DE102009008550A1

DE102009008550A1 - Kommunikations-und/oder Unterhaltungssystem

Info

Publication number: DE102009008550A1
Application number: DE102009008550A
Authority: DE
Inventors: Jörg Buchberger; Nicole Fresen
Original assignee: Sennheiser Electronic GmbH and Co KG
Current assignee: Sennheiser Electronic GmbH and Co KG
Priority date: 2009-02-12
Filing date: 2009-02-12
Publication date: 2010-08-19

Abstract

Es wird ein Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem vorgesehen. Das System weist mindestens einen Anschluss für einen Hörer oder ein Headset zum Ausgeben von wiederzugebenden Audiosignalen und zum Empfangen von durch den Hörer oder durch das Headset aufgezeichneten Störschall auf. Das System weist ferner eine Verarbeitungseinheit (200) zum Durchführen einer aktiven Lärmkompensation basierend auf dem durch den Hörer oder das Headset aufgezeichneten Störschall auf. Die Verarbeitungseinheit (200) kann an den angeschlossenen Kopfhörer oder an das angeschlossene Headset durch Auswahl eines verwendeten Filters angepasst werden.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem.
Bei Unterhaltungssystemen beispielsweise in Flugzeugen, dem sogenannten Inflight-Entertainmentsystem, werden typischerweise Kopfhöreranschlüsse an jedem Sitz in dem Flugzeug vorgesehen. Mittels eines entsprechenden Kopfhörers kann der Fluggast dann das zur Verfügung gestellte Unterhaltungsprogramm hören.
Ferner sind Unterhaltungssysteme bzw. Inflight-Entertainmentsysteme bekannt, bei denen die Elektronik für eine aktive Lärmkompensation eines Kopfhörers nicht in dem Kopfhörer, sondern in den Sitzen des Flugzeugs vorgesehen ist. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die verwendeten Kopfhörer einfacher und billiger ausgestaltet werden können und dass die für die Elektronik benötigte Spannung in dem Sitz vorgesehen werden kann, d. h. die Spannung kann von der Betriebsspannung vorgesehen werden. Die hierbei verwendeten Kopfhörer weisen typischerweise mindestens ein Mikrofon zur Erfassung eines Störschalls auf, wobei der Störschall an die Elektronik der Lärmkompensationseinheit in dem Sitz zugeführt wird.
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem vorzusehen, welches einen verbesserten Einsatz einer Vielzahl von Kopfhörern ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem gemäß Anspruch 1 gelöst.
Somit wird ein Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem vorgesehen. Das System weist mindestens einen Anschluss für einen Hörer oder ein Headset zum Ausgeben von wiederzugebenden Audiosignalen und zum Empfangen von durch den Hörer oder durch das Headset aufgezeichnetem Störschall auf. Das System weist ferner eine Verarbeitungseinheit zum Durchführen einer aktiven Lärmkompensation basierend auf dem durch den Hörer oder das Headset aufgezeichneten Störschall auf. Die Verarbeitungseinheit kann an den angeschlossenen Kopfhörer oder an das angeschlossene Headset durch Auswahl eines verwendeten Filters angepasst werden.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung empfängt die Verarbeitungseinheit ein wiederzugebendes Signal und gibt dieses Signal lärmkompensiert an den Hörer oder das Headset aus. Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Verarbeitungseinheit eine aktive Lärmkompensationseinheit auf, welche eine Vielzahl von Filtern oder eine Vielzahl von Filtereinstellungen aufweist, mittels denen die aktive Lärmkompensationseinheit an einen angeschlossenen Hörer oder an ein angeschlossenes Headset angepasst werden kann.
Die Erfindung betrifft den Gedanken, die Elektronik für die aktive Lärmkompensation (für einen Hörer) in einem Sitz derart auszugestalten, dass sie an unterschiedliche Kopfhörer anpassbar ist. Hierzu kann die Elektronik der aktiven Lärmkompensationseinheit eine Detektionseinheit zum Erfassen beispielsweise des Ausgangswiderstandes eines verwendeten Kopfhörers aufweisen. Die Detektionseinheit kann jedoch ebenfalls dazu ausgestaltet sein, eine Kennung eines verwendeten Kopfhörers zu erfassen und die aktive Lärmkompensationseinheit an den verwendeten Kopfhörer anzupassen. Somit kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass die aktive Lärmkompensation optimal an den verwendeten Kopfhörer angepasst wird. Die aktive Lärmkompensationseinheit kann somit eine Vielzahl von Einstellungen aufweisen, welche jeweils die verwendbaren Kopfhörer korrelieren.
Bislang wurde die aktive Lärmkompensationseinheit in dem Sitz lediglich an einen bestimmten Kopfhörer angepasst. Daher kann es dazu kommen, dass, wenn ein anderer Kopfhörer verwendet wird, die erreichte Lärmkompensation in ihrer Qualität reduziert wird.
Die Erfindung betrifft ebenfalls den Gedanken, eine aktive Lärmkompensationseinheit in einem Intercomsystem in einem Flugzeug zu integrieren. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass beispielsweise Headsets oder Kopfhörer mit einem Mikrofon zum Erfassen von Störschall verwendet werden können, obwohl sie keine integrierte Lärmkompensationseinheit aufweisen.
Somit kann die aktive Lärmkompensation in dem Sitz oder in dem Intercomsystem an Kopfhörer angepasst werden, welche sowohl nach dem Feedforward- als auch nach dem Feedbackprinzip arbeiten, d. h. es können Kopfhörer verwendet werden, welche sowohl ein innen liegendes als auch ein außen liegendes Mikrofon aufweisen.
Vorzugsweise können die aktiven Lärmkompensationseinheiten einstellbare Filter und/oder eine Vielzahl von aktiven Lärmkompensationsfiltern aufweisen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Teils des Kommunikations- und Entertainmentsystems gemäß der Erfindung.
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Teils des Kommunikations- und Entertainmentsystems gemäß der Erfindung. In diesem Kommunikations- und Entertainmentsystem ist mindestens ein Kopfhörer 100 vorgesehen, welcher an einer Verarbeitungseinheit 200 angeschlossen werden kann. Diese Verarbeitungseinheit kann beispielsweise in oder an einem Sitz eines Flugzeugs oder in einem Intercomsystem eines Flugzeugs für die Kommunikation zwischen Flugzeug und Tower oder mit einem anderen Flugzeug vorgesehen sein.
Der Kopfhörer 100 weist zwei Ohrmuscheln 120 auf, in denen jeweils ein elektroakustischer Wiedergabewandler 130 und ein Mikrofon 140 zum Aufzeichnen von Störschall vorgesehen sein kann. Die Ausgangssignale der Mikrofone 140 werden an die Verarbeitungseinheit 200 ausgegeben, welche diese Signale zu einer aktiven Lärmkompensation verwendet. Dies erfolgt in der aktiven Lärmkompensationseinheit 210. Die Verarbeitungseinheit 200 empfängt weiterhin Signale 300 von einem Intercomsystem und/oder einem Inflight-Entertainmentsystem. In der Mischeinheit 220 werden die Signale 300 von dem Intercomsystem oder dem Inflight-Entertainmentsystem mit den durch die aktive Lärmkompensationseinheit erzeugten Signalen gemischt, so dass ein aktivlärmkompensiertes Signal 300 an den Kopfhörer ausgegeben werden kann.
Die aktive Lärmkompensationseinheit 210 kann eine Einheit zum Einstellen der verwendeten aktiven Lärmkompensationsfilter aufweisen. Somit können entsprechend dem verwendeten Kopfhörer die verwendeten Filter für die aktive Lärmkompensation angepasst werden. Die Verarbeitungseinheit 200 kann ebenfalls eine Kennungseinheit 230 zum Erfassen des verwendeten Kopfhörers aufweisen. Alternativ dazu kann beispielsweise mittels einer Eingabeeinheit eingegeben werden, welcher Kopfhörer bzw. welches Headset verwendet wird.
Der Kopfhörer bzw. das Headset kann beispielsweise an seinem Kabel einen RF-ID Sender in Form eines Tags aufweisen. Alternativ dazu kann in einem Stecker des Hörers die Kennung des Hörers codiert sein. Mittels der Kennungseinheit in der Verarbeitungseinheit kann die Verarbeitungseinheit somit die Kennung des Hörers bestimmen und kann die verwendeten Filter entsprechend anpassen.
Somit kann sichergestellt werden, dass die aktive Lärmkompensation, die durch die Verarbeitungseinheit 200 vorgesehen wird, optimal an den verwendeten Kopfhörer bzw. Headset angepasst ist.
Vorzugsweise kann eine Steckverbindung zwischen Kopfhörer und Verarbeitungseinheit mit einer Steckerkonfiguration vorgesehen werden, wobei der Stecker am ersten Pin ein Audio High-Signal für rechts, am zweiten Pin ein Audio High-Signal für links, am dritten Pin ein Audio Low-Signal, am vierten Pin ein Mikrofon High-Signal, am fünften Pin ein Mikrofon Low-Signal, am sechsten Pin ein ANR-Mikrofon High rechts, am siebten Pin ein ANR-Mikrofon High links und am achten Pin ein ANR-Mikrofon Low vorgesehen wird. Somit können die verwendeten Stecker 8 Pins bzw. Anschlüsse aufweisen. Wenn jedoch eine digitale aktive Lärmkompensation verwendet werden soll, dann kann der Stecker 10 Anschlüsse aufweisen.
Mittels eines Schalters oder beispielsweise einer computergesteuerten Bedienschnittstelle kann zwischen verschiedenen ANR-Filter (Filter für die aktive Lärmkompensation) ausgewählt werden. Somit kann beispielsweise ein geeignetes ANR-Filter für verschiedene Kopfhörer bzw. Headsets ausgewählt werden. Damit kann eine optimale Anpassung zwischen dem Kopfhörer/Headset und der aktiven Lärmkompensation gewährleistet werden.
Durch Eingabe des verwendeten Kopfhörers bzw. Headsets kann die aktive Lärmkompensation beispielsweise an ein Headset mit in den Ohrkappen vorgesehenen Mikrofonen (Feedbackprinzip) oder an ein Headset mit außen angebrachten Mikrofonen (Feedforwardprinzip) angepasst werden.
Die benötigten ANR-Filter können beispielsweise als analoge Schaltungen realisiert werden. In diesem Fall müssen mehrere analoge Schaltungen realisiert werden, damit zwischen ihnen gewählt werden kann. Alternativ dazu können die ANR-Filter auch als digitale Schaltungen realisiert werden, wobei dann lediglich die verschiedenen Parametereinstellungen aufgerufen werden müssen. Des Weiteren können zusätzliche Parametereinstellungen im Wege eines Software-Updates ergänzt werden.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann eine USB-Schnittstelle als Schnittstelle zu dem integrierten digitalen aktiven Lärmkompensationssystem vorgesehen werden. Über diese USB-Schnittstelle kann ein Firmware-Update, ein Software-Update, eine Einstellung des Arbeitsbereichs der aktiven Lärmkompensation der digitalen aktiven Lärmkompensationseinheit und eine Setup-Einstellung des verwendeten Headsets erfolgen.
Die Einstellung des Arbeitsbereichs der digitalen aktiven Lärmkompensation lässt sich auf einfache Art und Weise gezielt einstellen. Entsprechend der Anwendung kann festgelegt werden, in welchem Frequenzbereich die digitale aktive Lärmkompensation arbeiten soll.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die oben beschriebene Verarbeitungseinheit nicht in einem Sitz eines Flugzeugs oder in einem Intercom-System eines Flugzeugs vorgesehen, sondern in einem Mediaplayer implementiert. Die weitere Ausgestaltung der Verarbeitungseinheit und des Kopfhörers entspricht dabei der Verarbeitungseinheit und dem Kopfhörer gemäß 1. Somit kann ein Mediaplayer vorgesehen werden, welcher eine aktive Lärmkompensationseinheit aufweist, die aus einer Vielzahl von Filtern oder Filtereinstellungen für die aktive Lärmkompensation auswählen kann, um eine aktive Lärmkompensation somit an den verwendeten Hörer bzw. das verwendete Headset anzupassen.
Hierbei kann die Kennung des verwendeten Headsets bzw. Hörers automatisch erfolgen. Alternativ dazu kann eine Kennung des verwendeten Hörers bzw. Headsets über den Mediaplayer eingegeben werden. Alternativ dazu kann der Hörer einen RF-ID-Tag oder eine Codierung in dem Stecker aufweisen, so dass eine Kennungseinheit in der Verarbeitungseinheit die Kennung des Hörers bzw. des Headsets bestimmen kann.
Alternativ dazu können die jeweiligen Kennungen für die verwendeten Kopfhörer bzw. Headsets beispielsweise im Internet hinterlegt werden, so dass ein Anwender des Multimediaplayers lediglich die Kennung aus dem Internet extrahieren muss und dann in den Mediaplayer eingeben kann, um die aktive Lärmkompensation des Mediaplayers an den Hörer bzw. das Headset anzupassen.

Claims

Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem, insbesondere in einem Flugzeug, mit mindestens einem Anschluss für einen Hörer oder ein Headset zum Ausgeben von wiederzugebenden Audiosignalen und zum Empfangen von durch den Hörer oder das Headset aufgezeichnetem Störschall, und mindestens einer Verarbeitungseinheit (200) zum Durchführen einer aktiven Lärmkompensation basierend auf den durch den Hörer oder das Headset aufgezeichneten Störschall, wobei die Verarbeitungseinheit (200) die aktive Lärmkompensation an den angeschlossenen Hörer oder an das Headset durch Auswahl des verwendeten Filters anpasst.
Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem nach Anspruch 1, wobei die Verarbeitungseinheit (200) ein wiederzugebendes Signal (300) empfängt und dieses wiederzugebende Signal lärmkompensiert an den Hörer oder das Headset ausgibt.
Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verarbeitungseinheit (200) eine aktive Lärmkompensationseinheit (210) zum Durchführen einer aktiven Lärmkompensation aufweist, wobei die aktive Lärmkompensationseinheit (210) aus einer Vielzahl von Filtern oder Filtereinstellungen für die aktive Lärmkompensation auswählen kann.
Kommunikations- und/oder Unterhaltungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Verarbeitungseinheit (200) eine Detektionseinheit zum Erfassen einer Kennung eines angeschlossenen Hörers oder Headsets aufweist.
Mediaplayer, mit mindestens einem Anschluss für einen Hörer oder ein Headset zum Ausgeben von wiederzugebenden Audiosignalen und zum Empfangen von durch den Hörer oder das Headset aufgezeichnetem Störschall, und mindestens einer Verarbeitungseinheit (200) zum Durchführen einer aktiven Lärmkompensation basierend auf dem durch den Hörer oder das Headset aufgezeichneten Störschall, wobei die Verarbeitungseinheit (200) die aktive Lärmkompensation an den angeschlossenen Hörer oder an das Headset durch Auswahl des verwendeten Filters anpasst.