KS/PoC aktuell und automatisch mitgeteilt, da Änderun¬ gen am Dienstprofil-Datensatz eine neue NOTIFY-Nachricht mit der Aktualisierung des Datensatzes (up to date) zur Folge hat. Dies erfolgt durch die Basis Mechanismen des SUBSCRIBE/NOTIFY-Rahmenwerk (Framework) nach RFC3265.
Figur 2 zeigt eine Vorrichtung zum Durchführen des erfin¬ dungsgemäßen Verfahrens. Die Vorrichtung in einer Netzeinheit GLMS besitzt eine Empfangseinheit E und eine Sendeeinheit S zur Kommunikation über ein Kommunikationsnetz, wie zum Bei- spiel ein zellulares Mobilfunknetz. Die Verarbeitungseinheit V speichert mindestens ein mindestens eine Adresse eines Ap¬ plikationsservers AS/PS/KS/PoC enthaltendes Dienstprofil in einer Speichereinheit SP . Bei einer Anfrage von einem Endge¬ rät MS überprüft die Verarbeitungseinheit V die Absender- Adresse und stellt das entsprechende Dienstprofil dem Endge¬ rät MS zur Verfügung.