DE102009011013A1 - Einrichtung zum Spannen eines Zugmittels einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Einrichtung zum Spannen eines Zugmittels einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine mit einem Gehäuse, einer Kurbelwelle mit einem ersten Antriebsrad und wenigstens eine Nockenwelle mit einem zweiten Antriebsrad, insbesondere einer Steuerkette, wobei die Einrichtung umfasst in Zugmittellaufrichtung gesehen ein Lasttrum zwischen erstem Antriebsrad und zweitem Antriebsrad, ein Leertrum zwischen zweitem Antriebsrad und erstem Antriebsrad, eine dem Lasttrum zugeordnete erste Spannschiene, eine dem Leertrum zugeordnete zweite Spannschiene, wenigstens ein Spannelement zum Spannen der Spannschienen und eine zwischen dem wenigstens einen Spannelement einerseits und erster und zweiter Spannschiene andererseits wirkenden brennkraftmaschinengehäusefest verschwenkbar gelagerten kinematischen Übertragungseinrichtung, wobei die erste und die zweite Spannschiene brennkraftmaschinengehäusefest verschwenkbar gelagert sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Spannen eines Zugmittels einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine mit einem Gehäuse, einer Kurbelwelle mit einem ersten Antriebsrad und wenigstens eine Nockenwelle mit einem zweiten Antriebsrad, insbesondere einer Steuerkette, wobei die Einrichtung umfasst in Zugmittellaufrichtung gesehen ein Lasttrum zwischen erstem Antriebsrad und zweiten Antriebsrad, ein Leertrum zwischen zweitem Antriebsrad und erstem Antriebsrad, eine dem Lasttrum zugeordnete erste Spannschiene, eine dem Leertrum zugeordnete zweite Spannschiene, wenigstens ein Spannelement zum Spannen der Spannschienen und eine zwischen dem wenigstens einem Spannelement einerseits und erster und zweiter Spannschiene andererseits wirkenden brennkraftmaschinengehäusefest verschwenkbar gelagerten kinematischen Übertragungseinrichtung.
- Bei Brennkraftmaschinen, die einen Brennraum sowie federbeaufschlagte und nockenbetätigte Einlass- und Auslassventile umfassen, erfolgt ein Antrieb der Nockenwelle(n) regelmäßig ausgehend von der Kurbelwelle mittels einer Steuerkette. Zur Führung der Steuerkette sind üblicherweise eine feste Gleitschienen und eine schwenkbare Spannschiene vorgesehen. Das erforderliche Antriebsmoment für die Nockenwelle ist maßgeblich abhängig vom Winkel der Nockendrehung und unterliegt starken Schwankungen. Insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit acht Zylindern in V-Anordnung kommt es aufgrund der ungleichen Winkelabstände der Nocken auch zu Rückdrehmomenten durch die Ventilfederkräfte bei ablaufender Nockenflanke, wobei Lasttrum und Leertrum wechseln. Um ein Abheben der Steuerkette von Gleit- und/oder Spannschiene auch bei Wechseln von Last- und Leertrum zu verhindern, sind insbesondere bei Spannkraftbeaufschlagung nur einer Schiene, sehr hohe Spannkräfte erforderlich. Aus diesem Grunde wurde vorgeschlagen, beide Schienen als Spannschienen auszuführen und mit einer Spannkraft zu beaufschlagen.
- Eine derartige Anordnung ist aus der
US 6,322,470 B1 bekannt, der zufolge zwei Spannschienen an einem scheibenförmigen Übertragungselement derart, dass bei einer Drehung dieses Übertragungselements eine Spannkraft auf beide Spannschienen aufgebracht wird. Das Übertragungselement ist mittig drehbar am Brennkraftmaschinengehäuse festgelegt. Zur Drehung des Übertragungselements und damit zur Aufbringung einer Spannkraft ist ein Spannelement vorgesehen. - Da bei der Anordnung gemäß der
US 6,322,470 B1 die Spannschienen ausschließlich am scheibenförmigen Übertragungselement gelagert sind, wirken allerdings Reibungskräfte der Steuerkette, die beim Gleiten an den Spannschienen auftreten, über das Übertragungselement direkt auf das Spannelement zurück. Änderungen der Steuerkettenspannung bedingen immer auch Änderungen dieser Reibungskräfte, daher ist mit dieser Anordnung ein stabiler Betrieb nicht möglich. Außerdem ist aufgrund der Drehbewegung des Übertragungselements und der dadurch in erster Näherung in Form einer Tangens-Funktion auf die Steuerkette wirkenden Spannkraft die konstruktive Freiheit insbesondere hinsichtlich des Kraft-Weg-Verlaufs stark eingeschränkt. - Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine eingangs genannte Einrichtung zum Spannen eines Zugmittels einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine bereit zu stellen, mit der ein besonders stabiler und schwingungsarmer Betrieb möglich ist und mit der eine Beschränkung der konstruktiven Freiheit insbesondere hinsichtlich des Kraft-Weg-Verlaufs vermieden wird.
- Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einer Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, indem die erste und die zweite Spannschiene brennkraft maschinengehäusefest verschwenkbar gelagert sind. Auf diese Weise wird eine Rückwirkung von beim Betrieb der Brennkraftmaschine zwischen Zugmittel und Spannschienen auftretenden Reibungskräften auf das Spannelement verhindert. Außerdem kann der Kraft-Weg-Verlauf beim Spannen frei ausgestaltet werden.
- Besonders zu bevorzugende Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Vorzugsweise sind bei einer erfindungsgemäßen Einrichtung, bei der sich die erste und die zweite Spannschiene in einer Längsrichtung erstrecken und die Spannschiene jeweils zwei Enden aufweisen, die erste und die zweite Spannschiene jeweils endseitig verschwenkbar am Brennkraftmaschinengehäuse gelagert. Dabei ist es sehr zweckmäßig, wenn die erste und die zweite Spannschiene jeweils mit ihrem dem ersten Antriebsrad zugewandten Ende verschwenkbar am Brennkraftmaschinengehäuse gelagert sind.
- Einer besonders bevorzugten Ausführung zufolge wirkt die Übertragungseinrichtung jeweils mit einem Ende der ersten und der zweiten Spannschiene zusammen. Dabei hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn die Übertragungseinrichtung jeweils mit dem dem zweiten Antriebsrad zugewandten Ende der ersten und der zweiten Spannschiene zusammenwirkt.
- Vorteilhafterweise werden bei einer Beaufschlagung der Übertragungseinrichtung mittels des Spannelements die erste und die zweite Spannschiene in Spannrichtung beaufschlagt.
- Nachfolgend ist ein besonders zu bevorzugendes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die einzige Figur, die schematisch und beispielhaft eine Steuerkettenspanneinrichtung mit zwei Spannschienen, einem Übertragungselement und einem Spannelement zeigt, erläutert.
- Eine nicht näher gezeigte Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine weist ein Kurbelgehäuse mit darin gelagerter Kurbelwelle
102 , einen Zylinderkopf mit darin gelagerter Nockenwelle104 , Zylinder mit Einlass- und Auslassventilen und einen Steuertrieb zum von der Kurbelwelle102 ausgehenden Antrieb der Nockenwelle104 auf. Der Steuertrieb umfasst ein kurbelwellenseitiges Kettenrad106 und ein nockenwellenseitiges Kettenrad108 sowie die Steuerkette110 . Beim Betrieb der Brennkraftmaschine läuft die Steuerkette110 entsprechend der Pfeilrichtung a um und bildet ein Lasttrum112 und ein Leertrum114 , wobei aufgrund wechselnder Momente an der Nockenwelle Last- und ein Leertrum kurzzeitig wechseln können. - Die Nockenwelle
104 ist eine Einlass- oder eine Auslass-Nockenwelle, die Zylinder der Brennkraftmaschine sind in Reihe oder in V-, W,- Boxer- oder Sternbauweise angeordnet, wobei die Brennkraftmaschine dann mehrere Zylinderköpfe aufweist. - Zum Spannen der Steuerkette
110 ist eine Spanneinrichtung100 vorgesehen, die im Wesentlichen zwei Spannschienen116 ,118 , ein kinematisches Übertragungselement132 und ein Spannelement142 umfasst. - Die Spannschiene
116 ist dem Lasttrum112 zugeordnet und erstreckt sich längs gebogen entlang der Steuerkette110 , wobei sie neben der Spannfunktion die Steuerkette110 auch führt. An ihrem kurbelwellenseitigen Ende ist die Spannschiene116 im Punkt120 verschwenkbar am Brennkraftmaschinengehäuse gelagert. Die Spannschiene118 ist dem Leertrum114 zugeordnet und erstreckt sich ebenfalls längs gebogen entlang der Steuerkette110 , wobei sie neben der Spannfunktion die Steuerkette110 ebenfalls führt. An ihrem kurbelwellenseitigen Ende ist die Spannschiene118 im Punkt122 verschwenkbar am Brennkraftmaschinengehäuse gelagert. Im Bereich ihres nockenwellenseitigen Endes weist die Spannschiene116 einen Kontaktbereich124 auf, die Spannschiene118 weist im Bereich ihres nockenwellenseitigen Endes einen Kontaktbereich126 auf. - Das Übertragungselement
132 ist im Punkt134 drehbar am Brennkraftmaschinengehäuse gelagert und weist einen Kontaktbereich136 , der mit dem Kontaktbereich124 der Spannschiene116 korrespondiert sowie einen Kontaktbereich138 , der mit dem Kontaktbereich126 der Spannschiene118 korrespondiert, auf. Ein weiterer Kontaktbereich140 am Übertragungselement132 dient dem Spannelement142 , das brennkraftmaschinengehäuseseitig festgelegt ist, zum Angriff. - Das Spannelement
142 ist hydraulisch, pneumatisch, mechanisch oder elektromotorisch betätigt. Beim Betrieb der Brennkraftmaschine wird das Spannelement142 betätigt, wobei die Kraft des Spannelements142 das kinematische Übertragungselement132 entsprechend der Pfeilrichtung b dreht. Dabei wirken die Kontaktflächen136 ,138 des Übertragungselements132 auf die Kontaktflächen124 ,126 der Spannschienen116 ,118 , sodass die Spannschienen116 ,118 um die Punkte120 ,122 in Spannrichtung c verschwenken. Es stellt sich ein Kräftegleichgewicht zwischen Steuerkettenkraft und Spannkraft ein. Wirkt dann beim Betrieb der Brennkraftmaschine ein Antriebs- oder Rückdrehmoment aus der Nockenwelle104 auf die Anordnung, so wird die Steuerkettenkraft im Lasttrum112 erhöht und im Leertrum114 reduziert, die Summe der Kräfte und damit auch die Summe der auf das Spannelement142 wirkenden Kräfte bleibt konstant. - Durch die Wahl der Krümmung der Spannschienen
116 ,118 , der Winkel der Kontaktflächen124 ,136 ,126 ,138 zwischen Übertragungselement132 und Spannschienen116 ,118 , der Lage des Drehpunkts134 des Übertragungselements132 und durch das Verhältnis der Hebelarme können die Steuerkettenkräfte und damit die erforderliche Kraft des Spannelements142 in einem weiten Bereich konstruktiv beeinflusst werden. Die Gleitreibung zwischen den Kontaktflächen136 ,138 des Übertragungselements132 und den Kontaktflächen124 ,126 der Spannschienen116 ,118 dämpft Schwingungen in der Anordnung. - Mit der erfindungsgemäßen Verwendung zweier gekoppelter Spannschienen
116 ,118 kann das Spannelement142 wesentlich einfacher und damit kostengünstiger ausgeführt werden. Die Vorspannkraft der Steuerkette110 kann reduziert werden, womit sich Vorteile hinsichtlich Reibungsverlust und Bauteilverschleiß ergeben. Gegebenenfalls kann eine doppelreihige Steuerkette durch eine einreihige Steuerkette ersetzt werden. Da die Steuerkettenlängung durch Verschleiß der Steuerkettenbauteile durch zwei Spannschienen ausgeglichen wird, wird der Nachstellweg des Spannelements142 halbiert, dadurch ergeben sich Vorteile beim Package der Steuerkette110 . - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - US 6322470 B1 [0003, 0004]
Claims (6)
- Einrichtung (
100 ) zum Spannen eines Zugmittels (110 ) einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine mit einem Gehäuse, einer Kurbelwelle (102 ) mit einem ersten Antriebsrad (106 ) und wenigstens eine Nockenwelle (104 ) mit einem zweiten Antriebsrad (108 ), insbesondere einer Steuerkette, wobei die Einrichtung (100 ) umfasst – in Zugmittellaufrichtung (a) gesehen ein Lasttrum (112 ) zwischen erstem Antriebsrad (106 ) und zweiten Antriebsrad (108 ), – ein Leertrum (114 ) zwischen zweitem Antriebsrad (108 ) und erstem Antriebsrad (106 ), – eine dem Lasttrum (112 ) zugeordnete erste Spannschiene (116 ), – eine dem Leertrum (114 ) zugeordnete zweite Spannschiene (118 ), – wenigstens ein Spannelement (142 ) zum Spannen der Spannschienen (116 ,118 ) und – eine zwischen dem wenigstens einem Spannelement (142 ) einerseits und erster und zweiter Spannschiene (116 ,118 ) andererseits wirkenden brennkraftmaschinengehäusefest verschwenkbar gelagerten kinematischen Übertragungseinrichtung (132 ), dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Spannschiene (116 ,118 ) brennkraftmaschinengehäusefest verschwenkbar gelagert sind. - Einrichtung (
100 ) nach Anspruch 1, wobei sich die erste und die zweite Spannschiene (116 ,118 ) in einer Längsrichtung erstrecken und jeweils zwei Enden aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Spannschiene (116 ,118 ) jeweils endseitig verschwenkbar am Brennkraftmaschinengehäuse gelagert sind. - Einrichtung (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Spannschiene (116 ,118 ) jeweils mit ihrem dem ersten Antriebsrad (106 ) zugewandten Ende verschwenkbar am Brennkraftmaschinengehäuse gelagert sind. - Einrichtung (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (132 ) jeweils mit einem Ende der ersten und der zweiten Spannschiene (116 ,118 ) zusammenwirkt. - Einrichtung (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (132 ) jeweils mit dem dem zweiten Antriebsrad (108 ) zugewandten Ende der ersten und der zweiten Spannschiene (116 ,118 ) zusammenwirkt. - Einrichtung (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Beaufschlagung der Übertragungseinrichtung (132 ) mittels des Spannelements (142 ) die erste und die zweite Spannschiene (116 ,118 ) in Spannrichtung beaufschlagt werden.
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DE102009011013A1 true DE102009011013A1 (de) | 2010-09-02 |
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ID=42371802
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DE200910011013 Withdrawn DE102009011013A1 (de) | 2009-02-28 | 2009-02-28 | Einrichtung zum Spannen eines Zugmittels einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine |
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DE (1) | DE102009011013A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013113826A1 (de) | 2013-12-11 | 2015-06-11 | Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft | Spannvorrichtung, vorzugsweise für einen Steuertrieb einer Brennkraftmaschine |
Citations (3)
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US6322470B1 (en) | 2000-05-17 | 2001-11-27 | Borgwarner Inc. | Pivoting dual arm chain tensioner system for contacting multiple chain strands |
WO2008028023A2 (en) * | 2006-09-01 | 2008-03-06 | Borgwarner Inc | Rotational one way clutch chain tensioner with frictional damping |
US7429226B2 (en) * | 2004-06-08 | 2008-09-30 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Tensioning device |
-
2009
- 2009-02-28 DE DE200910011013 patent/DE102009011013A1/de not_active Withdrawn
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