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Die Erfindung betrifft einen Stopfen zum Verschluss von Öffnungen in Betonwänden, welche insbesondere bei der Herstellung von Betonwänden mit Hilfe von Schalungen entstehen. Hierbei wird der Ortbeton zwischen zwei Schalungswände gegossen. Um zu vermeiden, dass die Schalungen unter dem Druck des eingefüllten Betons nach außen gedrückt werden, sind zwischen den Schalungen Gewindestangen angeordnet, welche auf der dem Beton abgewandten Rückseite der Schalungen mit Muttern und ggf. Druckausgleichsscheiben versehen sind, so dass der Abstand zwischen den Schalungen auch beim Einfüllen des Betons konstant gehalten wird. Um die nachträgliche Entfernung dieser Gewindestangen nach Entfernen der Schalung aus dem ausgehärteten Beton zu ermöglichen, werden Hüllrohre verwendet, durch welche die Gewindestangen verlaufen, so dass diese leicht entfernt werden können, wobei das, in der Regel aus Kunststoff bestehende, Hüllrohr in der Betonwand verbleibt.
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Nach Entfernen der Schalung und der Gewindestangen verbleiben auf diese Weise Durchgangsöffnungen in der Betonwand, welche zu verschließen sind, wobei je nach Bauwerk ggf. auch Brandschutzvorschriften zu beachten sind. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, diese Öffnungen, also die Enden der Hüllrohre, mit harten Kunststoff-Stopfen zu verschließen. Diese sind in der Regel jedoch undicht gegenüber Wasser und Gasen und erfordern daher eine zusätzliche, innere Abdichtung durch einen, in das Hüllrohr einzuführenden Gummistopfen. Aufgrund des mehrteiligen Aufbaus aus Kunststoffkappe und Gummistopfen ist darüber hinaus der Einbau mühsam und zeitraubend und dauert für zwei (einander gegenüberliegende) Öffnungen eines Hüllrohrs in der Regel fünf bis sieben Minuten.
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Es besteht daher die Aufgabe, einen Stopfen zum Verschluss von Öffnungen in Betonwänden so weiterzubilden, dass er schnell und einfach einsetzbar ist und eine maximale Dichtigkeit gegenüber Flüssigkeiten und Gasen bildet und weitere Funktionen übernimmt.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit Merkmalen des Anspruchs 1. Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dem Unteranspruch entnehmbar.
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Einige Ausführungsbeispiele werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
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1: eine seitliche Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Stopfens (unteres Bild) mit einer teilweise im Schnitt dargestellten Einbausituation in einer Betonwand (oberes Bild);
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2: eine seitliche Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Stopfens (unteres Bild) mit einer teilweise im Schnitt dargestellten Einbausituation in einer Betonwand (oberes Bild);
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3: eine seitliche Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Stopfens (unteres Bild) mit einer teilweise im Schnitt dargestellten Einbausituation in einer Betonwand (oberes Bild);
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4: einen Schnitt durch eine noch mit Schalungen versehene Betonwand mit einem, ebenfalls geschnitten dargestellten, verspannten Hüllrohr.
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In 4 ist eine Betonwand 6 dargestellt, welche noch mit den beiden Schalungen 3 versehen ist, wobei es sich um übliche Schalplatten handelt, die beispielsweise aus Holz bestehen können. Die gezeigte Querschnittsdarstellung verläuft durch ein Hüllrohr 5, welches aus einem harten Kunststoffmaterial besteht und sich von einer Seite der Betonwand zur anderen Seite hin erstreckt. Das Hüllrohr ist innen hohl ausgebildet und wird von einem Gewindestab 1 aus Metall durchzogen, der auch durch die beiden Schalungen 3 verläuft und – bezogen auf die Betonwand 6 – außerhalb der Schalungen 3 mit Muttern 2 versehen ist, welche sich über Distanzscheiben 7 gegen die Außenseiten der Schalung 3 abstützen. Die Muttern 2 sind hierbei so fest auf die Schalungen 3 aufgeschraubt, dass diese stramm auf dem die Stärke der Betonwand 6 definierenden Hüllrohr 5 sitzen, so dass bei Einfüllen des Betons 6 ein Auseinanderspreizen der Schalungen 3 verhindert wird. Diese Vorgehensweise ist aus dem Stand der Technik bekannt.
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Ebenfalls entsprechend der Vorgehensweise aus dem Stand der Technik wird nach dem Aushärten des in 4 dargestellten Betons 6 die Schalung 3 entfernt. Hierzu werden zunächst die Muttern 2 gelöst, die Distanzscheiben 7 abgenommen und der Gewindestab 1 herausgenommen. Sodann können die beiden Schalungen 3 entfernt werden und es verbleibt lediglich das Hüllrohr 5 in der Betonwand 6, dessen beidseitige Öffnungen zu verschließen sind.
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In 1 ist eine erste Variante eines Stopfens zum Verschluss dieser Öffnungen dargestellt, wobei – auch in den 2 und 3 – im unteren Teil des Bilds eine seitliche Ansicht eines Stopfens zu sehen ist, während im oberen Teil des Bilds dieser Stopfen teilweise geschnitten im Einbauzustand dargestellt ist. Zur einfacheren Beschreibung tragen in den 1 bis 3 einander entsprechende Teile gleiche Bezugsziffern.
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Der in 1 dargestellte Stopfen 8 weist einen Vorderbereich 14 auf, der in die Öffnung 9 der Betonwand 6 einzutreiben ist, sowie einen Rückbereich 11 mit einer im Wesentlichen flachen Rückseite 12. Der Stopfen 8 ist ferner achsensymmetrisch zu einer Mittelachse 13 ausgebildet. Er besteht aus einem Elastomer mit einer Shore-Härte von maximal 90, vorzugsweise 85 oder auch darunter, ist also, verglichen mit einem harten Kunststoffpfropfen relativ weich – ähnlich wie Gummi – ausgebildet. Der Vorderbereich 14 ist mit einer im Wesentlichen konisch sich verjüngenden Spitze 10 ausgebildet, an welche sich eine Dichtlippe 15 anschließt, in deren Bereich sich der Stopfen in Richtung auf seinen Rückbereich 11 verjüngt. Der Rückbereich 11 weist darüber hinaus gegenüber dem Vorderbereich 14 einen deutlich größeren Durchmesser auf, der in dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel die Gestalt einer Scheibe hat. Diese einfachste, in 1 dargestellte Ausführungsform besteht also im Wesentlichen aus der konisch sich verjüngenden Spitze 10 des Vorderbereichs 14, der Dichtlippe 15 und dem scheibenförmig flachen, jedoch im Durchmesser gegenüber dem Vorderbereich 14 vergrößerten Rückbereich 11 mit der flachen Rückseite 12.
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In der in dem oberen Bereich von 1 dargestellten Einbausituation befindet sich der gesamte Vorderbereich 14 des Stopfens 8 innerhalb der Öffnung 9 der Betonwand 6 während der Rückbereich 11 – hier bestehend aus der flachen, im Durchmesser vergrößerten Scheibe – außerhalb der Betonwand 6 liegt, wobei die Scheibe einen Anschlag bildet. Durch diese Konstruktion wird gewährleistet, dass das Eintreiben des Stopfens 8 sehr schnell und unproblematisch vor sich geht. Man muss den Stopfen 8 nur an die Öffnung 9 der Betonwand 6 setzen und mit der Hand oder einem Werkzeug (Hammer) auf dessen Rückbereich 11 bzw. Rückseite 12 schlagen, um den Stopfen 8 einzutreiben. Durch die Dichtlippe 15 stellt sich auch automatisch eine Abdichtung gegen Flüssigkeiten und Gase ein; auf eine zusätzliche Abdichtung kann verzichtet werden.
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Eine weitere Ausführungsform des Stopfens 8 ist in 2 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform unterscheidet sich der Stopfen 8 in seinem Rückbereich 11 von dem in 1 dargestellten Stopfen 8 dahingehend, dass der Rückbereich 11 konisch sich zum Vorderbereich 14 hin verjüngend ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ist die scheibenförmige Rückseite also nicht unmittelbar auf den zylindrischen Vorderbereich 14 des Stopfens 8 aufgesetzt (wobei der Stopfen 8 immer einstückig gearbeitet ist), sondern zwischen Vorderbereich 14 und Rückseite 12 befindet sich eine konische Erweiterung, welche im (in 2 oben dargestellten) Einbauzustand in eine konische Ausnehmung der Öffnung 9 der Betonwand 6 eingreift, wobei diese konische Ausnehmung bereits durch eine entsprechende Formung des Hüllrohrs 5 (ähnlich wie bereits in 4 dargestellt) vorzusehen ist.
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In einer weiteren, in 3 dargestellten, Ausführungsform weist der Vorderbereich 14 des Stopfens 8 mehrere, tannenbaumartig hintereinander angeordnete Dichtlippen 15 auf. Die entsprechende Einbausituation ist auch hier im oberen Bereich der 3 dargestellt. Durch die mehreren Dichtlippen 15 ergibt sich eine besonders hoch Gasdichtheit bzw. Flüssigkeitsdichtheit weshalb sich diese Ausführungsform in kritischen Einbausituationen, wo diese Anforderung besteht, besonders eignet.
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In allen Fällen besteht der Stopfen 8 vorzugsweise aus einem Gummi- oder Kunststoffmaterial, welches die erforderliche Härte aufweist, vorzugsweise EPDM-Kautschuk. Die Härtevorgabe ist so zu wählen, dass der Stopfen 8 einerseits hart genug ist, um in die Öffnung 9 stabil eingetrieben zu werden, andererseits aber so weich, dass die gewünschte Dichtfunktion über die Dichtlippen 15 eintritt. Bei der Materialauswahl ist ferner die Flammfestigkeit sowie ggf. die Lebensmittelunbedenklichkeit zu beachten.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen weist der Stopfen 8 eine Länge von vorzugsweise zwischen 60 und 150 mm und einen Durchmesser von vorzugsweise zwischen 22 und 50 mm auf. Die Materialbeschaffenheit sollte nach DIN 4102, F30 und F90 sein, also schwer entflammbar. Vorzugsweise ist der Stopfen 8 auch schallhemmend ausgebildet und die Rückseite kann mit einem Firmenlogo, Pfeilen, einer Solarzellenleuchte, Leuchtpfeilen für die Wegbeschreibung von Flucht- und Rettungswegen oder anderen Zusatzeinrichtungen ausgestaltet sein.
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Die beschriebenen Stopfen 8 sind sehr schnell und ohne weitere Dichtmittel in die Öffnungen 9 der Betonwände 6 einzutreiben, so dass bei kürzerer Bauzeit eine bessere Abdichtung und eine höhere Sicherheit gewährleistet sind.