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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit einem öffnungsfähigen
Deckel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Aus
der
DE 198 28 464
C1 oder aus der
DE 35
45 869 C2 ist ein derartiges, auch als Spoilerdach oder
Hebe-Schiebe-Dach bekanntes Fahrzeugdach bekannt, dessen Mechanik
bei maximaler Deckelöffnung eine Freilegung des überwiegenden
Teils der Dachöffnung ermöglicht und den Deckel
dabei etwa in dessen vorderem Drittel abstützt. Derartige
Spoilerdächer zeichnen sich dadurch aus, dass das hintere
Ende des Deckels in der Öffnungsposition frei kragend über
dem hinter der Dachöffnung angeordneten Teil des Fahrzeugdachs
liegt.
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Aus
der
EP 0 004 970 B1 ist
eine Anordnung zur Erzeugung von Stellbewegungen an Fahrzeugbelüftungseinrichtungen
bekannt. Dort wird ein Deckel eines öffnungsfähigen
Fahrzeugdachs mittels eines die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
erfassenden Sensors durch ein Steuergerät in eine für
die jeweilige Fahrgeschwindigkeit adäquate Öffnungsstellung
verfahren.
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Aktuelle
Kundenwünsche der Fahrzeughersteller sehen bei Spoilerdächern
vor, dass bei maximaler Deckelöffnung ein noch größerer
Teil der Dachöffnung freigelegt wird. Dies führt
dazu, dass der Deckel durch die Mechanik nur noch in seinem vorderen
Viertel abgestützt wird. Bei schlechter Fahrbahn oder unebenem
Untergrund führt dies dazu, dass die Eigenfrequenzen des
Deckels in einen Bereich von beispielsweise 12 bis 14 Hz abfallen,
der auf Dauer die Mechanik vorzeitig beschädigen würde.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Fahrzeugdach mit einem öffnungsfähigen Deckel
zu schaffen, das eine große Dachöffnung ermöglicht
und dennoch eine hohe Stabilität und Haltbarkeit der Mechanik
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung sieht im Kern vor, dass wenigstens ein im Fahrzeug angeordneter
Sensor ein Signal über eine ungewöhnliche, einen
Schwellwert von beispielsweise etwa 2 g bis 3 g überschreitende Beschleunigung
des Fahrzeugs und/oder des Deckels an eine dem Antrieb zugeordnete
Steuerung übermittelt, und die Steuerung den Antrieb in
Abhängigkeit dieses Signals im Sinne einer Veränderung des
Abstands zwischen vorderer und hinterer Abstützung des
Deckels ansteuert.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform berücksichtigt die
Steuerung beim Vergleich mit dem Schwellwert die Amplitude und/oder
der Häufigkeit des Signals des Sensors pro Zeiteinheit.
Durch eine Integration der auftretenden Beschleunigungen über ein
Zeitintervall kann zwischen einer einmalig auftretenden Überschreitung
durch ein Schlagloch, einen Bahnübergang oder eine Bodenwelle
und einer länger anhaltenden schlechten Wegstrecke unterschieden
werden. Eine geringe und/oder einmalige Überschreitung
des Schwellwerts wird dabei vorzugsweise bei der Einstellung des
Abstands zwischen vorderer und hinterer Abstützung des
Deckels nicht berücksichtigt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, das ein von
der maximalen Deckelöffnung abweichender minimaler ansteuerbarer
Abstand zwischen vorderer und hinterer Abstützung des Deckels
als Grenzwert vom Benutzer des Fahrzeugs über ein Bedienelement,
wie eine Positionsautomatik, vorwählbar und oder mittels
eines Positionssignals (GPS; Navigationssystem) automatisch einstellbar
ist. Dadurch kann die maximale Öffnungsweite des Deckels
zu Beginn eines vom Benutzer erkannten oder einem in einem Positionserkennungssystem
oder einem Navigationssystem hinterlegten schlechten Straßenzustands
bereits vorsorglich begrenzt werden. Die Fahrzeuggeschwindigkeit kann
als weiterer Parameter im Steuergerät für die Ansteuerung
des Abstands zwischen vorderer und hinterer Abstützung
des Deckels berücksichtigt werden. Niedrige Fahrzeuggeschwindigkeiten
können dabei zu einer Verringerung des Abstands zwischen vorderer
und hinterer Abstützung des Deckels und somit zu einer
Vergrößerung der Deckelöffnung führen.
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Der
beispielsweise als Dehnungsmessstreifen ausgebildete Sensor ist
vorzugsweise am hinteren Ausstellhebel oder einem diesem benachbarten Bauteil,
wie der Lagerung des Ausstellhebels oder des Deckels am Ausstellhebel,
angeordnet. In diesen Bereichen sind die einen vorzeitigen Verschleiß oder eine
Zerstörung der Mechanik bewirkenden Beschleunigungen des
Deckels am besten messbar.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung können als Sensor
oder als zusätzlicher Sensor im Fahrzeug zu anderen Zwecken
bereits vorhandene Sensoren zur Aufnahme von außergewöhnlichen
Beschleunigungen (beispielsweise ein Crash-Sensor für die
Airbag-Auslösung, ein ESP-Sensor oder ein Sensor einer
elektronischen Fahrwerkseinstellung) verwendet werden. Die Schaltschwelle
kann dabei mit etwa 2 g bis 3 g niedriger liegen, als dies für
die Auslösung zu diesem anderen Zweck vorgesehen ist. Die
schädlichen Erschütterungen für die Deckelmechanik
werden in erster Linie als Beschleunigungen in Z-Richtung wirksam.
In zweiter Linie müssen auch Beschleunigungen in Y-Richtung
des Fahrzeugs berücksichtigt werden. In Falle der Auswertung
fahrzeugeigener Sensoren ist das Steuergerät des Deckel-Antriebs
bevorzugt über eine Schnittstelle mit dem Datenbus des Fahrzeugs
verbunden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Verhältnis zwischen dem Abstand der vorderen Deckelstütze zum
oberen Anlenkpunkt des Ausstellhebels und einem Abstand, der zwischen
der vorderen Deckelstütze und der Hinterkante des Deckels
gemessen wird, bei maximaler Öffnung des Deckels etwa 0,25
beträgt. Dieses Verhältnis wird bei Überschreitung
des Schwellwerts durch teilweises Schließen des Deckels
auf etwa 0,35 vergrößert.
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Bei
einem Deckel von 800 mm Gesamtlänge mit einem Gewicht von
etwa 11 bis 13 kg beträgt bei maximaler Deckelöffnung
bei einem Abstand der vorderen Deckelstütze zum oberen
Anlenkpunkt des Ausstellhebels von etwa 185 mm die Eigenfrequenz des
Deckels etwa 12 bis 14 Hz, wobei die Deckelhinterkante auf Schlechtwegstrecken
einer so großen Amplitude ausgesetzt ist, dass die Mechanik
einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt oder gar
vorzeitig zerstört wird. Durch das erfindungsgemäße
Vergrößern des Abstützverhältnisses
auf etwa 0,35 durch eine Teilschließung des Deckels wird
die Eigenfrequenz des Deckels beim Befahren von Schlechtwegstrecken
in einen unschädlichen Bereich von > 17 Hz gebracht.
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Nachfolgend
wird ein erfindungsgemäßes Fahrzeugdach anhand
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
schematische perspektivische Teil-Ansicht eines Fahrzeugs;
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2 einen
schematischen Längsschnitt durch das Fahrzeugdach bei geschlossenem
Deckel;
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3 einen
schematischen Längsschnitt durch das Fahrzeugdach bei teilweise
geöffnetem Deckel;
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4 einen
schematischen Längsschnitt durch das Fahrzeugdach bei maximal
geöffnetem Deckel;
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5 einen
Schnitt durch die hintere Abstützung des Deckels gemäß der
Schnittlinie V-V in 4; und
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6 einen
schematischen Längsschnitt durch ein Fahrzeugdach mit einer
abgeänderten Mechanik bei geschlossenem Deckel.
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Der
Innenraum eines in 1 gezeigten Fahrzeugs 30 wird
von einem insgesamt mit 11 bezeichneten Fahrzeugdach nach
oben abgedeckt. Das Fahrzeugdach 11 weist einen festen
vorderen Dachabschnitt 12, einen festen hinteren Dachabschnitt 14 sowie
ein dazwischen angeordnetes Hebe-Schiebedach bzw. Spoilerdach mit
einem Deckel 13 auf. Das Dach wird zu beiden Seiten durch
Seitenholme 16 begrenzt. Im Bereich der Mittellängsachse 19 des
Daches ist optional eine Mittelstrebe 23 mit strichpunktierten
Linien angedeutet, welche erforderlich ist, wenn der im folgenden
beschriebene Ausstellmechanismus des Deckels 13 nur einmal
in zentraler Lage unterhalb der Hinterkante des Deckels 13 angeordnet
und über eine Antriebsverbindung, wie beispielsweise ein
Antriebskabel, ein Seilzugsystem oder einen Zahnriemen mit einem
Antrieb 27 verbunden ist, der unterhalb des vorderen festen
Dachabschnitts 12 angeordnet ist. In diesem Falle wird
die Mittelstrebe 23 für die Abdeckung der Antriebsverbindung
benötigt.
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Falls
der Ausstellmechanismus zu beiden Seiten des Deckels 13 vorgesehen
ist (wie im Ausführungsbeispiel gemäß 6)
oder im Falle eines zentralen Ausstellmechanismus, der unmittelbar
vom hinteren Bereich des festen Dachabschnitts 14 her angetrieben
wird, erübrigt sich diese Mittelstrebe 23.
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Der
Deckel 13 ist an seiner Unterseite mit einer Deckelkulisse 4 verbunden,
die entweder in zentraler Lage im Bereich der Mittellängsachse 19 angeordnet
sein kann, oder die alternativ dazu zu beiden Seiten des Deckels 13 angeordnet
ist.
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Das
im Folgenden beschriebene Ausführungsbeispiel bezieht sich
auf eine zweiteilige Deckelkulisse 4, die in zentraler
Lage des Deckels 13 angeordnet ist. Die Deckelkulisse 4 weist
zwei Führungsbahnen 6 mit Führungsbahn-Abschnitten 6A bzw. 6B auf,
die eine unterschiedliche Neigung aufweisen. Während der
Führungsbahn-Abschnitt 6A einen geraden Verlauf
hat, weist der Führungsbahn-Abschnitt 6B im hinteren
Bereich des Deckels 13 einen schräg nach hinten
unten abgewinkelten Bahnabschnitt auf, daran anschließend
nach vorne einen Bahnabschnitt, der parallel zur geraden Führungsbahn 6A ist
und schließlich noch weiter nach vorne einen schräg
nach vorne unten geneigten Bahnabschnitt.
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In
die Führungsbahn-Abschnitte 6A bzw. 6B greifen
Führungsorgane ein, die als Bolzen 3A bzw. 3B ausgebildet
sind. Die Bolzen 3A bzw. 3B sind zu beiden Seiten
eines Ausstellhebels 3 angeordnet, der – wie aus 5 zu
ersehen – als Gabelhebel mit zwei Schenkeln 3C bzw. 3D ausgebildet
ist, wobei der in 5 linke Schenkel 3C an
seiner Außenseite den Bolzen 3A und der in 5 zur
rechten Seite angeordnete Schenkel 3D an seiner Außenseite
den Bolzen 3B trägt. Im unteren Bereich ist der
Ausstellhebel 3 mittels einer Schwenkachse 2 an
einem fest mit einem Dachrahmen 25 verbundenen Lagerbock 1 gelagert.
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Die
Schwenkachse 2, die zur Lagerung des Ausstellhebels 3 am
Lagerbock 1 dient, dient im ersten Ausführungsbeispiel
zugleich als Antriebswelle für ein zwischen den Schenkeln 3C bzw. 3D des
Ausstellhebels 3 angeordnetes, mit der Schwenkachse 2 drehfest
verbundenes unteres Antriebsrad 21 (5). Das
untere Antriebsrad 21 ist über einen Zahnriemen 22 mit
einem oberen Antriebsrad 20 verbunden, das auf einer Welle 24 drehfest
angeordnet ist, die im oberen Bereich zwischen den Schenkeln 3C bzw. 3D des
Ausstellhebels 3 gelagert ist. Auf der Welle 24 sitzen
zu beiden Seiten des oberen Antriebsrades 20 zwei Ritzel 8A bzw. 8B zwischen
den Schenkeln 3C bzw. 3D, von denen jedes mit
einer Zahnstange 5A bzw. 5B im Eingriff steht,
welche deckelfest angeordnet sind. Die Zahnstangen 5A bzw. 5B können
unmittelbar an der Unterseite des Deckels 13 angeklebt
sein oder, wie in 5 gezeigt, an den Deckelkulissen 4 direkt
ausgebildet oder an diesen befestigt sein.
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Somit
werden die Antriebskräfte für die Betätigung
des Ausstell- und Verschiebemechanismus über ein nicht
dargestelltes, außen auf der Schwenkachse 2 angeordnetes
Ritzel in das untere Antriebsrad 21 eingeleitet, vom Zahnriemen 22 auf
das obere Antriebsrad 20 übertragen und von dort über
die Welle 24 und die Ritzel 8A bzw. 8B auf
die Zahnstangen 5A bzw. 5B weitergeleitet. An
Stelle eines Ritzels kann an der Schwenkachse 2 auch unmittelbar
beispielsweise ein elektrischer Antrieb angreifen, der im hinteren
Bereich am Dachrahmen 25 gelagert ist.
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Der
Deckel 13 ist im Bereich seiner Vorderkante 13A zu
beiden Seiten mittels einer vorderen Deckelstütze 9 und
an dieser angeordneten Führungselementen 10 in
einer zu beiden Seiten des Deckels am Dachrahmen 25 angeordneten
Führungsbahn 18 geführt, die im vorderen
Bereich einen abgesenkten Bahnabschnitt 18A aufweist.
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In
der Schließposition gemäss 2 befindet
sich das Führungselement 10 am vorderen Ende des
abgesenkten Bahnabschnitts 18A. Der Ausstellhebel 3 ist
in dieser Position (2) nach hinten abgelegt. Bei
der Ausstellbewegung der Hinterkante 13B des Deckels gemäss 3 wird
der Ausstellhebel 3 im Gegenuhrzeigersinn durch Einleitung
der Antriebskräfte im Bereich der Schwenkachse 2 über das
untere Antriebsrad 21, den Zahnriemen 22, das obere
Antriebsrad 20, die Ritzel 8A und 8B auf
die Zahnstangen 5A bzw. 5B aufgestellt. Dabei
wandert der Bolzen 3B vom hinteren Ende der Führungsbahn 6B über
den schräg nach hinten unten geneigten Bahnabschnitt bis
in den parallel zur Führungsbahn 6A angeordneten
Bahnabschnitt der Führungsbahn 6B. Der Bolzen 6A bewegt
sich analog dazu in der Führungsbahn 6A nach vorne.
Das vordere Führungselement 10 bewegt sich geringfügig
vom abgesenkten Bahnabschnitt 18A im Bereich von dessen schräg
nach hinten ansteigender Rampe auf den geraden Führungsbahnabschnitt 18 zu.
Der Deckel 13 erreicht dabei seine maximale Schrägstellung,
so dass die Deckelkulisse 4 mit ihrem hinteren Ende oberhalb
einer Dichtung 26 im hinteren Bereich des Dachrahmens 25 bei
der nachfolgenden Verschiebung des Deckels 13 nach hinten über
den hinteren Dachabschnitt 14 geführt wird.
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In 4 ist
der Deckel 13 in seiner maximal nach hinten verschobenen
Position dargestellt. Dabei wird ein großer Teil der Dachöffnung 15 freigelegt. Die
Bolzen 3A und 3B sind dabei bis zum vorderen Ende
der Führungsbahnen 6A bzw. 6B gewandert und
das Führungselement 10 ist im geraden Teil der Führungsbahn 18 zu
deren hinterem Ende gewandert. Durch den schräg nach vorne
abfallenden Bahnabschnitt der Führungsbahn 6B und
durch das Ansteigen des Führungselementes 10 vom
abgesenkten Bahnabschnitt 18A in die geraden Führungsbahn 18 hat
der Deckel in der nach hinten verschobenen Position eine flachere
Neigung als in der ausgestellten Position gemäss 3.
Hierdurch werden die am Deckel 13 angreifenden Windkräfte
F reduziert.
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Der
Deckel 13 weist von der Deckelvorderkante 13A bis
zur Deckelhinterkante 13B in X-Richtung (siehe Koordinatensystem
in 1) eine Länge A4 von
beispielsweise 800 mm auf. Damit wird bei maximaler Dachöffnung
gemäß 4 der vordere Teil der Dachöffnung 15 auf
eine Länge von etwa 400 mm freigelegt. Der Abstand A1 zwischen der vorderen Deckelstütze 9 und
dem oberen Anlenkpunkt des Ausstellhebels 3, der im Ausführungsbeispiel
durch die Mitte zwischen den Bolzen 3A bzw. 3B definiert wird,
beträgt bei maximaler Deckelöffnung etwa 185 mm.
Die Länge A3 zwischen vorderer
Deckelstütze 9 und Deckelhinterkante 13B beträgt
etwa 738 mm. Somit beträgt das Abstützverhältnis
A1/A3 des Deckels 13 bei
maximaler Deckelöffnung etwa 0,25. Die Eigenfrequenz des
sehr großen, etwa 12 bis 13 kg schweren Deckels beträgt
bei diesem Abstützverhältnis etwa 12 bis 14 Hz.
Vom Fahrwerk auf die Karosserie übertragene Beschleunigungen
infolge schlechter Wegstrecken würden hierbei große Schwingungs-Amplituden
an der Deckelhinterkante 13B erzeugen, die bei längerer
Einwirkung zu einer starken Abnutzung oder sogar zu einer Zerstörung der
Mechanik führen könnten.
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Erfindungsgemäß ist
daher vorgesehen, dass wenigstens ein Sensor 31 an ein
dem elektrischen Antrieb 27 zugeordnetes Steuergerät 32 ein Signal
zuführt, das die auftretenden Beschleunigungswerte, insbesondere
in Z-Richtung und in Y-Richtung des Fahrzeugs (siehe Koordinatensystem
in 1) repräsentiert. Der Sensor 31 ist
im Ausführungsbeispiel als Dehnungsmessstreifen ausgebildet
und an der geschützten Innenseite des Ausstellhebels 3 angeordnet.
Er kann auch an den benachbarten Organen der Mechanik des Deckels 13, wie
der Schwenkachse 2, der Welle 24 oder den Bolzen 3A bzw. 3B angeordnet
sein.
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Sofern
am Fahrzeug 30 bereits Sensoren vorhanden sind, die Beschleunigungssignale
des Fahrzeugs zu anderen Zwecken liefern, können diese
ersatzweise oder zusätzlich zum Sensor 31 ausgewertet
werden. Dies können beispielsweise Crash-Sensoren für
die Auslösung eines Airbags, Sensoren für das
Eingreifen eines elektronischen Sicherheitsprogramms (ESP) oder
Sensoren für eine automatische Anpassung einer elektronischen
Fahrwerksabstimmung sein. Die von der Steuerung 32 für eine
Veränderung des Abstützverhältnisses
A1/A3 des Deckels 13 von
etwa 0,15 bis etwa 0,30, insbesondere von etwa 0,25 bei maximaler Öffnung
auf einen größeren Wert von etwa 0,35 ausgewerteten, maßgeblichen
Beschleunigungssignale der vorstehend genannten im Fahrzeug 30 vorhandenen
Sensoren können dabei unterhalb der für die eigentlichen Zwecke
dieser Sensoren liegenden Schwellwerte liegen, beispielsweise bei
etwa der zwei- bis dreifachen Erdbeschleunigung (2 g – 3
g) liegen. Die Auslösewerte für Airbags liegen
typischerweise bei Werten von 3 g bis 5 g.
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Zur
Vergrößerung des Abstützverhältnisses A1/A3 des Deckels 13 auf
einen Wert von etwa 0,35 wird der Deckel 13 im angegebenen Beispiel
von der maximalen Öffnungsposition um etwa 73 mm in Schließrichtung
verfahren. Dadurch vergrößert sich die Abstützweite
A1 zwischen der vorderen Deckelstütze 9 und
dem oberen Anlenkpunkt des Ausstellhebels 3 von 185 mm auf
etwa 258 mm, während der Abstand A3 zwischen
vorderer Deckelstütze 9 und hinterer Deckelkante 13B konstant
bei 738 mm bleibt.
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Alternativ
zu der vorstehend beschriebenen Ausführungsform eines Spoilerdachs
kann die Mechanik und der Antrieb für den Deckel
13 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel auch abweichend ausgebildet
sein. In
4 ist ausgehend vom Antrieb
27 ein
erstes Übertragungsmittel
28 in strichpunktierten
Linien angedeutet, durch das der Antrieb mit der vorderen Deckelstütze
9 in
Antriebsverbindung steht. Mittels eines ebenfalls in strichpunktierten
Linien angedeuteten zweiten Übertragungsmittels
29 steht
der Antrieb
27 mit dem Ausstellhebel
3 in Antriebsverbindung.
In diesem Fall kann auf das Antriebsrad
21, den Zahnriemen
22,
das Antriebsrad
20, die Ritzel
8A und
8B und
die Zahnstangen
5A und
5B verzichtet werden. Die
Führungsbahnen
6 können symmetrisch zu
beiden Seiten des Deckels
13 ausgebildet sein. Für
den Antrieb der Übertragungsmittel
28 und
29 kann
ein einziger elektrischer Antrieb
27 mit unterschiedlichen
Abtriebsgeschwindigkeiten verwendet werden, so wie er in der eingangs
genannten
DE 35 45
869 C2 offenbart ist. Es können jedoch auch alternativ
dazu zwei verschiedene Antriebe für die Schwenkbewegung
des Ausstellhebels
3 und die Verschiebebewegung der vorderen
Deckelstütze
9 verwendet werden.
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Eine
weitere alternative Ausgestaltung eines Spoilerdachs ist in 6 dargestellt.
Dabei sind gleiche oder ähnliche Bauteile wie im vorausgegangenen
Ausführungsbeispiel mit einer um 100 erhöhten Bezugszahl
versehen. Die Führungsbahn 106 an der Deckelkulisse 104 ist
hier als T-förmige Führungsrippe ausgebildet,
die von einem Gleitelement 103A, B (anstelle der Bolzen 3A, 3B)
umgriffen wird.
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Der
Ausstellhebel 103 weist im mittleren Bereich einen zusätzlichen
Führungsbolzen auf, der in einer ortsfesten, bogenförmigen
Kulisse 140 geführt wird. Bei einer Verschiebung
des unteren Anlenkpunktes 102 des Ausstellhebels 103 stellt
sich dieser im Zusammenwirken mit der Kulisse 140 auf und stellt
dadurch die Hinterkante des Deckels 113 nach oben aus.
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Die
vordere Abstützmechanik ist etwas komplexer ausgebildet
als im ersten Ausführungsbeispiel. Sie weist neben der
vorderen Deckelstütze 109 mit dem Führungselement 110 einen
zusätzlichen Hebel 150 und eine weitere Kulisse 160 auf,
die im vorderen Bereich der Deckelkulisse 104 angeordnet ist.
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Generell
ist zu sagen, dass die vorliegende Erfindung unabhängig
von einer speziellen Ausführungsform einer Spoilerdach-Mechanik
realisierbar ist. Der Kerngedanke trifft für jede Art von
Spoilerdach-Mechanik zu, da jeder Spoilerdeckel mit einem relativ
zueinander bewegbaren vorderen Abstützpunkt und einem hinteren
Abstützpunkt an seiner Mechanik angelenkt ist, wobei die
Abstützpunkte in Schließposition ihre maximale
Stützweite und bei maximaler Deckelöffnung ihre
minimale Stützweite aufweisen. Der allgemeine Erfindungsgedanke
sieht vor, bei durch Schlechtwegstrecken induzierten Schwingungen
der Deckelhinterkante die Abstützweite zu vergrößern,
was einer Verkleinerung der Deckelöffnung entspricht. Durch
diese Schutzmaßnahme können im Regelbetrieb eines
Fahrzeugs bei ebenen Straßen mit einem sehr großen
Deckel sehr große Öffnungsweiten erzielt werden.
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- 1
- Lagerbock
- 2
- Schwenkachse
- 3
- Ausstellhebel
- 3A
- Bolzen
- 3B
- Bolzen
- 3C
- Schenkel
(von 3)
- 3D
- Schenkel
(von 3)
- 4
- Deckelkulisse
- 5A
- Zahnstange
- 5B
- Zahnstange
- 6A
- Führungsbahn
- 6B
- Führungsbahn
- 8A
- Ritzel
- 8B
- Ritzel
- 9
- (vordere)
Deckelstütze
- 10
- Führungselement
- 11
- Fahrzeugdach
- 12
- (fester
vorderer) Dachabschnitt
- 13
- Deckel
- 13A
- Vorderkante
(von 13)
- 13B
- Hinterkante
(von 13)
- 14
- (fester
hinterer) Dachabschnitt
- 15
- Dachöffnung
- 16
- Seitenholm
- 18
- Führungsbahn
- 18A
- (abgesenkter)
Führungsbahn-Abschnitt (von 18)
- 18B
- (gerader)
Führungsbahn-Abschnitt (von 18)
- 19
- Mittellängsachse
- 20
- (oberes)
Antriebsrad
- 21
- (unteres)
Antriebsrad
- 22
- Zahnriemen
- 23
- Mittelstrebe
- 24
- Welle
- 25
- Dachrahmen
- 26
- Dichtung
- 27
- Antrieb
- 28
- (erstes) Übertragungsmittel
- 29
- (zweites) Übertragungsmittel
- 30
- Fahrzeug
- 31
- Sensor
- 32
- Steuerung
(von 27)
- 102
- Schenkachse
- 103
- Ausstellhebel
- 104
- Deckelkulisse
- 106
- Führungsbahn
- 109
- (vordere)
Deckelstütze
- 110
- Führungselement
- 113
- Deckel
- 113A
- Deckelvorderkante
- 113B
- Deckelhinterkante
- 114
- hinterer
Dachabschnitt
- 118
- Führungsbahn
- 126
- Dichtung
- 140
- Kulisse
(für 103)
- 150
- Hebel
- 160
- Kulisse
(an 104)
- A1
- Abstand
(zwischen 10, 110 und 3A, 103A)
- A2
- Abstand
(zwischen 10, 110 und F)
- A3
- Abstand
(zwischen 10, 110 und 13B, 113B)
- A4
- Abstand
(zwischen 13A, 113A und 13B, 113B)
- F
- Kraftangriffspunkt
(an 13, 113)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19828464
C1 [0002]
- - DE 3545869 C2 [0002, 0035]
- - EP 0004970 B1 [0003]