-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur adaptiven Steuerung der Zugangskontrolle
für ein
Fahrzeug.
-
In
einer Vielzahl von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, wird
heute eine Vielzahl von Funktionen über mobile, von Benutzern mitgeführte Identifikationsgeber
ausgelöst
oder gesteuert. Für den
Fahrzeugzugang sind dies so genannte passive Zugangskontrollsysteme,
wie sie zum Beispiel zur Zentralverriegelung verwendet werden. Durch
solche Zugangskontrollsysteme werden beispielsweise die Türen eines
Fahrzeugs automatisch entriegelt, wenn ein Benutzer, der einen vom
Zugangskontrollsystem als gültig
erkannten mobilen Identifikationsgeber (Funkschlüssel) mitführt, den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems
betritt. Dabei werden die Türen
eines Fahrzeugs auch automatisch verriegelt, wenn dieser Benutzer
den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems wieder verlässt.
-
Nachteilig
wirkt sich dabei aus, dass sich jeder Benutzer eines Fahrzeugs hinsichtlich
des Betretens in und des Verlassens des Wirkungsbereichs individuell
unterschiedlich verhält.
Dabei können
zwei wesentliche, unterschiedliche Verhaltensweisen beziehungsweise
Erwartungshaltungen gegenüber
der Reaktion des Zugangskontrollsystems festgestellt werden.
-
So
erwartet zum Beispiel ein Benutzer, dass das Zugangskontrollsystem
beim Betreten des Wirkungsbereiches die Türen des Fahrzeugs automatisch
entriegelt, um eine Tür
des Fahrzeugs öffnen
zu können.
Demgegenüber
geht ein anderer Benutzer häufig
an seinem Fahrzeug vorbei, betritt und verlässt (durch quert) dabei den
Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems und erwartet, dass dabei die
Türen des
Fahrzeugs nicht ständig
ent- und wieder verriegelt werden.
-
Die
Druckschriften
DE
100 04 615 A1 ,
DE 101
12 573 C2 und
EP
1 302 374 B1 offenbaren ein Verfahren zur Zugangskontrolle
für ein
Fahrzeug mit einem Zugangskontrollsystem, das einen bestimmten räumlichen
Wirkungsbereich um das Fahrzeug hat, zumindest in dem Wirkungsbereich
befindliche mobile Identifikationsgeber auf ihre Gültigkeit
hin überprüft und einen
Anlernmodus und Betriebsmodus aufweist.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Zugangskontrolle
für ein
Fahrzeug anzugeben, bei dem die genannten Nachteile vermieden werden.
-
Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1. Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
-
Die
Aufgabe wird insbesondere gelöst
durch ein Verfahren zur adaptiven Steuerung der Zugangskontrolle
für ein
Fahrzeug, bei dem das Zugangskontrollsystem entsprechend dem jeweiligen
Benutzerverhalten einen bestimmten Betriebsmodus des Zugangskontrollsystems
individuell für
den Benutzer beziehungsweise des von ihm mitgeführten mobilen Identifikationsgebers
einstellt. Dieser Betriebsmodus des Zugangskontrollsystems kann
dabei zusätzlich adaptiv
für das
jeweilige bevorzugte Verhalten des Benutzers optimiert werden.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläu tert, wobei
gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Es zeigt:
-
1 in
einer Prinzipskizze ein Zugangskontrollsystem und darauf bezogen
zwei Beispiele für unterschiedliche
Benutzerverhalten;
-
2 in
einem Diagramm einen zeitlichen Ablauf des neuen Verfahrens im Anlernmodus;
-
3 in
einem Diagramm beispielhaft einen ersten zeitlichen Ablauf des neuen
Verfahrens im Betriebsmodus;
-
4 in
einem Diagramm beispielhaft einen zweiten zeitlichen Ablauf des
neuen Verfahrens im Betriebsmodus;
-
5 in
einem Diagramm beispielhaft einen dritten zeitlichen Ablauf des
neuen Verfahrens im Betriebsmodus;
-
6 in
einem Diagramm beispielhaft einen vierten zeitlichen Ablauf des
neuen Verfahrens im Betriebsmodus;
-
7 in
einem Diagramm beispielhaft einen fünften zeitlichen Ablauf des
neuen Verfahrens im Betriebsmodus;
-
8 in
einem Diagramm beispielhaft einen zeitlichen Ablauf des neuen Verfahrens
im Anlernmodus;
-
9 in
einem Diagramm beispielhaft einen sechsten zeitlichen Ablauf des
neuen Verfahrens im Betriebsmodus;
-
10 in
einem Diagramm beispielhaft einen siebten zeitlichen Ablauf des
neuen Verfahrens im Betriebsmodus; und
-
11 in
einem Diagramm beispielhaft einen achten zeitlichen Ablauf des neuen
Verfahrens im Betriebsmodus.
-
1 zeigt
beispielhaft ein Zugangskontrollsystem eines zumindest eine Tür aufweisenden Fahrzeugs 1 sowie
zwei Beispiele für
unterschiedliches Benutzerverhalten. Das Fahrzeug 1 weist
unter anderem ein Zugangskontrollsystem 2 mit drei am Fahrzeug 1 angeordneten
Sendeantennen 3, 4 und 5 auf. Die Sendeantennen 3, 4 und 5 werden
dabei so angesteuert, dass entsprechende Sendesignale 6, 7, und 8 ausgesendet
und von Identifikationsgebern 9, 10 daraufhin
ausgesendete Antwortsignale 11, 12 empfangen werden.
Der Empfang der Antwortsignale erfolgt üblicherweise über einen
im oder am Fahrzeug 1 angeordneten (nicht gezeigten) RF-Empfänger. Die
Wirkungsbereiche dieser drei Sendesignale 6, 7,
und 8 bilden dabei zusammen den gesamten Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2. Die in 1 gezeigte
Anordnung ist beispielhaft, sodass eine Vielzahl anderer Ausgestaltungen
des Wirkungsbereichs und des Zugangskontrollsystems selbst möglich ist.
Dabei kann zum Beispiel die Anzahl der eingesetzten Sendeantennen,
deren Sendecharakteristik sowie deren Positionierung am oder im Fahrzeug
variieren.
-
Über die
Sendeantennen 3, 4 und 5 werden die Sendesignale 6, 7 und 8 periodisch
mit jeweils fest vorgegebenem Sendepegel (Wirkungsbereich) ausgesandt.
Die von einem Benutzer mitgeführten mobilen
Identifikationsgeber 9, 10 senden als Reaktion
auf den Empfang eines Sendesignals 6, 7 und 8 sofort
ein Antwortsignal zurück,
wenn sich der Benutzer in einem der Wirkungsbereiche der Sendeantennen 3, 4 und 5 befindet.
Als Reaktion darauf können zum
Beispiel Türen
des Fahrzeugs 1 entriegelt werden, wenn das Zugangskontrollsystem 2 einen
mobilen Identifikationsgeber als für den Fahrzeugzugang gültigen Identifikationsgeber
festgestellt hat. Verlässt der
Benutzer den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2,
wird durch bekannte Zugangskontrollsysteme beispielsweise festge stellt,
dass von diesem kein Antwortsignal 11, 12 der
Identifikationsgeber 9, 10 mehr empfangen wird.
Als Reaktion darauf kann durch das Zugangskontrollsystem 2 eine
automatische Verriegelung der Türen
des Fahrzeugs ausgelöst
werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel stellt
der Funkschlüssel
fest, dass er keine Signale der Sendeantennen 3, 4 und 5 mehr
empfängt
und sendet als Reaktion darauf ein entsprechendes RF-Signal aus, dass
die Verriegelung der Türen
auslöst.
-
In 1 sind
weiterhin zwei Beispiele unterschiedlichen Benutzerverhaltens gezeigt.
Im ersten Fall tritt ein Benutzer, der den mobilen Identifikationsgeber 9 mit
sich führt,
in den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 ein
und bewegt sich zu einer Tür
des Fahrzeugs 1, um diese zu öffnen. Sein Weg ist durch einen
gestrichelt ausgeführten
Pfeil 13 dargestellt. In diesem ersten Fall erwartet der
Benutzer mit dem mobilen Identifikationsgeber 9, dass mindestens
eine Tür
des Fahrzeugs 1 automatisch entriegelt ist, wenn er versucht
diese zu öffnen.
-
In
einem zweiten Fall tritt ein Benutzer, der den Identifikationsgeber 10 mit
sich führt,
in den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 ein, geht
am Fahrzeug 1 vorbei und verlässt den Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2 wieder, ohne eine der Türen des
Fahrzeugs 1 zu öffnen.
Sein Weg ist durch einen gestrichelt ausgeführten Pfeil 14 dargestellt.
Stellt dies einen häufig
auftretenden Fall für
den Benutzer mit dem mobilen Identifikationsgeber 10 dar,
erwartet er, dass die mindestens eine oder die mehreren Türen des
Fahrzeugs 1 nicht jedes Mal entriegelt und verriegelt werden,
wenn er den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 nur
durchquert ohne eine Tür
zu öffnen.
-
Um
beispielsweise die beiden unterschiedlichen Fälle unterscheiden zu können, arbeitet
das Zugangskontrollsystem 2 zunächst in einem so genannten
Anlernmodus und wechselt, nachdem zumindest erstmalig einer der
Identifikationsgeber 9, 10 als gültig erkannt
wurde, in einen so genannten Betriebsmodus. Dabei wird im Anlernmodus
des Zugangskontrollsystems 2 mindestens eine Tür des Fahrzeugs 1 entriegelt,
wenn ein Benutzer mit einem mitgeführten, als gültig erkannten
Identifikationsgeber 9, 10 den Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2 betritt.
-
2 zeigt
hierzu den zeitlichen Ablauf für den
Fall, dass ein Benutzer mit gültigem
mobilem Identifikationsgeber 10 (gemäß 1) den Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2 betritt und diesen wieder
verlässt,
ohne die mindestens eine Türe
des Fahrzeugs 1 zu öffnen.
Dargestellt sind drei Signalverläufe über der
Zeit t. Der obere Graph zeigt das Erkennen des Vorhandenseins eines
gültigen
Identifikationsgebers 10 im Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im
Anlernmodus. Zum Zeitpunkt tE tritt ein
Benutzer samt mitgeführtem
mobilen Identifikationsgeber 10 in den Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2 ein und zum Zeitpunkt tV wird dieser Wirkungsbereich wieder verlassen.
Der mobile Identifikationsgeber 10 befindet sich demnach für die Dauer
einer Zeitspanne t1 im Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2.
-
Entsprechend
wird im Anlernmodus zum Zeitpunkt tE die
mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 entriegelt und zum Zeitpunkt tV wieder
verriegelt. Die Türen
sind daher ebenfalls für
die Dauer der Zeitspanne t1 entriegelt,
was durch einen hohen Pegel des mittleren Graphen in 2 wiedergegeben
wird.
-
Der
untere Graph in 2 stellt die Detektion des Öffnens einer
Tür dar,
wobei ein niedriger Pegel (wie in 2 gezeigt)
angibt, dass die Tür
nicht geöffnet
ist. Tritt eine solche Türöffnung auf,
wird dieser Vorgang vom Zugangskontrollsystem 2 registriert (detektiert)
und gespeichert. Im Beispiel nach 2 tritt
dieser Vorgang nicht auf, da der Benutzer mit dem Identifikationsgeber 10 den
Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 durchquert,
ohne eine Tür
des Fahrzeugs 1 zu öffnen.
Auch dieses Verhalten wird vom Zugangskontrollsystem 2 registriert
(detektiert) und gespeichert. Nach dem Ablauf dieses Anlernmodus
wechselt das Zugangskontrollsystem 2 in den Betriebsmodus.
-
Wenn
der Benutzer mit dem Identifikationsgeber 10 im Anlernmodus
nach dem Entriegeln den Wirkungsbereich wieder verlässt, ohne
dass mindestens eine Tür
geöffnet
wird, so wird zukünftig
im Betriebsmodus die mindestens eine Tür erst dann automatisch entriegelt,
wenn der Benutzer mit dem Identifikationsgeber 10 länger als
eine bestimmte erste Zeitspanne im Wirkungsbereich verbleibt. Diese
Zeitspanne kann zum Beispiel der im Anlernmodus ermittelten Zeitspanne
t1 entsprechen. Verbleibt der Benutzer mit
dem Identifikationsgeber 10 für eine Zeitspanne im Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2 die kleiner oder gleich der
beispielsweise im Anlernmodus detektierten Zeitspanne t1 ist,
wird im Betriebsmodus keine Tür
des Fahrzeugs 1 entriegelt. wie dies in 3 schematisch
dargestellt ist.
-
Der
obere Graph bezeichnet dabei wiederum das Erkennen des Vorhandenseins
eines gültigen Identifikationsgebers 10 im
Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im Betriebsmodus.
Zum Zeitpunkt tE erfolgt der Eintritt des
von einem Benutzer mitgeführten
mobilen Identifikationsgebers 10 in den Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2, zum Zeitpunkt tV wird
dieser Wirkungsbereich wieder verlassen. Der mittlere Graph zeigt,
dass im Betriebsmodus keine Tür
des Fahrzeugs 1 entriegelt wird und dass auch kein Türgriff betätigt wird
(unterer Graph in 3). Dies bedeutet, dass der
Benutzer unter den genannten Bedingungen (tV – tE <=
t1) den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im
Betriebsmodus durchschreiten kann, ohne dass Türen des Fahrzeugs entriegelt
und wieder verriegelt werden.
-
Erst
wenn der Benutzer mit dem Identifikationsgeber 10 länger als
die Zeitspanne t1 im Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2 verbleibt, wird die mindestens
eine Tür
des Fahrzeugs 1 entriegelt und kann geöffnet werden. Dies ist beispielhaft
in 4 dargestellt. Der obere Graph zeigt dabei wiederum
das Erkennen des Vorhandenseins eines gültigen Identifikationsgebers 10 im
Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im Betriebsmodus.
Zum Zeitpunkt tE betritt demnach ein Benutzer
samt mitgeführtem
mobilen Identifikationsgeber 10 den Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2. Der mittlere Graph zeigt, dass
im Betriebsmodus die mindestens eine Tür des Fahrzeugs 1 entriegelt
wird, wenn der mobile Identifikationsgeber 10 länger als
die erste bestimmte Zeitspanne t1 im Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2 verbleibt. In diesem Fall
kann nach Ablauf dieser Zeitspanne t1 die
entriegelte Tür
des Fahrzeugs 1 geöffnet
werden wie dies mittels des unteren Graphen in 4 dargestellt
ist.
-
5 veranschaulicht
das Verhalten des Zugangskontrollsystems 2 im Betriebsmodus
für den Fall,
dass der Benutzer mit dem Identifikationsgeber 10 länger als
die erste bestimmte Zeitspanne t1 im Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2 verbleibt, diesen dann aber
wieder verlässt,
ohne eine Tür
des Fahrzeugs 1 zu öffnen.
Der obere Graph zeigt dabei das Erkennen eines gültigen Identifikationsgebers 10 im
Wirkungs bereich des Zugangskontrollsystems 2 im Betriebsmodus,
wonach zum Zeitpunkt tE ein Benutzer samt
mitgeführtem
mobilen Identifikationsgeber 10 den Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2 betritt und zum Zeitpunkt tV diesen wieder verlässt. Der mittlere Graph zeigt,
dass im Betriebsmodus die Tür
des Fahrzeugs 1 nach Ablauf der ersten Zeitspanne t1 entriegelt wird. Es wird jedoch keine Tür des Fahrzeugs 1 geöffnet (unterer Graph
in 5) und der Benutzer mit Identifikationsgeber 10 verlässt den
Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 wieder zum
Zeitpunkt tV, wodurch die Türen des
Fahrzeugs 1 automatisch wieder verriegelt werden. Das automatische
Verriegeln der Türen
beim Verlassen des Wirkungsbereichs des Zugangskontrollsystems 2 mit
einem als gültig
erkannten Identifikationsgeber ist Teil der allgemeinen Wirkungsweise
des Zugangskontrollsystems 2 und erfährt keine Änderungen im Anlernmodus oder
im Betriebsmodus des beschriebenen Verfahrens.
-
In
einer Weiterbildung des Verfahrens zur Zugangskontrolle für ein Fahrzeug
wird die im Betriebsmodus verwendete erste Zeitspanne nicht alleine
aus der im Anlernmodus ermittelten ersten Zeitspanne t1 gebildet,
sondern wird im Betriebsmodus fortlaufend adaptiv angepasst. Dabei
wird die jeweils aktuell im Betriebsmodus verwendete erste Zeitspanne
in einem optionalen Fall aus dem Mittelwert aller zuvor im Betriebsmodus
ermittelten Zeitspannen t1 = tV – tE gebildet.
-
In
einem anderen optionalen Fall wird die jeweils aktuell im Betriebsmodus
verwendete erste Zeitspanne aus einem gleitenden Mittelwert über eine
bestimmte Anzahl zuvor festgestellter erster Zeitspannen t1 gebildet. In beiden Fällen nähert das Zugangskontrollsystem 2 daher
eine mittlere Zeitspanne an, die der Benutzer mit dem mobilen Identifikationsgeber 10 typischerweise
zwischen Eintreten und Verlassen im Wirkungs bereich des Zugangskontrollsystems 2 verbringt.
Eine solche mittlere Zeitspanne kann zum Beispiel für verschiedene
Benutzer beziehungsweise deren Identifikationsgeber unterschiedlich
sein.
-
Es
ist anzunehmen, dass die Aufenthaltsdauern im Wirkungsbereich nicht
jedes Mal die exakt gleiche Zeitspanne umfassen, sondern um einen
ermittelten Mittelwert schwanken. Um zu verhindern, dass auf Grund
nur kurzer Überschreitungen
der mittleren Aufenthaltsdauer im Wirkungsbereich kurz vor dem Verlassen
des Wirkungsbereiches Türen
des Fahrzeugs 1 entriegelt werden (siehe 5),
kann die ermittelte mittlere erste Zeitspanne im Betriebsmodus zusätzlich jeweils
um eine bestimmte weitere, geeignet gewählte Zeitspanne t4 verlängert werden. Auf
diese Weise kann verhindert werden, dass kurze Überschreitungen der ermittelten
mittleren Aufenthaltsdauer im Wirkungsbereich zu einem unerwünschten
Entriegeln von Türen
des Fahrzeugs 1 führen.
Ein Beispiel hierzu ist in 6 dargestellt.
-
6 illustriert
ausgehend von den Fällen nach 4 und 5 das
Verhalten des Zugangskontrollsystems 2 im Betriebsmodus
für den
Identifikationsgeber 10 für den Fall, dass der Benutzer
mit dem Identifikationsgeber 10 länger als die erste bestimmte
Zeitspanne t1 im Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 verbleibt,
aber dann den Wirkungsbereich wieder verlässt, ohne eine Tür des Fahrzeugs 1 zu öffnen. Der
obere Graph bezeichnet das Erkennen, ob ein gültiger Identifikationsgeber 10 im
Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im Betriebsmodus
sich befindet, wobei dies etwas länger andauert als ein zuvor
zum Beispiel durch Mittelwertbildung erhaltener Wert t1.
-
Zum
Zeitpunkt tE erfolgt der Eintritt des von einem
Benutzer mitgeführten
mobilen Identifikationsgebers 10 in den Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2 und zum Zeitpunkt tV wird dieser wieder verlassen. Die erste
Zeitspanne t1 ist dabei um die geeignet
gewählte
Zeitspanne t4 verlängert, so dass keine Türen entriegelt
werden, obwohl der Benutzer den Wirkungsbereich erst nach einer
Zeitspanne tV – tE wieder
verlässt,
welche größer ist
als die erste Zeitspanne t1, jedoch kleiner
als die Zeitspanne t1 + t4.
Der mittlere Graph zeigt, dass im Betriebsmodus in diesem Fall keine
Tür des
Fahrzeugs 1 entriegelt wird.
-
Weiterhin
ist zu berücksichtigten,
dass ein Benutzer mit dem mobilen Identifikationsgeber 10 sein
Nutzerverhalten jederzeit verändern
kann. Das heißt
zum Beispiel, dass ein solcher Benutzer zukünftig nicht mehr überwiegend
an seinem Fahrzeug vorbeigeht und dabei den Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems durchquert, sondern den Wirkungsbereich betritt
und eine Tür
des Fahrzeugs öffnen
möchte.
Dies wird dadurch angezeigt, dass der Benutzer länger als eine Zeitspanne t1 (oder t1 + t4) im Wirkungsbereich verbleibt, also neben
dem Fahrzeug 1 stehen bleibt um zu signalisieren, dass
er das Fahrzeug entriegeln möchte
und dann nach Ablauf der Zeitspanne t1 (oder
t1 + t4) auch tatsächlich eine Tür öffnet. In
einem solchen Fall wechselt das Zugangskontrollsystem 2 vom
Betriebsmodus in den Anlernmodus, wenn der Benutzer mit dem Identifikationsgeber 10 im
Betriebsmodus den Wirkungsbereich betritt, in diesem länger als
die erste bestimmte Zeitspanne t1 (oder
die Zeitspanne t1 + t4)
verbleibt, und nach Ablauf der ersten bestimmten Zeitspanne t1 (oder der Zeitspanne t1 +
t4) eine Tür des Fahrzeugs 1 öffnet.
-
7 zeigt
beispielhaft diesen Fall. Dargestellt sind wiederum die drei Signalverläufe über der Zeit
t. Der obere Graph bezeichnet das Erkennen des Vorhandenseins eines
gültigen
Identifikationsgebers 10 im Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im
Betriebsmodus (Zeitspanne t1). Wie zuvor
wird die mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 wiederum nach Ablauf der Zeitspanne t1 automatisch entriegelt (mittlerer Graph
in 7). Nach Ablauf der Zeitspanne t1 öffnet der
Benutzer eine Tür
des Fahrzeugs 1 (unterer Graph). Dies wird als Veränderung
des bevorzugten Verhaltens des Zugangskontrollsystems 2 verstanden
und das Zugangskontrollsystem 2 wechselt in diesem Fall
vom Betriebsmodus in den Anlernmodus. Dabei kann zum Beispiel bei
entsprechenden Vorgaben im Anlernmodus ein neues Verhalten des Zugangskontrollsystems 2 für den Betriebsmodus eingestellt
werden, wie es dem für
den Benutzer mit dem mobilen Identifikationsgeber 9 nach 1 entspricht.
-
8 zeigt
den zeitlichen Ablauf für
den Fall, dass ein Benutzer mit gültigem mobilem Identifikationsgeber 9 (gemäß 1)
im Anlernmodus den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 betritt und
die mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 öffnet. Dargestellt
sind wiederum drei Signalverläufe über der
Zeit t. Der obere Graph bezeichnet das Erkennen des Vorhandenseins
eines gültigen
Identifikationsgebers 9 im Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im
Anlernmodus. Zum Zeitpunkt tE erfolgt der Eintritt
des von einem Benutzer mitgeführten
mobilen Identifikationsgebers 9 in den Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2. Entsprechend wird zum Zeitpunkt
tE die mindestens eine Tür des Fahrzeugs 1 entriegelt
(mittlerer Graph in 8).
-
Der
untere Graph in 8 illustriert die Detektion
des Öffnens
einer Tür
beziehungsweise die Betätigung
eines Türgriffs.
Im gezeigten Fall betätigt der
Benutzer nach Ablauf einer zweiten Zeitspanne t2 nach
dem Eintreten in den Wir kungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 den
Türgriff
der mindestens einen Tür
des Fahrzeugs 1 und öffnet
dadurch die zum Zeitpunkt tE entriegelte
Tür. Dieser
Vorgang wird vom Zugangskontrollsystem 2 detektiert und
gespeichert. Nach dem Ablauf dieses Anlernmodus wechselt das Zugangskontrollsystem 2 wieder
in den Betriebsmodus.
-
In
diesem Betriebsmodus wird die mindestens eine Tür entriegelt, wenn der Benutzer
mit dem mitgeführten,
als gültig
erkannten mobilen Identifikationsgeber 9 den Wirkungsbereich
betritt. Dabei könnte
dieses Entriegeln, wie in 8 gezeigt,
sofort beim Betreten des Wirkungsbereichs des Zugangskontrollsystems 2 erfolgen
(Zeitpunkt tE). Jedoch sieht der in 9 gezeigte
zeitliche Ablauf im Betriebsmodus vor, dass die mindestens eine
Tür nicht sofort
beim Betreten des Wirkungsbereichs, sondern erst bei Ablauf einer
zweiten bestimmten Zeitspanne, zum Beispiel der im Anlernmodus ermittelten
Zeitspanne t2 nach Betreten des Wirkungsbereichs
automatisch entriegelt wird. Dies kann als zusätzlicher Komfort beziehungsweise
Sicherheitsgewinn empfunden werden, weil die Entriegelung erst dann
stattfindet, wenn sich der Benutzer mit dem mobilen Identifikationsgeber 9 bereits
nahe bei einer zu öffnenden Tür befindet.
-
9 zeigt
wiederum drei Signalverläufe über der
Zeit t. Der obere Graph bezeichnet das Erkennen des Vorhandenseins
eines gültigen
Identifikationsgebers 9 im Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im
Betriebsmodus. Zum Zeitpunkt tE erfolgt
der Eintritt des von einem Benutzer mitgeführten mobilen Identifikationsgebers 9 in
den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 (vergleiche 1).
Die mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 wird zum Zeitpunkt tE +
t2 (siehe mittlerer Graph in 9)
entriegelt und kann und ab diesem Zeitpunkt geöffnet werden (siehe unterer
Graph in 9).
-
Dabei
kann die jeweils aktuell im Betriebsmodus verwendete bestimmte Zeitspanne
t2 auch aus dem Mittelwert zuvor ermittelter
Zeitspannen zwischen dem Betreten des Wirkungsbereichs durch den
Benutzer mit dem Identifikationsgeber 9 und dem Öffnen der
mindestens einen Tür
gebildet werden. Weiterhin kann die jeweils aktuell im Betriebsmodus verwendete
bestimmte Zeitspanne t2 auch aus dem gleitenden
Mittelwert über
eine bestimmte Anzahl von Zeitspannen zwischen dem Betreten des
Wirkungsbereichs durch den Benutzer und dem Öffnen der mindestens einen
Tür gebildet
werden.
-
Um
zu verhindern, dass auf Grund der jeweils aktuellen, um den ermittelten
Mittelwert schwankender Zeitspannen zwischen dem Betreten des Wirkungsbereichs
und dem Öffnen
der mindestens einen Tür
häufig
erst kurz nach dem Erreichen einer Tür des Fahrzeugs 1 eine
Entriegelung stattfindet, kann die ermittelte, zum Beispiel gemittelte,
Zeitspanne t2 bis zum Entriegeln der Türen im Betriebsmodus
zusätzlich
jeweils um eine bestimmte weitere, geeignet gewählte Zeitspanne t3 verkürzt werden. Auf
diese Weise kann verhindert werden, dass eine etwas raschere Annäherung eines
Benutzers an das Fahrzeug 1 dazu führt, dass die Türen noch
nicht entriegelt sind, wenn ein Türgriff betätigt wird. Ein Beispiel dafür ist in 10 dargestellt.
-
10 zeigt
wiederum drei Signalverläufe über der
Zeit t. Der obere Graph bezeichnet das Erkennen des Vorhandenseins
eines gültigen
Identifikationsgebers 9 im Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im
Betriebsmodus. Zum Zeitpunkt tE erfolgt
der Eintritt des von einem Benutzer mitgeführten mobilen Identifikationsgebers 9 in
den Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 (vergleiche 1).
Die mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 wird in diesem Fall zum Zeitpunkt tE + t2 – t3 (siehe mittlerer Graph in 10)
entriegelt und kann und ab diesem Zeitpunkt geöffnet werden (siehe unterer
Graph in 10). Durch geeignete Wahl von
t3 kann sichergestellt werden, dass Türen des
Fahrzeugs nicht unerwünscht
sofort bei Betreten des Wirkungsbereichs des Zugangskontrollsystems 2 entriegelt
werden, aber doch mit hoher Wahrscheinlichkeit bevor im Betriebsmodus
eine Öffnung
der Tür
durch den Benutzer versucht wird.
-
Weiterhin
ist zu berücksichtigten,
dass ein Benutzer wie der beschriebene mit dem mobilen Identifikationsgeber 9 sein
Nutzerverhalten ebenfalls jederzeit verändern kann. Das heißt zum Beispiel, dass
ein solcher Benutzer zukünftig
nicht mehr überwiegend
nach Betreten des Wirkungsbereichs des Zugangskontrollsystems 2 eine
Tür des
Fahrzeugs 1 öffnen
möchte,
sondern zukünftig
häufig
an seinem Fahrzeug vorbeigeht und dabei den Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2 durchquert (und wieder verlässt). Dies
entspricht dann im Wesentlichen dem Verhalten des Benutzers mit
dem mobilen Identifikationsgeber 10 gemäß 1.
-
In
einem solchen Fall wechselt das Zugangskontrollsystem 2 vom
Betriebsmodus in den Anlernmodus, wenn der Benutzer mit dem Identifikationsgeber 9 im
Betriebsmodus den Wirkungsbereich betritt und diesen wieder verlässt, ohne
die mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 zu öffnen. 11 zeigt
ein entsprechendes Beispiel als drei Signalverläufe über der Zeit t. Der obere Graph
bezeichnet das Erkennen des Vorhandenseins eines gültigen Identifikationsgebers 9 im
Wirkungsbereich des Zugangskontrollsystems 2 im Betriebsmodus.
Zum Zeitpunkt tE betritt der Benutzer mit
mitgeführtem
mobilen Identifikationsgeber 9 den Wirkungsbereich des
Zugangskontrollsystems 2 und zum Zeitpunkt tV verlässt er diesen
wieder.
-
Die
mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 wird in diesem Fall im Betriebsmodus wiederum
zum Zeitpunkt tE + t2 – t3 (siehe mittlerer Graph in 11) entriegelt,
wird aber nicht geöffnet
(siehe unterer Graph in 11). Zum
Zeitpunkt tV, zu dem der Benutzer den Wirkungsbereich
des Zugangskontrollsystems 2 wieder verlässt, wird
die mindestens eine Tür
des Fahrzeugs 1 automatisch verriegelt (Standardfunktion
des Zugangskontrollsystems 2 und zwar unabhängig von
Anlern- und/oder
Betriebsmodus). Das Zugangskontrollsystem 2 detektiert,
dass trotz eines entsprechenden Betriebsmodus keine Tür des Fahrzeugs 1 geöffnet wurde.
Dies wird als Änderung
des bevorzugten Verhaltens für
das Zugangskontrollsystem 2 verstanden und das Zugangskontrollsystem 2 wechselt
vom Betriebsmodus in den Anlernmodus.
-
Dabei
gilt für
das beschriebene Verfahren zur Zugangskontrolle für ein Fahrzeug,
dass ein Betriebsmodus jeweils für
einen aus einer Reihe von verschiedenen gültigen Identifikationsgebern
für das Zugangskontrollsystem
des Fahrzeugs individuell eingerichtet werden kann und – wie beschrieben-
für einen
bestimmten Identifikationsgeber über
einen erneuten Anlernmodus auch von einem Betriebsmodus in einen
anderen gewechselt werden kann.
-
Obwohl
vorliegend immer zwischen einem Anlernmodus und einem Betriebsmodus
unterschieden wird, kann als Anlernmodus jedoch in gleicher Weise
auch der Betriebsmodus selbst dienen, wobei dann lediglich das dort
auftretende Benutzerverhalten für
nachfolgende Änderungen
des Betriebsmodus zu bestimmten Zeiten oder Ereignissen gespeichert
und/oder ausgewertet wird, so dass der Betriebsmodus entsprechend
adaptiert wird. Ebenso können
unterschiedliche türspezifische
Betriebsmodi (je Identifikationsgeber) für Fahrer- und Beifahrertür vorgesehen
werden, da das Benutzerverhalten für unterschiedliche Türen unterschiedlich
sein kann und häufig
auch sein wird. Schließlich
können
anstelle einer Auswertung, wie lange ein Nutzer vor dem Fahrzeug
steht, auch dezidierte Sensoren eingesetzt werden zum Erkennen,
ob eine Tür
geöffnet
ist oder nicht. Dabei können
beispielsweise die Sensoren verwendet werden, die auch im Zusammenhang
mit einer durch Öffnen
einer Tür
gesteuerte Innenraumbeleuchtung Verwendung finden.
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Zugangskontrollsystem
- 3
- Sendeantenne
- 4
- Sendeantenne
- 5
- Sendeantenne
- 6
- Sendesignal/Wirkungsbereich
- 7
- Sendesignal/Wirkungsbereich
- 8
- Sendesignal/Wirkungsbereich
- 9
- Identifikationsgeber
- 10
- Identifikationsgeber
- 11
- Signal
des Identifikationsgebers
- 12
- Signal
des Identifikationsgebers
- t
- Zeit
- tE
- Zeitpunkt
- tV
- Zeitpunkt
- t1
- Zeitspanne
- t2
- Zeitspanne
- t3
- Zeitspanne
- t4
- Zeitspanne