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Die
Erfindung betrifft ein Verschlusssystem für ein Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs, insbesondere
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Verdecke
für Cabriolet-Fahrzeuge
weisen üblicherweise
ein Verschlusssystem auf, welches ein geschlossenem Verdeck ein
vorderes Dachelement an einem Windlauf des Cabriolet-Fahrzeugs befestigt.
Da bei schneller Fahrt mit dem Cabriolet-Fahrzeug bei geschlossenem
Verdeck erhebliche Windkräfte
an dem Verdeck angreifen, ist ein mechanisch belastbares und zuverlässiges Verschlusssystem notwendig,
um eine sichere Verriegelung des Dachelements an dem Windlauf sicherzustellen.
Zu berücksichtigen
ist dabei, dass das Verschlusssystem zusätzlich zu angreifenden Windkräften auch
allgemeinen Stößen und
Vibrationen des Cabriolet-Fahrzeugs und somit auch Belastungen in
einer Vielzahl von Richtungen ausgesetzt ist. Neben den mit dem Verschlusssystem
verbundenen Sicherheitsaspekten ist insbesondere bei manuell betätigten Verdecken
eine unkomplizierte und ergonomisch günstige Bedienbarkeit wünschenswert,
wobei idealerweise eine sichere Verriegelung des Dachelements an
dem Windlauf auch mit nur geringem Kraftaufwand einer Bedienperson
erreichbar ist.
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Aus
dem Stand der Technik bekannte Verschlusssysteme für Verdecke
von Cabriolet-Fahrzeugen weisen den Nachteil auf, dass sie nur schwierig und
teilweise unter erheblichem Kraftaufwand betätigbar sind. Problematisch
ist hier unter anderem, dass die bekannten Verschlusssysteme in
einem Endabschnitt der Schließbewegung
des Verdecks, in der das mit dem Windlauf zu verriegelnde Dachelement
nur noch einen geringen Abstand zu dem Windlauf aufweist, keine
Unterstützung
für das
Verlagern des Dachelements in Richtung des Windlaufs bieten. Dies
ist insbesondere deswegen nachteilig, weil für ein dichtes Anlegen des Dachelements
an dem Windlauf häufig
ein hoher Kraftaufwand notwendig ist, um einerseite eine zunehmende
Spannung des Verdeckstoffs und andererseits einen Widerstand einer
zwischen Windlauf und Dachelement angeordneten Dichtung zu überwinden.
Ein anderer bekannter Nachteil ist eine nicht intuitive Bedienung
des Verschlusssystems. So ist beispielsweise aus dem Stand der Technik
ein Verschlusssystem bekannt, bei welchem das Verdeck mittels eines
senkrecht nach unten in den Fahrzeuginnenraum vorstehenden Verschlussgriffes
in die Schließstellung
verlagert wird. Ein Betätigen
des Verschlusssystems erfolgt anschließend durch Drehen des Bediengriffs
um eine vertikale Drehachse. Das hierzu notwendige hohe Drehmoment
muss durch die Bedienperson durch Drehung ihres Unterarms aufgebracht
werden, was ergonomisch ungünstig
ist. Weiter ist an diesem System nachteilig, dass die Verschlusshaken,
welche das Dachelement an den Windlauf verriegeln, in einer zu der
Fahrzeuglängsachse
quer angeordneten Ebene bewegt werden und in den Windlauf eingreifen,
so dass an dem Verdeck angreifende, im Wesentlichen in Richtung
der Fahrzeuglängsachse
wirkende Windkräfte
durch diese Verschlusshaken nur schlecht mechanisch abgestützt werden.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verschlusssystem für ein Verdeck
eines Cabriolet-Fahrzeugs anzugeben, welches eine sichere Befestigung eines
Dachelements an einem Windlauf ermöglicht und das einfach und
mit geringem Kraftaufwand bedienbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verschlusssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass das Verschlusssystem neben einem an dem Dachelement aufgenommenen
Verriegelungshaken und einer an dem Windlauf angeordneten Hakenaufnahme
einen dem Verriegelungshaken zugeordneten Rasthaken aufweist, welcher
mit einer an dem Windlauf vorgesehenen Rastaufnahme in Eingriff
bringbar ist, wird ein besonders einfach betätigbares Verschlusssystem geschaffen,
bei dem das Dachelement bereits vor der eigentlich Verriegelung
mittels des Verriegelungshakens durch den Rasthaken an dem Windlauf
fixierbar ist. Somit ist bereits vor der eigentlichen Festlegung des
Dachelements an dem Windlauf mittels des Verriegelungshakens eine
stabile Verbindung zwischen Windlauf und Dachelement geschaffen,
die eine toleranzfreie Führung
des Dachelements während
eines anschließenden
Verriegelungsvorgangs herstellt. Durch die Fixierung des Dachelements
mittels des Rasthakens ist zudem eine Zuziehhilfe für das Dachelement
im letzten Abschnitt der Schließbewegung
des Verdecks ausbildbar. Zweckmäßig ist
der Rasthaken bereits in einer zu dem Windlauf beabstandeten Stellung
des Dachelements mit der Rastaufnahme in Eingriff bringbar. Dies
geschieht vorzugsweise in einem Abstand zwischen Windlauf und Dachelement,
in welchem eine zu überwindende
maximale Spannung des Verdecksstoffs und ein zu überwindender Widerstand einer
Dichtung noch nicht aufgebracht sind. Durch ein Verschwenken des
Verriegelungshakens und ein Eingreifen in die Hakenaufnahme an dem Windlauf
ist das Dachelement unter Überwindung der
Verdeckstoffspannung und eines Dichtungswiderstands sodann vollständig an
den Windlauf anlagerbar und mit diesem verriegelbar. Hierdurch wird eine
endgültige
Fixierung des Dachelements an dem Windlauf erreicht.
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Bei
dem Dachelement handelt es sich vorzugsweise um einen Frontspriegel
eines Stoffverdecks. Es versteht sich, dass das Dachelement jedoch
ebenfalls als vorderes Dachschalenteil eines Hartschalenverdecks
ausgebildet sein kann. Im Falle eines Hartschalenverdecks ist im
letzten Abschnitt der Schließbewegung
des Verdecks nur ein Dichtungswiderstand zu überwinden.
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Zweckmäßig ist
der Rasthaken durch ein Verschwenken des Verriegelungshakens aus
der Rastaufnahme ausrückbar.
So kann bei einem Öffnen
des Verdecks, bei dem zunächst
der Verriegelungshaken aus der Hakenaufnahme des Windlaufs ausrückt, das
Dachelement weiterhin durch den Rasthaken an dem Windlauf aufgenommen
bleiben. Erst durch weitere kontinuierliche Bewegung einer Betätigungsvorrichtung
des Verriegelungshakens wird schließlich auch der Rasthaken aus
der Rastaufnahme ausgerückt.
Die Betätigung
des Verschlusssystems wird dabei vorteilhaft von einer Bedienperson
als eine einzige, kontinuierliche Bewegung durchgeführt, was
die Bedienung des Verschlusssystems vereinfacht.
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Zweckmäßig weist
der Verriegelungshaken ein Anschlagelement auf, wobei der Rasthaken
eine mit dem Anschlagelement in Anlage bringbare Anschlagfläche aufweist.
Dies ermöglicht
ein unkompliziertes Ausrücken
des Rasthakens mittels des Verriegelungshakens.
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Besonders
bevorzugt ist der Rasthaken mittels eines Federglieds in eine Rastposition
vorgespannt. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Festlegung des Rasthakens in der Rastaufnahme, wobei
der Rasthaken durch Anschlagen an der Rastaufnahme zunächst entgegen
der Vorspannung des Federglieds ausschwenkt und nach weiterer Annäherung des
Dachelements an den Windlauf unter der Vorspannung des Federglieds
in Eingriff mit der Rastaufnahme gelangt.
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Besonders
bevorzugt ist eine Betätigungsvorrichtung
zur Betätigung
des Verschlusssystems vorgesehen, welche in eine Totpunktstellung
verbringbar ist. Dies ermöglicht
eine hohe mechanische Stabilität
gegenüber
Vibrationen, Stößen oder
angreifenden Windkräften.
Insbesondere, wenn die Verschlussvorrichtung mehr als einen Verschlusshaken
aufweist, beispielsweise zwei an den Fahrzeugseiten angeordnete
Verschlusshaken, kann durch eine zentrale Totpunktstellung der Betätigungsvorrichtung
eine mechanisch einfache, störungsarme Anlenkung
der Verschlusshaken vorgesehen werden.
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Vorzugsweise
ist jedem Verschlusshaken eine Mehrzahl von Rasthaken zugeordnet.
Insbesondere durch ein Vorsehen von zwei Rasthaken unmittelbar benachbart
zu einem zentralen Verschlusshaken wird eine sichere, störungsarme
Führung
des Dachteils in einem letzten Abschnitt einer Schließbewegung
gewährleistet.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird weiter durch ein Verschlusssystem
für ein Verdeck
mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Dadurch,
dass die Betätigungsvorrichtung
in Richtung der Drehachse zu dem Verriegelungshaken beabstandet
ist, kann die Betätigungsvorrichtung vorteilhaft
in einem mittigen Bereich des Fahrzeugs angeordnet sein, während der
Verriegelungshaken vorzugsweise in einem seitlichen Bereich des
Fahrzeugs angeordnet ist. Insbesondere, wenn wenigstens zwei Verriegelungshaken
vorgesehen sind, welche zweckmäßig in Fahrzeugquerrichtung
zueinander beabstandet und an den Fahrzeugseiten angeordnet sind,
wird eine besonders hohe mechanische Stabilität auch gegenüber an dem
Verdeck angreifenden Querkräften
erreicht. Weiterhin ermöglicht
diese Anordnung eine ergonomisch günstige Positionierung der Betätigungsvorrichtung
in unmittelbarer Reichweite des Fahrers des Kraftfahrzeugs. Der
wenigstens eine Verriegelungshaken wird dabei bevorzugt in einer
Ebene parallel zur Fahrzeuglängsachse verlagert
und verriegelt das Dachteil mit dem Windlauf auch in dieser Richtung,
so dass insbesondere die in Richtung der Fahrzeuglängsachse
angreifenden Windkräfte
durch den Verriegelungshaken sicher abgestützt werden. Dadurch, dass die
Betätigungsvorrichtung
bei verriegeltem Verriegelungshaken in eine Totpunktstellung verbringbar
ist, erfolgt eine zuverlässige
Sicherung des Verdecks gegen ein ungewünschtes Öffnen. Vor allem dann, wenn
eine Mehrzahl von Verriegelungshaken vorgesehen ist, beispielsweise
zwei seitlich angeordnete Verriegelungshaken, weist das Verschlusssystem
ein besonders einfachen Aufbau auf, da eine Totpunktstellung vorzugsweise
ausschließlich
in der Betätigungsvorrichtung
realisiert ist, während
die mit der Betätigungsvorrichtung
in Drehverbindung stehenden Verriegelungshaken mechanisch einfach
aufgebaut sein können.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungshaken jeweils
nur in einem einzigen Drehpunkt an dem Dachelement gelagert sind.
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Vorzugsweise
weist die Betätigungsvorrichtung
ein um eine Schwenkachse schwenkbares Betätigungselement auf, wobei die
Schwenkachse und die Drehachse parallel zueinander angeordnet sind. Besonders
bevorzugt handelt es sich bei dem Betätigungselement um einen im
Fahrzeuginnenraum angeordneten Handgriff für eine Bedienperson. Die parallele
Anordnung der Schwenkachse und der Drehachse ermöglicht eine intuitive Bedienung,
bei der das Betätigungselement
in Fahrtrichtung verschwenkt wird. Eine kostengünstige und sichere Übertragung
von Drehkräften
von der Schwenkachse auf die Drehachse kann auch dann, wenn die Schwenkachse
und die Drehachse zueinander beabstandet sind, durch eine Viergelenkanordnung
erreicht werden. Zweckmäßig bildet
dabei das Betätigungselement
einen ersten Lenker der Viergelenkanordnung, wozu das Betätigungselement
in einem ersten Gelenkpunkt drehbar an dem Dachelement aufgenommen
ist. Ein zweiter Lenker der Viergelenkanordnung ist vorzugsweise
drehfest auf einer Welle aufgenommen, welche die Drehachse des Verriegelungshakens
bildet. Weiter ist ein Koppellenker vorgesehen, welcher den ersten
Lenker und den zweiten Lenker miteinander verbindet. Durch Anordnung
eines von erstem und zweitem Lenker und des Koppellenkers in einer Übertotpunktstellung
wird eine gegen unbeabsichtigtes Lösen gesicherte Verriegelung
erreicht.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird weiter durch ein Verschlusssystem
für ein Verdeck
eines Cabriolet-Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
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Dadurch,
dass das Betätigungselement
zwischen einer mit der Drehbewegung des Verriegelungshakens gekoppelten
Betätigungsstellung
und einer die Schwenkbewegung und die Drehbewegung entkoppelnden
Freigangstellung verstellbar ist, wird ein hoher Bedienkomfort des
Verschlusssystems erreicht, da eine das Betätitgungselement bedienende Person
das Betätigungselement
in Freigangstellung zunächst
ohne Betätigung
des Verriegelungshakens in eine ergonomisch günstige Position verbringen kann,
wobei zweckmäßig in einer
Endstellung dieser Bewegung ohne weitere Schritte die Betätigungsstellung
des Betätigungselements
erreicht wird. Dies ermöglicht
es insbesondere, dass vorzugsweise als Handgriff ausgebildete Betätigungselement
in einer Nichtgebrauchsstellung anzuordnen, in welcher das Betätigungselement
beispielsweise bündig
zu einer Innenfläche
Cabriolet-Verdecks angeordnet ist.
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Ausgehend
von dieser Stellung kann das Betätigungselement
selbsttätig
oder mit nur geringem Aufwand durch die Bedienperson in die Betätigungsstellung
ausgeschwenkt werden, wobei durch dieses Ausschwenken noch keine
Betätigung
des Verriegelungshakens erfolgt. Erst durch anschließendes weiteres
Betätigen
des Betätigungselements
wird dann auch der Verriegelungshaken betätigt. Hierdurch ist auch sichergestellt,
dass bei unbeabsichtigtem Betätigen
des Verschlusssystems zunächst
noch kein Lösen
des Verriegelungshakens erfolgt.
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In
einer bevorzugen Ausgestaltung umfasst die Betätigungsvorrichtung einen ersten
Sperrhebel und einen zweiten Sperrhebel, welche zweckmäßig in der
Betätigungsstellung
des Betätigungselements in
einer Übertotpunktstellung
angeordnet sind, die eine Kraftübertragung
auf den Verschlusshaken erlaubt. Zweckmäßig sind der erste Sperrhebel
und der zweite Sperrhebel in der Freigangstellung des Betätigungselements
aus der Überdrückpunktposition ausgerückt, so
dass keine Kraftübertragung
auf den Verschlusshaken möglich
ist. Vorteilhaft erfolgt ein Ausrücken aus der Überdrückpunktposition
durch eine Verlagerung des Bedienelements, beispielsweise durch
drehen um die Schwenkachse des Bedienelements.
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Insbesondere,
wenn das Betätigungselement
in Nichtgebrauchsstellung bündig
in einem Bereich des Innenhimmels der Verdecks aufgenommen ist,
ist vorzugsweise eine Auslösetaste
vorgesehen, welche ein mit dem Betätigungselement in Eingriff bringbares
Halteteil betätigt.
Durch Drücken
der Auslösetaste
kann das Halteteil das Betätigungselement freigeben,
wodurch dieses selbsttätig
aus der Freigangsstellung in die Betätigungsstellung verstellt wird.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird weiter durch ein Verschlusssystem
für ein Verdeck
eines Cabriolet-Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 21 gelöst.
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Durch
die gemeinsame Anordnung von wenigstens zwei Verriegelungshaken
auf einer gemeinsamen Welle wird eine mechanisch belastbare Verschlussvorrichtung
geschaffen. Zweckmäßig sind
die wenigstens zwei Verriegelungshaken in Fahrzeugquerrichtung zueinander
beabstandet angeordnet, ganz besonders bevorzugt unmittelbar an
den Fahrzeugseitenflächen.
Dies erzeugt eine hohe Stabilität des
Verschlusssystems gegenüber
an dem Verdeck angreifenden Querkräften. Durch die zentrale Anordnung
der Betätigungsvorrichtung
ist weiterhin eine einfache Bedienbarkeit des Verschlusssystems
sichergestellt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nahestehenden
Beschreibung und bevorzugte Ausführungsbeispiele
und den abhängigen
Ansprüchen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmal
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellungen verwendbar sind,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden
Figuren anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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1 zeigt
Teile eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verschlusssystems
in Seitenansicht.
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2 zeigt
die Elemente des Ausführungsbeispiels
aus 1 in einer weiteren Darstellung.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verschlusssystems
in perspektivischer Ansicht.
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4 zeigt
das Verschlusssystems aus 3 in Seitenansicht.
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5 zeigt
das Verschlusssystem aus 4 mit entriegeltem Verriegelungshaken.
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6 zeigt
das Verschlusssystem aus 3, wobei weitere Elemente dargestellt
sind.
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7 zeigt
das Verschlusssystems aus 3 in einer
weiteren Darstellung.
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8 zeigt
eine perspektivische Ansicht von Teilen des Verschlusssystems aus 3.
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9 zeigt
eine weitere Ansicht gemäß 8.
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10 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verschlusssystems.
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11 das
Verschlusssystems aus 10 in einer weiteren Darstellung.
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1 und 2 zeigen
in einer schematisch vereinfachten Darstellung Elemente eines ersten
erfindungsgemäßen Verschlusssystems 1 für ein Cabriolet-Verdeck.
Das Verschlusssystem 1 ist als Frontverschluss ausgebildet,
mittels welchem ein als Frontspriegel eines Stoffverdecks oder ein
als Hartschalendachteil ausgebildetes vorderes Dachelement an einem
Windlauf eines Cabriolet-Fahrzeugs festgelegt werden kann. Das Verschlusssystem 1 umfasst
einen Verriegelungshaken 2 und einen Rasthaken 3.
Der Verriegelungshaken 2 ist drehfest auf einer Welle 4 aufgenommen
und durch Drehung der Welle 4 um eine in Fahrzeugquerrichtung
verlaufende Drehachse drehbar. Der Rasthaken 3 ist in Fahrzeugquerrichtung
unmittelbar benachbart zu dem Verriegelungshaken 2 drehbar
auf der Welle 4 aufgenommen. Der Rasthaken 3 ist
somit relativ zu dem Verriegelungshaken 2 verdrehbar. In
Richtung der Drehachse beabstandet zu dem Verriegelungshaken 2 ist
eine Betätigungsvorrichtung 5 angeordnet,
die ein als Hebel ausgebildetes Betätigungselement 6 umfasst.
Die Betätigungsvorrichtung 5 befindet
sich in Fahrzeugquerrichtung etwa in der Fahrzeugmitte, während die
der Verriegelungshaken 2 und der Rasthaken 3 im
Bereich einer Seitenfront des Fahrzeugs angeordnet sind. Der Betätigungshebel 6 weist
eine drehfeste Verbindung zu der Welle 4 auf, so dass durch
Drehung des Betätigungshebels 6 der
Verriegelungshaken 2 unmittelbar verdreht wird. Der Rasthaken 3 weist
einen senkrechten Vorsprung 8 auf, an dem ein erstes Ende
eines Federglieds 7 angreift. Ein zweites Ende des Federglieds 7 ist
an dem Dachelement (nicht dargestellt) befestigt. Das Federglied 7 ist als
Schraubenfeder ausgebildet und wirkt als Zugfeder, welche den Rasthaken 3 in
Richtung des Dachelements vorspannt. 1 zeigt
den Rasthaken 3 in Eingriff mit einer als Bolzen ausgebildeten
Rastaufnahme 9, die an einem Windlauf (nicht dargestellt) des
Cabriolet-Fahrzeugs befestigt ist. Weiter ist zu erkennen, dass
der benachbart zu dem Rasthaken 3 angeordnete Verriegelungshaken 2 durch
Verschwenken des Betätigungselements 6 bereits
aus einer Hakenaufnahme (nicht dargestellt) ausgeschwenkt ist. Eine
vollständige
Verriegelung des Dachelements an dem Windlauf ist somit bereits
gelöst,
Dachelement und Windlauf sind jedoch noch durch den Rasthaken 3 miteinander
verbunden.
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Der
Rasthaken 3 kann nun wie nachstehend erläutert aus
der Rastaufnahme 9 aufgerückt werden. Wie in 1 und 2 gut
zu erkennen ist, weist der Verriegelungshaken 2 eine sich über die Welle 4 erstreckende
Fortsetzung auf. Die Fortsetzung bildet ein Anschlagelement 10,
welches durch Drehen des Verriegelungshakens 2 im Eingriff
mit einer an dem Vorsprung 8 des Rasthakens 3 angeordneten
Anschlagfläche 11 in
Eingriff bringbar ist. Wie in 2 gut erkennbar
ist, wird der Rasthaken 3 nach Anschlagen des Anschlagelements 10 an
der Anschlagfläche 11 durch
weiteres Verdrehen des Verriegelungshakens 2 entgegen der
Vorspannung des Federglieds 7 verschwenkt und gerät so außer Eingriff
mit der Rastaufnahme 9. Das Dachelement ist somit endgültig vom
Windlauf gelöst
und kann verlagert werden.
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Ein
Verriegeln des Dachelements an dem Windlauf mittels des Verschlusssystems 1 erfolgt
wie folgt:
Das Dachelement wird mittels des Betätigungselements 6 nach
vorne in Richtung des Windlaufs verlagert. Dabei gelangt eine an
der Rasthakenspitze angeordnete Stoßfläche 12 in Anlage zu
der Rastaufnahme 9. Bei weiterer Verlagerung des Dachelements
in Richtung des Windlaufs gleitet die Stoßfläche 12 entlang der
Rastaufnahme 9, wobei der Rasthaken 3 entgegen der
Vorspannung des Federglieds 7 in Fahrtrichtung verschwenkt.
Schließlich
geleitet die Rastaufnahme 9 über die Spitze des Rasthakens 3 hinweg,
wonach der Rasthaken 3 angetrieben durch das Federglied 7 zurückverschwenkt
und somit in Eingriff mit der Rastaufnahme 9 ist. Hierdurch
erfolgt eine erste, jedoch noch nicht endgültige Befestigung des Dachelements
am Windlauf. In dieser Stellung liegt das Dachelement noch nicht
vollständig
am Windlauf an, sondern weist noch einen Abstand zum Windlauf auf.
Durch Verschwenken des Betätigungselements 6 (in
der Darstellung gemäß 1 und 2 entgegen
des Uhrzeigersinns) kann nun der Verriegelungshaken 2 in
Eingriff mit einer Hakenaufnahme gebracht werden. Dabei erfolgt
einerseits die endgültige
Befestigung des Dachelements am Windlauf, andererseits wird durch
die Wechselwirkung des Verriegelungshakens 2 mit der Hakenaufnahme
das letzte Wegstück
des Dachelements entgegen eines Widerstands einer im Bereich des
Dachelements angeordneten Dichtung überwunden.
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3 bis 9 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verschlusssystems 101.
Gleiche oder gleich wirkende Elemente haben dabei im Vergleich zum
ersten Ausführungsbeispiel
jeweils ein um 100 erhöhtes
Bezugszeichen. Wie insbesondere in 3 gut zu
erkennen ist, ist das Verschlusssystems 101 an einem als
Frontspriegel ausgebildeten Dachelement 113 aufgenommen und
umfasst eine zentral angeordnete Betätigungsvorrichtung 105 sowie
zwei seitlich angeordnete Verriegelungsabschnitte 114,
welche jeweils einen an dem Dachelement 113 aufgenommenen
Verriegelungshaken 102, einen Rasthaken 103 sowie
jeweils eine an dem Windlauf 115 aufgenommene Hakenaufnahme
und eine Rastaufnahme 109 aufweisen. Die Betätigungsvorrichtung 105 umfasst
ein als Handgriff ausgebildetes Betätigungselement 106, das über eine
Welle 104 in Wirkverbindung mit den Verriegelungsabschnitten 114 steht.
Das Verriegelungselement 106 ist um eine Schwenkachse 116 drehbar
an dem Dachelement 113 aufgenommen. Im Bereich der Betätigungsvorrichtung 105 ist
weiter ein Lenkerelement 117 drehfest auf der Welle 104 aufgenommen.
Die Schwenkachse 116 bildet einen ersten Gelenkpunkt einer
Viergelenkanordnung, wobei das Betätigungselement 106 einen
ersten Lenker bildet. Das Lenkerelement 117 bildet einen
zweiten Lenker der Viergelenkanordnung, deren zweiter Gelenkpunkt
die Welle 104 ist. Ein Koppellenker 118 verbindet
das Lenkerelement 117 und das Betätigungselement 106 und
bildet so eine Koppel der Viergelenkanordnung. Durch Schwenken des
Betätigungselements 106 um
die Schwenkachse 116 wird der Koppellenker 118 verlagert
und treibt so eine Drehung des Lenkerelements 117 an, wodurch
die Welle 104 in Drehbewegung versetzt wird. In jedem der
Verriegelungselemente 114 ist der Verriegelungshaken 102 drehfest
auf der Welle 104 aufgenommen, so dass die Schwenkbewegung
des Betätigungselement 106 in
eine Drehbewegung der Verriegelungshaken 102 umgesetzt
wird. Die Drehbewegung der Verriegelungshaken 102 erfolgt
dabei einem der Schwenkbewegung des Betätigungselements 106 entgegengesetzten
Drehsinn.
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In
der Darstellung gemäß 4 und 5 sind
wirksame Lenker der Viergelenkanordnung durch gestrichelte Linien
dargestellt. Wie insbesondere in 4 gut dargestellt
ist, befindet sich das Betätigungselement 6 und
der Koppellenker 118 bei verriegeltem Verriegelungshaken 102 in
einer Übertotpunktposition.
Dies bewirkt, dass bei einem Verschwenken der Verriegelungshaken 102,
beispielsweise ausgelöst
durch an dem Verdeck angreifende Windkräfte, eine durch das Lenkerelement 117 und den
Koppellenker 118 auf das Betätigungselement 106 übertragene
Kraft nicht zu einem Öffnen
des Verdecks führt,
sondern vollständig
durch die Lagerung des Betätigungselements 106 in
der Schwenkachse 116 aufgenommen wird. Ein ungewolltes
Lösen der Verriegelung
ist entsprechend ausgeschlossen.
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In 6 und 7 sind
weitere Teile des Verschlusssystems 101 zu erkennen. Wie
nachstehend erläutert
wird, kann das Betätigungselement 106 zwischen
einer Betätigungsstellung
und einer Freigangstellung verstellt werden. Im Bereich der Schwenkachse 116 ist
eine als Lenker ausgebildete Wippe 127 vorgesehen, die
um die Schwenkachse 116 verschwenkbar ist. Das Betätigungselement 106 ist
an einem ersten Ende der Wippe 127 schwenkbar aufgenommen.
Ein erster Sperrhebel 119 an einem ersten Ende schwenkbar mit
dem Betätitungselement 106 verbunden.
An einem gegenüberliegenden zweiten
Ende ist der erste Sperrhebel 119 gelenkig mit einem zweiten
Sperrhebel 120 verbunden, welcher sich an einem von dem
ersten Sperrhebel 119 entfernten Ende an einem zweiten
Ende der Wippe 127 abstützt.
Durch einen an den ersten Sperrhebel und den zweiten Sperrhebel
angeordneten Anschlag (nicht dargestellt) ist relatives Verschwenken
der Sperrhebel 119, 120 in eine Richtung weg von
der Schwenkachse 116 gesperrt. In der in 6 gezeigten
Stellung bilden der erste Sperrhebel 119 und der zweite
Sperrhebel 120 eine mechanisch belastbare Verbindung, die
ein Verschwenken des Betätigungselements 106 relativ
zu der Wippe 127 unterbindet. Der zweite Sperrhebel 120 ist
durch eine Schenkelfeder 121 in diese mechanisch belastbare
Stellung vorgespannt. Das Betätigungselement 106 befindet
sich in dieser Stellung in der Betätigungsstellung.
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Um
die mechanisch belastbare Verbindung des ersten Sperrhebels 119 und
des zweiten Sperrhebels 120 aufzuheben, weist der zweite
Sperrhebel 120 einen Vorsprung 122 auf, welcher
ausgehend von der in 6 gezeigten Stellung des Betätigungselements 106 in
Anschlag an ein an dem Dachelement 113 angeordnetes Stoßteil 123 bringbar
ist. Hierbei wird durch Verschwenken des Betätigungselements 106 die Übertotpunktstellung
des ersten Sperrhebels 119 und des zweiten Sperrhebels 120 aufgehoben,
das Betätigungselement 106 gelangt
in die Freigangstellung und kann vollständig an das Dachelement 113 herangeklappt
werden. Dabei gelangt ein an dem Betätigungselement 106 vorgesehener
Bolzen 124 in Eingriff mit einem an einer Auslösetaste 125 angeordneten
Halteteil 126 und wird dort festgelegt. In dieser Stellung
schließt
das Betätigungselement 106 flächig mit
einem Innenhimmel des Cabriolet-Fahrzeugs ab.
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10 und 11 zeigen
ein drittes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verschlusssystems 201.
Gleiche oder gleich wirkende Elemente haben dabei im Vergleich zum
ersten Ausführungsbeispiel
jeweils ein um 200 erhöhtes
Bezugszeichen.
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Das
dritte Ausführungsbeispiel
weist ein direkt an einer gemeinsamen Welle 204 angreifendes, als
Elektromotor ausgebildetes Antriebselement 230 auf, mittels
dessen die Welle 204 in Drehbewegung versetzt werden kann.
Im Normalbetrieb ist das Antriebselement 230 in einer Befestigungsaufnahme 231 festgelegt.
Durch Lösen
eines Befestigungselements 232 kann das Verschlusssystem 200 notbetätigt werden,
in dem das Antriebselement 230 von Hand betätigt um
die Drehachse der Welle 204 gedreht wird.