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Die
Erfindung betrifft eine Zugentlastungsvorrichtung für mindestens
ein Glasfaserkabel.
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Glasfaserkabel
bestehen aus einer oder mehreren Glasfasern, die zum Schutz vor
Beschädigungen
von einem Kabelmantel umgeben sind. Zwischen den Glasfasern und
dem Kabelmantel ist ein Fasermaterial angeordnet, welches beispielsweise aus
Aramidfasern besteht. Um die einzelnen Glasfasern (Lichtwellenleiter)
des Glasfaserkabels mit anderen Glasfasern zu verbinden, werden
die Enden entweder gespleißt
oder mit einem Stecker und/oder einer Kupplung versehen. Im Stand
der Technik sind Stecker und Kupplungen bekannt, die eine Zugentlastung
umfassen, so dass auf das Glasfaserkabel einwirkende Zugkräfte die
Verbindung der einzelnen Glasfasern mit denen eines anderen Glasfaserkabels nicht
behindern oder zerstören.
Ein Spleißen
von Glasfasern wird in der Regel in Verteilerschränken oder
Muffen vorgenommen. Eine Zugentlastung der Glasfaserkabel findet
im Stand der Technik nur rudimentär statt, indem das Glasfaserkabel
beispielsweise mittels eines Kabelbinders an einem Bauteil des Verteilerschrankes
oder der Muffe befestigt wird. Eine so ausgestaltete Zugentlastungsvorrichtung
ist nur bedingt geeignet, Zugkräfte,
die auf das Glasfaserkabel wirken, aufzunehmen. Dies hat seine Ursache
darin, dass eine Quetschung des Glasfaserkabels beispielsweise mittels
des Kabelbinders unerwünscht
ist, da dies eine Verlustdämpfung
der einzelnen in dem Glasfaserkabel enthaltenen Glasfasern steigert
und das Anbringen einer ein Glasfaserkabel quetschenden Zugentlastung
immer mit der Gefahr einer Beschädigung
einzelner Glasfasern des Glasfaserkabels verbunden ist. In Verteilereinrichtungen, beispielsweise
Verteilerschränken,
ist es jedoch wünschenswert,
die Enden der einzelnen Glasfasern über eine größere Strecke von beispielsweise
einigen Metern von ihrer Ummantelung zu befreien. Ein Absetzen der
Ummantelung ist deshalb von großem Vorteil,
weil hierdurch der zur Lagerung der Glasfaser notwendige Raumbedarf deutlich
reduziert werden kann, da die Ummantelung im Verhältnis zu
der oder den Glasfasern ein großes
Volumen einnimmt. Ferner lassen sich Glasfasern, die nicht ummantelt
sind, einfacher in Verteilervorrichtungen führen. Dennoch ist es wünschenswert,
dass von außen
auf das Glasfaserkabel einwirkende Zugkräfte an einer Zugentlastungsvorrichtung
aufgenommen werden, so dass die einzelnen Glasfasern in der Verteilervorrichtung kräftefrei
bleiben.
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Aus
der
DE 10 2006
046 181 B4 ist eine gattungsgemäße Zugentlastungsvorrichtung
für Glasfaserkabel
mit einem Kabelmantel, mindestens einer Glasfaser und zwischen der
mindestens einen Glasfaser und dem Kabelmantel angeordneten Fasern bekannt,
wobei bei dem Glasfaserkabel an einem Endstück des Glasfaserkabels der
Kabelmantel abgesetzt ist, wobei eine Zugentlastung beabstandet von
einem Abschluss oder Anschluss der von dem Kabelmantel befreiten
mindestens einen Glasfaser vorgesehen ist, umfassend einen Grundkörper mit
einem Klemmkörper
und einen Fixierkörper
mit einem weiteren Klemmkörper,
wobei die Zugentlastungsvorrichtung zweistückig ausgebildet ist und der Grundkörper und
der Fixierkörper
miteinander mittels einer Verrastung verbindbar sind, so dass zumindest ein
Teil der Fasern, die beim Absetzen des Kabelmantels von der mindestens
einen Glasfaser freigelegt sind, benachbart zu ihrem Austritt aus
dem Kabelmantel zwischen dem Klemmkörper und dem weiteren Klemmkörper über eine
Klemmung arretiert ist, wobei der Klemmkörper und der weitere Klemmkörper zueinander
komplementäre
Oberflächen
aufweisen, die konisch ausgestattet sind und zwischen denen der
zumindest eine Teil der Fasern geklemmt wird.
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Aus
der
WO 2008/118927
A1 ist eine gattungsgemäße Zugentlastungsvorrichtung
für mindestens
ein Glasfaserkabel bekannt, umfassend einen Grundkörper und
mindestens ein Klemmelement, wobei der Grundkörper mindestens eine Durchgangsöffnung zur
Führung
mindestens eines Glasfaserkabels aufweist, die sich von einer Vorderseite des
Grundkörpers
bis zu einer Rückseite
des Grundkörpers
erstreckt, wobei an der Rückseite
des Grundkörpers
ein Kopfteil mit mindestens einem Schlitz angeordnet ist und an
einer Außenfläche des
Grundkörpers
mindestens ein Umlenkelement angeordnet ist, wobei der Klemmkörper mit
dem Grundkörper
lösbar verbunden
ist.
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Aus
der
DE 602 01 436
T2 ist eine Verzweigungsvorrichtung für optische Fasern bekannt,
die einen Verzweigungsabstandshalter mit einem ersten Ende und einem
zweiten Ende aufweist, wobei sich mehrere Durchgänge vom ersten Ende zum zweiten Ende
durch ein Inneres des Verzweigungsabstandshalters erstrecken und
jeder der Mehrzahl von Durchgängen
an einer äußeren Oberfläche des
Verzweigungsabstandshalters einen separaten entsprechenden Kanal
aufweist, wobei jeder Durchgang so ausgeführt ist, dass dieser ein Verzweigungsrohr
mit Verstärkungsfasern
aufnehmen kann, und jeder Kanal so ausgeführt ist, dass er die Verstärkungsfasern
der Verzweigungsrohre aufnehmen kann. Weiter weist die Vorrichtung
einen Indexring auf, der den Verzweigungsabstandshalter umgibt und
einen Abschnitt eines jeden der Kanäle im Verzweigungsabstandshalter
abdeckt, wobei der Indexring einen sich durch diesen erstreckenden,
parallel zu den Kanälen
ausgerichteten Spalt aufweist, um einen Durchtritt von Verzweigungsrohrverstärkungsfasern
in einen der Mehrzahl von Kanälen
zuzulassen, wobei sich der Indexring um den Verzweigungsabstandshalter
dreht.
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Aus
der
GB 2 438 654 A ist
eine weitere Zugentlastung für
ein Glasfaserkabel bekannt, umfassend einen Grundkörper, ein
Umlenkelement und einen lösbar
mit dem Grundelement verbundenen Klemmkörper.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Zugentlastungsvorrichtung
für mindestens
ein Glasfaserkabel zu schaffen, das einfacher im Aufbau ist.
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Die
Lösung
des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Hierzu
umfasst die Zugentlastungsvorrichtung für mindestens ein Glasfaserkabel
einen Grundkörper
und mindestens ein Klemmelement, wobei der Grundkörper mindestens
eine Durchgangsöffnung zur
Führung
mindestens eines Glasfaserkabels aufweist, die sich von einer Vorderseite
des Grundkörpers
bis zu einer Rückseite
des Grundkörpers
erstreckt, wobei an der Rückseite
des Grundkörpers ein
Kopfteil mit mindestens einem Schlitz angeordnet ist und an einer
Außenfläche des
Grundkörpers
mindestens ein Umlenkelement angeordnet ist, wobei der Klemmkörper mit
dem Grundkörper
lösbar
verbunden ist. Dabei ist der Klemmkörper schwenkbar am Grundkörper angelenkt.
Vorzugsweise weist hierfür
der Grundkörper
Zapfen auf, die als Schwenklager wirken. Der Klemmkörper kann
dann Öffnungen aufweisen,
um diesen auf die Zapfen zu stecken. Weiter ist oder sind der oder
die Klemmkörper
am Kopfteil verrastbar. Somit können
die Fasern zwischen Kabelmantel und Glasfaser, insbesondere Aramidfasern,
gebündelt
werden, durch den Schlitz gezogen und nach hinten zum Umlenkelement
geführt
und wieder zurück
durch den Schlitz gezogen werden. Die dann überstehenden Fasern können dann
bedarfsweise abgeschnitten werden. Durch den verrasteten Klemmkörper werden
dann die Fasern zwischen Umlenkelement und Schlitz gegen den Grundkörper gepresst
und festgehalten, so dass dann bei einem Zug an der Glasfaser das
Umlenkelement wie eine Schlingkupplung wirkt und die Fasern sich
selbsttätig
festziehen. Der Aufbau ist dabei erheblich einfacher als im Stand
der Technik. Um ein Abgleiten der Fasern zu verhindern, ist das
Umlenkelement auf der Oberseite vorzugsweise mit einem Niederhalter
ausgebildet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Durchgangsöffnung
Führungen
für zwei
Glasfaserkabel auf, wobei der Grundkörper am Kopfteil mit zwei Schlitzen
und an den Außenflächen mit
zwei Umlenkelementen ausgebildet ist, denen jeweils ein Klemmkörper zugeordnet
ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Klemmkörper
mit einer Feder ausgebildet, um den Druck auf die Fasern zu erzeugen
bzw. zu erhöhen.
Ein Vorteil der Feder ist dabei, dass Toleranzen hinsichtlich der
Dicke der Faserbündel leichter
ausgleichbar sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Grundkörper
und/oder der Klemmkörper mit
mindestens einem Rastelement ausgebildet, mittels dessen die Zugentlastungsvorrichtung
an einer Frontplatte oder einem Gehäuse verrastbar ist.
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Vorzugsweise
sind der Grundkörper und/oder
der Klemmkörper
als einstückige
Kunststoffspritzgussteile ausgebildet.
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Vorzugsweise
sind die Außenabmessungen der
Zugentlastungsvorrichtung kompatibel zu einer SC- bzw. LC-Kupplung
ausgebildet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Die
Fig. zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung einer Zugentlastungsvorrichtung in einer Vorderansicht,
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2 eine
Explosionsdarstellung der Zugentlastungsvorrichtung in einer Rückansicht,
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3a eine
perspektivische Draufsicht auf einen Grundkörper,
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3b eine
perspektivische Seitenansicht auf den Grundkörper,
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4a eine
perspektivische Unteransicht auf einen Klemmkörper,
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4b eine
perspektivische Draufsicht auf den Klemmkörper,
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5a eine
perspektivische Vorderansicht der zusammengesetzten Zugentlastungsvorrichtung mit
aufgeschwenktem Klemmkörper,
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5b eine
perspektivische Rückansicht der
zusammengesetzten Zugentlastungsvorrichtung mit aufgeschwenktem
Klemmkörper
und
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6 eine
perspektivische Rückansicht
der zusammengesetzten Zugentlastungsvorrichtung im verrasteten Zustand
mit zwei Glasfaserkabeln.
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In
den 1 und 2 ist eine Zugentlastungsvorrichtung 1 jeweils
in einer Explosionsdarstellung dargestellt. Die Zugentlastungsvorrichtung 1 umfasst
einen Grundkörper 10 und
zwei Klemmkörper 30.
Der Grundkörper 10 umfasst
an der Vorderseite V ein Frontteil 11, ein Mittelteil 12 und
an der Rückseite
R ein Kopfteil 13. Der Grundkörper 10 weist eine
Durchgangsöffnung 14 auf,
die sich vom Frontteil 11 bis zum Kopfteil 13 erstreckt
und zwei Führungen 15 für Glasfaserkabel
aufweist. Am Übergang
zum Mittelteil 12 weist das Frontteil zwei Zapfen 16 an
der Oberseite sowie zwei Zapfen 17 (siehe 3b)
an der Unterseite auf, die in 1 und 2 nicht
erkennbar sind. Das Kopfteil 13 weist seitlich zwei Schlitze 18 auf.
An der Oberseite und Unterseite ist das Kopfteil mit Rastkanten 19 ausgebildet.
Das Mittelteil 12 weist jeweils seitlich ein Umlenkelement 20 mit
Niederhalter 21 und ein Rastelement 22 in Form
einer Rastlasche auf. Das Rastelement 22 ist dabei freigeschnitten
(siehe z. B. 3a), so dass dieses eine entsprechende
Federwirkung aufweist.
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Der
Klemmkörper 30 weist
zwei Schenkel 31 auf, die über zwei Querstege 32, 33 miteinander
verbunden sind. An der Vorderseite V weisen die Schenkel 31 jeweils
eine Öffnung 34 auf,
die auf die Zapfen 16, 17 des Grundkörpers 10 abgestimmt
sind. An dem Quersteg 32 ist eine Feder 35 angeordnet,
die U-förmig
ausgebildet ist, wobei die beiden Schenkel 36 der Feder 35 mit
dem Quersteg 32 verbunden sind. Am Quersteg 32 ist
ein freigeschnittener Kopfteil 37 angeordnet, der zwei
bügelförmige Elemente 38 mit
nach innen gerichteten Rastkanten 39 aufweist, die zur
Verrastung an den Rastkanten 19 am Kopfteil 13 des
Grundkörpers 10 dienen.
Durch den Freischnitt 40 des Kopfteils 37 hat
dieser eine bessere Federwirkung bei der Verrastung. An der Vorderseite
sind die Schenkel 31 konvex geformt, wobei an jeweiligen
Innenseiten der Schenkel 31 diese eine angeschrägte Fläche 43 aufweisen,
die die Schwenkbewegung erleichtert. Entsprechend weist der Grundkörper 10 im
Bereich der Zapfen 16, 17 konkave Einbuchtungen 44 auf,
um die konvex geformte Vorderseite der Schenkel 31 bei
einer Schwenkbewegung zu führen.
In den 3a und 3b ist
der Grundkörper 10 und
in den 4a und 4b der
Klemmkörper 30 jeweils
alleine dargestellt.
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Die
Funktionsweise der Zugentlastungsvorrichtung 1 soll nun
anhand der 5a und 5b sowie 6 näher erläutert werden.
Dabei sind zwei Glasfaserkabel 45 durch die Durchgangsöffnung 14 gesteckt,
wobei aus dem Kopfteil 13 jeweils eine Glasfaser 41 weitergeführt wird.
Die zwischen dem Kabelmantel und der Glasfaser 41 befindlichen
Fasern 42 (insbesondere Aramid-Fasern) werden zu einem
Bündel
gewickelt und durch den jeweiligen Schlitz 18 geführt, um
das Umlenkelement 20 geschlungen und durch den Schlitz 18 wieder
zum Kopfteil 13 geführt
(siehe 5b). Durch die Pfeile an den
Fasern 42 wird dabei die Wickelrichtung grafisch verdeutlicht.
Anschließend
können
die überstehenden
Fasern 42 abgeschnitten werden.
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Dann
wird der zugehörige
Klemmkörper
herunter geschwenkt, wobei die Rastkanten 39 an den Rastkanten 19 verrasten.
In der 5b sind nur die Fasern 42 für das vordere
Glasfaserkabel 45 eingezeichnet. Die Fasern des hinteren
Glasfaserkabels 45 werden entsprechend durch den hinteren
Schlitz 18 zu dem anderen Umlenkelement 20 geführt. Der verrastete
Zustand ist in 6 dargestellt, wobei die Feder 35 die
Fasern 42 gegen den Grundkörper 10 presst. Der
Niederhalter 21 liegt dabei zwischen den Schenkeln 36,
wobei insbesondere der Niederhalter 21 ein Hochgleiten
der Fasern 42 verhindert. Mittels des Rastelements 22 kann
dann beispielsweise die Zugentlastungsvorrichtung 1 anstelle
einer Kupplung oder eines Adapters in eine Frontplatte oder ein
Gehäuse
verrastet werden, wobei die dargestellte Ausführungsform kompatibel zu einer
SC- bzw. LC-Kupplung ausgebildet ist.
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- 1
- Zugentlastungsvorrichtung
- 10
- Grundkörper
- 11
- Frontteil
- 12
- Mittelteil
- 13
- Kopfteil
- 14
- Durchgangsöffnung
- 15
- Führungen
- 16
- Zapfen
- 17
- Zapfen
- 18
- Schlitze
- 19
- Rastkanten
- 20
- Umlenkelement
- 21
- Niederhalter
- 22
- Rastelement
- 30
- Klemmkörper
- 31
- Schenkel
- 32
- Quersteg
- 33
- Quersteg
- 34
- Öffnung
- 35
- Feder
- 36
- Schenkel
- 37
- Kopfteil
- 38
- Elemente
- 39
- Rastkanten
- 40
- Freischnitt
- 41
- Glasfaser
- 42
- Fasern
- 43
- angeschrägte Fläche
- 44
- konkave
Einbuchtung
- 45
- Glasfaserkabel
- V
- Vorderseite
- R
- Rückseite